RPG Survivors

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Erleichtert merkte Meadow dass sie in Ruhe gelassen wurde und machte sich auch sogleich fertig. Sie hatte gerade ihre Tücher um den Kopf gewickelt und fest mit der Brille fixiert, da vernahm sie auch schon Streloks Warnung. Erschrocken kauerte sie sich dann in die Ecke bei der Gefahr und nickte nur, als er das zu ihr sagte und verstaute eiligst das zugeworfene Wasser. Es dauerte nicht lang und der erste Bandit schaute herein. Meadow hielt den Atem an und unterdrückte ein Schreien. Doch er wurde von Strelok überwältigt, noch bevor sie ihr Kurzmesser gezogen hatte. Er beeindruckte Meadow mit dem Genickbruch und so erlangte er ein stückweit ihr Vertrauen zurück. Sie kam nicht umhin selbst hinaus zu lugen, als er das Versteck verließ und sah, wie er vorging. Sie machte sich bereit und da sie ein wenig kleiner war als er, brauchte sie nur leicht kauernd auf den Knien sich im Eingang ducken. Auch hier war es die Technik die sie beeindruckte. Es hätte von ihr sein können, doch keine Zeit zum Nachdenken.

Das Signal kam und Meadow rannte los. Sie rannte so schnell sie konnte in eine andere Richtung und dann einen Bogen in den Rücken von Streloks Richtung. Erst nach einer ganzen Weile ließ sie sich in eine Sanddüne fallen und lauschte atemlos auf Schritte oder andere Geräusche. Erst als sie sicher war nicht weiter verfolgt zu werden, lugte sie hoch und versuchte zu spähen. Und tatsächlich, sie konnte in einiger wenn auch weiterer Entfernung Strelok ausmachen, im Schlepptau immer noch die Banditen.

„Verdammt, nein nein nein... verdaaaammmt...“ fluchte sie und wusste ganz unruhig, dass sie ihn nicht sich selbst überlassen konnte. Er war wie sie... sie hätte alleine keine Chance, er hatte auch alleine keine Chance, also musste sie handeln. Und Meadow handelte. Auf ihre Weise. Sie war weit genug, um nicht entdeckt zu werden und so stand sie auf und rannte. Sie rannte ihnen hinterher. Die Kleine war flink und der Sand behinderte ihre Füßchen nicht beim Laufen, wie die schweren Banditenstiefel diese beim Rennen behinderten. Meadow rannte schnell, war flink und ungesehen... Einige blieben schon auf Grund von Atemlosigkeit ein wenig zurück. Ein schwererer stämmigerer Bursche und eine Frau die auch ein wenig korpulent im Gegensatz zu Meadow war. Es war schon dämmrig genug, doch weit und breit kein Unterschlupf mehr und der gute Strelok rannte in seiner Verzweiflung auch direkt in die Wüstengegend hinein, wo der Sand immer tiefer wurde... die Banditen wohl immer behäbiger laufen mussten.

Meadow fingerte im Rennen an einem ihrer Beutel und zog den flachen Teller. Als sie nah genug war, rief sie „Heeey!!“ und blieb abrupt stehen in einer Haltung, die nötig war um einen Gegenstand zu werfen. Der Bandit drehte sich und Meadow warf ihren flachen Teller wie eine Frisby-Scheibe. Dadurch abgelenkt hatte sie die Chance zum Angriff.

Etwas was Meadow normalerweise nie tat, war: angreifen.

Der Bandit hatte das Geschoss nicht kommen sehen und es streifte seine Stirn wie ein Stein. Er jaulte auf, die andere Frau war allerdings auch stehen geblieben, doch Meadow war schon beim Banditen. Er schwang einen großen schweren Gegenstand, den Meadow nur hören, aber nicht richtig definieren konnte wie eine große Keule nach ihr, doch sie rutschte schon im windigen Sand durch seine Beine, wirbelte dabei der ankommenden Frau den Sand in die Augen und ins direkte ungeschützte Sichtfeld, die da schon ihre Waffe nach der eigentlich leicht zu überwältigenden Beute namens Meadow schlug und rollte sich dann zur Seite. Mehr konnte die Kleine nicht tun und hoffte einfach nur, dass ihr Plan aufgehen würde.

