RPG Endless Travellers - The Second Age

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Der Regen prasselte immer stärker und kam ihm mittlerweile wie Blei vor. Sein Umhang war schon durchnässt und klebte wie ein Gewicht an ihm. Er stand mit den anderen in der Gasse in die Haj'ett die Schläger der Schlangenbruderschaft locken sollte. Yueh war irgendwo zwischen den Verschlägen verschwunden. Alexis hatte noch mitbekommen, wie sie ein paar Ampullen mit Flüssigkeiten wurfbereit in ihre Hände legte.
Nach ein paar Minuten scheinbar endlosen Wartens war es soweit. Alexis vernahm durch den Regen verärgerte Rufe aus der Gasse, von der Haj'ett nach Plan erscheinen sollte. Er nahm seinen Umhang ab und warf ihn zur Seite, wo er mit einem lauten Platschen in eine Pfütze fiel.
Doch als Haj'ett die Banditen in die Falle laufen ließ, rannte Finnmar auf einmal los - nur um geradewegs in eine Tür zu rennen, die vor ihm geöffnet wurde.
Auch wenn es unglücklich war, es lenkte die Banditen von der eigentlichen Falle ab - ein Vorteil, der andererseits auch bitter nötig wurde, jetzt da ein fähiger Kämpfer weniger zur Verfügung stand.
Was nun folgte, erinnerte Alexis an den gestrigen Abend vor dem Alchemiegeschäft von Yuehs Vater. Wie aus dem Nichts flog eine Ampulle auf einen der Banditen und zerbarst. Die darin enthaltene Flüssigkeit ergoss sich über ihn und verätzte seine Haut.
Alexis fromte währenddessen in jeder Hand einen Feuerball und schleuderte sie nacheinander in die Menge. Es waren mehr Schlangengarden als erwartet, aber seine Wut über dieses Rücksichtslose Pack machte ihm Flügel und so liess er sich darauf treiben und erschuf Feuerbälle, so groß und effektiv wie er sie noch nie hinbekommen hatte. Jetzt verband er zwei miteinander und schleuderte sie in eine kleine Absplittung von Banditen, da diese begannen sich aufzuteilen. Bein auftreffen krachte es dann. Der Feuerball ging in eine kleine Explosion über und warf die drei zu Boden. Einen anderer rannte brennend an ihnen vorbei und warf sich in eine Pfütze.
Wie schade. Er hätte gerne gesehen wie er noch ein wenig brannte. Und obwohl es garnicht seine Art war so zu denken, so überraschte es ihn andererseits auch nicht. Diese Mistkerle hatten nichts geringeres verdient. Er hoffte nur, dass deren Anführer in trockenen Gemächern saß. Vielleicht würde der ja länger brennen...
Er bereitete sich auf seinen nächsten Angriff vor, während die Schlangengardisten anfingen sich zu formieren.
In jeder Hand brannte jetzt lichterloh eine Feuerkugel und es zischte, wenn der Regen darauf fiel.
"Kommt nur her ihr Schweinehunde..."
 
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Ein grelles Leuchten durchzog Xarxes Augen als er zum Angriff ansetzten wollte als plötzlich Finnmar an ihm laut schreiend vorbei stürmte. Es dauerte nicht lange und sein Ansturm wurde von... nunja, einer Holztür beendet und Finnmars Leib landete wie ein Sack Kartoffeln auf denn nass dreckigen Boden. Das Leuchten erlosch und Xarxes legte den Kopf schief „Das ist jetzt nicht sein ernst...“ Nun war es wohl an den anderen die Gauner auszuschalten.
Grellgelb flackerten erneut zwei Punkte am Ende der Gasse auf und der Regen schien in seinem Blick wie still zu stehen. Die Umrisse seiner Opfer waren trotz der schlechten Witterungsverhältnissen deutlich zu sehen.
„He, was is´n das?“
„Sieht aus wie´n Mensch, Brugor!“
Mit einem breiten grinsen ging Xarxes an dem Bewusstlosen vorbei. Seine linke Hand lag ruhig auf der Scheide seines Schwertes. Als die ersten Feuerbälle von Alexis flogen begann Xarxes sich auf die Schlangenmänner zu stürzen. Mit dem Daumen drückte er sein Schwert aus der Scheide und zog es mit seiner rechten. Wie ein Wirbelsturm wütete Xarxes unter den teilweise Brennenden. Als ihm einer der Feuerbälle gefährlich nahe kam rettete sich der Assassine mit einem beherzten Sprung über diesen, elegant landete er wieder auf beiden Beinen. Im Gegensatz zu Alexis versuchte Xarxes seine Gegner nicht zu töten sondern nur Kampfunfähig zu machen um später noch Informationen aus ihnen rauszubekommen. Man könnte sie ja später noch dafür Hängen, Verbrennen, Erstechen, Ausbluten, dem gemeinen Pöbel aushändigen damit dieser die Wut an Ihnen auslässt und und und, je nachdem was gerade in Port Milan so gängig war. So schlug Xarxes oft einfach mit der flachen Seite seines Schwertes oder mit dem Schwertknauf zu ohne ihnen gleich irgendwelche Gliedmaßen abzuhacken. Für den Assassinen war es einfach unter den schwerfälligen, muskelbepackten Schlangenmännern zu kämpfen. Sie waren vielleicht gut zur Einschüchterung und zum Eintreiben von Geld von den einfachen Stadtbewohnern doch auf den wendigen Assassinen waren sie nicht vorbereitet. Xarxes stürzte sich sich auf den nächsten. Ein wahrer Fleischberg. Xarxes nahm sein Schwert mit beiden Händen, zog auf und zog dem Kerl eins über die Rübe. Zu seinem verwundern drehte sich der Fleischberg einfach um und lächelte ihn an. Er packte ihn und hob ihn wie ein zu groß geratenes Spielzeug hoch. „Hehe, hab ich dich kleiner weißer Mann“
„Ein ganz Hartnäckiger was?“, Xarxes spuckte ihm dabei ins Gesicht. Wütend schmiss der Brummer den Assassinen gegen eine Wand als wäre er nichts anderes als eine wertlose Puppe.
Xarxes schlug hart auf. Er verlor das Bewusstsein.

„Wir sind unendlich....“, eine stimme erhellte einen endlosen Raum. Xarxes blickte sich um...
„Wir werden dich stärken...“ Weder Wände, eine Decke oder Himmel noch ein Boden schien vorhanden zu sein....
„Wir haben dich auserwählt....“ doch auf irgendwas stand Xarxes....
„Deine Zeit ist noch nicht gekommen!....“ er fiel schließlich nicht....
„Steh auf und Kämpfe....“

Xarxes erwachte.... eine unnatürliche Aura aus Furcht und Angst schien ihn für wenige Sekunden zu umgeben. Doch es reichte um seinem Kontrahenten den Geist zu benebeln. Kreischend viel dieser auf den Boden, gar schrecklich müssen die Bilder in seinem Kopf sein. Xarxes wusste zwar nicht was los ist aber er nutzte die Gunst der Stunde und schlug ihm mit einem kräftigen Schlag den Kopf ab. Nun war es aber Xarxes der keuchend und erschöpft auf die Knie ging. Was immer das gerade war. Es hat ihm seine ganze Energie gekostet....
 
Es kam ihm alles so bekannt vor. Dieser Ablauf... Der Tollpatsch rennt gegen ein Hindernis und bleibt liegen. Der Magier spielt ein bisschen mit dem Feuer und der Assassine zieht irgendeine übertriebene Show ab. Irgendwo hatte er das schon einmal gesehen. Ihm fiel es nur nicht mehr ein. Na ja, was solls. Es war nun an ihm, in den Kampf einzugreifen. Er lief auf die inzwischen auf drei kampffähige Gegner reduzierte Gruppe zu. Als er ungefähr auf Finnmars Höhe war, fiel ihm ein, woher er sie Szene kannte: Als er etwa 13 Jahre alt war, hatte er sich ein Theaterstück angesehen, das denselben Verlauf gehabt hatte. Mathilda Naska war wirklich eine begnadete Regisseurin. Ihre hohe Anerkennung hatte sie wirklich verdient. Als er eine Pfütze trat, spritzte das schlammige Waser bis zu seinen Knien. Die Hose würde er nie wieder sauber kriegen. Und dabei war sie so teuer gewesen... Oh Gott, was tat er da? In ungefähr fünf Sekunden würde er wahrscheinlich von irgendetwas durchbohrt im Schlamm liegen und er dachte über Theaterstücke und seine Kleidung nach! Er musste sich zusammenreißen!
Es lief erstaunlich gut. Dem ersten Banditen durchstach er die Schulter und den zweiten machte er durch einen gezielten Streich auf seine Verse standunfähig. Doch dann traf ihn ein gewaltiger Schlag von der Seite und zwang ihn zu Boden. Immerhin. Sieben Sekunden anstatt fünf. 40% mehr als erwartet. Das war doch annehmbar. Doch zu seiner Überraschung starb er nicht, sondern der Bandit ging in Flammen auf. Na ja, dann auf ein Neues...
 
