RPG Endless Travellers - The Second Age

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Der Himmelself wurde wieder einmal von Amenhotep auf die Beine gezogen und den Rest zur Waffenkammer geschleppt. „Ich bin im Moment keine große Hilfe...“ entschuldigte er sich noch, wurde dann jedoch durch einen erleichterten Ausruf des wackeren Kemeters in seinem Redeversuch unterbrochen. Sorgsam auf einem Stuhl platziert und schwer atmend bemühte er sich den Geschehnissen um sich herum zu folgen. Doch dann geschah es endlich:

"ich glaube, das gehört euch."


Feyndri'Hal blickte auf den ihm dargebotenen Waffengriff, dann auf die Hand, die die Schneide hielt. Es konnte nur Amenhotep sein der sie hielt. Ein Aufblitzen huschte über seine Augen, ja fuhr durch seinen ganzen Körper und schien ihm Lebenskraft zu verleihen, wie der Wind der höchsten Klippen Hál o Durs es vermochte. Er stand langsam auf, den Blick auf Silian gerichtet. Fest sah er dann ernsten Blickes in Amenhoteps Augen: „Sie kann - so gehalten - sehr verletzend sein, wenn Ihr sie so undankbar an der Schneide berührt. Rührt Euch nicht. Ich lege meine Hände unter die Euren und bewahre euch vor Schlimmerem.“ Es kam kein Dankeswort über seine Lippen und es war keine Bitte stillzustehen, das konnte nun Amenhotep im Ausdruck Feyndri'Hals sehen. Es glich eher einer Warnung. Der Himmelself tat einen Schritt auf den Kemeter zu, streckte seine Handinnenflächen für den Empfang Silians und hob sie vorsichtig in seinen Besitz zurück.

Wer meinte es glich einem Ritual hatte Recht, denn es war eines. Diese beeindruckende Waffe war mit keiner anderen hier zu vergleichen. Ihr zunächst matter, jedoch leicht goldenglänzender nicht übertriebener Schimmer mit den feinen Verzierungen auf der leicht nach oben gebogenen Klinge wurde an Prächtigkeit nur durch ihre Tödlichkeit übertroffen. Sie wirkte oft gebraucht jedoch nicht abgenutzt und der Schwertgriff war genauf auf die Handflächengröße des Himmelselfen abgestimmt, sodass jemand anders sie zwar halten, kein anderes Wesen sie jedoch sicher im Kampf zu führen vermochte. Davon abgesehen würde sie es auch gar nicht zulassen. Ja, diese Waffe, die von Amenhotep für Feyndri'Hal ungehört lobend als 'Beeindruckende Bewaffnung' bezeichnet wurde, wurde dieser Beschreibung durchaus gerecht.

Feyndri'Hal sah seinem Gegenüber direkt in die Augen. Sein Blick vertiefte sich geradezu in den des Kemeters und dieser spürte plötzlich eine Art Verbindung zwischen dem Elfen und ihm, als dieser Silians Heft umgriff. Ohne den Blick abzuwenden führte er die gebogene Klinge dicht zwischen ihrer beiden Gesichter in einem Halbkreis außer Reichweite des Kemeters Hände. Völlig lautlos. Amenhotep sah ein Aufleuchten der Verzierungen. Und in einem weiteren Augenblick, als der Elf sie so dicht an seiner Nase vorbeiführte schien es, als gäbe es eine Verbindung zwischen ihnen Dreien. Und wenn der Krieger ganz genau hinsah, vermochte er vielleicht sogar nur einen Augenblick lang im jetzt völlig blank glänzendem Metall die Feuer der Himmelsschmieden Hál o Durs erblicken indem sie geschmiedet wurde, bevor sie wieder ermattete. Es schien als füllte jede Seite die andere mit einem Teil Lebenskraft aus. Und in dem Moment, wo das Leuchten verging, hörte der leidhafte Zustand des Elfen größtenteils auf. Nicht das er sich jetzt hier unten wohler fühlte, doch er war nicht mehr kurzatmig, stand fester auf seinen Beinen und das Schwitzen hatte ihn verlassen.
„Sie... dankt euch.“ und somit auch der Elf innerlich dem Krieger.

Amenhotep konnte sich der ihm zuteilgewordenen Ehre nicht bewußt sein, doch der Himmelself war es. Silian hatte es dem Kemeter erlaubt sie unbeschadet anzufassen und ihn somit für würdig zu halten. Feyndri'Hal wusste noch nicht so genau, was er davon halten sollte. Eines stand jedoch fest. Es steckte mehr hinter Amenhotep, als er den Anschein machte. Silian spürte es bei ihrer Berührung, der Elf sah es beim Aufblitzen der Klinge zwischen ihnen. In einer respektvollen jedoch nur leichten Verbeugung trat er nun einen Schritt von ihm zurück.

"Los. Hier lang! Der Weg wird nicht leicht! Wir müssen uns gegenseitig Deckung geben. Jarha, Alexis und Mana in die Mitte. Haj'ett und Jack decken nach hinten ab. Amenhotep und Feyndri'Hal sichern die Seiten. Ich stürme voraus." Er ließ einen langen Blick auf den Himmelselfen walten und füge schließlich hinzu: "...wenn er wieder bei Verstand ist."

Der Elf umgriff den Klingengriff nun fester, ließ den Blick nun langsam von Amenhotep ab und sah Richtung des Kai'shak. „Keine Sorge, das sind wir.“

Und dann war es mit der Ruhe endgültig vorbei:

"DA SIND SIE! ANRIFFSFORMATION!", hörte der Elf einen Wachmann aus einem Trupp von vier Soldaten schreien, der anscheinend so etwas wie der Anführer sein musste. Wie auf Kommando nahm der Elf seine befohlene seitliche Kampfposition ein und überließ Amenhotep die Seitenwahl. Für den Rest seiner Ausrüstung war keine Zeit mehr, hatte er jedoch jetzt allerdings alles was er brauchte. Das daraufhin beeindruckende Gemetzel des Hünen ließ im Elfen eine Ahnung aufkommen, worauf er sich vorbereiten sollte. Worauf er allerdings nicht vorbereitet war, was das Zögern des Kolloss' vor ihm. Er drehte den Kopf und verharrte. Was war da, was diesen Kerl in seiner Tätigkeit stoppen ließ.

Auch der Elf folgte dem Blick und dieser fiel auf eine verschlossene Tür. Er war nicht so groß wie Ta'nor also konnte er nicht hinein sehen. Jedoch hören:

War da etwa ein Bewegungsgeräusch zu hören?
 
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Während ihrer ermüdenden Reise nach Port Raven hatte Keiko nicht ein Wort gesagt. Keine Unschuldsbeteuerung, keine Versuche, die Wachen zu bestechen - so wie es andere an ihrer Stelle wahrscheinlich getan hätten. Womit hätte sie die Wachen auch bestechen wollen? Und wer hätte geglaubt, Keiko wäre unschuldig? Ihr war die Armut ins Gesicht geschrieben und außerdem hatte man sie wegen eines dummen Zufalls bei frischer Tat erwischt. In Obicun hatten die Wachen ziemlich feste Abläufe, die Keiko zu umgehen wusste. Trotzdem saß sie nun in dieser schmuddeligen Zelle, weil die Wachen in Obicun einen spontanen Wechsel der Posten organisiert hatten, der Keiko bei dem Ladendiebstahl überrascht hatte. Als dass das nicht genug wäre, hatten sie einige ihrer Glasampullen zerstört, als sie sie in die Zelle geworfen hatten.

Es war Keiko unklar was mit Leuten wie ihr geschah. Innerlich ohrfeigte sich die Goddarianerin dafür, dass sie sich so sehr auf die Abläufe der Wachen verlassen hatte. Keiko verbrachte den Großteil der Zeit im Kerker damit, die Wachen beim Patrouillieren zu beobachten und ihre Abläufe einzuprägen. Sie glaubte zwar nicht daran, dass sie so bald aus dem Kerker kommen würde oder gar daran, dass sie sich einfach vom Acker machen konnte, aber es gab ihr Sicherheit in dieser unecht wirkenden, ungewohnten Situation. Auch dass die Abläufe der Leute, die durch den Gang spazierten, etwas anders wurden, war ihr nicht entgangen. Nervös blinzelnd blickte sie aus ihrer Zelle hervor und wartete auf eine Erklärung dafür. Diese sollte sie auch bekommen, denn schon bald sammelten sich einige Gestalten in ihrem Sichtfeld. Schweigend musterte sie den Hünen, der jetzt endgültig ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, wie er anrückende Wachen einfach um den Haufen warf. Einen Hünen dieser Art hatte Keiko noch nie zuvor gesehen. Das mochte etwas heißen, schließlich war die Diebin eine Goddarianerin - doch diese Wachsoldaten sahen beinahe wie Spielpuppen aus, als der Hüne sich ihrer annahm. Keiko schluckte zwei, drei Mal schwer und merkte wie sich ihre Härchen kaum sichtbar aufstellten. Wenn es eine Gelegenheit gab, auf sich aufmerksam zu machen, dann war dies wohl der einzige Augenblick dafür. Und doch zögerte Keiko im Anblick dieser Gefangenen. Warum sie wohl im Gefängnis waren? Sie überlegte mehrmals, ob es nicht in der Zelle sicherer war als außerhalb von ihr.

Als der Hüne seinen Kopf in ihre Richtung drehte blickte sie sofort weg, schließlich wollte sie nicht aussehen, als würde sie die Gefangenen anstarren. Und trotzdem spürte sie seinen Blick regelrecht. Keiko schluckte abermals und wagte es sich dann wieder, ihren Kopf zu heben. Sie suchte nach den richtigen Worten und ließ noch etwas Zeit verstreichen. Dann legte sie ihre zarten Hände an das Eisen der Tür und rüttelte sanft an ihr.
"Wäre es möglich, dass ihr mich hier herausholt?", fragte sie mit dünner Stimme, aber so dass man sie verstehen konnte. "Ich verspreche euch, ich werdet nicht merken dass ich da bin", fügte sie an. Keiko fiel es wahrlich nicht schwer, unauffällig zu bleiben. Bei ihrer Zurückhaltung konnte man oft meinen, sie wäre gar nicht da.
 
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Na das war ja mal eine schöne Überraschung.
Feyndri'Hal schluckte einmal schwer. Er hatte mit Wachen, Hunden, Berserkern, viel Blut und weiteren Eingeweiden gerechnet. Nicht aber mit zarten Fingern die sich um eisig kalte Gitterstäbe legen und eine Frauenstimme die so zerbrechlich wirkte, dass sogar ein Kai'shak in seinem Handwerk verstummte. Ihm fehlten die Worte. Verblüfft blickte er durch die Runde. Anscheinend war nicht nur er wie zu Eis erstarrt. Wer rechnet denn mit einem Frauenzimmer mitten im tiefsten Kerker von … wo waren sie doch gleich?

„Ich … bin … “ brachte er nur leicht heiser hervor und räusperte sich, um seine Stimme wiederzufinden. „also... sollten wir nicht?!“ war er über das Verharren irritiert.

Jeder dachte wohl nach, denn gefangen zwischen einer baldig neuen Angriffswelle und dem Entkommen, war das wohl der ungünstigste Zeitpunkt so ein Versprechen abzugeben. Er wagte einige leise Schritte auf die Zelle zu und musterte die Hände die das Gitter umfassten. Dann warf er einen vorsichtigen Blick hinein. Der Elf erblickte das Gesicht einer jungen Frau. Grünbraune Augen trafen auf Blaue und er schluckte. Sanft rotes, welliges Haar fiel dicht an ihrem schlanken Hals hinab. Mehr wollte er nicht erkennen. Ihr Blick schien traurig, ihre Atmung leise doch ihr Herz raste. Halt - es war seins! Sie war schmutzig und so wie er es flüchtig an ihrem Gesicht vielleicht zu erkennen vermochte sogar ein wenig mager. War sie schon lange hier drinnen? Er schluckte abermals.

