RPG Endless Travellers: Darkness Rising

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„Sie jucken und sind voll Sand. Ihr könnt sie Euch gern mal ansehen, wenn Ihr wollt.“ entgegnete der Elf sehr gedämpft sprechend immer noch mit geschlossenen Augen kurz angrinsend, diese jedoch jetzt öffnend und beendete so seine Ruhephase wieder ernster werdend. Sein Kopf wich leicht nach links, sah das Feuer, sah darüber hinweg und zu Oriak. „Insofern hattet ihr Recht das ich ihn verfluchen würde, diesen Sand.“, setzte sich bequem auf seinen Sitzplatz und nahm seinen Proviantbeutel um darin etwas Essbares zu suchen und zu finden. Hmm... bedachte er dabei Oriaks Anwesenheit mit einem seichten Blick kurz über seinen Körper gleitend und sich dann ruhig seinem Rest Wüstenwurm zurechtlegend. Ziemlich hübsch... und kramte erneut in dem Proviant herum während die Nacht kühler wurde. „Ich wurde schon oft verwundet, also nichts was mich umbrächte.“ hatte nun alles beisammen und begann sich einige seiner Haarsträhnen einzuflechten, damit sie nicht beim Essen störten und schwang seine langen Zöpfe hinter seine Schultern zurück. Begann langsam zu essen, während sein Blick in die Flammen fuhr. „Hm... wisst Ihr...“ überlegte er sehr leise sprechend dann zuende kauenend, schluckend und zu Oriak über die Flammen sehend „... was mich beinahe umgebracht hätte, war dieses komische Ding in Port Raven...“ und leckte sich zwei Finger ab. „Denn beinahe hätte ich es nicht geschafft.“ und dippte mit dem Stück Brot erneut in die Sesampaste und strich nun genauer über Oriaks Körper mit seinen Augen durch die Flammen sehend. „Da sind mir normale Monster lieber.“ und biss vom Brot erneut ab und hielt ihm die Schale mit Brot und Sesampaste hin, die Oriak annahm. Er selbst widmete sich nun seinem Rest Wüstenwurm und sah den Wüstenmenschen kauend an.

Schatten umspielten die Ruhestätte, sanft zuckend, während das Feuer die Nachtkälte von Leib und Seele so gut es ging fernhielt und dennoch für Abkühlung sorgte. Nur der leichte Rauch züngelte sich sanft schlängelnd nach oben und verschwand in der dunklen Nacht noch bevor er aus der Senke emporkriechen konnte. Der angenehme Duft des knackenden Holzes welches den Flammen zum Opfer fiel, war wie abwechslungsreiches Räucherwerk und zeugte von Frieden.

Feyn wischte sich nach seinem Mahl die Finger an einem Tuch ab und kaute dabei zuende. Legte sein benutztes Tuch beiseite und lehnte sich bequem auf seine Ellenbogen zurück und sah in den Himmel. „Das habe ich auf meinen Reisen immer geliebt...“ bemerkte er sanft. „Die Ruhe der Nacht und der Blick nach oben...“ und verschränkte, sich auf den Rücken legend, seine Arme hinter dem Kopf.
 
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„Danke, das ihr euer Mahl mit mir teilt.“ dankte Oriak dem Elfen und nahm die Schale an. Nahm eine der Bortscheiben, zog sie durch die Sesampaste und biss dann davon ab. „Hm...“ machte er und nickte Feyn dankbar zu. „Gebt nur gut acht.“ warnte er seinen Reisepartner dann. „Auch jene, die schon oft verwundet wurden, sind schon oft an einfachen Wunden zu grunde gegangen. Seid euch da nicht so sicher, ich sehe sie mir später noch mal an.“. Kurz darauf hatte er fertig gegessen und schob dem Elf seine Schale wieder entgegen.
Dann lehnte er sich wieder gegen Zottel und begann ihn zu kraulen, das er wohlig zu knurren anfing. Mit der freien Hand fischte sich Oriak den weißen Mäuserich hervor und setzte ihn bei sich ab. Timmy huschte gleich herum und fras die Krümel, die vom Brot herunter gefallen waren. „Wie lange befindet ihr euch schon auf Reisen?“ wollte Oriak wissen, während er seinen Trinkschlauch entkorkte und davon ein paar Tropfen auf seinen Finger tropfen lies. „Wir werden morgen neues Wasser brauchen.“ dachte er sich und hielt Timmy lächelnd den benetzten Finger entgegen, der machte Männchen, hielt sich mit den Vorderpfoten an dem Finger fest und begann das Wasser auf zu saugen.
 
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Der Elf drehte linksseitig den Kopf zu Oriak als dieser sich bedankte. „Es spiegelt nur ein Minimum dessen wieder was ich zu Tun vermag. Wenn Ihr mein Land besucht, würdet Ihr anders empfangen und willkommen geheißen werden.“ entschuldigte er sich fast schon und beobachtete Timmi beim Trinken. „Und hier sind meine Mittle leider sehr... begrenzt, was ich bedaure. Wenn ich Euch jedoch anderweitig von Nutzen sein kann, lasst es mich wissen.“. Er stützte sich wieder auf seine Ellenbogen auf und sah auf seinen zerkratzen Oberkörper. „Ich bin kein Heiler, also danke ich Euch, wenn ihr dahingehend Aufmerksamkeit walten lassen wollt.“ begann er ruhig. „Bei uns in Hál, wären sie kaum ein Problem, ebenso das Alter.“ und ließ laut ausatmend für einen Moment mit geschlossenen Augen den Kopf in den Nacken sinken, sah dann hinauf in das Sternenzelt.

„Ich bereise jetzt seit zwei Jahren Maradar.“
und nickte sich zurück erinnernd, abermals den Kopf zu Oriak drehend. „Ich entschloss mich für einen Weg Richtung Serendrion durch Resun und Fawham. Also landete ich zunächst an der Küste reiste ein halbes Jahr Richtung Fawham, durchstreifte dann ihr Land lange Zeit bis ich in die ewigen Wälder Serendrions zurückkehrte, um dann schließlich in Goddar zu landen. Doch zuvor hielt ich mich für ein knappes Jahr in unserem direkt angrenzenden Nachbarland auf, um Land und Leute unvoreingenommen kennenzulernen und später einige erste Gespräche anstreben zu können.“ legte sich vorsichtiger auf die linke Seite und stützte den Kopf auf die Hand. „Ich bin jedoch der Erste der so weit reist und dann mit einer Katastrophe konfrontiert wird. Zuvor belief sich diese Ehre nur auf neutrale Besucher, ohne Handelsverträge, die sich auf unser Land beschränkten und direkte Einladungen aussprachen. Ich hielt es jedoch stets für falsch sich nur den Sternen anvertrauend die Außenwelt größtenteils zu ignorieren und dann wissen zu wollen wie es da draußen läuft.“ und sah Timmi zu, während die Schatten um sie herum tanzten. „Bislang blieb mein Volk gut geschützt verborgen, doch eines Tages erreichten uns Menschen, die zunächst nicht anders waren, als Jene die zuvor in unser Land traten. Sie kehrten allerdings zurück. Den Tod im Gepäck. Da wollten wir nicht mehr neutral bleiben. So wurde dann beraten und Wege gesucht ein Auge und Ohr in der Welt zu haben.“ und spürte seine Blase drücken.

„Entschuldigt mich kurz...“ schwang sich ohne Umschweife auf und verschwand in die nahgelegene kalte Dunkelheit, um sich erleichtern.
 
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Serafine

Was ist das bloss für ein Mensch. Serafine, die hinter Harvald ritt, war nach dem Kampf mit dem Wüstenwurm noch in heller Aufregung. Die Stimmen in ihrem Kopf trieben sie an den Rand des Wahnsinns. Leise flüsternd sprach sie mit sich selbst. Ein Außenstehender hätte sie leicht für völlig wahnsinnig gehalten. Nur gut das Harvald vorausritt und davon nichts mitbekam.

Er hat dich befreit, als die Wüstenräuber über uns herfallen wollten.

Es war nur ein Wüstenräuber und er wollte über mich herfallen.

Macht es das besser. Wir sind hier zusammen. Du weißt nicht wo er herkommt und was er wirklich macht. Er ist ein brutaler Kerl und schlimmer als die Jungs im Armenviertel. Er weiß nämlich wie man es richtig macht. Hast du gesehen wie die beiden Wüstenräuber hinterher aussahen. Man kann überhaupt nicht wissen was er für ein Mensch ist, vielleicht ist er nicht besser als die Räuber.

Doch ist er. Hätte einer der Räuber mir eine Waffe gegeben?