Nachdem sein Tarnzauber zu wirken begonnen hatte, wich Haj'ett zum Rand der Gasse aus. Er wollte ungern mittem im Getümmel sein, wenn seine Gefährten zuschlugen... falls sie zuschlugen. Trotzig gegen den brüllenden Regen gestemmt kletterte er dem Himmel entgegen, einen Stapel Kisten und Fässer hatten sie am Nachmittag schon aufgestellt.
Erschöpft erreichte er das Dach des einstöckigen Ladens, dessen Besitzer seine waren morgens in der Gasse feilbot. Ausgestreckt lag der kleine Echsenmann auf den schlüpfrigen Schindeln und der Regen erschien ihm in diesem Moment sogar heilsam.
Haj'ett und der Regen waren immer Freunde gewesen. Damals im Sumpf, als er alleine im Dickicht Krabben gejagt hatte und nur das vielstimmige, ewige Tropfen und Rauschen sein Begleiter gewesen waren... Damals...
Der Tarnzauber hatte längst nachgelassen, als ein fürchterlicher Kampfschrei seine nostalgische Träumerei zerriss. Kurz darauf war ein unappetitliches Krachen zu hören, gefolt von einem dumpfen Klatschen. Stimmen, die Haj'ett als die von den Schlangenmännern identifizieren konnte erklangen. Sie lachten! Das hörte sich überhaupt nicht gut an.
Ächzend zog er seine schwere Armbrust zu sich heran, die er während den Vorbereitungen für die Falle hier oben deponiert hatte. Unter einigen losen Schindeln war sie gut vor Wind und Wetter geschützt gewesen.
Vorsichtig schob sich Haj'ett auf dem Bauch bis zur Dachkante, stets darauf bedacht, keinen allzu großen Lärm zu machen. Die Situation unten in der Gasse war von einer solchen Albernheit, dass Haj'ett es kaum glauben konnte: Der Inhaber des Ladens war wohl von dem Lärm auf der Straße und den schwerfälligen Schritten des Echsenmannes auf dem Dach wach geworden und hatte nachsehen wollen, was da vor sich ging. Offenbar hatte er Einbrecher vermutet, denn mit einer kleinen Keule bewaffnet stand der ergraute Mann in seiner Tür und starrte abwechselnd zwischen den wiehernden Banditen und dem bewusstlosen Finnmar, für den er zum Verhängnis geworden war, hin und her. Dann beeilte er sich verängstigt, die Tür wieder zu schließen. Gegen die Truppe von Eintreibern hätte er ohnehin keine Chance gehabt. Also lieber nicht einmischen... Recht hat er!
Gerade wollten sich die Schlängenmänner über ihr verlorenes Gold und den unglückseligen Blondschopf hermachen - als das Inferno losbrach!
Aus den Schatten stürmten der junge Zauberkundige Alexis und seine Freundin Yueh hervor. Die abgelenkten Banditen erwischte es ohne Vorwarnung. Fluchend und schreiend gingen ihre Gestalten in Feuer und Säure unter. Das war Wahnsinn! Hatte der Magier vergessen, dass sie die Bande eigentlich verhören wollten? Fast hatte der Echsenmann rufen wollen, doch es war ihm lieber, unbemerkt zu bleiben.
Die wütenden Flammensturzbäche, die Alexis in schier maßlosem Zorn heraufbeschwor warfen unheimliche Schatten an die Wände. Halt, nein! Haj'ett schleckte sich aufgrergt über die Augen. Einer der Schatten war lebendig! Ohne Furcht schritt Xarxes durch die magischen Explosionen, seine Augen glommen in einem Licht, das dem tosenden Feuer um ihn herum in nichts nachstand. Den Tanz, den der weißegewandete Mann mit seiner Klinge vollführte war von größerer Rafinesse als Alexis zerstörerische Magie. Seine Gegner gingen nicht tot, sondern kampfunfähig zu Boden.
Haj'ett atmete auf. Die Strapazen wären dank des geschickten Schwertkämpfers nicht vergeblich gewesen. Kaum hatte Haj'ett diesen Gedanken vollendet, geriet Xarxes in Bedrängnis:
Einer der Banditen - die anderen hatten ihn Brugor genannt - war gegen die schonenden Hiebe mehr als gefeit. Knochen knackten, als er seinen Gegner gegen die nächstbeste Wand schmetterte. Der Schwertkämpfer sackte in sich zusammen.
Der Echsenmann wandte seinen Blick ab, um einen Bolzen aus seinem durchweichten Köcher hervorzufummeln. Einige Male entglitt ihm das Projektil vor Aufregung. Doch dann hörte er es:
Ein schmatzendes Geräusch, ein metallisches Sirren und ein dumpfer Auschlag drangen in Haj'etts Ohren. Als er auf das "Schlachtfeld" hinabsah, musste er einen aufkommenden Brechreiz unterdrücken. Brugors Kopf rollte absurd hüpfend davon und hinterließ eine blutige Spur, die vom peitschenden Regen jedoch bald weggewaschen werden sollte.
Aus war grässlich! Was für eine Manie war hier entfesselt worden? Zwei Banditen waren zu verkohlten Haufen verbrannt, die letzten Flammen erstickten langsam dampfend im Unwetter. Ein weiterer lag ausgestreckt am Boden, während sein Kopf das abschüssige Pflaster hinabtanzte.
Wen sollten sie denn bitte verhören, wenn das so weiterging? Der Geruch von gebratenem Fleisch, der aus der Gasse emporwallte brachte Haj'etts Magen zum rebellieren. Hunger und Abscheu rangen miteinander.
Nun trat Ronny auf den Plan. Der Händler schien nicht ganz bei der Sache zu sein, dennoch führte er seine Hiebe mit Präzision und Bedacht. Drei Gegner standen ihm gegenüber? Fehlt da nicht einer? Ach egal, den hat wahrscheinlich die Säure zerfressen. Hoffentlich wird Ronny nicht auch noch übermütig und fängt an, Leute in Scheiben zu schneiden.
Dass der Kaufmann kurz darauf zu Boden ging bekam Haj'ett nicht mehr mit, denn eine Bewegung aus dem Augenwinkel erregte seine Aufmerksamkeit.
Der fehlende Bandit, den er schon bei Ronnys Angriff vermisst hatte, war ins Dunkel getaucht und hatte sich um die Kämpfenden herumgeschlichen.
Er hatte sich also nicht geirrt! Mit gezücktem Dolch und sardonischem, hinterhältigen Grinsen nahm der Kerl den wütenden Alexis ins Visier.
Klar - der Magier musste Gebremst werden, bevor er den Rest der Schlangenmänner abfackeln konnte, doch so sollte es auch wieder nicht enden! Die gezahnte Messerklinge blitzte hinterhältig.
In fliegender Hast lud Haj'ett seine Armbrust, außer ihm hatte niemand den Meuchler bemerkt. Zum Rufen war es zu spät. Wenn seine Hände nur nicht so zittern würden! Noch nie zuvor war das Leben eines Freundes derart bedroht gewesen. Entsprechend schlecht konnte der Echsenmann sich konzentrieren. Ganz als ob seine treue Armbrust ihn ermutigen und beruhigen wollte rastete die Mechanik mit einem sanften Klacken ein. Fertig.
Ruhig Blut, Haj'ett. Das soll nur ein Warnschuss werden. Du wirst niemanden töten. Niemanden töten. Genau Zielen... Ein letztes Mal, leckte er sich die weit aufgerissenen Echsenaugen sauber. Er hatte sich nun aufgerichtet und kauerte auf den rutschigen Schindeln. Jetzt!
Im gleichen Moment, in dem er den Abzug bis zum Anschag durchzog wurde das Haus von einem Donnerschlag erschüttert, der Echsenmann verzog seinen Schuss um einige Grade. Alexis hatte Ronnys Widersacher pulverisiert.
Der Bolzen zischte die Gasse hinab und Haj'ett betete, sein Ziel - des Banditen linke Schulter - würde trotz der Erschütterung immernoch getroffen werden. Ein Fehlschuss würde fatale Folgen haben. Der Bandit hätte ihn dann bemerkt und könnte seinen Dolch werfen. Doch es kam anders.
Mit einem markerschütternden Knacken traf der Bolzen den Meuchler zwischen die Augen. Das war zuviel. Haj'ett sackte auf die Knie und übergab sich auf des regennasse Dach. Dann umfing ihn Dunkelheit.
Wer würde Alexis aufhalten? Es war ihm egal. Wer würde gegen die Schlange kämpfen? Es kümmerte ihn nicht. Er wollte nur seine Ruhe haben.
Am Ende der Gasse glaubte er, eine riesenhafte Gestalt ausmachen zu können. Er halluzinierte wohl.
Selig sank er in die watteweiche Finsternis der Ohnmacht, die alle verstörenden Eindrücke des Gemetzels verschluckte und verstummen lies.


@Informatix: Mit der "riesenhaften Gestalt" ist dein Charakter gemeint. Wenn du anders einsteigen möchtest, kann ich die Stelle auch wieder rausnehmen.
@all: Man, sind hier ein paar Leute overpowert :p
 
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Mit Dreck und Blut vermischtes Regenwasser platschte in Finnmars Gesicht. Er bekam einen Schwall davon ab, als Ronny in eine Pfütze neben ihm trat. Er öffnete seine Augen und schüttelte verstört sein Haupt. Ist da gerade ein Kopf an ihm vorbei gehopst? Irgendetwas roch verbrannt. Hunger breitete sich in ihm aus. Er konnte zwar nicht erkennen, welche Fleischsorte es war, die da brannte, aber er war sich sicher, man könnte es so zubereiten, dass es genießbar wäre. Erst jetzt erkannte er, dass es sich bei der unbekannten Sorte um Menschenfleisch handelte, welches gerade von Alexis... zubereitet wurde. Ekel verspürte er keinen, eigentlich hatte er sich schon länger mal vorgenommen, ein wenig davon zu kosten...
Egal. Hoffentlich hat noch keiner der Schlangenmänner erkannt, dass der unbewaffnete Blonde wieder wach bzw. noch am leben ist. Zu spät. Einer der überlebenden nahm ihn ins Visier, zückte einen Wurfdolch und war dabei ihn nach Finnmar zu werfen. Mit einem piepsig, dezent tuckig klingenden Satz weichte er der Wurfwaffe aus, er versuchte auf allen Vieren weg von dem Gemetzel zu kommen, dabei konnte er einen an der Steinmauer angelehnten Holzstecken wahrnehmen. Besagten Stecken griff er sich, richtete sich auf und begann Kampfhaltung anzunehmen. Er hatte im Sinn jetzt ein paar lässige Drehbewegungen mit dem Stock zu vollführen, aber zum einen waren die möglichen Zuschauer gerade anderweitig beschäftigt, zum anderen war ihm sowieso klar, was dabei herauskommen würde. Er hatte also jetzt schoneinmal so etwas ähnliches wie eine Waffe, mit genügend Kraft könnte er seinen Feinden damit ein paar blaue Flecken zufügen. Also sollte er auf eine möglichst empfindliche, leicht zu treffende Stelle zielen. Der Feind, der bereits einen neuen Wurfdolch aus seinem Gurt gezogen hatte, befand sich langsam in Angriffsreichweite. Er wurde abgelenkt, als der Schädel eines Kumpanen mit einem knackenden Geräusch von einem Bolzen durchschlagen wurde. Er nutzte die Ablenkung aus und nahm von unten ordentlich Schwung. Perfekter treffer, besser kann man jemanden nicht kastrieren. "Es ist nie zu spät, Eunuch zu werden, merk' dir das." Diesen begriff hatte er vor kurzem in der Stadt gehört. Winselnd ging der Entmannte auf die Knie. Er versuchte Finnmar ebenfalls mit der Faust in seine Genitalien zu schlagen, er konnte aber erneut ausweichen. Der Schlangenmann nahm seinen Wurfdolch, der ihm bei dem Schlag zwischen die Beine auf den Boden gefallen war wieder in die Hand, verzweifelt versuchte er ihn auf Finnmar zu werfen. Diesmal musste er garnicht ausweichen. Zufrieden sprang er in paar Schritte zurück und beobachtete die Lage.
 
Savio lief die dunklen Gänge entlang, ohne zu wissen, wohin er eigentlich läuft. Einen Ausgang suchen...leichter gesagt als getan.
Als er in einem der Korridore rechts abbog, stand plötzlich ein Bär von einem Glatzkopf vor ihm. Nicht weiter Notiz von ihm nehmend machte Savio einen Satz, doch er hatte den grobschlächtigen Recken unterschätzt. Er riss ihm die Tunika vom Leib und beinahe hätte er auch noch sein Genick gepackt, doch Tax besann sich und zog sein Bwaka aus der Lederscheide. Er drehte sich um und war selbst überrascht, mit welcher Leichtigkeit das Schwert durch das Handgelenk drang.
Doch er dachte nicht lange über die herumfliegende Gliedmaße nach und lief weiter den Gang nach - nur noch mit Hosen, Stiefeln und der Schwertscheide inklusive Schwert bekleidet. Hinter sich hörte er das entfernte Schnauben der Verfolger, was ihm noch mehr Kraft gab, weiterzulaufen.
Eine gefühlte Ewigkeit lief er nun schon, als er durch den Spalt einer Tür vermeintliches Tageslicht sah. Mit seinem vollen Körpergewicht donnerte er durch die Tür - und tatsächlich, er war aus den Katakomben heraus. Er genoss die frische Luft, doch er wusste, dass ihm noch Schlangenmänner folgen.
Er sprang auf und lief weiter, am Ende seiner Kräfte, mit den Verfolgern im Nacken...
 