„Natürlich ist es möglich, Euch hier herauszuholen, doch warum gebt Ihr so ein Versprechen? Zu so einem Zeitpunkt?“ er sprach leise. Nach einer kurz hochgezogenen Augenbraue, wandte er respektvoll den Blick ab und trat von der Zelle zurück. Er wollte sie nicht noch mehr kompromitieren. Sie sah schon angeschlagen genug aus. Wie sie das Massaker da gerade wohl verkraftet hat, oblag nicht in seinem Urteilsvermögen. Man merkte der Elf war irritiert über die Frau und wandte sich fast hilflos an die anderen. „Wäre es vielleicht einem möglich...?“ Er musste nachdenken.

Jeder andere hätte beim ersten Aufeinandertreffen alles mögliche versprochen.
Bäume auszureißen, sich nützlich zu machen, oder sich gar heldenhaft zu benehmen. Nein... sie nicht.
Er überließ den Rest den anderen und machte sich daran die Gelegenheit zu nutzen seine Habseligkeiten zusammenzusuchen. Bogen...? Da. Köcher? Ah unversehrt. Fehlt nur noch mein Dolch.

Er stand mit dem Rücken zum Geschehen, als er sich konzentrierte sich wieder ordnungsgemäß zu bewaffnen.
 
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Die Frage des Elfen war durchaus berechtigt. Die junge Frau erschien Ta'nor jedoch weder bedrohlich, noch in irgendeiner Weise straffällig. Das Gitterfenster war groß genug, dass man, bei entsprechender Größe, einen guten Einblick von der Gefangenen bekam und umgekehrt. Der Berserker legte seine große Hand um die Eisenstangen und schaute darüber hinein. Dabei blieb es nicht aus, dass er sich ganz dicht vor das Fenster lehnte. "Was habt Ihr angestellt, dass Ihr im Gefängnis seid? Jeder Festgesetzter will aus dem Kerker, warum solltet wir Euch mehr Chance auf Freiheit geben, als dem Rest?"
Der Kai'shak hatte ihr gegenüber keine Vorurteile, es sei denn sie wäre eine Magierin. Er konnte es ohnehin nicht glauben, dass er zwei von der Sorte Schutz gewährte. Schutz, wo er seit dem Ende der Aschenkriege nie wieder einem Zauberwirker dienstbar sein wollte. Ta'nor konnte sie jetzt zum ersten Mal näher betrachten. Ihre Statur war passend zu ihren Fingern wirklich zierlich. Sie wirkte tatsächlich sehr zerbrechlich, vor allem gegenüber seiner eigenen Statur. Ihrem Aussehen nach, könnte sie zudem aus Goddar stammen - was beiläufig in einem goddariansichen Gefängnis nicht verwunderlich war. In dem Berserker arbeitete es bereits wieder strategisch. Eine Einheimische unter ihnen zu wissen, könnte durchaus einige Türen öffnen. Immerhin waren sie bisher auffällig wie ein bunter Hund. Dies war immer noch ein Problem, was gelöst werden musste, trotz das sie vielleicht nicht viele Leute vom Schiff ins Gefängnis gesehen haben, auch weil die meisten Straßen wegen der Pest ziemlich leer waren, aber aus einem Gefängnis auszubrechen, machte einen nicht automatisch straffrei. Wenn sich jemand an sie erinnerte würde vielleicht sogar ein Kopfgeld ausgesetzt. Ta'nor war längere Zeit nicht in Goddar. Er wusste nicht wie diese Sachen heutzutage gehandhabt wurden. Ein Einwohner könnte Informationsquellen nutzen, die Anderen verwehrt bleibt. Wenn ich nur wüsste, woran sie mich erinnert. War sie doch eine Magierin, welche ich mal gejagt habe? Nein. Ich kann mich nicht daran erinnern. "Ein kurzer Ruck genügt und ich reiße diese einfache Zellentür aus ihren Angeln. Davor will ich jedoch Antworten auf meine Fragen bekommen." Die Zeit saß der Gruppe außerdem noch im Nacken. Wie lange, bis die drei geflohenen Angreifer ihre Position an die anderen Soldaten weitergegeben hatten? Sie brauchten in kurzer Zeit deutlich mehr Ortskenntnis, wenn sie ihre Chancen erhöhen wollten. "Wisst Ihr vielleicht irgendetwas über die Gänge hier?" Noch ein Grund der dafür sprechen würde, dass sie die Schöne aus ihrer Zelle holen sollten, wenn dieser Fall denn eintreffen würde.
 
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Schließlich musterte Keiko auch die grünbraunen Augen eines Elfen und hoffte, er würde seinen Blick bald wieder abwenden. Die Goddarianerin fühlte sich in ihrer Zelle schutzlos und zur Schau gestellt, doch konnte sie nicht auf diese Konfrontation verzichten. Mit einem Blick auf die Ansammlung völlig unterschiedlicher Gefangener fragte sie sich abermals, was diese völlig gemischte Gruppe wohl angestellt hatte. Wieder fiel ihr Blick auf den Hünen - er musste ein Kai'shak sein, anders konnte sie sich diese Gestalt nicht erklären. Bisher aber hatte sie nur von ihnen gelesen und zuvor noch nie einen von ihnen gesehen. Keiko biss sich auf die trockene Unterlippe und beeilte sich, nach den richtigen Worten zu suchen. Der Kai'shak wollte offensichtlich auf ihre Nützlichkeit in diesem Unternehmen anspielen, jetzt erst verstand sie auch die Verwunderung des Elfen, der sie gefragt hatte wieso die junge Frau solch ein Versprechen gegeben hatte.

Keiko war sich der Eile bewusst und blickte den Hünen, der jetzt vor der Zelle stand genau an, auch wenn sie dabei Furcht verspürte. "Ich kenne diese Gänge. Auch weiß ich wie man hier heraus kommt - doch es ist weder leise noch gefahrlos.", erklärte Keiko. Wie es ihre Angewohnheiten wollten, hatte sie sich auch diesen Weg eingeprägt, auch wenn es etwas unübersichtlich mit all diesen Gängen und den Zellen war. Die Goddarianerin blickte kurz an sich hinab. Sie war so kurz hier und so unscheinbar, dass man ihr nicht einmal ihre Tasche oder den Umhang abgenommen hatte, nachdem man sie auf Waffen durchsucht hatte. Nein, jedem musste nach wenigen Blicken klar sein, dass Keiko keine blutrünstige Kriegerin war. "Ich bin hier, weil ich in einen Laden eingebrochen bin. Ich bin eine Diebin.", gestand Keiko betreten und kam dann auf die gestellte Frage des Elfen zurück. "Deswegen mein Versprechen. Ich bin nicht mehr als eine Diebin. Im Kampf würde ich euch nur im Weg herumstehen. ", erklärte Keiko und hoffte, dass das ihre Chancen, aus der Zelle zu kommen, nicht ruinieren würde. "Besser bin ich darin, unbemerkt zu bleiben.", hing sie nachdenklich daran und blickte den Hünen etwas ungeduldig an. Wenn sich die Gruppe noch mehr Zeit bei der Entscheidung lassen würden, würde ihr Ausbruch vielleicht scheitern. Keiko wollte das auf keinen Fall verantworten, selbst wenn sie nicht wusste, ob die Gruppe mit gutem Grund in dem Gefängnis gelandet war.
 
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Dreizehn.“ Karney schwenkte erneut seinen Becher, und würfelte. „Ha! Siebzehn. Du schuldest mir zehn Goldstücke. Der Spaß endet hier, Ravi“ meinte er belustigt, und legte den Würfelbecher beiseite. Sie waren im Goldenen Fischer, und da es ein normaler Arbeitstag war, bevölkerte nicht viel Kundschaft die Taverne. Keine zehn Personen saßen auf den zerknautschten, altgedienten Holzmöbeln herum und unterhielten sich, spielten oder lenkten sich sonstwie von dem tristen Alltag ab, der jenseits der alten Mauern lag, die ihren ruhigen Feierabendtrunk beherbergten. Darunter auch Karney – seines Zeichens Tagedieb, der aber ein ganz passabler Kämpfer war, und deswegen vom Tavernenwirt bezahlt wurde, um die Ordnung zu halten – und Raviel, seines Zeichens Tagedieb sowie Karneys bester Draht in die Unterwelt von Port Milan. Die beiden trafen sich regelmäßig hier, um Neuigkeiten auszutauschen, zusammen etwas über den Durst zu trinken, und natürlich um Geschäfte zu treiben. „Verdammt. Schwarze Magie!“ sagte Raviel, und holte die Münzen aus seiner Tasche. Sie glitzerten im matten Laternenlicht, und Karney wusste, dass Raviel das Glitzern schmerzlich vermissen würde. Er war ein geldgieriger Bastard, ein schlechter Spieler und ein noch schlechterer Verlierer, aber davon abgesehen befand Karney Raviel für angenehme Gesellschaft, und nützlich noch dazu. „Sehr schön. Nur keine Mätzchen, alter Mann. Du willst hier doch bestimmt keinen Ärger machen. Wäre ja jammerschade, wenn die gute Litia erfährt, dass du wieder mal ihren, äh, Lohn verspielt -“ fing Karney an, aber Raviel schnitt seinen Satz ab. „Wenn die gute Litia erfährt, dass ich ihren Lohn verspiele, werde ich ihr raten, sich eine Arbeit zu suchen, bei der man nicht liegen muss“ entgegnete Raviel giftig, lachte aber dennoch. „Anderswo ist die Bezahlung ohnehin zuverlässiger“ fügte er hinzu, und Karney steckte die Münzen tief in eine Tasche seines Mantels. Die Sticheleien waren Tradition geworden in den Jahren, seit Karney ins Exil gegangen war. In dieser Zeit hatte es nur wenige Konstanten in seinem Leben gegeben, angefangen bei seiner Arbeit bis hin zu den Leuten, mit denen er sich umgab – aber seit er damals in der Nähe von Port Milan gestrandet war und eine erste Anstellung gefunden hatte, war Raviel ihm stets willkommene Gesellschaft gewesen. Sogar ein Freund? Vielleicht... seit den Bürgerkriegstagen hatte er keine wirkliche Nähe oder Verbundenheit zu irgendjemandem gefühlt. Raviel erzählte etwas, aber Karney hörte nur mit halbem Ohr zu; er überlegte, ihn in den wahren Grund einzuweihen, warum er alle paar Wochen nach Informationen bezüglich „dieser merkwürdigen Djacari-Frau“ ersuchte. Tamaita... all die Nächte, die Karney sich um die Ohren schlug, all die Furcht, die Erleichterung und dann doch wieder Furcht, alles davon lief auf sie hinaus. Er musste wissen, was aus ihr geworden war.

