Informatix
Ehrbarer Bürger
"Nun .. ich vermute, nicht alle Menschen schätzen es, unter offenem Himmel zu schlafen." Bot Jarha als Erklärung an, während er sich am Tisch einrichtete und die Worte des Elfen systematisch eines nach dem anderen abarbeitete - er behandelte es wie einen Dialog mit einem Lehrmeister, der ihm einen längeren Vortrag hielt und dann chronologisch exakte Antworten erwarten durfte, nicht wie man sonst an ein Gespräch herangehen würden. Jarha selbst war Zeltdächer über seinem Kopf ebenso gewohnt wie den Sternenhimmel - zu allen Seiten von Holz umgeben zu sein, war auch für ihn eine ungewohnte Erfahrung, auch wenn er sich in Gasthäusern schon etwas daran hatte gewöhnen können. Das zusätzliche Schwanken irritierte ihn hingegen nicht - sein Richtungssinn war ohnehin auf andere Sphären als die hiesige kalibriert, sodass er von einem schwankenden Schiff gar nicht verwirrt werden konnte. Vielleicht war der Elf auch in anderer Hinsicht anders als ein Mensch? "Geschlossene Räume lassen sich leichter wärmen - Menschen reagieren empfindsam auf Kälte." Bot er als zusätzliche Erklärung an. "Und sie bieten vielen ein Gefühl von Sicherheit. Das natürlich eine Illusion ist. Das Licht der kalten Sterne scheint durch Stein und Bein .."
Aber es war ja kein Gespräch mit einem Lehrmeister - und Feyndrihal schien seinen Vers im alten Kemetisch ohnehin nicht zu verstehen, also unterbrach er sich rasch. "Verzieht - ihr spracht von dieser Welt als Traum. Ich denke, dieser Vergleich trägt gut. Ich habe die andere Sphäre gesehen, gehört, gerochen, gespürt und geatmet. Ihr Licht hat mein .. Innerstes durchtränkt." Versuchte er seine Erklärung in den einfachen, grob und unbeholfen scheinenden Begriffen der Handelssprache zu wiederholen. "Der Silberfaden - diese Erfahrung .. schafft eine Verbindung, die nicht durchtrennt werden kann. Egal wo ich bin, ich spüre das Licht." Er senkte in demütiger Geste den Kopf und berührte seine Stirn - wo einige der so brutal scheinenden Linien verliefen. "Ich sehe mich gerne als Gelehrter dieser Welt, doch in Wahrheit begreife ich nicht mehr als ein Kind, das zum ersten Mal sein Zelt verlassen hat und glaubt, nun verstünde es die Wüste."
Bevor er die letzte Frage beantwortete, legte Jarha den Kopf schief, und dachte einen langen Moment nach, wie er sie am besten verstehen konnte. Es war keineswegs ungewohnt, dass eine Frage zunächst keinen klar verständlichen Inhalt besaß - er war mit vielen Fragen dieser Art geprüft worden, sodass es nicht lange dauerte, bis er die Lösung fand. "Das Licht hat Kräfte, die die in dieser Sphäre wirkenden übersteigen und von ganz anderer Art sind." Erklärte er schließlich. "Dadurch, dass ich es in mir trage, kann ich diese Kraft auch in diese Sphäre bringen. Es ist ein anderer Vorgang als .. Heka .. als die Magie im eigentlichen Sinn - aber das Ergebnis würde einem unkundigen nicht anders erscheinen." Er lächelte. "Vielleicht kann ich euch zeigen, was meine ungeschickten Worte so schlecht erhellen, wenn die Sterne richtig stehen."