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Grimhild hatte bisher noch keinen Erfolg bei ihrer Suche nach einem Gasthaus gehabt, durch das sie ihre zwei Meter Körpergröße ohne Kiepe problemlos hindurchbekam, und das verärgerte sie ein wenig - die Menschen hier dachten wohl überhaupt nicht an die Möglichkeit ausländischer Besucher. Pah, das hatte man gern..
Aber wie es der launische Zufall wollte, führte ihre grummelige Wanderung die Trollin in Hörweite des Vorfalls vor der Efeuranke, die leider auch keine ausreichend hohe Türschwelle hatte - genauer gesagt, sie bekam ganz gut mit, wie Ha'jett die tumben Geldeintreiber des Kults provozierte. Zunächst ergab es für sie keinen Sinn, wie dieses kleine Geschöpf sich traute, deutlich mehr und kräftigere Gegner zum Angriff zu ermuntern, aber als der Echsenmann dann losflitzte, war ihr Interesse geweckt. Wenn da nicht mehr dahinter steckt .. dachte sie bei sich, und folgte den Erpressern in angemessenem Abstand. Zu Finmars Ehrenrettung verpasste sie seine etwas ungeschickte Einlage mit der Haustür - als Grimhild hinter einer Hausecke hervorlugte, um herauszufinden, wo das Geschrei wohl herkam, war Alexis bereits mit dem Schleudern von Feuerbällen beschäftigt. Oho - ein Hinterhalt für die Verbrecher? Eine rivalisierende Bande vielleicht ..? Nein, dafür wirkten sie nicht dämlich genug. Sah eher nach einer zusammengewürfelten Bande von Glücksrittern aus.. Grimhild kannte diesen Menschenschlag zur Genüge. Eine zufällige Anhäufung von Flüchtlingen, Ehrgeizlingen und Naivlingen, die nur deshalb zusammenarbeiten konnten, weil sie entweder nicht wussten, was die anderen antrieb oder sie alleine gar keine Chance hätten. Pah .. das gefiel ihr irgendwie. Es war ein Umfeld, in dem man arbeiten konnte, und für Glücksritter schlug die kleine Bande sich gar nicht schlecht - der Kerl mit den Schwertern schien seine Gegner zwar zu unterschätzen, aber er konnte das Ruder doch noch herumreißen, und zwar auf eine Art, die nichts mit Schwertkampf gemeinsam hatte. Das war schon interessant .. aber es waren immer noch ziemlich viele Gegner, denn der alles andere als leise Kampf lockte weiteres lichtscheues Gesindel aus den umliegenden Gassen an. Andere Geldeintreiber, die mit ihrer Beute das Hauptquartier aufsuchen wollten und das Feuerwerk wohl schwerlich übersehen konnten - eben schlich sich einer von ihnen an den Blondschopf heran, der gerade erst wieder aufgestanden war. Oh-Oh..

Vielleicht ließ sich da etwas machen .. Grimhild hatte wohl bemerkt, dass es regnete, und dieser Umstand passte ihr hervorragend. Etwas, das den Feuerballwerfer nicht behinderte, seine Gegner aber wirksam fernhielt - jaa, da wusste sie etwas, versicherte die Hexe sich mit schadenfrohem Grinsen. Sie hob ihren Stab leicht schräg gen Himmel und fixierte einen Punkt, der ungefähr in der Mitte des Kampffeldes lag, während sie mit der freien Hand in Richtung des hinzukommenden Schlangenkultisten gestikulierte und dann einen weiten Kreis um das Kampfgebiet beschrieb. Regen hieß Wolken, und Wolken brauchten nur ein wenig Ermunterung, um noch ganz andere Dinge fallen zu lassen.. gleich darauf schreckte Grimhilds schrille Zauberspruch-Altstimme die Kämpfenden auf, als sie die Worte in den Himmel schleuderte, die die Wolken dazu bringen würden, ihrerseits schwere Gegenstände zurückzuschleudern:
"Regennass aus Wolkenborn
flüssig passt mir nicht zu Zorn
dieser Kampf schreit nach Gewalt
drum werde hart, und werde kalt
Wie ein Speer aus dunkler Nacht
beuge dich der Hexenmacht!"

Zum Glück hatte sie den Überraschungseffekt auf ihrer Seite, denn als sich die ersten tumben Schläger dieser neuen Bedrohung zuwandten, war ihr Spruch schon beendet - und ein frostiger Wind schlug dem ersten Angreifer entgegen, der auf die Hexe zustürmte. Dicht gefolgt von einem ähnlich kalten und deutlich solideren Hagelklumpen, der zielsicher auf seinen Hinterkopf krachte - Ausgeknockt.
"Zu langsam, Narr! Hahahaha!" spottete die Hexe, und stimmte ein schauerliches Gelächter an, während ringsum einzelne weitere Eisbrocken vom Himmel fielen - und dabei aus unerfindlichen Gründen nur die Kultisten trafen, die Grimhild im Blick hatte. Es erforderte einige Aufmerksamkeit, so einen Spruch beständig zu zielen - die meisten Treffer waren nur gestreift, auch wenn das bei dem Kaliber immer noch ganz schön böse war - also schwang sie sich um die Hausecke und postierte sich mit dem Rücken gegen die Wand, um nicht fortlaufend auf Hinterhalte achten zu müssen. Trotzdem .. "Diese Stadt fängt an, mir Spaß zu machen!"
 
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Wenn man sie gesehen hätte, hätte man sich sicher gefragt, was ein junges Mädchen mitten in der Nacht draußen zu suchen hatte. Vor allem in einer Stadt wie Port Milan. Vor allem, wenn das Mädchen aussah, als hätte sie mehr Geld, als gesund für sie wäre. Allein das dunkelrote Kleid schien aus so feinem Stoff gemacht zu sein, dass es eine Familie einen Monat lang ernähren könnte. Sie wäre eine lohnende Beute für Diebe, würden einige sagen. Da Cher aber Dächer bevorzugte und ihr Umhang hinter ihr flatterte, sah sie niemand, während sie von Dach zu Dach sprang, geschmeidig wie ein Raubtier. Irgendwie musste sie ja ihre Gereiztheit darüber abschütteln, dass es in dieser eigentlich wohlhabenden Stadt nicht eine Münze zu holen gab und sie bereits Opfer von Schutzgelderpressung geworden war.

Nicht das der Erpresser diese Begegnung überstanden hätte, aber lästig war es trotzdem. Diese Stadt war in jeder Hinsicht eine Enttäuschung. Und so sprang sie nun von Dach zu Dach, während Regen und Wind durch ihr Haar peitschten. Vollkommen in Gedanken versunken, sah sie nicht einmal den Widerschein der Feuerbälle, noch hörte sie den Lärm des Kampfes. Wäre sie nicht fast über Haj’ett gestolpert, der bewusstlos auf dem Dach lag, wäre sie wahrscheinlich einfach weitergesprungen, ohne den Tumult zu bemerken, während sie darüber nachgrübelte, welche Stadt Profit versprach und nicht so weit entfernt war. So aber sprang sie instinktiv zurück und tauchte aus ihren Gedanken auf. Das erste was sie wahrnahm war der abscheuliche Geruch von Erbrochenem, dicht gefolgt von verbranntem Haar und Fleisch.

Der Kampfeslärm drang fast ebenso schnell an ihre Ohren und ließ ihre Katzennatur schnurren, die sich nach etwas zum Beobachten sehnte. Neugierig ignorierte sie das zusammengesunkene Etwas über das sie fast gestolpert wäre und trat an die Dachkante vor. Der Anblick….war bizarr, obwohl ihr Kämpfe nicht unbekannt waren. Aber das…war selbst für sie zu viel des Guten. Ein Mann, der Feuerbälle schleuderte, ein großes zwei Meter hohes Ungeheuer, Hagel der nur auf bestimmte niederging, ein Mann mit Schwertern, Gestalten, die einfach nicht zusammenpassen wollten.

Alles in allem sehr verwirrend, aber doch das Aufregendste, dass sie erlebte, seit sie hier angekommen war. Mit dem Ziel sich Informationen zu beschaffen – ein paar der Kerle sahen nämlich aus, als gehörten sie zu diesen lästigen Erpressern und die mussten ja Geld haben– wandte sie sich ab und wollte schon vom Dach springen, als sie bemerkte, dass das Etwas lebte – sie hatte es bisher entweder für tot oder Lumpen gehalten, da sie es gekonnt ignoriert hatte. Sie sah es im Dunkeln selbst mit ihren Katzenaugen nicht ganz…aber es sah eindeutig menschlich aus, auch wenn es definitiv kein Mensch war, dafür sah es…zu glatt aus. Blieb nur zu hoffen, dass es sprechen konnte dachte sie bei sich und zog das Ding an der Stelle hoch wo – wie sie vermutete – der Kopf sein musste. So genau war das bei Zusammengebrochenen im Dunkeln nicht erkennbar.