Nicht heute. Raviel hatte drei Becher Wein im Kopf, wer wusste schon, mit wem er dann reden würde, und an wessen Ohren all das gelangen würde? Er verwarf den Gedanken. Gewiss, Raviel und er hatten sich gegenseitig unterstützt und zusammen zahlreiche Nächte in den Tavernen Port Milans durchgezecht, aber das war es nicht wert, in einem schwachen Moment sein Leben – und seine Mission – aufs Spiel zu setzen. Und in diesem Moment sprach Raviel es an. „Ach, übrigens“, sagte er und leerte in einem schnellen Zug seinen vierten Becher, „hast du von der Seuche im Norden gehört? ...Karney? Wach auf. Zum Teufel mit dir, hörst du überhaupt zu?“ sagte er recht laut, und Karney wachte aus seiner Trance auf. „Mmmmh? Ach, tut mir leid, ich habe nachgedacht“ murmelte Karney als Antwort. „Solltest du dir auch mal angewöhnen. Und nein, von der Seuche hab ich noch nichts gehört“, setzte er hinterher und lächelte. „Im Gegenteil, ich denke zuviel“ antwortete Raviel. „Sonst würde ich nicht ständig gegen dich den Kürzeren ziehen, wenn wir würfeln. Aber das mal beiseite. In Port Raven wurden einige Leute nun festgesetzt, wegen dieser Seuche. Sagen sie. Aber hör dir mal das an“ sagte Raviel und rückte etwas näher an Karney ran, damit er nicht gegen den Tavernenlärm anreden musste. „Es gibt da eine Gruppe von Leuten, die auch festgesetzt wurde. Nichts Ungewöhnliches, wenn eine Seuche umgeht, stimmt's? Aber die sind alle zeitgleich angekommen. Zusammen. Und die kommen alle aus verschiedenen Ecken von Maradar! Eine buntere Truppe findest du nirgendwo“ murmelte er leise, sodass nur Karney ihn hören konnte, dessen Interesse sichtbar geweckt war. Wo er vor zwei Minuten noch ausdruckslos Löcher in die Luft gestarrt hatte, blickte er Raviel nun aufmerksam an. „Mein Kontaktmann sagt, dass die wohl irgendwas Großes vorhaben. Sehen jedenfalls nicht so finster aus, nicht finsterer als du oder ich, und wir sehen ja trotz allem halbwegs seriös aus.“ Das stimmte. Weder Karney noch Raviel haftete eine kriminelle oder anrüchige Ausstrahlung an; sicherlich war ihre Kleidung ein wenig schmutzig, aber das war in einer Hafenstadt nicht ungewöhnlich oder verdächtig. „Klingt fast nach Magiern“ sagte Karney verhalten. „Wenn die sich irgendwo zusammenrotten, passiert doch ständig irgendetwas. Die ziehen Ärger an.“ - „Na, klar. Und wenn das passiert, glaubst du, die lassen sich einfach einkerkern?“ entgegnete Raviel, und Karney wusste, dass er recht hatte. „Da oben wird bald nicht nur die Hölle ausbrechen. Wäre vielleicht eine Gelegenheit für dich, nach dieser komischen Djacari-Frau Ausschau zu halten? Und wenn nicht, kannst du dir wenigstens ein paar Freunde machen“ schloss Raviel schlicht. Doch Karney wurde ungehalten. „Hör mal, Ravi. Wenn du damit andeuten willst, dass ich mit Magiern gemeinsame Sache machen könnte, dann bist du gewaltig auf dem -“ fing er leicht zornig an, aber Raviel hob die Hände und wagte den Versuch, Karneys aufkochenden Magierhass einzudämmen. „Um die Gruppe geht’s mir doch gar nicht. Aber wenn die da abhauen, dann ziehen die einen Rattenschwanz an allen möglichen Gaunern und Verbrechern hinter sich her, ob die wollen oder nicht“ sagte er beschwörend. „In Port Raven sitzt eine Menge Leute ein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du darunter keinen finden kannst, der nichts über diese Frau weiß. Oder über sonst eine Möglichkeit, bisschen Geld zu machen.“ Dieser Satz war es, der Karney misstrauisch werden ließ. „Moment mal. Seit wann gibst du mir einfach so ohne Gegenleistung einen Hinweis, wo ich Geld machen kann? Port Raven ist vier Tagesreisen entfernt.“ „Ja, zu weit für mich“ antwortete Raviel. „Und ich bin gefühlt ein halbes Jahrhundert älter als du und nicht gerade scharf darauf, mich in ein Seuchengebiet zu verirren, wo ich genausogut hier krepieren kann. Naja, wie auch immer, überleg's dir. Spielen wir noch eine Runde?“ fragte Raviel, und Karney war einverstanden.
Doch was Raviel gesagt hatte, ließ ihn den ganzen Abend nicht mehr los. Und als er anderthalb Stunden und zwei Weinbecher später den Goldenen Fischer verließ, hatte er das Gefühl, dass er dieses Mal vielleicht Glück haben könnte. Es kam eben auf einen Versuch an. Und wenn nicht, vielleicht würde ihm einer der Magier einen Anlass liefern, ihm eine Klinge durch die Schläfe zu treiben. Zu verlieren war eindeutig nicht viel.
Am nächsten Mittag, nachdem der Wein seinen Kopf endlich verlassen hatte, ritt er los.
 
Aufmerksam hörte Feyndry'Hal des Berserkers Worten zu, während er seinen Bogen um die Schultern legte, seinen Köcher wieder am hinteren Gürtelende befestigte und seinen Dolch rechtsseitig in eine dafür vorgesehene Halterung steckte. Er atmete ruhig und drehte sich wieder um, als er diese Tätigkeit beendet hatte. Während das Szenario, welches sich vor der Zellentür abspielte Ta'nors Aufmerksamkeit in Betracht zog, sicherte der Elf den bislang einzigen Gang vor ihnen. Sie wollten doch jetzt erst mal keine Überraschungen erleben oder?

Er lauschte also in den Gang, schloss die Augen und konzentrierte sich darauf. Blendet für einen Augenblick alle anderen Geräusche und Stimmen hinter sich aus. In der Tat antwortete ihm nach kurzer Zeit ein Hall in die Sprache der Mauern und drang an sein Gehör. Zuerst drangen nur ruhige Geräusche an sein Ohr. Doch dann änderte sich der Lauf des trippelnden Ungeziefers. Er vernahm das Quieken von Ratten die einen ganz bestimmten Weg liefen. Geradezu panisch? Er konnte die Richtung ihrer jedoch nicht definieren, allerdings waren sie schnell. Vermutlich spürten sie Gefahr für sich. Das konnte etwa die Erschütterungen des Bodens um sie herum sein, oder ein gewitterter Feind? Auf jeden Fall war etwas für des Kerkers Boten nicht normal und störte ihre Ruhe im normalen Tagesablauf.

Er brach seinen Lauschvorgang ab. Solange er keine eindeutigen Schritte hörte, waren die Wachen noch weit entfernt ihnen aufzuspüren. Und so schaute er verstohlen über seine rechte Schulter auf den Rücken des Beserkers vor der Zellentür.

Irgendwann wird sie diese Zelle verlassen... ertappte sich der Elf bei seinem Gedankengang. Der Kai'shak wird einfach die Tür aus den Angeln reißen und sie befreien er schaute wieder in den leeren dunklen Gang zurück. Es sind so verwunderliche Zeiten. Warum ausgerechnet ich? Feyndry'Hal musste an den Elfenrat in seiner Heimat denken. Daran, wie sie die Entscheidung gefällt haben ihn auszuwählen. Ausgerechnet ihn. Damals wusste er nur, das ihm eine große Ehre zuteil wurde, die er durch Disziplin und Leistung erfüllte. Die Außenwelt zu bereisen, ferne Orte und fremde Länder zu entdecken, sich mit fremden Kulturen auseinanderzusetzen, war also seine oberste Pflicht. Eines der höchsten Ziele in der Ausbildung und seiner Laufbahn. Und immerhin lebte er schon zuvor mehrere Jahre in Duredáin. In all seiner Friedlichkeit und Schönheit.

Schönheit.

Er blickte zurück zu der Zellentür, die immer noch durch den Hünen versperrt wurde. Auf seinen Reisen sind ihm bislang schon viele Menschen, andere Rassen und seltsame Situationen begegnet. Doch keine einzige seiner Situationen ist vergleichbar mit dieser jetzigen hier. Er sah um sich. Sie standen in einem verlotterten faulig riechendem und schlecht beleuchteten Kerkergang, das Schuhwerk im vermutlich blutgetränktem Matsch oder Schlimmerem. Seine Stiefel, seine Rüstung sowie seine Haut waren unrein. Vermutlich war er ebenso schmutzig wie sie - und doch...
Als er in ihre Augen geblickt hatte, sah er ungebrochene Schönheit. Weder der Schmutz, noch die Dunkelheit oder Verkommenheit ihrer Zelle vermochte ihr etwas anzuhaben. Es schien als würde ihr Haar ihr Gesicht behüten und als sich seine Augen für jenen kurzen und doch schon zu langen Augenblick in die Traurigkeit der ihren vertieft hatten, fand er sich in seiner Heimat wieder. Der Himmelself schluckte hart.

Sein Herzschlag machte sich erneut für ihn laut hörbar in seiner Brust bemerkbar. Abermals schob er diesen Gedanken eisern beiseite und lockerte seinen ihm nun bewusst gewordenen zu harten Griff um Silians Schaft. Sein Schwert fühlte sich wohl auch erwürgt genug.

Irgendwann...

Die Aufmerksamkeit des Elfen verlagerte sich schlagartig zurück, als die Frauenstimme erneut aus der Zelle kam. „Ich bin eine Diebin.", gestand die junge Frau hörbar betreten. "Deswegen mein Versprechen. Ich bin nicht mehr als eine Diebin. Im Kampf würde ich euch nur im Weg herumstehen. ", wurde von ihr erklärt. "Besser bin ich darin, unbemerkt zu bleiben."

Die Augenbrauen des Himmelselfen zogen sich harsch bei ihren Worten zusammen. Er fühlte sich enttäuscht und wie geohrfeigt. Sie gab dieses Versprechen, weil sie beteuert eine Diebin zu sein? Er zweifelte zunächst sehr stark an dem Wahrheitsgehalt dieser Aussage. Nunja, er musste gestehen noch keinem Dieb zuvor begegnet zu sein, deshalb konnte er sich wohl kein Urteil darüber erlauben, ob sie nicht doch die Wahrheit sprach. Er blickte zu den anderen. Kannten sie Diebe? Er musterte die Echse. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er sich keine Gedanken darüber gemacht, ob vielleicht schon einer unter ihnen war, oder wie Diebe überhaupt sind. Auf der anderen Seite kannte er auch keinen von diesem Trupp lange genug, um es herausgefunden zu haben. Und dann die Worte des Kai'shak zu ihm auf dem Schiff, bevor sie hier ankamen. Unwahrscheinlich das einer unter ihnen weilt... doch nun schien es für ihn interessant zu werden: Wie werden sie mit der Situation umgehen?

Als er wieder überwachend in den Gang vor sich schaute und der Situation hinter sich weniger Achtsamkeit schenkte, überlegte er für sich wie viel er noch über diese Diebe hier lernen musste, wenn ein Versprechen einer Frau die sich als Diebin bezeichnet hier nicht mehr bedeutet als ein Mittel, um aus einer Zelle zu kommen.
Ein Versprechen als Ausrede einer jungen Frau die sich als Diebin bezeichnet? Wir werden sehen.
 
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Wie unter Schock wanderte Daerec durch die nächtlichen Straßen der Stadt. Sein Leben war zerstört worden. Wieder mal. Aber diesmal würde Daerec es nicht hinnehmen. Er würde den Ambitionen und Plänen des Kanzlers ein Ende setzen. Es war nicht dunkel, so dass man wenig Angst haben musste ausgeraubt zu werden, wenn man sich von engen Gassen fernhielt. Die bunten Öllaternen spendeten Licht. Der Verwaltungsapparat der Stadt war dem Chaos der Seuche noch nicht zum Opfer gefallen. Oder wenigstens die Leuchtmänner nicht, die jeden Tag die Laternen nachfüllten. Außerdem erleuchtete ein Feuerschein den östlichen Nachthimmel. Anscheinend war im Viertel der Kunsthandwerker ein Seuchenfeuer außer Kontrolle geraten. Er lief, bis er sich im Hafen befand. Hafenschenke reihte sich hier an Hafenschenke und Lagerhaus an Lagerhaus. Hier war der Ort, an dem man mehr von der Welt erfahren konnte als in so mancher Poststation im Stadtzentrum. Normalerweise; Seit Beginn der Seuche kam der Seehandel langsam zum Erliegen.