Für einen kurzen Moment kehrte Ruhe in Serafines Kopf ein. Doch wirklich nur einen sehr kurzen Augenblick.

Aber du kannst ihm jetzt nicht einfach hinterherlaufen.

Was soll ich deiner Meinung nach sonst machen. Ich weiß nicht wohin ich gehen soll. Ich habe weder Verpflegung noch Wasser und eine Orientierung habe ich auch nicht.

Wir haben aber noch das Gold, das er dir zugeworfen hat. Damit könntest du eine ganze Weile überleben. ...und Verpflegung und Wasser wollte er dir geben, bevor du dich entschieden hast ihm nachzulaufen.

Hätte ich es nicht getan, wäre ich wahrscheinlich schon im Magen irgendeines solchen Sandungeheuers verschwunden und wir wären alle tot. Vielleicht wäre das auch besser so.

Das darfst du nicht einmal denken. Er jagd gefährliche Männer und will gegen Dämonen kämpfen. Er will dahin zurückgehen, von wo wir geflohen sind. Das ist unvernünftig. Du wirst dabei umkommen, und was wird dann aus uns.

Im Grunde bist du ihm gleichgültig. Er wird entweder über dich herfallen oder dich bei erster Gelegenheit zurücklassen, was ja eigentlich auch besser für uns wäre.

Vielleicht könnte ich ihn ja einfach verführen.

Du bist noch Jungfrau! Du wüsstest nicht mal wie man das anstellt. Wie solltest du auch.

Es ist mein Körper und wenn ich es will tue ich es auch. Ich weiß nur nicht, ob ich es will. Aber zunächst werde ich ihm folgen und ihr könnt mich nicht zwingen.


Serafine atmete tief ein, stoßweise aus und zwang sich an nichts zu denken. Langsam erstarb das Gezeter in ihrem Kopf und sie fand so etwas wie Ruhe.
 
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Sie ritten mit hoher Geschwindigkeit dahin, die Sonne zog hart auf Mittag zu, in zwei, drei Stunden würde sie am Höchsten stehen. Die Hitze stieg dem entsprechend. Doch Oriak war zuversichtlich. Sie hatten heute morgen bald nach dem Aufbruch einige Kaktusfeigen sammeln können und hatten zwei Beutel voll bekommen. Wenn sie das nächste Mal Feuer machen würden, dann könnten sie die rösten und essen, dadurch würden sie auch an ihr Wasser kommen. So konnten sie ihre nur noch knappen Vorräte schonen.
Oriak war in Gedanken, als ihnen plötzlich Zottel entgegen gehetzt kam. Etwas war los, das sah Oriak sofort. Er riss die Zügel zurück, was vom Tamra wütend murrend kommentiert wurde und riss die flache Hand hoch, sodass Feyn, der hinter ihm geritten war auch stoppte. Oriak schwang sich in den Sand, den Bogen und zwei Pfeile schon in der einen Hand und ließ sich neben Zottel nieder. "Jemand kommt!" zischte er und drehte sich zum Elfen der ebenfalls mit gezückter Waffe angeschlichen gekommen war. "Sie sind zu nahe, das Gelände zu offen, wir können nicht weg. Wir haben nicht viel Zeit. Hier reisen keine Händler, das werden keine Lichtgestalten sein, die da kommen. Deshalb hört mir nun zu, es kommt jetzt darauf an. Ihr seid jetzt mein Gefangener! Ich werde mich als Bandit, als einen Sklavenjäger ausgeben so kommen wir durch die durch. Verstanden?". Der Elf, der ihn fokussiert angesehen hatte nickte verstehend. "Gebt mir eure Waffe, rasch, wir müssen uns beeilen." Oriak steckte das Schwert des Elfen weg. "Lasst alles verschwinden, steckt euch dieses Messer in den Ärmel, damit ihr noch was habt wenns drum geht. Zottel zisch ab. Ich ruf dich!" Zottel wetzte davon und Feyn entledigte sich aller Waffen, bis auf die eine Klinge, die im Ärmel verschwand. Oriak steckte die übrigen Waffen an des Pferdes Sattel und kam wieder zurück: "Lasst mich reden, ihr haltet euch zurück. Ich regle das, hört ihr. Wir werden da durch kommen, wenn wir gut sind. Vertraut mir nur, sprecht nur, wenn ich es sage, klar?" Feyn nickte schnell. "Okay, vertraut ihr mir?". Feyn fixierte Oriaks Augen, lange und tief. Sein Atem ging schnell, sein Herz noch schneller. "Ich vertraue Euch.". "Gut, dann müssen wir euch herrichten. Das hat jetzt nichts mit euch zu tun, und meinetwegen, wenn wir durch kommen, so könnt ihr mir es so zurück geben, wie ich es euch jetzt gebe.".
Der Elf wollte etwas fragen, doch da schlug ihn Oriak hart ins Gesicht. "Wir haben keine Zeit mehr!" zischte er dabei. Feyn stöhnte und Blut lief ihm aus dem Mund. Oriak fesselte den Elfen. "Ihr könnt den Knoten lösen, wenn ihr hier und hier zieht. Verstanden?" Fyen konnte nicken. "Jetzt wünscht uns alles Gute! Möge unsre List aufgehen." schob Oriak noch nach und stüplte dem Elfen einen Sack über den Kopf. Dann riss er ihn hoch und band ihm noch ein Seil um, damit zog er ihn jetzt hinter her, Feyndri'hal stolperte ihm nach. Oriak bestieg sein Kamel und nahm auch Abu rasch mit einem weiteren Seil an seinen Sattel.
Jetzt waren sie bereit. Oriak ritt langsam los, noch darum bemüht, das Feyn sich unten im Sand auf den Beinen halten konnte. Auf die Düne zu, auf dessen höchsten Punkt das Schauspiel starten musste, denn von da aus würden sie sicher von den Männern, die sich ihnen näherten gesehen werden können.
 
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Als der Morgen dämmerte erreichten Serafine und Harvald eine flache Mulde in der Wüste. Heute würden wir wohl keine Oase finden. Sie sattelten ab und opferten 3 Rationen und ein halbes Fass Wasser zum Füttern und Tränken der Tiere. Aus einer Decke und dem Traggestell bauten sie einen vorläufigen Sonnenschutz, unter dem sie die Sättel und Traglasten lagerten. Harvald schnitt sich einen Streifen Trockenfleisch ab und sah Serafine zu. Sie kramte weiter in den Vorräten und förderte in der Satteltasche mit den Beutestücken einen verschlossenen Krug mit schmalem Hals hervor. Neugierig entkorkt sie die Flasche, roch daran und nahm einen tiefen Zug.

"Ich wusste gar nicht dass wir Brandwein haben." Sie nahm noch einen großen Schluck und bot Harvald die Flasche an. Der nahm sie trank jedoch nicht, sondern drückte den Krug in den Sand.

"Ich trinke, um allein zu sein." fuhr sie fort. Es ist ein herrliches Gefühl allein zu sein. Keine Forderungen. Kein Kreischen oder Betteln. Kein Kampf um die Kontrolle. Einfach nur Stille und Frieden.

"Ich bin auch gern allein Serafine“, Harvald zögerte. "Ich würde dich jetzt gern fragen, was dies alles zu bedeuten hat, aber ich weiß du magst keine Fragen."

"Oh, ich mag Fragen, wenn ich alleine bin." antwortete sie lächelnd, mit leicht glasigen Augen. "Wenn ich es nicht bin, reden alle durcheinander und wollen etwas sagen und streiten und das tut dann furchtbar weh."

"Und jetzt bist du allein? Wer sind die, von denen du sprichst?"

"Meine Schwestern Serazart und Semiramiss natürlich, sie sind in meinem Kopf." Sie senkte den Kopf und malte wie gedankenverloren Kringel in den Sand.

"Wie sind sie dorthin gelangt." Harvalds Verwirrung war kaum zu überbieten.

"Als sich in Port Raven der Himmel öffnete und die Dämonen hervorquollen waren wir alle drei zu Hause. Vater war Lohnkutscher und mit einer Lieferung irgendwo in der Stadt unterwegs. Es war furchtbar, die Erde bebte und das Haus in dem wir wohnten stürzte ein. Ich weiß nicht wie, aber ich wurde wieder wach und habe mich aus den Trümmern gegraben. Ich suchte meine Schwestern und fand sie gemeinsam unter einem Balken begraben. Alles war voller Blut. Ich versuchte sie herauszuziehen mit aller Kraft. Ich schrie um Hilfe, aber niemand kam. Ich wurde wieder ohnmächtig und dann waren sie in meinem Kopf und meine Schwestern waren tot. Ich weiß nicht wie sie dort hingekommen sind, aber jetzt sind sie da und sie sind nicht glücklich, da wo sie sind."

