Als Alexis zu sprechen begann und mit der Hand auf den Knauf tapste, geriet der Elf in eine noch bedeutendere Körperspannung und geistiger Klarheit. Doch was dann folgte, war nicht nur Balsam sondern auch absolutes Verständnis. Das Wort Ork fiel im Zusammenhang mit einem Elfen. Ein Name fiel und dann die Erlösung. Tod des Unreinen. Die Augen des Elfen weiteten sich im Erstaunen darüber, was der Magier als nächstes mit Worten bedeutete. Der Verhasste ist durch seine Hand gestorben und das Elfenschwert so in seinem Besitz gelandet. Für den Elfen war klar, das der Ork dem Schwert das angetan haben musste und vielleicht sollte sich Alexis auch weiterhin dieses Geheimnisses hüten, bis er ihn besser kennt. Die Körperhaltung des Elfen begann sich sichtlich zu entspannen als der Magier ihm auch noch klar zu verstehen gab, das eine solche Vereinigung von Menschen sogar als Widerlich empfunden und sogar vergolten wird, wenn sich diese gegen die Menschen wandten und bedeutete ihm unmissverständlich auch noch, das die Gefährtenschaft damit gemeint war. Als Alexis seine Hände auf dem Rücken in ebenso gespannter Körperhaltung verschränkte war dem Elfen bewusst, das der Magier ihn verstand und ihn nicht einfach nur nachahmte. Seine Körpersprache sowie sein Wort bedeuteten ihm jetzt jedenfalls das er sich ebenso bedroht fühlte, wie er Aufmerksamkeit der Situation und für den Elfen entgegenbrachte. Seine ehrliche Besonnenheit und Aufrichtigkeit in seiner Stimmlage verleiteten jetzt den Elfen dazu sich selbst zu lösen und seinen Verdacht zu entschuldigen.
Seine Gesichtszüge wurden augenblicklich wieder weich, seine Körperspannung wich einer einzigen Bewegung indem er seine rechte Hand auf sein Herz legte, des Magiers rechte Hand mit seiner linken erfasste und in einer tiefen Verbeugung ihm gegenüber an seine eigene Stirn führte. Ein Zeichen eines Himmelselfen das eine Todsünde im Namen ihrer gerächt wurde und bedeutete tiefe Hochachtung für sein Gegenüber in einer bedeutenden Ehre.
„Ihr habt meine tiefe Hochachtung im Namen meiner gesamten Rasse für diesen Verdienst, meinen tiefen Respekt für Vergeltung als Botschafter meines Landes und mein Ansehen in tiefstem Dank, als Elf Euch gegenüber Alexis Imarius. Es ist mir ein ehrliches Bedürfnis Euch dies zu bedeuten und ich bin mehr als geehrt mein gerechtfertigtes Vertrauen dadurch in Euch bestätigt zu wissen.“ Als der Himmelself sich erhob stand er dem Magier nun in komplett offener Körperhaltung mit vor seinem Körper ineinander gelegten Händen gegenüber. Eine Seltenheit des Himmelselfen Feyndry'Hal, der sein Blick nun in Trauer an Alexis herantrug und nicht mehr auf das Schwert richtete, als könne er es klagen hören. Einen Blick in Trauer auf eine Elfenwaffe seines Gegenüber zu richten hätte seinen Träger in Versuchung führen können, es ihm zum Halten oder Berühren anzubieten. Ein Gebot des Elfenkodex verbot es ihm, es auch nur in Erwägung zu ziehen danach zu fragen es berühren oder halten zu wollen, denn eines Elfen Waffe anzufassen, war nur dem Träger gestattet. Sei es in Eroberung oder durch seinen Tod und so ersparte er Alexis alleine schon die Versuchung dessen um ihn vor einem Regelbruch seiner geschuldeten Unwissenheit darum zu schützen. Die Diplomatie eines Botschafters und Erziehung eines Elfen, doch auch seine ganz persönliche Gesinnung.
Er empfand ein tiefes gefühl für den so erfahrenen Magier, richtete nun ebenfalls kurz seinen Blick auf seine Begleitung und gab ihr ebenfalls die Ehre wenn auch von ihr in geforderter Einfachheit, sich ihrer zu verneigen.