Wahllos betrat Daerec eine der Schenken. Auch zu dieser Stunde, nur wenige Stunden vor Sonnenaufgang, hatte kaum eine Schenke geschlossen. Er setzte sich in eine Ecke, orderte ein Bier und hörte den Gerüchten zu. Ein Mann, mittelloser Schreiber der Kleidung und den Tintenflecken am Ärmel nach, behauptete, der Kanzler wollte die Bade- und Hurenhäuser schließen. Sie seien Keimzellen der Seuche. Das erregte natürlich die Gemüter vieler Seeleute. Die Stimmung in der Schänke war gereizt. Die Seuche ging um und raffte die Leute nieder. Niemand, so schien es, war gefeit. Und niemand hatte eine funktionierende Medizin. Und das zehrte an den Nerven.

Ein Gelehrter der Universität, wie er sich selbst nannte, behauptete, dass die getrockneten Augen einer Sumpfechse gegen die Krankheit helfen sollten. Als er gefragt wurde, was genau er denn an der Universität mache, musste er aber beschähmt zugeben, dass er nur ein Student im zweiten Jahr war und Sprachen studierte. Trotzdem würde sich das Gerücht verbreiten, dessen war sich Daerec sicher. Jedes bisschen Hoffnung nach einer Heilung würde die Leute die abstrusesten Sachen glauben machen.

Ein Matrose am Nebentisch sagte, der Kanzler selbst hätte die Verhaftung der Passagiere auf seinem Schiff befohlen. Sie wurden im Hafen von der Stadtwache erwartet und abgeführt. Sie hätten einiges an Waffen dabeigehabt und sahen gefährlich aus, seien aber auf der Überfahrt ganz umgänglich gewesen.
Das ließ Daerec aufhorchen. Der Kanzler ließ Fremde verhaften? Ohne Grund? Das verstieß gegen das Grenzfreiheitsgesetz. In Goddar konnte jeder ohne Behinderung ein und Ausreisen. Das war einer der Grundpfeiler dieser Handelsnation. Entweder waren diese Leute eine Bedrohung für ihn, oder sie hatten etwas, das er haben wollte. In jedem Fall würde ihr "Verlust" ihn treffen.

Er stand auf, und zahlte sein Getränk. Wie nur Stunden zuvor. Aber diesmal hatte er einen Plan. Er ging zu Gefängnis am Hafen. Die Ebbe setzte langsam ein und die Fischerboote, die über Nacht auf Fang gewesen waren kamen in den Hafen zurück. Die Stadt erwachte langsam.

Zielstrebig hielt er auf die verstärkte Gefängnistür zu, vor der ein müder Wächter stand.
"Wer geht da?", sprach er Daerec an.
"Wer ich bin? Mach deine Augen auf, Trottel. Ich bin Daerec Caelman. Ich bin auf Befehl von Magister Lonnert hier. Ich soll die Gefangenen, die gestern Abend hier festgesetzt wurden zum Verhör zu ihm bringen."
"He, du bist wirklich der lange Daerec. Na dann komm erst mal rein und sprich mit Feldwebel Wabbel. Der hat gerade Dienst."
Daerec ging hinein, nahm die erste Tür rechts und Stand im Büro des Feldwebels. Nachts waren häuffig nur niedrige Dienstgrade zugegen und Anscheinend hatte heute der dickliche und im ganzen Hafen für seine gutmütige Art bekannte Feldwebel Wiebel, den jeder nur Wabbel nannte, das Pech für den Eingang zuständig zu sein.
Daereks eintreffen ließ ihn aus seinem unbequemen Schlaf hochfahren.
"Was? Wer? Was machen sie hier?" Er schaute ein wenig verwirrt und schüttelte den Kopf, um den Schlaf zu vertreiben. Bei jeder anderen Gelegenheit hätte Daerek das komisch gefunden, denn nun wabbelte sein Gesicht wirklich.
"Daerec Caelman. Magister Lonnert will die Gefangenen von gestern Abend verhöhren."
"Aber der Kanzler selbst hat ihre festnahme befohlen. Ich darf sie niemand anderem aushändigen."
"Nun hören sie mal her. Magister Lonnert ist für den Süden zuständig. Alle vergehen, die im Hafen begangen werden fallen in seinen Aufgabenbereich. Ich bin von ihm direkt hierher geschickt worden, als er von der Schwere ihrer Vergehen hörte. Und nun übergeben sie mir die Gefangenen."
"Ist ja gut, kommen sie mit. Es ist ja nicht so, als würden sie verschwinden. Der Kanzler wird sie wahrscheinlich später bei Lonnert abhohlen lassen." Wabbel griff sich den Bund mit Zellenschlüsseln von der Wand und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu den Zellen.
 
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Ein Geräusch wie kratzender Stahl auf Stein durchriss den trügerischen Frieden des Gefängnisgangs. Ta'nor warf die herausgerissene Tür achtlos beiseite. Der Berserker schien nicht mal wirklich Luft geholt zu haben. "Folgt" brummte er monoton der schönen Goddarianerin zu. "Bleibt in der Gruppe, dann können wir versuchen Euch zu schützen. Der Weg hinaus ist seit dem Alarm mit Wachen gepflastert." Es war mehr eine Vermutung, aber Ta'nor hatte noch nie ein Gefängnis gesehen, bei dem es nach einem Alarm anders war. Damit überließ er Keiko sich selbst und wandte sich an die Gruppe. "Vorwärts! Wir waren lange genug hier." Der Kai'shak stürmte weiter den Gang hinunter aus dem die kleine Gruppe Wachen geflohen waren.


Hamedeus krallte seine Hände auf die Karte des Gefängnis. Mit seinem einen Auge schaute er zornig auf die Gänge und Verzweigungen. Der Holztisch auf dem die Karte lag musste schon einige Wutanfälle des Hauptmanns überstehen und jedes mal, wenn er sich erneut auf die Karte und damit auf dem Tisch abstütze schien das Ächzen eine wehleidige Erinnerung daran zu sein, dass er seinen Dienst bald einstellen würde. "Diese verdammten Sträflinge. Ich hätte niemals zulassen dürfen, dass der Alte so unbedacht in mein Gefängnis marschieren darf." Zwei Soldaten, die kaum alt genug waren einen Bart ihr Eigen nennen zu dürfen, standen stramm und zu Salzsäulen erstarrt hinter ihm und erwarteten seine Anweisungen. Der Hauptmann grübelte und brummte unverständliche Wortfetzen in seinen Dreitagebart. Ohne Vorwarnung schlug er wieder beide Fäuste auf den Tisch "Ich glaub es einfach nicht! Wie konnte mir das passieren." Die Soldaten zuckten zusammen, waren aber bemüht ihre Haltung zu bewahren. "Feldwebel Joy!" Eine junge Frau schritt einige Schritte auf den Tisch zu. "Sir!" Der Hauptmann drehte sich um und funkelte sie mit seinem einen Auge an. Die kurzen braunen Haare wurden vom Riemen der Augenklappe noch mehr als gewöhnlich gequetscht und die dicken Adern, die sich während des Wutanfalls gebildet hatten und die immer wieder zu pulsieren begannen, schienen von irgendetwas unter dem Stück schwarzen Leder verschluckt zu werden, liefen sie doch von der Schläfe direkt dort hinein. "Sie nehmen sich ihre gesamte Truppe und legen hier, hier und hier Hinterhalte für die Ausbrecher. Jeder wird ohne Verluste niedergemacht. Die erste Order der lebendigen Gefangennahme wird sofort aufgehoben!" Joy folgte mit ihren stahlblauen Augen dem Finger ihres Vorgesetzten auf der Karte. Sie hatte diesen Rang auch erarbeitet, weil sie Disziplin mehr schätzte als Musik und gute Manieren bei Tisch und den militärischen Drill schon immer einer Teegesellschaft vorgezogen hatte. Beides Punkte, die Hamedeus an ihr schätze. "Ich werde mit Tubbler und Cronos diesen Ring halten. ZUDEM WARTE ICH NOCH IMMER AUF DIE MELDUNG WO WABBEL BLEIBT!", brüllte er in die Runde der Soldaten. Hamedeus rieb sich die Stirn. "Ich habe mit vier Soldaten nach ihm geschickt. Diese Faulpelze können von Glück reden, wenn sie nur den Küchendienst für die nächsten Wochen bekommen." Der Hauptmann nahm wieder Haltung an. "Doch das ist nicht Euer Problem Feldwebel. Sind Eure Männer bereit?" Sie salutierte. "Alle 20 Mann einsatzbereit!" Hamedeus nickte. "Gut, gut. Ihr habt eure Befehle. Wegtreten!" Er salutierte ebenfalls und mit zackiger Geste trat die junge Frau ihren Dienst an, pfiff ihre Leute zu sich und verschwand mit ihnen in den Gängen des Gefängnis.

Hamedeus hingegen wandte sich wieder der Karte zu. Der Hafenkerker von Port Raven war wie eine Labyrinth aufgebaut. Überall gab es Abzweigungen und Wege hinein, die nur zum Schein nach draußen führten, jedoch in Wirklichkeit Sackgassen waren. Der Sinn war so einfach wie effektiv: Flüchtlinge sollten sich verlaufen und von den Wachen wieder festgesetzt werden. Bei diesem Vorhaben war die Geschichte des Hafenkerker auch hilfreich. Früher zu Zeiten des Iskossa-Reichs war dies ein wichtiger Stützpunkt des der Umgebung und der Hafen damit prädestiniertes Angriffsziel von Feinden. Daher bauten die Baumeister des alten Reiches eine Festung direkt im Hafen, die sowohl Anstürme der Natur als auch feindlicher Flotten gleichermaßen Standhalten sollte. Sie machten ihre Sache so gut, dass bei der Eroberung von 'Verenum', wie Port Raven im alten Reich hieß, die Festung eines der wenigen Gebäude war, die nicht vollständig unter dem Hagel der Katapulte zerstört wurde. Auf den Grundmauern wurde später das Gefängnis errichtet. Hamedeus studierte weiter die Karte. Noch nie war ihm ein Gefangener entwischt. Er hatte daher sogar von den Soldaten den Beinamen "Wächterhauptmann" bekommen und er war seit er diesen Posten vor 20 Jahren übernommen hatte ein enger Vertrauter des Kanzlers geworden. Seine strategischen Überlegungen wurden von drei hektisch herbeieilenden Soldaten unterbrochen. "Bitte.... Zu Hilfe.... Er ist einfach so tot. Hauptmann.... Hilfe....!" die Drei stürzten aufgeregt und völlig außer Atem zum Tisch, fielen auf die Knie und keuchten mit zugekniffenen Augen nach Luft. Hamedeus sah erbost auf die Soldaten hinab. "WO BEIM HEILIGEN HINTERN DES KANZLERS WART IHR!? WO IST GRUPPENFÜHRER RAGNOR?" Die Drei bemühten sich um Worte, aber es kam immer wieder nur ein Japsen heraus. "Er... ist tot... einfach so. Ein Berg... aus Stahl... hat ihn... hat ihn...", sie versuchten die Szene noch immer vor ihrem inneren Auge zu verkraften, "hat ihn einfach.... zermatscht." Hamedeus riss sein Auge auf. "Der Kai'shak!? Auch entwischt!?" Verdammt. Joy wird mit ihren Leuten in der Unterzahl sein. "Feldwebel Tubbler zu mir. Jetzt!" Er zeigte auf die beiden Jungspunde, die ihre Sache als Säule bisher sehr gut gemacht haben. "Ihr beide schafft die Gefreiten weg. Sie haben Küchendienst für die nächsten drei Wochen!" "Gefreite? Küchendienst?" Die Soldaten konnten es nicht glauben. Sie wurden nicht nur degradiert, sondern auch noch dafür, ihr Leben gerettet zu haben mit entwürdigender Arbeit bestraft. Der Schock saß jedoch zu tief und das Brennen im Rachen war zu stark, als das sie Protest angestrebt hätten. Sie ließen sich von den beiden Soldaten aus dem Raum bringen. "Feldwebel zur Stelle!", brummte es von einem Muskelprotz, dessen kahler Schädel im Licht der Fackeln so schön glänzte, wie sein irrer Blick. Der Hauptmann nahm erneut Haltung an. "Ihr werdet mit euren Leuten Feldwebel Joy unterstützen. Sagt ihr, dass Hinterhalt Drei aufgelöst wird und ihre Leute nur bei Punkt Zwei lauern sollen. Sie warten mit Ihren Leuten bei Punkt Eins!" Wieder ging er mit seinem Zeigefinger über die Karte auf dem ächzenden Tisch. Tubbler salutierte. "Ja, Sir!" Damit stapfte er davon und hinterließ einen nickenden Vorgesetzten, der langsam seinen Zorn verlor. Es entwickelte sich gar nicht mal schlecht. Hamedeus war sich sicher, dass er seinem Ruf doch noch gerecht werden konnte und dann würde er ein paar Gefangene Foltern gehen. Ihm war danach ein paar Leute schreien zu hören.
 