Während der Erzählung war sie aufgesprungen und die Tränen standen ihr in den Augen. Sie schwankte leicht. Alles in Harvald drängte sie in den Arm zu nehmen und ihr den Kopf zu streicheln. Sie stand da im gleißenden Licht der Wüstensonne tränenüberströmt, die in dem Staub in ihrem Gesicht ihre schwarz geränderten Bahnen zogen.

Du bist und bleibst ein Idiot, donnerte die Stimme aus dem Hinterkopf. Steh auf und geh zu ihr. Und Harvald tat, was er seit seiner kurzen Kindheit nicht mehr getan hatte, er umarmte jemanden und meinte es auch so.

Können 3 Seelen in einem Körper wohnen oder hatte das unsägliche Leid sie wahnsinnig werden lassen? ging es ihm durch den Kopf. Ist das wichtig? donnerte die Stimme erneut. Nein, natürlich nicht.

Harvald hob die angetrunkene Frau auf, trug sie zu seiner Bettrolle hinüber und legte sie vorsichtig ab. Sie sah ihn an. Plötzlich ohne Ankündigung schlang sie den linken Arm um Harvalds Nacken und küsste ihn auf den Mund.

Etwas zu grob stieß er sie zurück. "Du bist betrunken. Du willst das nicht. Schlaf dich aus." stieß er hastig hervor. "Ich werde dort drüben sitzen und deinen Schlaf bewachen."

Erneut streckte sie ihren Arm aus. "Geh nicht. Ich will allein in meinem Kopf sein, aber nicht allein hier draußen in der Wüste. Ich möchte berührt und gehalten werden, nur eine Weile. Dann werde ich auch einschlafen."

Und so legte sich Harvald neben sie und strich gedankenverloren über ihr Haar. Sie murmelte etwas Unverständliches, drehte sich von ihm weg und schlief ein.

Harvald stand leise auf, ging auf die andere Seite des Lagers zu den Pferden, setzte sich auf den Boden und begann den zweiten Dolchrohling weiter zu schleifen. Er ließ sie nicht eine Sekunde aus den Augen.
 
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Feyndri'hal sah nichts und es war unter der Kapuze stickig heiß. Seine vor dem Körper gefesselten Hände nach vorn gestreckt stolperte er mehr recht als schlecht durch den Sand und verstärkten den Zug. Worauf hatte er sich jetzt eingelassen? Er kannte diesen Menschen kaum, gerade mal zwei Tage. Was, wenn das nur ein Trick war? Was, wenn es auf ihn als Elfen eine Belohnung gab und Oriaks Gruppe Sklavenhändler waren? Söldner... daran musste der Elf erschrocken denken, denn der Wüstenführer verstand es jemanden zu fesseln. Was, wenn er die Fesseln nicht lösen können würde? Er hatte noch die versteckte Waffe. Würde Oriak seine Haut retten wollen und hatte er den Elfen verraten? Das Elfenohr... Wazir?

Zu spät!

Ein erneuter Ruck ließ den Elfen stolpern und sich gerade noch so fangen und die Richtung korrigieren. Oriaks Tempo zog an und er merkte wie es bergauf ging. Tief sank er im Sand ein mit seinen Stiefeln und ging immer wieder auf die Knie. Er schmeckte sein Blut, fühlte seine Fesseln schneiden. Dennoch versuchte er sich zu konzentrieren. Dann wurde der Zug loser, Feyndri'hal stapfte noch ein, zwei Schritte nach, dann sank er auf ein Knie und schnaufte schnellatmig. Der Untergrund war zum Laufen erbärmlich weich und heiß an seinem Knie. Er spürte den Schmerz auf seiner Haut durch die Hose brennen und keuchte nicht einmal gespielt. Der Elf hielt den Kopf gesenkt und atmete. Dann zog der Strick sich ruckartig zu, während seine Hände nach oben schnellten, er Tamra an ihnen spürte und er aufstand. Doch Oriaks harter Tritt beförderte ihn unvorbereitet in den Sand zurück und ließ ihn hart aufstöhnen. Die Fesseln spannten sich und blieben gespannt, der Elf blieb so liegen ohne sich erneut aufzurichten. Er versuchte erneut auf die Knie zu kommen, doch wurden ihm erneut von Oriak die Hände weggezogen und er landete dieses mal auf der Seite und wurde erneut sehr hart hochgezogen. Ein erneuter Tritt unter seinen Kiefer traf ihn hart und er blieb endgültig liegen. „Gnnnouuhff!“ stöhnte er hart auf; krümmte sich, mimte den Schwachen und lauschte aufmerksam, während ihm nun auch noch die Nase blutete und einen sichtbar deutlichen Fleck auf dem Hemd sowie dem Sack hinterließ. „Verfluchter Dreckssack...“ hörte er Oriak fluchen und es hörte sich nicht einmal gespielt an.
Vertrauen... Feyn...
 
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Oriak stand nun auf der Düne und sah die Fremden Reiter. Fünf Reiter und noch drei, die offenbar Gefangene waren, deren Pferde eng geführt waren und sie selbst, die sie gefesselt darauf saßen. Oriak riss am Seil und trieb Tamra den Berg herunter. Der Elf stolperte hinterher, fiel aber bald zu Boden und Oriak trieb in dem Moment sein Kamel in den Galopp, sodass der Elf hinter ihn unbarmherzig durch den Sand geschliffen wurde. Oriak hielt auf die Gruppe zu und riss den Arm zum Gruß empor. Die anderen hielten einen Steinwurf von ihm entfernt. Ein Reiter kam heran und Oriak schwang sich vom Kamel. Der andere tat es ihm gleich. "Seid gegrüßt Fremder Jäger." rief ihn der Mann an. Oriak neigte kurz den Kopf und entgegnete dann: "Auch ihr, Reisende der Wüste, seid mir gegrüßt.". "Was habt ihr da?" wollte der Mann wissen. "Ich bin immer interessiert an neuen Exemplaren. Vielleicht kommt es zu einem Tausch oder einen Handel?". "Ach nur einen wertlosen Elfen, der sich in die Wüste verlaufen hat." Oriak zerrte Feyn heran und trat ihm hart in die Rippen: "Steh auf du Hund!" raunzte er ihn an und zerrte ihn hoch. "Na wohl etwas schwach auf den Beinen, Hochwohlgeboren?" wollte der Händler höhnisch wissen und zog ihm den Sack vom Kopf. "Ist es erlaubt?" fragte er Oriak. "Seht ihn nur an.". Der Händler fasste Feyn ans Kinn und bewegte das geschundene Gesicht hin und her, zog die Unterlippe herunter, zog kurz an den Haaren. "Hm," machte er prüfend: "Hässlich ist er allemal, aber in einem guten Zustand. Seit wann habt ihr ihn?". "Noch nicht allzu lange.". "Wollt ihr ihn verkaufen?" wollte der Händler wissen. "Oder vielleicht tauschen? Ich habe auch drei Exemplare, wenn ihr sie sehen wollt?".
Oriak hob abwehrend die Hand. "Nein, habt Dank. Ich beabsichtige diesen hier als Gabe dar zu bringen. Ein Gesandter des Schwarzen Mondes wartet auch mich.". Dem Händler war die Augenbraue kurz nach oben gerutscht , als der das hörte: "Spezielle Leute habt ihr euch da ausgesucht. Hoffe ihr wisst, mit wem ihr euch da umgebt." Oriak nickte heftig: "Ich wünschte auch, ich könnte einen Kontakt zu denen vermeiden, aber manchmal zwingt uns das Leben schwierige Wege zu gehen.". "Wie wahr, ihr sprecht weise Jäger." gab der Händler zurück und bestieg sein Kamel wieder. "Dann haben wir nichts mehr zu bereden, nichts mehr zu verhandeln, haltet euch wohl Jäger." verabschiedete er sich und band seinen Turban neu. Während dessen hatte Oirak Feyn den Sack wieder über den Kopf gezogen und ihm unauffällig zugezwinkert. Sie hatten es fast geschafft. Dann schwang er sich auf sein Kamel und hob auch die Hand zum Gruß: "Gehabt euch wohl Händler, mögen die Geschäfte zahlreich und erträglich sein. Gute Reise!". Der Händler nickte ihm zu und seine Gruppe setze sich in Bewegung. Auch Oriak ritt wieder los, Feyn wurde wieder von den Beinen gerissen und hart durch den unerbittlichen Sand geschleift. Oriak trieb Tamra zügig voran, das sie bald außer Sichtweite sein würden.
 