Der stille, junge und eher zierlich wirkende Kemeter wurde beim folgenden Abendessen mehr als einmal das Ziel kräftiger Ellenbogenschubser und grober Matrosenscherze (vorrangig sein Geschlecht, seine Vorlieben, oder beides auf einmal betreffend), aber falls er die Bedeutung verstand, ließ er es sich nicht anmerken und beantwortete alles mit einem milden Lächeln, das man nur den Fremden oder Wahnsinnigen gestattete. Anschließend richtete er sich an einem freien Schlafplatz ein und .. wartete darauf, dass die Sterne richtig standen. Amenhotep schien die Schiffsfahrt gut zu verkraften, also hatte er für den Moment keine sonstigen Aufgaben zu erfüllen und machte sich auf den Weg an Deck. Er wollte zunächst dort nach Feyndrihal suchen, denn die Nacht war schon größtenteils vorüber und der Elf würde - wenn er ebenfalls die Sterne betrachten wollte anstatt zu schlafen - wohl schon aufgebrochen sein.
Aber es war ja kein Gespräch mit einem Lehrmeister - und Feyndrihal schien seinen Vers im alten Kemetisch ohnehin nicht zu verstehen, also unterbrach er sich rasch. "Verzieht - ihr spracht von dieser Welt als Traum. Ich denke, dieser Vergleich trägt gut. Ich habe die andere Sphäre gesehen, gehört, gerochen, gespürt und geatmet. Ihr Licht hat mein .. Innerstes durchtränkt." Versuchte er seine Erklärung in den einfachen, grob und unbeholfen scheinenden Begriffen der Handelssprache zu wiederholen. "Der Silberfaden - diese Erfahrung .. schafft eine Verbindung, die nicht durchtrennt werden kann. Egal wo ich bin, ich spüre das Licht." Er senkte in demütiger Geste den Kopf und berührte seine Stirn - wo einige der so brutal scheinenden Linien verliefen. "Ich sehe mich gerne als Gelehrter dieser Welt, doch in Wahrheit begreife ich nicht mehr als ein Kind, das zum ersten Mal sein Zelt verlassen hat und glaubt, nun verstünde es die Wüste."
Bevor er die letzte Frage beantwortete, legte Jarha den Kopf schief, und dachte einen langen Moment nach, wie er sie am besten verstehen konnte. Es war keineswegs ungewohnt, dass eine Frage zunächst keinen klar verständlichen Inhalt besaß - er war mit vielen Fragen dieser Art geprüft worden, sodass es nicht lange dauerte, bis er die Lösung fand. "Das Licht hat Kräfte, die die in dieser Sphäre wirkenden übersteigen und von ganz anderer Art sind." Erklärte er schließlich. "Dadurch, dass ich es in mir trage, kann ich diese Kraft auch in diese Sphäre bringen. Es ist ein anderer Vorgang als .. Heka .. als die Magie im eigentlichen Sinn - aber das Ergebnis würde einem unkundigen nicht anders erscheinen." Er lächelte. "Vielleicht kann ich euch zeigen, was meine ungeschickten Worte so schlecht erhellen, wenn die Sterne richtig stehen."
Der stille, junge und eher zierlich wirkende Kemeter wurde beim folgenden Abendessen mehr als einmal das Ziel kräftiger Ellenbogenschubser und grober Matrosenscherze (vorrangig sein Geschlecht, seine Vorlieben, oder beides auf einmal betreffend), aber falls er die Bedeutung verstand, ließ er es sich nicht anmerken und beantwortete alles mit einem milden Lächeln, das man nur den Fremden oder Wahnsinnigen gestattete. Anschließend richtete er sich an einem freien Schlafplatz ein und .. wartete darauf, dass die Sterne richtig standen. Amenhotep schien die Schiffsfahrt gut zu verkraften, also hatte er für den Moment keine sonstigen Aufgaben zu erfüllen und machte sich auf den Weg an Deck. Er wollte zunächst dort nach Feyndrihal suchen, denn die Nacht war schon größtenteils vorüber und der Elf würde - wenn er ebenfalls die Sterne betrachten wollte anstatt zu schlafen - wohl schon aufgebrochen sein.