Da sie keine bessere Idee hatte – und auch keine Geduld – schüttelte sie Haj’ett ein paar Mal, in der Hoffnung, dass er aufwachte. In den Kampf einmischen wollte sie sich vorerst nicht, immerhin sah niemand von diesen Gestalten so aus, als würde er sie bezahlen. Außerdem…bei diesen Wahnsinnigen da unten wurde sie vielleicht am Ende noch selbst getroffen. Katzen mochten ja angeblich neun Leben haben, aber Cher hatte nicht die geringste Lust, das auszuprobieren.

ein wenig unspektakulär, aber nicht jeder Char stürzt sich einfach in einen Kampf, vor allem nicht ein kleines Kätzchen, selbst wenn sie noch so impulsiv ist *g*
 
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Haj'ett wandelte durch die finstren Straßen Port Milans, Nebel und Dunst sammelten sich in den Gassen und bildeten einen stetigen Reigen. Fahl war der Himmel und auch fahl waren die Häuser, alles war grau. Kein Licht brannte hinter den Fenstern, was sie trostlos wirken lies, stumpf und tot.
Ihm fröstelte.
Mitten auf der sonst menschenleeren Straße stand eine junge Frau, in Lumpen gehüllt, ebenso wie zwei kleine Kinder, die zu ihren Füßen kauerten. Als der Echsenmann näher kam, riefen die Kinder - ein Junge und ein Mädchen - erschrocken und verteckten sich hinter der Frau.
Diese blickte ihm entgegen, nicht ohne einige beruhigenden Worte zu flüstern, die ihren Nachwuchs verstummen ließen. Die drei wirkten abgerissen, verarmt und ungewaschen. Die Augen der Frau waren dunkle Höhlen und ließen Haj'ett erschauern, als ihr toter Blick sich in sein Gesicht bohrte. Bis in seine Seele schien er zu dringen, sodass es ihm kalt den Rücken herunterlief.
Es war eiskalt in Port Milan.
Eine plötzliche Windbö lies den Nebel aufwallen. Aus den zahllosen Kräuselungen tauchten weitere Frauen auf, mal mit mehr, mal mit weniger Kindern, mal ganz ohne Begleitung. Sie alle starrten ihn an, zeigten anklagend mit dem Finger auf ihn.
Dunkle Wolken bedeckten den Himmel.
Langsam bekam Haj'ett es mit der Angst zu tun. Er blickte sich um, ob sie vielleicht jemand anderes im Blick hatten, doch niemand stand hinter ihm. Er wollte umdrehen und weglaufen, dem Vorwurf in ihren Blicken entfliehen.
Ein Blitz zucke am Firmament.
Plötzlich erstrahlte Port Milan in wirren, bunten Farben. Ein lauter, schriller Ton drang an seine Ohren, dessen Disonanz nur von dem Stimengwirr ringsum übertroffen wurde. Es war ganz ohne Vorwarnung hereingebrochen, doch die Türen aller Häuser standen nun sperrangelweit offen und Menschenmassen drängten aufs Pflaster. Sie alle waren in bunte Stoffe gehüllt, sahen pompös und extravagant aus. doch trugen sie auch Fackeln. Und Heugabeln. Und Schwerter und Degen. Keulen, Messer, Peitschen.
Die Aufgebrachte Menge stürmte auf die zerlumpten Mütter zu, die dort auf der Straße standen. Schmähungen und wütende Ausrufe waren zu hören. Klar war, dass man den Verwahrlosten nichts Gutes wollte.
Die ersten Waffen wurden gegen sie erhoben. Doch ungerührt galten die Blicke der Opfer nur dem Echsenmann.
Seine Schuld, seine Schuld, seine Schuld, seine Schuld... Plop!
Zu Haj'etts Füßen war ein Pflasterstein abgesackt. Nun löste er sich und trudelte hinab, in eine bedrückende Finsternis. Erschrocken wich der ohnehin schon verstörte Echsenmann zurück. Weitere Steine lösten sich, bis die ganze Straße zu kollabieren begann.
Der tobende Pöbel stürzte in die dunkle Tiefe, ebenso wie Haj'ett, der sich nirgendwo halten konnte.
Plötzlich war da überall Wasser. Er strampelte, sosehr er konnte, doch er wusste instinktiv, dass er die Oberfläche nicht finden würde.
Was seine Angst in Panik umschlagen lies war der Umstand, dass er nichtmehr schwimmen konnte. Was war mit seinen Kiemen? Schon spürte er, wie ihm die Luft knapp wurde. Noch nie zuvor hatte er dieses Gefühl gehabt.
Haj'ett versuchte zu schreien, doch brache er nur Blasen zustande. Krampfhaft zuckend trudelte er umher.
Als er in der endlosen Schwärze des Wassers die Frau ausmachte, die er vorhin als erstes erblickt hatte, begann die Tiefe zu brodeln.
Heiße Flammen umgaben ihn, verbrannten ihn, drangen in seine Lungen, bis er nur noch Asche war.

Dann erwachte Haj'ett.
Die Flammen, sie brennen... tun weh... Feuer überall... mach das er aufhört!
Unzusammenhängende Wortfetzen vor sich hinbrabbelnd merkte er erst jetzt, dass jemand ihn schüttelte. Regentropfen klatschten ihm ins Gesicht.
Benommen setzte er sich auf und blickte in das Gesicht eines Mädchens.
Noch immer spukten ihm Eindrücke seines Albtraumes im Kopf umher. Er wusste nicht, was die junge Dame wollte, doch schien sie zumindest nicht zur Schlangenbruderschaft zu gehören.
Unten tobte immer noch der Kampf. Die magischen Feuer waren nicht unbemerkt geblieben und aus allen Richtungen strömten weitere Eintreibergruppen herbei. Das konnte ja heiter werde...
Doch auch die frischgebackene Abenteurergruppe hatte Verstärkung bekommen, wenn auch sehr merkwürdige. Eine riesige Greisin beschwor die Wolken mit donnernder Stimme. Hagel traf unvorsichtige Schlangenmänner. Na toll...
"Geh nicht da runter, slrp!"
Sich in die warme, traumlose Schwärze vor seiner Begegnung mit der Familie des Mannes, den er getötet hatte und den Familien, die durch sein Zutun getötet wurden, zurücksehnend ließ er sich zurück auf die schlüpfrigen Schindeln sinken. Erst dann merkte er auf und rückte ein Stück von seinem Mittagessen ab, das vom Regen langsam weggewaschen wurde.

Wer bist du eigentlich?
 
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Die Ereignisse überschlugen sich. Erst war Ronny beinahe von einem der Banditen erwischt worden und dann fehlte einem von ihnen plötzlich der Kopf. Doch noch schlimmer wurde es, als plötzlich neben ihm einer der Banditen auftauchte und im richtigen Moment ein Bolzen zwischen seine Augen jagte. Das Blut spritzte Alexis in Gesicht. Sein Zorn verflog mit einem Mal und beinahe wie in Trance sah er hoch zu Haj'ett, der sich anscheinend in Erkenntnis dessen, was er getan hatte auf den Dachvorsprung übergab, auf dem er saß. Er nahm kaum noch die Schreie derer wahr, die umherrannten und mit dem Tod rangen. Was zum Teufen taten sie hier? Was tat er?
Dann spürte er einen plötzlichen Ausbruch von Magie. Über ihnen zog sich der HImmel dichter zu und Hagelkörner prasselten auf neu dazugekommene Banditen ein. Scheinbar war die Riesenhafte Gestalt auf der anderen Seite der Szenerie dafür Verantwortlich.
So wie sein Zorn verflogen war, entwichen ihm nun die Kräfte. Er taumelte, während sein Sichtfeld verschwamm und schließlich gaben seine Beine nach.
Mit letzter Kraft verhinderte er, dass er mit dem Gesicht auf der Straße aufschlug. Ganz vage nahm er noch wahr, dass jemand auf ihn zurannte.
 
Erfreut darüber das Wesen tatsächlich an der richtigen Seite hochgezogen hatte – immerhin blickten ihr jetzt zwei Augen entgegen – wartete sie kurz, bis Haj’ett wieder einigermaßen wach war. Sie fand, er hatte mit seinen Schuppen etwas von einem Fisch, was lecker gewesen wäre, hätte er auch nach Fisch gerochen.
So aber musste sie einsehen, dass er eher etwas von einer Echse hatte, was seine Sprechweise eindeutig untermauerte. Es war das erste Mal, dass ihr ein Tiermensch begegnete – sich selbst nicht eingerechnet – und das erste was ihr auffiel war, dass er keine Manieren hatte, oder einfach nicht in der Kunst der Konversation bewandert war. Sie war kurz davor, ihn deswegen zu Recht zuweisen, bis sie sich darauf besann, dass sie auch nicht besser gewesen war, bevor sie zu den Menschen gegangen war.
>Wahrscheinlich sollte ich eher Mitleid mit ihm haben, er weiß es bestimmt nicht besser< und so verzichtete sie darauf und beschloss, seine Frage zu beantworten.

„Mein Name ist Cher, jedenfalls für den Augenblick.“ Ihren richtigen Namen würde sie ihm sicherlich nicht verraten, vielleicht gehörte er ja wider Erwarten zu den bösen. Sie nannten sich ja immerhin Schlangenbruderschaft, oder nicht? Und Haj’ett hatte nun einmal Schuppen. In diesem Moment sah sie Alexis zu Boden stürzen und das Feuer erlisch.
>Immerhin birgt die menschliche Fackel jetzt nicht mehr die Gefahr, Port Milan während des Regens abzufackeln< dachte sie und betrachtete mit einem nüchternen Interesse das Chaos unter ihr, ehe sie sich wieder Haj’ett zuwendete.

„Und wenn es Euch beruhigt: ich hatte nicht im Mindesten vor, dort hinunter zu gehen. Falls ihr es nicht bemerkt haben solltet, eure Gefährten sind kurz davor, entweder die Stadtwache auf den Plan zu rufen oder sich noch gegenseitig umzubringen, so unkontrolliert, wie sie durcheinander rennen und mit ihren Waffen fuchteln.“ Bemerkte sie trocken und mit einem Hauch von Sarkasmus, ehe sie ihm ein durch und durch süßes Lächeln schenkte, dass jeden Menschen meilenweit in die Flucht geschlagen hätte.
„So und nachdem ich eure Frage beantwortet habe, sagt ihr mir, wer genau ihr seid und warum ihr euch mit diesen Erpressern angelegt habt?“ sie wusste das jede Information wertvoll war. Wenn sie das Versteck dieser Bande fand, konnte sie sich sicher noch eine schöne Stange Münzen aneignen, bevor sie die Stadt verließ.
 
Hieronymus wollte sich aufrichten, ließ sich aber aufgrund eines stechenden Schmerzes sofort wieder auf den Rücken fallen. Er musste sich etwas verstaucht oder gar gebrochen haben. Und hören konnte er momentan auch nichts. Hoffentlich war das nicht dauerhaft. Verdammt. Vielleicht sollte er sich totstellen? Würde seine Überlebenschancen vermutlich erhöhen... Bildete er sich das ein, oder war der Himmel noch dunkler geworden als er ohnehin schon war? Plötzlich fing es an zu Hageln. Eiskörner, so groß wie er sie noch nie gesehen hatte. Wo kamen die her? Es war ja nicht einmal Winter. Aber was auch immer für den Hagel verantwortlich war, Hieronymus fand es gut. Denn seltsamerweise traf der Hagel nur Mitglieder der Schlangenbruderschaft. Oder auch nicht. Hieronymus rollte sich zur Seite und konnte so gerade noch einem Eisklumpen ausweichen, der ansonsten auf seinem Knie gelandet wäre. Leider hatte dieses Ausweichmanöver seine Schmerzen noch weiter verstärkt. Hoffentlich wurde niemand auf ihn aufmerksam. Er konnte sich kaum verteidigen. Und das Feuer hatte aufgehört. War Alexis gefallen? Hoffentlich nicht, er war eine große Hilfe für die Gruppe. wie viel Gegner hatten sie eigentlich noch? Es sollten nicht mehr viele sein. Mit Mühe schaute er sich um. Die Erkenntnis war niederschmetternd. Es waren eher noch mehr geworden. Wie konnte das passieren? Oh Gott, und was war das da hinten für ein Hühne? Ihre Geheimwaffe? Nein, Moment... das Wesen ging gebückt an einem Stab. Was war das? Wen interessierte es? Wenn es zu den Verbündeten der Schlangenbruderschaft gehörte, wollte er es eigentlich gar nicht wissen. Und wenn nicht ... nun, die Chancen gegen diese sich anscheinend vergrößernde Übermacht waren nicht besonders gut. Er hatte es gewusst. Er hatte es gewusst, dass er diesen Bären nicht anfassen hätte dürfen...
 