Und fürs Erste tat er das auch.
Die Frau, die eine axtähnliche Waffe trug und damit nach ihr schlug, traf nicht Meadow, sondern den Rücken des Schwerfälligen, der durch Meadow in die Kniekehlen gezwungen wurde und daraufhin gen Boden einsank noch bevor er sich umwenden konnte. Getötet fiel dieser unter lautem Ächzen mit dem Gesicht nach vorn in den Sand. Immer noch geblendet und verdreckt, versuchte die verbliebene Banditin sie danach einfach um sich schlagend zu treffen und so die Oberhand zu behalten. Doch Meadow war am Boden wie ein Skorpion. Sie wich dem schweren Schlag aus und rammte ihr mit aller Kraft ihre gezackten Knochenklinge ins Bein. Die Frau jaulte schreiend auf, und verlor das Gleichgewicht und auch Meadow schrie. Denn die Frau drehte sich im letzen Moment und schwang der Kleinen ihre axtähnliche Waffe entgegen, bevor sie mit all ihrem Körpergewicht, strauchelnd fiel. In all ihrer Not zog Meadow nur ihr kleines Jagdmesser und hielt es einfach gerade gestrekct von sich. Für ihren Stab war es längst zu spät.

Ein fürchterlicher Schlag ließ Meadow nur noch aufschreien. Mit weit aufgerissenem Mund ebenso weit aufgerissenen Augen fiel die Frau leblos auf sie. Ihre Waffe verfehlte nur um haaresbreite Meadows linkes Ohr. Und total verängstigt japste Meadow keuchend nach Luft und rappelte sich so schnell sie nur konnte unter dem Leichnam weg und trat noch nach. Sich total verwirrt umsehend und gar nicht begreifend was genau passiert war und wie knapp sie dem Tod entronnen war begriff sie nur, dass einige ihrer Tücher mit dem Blut der Frau besudelt war, welches sie verzweifelt versuchte noch völlig planlos abzuwischen.

Erst jetzt begriff Meadow, was genau passiert war. Die Frau war zur Seite gekullert und lag mit ihrem tief eingedrungenem Jagdmesser in der Kehle und der gezackten Knochenklinge im Bein tot da. Sie hatte den schwerfälligen Banditen zur Strecke gebracht, bevor Meadow sie...
Die Kleine war dem Heulen nahe und verzweifelt sah sie sich nach Strelok um. Sie war verwirrt. Hatte noch nie zuvor einen Menschen direkt das Leben nehmen müssen.
Sie spürte Angst, Angst alleine gelassen zu werden und das Strelok nicht mehr zurückkäme, aber die Banditen sich dafür rächen würden, wenn sie sie erwischten.
Auch sie war weit gelaufen und mittlerweile war es stockfinster. Meadow konnte sich so nicht mehr orientieren und wusste auch nicht mehr, wo genau sie war.
Verzweifelt lauschte sie in die Umgebung und zog ihre Waffen aus Kehle und Bein der Toten. Rieb sie im Sand schon fast pedantisch panisch ab und steckte sie sofort wieder ein.

Wie ein getriebenes Tier, fledderte sie in vollkommener Panik die Leichen und durchsuchte sie nach Allem, was nur helfen könnte. Licht wäre jetzt schön, oder wenn sie einfach nur das Ticken von Streloks Geigerzähler hören könnte... aber es war irgendwie zu still. Tränen rannen die Innenseite der Brille entlang und benässten diese, als sie sich den Mund freimachte um Luft zu bekommen, zog sie auch diese ab. Meadow war noch nie zuvor so atemlos panisch am Zittern vor Schreck.
 