Der Zug wurde hart und der Elf fiel in den Sand. Kapuze und neu gewickelte Verbände hielten zunächst die gröbsten Schrammen ab, während er so durch den Sand geschliffen wurde. Dennoch keuchte er die Zähne zusammenbeißend, denn es schmerzte und ließ erst den Strick wieder los, als Oriak stoppte. Er krümmte sich kurz als er sie reden hörte und versuchte sich an Orientierung der Stimmen, was durch den Sack gar nicht so leicht war. Erneut zerrte der Wüstenführer ihn am Seil heran, ohne das der Elf aufstand und trat ihm hart in die Rippen. Erneut keuchte der Elf in den Schmerz und versuchte sich sich so gut es ging aufzurappeln und wurde von Oriak hochgezerrt. Jetzt kam es drauf an. Der Elf unterdrückte seine Wut, und schluckte seinen Stolz. Noch nie hatte er sich in so einer demütigenden Lage befunden wie soeben, doch er wusste weder mit Wem, noch mit Was er es hier zu tun hatte, geschweige denn Wieviele es waren und ergab sich nun dem Geschehen. Zumindest versuchte er das.

Der Händler zog ihm nach seinem Spott den Sack vom Kopf und der Elf verzog geblendet die Augen. Zuerst nur verschwommen sah er das Gesicht seines Gegenübers, das glaubte einen wehrlosen vor sich zu haben und berührte ihn. Mit all seiner Beherrschung brachte der Himmelself es fertig es über sich ergehen zu lassen und dem Sklavenhändler nicht stolz oder überheblich in die Augen zu blicken, sondern vermied einen Blickkontakt gänzlich, während sein Kinn leicht gequetscht, sein Kopf hin und her zur Begutachtung bewegt wurde. Als jedoch sein Kopf an den Haaren seitlich abrupt in den Nacken gezogen wurde, verzog der Gesandte kurz das Gesicht und fixierte den Händler mit einem Blick, der einen Mark und Bein erstarren lassen würde und presste verbissen seine Lippen zusammen um sein Zähneknirschen zu unterdrücken, während er sich dazu entschied es auszuhalten. Wieder losgelassen und ignoriert, sackte er nach vorn, als er breitbeinig auf seinen Knien zwischen beiden saß und lauschte. Was beide nicht sehen konnte, war sein verborgener Blick über die weiteren Sklaven. Er zwang sich zur Beherrschung, denn was er nicht ignorieren konnte, waren seine eigenen Schmerzen. Doch er lauschte beiden Menschenexemplaren, als er leicht taumelnd hin und her wog um seinen Schein der Schwäche zu wahren und ergab sich erneut in Körperhaltung, sowie Ergebenheit.

Als er den Sack erneut über den Kopf bekam, versuchte er zunächst noch aufzustehen, doch wurde vom Wüstenführer erneut umgezogen und von dannen geschleift. Verbände lockerten sich, der heiße Sand bahnte sich den Weg in Ritzen, Lücken und Wunden. Bemächtigten sich dort seines Körpers und verbissen kämpfte der Elf um den Schmerz. Nach einer kurzen Weile schrie er auf und versuchte sich auf den Rücken zu drehen, während der Mensch auf Tamra ihn noch einige Meter weiter schleifte und dann verlangsamte und schließlich stoppte. Fenydri'hal wand sich auf dem Rücken vor Schmerz und krümmte sich auf der Seite liegend. Tief atmend, sich beherrschend, während Oriak vom Kamel sprang. Doch als Oriak ihn berühren wollte, trat der Elf überraschend zu hart zu und verpasste ihm so einen sehr mächtigen Tritt in die Magengegend, der den Mann rücklings auf den Rücken in den Sand beförderte, während der Elf selbst sich nun hart taumelnd aufrappelte und Oriak mit einem undefinierbaren Bick fixierte. Als dieser sich wieder erheben wollte, verpasste ihm der auf ihn zutorkelnde Elf noch so kräftig eine, dass der Mensch vor ihm mit Gesicht voran hart im Sand aufschlug. Oriak, sich Blut aus Nase und von blutender Lippe wischend, drehte sich zu ihm um, während aus der Nase weiter munter dessen roter Lebenssaft tropfte. Der Elf ging keuchend erschöpft neben ihm auf ein Knie runter und hielt sich verschwitzt und komplett am Ende seiner Kraft, seine eigenen Wunden
„Wenn ihr... jemals, jemals, versuchen oder in Erwägung ziehen solltet, Euch an einem lebenden der Meinen so zu... vergreifen, werde nicht nur ich Euch und jeden Einzelnen der Euren persönlich jagen und dann langsam und qualvoll die Eingeweide einzeln rausreißen...“, zischte er boshaft, während der eisige Blick des Elfen zwischen Abscheu, Ekel, Vertrauen und Misstrauen für den Menschen vor ihm schwankte und er bei dessen Anblick unterdrückte, ihn verachtend und ihn so verurteilend auszuspucken. Denn jetzt, ja, jetzt würde sich zeigen, ob er vertraute und Oriak seine Wunden erneut behandeln würde und was es hieße ein Sohn Oharas zu sein "Gebt mir dazu nie einen Grund!" stellte er eisig zischelnd klar und wischte sich sein eigenes Blut mit der Faust von der Lippe, während er nun sich selbst überwindend stolz aufstand und mit einem Wink seine Waffe wieder einforderte.

Wind wehte sacht über beide hinweg, als sich Blut und zu starker Schmerz auf den Wunden unter den zerfetzen Verbänden des stolzen Körpers Feyns breitmachten und nicht leugnen konnte, wie es dem Elfen wirklich erging. Dennoch streckte er ihm die Hand zum Aufhelfen hin, obwohl der Schmerz all seine Sinne zu rauben schien.
 
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"Aaau". Machte Oriak, der grade nichts sah. Er ruckte mit dem Kopf herum, "uuuuhh", sein Schädel brummte ordentlich, dann schaffte er es einen Blick auf die Szene vor ihm zu werfen, er sah zum Beispiel den Elf, der ihm die Hand hinstreckte. Oriak senkte den Kopf und macht eine Rolle seitwärts und kam auf die Knie, stützte sich mit einer Hand auf und streckte die andere erhoben Feyn entgegen. "Nein!" rief er entschlossen. Während er mit der anderen Hand sich das Blut unter der Nase weg wischte, zeigte er jetzt auf den Elfen: "Er hat es nicht so gemeint." sagte Oriak und stöhnte gequält: "Lass ihn in Ruhe.". Und während Oriak den Kopf schüttelte und versuchte so die Benommenheit los zu werden, schlich sich der leise knurrende Zottel einen halben Steinwurf entfernt um den Elfen herum, die Augen fest auf ihn geheftet, begab sich das gespannte Tier zu Oriak, bereit, jede Sekunde trotz Oriaks Worten anzugreifen. Oriaks Faust fuhr noch mal durchs Gesicht, wischte das Blut beiseite: "Kein Danke Oriak? Kein, schön, das wir noch da sind?" Oriak saß nun in der Hocke neben Zottel, der immer noch auf den Elfen fixiert war. Oriak schüttelte den Kopf um die Schmerzen abzuschütteln. "Ganz schönen Schlag für ein Spitzohr, echt." er sah Feyn an und machte eine beschwichtigende Geste: "Na gut, ich sehs ein. Ein Danke wäre wohl zuviel, das stimmt. Aber falls ihr es nicht mit gekriegt habt, wir leben noch. Aaargh" Oriak kniff ein Auge zusammen und legte den Kopf schief. Dann rieb er sich die Stirn. "Wisst ihr das ihr die hohen Hallen hinter der Strin ordentlich zum beben gebracht habt?" er hielt sich ein Nasenloch zu und bließ aus dem freien einen ordenlichen Rotz-und Blutbatzen raus, der in den Sand klatschte. Dann stand er auf und sah den Elfen nun anders an, offen, mitfühlend. "Das war ziemlich hart hm?" er ging einen Schritt auf Feyn zu: "Wisst ihr, ich hätte eueren Platz eingenommen, wenn ihr mit diesen Menschen hättet reden können? Gerne hätte ich mich in den Sand geschmissen, wenn es bewirkt hätte, das dort heute keiner sterben musste. Aber so musstet ihr es sein. Das tut mir leid, aber auch wenn ihr es nicht so sehen mögt, im Moment, ich weiß, es war für einen guten Zweck." Er kam noch näher an den Elfen heran: "Es ist mir klar, das ihr hier auf dieser unsrer Reise einiges aushalten müsst. Aber lasst mich euch sagen das nichts dieser Dinge, die hier geschehen gegen euch geschehen. Auch wenn ich versteh, das das nicht immer so aussehen mag." Oriak zuckte jetzt mit den Schultern. "Aber deshalb durftet ihr ja auch zuschlagen." sprach er weiter und sah Feyn lächelnd an: "Wenn diese Reise vorbei ist und ihr dann der Meinung seid, ich sei euch noch was schuldig, dann zahlt es mir ruhig aus. Nun aber sollten wir sehen, das wir uns um euch kümmern. Dafür das ihr große Warnungen oder Drohungen spuckt, steht ihr grade ziemlich dünn da. Lasst uns Schatten suchen.".
 