„Ähm...“ eigentlich wollte der Himmelself etwas einwenden, doch der Kai'shak schien so brennend darauf bedacht voranzustürmen, dass er diesen sowieso nicht vernommen hätte. Und in Anbetracht der Eile, war auch keine Zeit mehr für lange Diskussionen. Die Zelle war offen, die Dame wohl frei und anstatt zu warten, bis sie herauskam, ergriff er die Initiative und ging auf die dunkle Zelle zu.

Ohne die nun freigelassene Schönheit großartig zu Wort kommen zu lassen, meinte er kühl zu ihr: „Er meint: folgt ihm nicht allzudicht und weist ihm dennoch den Weg.“ daraufhin packte er sie kurzerhand am Unterarm - falls sie sich dessen nicht standhaft erwehren würde - und drehte sich dann zu seinen Begleitern um. Ich denke jeder hier wird seinen Posten kennen und ich hoffe ich kann meinen Teil dazu beitragen die Gänge zu sichern. Er trat mit ihr an seiner Seite aus der Zelle und vergewisserte sich bei seinem eigenen Retter, welche Seite er einnehmen würde: „Amenhotep... linke Seite, oder Rechte?“

Also dann. Auf geht’s!

Er schluckte. Der Kai'shak stapfte mit großen bebenden Schritten voran, sodass es Feyndry'Hal nicht mehr möglich war auf Gefahren zu horchen. Er kannte die Aufgabe der anderen in der bislang zusammengewachsenen Gruppe nicht, doch er schätzte die Echse, da sie sich wohl in der mitte bei Jarha befand, als entweder Magier oder Schütze ein. Ein genauer Blick hinter sich offenbarte ihm ... gar nichts. Er stutzte.
Wozu ist die Echse gut? Kämpft sie überhaupt? Keine Bewaffnung, klein... mhh, sie hat vermutlich scharfe Klauen, doch bei dem Körperbau...
Er kannte keine Echsen, es war für ihn eine neue Art. Er hatte auf seinen Reisen bislang keine gesehen, doch schon von ihnen gehört. Er wusste nicht mehr, ob es gut oder schlecht war, doch irgendwie beschlich ihn das Gefühl, das man sich mit einer solchen hier unten besser fühlen sollte. Die Gänge waren an manchen Stellen enger als gedacht. Vielleicht auch eine Art Spion? Immerhin war sie mit dem Kai'shak zusammen hier... dann schob er die Gedanken beiseite.

Also dann: Er selbst ging festen Schrittes hinter dem Kai'shak her. Die Lady mit festem Griff am Unterarm festhaltend und sorgte so dafür, dass sie schritthalten konnte. Nicht dass sie noch verloren ging, oder... unbemerkt verschwand. Sie hatte ja in ihrem bemittleidenswertem Zustand in der Zelle eben jenes versprochen. Und zu seinem Leidwesen war es nicht gerade die beste Art sich miteinander bekannt zu machen, doch eine für ihn Notwendige und für sie vermutlich die Sicherste. „Keine Sorge, ich lasse Euch los, sobald es brenzlig wird und ich kämpfen muss.“ abweisende kühle Worte. „Steht dann nicht im Weg herum und drückt euch dicht an eine Wand, damit die anderen ihre Arbeit machen können.“ Er schaute hoch zu ihr:
"Und wehe ihr verschwindet. Ihr bringt uns hier raus!“ ...und wenn nicht, gehst du mit uns unter... das schwöre ich.

Er wusste ganz genau, sobald er sie losließe, würde ihre Nähe vorbei sein.
Auch wollte er eigentlich nicht so harsche Worte verwenden, jedoch auch nicht den Eindruck von Interesse an ihr erwecken. Denn er hatte Interesse. Interesse daran ihren Stoff zu fühlen. Sie hatte ein Kleid an. Sie war groß und schlank. Ihr Haar reichte bis zur Hüfte und trotz ihres Aufenthaltes in der Zelle hatte sie einen Duft ansich, der den Elfen verwirrte. Sie roch nach Kräutern und nach der Außenwelt. Nach der Stadt und Wald und … Natur.
Das was der Elf nun dringend brauchte: Licht und Natur.

Also nichts wie RAUS hier!!
 
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Keiko zuckte unweigerlich zusammen, als der Hüne die schwere Tür ausriss und achtlos auf den Boden knallte. Ihre Härchen stellten sich abermals auf, ihre Augen waren weit aufgerissen. Vorsichtig trat sie zwei Schritte zurück, nur um daraufhin aus der Zelle gezogen zu werden. Die Verunsicherung war der Goddarianerin ins Gesicht geschrieben. Jetzt bloß nicht in Panik verfallen, ermahnte sich Keiko und ignorierte bestmöglich das nervöse Lidzucken, das sie oft bekam, wenn sie in einer solch überfordernden Situation steckte. Der Griff des Elfen war kalt und eisern, beinahe hätte Keiko versucht ihren Arm aus dem Griff zu winden. Wieder ermahnte sich Keiko zur Vernunft. Wollten sie mir Böses, hätten sie mich bestimmt nicht aus der Zelle geholt. Ein Blick zu dem Elfen und um sich herum und die Goddarianerin wusste, sie würden um jeden Preis aus diesem Gefängnis fliehen wollen. So hatte Keiko ihren Nutzen, einen Auftrag, den es zu erledigen galt. Allein dies gab ihr Halt - und doch fühlte sich die junge Frau, als hätte sie sich von der einen Gefangenschaft in die Nächste manövriert. Welche Gefangenschaft die Bessere war, wusste Keiko nicht ganz. Wenn sich die junge Frau daran erinnerte, wie die Wachmänner sie angesehen hatten, wie einer von ihnen seine schwitzige, widerwärtige Hand auf ihren Allerwertesten geknallt hatte, dann schluckte Keiko schwer. Wer wusste, was die Leute hier zu Zeiten in Chaos und Seuche mit gesunden, jungen Frauen wie ihr taten? Vielleicht ist das hier besser, als das was mich in der Zelle erwartet hätte. Ein weiterer Blick zu dem Elfen gab Keiko endgültige Sicherheit. Sie atmete tief durch. Auf jeden Fall ist es besser.

Die junge Frau biss sich auf die Lippe, bis es schmerzte. Dann rang sie sich zu einer Antwort durch. "Aber natürlich", erwiderte sie schließlich aber nur, wobei sie die Wörter beinahe stumm verschluckt hätte. Wie auch hätte Keiko alleine verschwinden wollen? Die Wachmänner würden sie mit nur einem Schwertstreich zu Boden schlagen, selbst wenn sie sich während eines Kampfes davonstehlen wollte, würde der Versuch höchstwahrscheinlich ihr Leben kosten. Schließlich rief auch ihr Schuldbewusstsein dazwischen, dass Keiko die bunt gemischte Gruppe um einige Minuten aufgehalten hatte, der Hüne ihr aus ihrer Zelle geholfen hatte und sie nun einiges an Wiedergutmachung zu leisten hatte. Der grobe Griff des Elfen löste in Keiko etwas Unbehagen und gemischte Gefühle aus. Mit der freien Hand hielt sie den Stoff ihres Kleides, sodass sie mit dem forschen Schritt mithalten konnte. Die Gruppe schien wehrhaft und zielsicher - und so lange der Elf seinen eisernen Griff beibehielt, konnte Keiko zumindest sicher sein, in dem Chaos nicht vergessen zu werden.

Jetzt stellte sich der jungen Frau eine andere Aufgabe. In ihrem Kopf drehte sie den eingeprägten Weg in die Zelle hinein, zu dem richtigen Weg aus dem Gefängnis heraus. Keiko drehte und wandelte das Rechts und das Links, bis sie genau wusste, in welcher Reihenfolge sie wo genau abbiegen mussten. Leise, fast so, dass man nur ihre Lippen in der Bewegung sehen konnte, murmelte Keiko die Reihenfolge und den Ausweg. Als die Gruppe in dem Eilschritt am Ende des Ganges angekommen war, gab es nur links oder rechts, um abzubiegen. Nur kurz schluckte die Diebin, bis sie das Wort - für sie ungewöhnlich laut - ergriff: "Hier müssen wir rechts entlang. Der darauffolgende Gang ist lang und hat viele Möglichkeiten. Dort müssen wir bis nach hinten durch und wiederrum links." Keiko's Erinnerungen an ihre Einkerkerung waren keine Erfreulichen. Doch die Goddarianerin konzentrierte sich auf das Wesentliche und verlor keine Zeit. Die Geräusche, die durch die Gänge hallten, verkündeten keinerlei Gutes. Und Keiko wusste ganz genau, wie geräumig und unübersichtlich die Gänge waren. Wenn sie sich ein mal in dem Weg irrte, konnte das heißen, dass sie den Weg nicht mehr schnell genug fanden. Doch das wird nicht geschehen, wusste Keiko. Die Goddarianerin hatte schreckliche Angst, denn dass sich die Gruppe auf einen Kampf einstellte, ließ sie sich hilflos fühlen. Ein verzweifelter Blick zum Elfen war alles, was die junge Frau nach außen trug - ob er ihre stark pulsierenden Venen spürte, die zwanghaft und unaufhörlich schnell das Blut in ihr Herz pumpten? Keiko's rasendes Herz fühlte sich an, als wollte es ihr aus der Brust springen. Aus einem Gefängnis auszubrechen hatte eigentlich nie auf ihrem Plan gestanden.
 