Als er sich so wieder umwandte stand er Jarha ebenso in in komplett offener Körperhaltung gegenüber und senkte sofort respektvoll ergeben den Blick für seine Zunft. Der Elf wandte sich erstaunlicherweise dann dankbar lächelnd wortlos dem Gehen zu. Er wich linksseitig an dem Jüngling vorbei, drehte linksseitig seinen Kopf, neigte ihn in einem Hauch zu seiner Schulter als sich seine auf gleicher Höhe befand ohne ihn zu berühren als wäre es nur eine Verneigung von ihm und war im nächsten Atemzug fort. Er wusste die Stille würde durch durch rege Aufmerksamkeit abgelöst und er fühlte sie nun mehr als willkommen. Etwas, was auf ihn nicht häufig zu traf und war er um die ihn so tiefgreifende verändernde Erfahrung dankbar, doch hatte Amenhotep nicht noch Jarhas Robe? Ihm fiel noch ein, was er absichtlich vergessen hatte, als er Jarhas Haarband aufnahm, doch die zuvor gemachte Erfahrung mit Alexis gebot ihm nun diese Haltung Menschen gegenüber. Ob es dem Magier Alexis Imarius bewusst war, das er sich ihm gegenüber ebenso wie ein Botschafter seiner Rasse verhielt und den Elfen dazu verleitete ihn in dem Moment als solchen anzusehen und zu respektieren? Er ging ruhigen Schrittes zurück zu dem Raum des Erzmagiers, stoppte und besann sich. Eine verschlossene Tür. Jarha hatte sie ordentlich geschlossen, doch es befand sich niemand darin? Er klopfte dennoch leise, horchte höflich abwartend, drehte dann den Türknauf zum Öffnen und trat dennoch äußerst vorsichtig in stillen Lauschen ein. Erfasste den immer noch leeren Raum und begab sich eiligst zum Schreibtisch des mächtigen Magierzirkeloberhauptes. Besah sich mit hochgezogener Augenbraue den Erzmagierfoilanten über dem der Sternenmagi so bezaubernd eingeschlafen war genauer, ohne ihn auch nur zu berühren. Dann zog er gezielt an einer herausragenden Ecke die hinter den aufgeschlagenen Seiten dazwischenliegend hervorstach, die Einladung Jarhas hervor und wandte sich dem Gehen zu, ohne dem Raum weitere Beachtung zu schenken. Er ließ die Tür hinter sich offen und stoppte noch kurz am Schreibtisch des Sekretariats. Normalerweise tat er dies nicht, doch nun schob er neugierig vorsichtig die Schriftstücke auseinander. Las ihre Überschriften überflog Unterschriften und dazugehörige Siegel. Alles schien seine Ordnung zu haben, doch in der hier vorherrschenden Menschenleere und Unordnung, schien es ihm eines nicht richtig dessen Bezeichnung für ihn unverständlich war. Inmitten von verschiedene Sammelstücke des unbedeutenden Schriftverkehrs schob er eines kurz beiseite. Ein Siegel hatte ihn in seiner Aufmerksamkeit gefesselt. Er stutzte. Ein unterzeichneter Befehl, den Magierzirkel komplett festzunehmen, datiert auf einen Tag vor zwei Wochen, als das Schiff mit ihnen gerade einmal aufgebrochen war. Er machte sich unverzüglich auf den Weg zu Amenhotep, da sich Jarha in Gesellschaft von Alexis befand und es ihm Höflichkeit untersagte erneut zu stören. Der Krieger hatte etwas Wichtiges von Jarha, es war an der Zeit, dass der stille weise Sonnenkrieger etwas Wichtiges für Jarha von Fenydry'Hal bekam, auch wenn er damit wohlmöglich vollkommen falsch in der Annahme ging. Des Elfen Leben stand in Amenhoteps Schuld und da es so etwas wie eine Lebens(lange)schuld bei den Himmelselfen nicht gab, wäre es ausgleichende Balance.
Schon bald hatte er den gewünschten Raum zielsicher erreicht und das erste was ihm auffiel war die Gewissheit, das Keiko Quinn nicht mehr anwesend war. Kurz daraufhin fand er Haj'ett und Amenhotep in entspannter Geselligkeit plaudernd vor einem Fenster. Er beobachtete den Sonnenkrieger eine Weile unbemerkt, dann Haj'ett. Er schloss für sich ein schamanistisches Ritual vorerst in Anbetracht der Echse nicht aus und näherte sich dann auf eine respektvolle Distanz an, um sich die Bücherregale hier anzusehen. Vermutlich waren sie in der Bibliothek gelandet. Eine willkommener Zeitvertreib wie er fand. Er entdeckte auch schnell sein Fachgebiet und zog vorsichtig ein schlicht aussehendes Buch aus dem Stapel. Er hatte Haj'etts unveränderte Armposition wahrgenommen und musste sich zuerst richtig vorbereiten. Da er die hiesige Pflanzenwelt nicht kannte, wohl aber gesehen hatte, das es sie hier gab, brauchte er nur noch die dazugehörigen Informationen, um sein Wissen richtig zur Anwendung zu bringen.