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Der Hyänenwolf hatte den Elfen fest im Blick, knurrend, doch der Elf zeigte keine merkbare Angst. Im Gegenteil. Der Hyänenwolf würde ihn zerreißen, denn der Elf hatte kaum Kraft mehr in den Gliedern, doch er stand noch. Lange sah er dem Menschen ruhig und ohne Regung in sein Gesicht, als dieser seine ersten Worte wählte. Er kam näher. Ernst und nachdenklich sah er ihn an, als er seine weiteren wählte. Und er kam noch näher. Das Elfenohr, Wazir, Oriaks Verhalten, seine Worte. Eins und eins würden schneller zusammengezählt werden als ihm lieb wäre, wäre er ein Menschenexemplar. Doch er war Elf. Er konnte dennoch nicht leugnen, dass er sich nur zu gern etwas vormachen wollte. Auch dieser Mensch würde das falsch verstehen. Warum blickte er ihn so an? Regungslos ließ der Elf den Blick auf dem nun ihm sehr nah gekommenem Menschen ruhen. Schluckte. So nah, war er ihm noch nie zuvor gewesen und er fragte sich, aus welchem Grund er das verdiente. Feyn fragte sich allerdings auch zum ersten Mal, ob er selbst noch neutral genug war, diesen Umstand an ihm zu ignorieren und ihm ebenso weiterhin loyal zu begegnen. Doch der unumstößliche Umstand, dass der Elf über den Sandboden geschliffen, an den Händen gefesselt Oriak ihm Wunden zufügte, sprach alles eine eigene Sprache der Notwendigkeit und dennoch, er war ihm nahe. Sehr nahe. Denn er sah ihm ruhig atmend ohne Bewegung seiner in die Augen, während der Wüstenmensch nicht schweigen wollte.

„Verdammter Mistkerl...“ Feyn überwand die letzte Distanz zu Oriak, als dieser sich wegdrehen wollte, legte seine Hand um seinen Nacken, griff zu und zog ihn zu sich und bevor Oriak auch nur reagieren konnte fand dieser sich schon in einem sehr innigen Kuss mit dem Elfen wieder.
 
Oriak riss die Augen auf als des Elfen Lippen seine trafen und zuckte ganz kurz zurück, blieb dann aber. Feyn hatte ihn überrascht, das hatte er nicht kommen sehen. Als Feyn zu ihm gesprungen war hatte er aus Reflex sein Messer gezogen und hätte den Elfen beinahe abgestochen, nun aber ließ er die Klinge wieder verschwinden. Lies den Moment noch einen Augenblick geschehen, lies sich küssen. Er horchte einen Moment in sich hinein, was da grade geschah und was das mit ihm machte, aber er bekam kein Echo. Dann wandte er sich aus der Umarmung des Elfen, machte einen großen Schritt zurück, sah den Elfen mit einem verwunderten Blick an, wischte sich über den Mund und fragte erregt: "Was ist jetzt grade passiert?". Der Elf wollte einen Schritt auf ihn zu machen, aber Oriak streckte ihm die Hand entgegen: "Ah ah ah.", machte er, fuhr mit erhobenen Zeigefinger vor dem Elfen hin und her und sagte: "Nicht näher kommen, bitte. Erst will ich wissen was das war? In meinem Schädel brummt es und vielleicht hab ich ja irgendwas nicht mitbekommen, aber es sah grade ein wenig so aus, als hättet ihr mich geküsst?". Er sah Feyndri'hal fragend und lauernd an.
 
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Feyndri'hal verzog kurz schmerzverzerrt seine Mimik auf Grund seiner Bewegung, stoppte und legte wieder seine Hand um seine Wunden. Blickte weiterhin ruhig, als er den Blickkontakt wieder wie zuvor zum Wüstenmann aufnahm und wartete prüfend; Oriaks Verhalten durchaus ernst zur Kenntnis nehmend. Feyn? Was hast du getan? Da war sie, die Situation, die er so gerne hätte vermieden, doch er wusste auch: verhindern hätte er sie nicht dürfen, sie war ihm zu wichtig. Es war nur deine Pflicht. Du bist Himmelself und Botschafter, kein Mensch. Die Geste hatte Bewandtnis, doch versteht er es wieder falsch! Wie die anderen ebenso. Doch wahrlich für einen Augenblick sprachlos irritierte ihn, als Oriak, zugegeben sehr unerwartet, unwissend nach Wissen über Geschehenes verlangte. Und so ehrte es zwar Feyndri'hal, an Oriak ruhig die für ihn entscheidenden Worte richten zu dürfen, doch zweifelte er noch an dessen Verständnis für diese, auf Grund seiner verständlichen Reaktion:

„Ja. Ich küsste Euch." und sah ihn prüfend an.
"Ich plante zunächst auf diese Art Wertschätzung meines Volkes in Gänze zu verzichten und nur Worte meines Dankes an Euch zu wählen, da ich mehrfach feststellte, dass ihr Menschen diese Geste meiner ohne erklärende Worte aus Unwissenheit vollkommen irritierend empfindet, oder missinterpretiert.“ sprach er ruhig doch auf Oriaks erwartetes Verhalten mit einer kurzen Handbewegung seiner deutend „Doch es wäre für mich nicht angemessen im... nun im Respekt an Euch gewesen, für das, was Ihr ohne zu Zögern situationsbedingt in Tat und zuvor im Wort bewiesen habt.“ deutete ohne den Blickkontakt aufzugeben ein würdevolles Nicken an, bemüht ihm trotz Irritation seiner diese Ehre angemessen erweisen zu können: „Wir Himmelselfen drücken so gemäß unseres Kodex' nur einem Krieger der den Kampf zu meiden weiß, diese persönlich verdiente Wertschätzung als Zeichen für tief empfundenen Dank und Anerkennung seiner Taten aus.“ erklärte er weiter; blickte Oriak nun dankbar stolz kurz als Überlebenden an. „Es ist ein nicht unerhebliches Detail, solltet ihr jemals von jemandem meines Volkes nach einem solchen... gefragt werden. Es wird Euch nicht zum Nachteil gereichen, wenn ihr es als erfahrenes Privileg im Zusammenhang mit... mir als Repräsentanten erwähnt.“ stellte er unumstößlich ruhigen Blickes neutral klar.

"Und ich wollte Euch diese Erfahrung ebenso nicht vorenthalten. Immerhin wolltet Ihr Euch ein Bild von uns Himmelselfen machen sowie ich mir eines von Euch als... Mensch mache." bemerkte er ernst und hob kurz die Hand von seinen Schleifwunden. Grobe Teile des versandeten blutverklebten Stoffs der Verbände sowie Hemd hatten sich in die Haut durch die Sonne gefressen und der Elf, sichtbar nun um weitere Fassung bemüht, hätte den Kampf gegen den Schmerz in Bälde verloren wenn sie hier noch länger in der erbarmungslosen Hitze stünden. „So angenehm das dünne dastehen für mich mit nettem Plausch auch sein möge, würde ich jetzt doch lieber Bewegung in den Schatten vorziehen, wenn Euer Partner da...“ und nickte keuchend zu Zottel „...es ebenso genehmigen würde.“
 
Serafine war wieder erwacht, Harvald konnte es genau hören wie der Herzschlag sich veränderte. Sie wälzte sich herum und beobachtete ihn aus halb geschlossenen Augen, durch die dicken Wimpern hindurch. Der Schädel pochte, als würde jemand mit einem Hammer darauf einschlagen.

Schließlich bequemte sie sich doch und setzte sich auf. "Danke, dass du die Situation vorhin nicht ausgenutzt hast. Ich hätte mit dir geschlafen und ich hätte es keine Sekunde bereut. Glaube ich........"

"Vergiss es. Zuviel Alkohol. Die unerträgliche Hitze hier. Da steigt einem das eine oder andere zu Kopf. Wasch dir das Gesicht ab. Du siehst aus wie ein Clown. Und dann wollen wir essen."

Sie streckte ihm die Zunge heraus, befeuchtete einen Lappen vorsichtig, um nicht zu viel Wasser zu verschwenden und wischte sich den Sand und die verbliebenen Tränenspuren ab.