Lichter... tanzende Lichter... ach nein, feste Lichter. Yâz wusste nicht wie lange er bereits auf dem Boden lag und sich abwechselnd vorstellte, dass sich die Lichter über seinem Kopf bewegen würden - oder auch nicht, als zweite Variante. Er musste jedoch gestehen, dass über seinem Kopf keine Lichter waren - dessen war er sich sehr sicher, denn das einzige Licht, dass er wahrnahm, war schwacher Fackelschein, der sanft über den Boden kroch.
Ruckartig setzte er sich auf. Was tat er hier eigentlich, was war mit ihm los? Automatisch tastete er nach seinem verborgenen Dolch. Er war noch da. Und auch die anderen Waffen waren aufzufinden. Seltsam. Nein, befremdlich. Er hatte erwartet, dass man ihm seine Waffen abnehmen würde, bevor man ihn einsperrte.
Obwohl Yâz einiges unverständlich war, nahm er anderes umso schneller war. "Du stinkst." Das waren die Worte des Mannes gewesen, der ihn überwältigt hatte. Sie waren dem jungen Mann ein Rätsel. Aber doch... wenn er länger darüber nachdachte, lag das letzte Mal, dass er sich gereinigt hatte schon eine Weile zurück. War es das gewesen?
Warum dachte er überhaupt über so etwas nach, anstatt nach einem Fluchtweg zu suchen?! War er vollends abgedreht?
Yâz begann zu lauschen, ob irgendein Geräusch zu erhaschen sei, doch bis auf das beruhigende Knistern einer Fackel blieb alles stumm.
Er stand auf um die Tür zu überprüfen. Verschlossen. Fest. Seine Finger tasteten nach dem Diebeswerkzeug, dass sein treuer Begleiter war. Es war fort.
Die Waffen nicht, aber mein Spielzeug? Wieso? Ein Rätsel. Und ein knurrender Magen. Immernoch.

Entschuldigt die Unterbrechung, aber ich hatte Lust wieder etwas zu schreiben.
Und was die seltsame, ja ganz unlogische, "Entwaffnung" angeht - wundert euch nicht.;)
 
Das Mädchen, das Haj'etts Meinung nach zu dieser Nachtzeit ins Bett gehört hätte erweckte ein durch und durch ungutes Gefühl in ihm. Sie roch zwar gut, in gewisser Weise wild, animalisch, was ihm sehr gefiel aber dort hörte die Sympathie schon auf. Er wurde rumgeschüttelt, ausgequetscht und mit einem blöden Pseudonym abgespeist - Frechheit!
Er schnaubte verärgert, als sie begann auf ihn einzureden. Die Stadtwache? Ja klar. Auch die ganze Art, wie sie sich über ihren Kampf auslies war ihm zuwider - die Erkenntnis, das Haj'ett und seine Gefährten ein Haufen Amateure waren, hatte ihn schon längst ereilt. Das musste er sich von so einer Göre in edlem Fummel nicht sagen lassen.
Seine zur Schau getragene Maske der Distanziertheit wurde jedoch von ihrem Lächeln in tausend Teile zertrümmert. Das Lächeln war wie das Kratzen an einer Schiefertafel, wie das Geräusch brechender Knochen. Wie ein Stoß in die Rippen. Haj'ett schluckte schwer.
Warum passierte es ihm ständig, dass ihm seine neuen Bekanntschaften solch eine Angst einjagten? Gab es keine Normalität mehr?
Verstohlen linste er zu der übergroßen Gestalt hinüber, die den dunklen Wolken die letzten Hagelkörner entlockte. Furchteinflößend, keinen Deut besser!
Der Echsenmann musste sich aber eingestehen, dass die Wetterhexe ihnen den Hals gerettet hatte, denn auch Alexis war nun zu Boden gegangen. Trotzdem waren sie alle kaum noch in der Lage, sich der hinzueilenden Eintreibertrupps zu erwehren. Haj'ett dachte an Flucht. Ein verlockender Gedanke, doch Verrat an denen, die so tapfer - tapferer als er selbst - gekämpft hatten. Denn noch war niemand gefallen, obwohl Ronny in einem deutlich desolatem Zustand war. Er würde einen Heiler brauchen, falls aus diesem Dilemma noch ein Entkommen möglich war.

Über sein Trübsal hatte er die Frage des Mädchens neben ihm fast vergessen. Wer sie waren, wollte sie wissen. Na, was solls? Bin hier eh bald weg. Alles konnte er ihr sagen. In den Sumpf würde ihm niemand folgen. In den tückischen, heißen, gefährlichen, brodelnden, giftspritzenden Sumpf. Nein, dorthin würde ihm niemand folgen, der Echsenmann war sich sicher.
"Mein Name ist Rupert", behauptete er, um ihr die Heimlichtuerei heimzuzahlen. "Wir wollten einen Eintreibertrupp schnappen, um Informationen aus ihnen herauszuholen. Die Bruderschaft hat einen Freund von uns als Geisel genommen."
Ein Blick nach unten ließ schleichende Panik in ihm schwelen. "Offenbar ist die Sache etwas aus dem Ruder gelaufen. Warum interessiert dich das eig... Vorsicht!"
Unbeteiligte Zuschauer waren in diesem Possenspiel offenbar nicht gestattet. Ein Pfeil zischte zwischen ihnen hindurch, was den Echsenmann dazu veranlasste, sich möglichst klein hinzukauern, die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Jetzt wurde es wirklich ernst! Verängstigt blickte er sich nach dem Schützen um. Einer der Eintreiber, der sich offenbar nicht zwischen dem Kampf gegen die Hexe und dem Gerangel um die verbissen fluchende Yueh hatte entscheiden können, war auf die Beobachter aufmerksam geworden. ******e! Die übrigen Mitstreiter waren bereits umzingelt.
Fahrig fummelte Haj'ett an seinem Köcher herum. Jetzt hieß es einen kühlen Kopf zu bewahren. Er war noch immer benommen von seiner kurzen Ohnmacht, doch ein so widerlicher Treffer wie vorhin würde ihm nicht noch einmal passieren. Außerdem würde der Bogenschütze dort unten nicht ewig danebenschießen. Es ging um Leben und Tod.
In Windeseile spannte er die schwere Armbrust. In seiner Hast entglitt ihm der erste regennasse Bolzen, der klappernd über die Schindeln rollte und auf die Gasse fiel. Haj'ett konnte von Glück sagen, dass auch sein Gegner Schwierigkeiten hatte, einen Pfeil auf die Sehne zu ziehen. So dachte er. Trotz der widrigen Umstände war der Mann mit dem Bogen schneller, geschickter und weniger nervös als Haj'ett - den Pfeil hatte er schon längst aufgezogen, als der Echsenmann noch nach einem zweiten Bolzen fischte.
Ein Pfiff ließ ihn aufschauen. Da Verstand er. Der Kerl wollte ein Duell.
Haj'ett fühlte sich an die Abenteuerromane erinnert, die er gelesen hatte. Zur Mittagszeit waren der Held und der Schurke einander gegenübergetreten und hatten sich auf ein Kommando hin mit Wurfmessern, Pfeilen oder anderen Projektilen traktiert. Am Schluss war immer nur einer übrig geblieben...
Romantischer Schwachsinn! Aber der Bandit hatte wohl eine echte Gaunerehre im Leib. Der Echsenmann nickte und lud seine Waffe. Er war bereit, legte an und zielte. Ebenso wie der Bogenschütze.
So verharrten sie beide, bis der Himmel sein donnerndes Kommando gab. In dieser kurzen Zeitspanne, in der sie beide auf den erlösenden Blitz warteten, war es Haj'ett, als wären sämtliche anderen kämpferischen Handlungen in weite Ferne gerückt. Seine Welt hatte sich auf seinen eigenen, blutigen Konflikt reduziert. Mann gegen Echse, im sturmgepeitschten Port Milan.
In ihm steckte wohl doch ein Romantiker.
Gleißendes Licht zuckte über den Himmel, wie ein Peitschenknall entlud sich die Spannung der beiden Kontrahenten in zischenden, wütenden Geschossen.
Wie in Zeitlupe nahm Haj'ett wahr, wie sein Bolzen die Schulter des Banditen durchschlug - Volltreffer! Sein innerlicher Jubel, nicht schon wieder einen katastrophalen Fehlschuss getätigt zu haben ließ ihn den Pfeil vergessen, der in diesem Moment auf ihn zugeschossen kam. Der Pfeil jedoch, hatte sein Ziel ganz und garnicht vergessen. Knirschend bohrte sich die Metallspitze in die hölzerne Unterseite der Armbrust. Die Wuchte ließ die Waffe ruckartig nach oben schnellen. Haj'ett sah Sterne, als ihm das massige, mechanische Gerät auf die Schnauze donnerte.
Das war dann wohl ein Unentschieden.
Der Bogenschütze, ein Kerl mit struppigen, schwarzen Haaren und Stoppelbart, der nur durch eine weiße Narbe am Kinn unterbrochen wurde, nickte ihm anerkennend zu und rutschte rückwärts zur Hauswand. Kampfunfähig.

Mit einem Mal drang der Echsenmann zurück in die Wirklichkeit. Es war, als würde er aus tiefem Wasser auftauchen. Trotz seines kleinen Triumphes hatte sich die Lage ringsherum verschärft. Hoffnungslos, rangen seine Gefährten mit der Schlange, die ihren Würgegriff immer fester zog. Auf kurz oder lang würde Haj'ett fliehen müssen, wenn er entkommen wollte. Er fühlte sich schrecklich bei dem Gedanken.
Schon hatte einer der schwarzgewandeten Banditen die fauchende Yueh überwunden und setzte zum Todesstoß auf Alexis an. Doch nein. Ein elegant geschwungener, mit fremden Schriftzeichen verzierter Säbel schlitze dem Schlangenmann über die Brust. Der aus dem vollen Lauf geführte Rückhandhieb ließ ihn taumeln.
Der in weite, weiße Stoffe gehüllte, dunkelhäutige Mann war aus dem Nichts gekommen und fuhr wie eine Sense zwischen die Kämpfenden. Salti betonten seinen tänzerhaften Kampfstil. Überall auf den Dächern tauchten weitere Gestalten auf. Assasinen!
"Itari!" war ihr kollektiver Kampfschrei, als sie sich kopfüber in die Gasse stürzten. Nur einer von ihnen, hünenhaft, muskelbepackt, mit einem aufwändig frisierten Haarkamm verharrte auf dem höchsten der Dächer. Um die Hüften trug er eine rote Schärpe, mit goldenen Intarsien und Troddeln. Der Anführer?
"Heda, Bruder Xarxes! Auf ins Gefecht!"
Dann stieß auch er sich ab und landete auf den Schultern eines Banditen. Das Messer hatte Haj'ett garnicht bemerkt, bis des Blut des Getroffenen aufs Pflaster Spritzte.
Der Echsenmann wandte sich, seinen schmerzenden Kiefer haltend, ab. Die Fremdländer waren nicht zimperlich! Trotzdem wich die Panik aus seinen Gliedern. Gerettet! Es war wie ein Wunder.
Woher hatten die Assassinen von ihrer aussichtslosen Lage gewusst? War man Xarxes gefolgt um sicherzugehen, dass seine ersten Schritte im fremden Land sicher vonstatten gingen? Er wusste es nicht.