Dies war ein seltsames Gebäude, wie er fand. Leer und hoch und doch so vereinnahmend mächtig geschlossen. Er fühlte sich hier noch nicht richtig wohl, egal wie hoch die Decken auch sein mochten und wie hübsch das Gewächshaus angelegt war. Ihm fehlte der freie Wind auf seiner Haut und der freie Sternenhimmel, die Lebendigkeit der einfachen Arbeit auf dem Feld oder in den stets offenen Hütten unter seinesgleichen nach der Jagd und eine gute Tasse Tee mit einem Buch in vertrauter Geselligkeit. Er schlug das gefundene Buch auf und begann über Pflanzen das theoretische Wissen ordentlich aufzunehmen, was er benötigte, um hier auch kurzfristig nützlich zu sein. Viel lieber hätte er es hier selbst erprobt, doch dazu bedurfte es einiger elfischer Zeit und hier nicht zulässiger Wachstumsgeduld. „Hmm...“ Während er vieles kurz blätternd überflog, Nützliches fand, Unnützes verwarf und sich Wichtiges einfach merkte, hörte er ihr zu, der Geselligkeit um ihn herum.
Dieser Umstand weckte Erinnerungen. Seine Gedanken gingen zurück an die Zeit des J’hach’Beh (Pubertät eines Elfen). Hier vor Ort hatte er zwar kein sauberes Brunnenwasser, doch eine Quelle, gleich um die Ecke. Seine Gedanken galten ebenso Nhim’nywhe der schönen ihn damals schon ständig umwerbenden Elfin und Mh’ulathar für den er verantwortlich war und der sie sich ungefragt nehmen wollte. Er fing seine Gedanken ein. Damals, war er noch fester Bestandteil ihrer Elfengemeinschaft. Heute beschreitet der Elf andere , wenig lehrreiche Pfade. Feyndry'Hal benötigte einige Dinge, wenn er Haj'ett auf seine Weise danken wollte. Sein Kopf drehte sich zu dem der Echse. Lustiger Rauch kringelte sich über beiden Gemütern, waberten vermutlich ebenso berauschend wie in ihrem Verstand und zwang ihn zu einem kurzen Lächeln. Zugegeben der Rauch schien betörend, selbst aus der Ferne und es glich nun mehr und mehr einem menschengemachtem Ritual nach einem Kampf, wo in den Feuern des Sieges Bande geschmiedet wurden. Dem Elfen lagen solche Bande nicht wirklich, doch er traf eine Entscheidung. Sein Körper drehte sich den beiden zu und trat ebenso unerschrocken an sie heran, wie er es bei Jarha stets tat. Nur mit dem Unterschied, dass er sie in dem Augenblick für sich komplett vereinnahmte.
Er schien sie absichtlich zu stören indem er an sie zwar respektvoll, doch präsent herantrat. Die Haltung Amenhoteps bedeutete ihm zwar seine Entspannung, doch auch etwas noch ganz anderes und einen flüchtigen Augenblick sah er ihn durchdringend an. Seine eigene beeindruckende Bewaffnung weckte zwar sofort stille Wissbegierde von Herkunft und Führung seiner in ihm, lag allerdings nicht in der Position wie ein Krieger sie ordnungsgemäß verließ, sondern wirkte fortgeworfen. Absichtlich. Seine Dämonen mussten tief sitzen, wenn ein Kämpfer so achtlos seine Waffe fortwirft. Er schwieg respektvoll und wandte sich der kleineren Echse zu. Kurz wich sein Blick in die Vergangenheit, wo diese Keiko die Klaue reichte und klärte sich sofort wieder. Sie lehrte ihn so viel in diesem Augenblick. Er würde es ihr jetzt danken: „Verzeihung, Haj'ett? Ihr haltet Euren Arm immer noch in der selben Position wie vor meiner Regeneration und ich vermute ihr verbergt einen Schmerz mit dem Rauch. Lasst mich Euch helfen.“ Der Echsenmann erfuhr keine Verbeugung, keine Hand, keine Berührung. Nur einen aufmerksamen Blick seiner, der schon im nächsten Moment ebenso zu Amenhotep glitt. Die Lesezeichen wurden entnommen und er überreichte es dem Sonnenkrieger mit samt des vom Kanzler unterzeichneten Befehls.