Harvald suchte in den Proviantbeuteln fand etwas Brot, und nahm das Dörrfleisch und den harten Käse aus den Tragtaschen.

Als sie sich zu ihm auf den Boden setzte die langen Beine unter den Körper gezogen, lächelte sie. Harvald schnitt hauchdünne Scheiben von Dörrfleisch, Speck und dem Käse.

"Harvald, bist du eigentlich schon sehr alt", fragte sie, während sie eine Scheibe des schwarz geräucherten Schweinespecks nahm.

"Du hast viele Fragen und bist ganz schön neugierig."


"Wie soll man sonst herausbekommen, was man wissen muss?" konterte sie mit einem kecken Lächeln.

"Ich bin älter als die Zeit, die ich gelebt habe. Manchmal höre ich meine alten Knochen krachen." Diesmal grinste Harvald, ob der Doppeldeutigkeit.

"Ich meine gut, deine Haare sind weiß und deine Haut, ich kannte mal einen Jungen der hatte solche Stellen hatte, man nannte es Schuppenflechte. Hast du auch so etwas." redete sie munter drauf los und stopfte sich zwischendurch immer wieder den Mund voll. "Wie konntest du die 3 Räuber töten, sie waren jung, wild wie Wölfe und ihr Anführer stark wie ein Bulle."

"Ich hatte mehr Erfahrung, denn ich bin ein alter Mann und ich hatte Glück."

"Aber du bewegst dich nicht wie ein alter Mann. Heute Nacht, nie habe ich jemanden gesehen, der so mit einer Axt umgeht."

Wie leicht die Jugend alles wegsteckt. Binnen weniger Wochen hatte sie ihre Familie verloren, ihr zu Hause, war geflohen, gefangen, fast vergewaltigt und als Sklavin verkauft worden und trotzdem saß sie hier, lächelte und plapperte, wie eine 10-jährige. Als wäre er der nette Onkel von nebenan, der vor seiner Hütte in der Nachmittagssonne sitzt. Doch dann sah Harvald ihr in die dunklen Augen und er sah den Kummer und die Angst. Sie spielte eine Rolle, jede Rolle, auch die einer Prostituierten, wenn es sein musste. Sie spielte um ihr Leben. Wenn er sie hier zurück ließe, welche Chance hätte sie? Welche Chance hatte sie, wenn sie bei ihm blieb?

Serafine riss ihn wieder in die Realität zurück. "Nur deine Augen. Sie sehen merkwürdig aus. Tut das weh, solche Augen zu haben."

"Meist nicht, nur wenn die Sonne scheint, sehe ich so gut wie nichts und es schmerzt."

"Das kenne ich, wenn wir an manchen Tagen immer Sommer aus unserem Haus ins Freie gingen, konnte ich auch nichts sehen und die Augen taten weh. Aber nur einen Augenblick lang und bei dir ist es immer so, richtig. Ich könnte deine Augen sein..., am Tag“, bekräftigte sie und sah in die Sonne die hoch im Zenit stand.

"Ja, das könntest du für einen armen, alten, halbblinden Mann sein", gab Harvald zurück. Ihr klappte der Unterkiefer herunter, aber nach einer Sekunde hatte sie sich gefangen. "Du bist das größte Scheusal, das ich kenne." sagte sie, ergriff Harvalds Hand und drückte sie, ganz kurz nur. Serafine hatte ihre Rolle und ihre Bedeutung gefunden.

Sie erhob sich und trat vor das provisorischen Zelt und blickte nach Osten in die Wüste. "Dort hinten sind dunkle Punkte am Himmel zu sehen." Serafines Hand wies Richtung Osten. "Es müssen große Vögel sein, wie die an dem Wasserloch an dem wir uns trafen. Reiten wir dorthin um die Männer zu finden?"

"Ein wenig weiter nördlich", antwortete Harvald, nachdem er in sein Inneres gelauscht hatte.

"Gut dann solltest du jetzt schlafen. Ich werde Wache halten."

"Ich schlafe selten mehr wie 2 oder 3 Stunden am Tag. In meinem Alter braucht man nicht mehr so viel Schlaf."


"Gut, dann schlaf jetzt. Wenn ich erst führe können wir schon vor Sonnenuntergang aufbrechen. Du kannst mich Fina nennen, so rief mich mein Vater immer.", ihr Lächeln war diesmal schüchtern und Harvald erkannte was sie ihm damit anbot. Würde er dieser Position gerecht werden können. Wollte er das überhaupt. Bisher hatte er schließlich nur für sich selbst Verantwortung getragen.

"Ich danke dir Fina, aber es bleibt bei Harvald"

Harvald legte sich auf das Lager und schlief tatsächlich ein. Etwas, das ihm in der Nähe der vorherigen Gruppe nicht gelungen war.
 
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"Ihr seid ein seltsames Völkchen, wisst ihr das?" Oriak musste kurz lachen. "Wisst ihr was eine solche Geste bei Menschen bedeutet? Das kann schnell zur Verwirrung führen." redete er weiter, immer noch mit einem Lächeln im Gesicht. "Na kommt, gehen wir darüber, da ist etwas Schatten." schlug er vor und deutete nach Rechts, wo die beiden Abu und Tamra bei einer Felsformation standen und den kargen Bewuchs knabberten. Feyndri'hal machte einen Schritt auf ihn zu und nun war es an Oriak den letzten Schritt zu überwinden. Er griff um die Hüfte des Elfen, und legte sich seinen Arm um die Schulter. Er fühlte die Schwäche, die diesem Körper grade inne wohnte. "Lasst mich euch helfen, wir wollen sehn, das wir uns beeilen ja?".
Dann liefen sie langsam los. "Wisst ihr..." begann Oirak und und blickte den Elfen kurz an, der ihm erneut ganz nahe war: "Danke. Ich..., ja, einfach danke. Ich sag es wie es ist, ich glaube heute nicht daran, das ich dies hier irgendwann einmal anderen Elfen gegenüber erwähnen werde. Aber das Rad der Götter ist größer als wir alle, wer weiß, was da noch kommt. Wenn das eure Art ist Danke zu sagen, dann ehrt es mich." er sah kurz auf Zottel, der neben ihnen lief und fing dann wieder an: "Und was ihn betrifft, ihr seid jetzt zu ihm vorgedrungen." erklärte Oriak mit einem Lächeln: "Für gewöhnlich ignoriert er die, mit denen ich mich umgebe. Doch ihr habt gegen mich gehandelt, seitdem nimmt er euch wahr.".

Feyn sank bei den Felsen in den Sand und Oriak unterstütze die Bewegung.
 
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Wahre Erleichterung machte sich bei Feyndry'hal breit, als dieser Oriaks Worte hörte, sein Lachen sah und seinen Vorschlag unterbreitete. Der Himmelself nickte das ab und ließ sich erneut berührend helfen, als sie sich zu der angedachten Stelle mühten. Mit schmerzende Mine sank er erneut in den Sand und hatte die ganze Zeit stillschweigend gelauscht, doch jetzt, als Oriak ihn erneut berühren wollte, hielt er ihm das Handgelenk fest und stoppte so seine Bewegung. „Ihr Menschen macht Euch im Gegenzug wenige Gedanken was für Gesten ihr nutzt und tut dies ohne zu achten was sie für ein anderes Wesen bedeuten könnten.“ und ließ ihn nicht los, als der Wüstenmann zu ihm blickte. „Berührungen zum Beispiel.“.

„Ihr als Rasse seid oft sehr arrogant und denkt jeder in der Welt muss sich euch anpassen, weil ihr euch nicht die Mühe macht anders zu denken auf Grund eurer Präsenz auf Maradar. Und jedes Mal, jedes... Mal wenn mir ein Mensch begegnet bin ich derjenige der ihm Respekt erweist, indem ich ihn gewähren lasse.“ nahm er den Blick von Oriaks Augen und besah sich seine helfen wollende Hand ohne diese zu bewegen. „Wir Elfen schätzen Berührungen als Ausdruck von Vertrautheit und Nähe zwischen uns. Sie bedeuten immer Persönliches vom Gebenden zu Empfänger und haben viele Variationen in ihrem Ausdruck. Ein Händedruck, der hier als Begrüßung dient, ist bei uns keine, ein Kuss bedeutet keine Liebe, sondern Respekt und Anerkennung. Eine berührende Hand, ohne Heiler zu sein jedoch... bedeutet bei uns viel mehr. Also macht Euch keine Sorgen, wenn ich Euch küsse... sondern werdet aufmerksam, auf welche Weise und wo und wie ihr mich... oder ich Euch... berühre.“ und ließ Oriaks Handgelenk nun los. „Ihr sagtet mir, ich solle nicht über Euch sprechen, als kennen wir uns oder ich wüsste was Euch antriebe, sprecht also bitte nicht von mir als seltsames Völkchen; als wüsstet ihr auch nur annähernd etwas über uns Himmelselfen, oder mich in Bezug zu Euch!“ und sah ihn prüfend an. „Denn ich schätze Eure Bereitschaft mir Offenheit entgegenzubringen und bin bei Euch gerne bereit, solche Risiken der Missverständnisse zwischen Elf und Mensch einzugehen.“.
 