Am Horizont brachen Finger des ersten hereinbrechenden Tageslichts durch die vergehenden Wolkenschleier. Das Ende einer Alptraumnacht.


Einige Anmerkungen dazu.
Dass das böse Wort mit dem "S" am Anfang immer zensiert wird, hindert nicht daran, dass jeder es versteht, denke ich. Meiner Meinung nach gehört es zu dem Vokabular eines vernünftigen RPG und liefert in gewissen Situationen einfach die passende Schärfe. Sollte sich dennoch jemand dran stören, kann ich das in Zukunft auch weglassen.

Des weiteren hoffe ich, dass alle mit der Wendung einverstanden sind, die ich herbeigeführt habe. Die Lage war aber echt zum verzweifeln. Dies richtet sich vor allem an Disturbed, dessen NPCs ich dafür missbraucht hab. Macht mir nix aus, das wieder wegzumachen ;)
 
"Es wird dir einmal das Leben retten!"
Das sagte Savios Vater angeblich zu ihm, als er noch ein Baby war, über das Bwaka-Schwert. "Gemacht aus den Lichtern des Firmament." Viele solche Sprüche kannte er über das Schwert, doch er hatte sie nie wirklich ernst genommen.

Savio konnte keine Verfolger mehr warnehmen. Er war schwach...so unendlich schwach. "Bald ist es so weit", dachte er. Er hatte keine Angst vor dem Tod, doch er wollte seine Bekanntschaften aus dem Gasthaus nicht in Unwissenheit lassen.
Auf einer breiten Straße, die augenscheinlich das ganze Viertel durchzog brach er zusammen. Niemand war zu dieser Zeit noch hier unterwegs. Mit letzter Kraft zog der Heiler das Bwaka aus der ledernen Hülle am Rücken. Er umschloss es so fest er noch konnte mit der rechten Hand. Seine verschwommenen Gedanken kreisten um seine Eltern, die Kinder im Heimatdorf, die er bis auf eine Ausnahme, nie leiden konnte und dann natürlich noch um die Gestalten im "Abendschein". Schließlich kam er bei dem Gedanken an Thius, den großen Thius, der mächtige Zauberer der ihm ein zweites Leben schank an.
Nun sprach er zu ihm: "Das ist noch nicht das Ende. Deine Zeit wird kommen, doch noch ist nichts verloren. Deine Freunde brauchen dich, jetzt!" Das dunkelbläuliche Metall des Messers in seiner Hand begann zu leuchten.
"...aus den Lichtern des Firmament..."
Tax spürte, wie die magischen Kräfte langsam in ihn zurückkehrten.
"...das Leben retten..."
Er verstand. Das alles...sein ganzes Leben. Er wurde geboren, um seine neugewonnenen "Freunde", wie er sie selber nie bezeichnen würde, zu schützen, ihnen mit seinem Leben den Weg zu einem höheren Ziel zu ebnen.
Als er wieder zur physischen Ebene zurückkehrte, merkte er, dass er mitten auf der Straße kniete.
Mit dem Bwaka in der Hand erhob er sich und machte sich auf, seine Freunde zu finden...
 
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Die Finsternis war fast erdrückend. Im Gegensatz zu normalen Träumen war Alexis sich jedoch diesmal der Tatsache Bewusst, dass er bewusstlos war. Er lächelte ob dieser Erkenntnis. Aber vor allem wegen dieses unglaublichen Wortspiels. Wie konnte man Bewusstsein während einer Bewusstlosigkeit haben?
Er glaubte dumpf die Kampfgeräusche hören und spürte irgendwo, dass etwas wichtiges geschah.
Wie war das Möglich? Solch einen Zustand hatte er bestenfalls während einer intensiven Meditation. Aber er hatte sich völlig verausgabt. Lag er im Sterben? War er deshalb so seltsam losgelöst von der körperlichen Einschränkungen die seinen derzeitigen Zustand hätten verhindern sollen?

Wie die Personifikation der Antworten auf die Fragen, die ihm durch den Kopf wanderten, erschien aus dem dunkel ein Wolf. Die hellen Augen bohrten sich in die Seinen wie strahlendes Sonnenlicht ohne zu blenden. Ein wissender Ausdruck lag darin.
"Dein Zustand ist einer Meditation nicht unähnlich.", sprach der Wolf mit weiblicher Stimme. "Dein Geist ist an einem Ort, der vielen fähigen Magiern als die Traumwelt bekannt ist. Anders als die Orte, die man für gewöhnlich während des Schlafes betritt, ist diese Welt jedoch so real wie die der wachen Welt. Sie ist eine Verbindung, aber vor allem der Ort aus dem alle Magiebegabten ihre Kraft beziehen."
"Mein Großvater hat mir einmal davon erzählt.", erinnerte Alexis sich.
Die Wölfin nickte.
"Aber wieso bin ich hier? Und wer bist du?"
"Ich habe dich hierher geholt. Und was meinen Namen angeht... nun, ich hatte viele Namen während unzähliger Zeitalter, doch die meisten riefen mich bei dem Namen Mana."
Alexis verstand.
"Du bist ein Wolfsgeist! Es ist mir eine Ehre, Mana."
"Die Ehre ist ganz meinerseits. Aber jetzt möchte ich zum eigentlichen Thema kommen und ich möchte, dass du mir genau zuhörst, denn ich habe wenig Zeit. Der Kopf der Schlange, den ihr sucht hält viele meiner Geisterfreunde in seinem Versteck gefangen. Er benutzt sie, um seine Macht zu stärken. Schon bald wird er nicht mehr aufzuhalten sein und alle Macht ist von meinen Freunden auf ihn übergegangen. Wenn das geschieht, wird er das Gleichgewicht in eine bedrohliche Schieflage bringen, was Chaos und Zerstörung zur Folge hätte. Ich habe schon viel Kraft aufgewendet, doch seine Macht ist zu stark. Alleine kann ich nichts bewirken und unsere Unterhaltung schwächt mich umso mehr, denn für gewöhnlich wird diese Verbindung umgekehrt aufgebaut. Ich brauche einen fähigen Magier an den ich mich binden kann um in der wachen Welt mehr Einfluss auf die Geschehenisse haben zu können. Ich habe dich ausgewählt, denn du bis noch ein unbeschriebenes Blatt."
Alexis schluckte.
"Und wie soll das von statten gehen? Ich meine, was passiert dann mit mir?"
Mana lächelte. "Dir erwächst kein Nachteil daraus und ich werde keinerlei Einfluss auf deine Handlungen haben. Es verhielte sich nicht wie bei einer Besessenheit durch Dämonen. Du wärst vielmehr eine Art Fokus, durch den ich mich in der wachen Welt manifestieren kann. Ich sollte vielleicht erwähnen, dass sich deine Magie dadurch maßgeblich verändern wird. Du wirst in gewisser Hinsicht zu einem Fürsprecher der Geister. Meine Fähigkeiten gehen auf dich über."
Alexis staunte nicht schlecht. "Wie lange wird das andauern?"
"So lange wie du es für richtig hälst. Aber bitte entscheide dich bald. Mir bleibt nicht mehr viel Kraft übrig."

Alexis überlegte.
"Also gut. Ich gehe den Handel ein. Wenn das, was du über den Anführer der Schlangenbruderschaft sagst, wirklich wahr ist, dann ist das für uns beide eine Gelegenheit."
"Ich danke dir, Alexis Imarius.", sprach Mana und verneigte sich vor ihm.
Plötzlich fühlte er sich schwerer und ein Gefühl von Kälte legte sich auf ihn.
"Fängt es schon an?"
"Sobald du wach bist. Yueh holt dich gerade in die wache Welt zurück. Sie benutzt Riechsalz."

Manas belustigtes Glucksen hallte noch nach, als er Yueh über sich gebeugt sah.
Kurz darauf musste er heftig husten. Das Riechsalz verfehlte seine Wirkung nicht im Geringsten.
"Verdammt mit dem Zeug kannst du ja Tote wieder erwecken!"
"Ich hatte beinahe befürchtet genau das bei dir versuchen zu müssen. Wie fühlst du dich?"
Alexis richtete sich auf.
"Erstaunlich gut.", musste er zugeben und stand auf. Er war total nass und mit Schlamm bespritzt. Doch als er sich vollends aufgerichtet hatte, weiteten sich Yuehs Augen.
Alexis begann in schwachem Licht zu glühen, bis sich dieses Licht wie Nebel von ihm löste und in eine fließenden Bewegung eine Gestalt zu seinen Füßen formte. Was er dort erblickte, war jedoch nicht exakt, was er erwartet hatte.
"Was ist?", wollte Mana wissen.
"Nun ja...", begann Alexis. "Ich hatte etwas mit mehr Ähnlichkeit zu eben erwartet."
Mana hatte zwar immer noch die Gestalt eines Wolfes, aber eher die eines Wolfswelpen mit ziemlich großen, immer noch bohrenden Augen.
"Ich habe eine Menge von meine Kraft verloren. Meine Erscheinung entspricht dem Grad meiner Macht."
Yueh klappte der Mund auf. "Ein Wolfsgeist? Das ist ja unglaublich!"
"Ich bin auch erfreut dich kennen zu lernen Yueh. Ich bin Mana."
Alexis sah sich um, während Yueh ehrfürchtig in die Hocke ging und Mana sich bereitwillig von ihr streicheln liess.
Offenbar hatte der Kampf eine starke Wendung erhalten, als besagte Assassinenfreunde von Xarxes auf der Bildfläche erschienen. Die meisten Banditen waren erledigt oder bewusstlos. Nur einer wand sich zappeld im Griff einer der Gefährten. Aus der dunklen Gasse gegenüber erschien die riesenhafte Gestalt, die Alexis noch wahrgenommen hatte. Eine greise Trollin. Interessant. Er hatte schon von Volk der Trolle gehört und wusste, dass einige von ihnen mächtige Magie beherrschten. Sein Blick schweifte zum Dach auf dem Haj'ett saß. Mit erstaunen stellte er fest, dass sich bei ihm eine Frau in der Situation eher unangemessener Kleidung befand. Der Anblick irritierte ihn. Vielleicht lag es an dieser seltsamen Kleiderwahl, oder aber seine Intuition klingelte. Etwas war seltsam an dieser Frau.
 