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Ta'nor merkte wie ihm der Kampfeszorn langsam aber sich zu Kopf stieg. Noch konnte er sich beherrschen, aber bei der nächsten größeren Auseinandersetzung könnte es schon zu spät sein. Er stürmte weiter voran und hörte von hinten die Richtungsangaben der Leidensgenossin. Der Kai'shak ertappte sich, dass es für ihn ungewöhnlich war, einfach so den Anweisungen einer völlig Fremden zu vertrauen... dass er überhaupt anfing jemandem zu Vertrauen. Hatte ihn diese gemeinsame Reise so sehr verändert? Nein! Das war definitiv Einbildung durch das Adrenalin. Er lief weiter und zählte schlichtweg darauf, dass ihm die Anderen folgten. Seine Geschwindigkeit wurde durch sein Adrenalin angepasst, genauer gesagt: er wurde schneller, ohne es wirklich merken. Was jedoch deutlich wurde war, dass es gespenstisch still war auf den Gängen. Von Wachen war weit und breit nichts zu sehen und auch nicht zu hören. So als würden sie sich verstecken. Doch der Schein war trügerisch, da war sich der Hüne ziemlich sicher. Das Poltern der Stiefel, Füße, Fänge und sonstiger Berührungspunkte mit dem kalten Stein des Kerkers, war neben dem Atmen, Schnaufen, und Luftholen das Einzige was durch die Gänge hallte. Hin und wieder ertönte die Stimme der Diebin. Die Luft war regelrecht zu Schneiden und es fehlte nicht viel, da würde die eine oder andere, falsch gedeutete Bewegung unweigerlich zum Chaos für den Unglücksraben führen. Doch bisher hielten sich alle im Zaum bis... ja bis unerwartet ein massives Gatter aus der Decke fiel und unerwartet den Weg versperrte. Sofort fielen noch zwei weitere Gatter in kurzem Abstand hinter dem Ersten zu. Hier sollte kein Durchkommen mehr sein. Soweit war die Lage zwar brenzlig, aber noch nicht gefährlich. Das änderte sich jedoch im nächsten Wimpernschlag, als das Gleiche auch mit dem Stück Weg hinter ihnen geschah. Erst eins, dann zwei und schließlich drei Konstrukte aus Stahlstäben schnitt ihnen jedweden Rückzugspunkt ab. Der Kai'shak stoppte. Er hätte natürlich einfach weiter stürmen können, in der Hoffnung, dass seine Kraft die Gitter sprengte. Allerdings wollte er nicht kopflos in die Falle gehen, indem gerade das von den Wachen erwartet wurde. Doch die eigentliche Gefahr kam erst. Zu beiden Seiten öffneten sich die Wände und verwandelten den schmalen Gefängnisgang in einen großen Raum. Schweren Ketten und Gewinde zogen die Wände empor und ließen sie in der Decke verschwinden. Solche Konstrukte waren in Goddar keine Seltenheit. Der Raum offenbarte zu jeder Seite eine bis an die Zähne bewaffnete Truppe goddarianischer Soldaten. Ta'nor wurde es schlagartig bewusst: Sie wurden in einen Hinterhalt geführt. Er fixierte sie Diebin und ließ ein bösartiges Brummen ertönen. Ob sie etwas damit zu tun hatte? Darüber konnte er sich keine Gedanken machen, den die Wachen erhielten sofort einen eindeutigen Angriffsbefehl: "Macht sie nieder! Alle!"
 
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Die Spannung war zum zerreißen, der Hauptmann gab zwar den Befehl, doch sie alle zögerten im Angesicht des Kai'shak einen Moment zu lange. Lange genug für den Himmelselfen:

Feyndry'Hal zog die Diebin hinter sich, nur um im nächsten Moment sein Schwert und Dolch zu ergreifen und sich kampfbereit zu machen. Was habt Ihr getan?? „Bleibt dicht bei mir. Hier gibt es keine Wände um sich an sie zu drücken.“ Scharfe Worte drückten keine Begeisterung für diese Situation aus. Er drehte sich schnell einmal im Kreis und schob sie dabei immer in seinem Rücken mit sich, um die Lage zu sondieren. Es war gerade breit genug, um Fliehende einzukesseln und sie mit großer Anzahl an Soldaten zu überwältigen, doch wie stand es mit der Höhe... solche Fallgitter mussten ja auch irgendwo versteckt werden. Er sah nach oben. Es sind zu viele um gegen sie auf meiner Seite alleine zu bestehen und ich muss die Waffenreichweite des Kai'shak bedenken. Wenn er wirbelt darf ich nicht in seiner Nähe sein. Auf wen würden sie sich zuerst stürzen, vermutlich auf ihn, also wird seine Nähe unausweichlich sein. Wenn er fällt, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir alle fallen. Er sagte Seiten sichern, also vertraue ich auf seine Kampferfahrung. Er ist dazu ausgebildet worden das Richtige zu tun, also Windklinge... schütze mit deinem Leben. Doch wo ist hier der Vorteil?

Nachdem der Elf die Lage so sondierte, sprach er abermals zur Diebin: „Habt keine Angst. Furcht ist der erste Schritt zur Starre und die führt zum Tod.“ und zog sie mit sich in die Hocke: „Bleibt hier! Weicht nicht vom Fleck solange ich Lebe. Erst wenn ich Falle sucht Schutz bei diesen beiden da.“ Er zeigte auf Amenhotep und Jarha. Er kannte die anderen nicht, um sie kampftechnisch einzuschätzen, also verließ er sich auf das, was er wusste. Und die beiden waren gut. Des Kai'shaks Nähe war für sie zu gefährlich. Er legte einen langen Blick auf die anderen Mitstreiter, insbesondere musterte er Hajett und drehte sich dann zum ersten sichtbaren Feindeskontakt. Er fixierte ihn nicht, sondern sah ihn gar sanft und mitfühlend an. Silian wurde zu seiner Stirn geführt und berührte mit der flachen Klinge diese. In einer einzig flüssigen Bewegung sank er murmelnd auf ein Knie hinunter und streckte beide Arme seitlich nach unten ohne mit den Waffen den Boden zu berühren. Den Kopf gesenkt war mit geschlossenen Augen die Welt um ihn herum verschwunden. Konzentriert auf seinen Atem, seinen Herzschlag, wurde er eins mit ihnen. Er suchte, suchte nach Möglichkeiten diesen Weg zu ebnen, für seine Flanke. Er ging alle möglichen Taktiken für sich durch doch keine kam der nah, für die er ausgebildet wurde. Er besann sich, rief sich die Standorte jedes Kampfkameraden ins Gedächtnis. Tanor war groß, sie war groß. Sie hockte, er stand. Der Rest war eine Möglichkeit...

Dann wurde es still - bis...

... es war das windige Geräusch einer sich senkenden Speerspitze die nun gegen sie gerichtet wurde; ein Geräusch das wie ein Startschuss für Feyndry'Hal die Brisanz der Lage für die ungeschützten Gefährten verdeutlichte.
Er riss die Augen auf:

nein „SPEERE!!“

Sein Schrei war wie ein Startschuss!
Feyndry'Ha sprang auf. Die Männer stürmten nun brüllend auf die Gefangenen los. Gesenkte Speere rasten auf sie zu, gezückte Schwerter, Hämmer, Äxte wirbelten dahinter und das Geschrei der Meute hallte schon wie bei einem Sieg voran.
Der Elf brauchte nicht viel Anlauf, nur einen Schritt zur Seite und einen wieder in einer 180 Grad Drehung zurück:
„RÜHRT EUCH NICHT!“
Die Diebin wusste wohl nicht wie ihr geschah, als der Elf auf sie zukam. Sagte er nicht sie solle hinter ihm bleiben, doch wie soll sie … im nächsten Moment setzte schon der Fuß des windigen Elfen schon auf ihrer Schulter auf. Er versuchte den Absprung so sanft wie möglich zu gestalten, als er nach rechts weiter sprang. Hajett war dieses Mal sein Ziel; er war der nächst Höhere. Bei ihm war es der Kopf, den er mit seinem doch recht sanftem Schritt traf, dann folgte Jarha's Schulter, gefolgt von Amenhoteps Kopf, bei Akumas Schulter drehte er die Richtung und schließlich:

Ta'nor selbst.

„TANOR!! DIE SPEERE!! WIRF MICH IN IHRE RICHTUNG AN DER WAND HOCH!“

Es war kein Hal ó Dur, es waren keine hohen Felsen, doch was sollte er tun? Die Reichweite der Speere übertrafen an Länge die Waffen der Gefährten und über die Wirksamkeit von Magie, wusste er nichts. Hier war keine Zeit, also tat er das Einzige was er richtig gut konnte:

Fallen!
 
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Es gab keinen Zweifel. Hier sollte Blut fließen. Das Gebrüll der Wachsoldaten hallte aus ihren Vollhelmen als eine einheitliche Masse an blechernen Klängen von beiden Seiten auf die Gruppe ein. Ta'nor schnaubte, wie ein Stier vor der Attacke auf die Angreifer seiner Herde. In diesem Fall war die Gruppe seine Herde. Es war für diesen Moment auch egal, ob ihm ihr Schutz von Slitah'rek anvertraut, sie durch das gleiche Schicksal, oder durch das Motto "Mit gefangen mit gehangen' in diese Lage kamen. Tor hatte Wut im Bauch. Wut über die Kleinsichtigkeit der Bürokratie in Port Raven, Wut über die kalte Gleichgültigkeit der Anführer über das Leben der Gefangenen, Wut über den Umstand schon wieder Zeit vertan zu haben, weil er sich durch Gefängnisse kämpfen musste. Leise flüsterte ihm sein Zorn Bilder in den Kopf, wie ein Dämon, der hinterhältig einen Körperbereich, nach dem Anderen übernahm. Der Kai'shak kämpfte nicht dagegen an... nicht mehr. Zum Glück für Feyndry'Hal hörte Ta'nor noch bei klarem Verstand seine Stimme aus dem Kampfgebrüll heraus. Kaum erreichten die leichtfüßigen Stiefel des Himmelselfs Ta'nors Plattenpanzer wurde das Elflein gepackt und mit wenig Kraft des Kai'shak gegen Speerwerfer geschleudert. Er ließ den Elfen keine Sekunde zu spät los. Kaum war die physische Verbindung von Kämpfer und Berserker wieder getrennt, da leuchteten schon die Glyphen auf Ta'nors Rüstung auf. Die Finsternis des Helmschlitz wich wieder einem strahlenden Weiß und Tor stimmte in das Kampfgebrüll mit ein. Nun ja, er spielte mehr seine eigene Chaosmelodie, presste doch sein Schrei bei einigen Soldaten sämtliche Zuversicht aus den Kehlen. Die Soldaten auf der einen Seite schienen leicht überfordert damit zu sein diesen donnernden Ruf verarbeiten zu müssen und gleichzeitig einen Elfen auf sich zufliegen zu sehen. Doch Feldwebel Joy war ein Naturtalent in Motivation. Schnell hatte sie die Hasenherzen wieder bei Disziplin und die Angriffstaktik der noch unberührten Seite auf die Situation abgestimmt. Zwei der 10 preschten mit Schwert und Schild in einem Boden um die Gruppe herum und griffen von hinten an. Haj'ett war ihr erstes Ziel. Messerjack, der knapp hinter der Echse stand, machte sich jedoch auch bereit die Soldaten abzuwehren. Man konnte ja nie wissen. Derweil konzentrierte sich der Rest darauf Schwachstellen in der Flanke ausfindig zu machen. Im Grunde bestand diese nur aus Amenhotep und Ta'nor. Doch Letzterer war nicht mehr Herr seiner Sinne als er den Berserkerzorn entfesselt hatte und hinter dem fliegenden Elfen hereilte, als müsste er ihn fangen, jedoch eindeutig mit dem Ziel die Soldaten anzugreifen. So war die 'Vorderseite' der Gruppe fast ungedeckt. Die acht Soldaten machten sich daran die fünf Verbliebenen aufzumischen. Auch gesellten sich noch zwei der anderen Flanke hinzu, die schnell genug aus dem Ansturm des Kai'shak entrinnen konnten. Jeden Moment würde Blut fließen. Die Frage war nur, von wem.
 
Jarha war nach dem ersten Zusammentreffen in der ohnehin mehr als vollgepackten Kammer mit ihren Habseligkeiten wieder in den Hintergrund gerückt - er führte immer noch den Schlüsselbund mit sich und hatte jetzt auch seinen ledernen Reisebeutel mit Schreibzeug und den anderen nötigsten Dingen wiedergefunden, ebenso wie die anderen sich wieder bewaffneten. Vor allem der Elf schien glücklich, wieder mit seinem Schwert vereint zu sein, und Jarha freute sich für ihn. In der Zelle hatte er aus Notwendigkeit die Initiative ergriffen und dafür seine eigentlich eher zurückhaltende Art aufgeben müssen, aber jetzt waren sie alle wieder handlungsfähig und der Polarstern zurück - die weiteren Entscheidungen überließ er damit gerne den anderen. Hier ging es um Strategie, Kampf, und wohl auch um etwas, das ziemlich gegen die hier geltenden Gesetze verstieß - und obwohl er der Ansicht war, dass man Gesetze, die einem Totenbeschwörer dienten, durchaus brechen konnte, blieben die Details doch besser erfahrenen Fachleuten überlassen. Er selbst hatte schließlich nur gelernt, die Worte seiner Lehrmeister zu achten und sich ansonsten von politischen Dingen fernzuhalten, weil alles andere einem Initianden schlecht zu Gesicht stand. Aus diesem Grund störte er sich auch nicht daran, dass die Gruppe unterwegs eine Gefangene befreite - die Frau schien zunächst friedfertig genug zu sein, und vielleicht konnte ihre längere Erfahrung in diesem Gebäude ihnen von Nutzen sein? - und nickte Keiko lediglich höflich zu, als ihr Blick während des Weges einmal den seinen kreuzte.