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Der Applaus der Magierin war in dieser trostlosen Ebene das Schmeichlhafteste, was man Feste mitteilen konnte, ohne unpassend zu wirken. Er deutete quasi reflexartig eine kleine Verbeugung an. Als Schausteller konnte er nicht anders. Gerade wollte sie zu einem Satz ansetzen, als zwei weitere Leute die Gesprächsgruppe vergrößerten und sesshaft hier verweilen wollten. Eben noch hatten Narr und Magierin über Mann und Echse geredet, schon wurden diese aufmerksam auf die beiden und Alexis begann in Manier eines Anführers das Gespräch an sich zu reißen. Haj'ett, so so... Warum hatte der Echsenmann mir nicht gesagt, dass es eine Abkürzung seines Namens gibt? Feste war froh und grummelig zugleich. Doch nur für einen Augenblick. Er erkannte mehr eine demütige Geste der offiziellen Vorstellungsrunde, als wären Narr und Echse bei Hofe geladen, als eine respektlose oder gar arrogante Seite an dem Schuppigen. Der Narr würde jedoch lieber bei dem ganzen Namen bleiben. Trotz seiner Passivität bei der folgenden Unterhaltung zwischen den Zauberwebern waren alle Sinne der Aufmerksamkeit bei ihm stets wach, wie auch schon bei der unbekannten Schönheit. Der Narr hatte zuvor bemerkt, dass ihr sein wachen Geist aufgefallen war. Vielleicht war sie sogar die Erste auf dieser Oase die zu bemerken begann, dass mehr hinter dem Fransenwams und den Glöckchen steckte als der Narr vorgab. Eine Fähigkeit die Alexis nicht zu haben schien. Vielleicht hatte ihm der Spaziergänger der Stille auch nicht beeindruckt, oder aber seine Aufmerksamkeit galt wahrlich voll und ganz Xynalithia. Der Trickser musterte den Bärtigen eingehender. Seine Art diese Frau zu betrachten war anders als bei ihm, oder dem fahlen Mann. Auch wenn sie ihm hier ein sehr offenherziges Angebot gemacht hatte, war der Narr überrascht wie bedingungslos Alexis es annahm. Was wohl der sprechende Wolf dazu sagen würde, der dem Hexenjäger wie ein Schatten folgte? Offensichtlich war Mana nicht so freizügig mit ihrer Akzeptanz was die fremde Frau anging. War das ein kurzes Fletschen? Höchst amüsant. Fast soviel wie interessant. Feste wackelte mit den Kopf und mischte nebenbei weiter seine Karten. Es kamen überaus viele Kreuzkarten zum Vorschein. Ein Umstand über den sich Feste gewundert hätte, wenn sein Mischen wirklich Zufall gewesen wäre. Ein Anderer hingegen schien jedoch verwundert darüber zu sein... oder zumindest interessiert. Haj'etts Blick blieb auf Festes Händen hängen und der Narr schaute unverfroren zurück. Als der Blick des kleinen Kerls mit der interessanten Armbrust den seinen traf, wandte er schnell den Blick von Feste ab, während dieser weiter auf ihn glotze und grinste. Wie menschlich doch das Verhalten dieses Wesens war. Feste hatte gerade durchaus mehr Interesse an dem Echsenmann, als an der Magiern. Obwohl sie es war, die sich aus freien Stücken zu ihm gesetzt hatte. Doch auch, wenn sie Soir nach wie vor ähnelte umwob die Schwarzäugige ein Geheimnis was sich dem Narren nicht erschloss. An und für sich war das nicht verwunderlich, immerhin hatten sie bisher nur ein paar Minuten Worte gewechselt und der Narr ebenso lange ihre Reaktionen studieren können. In seiner Position war es jedoch wichtig, dass er schnell die Leute einschätzen konnte. Es kam sogar soweit, dass es um Leben und Tod gehen konnte, wenn sich Feste irrte. Doch hier stand bisher kein Leben auf dem Spiel. Auch wenn die Situation innerhalb der aktuellen Vierergruppe alles andere als vertraut war. Jeder schien so viel über den Anderen wissen zu wollen ohne zu viel von sich Preisgeben zu wollen. Was für ein fantastischer Zufall. Nein, zu viel der Zufälle. Es dämmerte dem Narren mehr und mehr, dass er seine Haltung über Schicksal nochmal überdenken sollte. Auch wenn allein dieser Gedanke an allem nagte woran der Narr seine bisherigen Lebenserfahrung festmachte. Es brauchte etwas Unerwartetes um hier das Eis zu brechen, etwas Unvorhersehbares... etwas wie... des Narren Blick folgten dem des Schützen. Sein Grinsen wurde breiter. ...wie die kleine Goblin. Er hatte bisher noch kein Wort mit ihr gewechselt und irgendwie war er auch bisher nicht der Überzeugung, dass sie wirklich Interesse an ihm hatte. Doch diese leuchtenden Augen, diese aufgestellten Ohren... Als würde ein kleiner Quälgeist im Goblinkopf ihre Besitzerin triezen wo er konnte und ein natürlicher Reflex dagegen ankämpfen. "Sagt mal, habt ihr euch nicht auch gefragt warum die kleine Goblin dahinten im Gebüsch hockt und zu uns herüber schaut?", platzte er mit deutlicher Stimme in die Unterhaltung hinein. Um Twiggy noch fataler in den Fokus aller Beteiligten zu rücken, streckte er noch den Arm, samt Zeigefinger zu ihr aus. "Ich glaube nicht, dass sie wirklich will, dass ihr jetzt alle zu ihr herüber schaut. Jedoch schaut sie zu uns herüber... wohl schon länger und vermutlich kann sie auch jedes Wort hören, meint ihr nicht?" Er zuckte mit den Schultern und stand unter Protest seine Glöckchen auf. "Ich werde sie einfach mal Fragen gehen." Auch diese Worte waren in einer deutlichen Lautstärke gesprochen, ohne laut zu sein. Feste wusste zwar nicht so viel über Goblins wie er gerne würde, um die Situation uneingeschränkt richtig einschätzen zu können, ...aber ich vermute stark, dass sie mich nicht so zurichten würde wie den tumben Elfen vorhin. Feste steckte seine Karten weg und marschierte auf Twiggy zu. "Hey da!", rief er jetzt ungewöhnlich laut, als würde er denken sie hätte vorhin nicht jedes Wort gehört. "Ihr werdet mich bestimmt nicht anfallen, wenn ich mich jetzt nähere, oder? Ich will Euch nichts Böses, wie Decken über den Kopf, oder Futter wie einem Köter hinwerfen. Ich möchte nur, dass ihr eure guten Ohren schont für Situationen wo sie wirklich notwendig wären, um einen Vorteil gegenüber einem Feind zu haben. Ich bin nicht Euer Feind, wenn Ihr es wünscht. Ich würde viel lieber euer Freund sein... oder wenn es Euch lieber wäre erst mal nur ein positiver Bekannter. Allein schon wegen dem Gruppending und alle zusammen gegen den Rest der Welt und so." Er blieb ungefähr auf der Hälfte der Strecke stehen. "Denkt Ihr, ich könnte mich Euch nähern, ohne Gefahr für meine Kleidung zu befürchten? Die Sache ist die.. dieser Fransenstoff war eine unsägliche Nährarbeit und ich fürchte der nächste Schneider ist mehrere Tagesreisen entfernt." Feste ließ die Finger abwechselnd auf den Daumen der zugehörigen Hand tippen um optisch Nervosität vorzugeben. Er blieb jedoch nicht ohne Grund an dieser Stelle stehen. Er hatte gesehen wie flink die Goblin war und wenn sie ihn nicht mit einer ihrer Illusionen verwirrte, war er durch seine Fähigkeit von hier aus schneller als sie. Dabei war sich der Narr sehr wohl bewusst, dass sie ihm bei der kleinen Vorführung gerade ebenso aufmerksam zugesehen hatte wie Xynalithia ...und ich weiß dass du weißt, dass ich diesen Umstand weiß.
 