Seine weiße Robe klebte von Regen durchnässt an seinem Körper. Für ihn schwer wie eine Stahlrüstung. Er lehnte sich erschöpft gegen die Wand und versuchte mehrfach aufzustehen. Seine Beine zitterten wie Espenlaub. Was zur Hölle war das? Mit aller Kraft versuchte er nun aufzustehen, doch es gelang nicht. Er atmete so schwer das für ihn das Atemgeräusch den Kampfeslärm überwog.
Xarxes blickte sich um: erstmal Überblick verschaffen. Finnmar war wieder wache und kämpfte.... auch wenn etwas unbeholfen. Hieronymus und Alexis gingen zu Boden. Vielleicht besser so bevor der Magier aus tumber Wut alles und jeden in flammen aufgehen lies... dennoch zwei helfende Hände weniger. Das Mädchen das Alexis mitgebracht hatte hielt sich ganz wacker aber auf Dauer würde sie nicht gegen die vielen Gauner ankommen. Erst als eine Eisbrocken an Xarxes vorbeiflog und einen Gegner hinter ihm ausnockte bemerkte er die riesige Gestalt die Ihnen zu Hilfe eilte. Eine weitere helfende Hand, auch wenn der Assassine nicht wusste was die Trollin antrieb. Und Haj'ett.... wo war Haj'ett? Xarxes hatte aus dem Augenwinkel heraus gesehen wie er eine Hauswand erklommen hat und suchte deswegen die Dachränder ab. Er machte zwei Personen auf den Dächern aus und die eine konnte er eindeutig als den Echsenmenschen identifizieren. Doch wie es aussah wurde er gerade von einem Schlangenmensch malträtiert.Es stand nicht gut um die Gruppe. War es vielleicht die falsche? Hatte sich Meister Talor geirrt, oder wollte er ihn gar in den Tod schicken? Nein sowas dürfte ihm garnicht in den Sinn kommen. Xarxes war immer ein loyaler und fähiger Assassine. Er schloss die Augen und meinte schon die Stimmen seiner Götter zu hören. Doch es kam anders. Einer seiner Brüder kam angerannt und zerrte ihn hoch. „Heda, Bruder Xarxes! Auf ins Gefecht!“ Im ersten Moment war er immer noch etwas wacklig auf den Beinen aber das glimmen in seinen Augen war stärker als je zuvor und seine Kraft kehrte allmählich zurück. Sofort machte er sich daran seine neugewonnen Kraft gegen seine Feinde einzusetzen. Mit einem eleganten Sprung landete er auf den Schultern seines Gegners. Die Beine um den Hals gewickelt zog er sein Messer und rammte es ihm in den Hals. Xarxes blickte sich erneut um: die halbe Besatzung des Schiffes war anwesend. Während sich die erfahrenen Assassinen gleich auf mehrere Schlangenmänner gleichzeitig stürzten kämpften die Jüngeren, die im Gegensatz zu den Älteren mit einem grauen kurzen Waffenrock bekleidet waren immer Paarweise auf einen Gegner. Es war schön zu sehen wie synchron sie kämpften um ihren gemeinsamen Feind auszuschalten. Zu seiner Verwunderung kämpften auch komplett schwarz gekleidete Männer mit silbrig scheinenden Masken – Fremdländer die um die Gunst der Götter rangen – an der Seite der Assassinen. An Board waren sie ihm garnicht aufgefallen, vielleicht auch weil sie sich die ganze Zeit über nur im Lagerraum des Schiffes aufhalten durften.
„Wie kommt ihr hierher?“, fragte Xarxes einen nahestehenden Assassinen.
„Wir wollten gerade ablegen als uns eine Nachricht von Meister Talor für euch ereilte. Meister Hanif hat sie für euch.“ dabei deutete der Assassine – ein Junge der vielleicht gerade um die 17 war und seine Pilgerreise abgeschlossen hat - auf den Mann der immer noch regungslos am höchsten Punkt der Gasse verharrte und das Geschehen beobachtete , „es war nicht schwer dem Leuchtfeuer das ihr entfacht habt zu folgen!“
Es dauerte nicht lange und die Eintreiber waren bis auf eine Handvoll dezimiert, die sich aber dann schnell ergaben. Kollektiv gingen die schwarzen Männer auf die Knie und die Assassinen drängten sich in Reih und Glied, bis auf ein paar die die Gefangenen bewachten, als Hanif sich von seinem thronenden Platz herunter begab. Disziplin war dem Wüstenvolk sehr wichtig.
„Xarxes mein Bruder!“, beide verbeugten sich voreinander „Wir haben eine wichtige Nachricht für euch von Meister Talor!“
„Ich weiß Hanif, gib sie mir.“ Ungeduldig öffnete Xarxes den versiegelten Brief und musste fast loslachen als er das einzeilige Stück Papier las
„Aller Anfang ist schwer, der alte Mann hat also gewusst was passiert!“
"Nun wenn das alles war werden wir jetzt wieder gehen“, meinte Hanif der nicht so ganz wusste was er mit den Worten Talors anfangen sollte.
„Wartet“, Xarxes packte Hanif an der Schulter „Wir könnten eure Hilfe noch gebrauchen. Aber das kann euch Ha....“, verdammt er hatte Haj'ett vergessen den doch gerade ein Schlangenmensch an der Gurgel hatte...
 
Nun, dafür dass er eine Echse war, schien er in Ordnung. Der Name war zwar offensichtlich gelogen, aber er schien nicht allzu eingeschüchtert von ihrem Lächeln zu sein, das machte ihn um Einiges sympathischer – die meisten pflegten die Weisheit des Hasen zu befolgen, wenn sie auf diese Weise lächelte. Also eine Abenteurergruppe, interessant dachte sie und fragte sich, wie sie es schafften, über die Runden zu kommen.
Soweit es ihr bekannt war, stand das Einkommen eines Abenteurers in keinem Verhältnis zu der Gefahr seines Berufes. Viel Zeit hatte sie aber auch nicht, darüber nachzudenken.

Sie hatte sich reflexartig fallen gelassen, als der erste Pfeil herangeschossen kam und Haj’etts Warnung ertönte, bereute ihren Entschluss aber keine fünf Sekunden später. >Mein Kleid…ruiniert< dachte sie grimmig und wäre sicherlich auf den Schützen losgegangen, hätte Haj’ett ihn nicht ausgeschaltet. Sie hätte ihm zwar gerne den Hals umgedreht, besah sich aber eines Besseren. Als das Chaos von vorne loszugehen schien – woher kamen auf einmal Assassinen? – schlich sie zum anderen Ende des Daches und damit aus der Schusslinie. Nass und jetzt auch dreckig war sie kurz davor, durchzudrehen, beobachtete aber immer noch gebannt das Geschehen, bis leuchte Würggeräusche sie ablenkten.

Sie drehte sich zu Haj’ett um, um festzustellen, ob er auch noch den Rest seines Essens hochwürgte, nur um festzustellen, dass er es war, den man würgte.
>Wo kommt der denn her?< fragte sie sich verwundert. Sie hatte ihn nicht kommen hören, was sie verwirrte. War sie wirklich so abgelenkt gewesen?
Da sie eigentlich noch ein wenig mit dem Echsenmenschen hatte reden wollen – die Informationen waren in der Tat dürftig gewesen – und sie immer noch auf Rache wegen ihres Kleides aus war, grinste sie diebisch.

Ihre Finger berührten den Dolch in ihren Ärmeln, aber sie würde ihn nicht brauchen. Der Schlangenmensch war viel zu beschäftig, um sie auch nur zu bemerken. Es würde keinen Kampf geben. Leise, aber mit erstaunlicher Geschwindigkeit schlich sie sich an und verpasste dem Schlangenmensch einen Schlag auf den Hinterkopf, mit mehr Kraft, als man ihrem zierlichen Körper zugetraut hatte – vielmehr hätte sie zu jemandem gepasst, der mindestens doppelt so schwer, männlich und mit einer Menge Muskeln bepackt wäre, also so ähnlich wie der Schlangenmensch, den sie niederschlug. Aber man sollte auch nicht immer nach dem Äußeren gehen.
Mit einem leisen Ächzen verdrehte der Schlangenmensch die Augen und ging zu Boden.
„Alles in Ordnung?“ fragte sie, während sie ein wenig Wasser aus ihrem Haar wrang und in ihren Augen ein Hauch von rot schimmerte, der aber leicht dem heller werdenden Licht zuzuschreiben war.
 
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Grimhild empfand die nachkommenden Geldeintreiber nicht wirklich als Bedrohung, sondern eher als .. hm, Herausforderung war ein gutes Wort. Mit dem Rücken zur Wand hatte die Trollin sich eine gute defensive Position ausgesucht, und die brauchte sie auch - die abschreckende Wirkung der Eisbrocken, die bevorzugt auf diejenigen niederschlugen, die sich zu nahe an sie herantrauten, wurde aufgewogen, als irgendeinem der Schläger der Geistesblitz kam, dass dieser Zauber womöglich ständige Konzentration erforderte, die man unterbrechen könnte, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Und damit lagen sie nicht einmal falsch - Grimhild war eine erfahrene Wetterhexe und hätte auch größeres Unheil zuwege gebracht, aber Präzision erforderte Aufmerksamkeit, und die war begrenzt - umso mehr, wenn die Schlangenbrüder sich in kleinen Grüppchen an sie heran wagten und mit dem Stab auf Distanz gehalten werden mussten.
"Ha! Nimm das!" donnerte sie, als das harte Eisenholz krachend in einen zum Schlag herabsausenden Arm fuhr und die beiden Unterarmknochen zertrümmerte, während sie mit dem anderen Ende einen zweiten Angreifer zum Ausweichen brachte und ihren Wetterzauber im Auge behielt, damit der sich nicht selbstständig machte und die falschen traf. Verflixt, das waren doch mehr, als erwartet .. aber es kam nicht infrage, dass sie aufgab! Weiter regneten schwere Hagelklumpen über das kleine, aber doch heiß umkämpfte Schlachtfeld, obwohl die Hexe gern ihre ganze Artilleriewirkung entfaltet und einen jaulenden Nordwind nebst Blitzen daraus gemacht hätte. Nun, man konnte nicht alles haben .. Grimhilds Kiepe fing einen heransausenden Dolch auf, als sie sich kurzfristig ihrer linken Seite zuwenden musste, und gab sogar für einen Moment den Hagel aus der Hand, um sich mit einer heftigen Windböe Luft zu machen (was für ein Sprachbild ..) die ihre beiden leichteren Gegner stolpern und umpurzeln ließ - eine kompromittierende Situation, von der Grimhild sie mit kräftigen Kopfnüssen erlöste. Leider gab sie auch die perfekte Vorlage für einen dritten, sein Glück mit einem Wurfmesser zu versuchen, dass diesmal in den Oberarm traf. Die Hexe gebrauchte ein Fluchwort, dass wir hier nicht unzensiert wiedergeben können, und kümmerte sich wieder um den Hagel, denn den Messerwerfer direkter anzugreifen hieße, ihre sichere Position aufzugeben..