Im Verlauf ihres Weges fanden sie sich schließlich in einer Falle wieder - und zwar in einer, die Jarha bei allem Ernst der Situation (der selbst ihn erreicht hatte) einiges an Respekt für die Arbeit der Baumeister abnötigte. Es war sicherlich nicht einfach gewesen, die mobilen Wände zu konstruieren, die ihnen jetzt eine ansehliche Menge Soldaten entgegenspien - und einen Moment spekulierte er, ob eines Tages ein ähnlicher Effekt möglich wäre, wenn er die Geometrie der Sterne ..
Feyndrihals lauter Schrei von Speeren war für den Magier ein sehr willkommener Weckruf. Der Zirkel der Sterne lehrte nicht in erster, eigentlich nicht einmal in zweiter Linie Kampfmagie, sondern war vor allem eine Forschergruppe - was Jarha bisher an kampftauglichen Zaubern beherrschte, ließ sich bequem an den Fingern einer Hand abzählen, sodass es ihm nicht weiter schwer fiel, die Situation einzuschätzen und seinen nächsten Schritt zu entscheiden. Einen Magier unter den gegnerischen Reihen hätte er gespürt, und seine Position erschien ihm im Augenblick recht sicher, sodass nur noch eine mögliche Reaktion blieb. Dass während dieser Überlegung Feyndrihal, einem Kometen gleich, über seinen Kopf huschte, hätte den Nomaden nicht weniger verwundern können - im Gegenteil, als er dessen Flug am Rande seiner Aufmerksamkeit wahrnahm, schien es ihm, als wäre "Sternschnuppe" von Anfang an das richtige Wort für den Elfen gewesen. Er würde es von jetzt an benutzen.

Für den Anfang aber vertraute der Sternenmagier darauf, dass Amenhotep und Ha'jett ihn vor Angreifern bewahren würden und spreizte die Arme und Hände, sodass seine Handflächen den anlaufenden Soldaten entgegengerichtet waren. Dann stimmte er mit lauter Stimme einen Singsang an, der eine eigenartige Qualität hatte - obwohl die Worte augenscheinlich mit den Bewegungen seines Mundes zusammenfielen, schienen sie von überall und nirgendwo zu kommen, und der wiederhallende Klang wollte nicht recht zur eigentlichen Stimme des jungen Mannes passen. Wer trotz der diskordanten, die Nackenhaare aufstellenden Melodie und dem anderweltlichen Sirren, das die Worte irgendwie untermalte, genau hinhörte, würde die ersten drei Worte seiner Anrufung aus der großen Gefängniszelle wiedererkennen - die Worte, die dazu beigetragen hatten, den Wächter zu fällen, ohne seinen Körper zu berühren. Die Tätowierungen entlang seines Körpers begannen schwach zu glühen, als der Zauber seine Wirkung entfaltete.
Vor den Augen aller im Raum erschien einen Augenblick ein endloser, schwarzblauer Nachthimmel, der von zahllosen Sternen in fremdartigen Konstellationen erhellt wurde. Für die Abenteurergruppe war es an dieser Stelle vorbei, und ihre normale Wahrnehmung kehrte ohne Zeitverzögerung zurück - das seltsame Bild blieb nur ein flüchtiges deja-vu. Für die Soldaten hingegen explodierten einen endlosen Moment nach Erscheinen des Bildes die Sterne, tauchten das ganze Blickfeld ein in ein rein weißes, schmerzhaftes Licht, das nicht verschwand - der Elf und der Beserker würden es um einiges leichter haben, gegen blinde Gegner zu kämpfen, als Jarha die Arme wieder sinken ließ.
 
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Haj'ett hatte mit aufkeimender Orientierungslosigkeit zu kämpfen, als die Fall zuschnappte. Die Gitter gingen rasselnd nieder und hinter den Wänden tauchte eine ganze Meute von Angreifern auf, was ihn zunächst vor Faszination über dererlei handwerkliches Geschick staunend innehalten ließ. Doch blieb ihm nicht viel Zeit, die beeindruckende Mechanik zu bestaunen, denn schon brach Lärm los und ein sanfter Tritt weckte ihn aus seiner Trance. Der Elf hatte des Echsenmannes flachen Kopf als Trittbrett benutzt, um sich in die Höhe zu schwingen. Darüber würden sie später noch reden müssen...
Doch war dies bisher das nützlichste, was er zu diesem Kampf beitragen konnte. Verdammt, er vermisste seine Armbrust.
So zückte er seine noch immer leicht blutbefleckte Eisenklinge und haute damit zweimal probehalber in die Luft, bevor er sich zu Amenhotep und Jarha gesellte, welcher eine Art Zauber vorzubereiten schien. Sein bedrückender Singsang ließ Haj'ett sämtliche Schuppen kribbeln und es folgte ein kurzes Grauen, was seine Angst vor der scheinbar unendlichen Tiefe des Ozeans weit in den Schatten stellte. Glücklicherweise blieb es nur ein blitzhafter Eindruck, der schnell vorbei ging, den Soldaten jedoch in einer weitaus intensiveren Form erhalten blieb, den viele taumelten und rieben sich die Augen, während zwei schwächere Gemüter sich sogleich auf den Boden warfen. Die Lichter der Sterne tanzten noch kur vor Haj'etts Augen, wie das Trugbild einer Kerzenflamme, die man zu lange betrachtet hatte. Noch während die Gestirne langsam verblassten, wurde er eines Brummens gewahr, das er nur zu gut kannte. Was zunächst noch klang wie ein wütender Bienenschwarm in einem Kupferkessel steigerte sich bald zu einem anhaltenden Dröhnen, das am ehesten noch einer Gerölllawine glich. Tan'or begann... wütend zu werden. Oh, verflucht.
Die Soldaten hatten einen gewaltigen Fehler gemacht, den Kai'shak in einer so beengten Umgebung zu reizen. Doch damit hatten sie nicht nur sich selbst in Gefahr gebracht. Der Berserker würde keinen Unterschied zwischen Freund und Feind machen.
Rasch packte er die junge Frau, die sie jüngst befreit hatten, am Handgelenk und zerrte sie ein Stück von Tan'or weg. Schon erglühte alles im Scheine Tan'ors bedrohlichen Berserkerfeuers, als dieser röhrend die Stimme hob, leuchtende Glyphen als Signal dafür, dass ihm endgültig der Kragen geplatz war.
Sirrend verfehlte ihn nun der Speer eines Angreifers, der angetrieben durch die strenge Befehlshaberin die Initiative ergriffen hatte. Haj'ett wirbelte taumelnd beiseite und wollte sich des kühnen Streichs erwehren, als der Soldat schon über ihm war und ihn zu Boden warf. Doch war sein Körper schlaff und leblos und der Echsenmann fühlte, wie ein warmer Blutregen auf ihn niederging. War es der Kemeter gewesen? Oder der Kerl mit den Masken? Unwichtig, der Soldat war erledigt. Zappelnd versuchte er sich unter der Leiche hervorzuwinden, bekräftigt durch Eingeengtheit und Ekel.
In diesem Moment schweifte sein Blick die Decke. Die einfahrbaren Wände wurden von einer Art Sperrmechanismus arretiert und dort oben gehalten. Dies alles befand sich zwar in beachtlicher Höhe, doch nicht unereichbar, wenn man einen Kai'shak mit sich hatte.
 
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Es war klar, dass es zu Problemen kommen musste - aus goddarianischen Gefängnissen brach man nicht leicht aus. Doch auch wenn Keiko viel über die Gefängnisse Goddars aufgeschnappt hatte, so hatte sie nicht den blassen Schimmer, wie man aus der Falle, die ihnen nun gestellt wurde, herauskam. Während Keiko völlig überfordert diese Gefahr erfasste, schlug ihr Herz so schnell, dass es sich für Keiko für einen Moment so anfühlte, als gäbe es nur sie und ihr wild schlagendes Herz. Die Goddarianerin schluckte schwer. Sie hörte die Worte des Elfen nur gedämpft, nickte trotzdem heftig und ließ sich in die Hocke drücken. Was geschah jetzt? Alles um sie herum war plötzlich so verschwommen und unklar im Vergleich zu dem schweren, lähmenden Klotz in ihrer Brust, der sich ihr Herz schimpfte. Keiko atmete schnell durch, versuchte nicht völlig abzudriften. Viele Gedanken machten sich plötzlich breit.
Vermaledeite Falle, was ist, wenn sie glauben, ich habe von der Falle gewusst, was, wenn sie denken ich habe sie absichtlich hergelockt? Die junge Frau wurde jäh aus den sorgenvollen Gedanken gerissen, der Elfe der grade noch zu ihr gesprochen hatte hinterließ mit seinem Tritt auf ihre Schulter einen sanften Druck auf der Schulter der zerbrechlichen Frau. Es war verrückt, Keiko konnte sich unmöglich gegen diese Soldaten verteidigen. Hilflos blickte sie sich um, langsam bekam sie ihre stoßartige Atmung, die bei ihr einen ungesunden Schwindel hinterließ, wieder in den Griff. Es bestanden keinerlei Chancen, wenn sich die Soldaten ihrer annahmen - inständig hoffte Keiko, sie würden sie ignorieren, so wie es die Goddarianer schon immer getan hatten. Der Kai'shak warf den Elfen, er warf ihn einfach in die feindlichen Linien. Keiko beobachtete den furchteinflößenden Wandel des Kai'shaks im Angesicht ihrer Gegner. Für einen Moment vergaß sie ihre Haltung, für einen Moment vergaß sie, dass sie vielleicht aufpassen musste, von niemandem erschlagen oder gar erstochen zu werden.

So machte das Herz der jungen Frau einen schwindelerregenden Sprung, als jemand ihr Handgelenk ergriff - Keiko rechnete schon mit dem stechenden Schmerz einer Klinge, doch entdeckte sie mit einem suchenden Blick, dass es die für sie so kleine Echsengestalt war, deren Blick sie im Gefängnisgang bereits aufgefangen hatte. Als die Kampfeswut des Kai'shak nicht weit von ihr erst so richtig ausbrach, da verstand die menschliche Frau erst richtig, wieso der Echsenmensch sie zur Seite gezogen hatte. Sie wollte sich bedanken, etwas Dankbarkeit zeigen, doch blieb es ihr in dieser Situation in der Kehle stecken. Keiko war danach, wimmernd zu Boden zu sinken und zu kapitulieren, doch ihr Verstand und ihr Stolz ließ es nicht zu. Als spannte sie ihre schwachen Muskeln an, atmete langsam und stark durch und wandte sich hier und dort, um die Gefahr im Auge zu behalten und um auszuweichen, wenn ihr jemand zuleibe wollte. Wie sollten sie aus dieser Todesfalle entkommen? Die Gruppe schien zwar vielseitig und stark, doch sie befanden sich allesamt in einer wirklich ungünstigen Lage.
 