„Diese beiden Schriftstücke haben eine für mich außergewöhnliche Relevanz. Eines scheint persönlich an Euren Wegbegleiter gerichtet, doch das Andere... die darin enthaltene dringliche Information scheint dem geschriebenen Wort nach zu urteilen für uns alle zu gelten.Ich bin mir jedoch nicht sicher, könntet Ihr es Euch bitte einmal ansehen?“ er lächelte freundlich offen und bedeutete dem Krieger kurz so seine Absichten mit Worten die Wichtigkeit beider Schriftstücke und neigte kurz seinen Kopf, als er ihm Jarhas Einladung in die Gilde, sowie des Kanzlers Haftbefehl ihrer aller überreichte. Sein Wegbegleiter Amenhotep vermochte Jarha vermutlich ein wenig besser einzuschätzen, als er selbst und zu entscheiden, ob es bedeutend für den Sternenmagier wäre. Und so wandte er sich wieder der Echse zu: „Es wäre möglich Haj'ett, falls Ihr danach verlangt - alchemistisches Zubehör sowie deren Werkzeug zu suchen, um die Heilung zu beschleunigen doch ich fürchte diese Enge der hier vorherrschenden Räumlichkeiten wirkt sich verirrend auf meinen Orientierungssinn aus und ist erschwerend... doch was mich wohl fand, war eine Art Gewächshaus, wo sich frisches kaltes Wasser und Nahrung befindet.“ er schmunzelte sacht und unterließ auch nur den Versuch den angenehm riechenden doch sinnesbetäubenden Rauch mit seiner Hand hinfort zu wedeln, der ihn sanft schmeichelnd wie Seide einladend freundlich umfing. Es tat gut, diese Gesellschaft des Rauches zu erfahren. Das offene Fenster tat sein Übriges und wenn es so weiter ging, würde er noch eine gute Tasse Tee erfragen. „Bei uns... Elfen“ begann er dann selbst unverhofft einen unvoreingenommenen leisen Plauderton anklingen zu lassen, als auch die Wirkung des Rauches bei ihm so langsam einsetzte „... bevorzugen wir in geselliger Umrundung einiger Rauchgefäße eine eigene Pfeife für eine derartige Entspannung unter freiem Himmel, wenn man diese mag.“ und beugte schon mal vorsichtig der zu erahnenden Einladung vor, die hier sonst abermals als Ablehnung missverstanden werden könnte. „Ich ziehe beidem, Rauchgefäß sowie Pfeife, diesbezüglich lieber einen guten Tee mit einem Geschichtsbuch in Geselligkeit vor.“ Er lächelte schwach und hob sein Buch über die Alchemistischen Abhandlungen verschiedener Pflanzen kurz in die Höhe, als er bedeutsam nickte. Es wurde Zeit, die Anwesenden hier näher in Betracht zu ziehen und so öffnete er ihnen eine angelehnte Tür. In dem Kodex der Elfen konnte eine Tür, in Verbindung mit einem Raum, sehr viel bedeuten. War sie nur angelehnt, durfte man eintreten, egal wer sich darin befand, Elfen schlossen damit Besucher nie aus, egal was sie gerade taten. War sie ganz offen, war der Raum unbesetzt frei für jeden verfügbar und war die Tür geschlossen, hieß das eine einzuhaltende gebotene Grenze, die nur falls Lebensbedrohung bestehen würde, Eintritt gewährte.
Hier waren viele räumliche Türen geschlossen und offene Räume wurden von Menschen durchsucht, die ein undiszipliniertes Chaos hinterließen, anstatt in Rücksicht für den Nächsten es so zu hinterlassen, wie man es gerne selbst vorfinden würde. Es schauderte ihn.
Bei den Elfen gab es nur Unser. Kein Mein- oder Dein-Besitz außer persönlich bedeutendes, wie eigene Kleidung, rituell persönlich erfahrener Schmuck und die persönliche Bewaffnung. Alles andere war jedem frei zugänglich und stand zur öffentlichen Benutzung verfügbar. Anders als hier in der Menschenwelt. Sie grenzten sich räumlich ab, einander aus und hatten sachlichen sowie persönlichen Besitz. In ihren freien oftmals leeren Räumen herrschte durch Wände meist Enge vor und für Elfen fast unüberwindbare Grenzen. Grenzen durch verschlossene Türen in Räumen, wo sich niemand darin befand und geschlossene Fenster durch die schon einen Himmelselfen allein durch ihrer Anwesenheit, der Freiheit beraubten und ihn einsperrten. Die menschengemachten Räumlichkeiten wirkten selten einladend auf ihn, doch er verstand ihre Notwendigkeit. Menschen schienen sich in ihnen wohlzufühlen, zumindest sah es so aus. Er war froh, das sich zumindest ein geöffnetes Fenster vor ihm befand und Amenhotep und Haj'ett an diesem saßen. Er fühlte sich ein wenig verstandener und willkommener. Er wagte zu hoffen, das es beabsichtigt schien und lächelte nun vorsichtig, doch auch freundlich offen.