.. er hatte allerdings nicht viel Gelegenheit, sich über die schöne Gelegenheit zu freuen, da er gleich darauf von einem der aufgetauchten Assassinen durch die Mangel gedreht wurde, und Grimhild pflückte sich mit gerümpfter Nase das Messer aus dem Oberarm. Wenigstens keine Widerhaken.. lausige Ausstattung für einen Schlangenkult.
"Nun, das nenne ich einen guten Kampf." Bemerkte sie, und schubste sich mit dem Stab einen Weg zwischen den bewusstlosen und verletzten Banditen frei, um aus ihrer Ecke an die übrige Gruppe heranzutreten. "Ich hoffe, ihr seid nicht bloß zufällig mit dieser Bande aneinander geraten? Ich habe ihnen noch einen Zahn zu ziehen und würde euch begleiten, wenn ihr ihnen nachsetzen wollt."
Der ebenfalls etwas .. überraschend aufgetauchten jungen Frau, die sich im Gegensatz zu ihr aber nicht ganz so aktiv ins Kampfgeschehen eingemischt hatte, warf Grimhild einen milde interessierten Blick zu. Wäre ungewöhnlich, wenn da nicht noch etwas mehr dahinterstecken würde - aber sie glaubte kaum, dass es für ihre Zwecke interessant war. Dieser kleine Geist, der da unvermittelt aufgetaucht war, war schon spannender .. ein Geschöpf der Magie, das sich für einen Wolf hielt? Nun, Grimhild kannte den Unterschied - Wölfe waren deutlich dümmer und keine magischen Geschöpfe. Sie taxierte Mana durchaus interessiert, obwohl sie die Agenda von Geistern wie ihr für bestenfalls undurchschaubar hielt. "Die Höflichkeit gebietet, dass wir Namen austauschen. Grimhild aus Niefelheim, der Runen und Gesänge kundig." Fuhr sie an die Gruppe gewandt fort, nachdem sie davon abgelassen hatte, Mana zu betrachten.

Falls sich jemand fragt, was die Schlangenpriester mit ein paar Geiseln anstellen könnten - meiner einer denkt da z.B. an Blutopfer für die finstren Schlangengötter und sonstige üble Rituale .. :evil:
 
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Haj'ett war Zeuge eines erstaunlichen Ereignisses. Immer heller erstrahlte Alexis in einem blauen, unwirklichen Licht. Noch heller als das Leuchten des hereinbrechenden Tages. Der schwächer werdende Regen glitzerte türkis, als sich aus dem Glimmen eine feste Gestalt formte: ein Wolfswelpe.
Die neue "Freundin" des Echsenmannes schien davon keine Notiz zu nehmen. Viel zu sehr schien sie von ihrem beschmutzten Kleid abgelenkt zu werden. Es war aber auch schade um den herrlichen Stoff. Im Sumpf gab es so etwas nicht. Fluchend ärgerte sich Cher am anderen Ende des Daches über die Schlammspritzer und die dicken Moosstreifen an den Knien. Haj'ett war erleichtert, sie zu einem solch menschlichen Gefühlsausbruch befähigt zu sehen.
Es nahm ihr die Unnahbarkeit.
Die Sache war ausgestanden. Er richtete sich auf und blickte triumphierend in Richtung der aufgehenden Sonne, bis er sich unglaublich kitschig vorkam und es bleiben ließ. Es war Zeit, zu den anderen zurückzukehren und sich den Wolf, sowie die offenbar freundlich gesonnene Trollin genauer vorzunehmen. Grimhild hieß sie. Und der Wolf konnte sprechen, mit einer angenehmen, weiblichen Stimme! Famos. Auch die Assassinen sollten eines Blickes und eines Wortes gewürdigt werden. Ihr Eingreifen kam in letzter Sekunde.
Nachdem er seine Ausrüstung überprüft hatte, schickte Haj'ett sich an, das glitschige Dach zu verlassen - als sich die Finger kräftiger Pranken um seinen Hals schlossen und schmerzend zudrückten. Er wollte rufen, doch seiner Kehle entfloh nur ein lächerlich leises Krächzen.
Man hatte ihn nun hochgehoben, der Würgende war jetzt direkt auf Haj'etts Augenhöhe. Es war der einer der Eintreiber, mit denen die wilde Hatz durch die Gassen und der Hinterhalt begonnen hatte. Rudwigg hatten sie ihn genannt. Sein halbes Gesicht war von üblen Brandwunden gezeichnet, der Umhang schwelte. Auf seiner linken Wange war der Abdruck einer Klinge zu sehen, die ihn dort wohl flach getroffen hatte. Sein Antlitz war eine Grimasse des Zorns.
"Hab ich dich endlich, dreckige Echse. Dich zerquetsch ich, du Beutelschneider!"
Der "dreckigen Echse" wurde schwarz vor Augen. Keine Luft drang mehr in Haj'etts Lungen und bunte Lichter durchbrachen die Finsternis, in die er zu sacken drohte. Da vernahm er flinke, sich nähernde Schritte.
Mit einem Ruck war der Echsenmann frei. Sogleich brach er in die Knie, genos die kühle Luft in vollen Zügen. Einatmen, ausatmen. Wer hätte gedacht, dass es so schön sein könnte?
Er wandte sich nach Cher um, seiner Retterin, die sich gerade nach seinem Befinden erkundigte. Das Licht der aufgehenden Sonne spiegelte sich in ihren Augen. Sie war schön.
"D-danke."
Deutlich unbeholfener als sonst kraxelte er hinab in die Gasse. Wie winzig kam er sich jetzt vor, zwischen den turmhohen, in einer Reihe posierenden Assassinen. Sie sahen majestätisch aus, doch noch majestätischer war die greise, dennoch riesenhafte Trollin. Haj'ett schluckte, als er in ihren Schatten trat. An sie und an den Anführer der tapferen, weißgekleideten Krieger gewand erhob er die Stimme: "Wir sind euch zu Dank verpflichtet. Mein... mein Name ist Haj'ett."
Er wäre am liebsten ganz tief im Boden versunken. Hoffentlich bekam keiner heraus, dass er diesen "Hinterhalt" geplant hatte...
Ein Stöhnen drang an seine Ohren. Ronny, den man beiseitegeschafft hatte, wand sich unter Schmerzen. Der Regen hatte aufgehört.


Noch während Haj'ett vor der Efeuranke im Schlamm der drei Eintreiber geharrt hatte, war Balthasar Adriennen, Leiter der schlangenkultistischen Niederlassung in Port Milan an seinem Schreibtisch gesessen. Balthasar - Amateurpoet, Geschäftsmann, Händler und Kultist - war tief in Gedanken versunken gewesen. Der Kamin seines spartanischen Arbeitszimmers hatte den Raum mit Licht erhellt und mit Wärme wohnlich gemacht. Einige Zeit später hatte sich die Tür geöffnet, ein rundlicher, blasser Schlangenmann war eingetreten.
"Herr, die Eintreiber melden Unruhen im Adelsviertel. Offenbar haben sich ein paar aufmüpfige Abenteuerer zu einem Widerstand zusammengeschlossen. Soll ich Krieger entsenden? Möchtet ihr Shalesk-Alarm geben?"
"Mein lieber Munin!" Balthasar war stets amüsiert, ob der händeringenden Sorge, die sein Diener wegen selbst kleiner Probleme entwickelte.
"Mein lieber Munin. Warum um alles in der Welt sollte ich die Shalesk mit solch einer Lappalie belästigen? Sag den Eintreibern, die sich noch in der Stadt befinden, sie sollen sich der Sache annehmen - so ein Abenteurergrüppchen dürfte kein Problem für sie darstellen."
Munin hatte eifrig genickt. "Ja, Herr, verzeiht, Herr. Ihr habt bestimmt recht!"
"Und ruf Huggin hierher! Ich will morgen abend abreisen und die Kerzen sind noch nicht aufgestellt. Du weißt ja, dass sie äußerst wichtig sind. Huggin soll alles vorbereiten!"
Unter etlichen Verbeugungen und Beteuerungen, die Anweisungen zur vollsten Zufriedenheit zu befolgen, hatte der Diener das Zimmer verlassen.
Balthasar wollte mit seinem Portal reisen, doch Pentagramm und magische Symbolik war noch nicht gezogen worden. Auch die Kerzen waren wichtig.
Shalesk-Alarm! Dass ich nicht lache. Die Shalesk sind mit wichtigeren Dingen beschäftigt. Mich zu beschützen zum Beispiel. Was lässt den armen Munin glauben, dieser Abenteurer-Abschaum wäre es wert, ihre wertvolle Dienstzeit zu verschwenden? Ich hoffe für die Geisel im Keller, dass es nicht ihre Freunde sind, die sich mit unseren Streifen anlegen. Aber das würden sie nicht wagen. Sie würden doch niemals das Leben ihres Freundes riskieren...
"Gefangenenausbruch!" Kaum eine halbe Stunde später war der alarmierte Ruf durch die Niederlassung gebrüllt worden.


Das Gasthaus "zum Abendschein" war zu dieser frühen Stunde bereits voll besetzt. Zum inoffiziellen Hauptquartier umfunktioniert, beherbergte es nebst dem Personal etliche Assassinen, zwei Magier, eine Trollhexe, einen Wolf, einen Nordmenschen, einen Verwundeten Händler in feiner Kleidung, ein unheimliches, anmutiges Mädchen und einen vollends gestressten Echsenmenschen.
Die Assassinen verhielten sich zwar ruhig und hatten sich in kleinen Grüppchen an den Tischen niedergelassen, die nicht als Lager für Verwundete dienten. Viele waren mit der Pflege ihrer kostbar anmutenden Bewaffnung beschäftigt. Gespräche in einer fremden Mundart rieselten durch den Schankraum. Ein wenig abseits hatten sich Xarxes und Hanif zusammengesetzt und diskutierten über den Angriff auf die Schlangenbruderschaft, die Rettung Savios. Keiner der "weißen Krieger" war ernstlich verletzt worden, ebenso wie der Großteil der frischgebackenen Abenteurergruppe. Doch um Ronny stand es schlimm. Außer der alten Wetterhexe war kein Heilkundiger anwesend, niemand konnte genau diagnostizieren, was dem Händler fehlte. Vorsichtig hatte man ihn den armen Grimhilds anvertraut und hergebracht, doch war sein Zustand kein guter. Es schien, als hätte er einige üble Stöße erlitten.
Aufgebahrt auf einem der Tische, an dem am Vortag noch gelacht und gespeist worden war, war der Kaufmann eingeschlafen. Oder in gnädiger Ohnmacht versunken.
Haj'ett wusste nicht, was er tun sollte. Die wenigen Heiler, die man hatte kommen lassen waren in seinen Augen kaum geeignet gewesen. Haj'ett hatte diesen Quacksalbern die Tür vor der Nase zugeknallt, diese Leuteschinder, die einem Knochenbruch mit Aderlaß zu Leibe rücken wollten...


Späß.
Ich gebe zu, diesmal ein wenig doll in die Handlungen der anderen eingegriffen zu haben. Wer sich daran stört soll laut schreien, Korrektur ist ein Klacks.
Hab ich bei der Aufzählung der Anwesenden in der Schänke jemanden vergessen? Auch hierbei kann laut geschriehen werden. :p
 
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