"Wir Menschen sind nicht allzu perfekt, wie ihr sicher schon bemerkt habt." antwortete Oriak mit einem ironischen Grinsen. "Aber ich muss und möchte nicht für die Menschen sprechen. Das ist nicht meine Aufgabe. Ich will euch nun berühren, um euch zu helfen. Darf ich das?" kürzte Oriak das Gespräch ab und sah den Elfen an. „Ich denke wir wissen beide das dies eine Notwendigkeit ist.“ nickte er. Oriak schnippte zwei mal und Tamra kam an, um sich neben ihnen nieder zu lassen. Oriak öffente mit schnellen Bewegungen die Kleidung des Elfen: "Ihr werdet neue brauchen." zwinkerte er ihm zu. Feyns Beine waren nicht allzu betroffen, ein paar Aufschürfungen, die sicher in der Summe schmerzhaft waren aber grundsätzlich nicht gefährlich. Weshalb Oriak erst den Oberkörper frei legte. "Na gut," sagte er, mehr zu sich als zu Feyn, drehte sich Tamra um und öffnete einen Sack, er an ihrem Sattel hing. Der Sack, war vielmehr eine Decke mit, eingenähten Taschen, die jetzt aufrollte und ihren Inhalt präsentierte. Oriak ließ seinen Blick noch ein mal über die Wunden des Elfen schweifen. "Wir fangen damit an." beschloss er und blickte auf die Kratzer die Twiggiy verursacht hatte. Die waren teilweise wieder aufgegangen und was noch viel schlimmer war, Teile des ehemaligen Verbandes waren in die offenen Wunden geraten, die mussten jetzt so genau wie möglich gereinigt werden. "Beißklotz?" fragte Oriak den Elfen und hielt ihm einen hölzernen Klotz hin, auf den Feyn beißen konnte, wenn es zu schmerzhaft werden würde.
"Wir sollten nicht allzu viel Lärm machen." schob er erklärend nach. Doch der Elf schüttelte nur mit dem Kopf.
Als nächstes zog der Mensch ein Fläschchen hervor, was mit einer milchigen Flüssigkeit gefüllt war. Es ploppte leise, als er den Korken zog. "Das wird die Wunden vor reinigen und wird jetzt brennen. Sehr brennen, aber da muss es. Damit es heilen kann." erklärte er kurz und begann damit die einzelnen Kratzer zu beträufeln, man hörte es leise zischen. Feyn zuckte hart nach Luft schnappend zusammen, wollte sich bewegen. Oriak drückte ihn nieder: "Zottel!" zischte er und zu Feyn: "Haltet es aus, es dauert ein paar Augenblicke.". Zottel kam heran und drückte Feyn mit genau abgestimmter Kraft an den Schultern zu Boden, sodass Oriak wieder die Hände frei hatte. Der Elf biss knirschend die Zähne zusammen und drückte Zottel wieder von sich. „Nicht nötig...“ keuchte er verkniffen nach „... der Flohsack!“ und atmete beherrscht doch laut immer wieder hart aus während Oriak weitermachte. Oriak machte mit dem Kopf eine Bewegung und Zottel nahm wieder Abstand. Er ließ sich ein paar Schritte entfernt nieder und behielt die Szene im Auge.
 
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„Wir Elfen auch nicht. Auch wenn uns Perfektion oder anderer Quatsch immer angelastet wird, wie etwas Besseres, Anderes, Stärkeres, oder gar Edleres sein zu wollen.“ teilte er ihm auf die Perfektion hin mit und blickte den Wüstenmann an. „Wir sind es ebenso nicht.“ Erneut penibel Stofffetzen aus Wunden gezogen, die der Elf mit einem harschen Zischlaut tapfer quittierte.

„Oftmals da wo Ihr Menschen stark seid, versagen wir Elfen, oder warum denkt Ihr gibt es mehr Menschen als Elfen auf Maradar?“ und holte selbst einen Rest verbliebenes Kleidungsstück von einer angeklebten Hautfläche. „Ich sag Euch was im Vertrauen...“, und sah wie es blutete „Wären Menschen wie Ihr nicht gewesen in dieser Welt auf der wir alle wandeln... wäre ich schon längst tot, denn alle kümmern Menschen – keine Elfen!“ und lächelte in sonderbarer Erkenntnis. „Wir werden über Wüstenböden geschleift, grundlos angegriffen, versklavt, beschimpft, bespuckt und verjagt... und man erwartet immer etwas Besonderes, wenn man einen trifft. Ein... Elf muss zwangsläufig klüger, stärker, größer, besser sein!?“ „Arroganter?“ stoppte Oriak in seinem Tun. „Auch das, ja.“ entgegnete ihm der Himmelself. „Sagt mir: War es klug eine Decke über Twiggy zu werfen und das hier in Kauf zu nehmen? War es besser, diese Reise allein anzutreten, nur mit Euch und war es stark, über den Boden geschleift zu werden und jetzt hier Stofffetzen aus meinem Körper zu holen?“ Oriak hatte schweigend weiterarbeitend zugehört und warf gerade die letzten Reste beiseite. Dann sah er auf. „Ich sag Euch was. Die Elfen die ihr Menschen meist in uns seht, hätten den Tumult und die Goblin perfekt gelöst, sie wären mit der Gruppe aus Sicherheitsgründen gereist, obwohl sie sich nicht wohlgefühlt hätten und die Händler hätten sie ohne zu zögern zerlegt im perfekten Kampf. Sie wären Euch überlegen gewesen in Worten und hätten vermutlich nicht auf Euch gehört. Sie wären zu arrogant gewesen dazu!“ und biss sich den Schmerz kurz augenverdrehend weg, als Oriak erneut jene Flüssigkeit verträufelte und atmete hart.

Schluckte nachdem der Schmerz einige Zeit später wieder erneut nachließ und meinte dann: „Ich bin seit zwei Jahren Botschafter... und reise durch Maradar und alles was ich bislang sah, an Interaktion zwischen Elf und Mensch oder anderen Rassen war, dass Elfen und andere Rassen Menschen nötiger haben, als Menschen die Elfen oder andere Rassen Die wenigsten Andersartigen werden gern in eurer Welt gesehen. Sie werden bestenfalls geduldet und gebraucht, bis sie ihren Nutzen verloren haben.“ und zog eine Augenbraue hoch, als er Oriak ansah.
 
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Oraik saß auf den Knien neben Feyndri'hal, hatte die Hände auf die Oberschenkel gestützt und sah den Reisegefährten zweifelnd an: "Unsere Welt?" er schüttelte den Kopf: "Ich glaube nicht, das diese Welt, die einer Rasse ist, gehört sie nicht uns allen, die wir leben? Und leben nicht noch viel mehr Wesenheiten darin, als nur Menschen. Schaut euch doch um, allein die Wesen, die wir hier sehn sind sechs. Und nur eines davon ist ein Menschenexemplar. Wäre es nicht komisch, wenn es dann meine Welt wäre, obwohl ihr anderen so viel mehr seid, als ich." Oriak lächelte leicht: "Das glaub ich nicht, das diese Welt manchen gehört, entweder gehört sie allen oder aber keinem, so seh ich das." Er zog eine Salbe hervor und begann mit spitzen Fingern, die Wundränder damit zu bestreichen. "Aber ich kann es natürlich nich leugnen, das es unter den Menschen jene gibt, die es so sehen, die meinen, die Welt sei ihres. Aber das ist nun mal so, unter uns Menschen gibt es viele Idioten, ich muss es wissen, zähle ich doch selbst oftmals dazu." Er fuhr den nächsten Wundrand ab. "Aber ich bin mir sicher, diese Dummheit, Kurzsichtigkeit oder Idiotie weilt unter anderen Rassen genau so, nur tritt sie nicht vielleicht nicht so in den Vordergrund, denn wir Menschen sind zuweilen eine laute Rasse, das stimmt wohl." Oriak war mit den Wundrändern fertig. "So jetzt mach ich euch einen neuen Verband." sprach er und machte sich daran einen neuen Verband über die alten Wunden zu legen. "Haltet still." bat der Feyn und legte ihm einen neuen, festen Verband an und klebte anschließend noch die gröbsten Abschürfungen ab.

"So!"
stellte der fest und klatschte einmal in die Hände. "Das hätten wir, jetzt kriegt ihr noch etwas anderes. Die letzten Tage haben sicher viel Kraft gekostet und das wird noch nicht zu Ende sein, die Reise geht weiter, wir werden noch Kraft brauchen.". Er zog eine kleine Phiole hervor und reichte sie ihm. "Das wird helfen, wird euch in den nächsten Stunden, sehr gut tun. Aber schluckt es in einem, haltet euch nicht zu lang am Geschmack auf, es ist überaus bitter." Feyn nahm die Phiole an und sah ihn an.
 
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