Primärziel erreicht. Gut so. Der Kai'shak warf Feyndry'Hal gegen die Wand und die Speerspitzen folgten dem Elfen brav in die Höhe. Ihm, der eigentlich das kleinere Übel war, denn der Kai'shak verlor seine Kontrolle. Hätte der Himmelself dafür Zeit gehabt die Wandlung und glühenden Glyphen zu bewundern, hätte er wohl staunend dagestanden, doch er hatte im Angesicht seines Adrenalinspiegels und der drohenden Gefahr gegen ihn nun andere Sorgen. Die Speerspitzen standen zwar in der Höhe und boten dem Berserker eine ungeschützte Vorderseite, doch er fiel ja auch wieder herunter. Zumindest wollte er das elegant und himmelselfengleich tun, doch die hier vorherrschende Enge und mangelnde Höhe ließen kaum Spielraum für seine einzigartigen Fähigkeiten. Unpraktischerweise gab es auch kaum etwas woran er sich hätte festkrallen können, bis es unter ihm sicherer war. Er schrappte unbeholfen an der Wand entlang und gefährlich nahe an den Feind, als ein Zufall ihm zuteil wurde, der dafür sorgte, dass sich sein Leben noch verlängern sollte. Ein nicht richtig eingelassener Backstein des Gemäuers stand hervor und bot eine einmalige Chance auf jene Trittsicherheit die der Elf benötigte, um noch einmal davon zu kommen.

Doch plötzlich drang ein Singsang an sein Gehör, der eine eigenartige Qualität hatte und auf einmal von überall und nirgendwo kam. Der wiederhallende Klang einer diskordanten, sich die Nackenhaare aufstellenden Melodie und dem anderweltlichen Sirren hörte sich vertraut an und es war ihm als erkenne er die ersten drei Worte aus Jarhas Anrufung aus der großen Gefängniszelle. Jene Worte, die dazu beigetragen hatten, den Wächter zu fällen, ohne seinen Körper zu berühren. Inständig hatte der der Elf auf den befreienden Schlag und eine gewisse Eile des Hühnen gehofft, doch als er sich jetzt mit aller Kraft abstieß, um in die Reihen der noch stehenden Soldaten zu fliegen, sprang er nicht in die feindlichen Linien, sondern in einen endlosen, schwarzblauer Nachthimmel der von zahllosen Sternen in fremdartigen Konstellationen erhellt wurde.

Ein unglaubliches Glücksgefühl und Frieden erfüllte ihn in diesem Moment. In völligem Einklang mit sich selbst und dem für einen Augenblick entstandenem Universum um sich herum, fiel er unfähig zu denken, zu sprechen und zu handeln. Er fiel - und er konnte beruhigt fallen. Er vertraute nicht nur auf den von ihm eingeleiteten Fall, sein gutes Gespür für den Absprung und dass er nicht von dem Schlag des Berserkers getroffen würde, sondern Jarha hatte für ihn in diesem Moment ein Tor geöffnet. Er hatte es ihm ermöglicht das hier zu überleben und somit die Gelegenheit zu haben seine Entdeckung des erhaschenden Blickes auf jenen Mechanismus der Fallen mit der Gruppe zu teilen.

Seine Wahrnehmung kehrte jedoch schneller als erwartet wieder zurück und so konnte er noch die schwach zu glühenden Tätowierungen entlang Jahrhas Körpers sehen, die gespreizten Arme und Hände, die den anlaufenden Soldaten entgegengerichten Handflächen. Er schloss die Augen beim Abrollen über den Boden und Silian schnitt durch die Sehnen der Kniekehlen jener, die ihm diesen ungeschützten Bereich der Rüstung zuwandten. Er hörte den Windschatten von Ta'nors Waffe und rollte ihr entgegen, wenn sie in seine Richtung schlug. Wieder jene Kniesehnen zertrennend die er durch die Bewegung wahrnehmen konnte hörte er, wie die anscheinend desorientierten Schritte der Soldaten um ihn herum stoppten und auf die Knie fielen bevor sie dann von dem Berserker hingerichtet wurden. Er fühlte das warme Blut seiner Opfer das ihm ins Gesicht spritze. Ihn an Haut, Rüstung und Haaren befleckte, als Knochen dazu barsten und Organe herausgequetscht wurden und zu allen Seiten sich ihren Weg in die Freiheit bahnten. Er brauchte es nicht sehen – er hörte es. Waffen fielen zu Boden, schepperten mit den Rüstungen jener leblosen Körper und Eingeweiden der nicht lange leidenden Opfer dieses aussichtslosen Kampfes. Wieder und wieder drang der Windstoß und das damit unverkennbare Geräusch aus Ta'nors Rüstung an seine Ohren. Und er wusste in welche Richtung er rollen musste, um die nächste Kniekehle zu durchtrennen. Dank Jarha war er im Einklang mit sich, mit der Situation und mit seinen Feinden. David und Goliath im gemeinsamen Kampf. Die Maus, die das Schlupfloch findet, um den Krallen der Katze zu entkommen. Es müsste sich jedoch auch fragen, wenn keine Feinde mehr wären, wie man Goliath wieder zur Ruhe brächte...

...doch diese Frage stellte sich der Elf in diesem Moment nicht, sondern genoss auch seine anhaltende Ekstase.
 
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In einem großen Schwung setze der große Streithammer seine Umlaufbahn um Ta'nor fort. Immer und immer wieder umkreiste er auf diesem Orbit den Kai'shak und trennte Seelen von Körpern. Anhaltende Schmerzensschreie gab es nicht. Unmittelbar nach dem Auftreffen der Waffe auf Rüstungen ging die Energie der Wucht auf den Leib über und ließ Knochen wie Strohhalme brechen. Die Synapsen, welche den Schmerz registrierten, hatten nur wenige Augenblicke für die Verarbeitung. Bevor eine Reaktion der Stimmbänder und des Mundes deutlich Einsetzen konnte, waren die Körper schon leblose Hüllen. Der Berserker machte seinem Namen alle Ehre. Feldwebel Joy sah mit Schrecken in welche Schlacht sie ihre Männer geführt hatte. Gab es überhaupt eine Möglichkeit hier mit heiler Haut herauszukommen? Dazu kam noch, dass dieses windige Spitzohr genügend Tumult unter den Soldaten anrichtete, dass deren Verwirrung keine Konzentration auf den Hünen zuließ. Sie dachte nach. Ihr Schwert fest umklammert stand sie in hinterster Reihe und versuchte ein Muster in diesem Chaos zu sehen. Wenn nun auf der anderen Seite die Flanke aufgebrochen werden konnte, würde dann der Eisentod... Eine Klinge wurde spielerisch durch den Leib des Soldaten getrieben, der Haj'ett erreicht hatte. Akuma zog seine Sense aus dem Körper, was dazu führte dass der Schamane unter der Leiche begraben wurde. "FELDWEBEL!" Der flehende Blick des Wachsoldaten nach hinten in ihre Augen, ließ Joy verkrampfen. "EURE BEFEH..?" Ein Windzug, dann trennte der Kopf des Streithammers Selbigen von der Rüstung. Da wo Joy eben noch den Ansatz von Hilfe entgegengenommen hatte spritze nun eine rasch versiegende Blutfontäne aus dem Halsstumpf. Dem Feldwebel stockte der Atem. Hilfe... wir brauchen Hilfe. Hauptmann Hamedeus hatte keine Ahnung von den Fähigkeiten dieser Gefangenen. Das war kein Ort solche Gestalten Gefangenzunehmen. Kaum hatte sie den Gedanken gefasst, ergoss sich ihr Blick in eine romantische Form der Finsternis, wie sie es bei Nachtsparziergängen am Pier gesehen hatte. Doch sofort darauf veränderte sich die seltsam angenehme Stimmung in gleißende Qualen, die ihre Augen schmerzen ließ, dass sie sich ohne Orientierung wiederfand. Was war geschehen? Was passierte hier? Sah so die Personifizierung von Hoffnungslosigkeit aus? Ihre Ohren funktionierten noch. Sie funktionierten viel zu gut, hörte sie doch die Schmerzen der magischen Blindheit bei den Übriggebliebenen, welche an verschiedenen Orten nach und nach Verstummten. Schließlich gab sie auf. Klirrend fiel ihre Klinge auf den kalten Boden, auf welchem ihre Knie bald folgten. Ohne Aussicht auf Erfolg, gab es nur eine Form der Erlösung, welche sie sich vorstellen konnte. Sie hob ihre zierlichen Hände leicht, als würde sie den Tod willkommen heißen wollen. Etwas Warmes spritzte ihr übers Gesicht. Ganz in der Nähe hörte sie wieder das Scheppern von Rüstungsteilen die zu Boden stürzten. Der Berserker kündigte sich an. Eine Träne der Aussichtslosigkeit lief ihr über die Wange. "Hauptmann Joy!" Sie hörte eine vertraute Stimme hinter sich. Tubbler! Tubbler wurde mit seinen Männern geschickt. Es gibt wieder Hoffnung. Jetzt können wir vielleicht doch siegen. Sofort fühlte sich ihr Geist wieder mit Zuversicht. Ihr Herz machte einen Luftsprung. Sie setze zu einem Lächeln an. Ihre Ohren suchten den Mann zur Stimme. Sie fanden den Luftzug von Ta'nors Streithammer. Tubbler schrie. Dann wurde alles still.
 
Bislang drang an des Elfen Ohren immer nur die Gefallenen und desorientierten Schritte. Nie Schreie oder andere Worte. Dies änderte sich jedoch schlagartig, als er einen Ausruf hörte, ausgerufen von einer Stimme die das Szenario nicht überleben sollte. "FELDWEBEL! EURE BEFEH..?" Der Elf stoppte unverhofft abrupt in selbst kniender Bewegung und hinterließ nur eine fast durchtrennten Kniekehle, als er mit seinem Kopf in Richtung der vernehmenden Worte wirbelte. Dann sah er sie. Die Frau, die den Angriffsbefehl für dieses Massaker gab und verantwortlich war für soviel unschuldigen Tod. Und er sah, was mit dem Ursprung des Ausrufs der Stimme geschah... und hörte den dazugehörigen Windzug, bevor der Kopf des Streithammers Selbigen von der Rüstung trennte und vor Feyndry'Hal's Füße rollen ließ. Er sah, wie der Körper in der ansonsten unversehrten Rüstung leblos zu Boden schepperte; mit einer rasch versiegenden Blutfontäne aus dem Halsstumpf. Wie in Trance blockierte er mit Silian hart, sich in einer einzigen Fließbewegung eindrehend, den Streitkolben der auf seinen Leib zuraste, vollendete seinen Schnitt durch des Angreifers Kniekehle und zerschnitt dann, abermals mit Silian, die Kehle des Angreifers mit samt dazugehöriger Halsschlagader. Das Ergebnis allerdings war nicht so milde wie bei dem Berserker. Sein Opfer erlitt einen Sekundentod in dem es noch einen erstickenden Atemzug nach Luft schnappen wollte, bevor es seitlich in tödlicher Stille zum erliegen kam.

Fasziniert und doch rastlos drehte er sich dann in den Stand, duckte sich unter einem auf ihn zurasendem Schwert hinweg und rammte dem Soldaten der das wagte seinen Dolch von hinten in den Nacken, sodass die Spitze vorn aus dessen Kehlkopf austrat. Weiterhin den Blick auf Joy gerichtet, zog er mit einem mächtigen Ruck die Klinge wieder aus des erstickenden Angreifers und zerschnitt dann dem Röchelnden in einer weiteren Drehung um seine eigene Achse, die Kehle, bevor er sich rückwärts abrollte.

"Hauptmann Joy! Aaarrrhhh“

Eine weitere Stimme betrat das Kampfszenario. Eine männliche Stimme eine mächtige männliche Stimme. Feyndry'Hal sah nicht im Einzelnen wie und von wem die Frau hingerichtet wurde, doch er sah, das sie starb. Im Kampfgeschehen richtete er jetzt seine Aufmerksamkeit und Kampfgeschick weg von Ta'nor als ihm bewusst wurde, das er ebenso dem Rausch verfallen war, wie der Berserker selbst. Von da an konzentrierte er sich darauf sich zurückzuziehen - in Richtung Haj'ett, Keiko und Jarha, um mit Amenhotep wie versprochen, die Flanken zu sichern.
 
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