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Immer weiter und weiter rannte Strelok. Inzwischen brannten seine Lungen und er hatte Schmerzen ind den Beinen, als auch im Zwerchfell. Ein Blick nach hinten verriet ihm, dass aus den anfänglichen drei Verfolgern, einer geworden ist. Es war ein junger Mann, der mit einer Waffe, die in der Dunkelheit aussah wie eine Machete, hinter Strelok her sprintete. Es war ein Wunder wie der Typ das Tempo halten konnte, war er doch schwerer gepanzert und mit mehr Vorräten beladen, als Strelok selbst. Als Strelok schließlich nochmal nach hnten sah, bereute er die Unaufmerksamkeut fast sofort. Denn plötzlich fehlte Boden unter seinen Füßen und er stürzte. Immer weiter und weiter rollte er einen Hang hinab, wobei er gar nicht erkennen konnte, wohin die Reise ging.

Nach mehr als einer Weile des Hinabrollens, bremste sich schließlich seine Rutschpartie und dann kam er auch zum Stillstand. Mit brummenden Schädel und schmerzenden Gliedmaßen erhob er sich, um im Falle eines Angriffes wehrhaft zu sein. Doch zu seiner Verwunderung war der Bandit weg. Zuerst wunderte sich der Mann, wieso der Typ abgelassen hatte, doch dann wurde ihm es schlagartig bewusst. Strelok befand sich mitten in einem Krater. Zumindest sah dies so aus. Wenn er sogar schätzen sollte, würde sich der Durchmesser des Karters auf gut 1,5 Kilometer schätzen lassen. Das war doch nicht normal. So ein Krater entsteht doch nicht einfach so. Plötzlich bekam Strelok Angst. Schnell wurstete er seinen Geigerzähler heraus und schaltete ihn ein. Sofort sprang der Zeiger bis auf das Maximum und das übliche Ticken war ein monotones geräusch geworden. Wenn er dort nicht schleunigst verschwand, würde er in mindestens zwei Minuten tot seien.

Somit sprintete er los undn brauchte auch seine letzten Kraftreserven auf. Auf den Weg raus aus dem Krater, setzten schon Blindheit und Schwäche ein, doch kämpfte er weiter. Die extreme Strahlung zerstörte seinen Körper im Sekundetakt. Immer wieder bekam er Hustenanfälle. Doch trotz aller Schmerzen war er gewillt, weiterzulaufen. So einen Tod zu sterben, würde sich absolut nicht lohnen. Endlich am oberen Rand des Kraters angekommen, brach er ganz zusammen. Seine Augen waren blind und er selbst war nur noch am husten. Dennoch war keine Zeit zu verlieren. Schnell pfriemelte er seine Gasmaske ab und ertastete in einer seiner Taschen Medikamente. Die Art von Medikamente, die die Strahlung bekämpfen konnten. Schnell schmiss einer Tablette ein, zerkaute sie und schluckte. Der bittere Geschmack regte jetzt auch noch seinen brechreiz an. Doch dafür war erst recht keine Zeit, denn als nächstes ertastete er eine Spritze. Sofort zog er sie hervor. Ohne Umschweife rammte er diese in seinen Arm und spritzte sich den Inhalt. Der Wirkstoff würde mindestens eine Stunde brauchen und der Körper Streloks revideirte allmählich. Der Bewusstlosigkeit nahe, zog er noch seine Taschenlampe und stellte sie neben sich auf, sodass sie gen Himmel zeigte. Dann schaltete er sie an. Mit Glück könnte ihn eine freundlich gesinnte Person finden. Was passieren würde, wenn er Pech hätte, darüber wollte er erst gar nicht nachdenken. >Hoffentlich geht es wenigstens Meadow gut<, war sein letzter Gedanke, bevor er letztendlich aufgrund der zu großen Erschöpfung bewusstlos wurde und regungslos im Sand liegen blieb.
 
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Nichts passierte, es war absolut still. Meadows Tränen waren getrocknet und sie hatte der Frau Stiefel und sogar einige Kleidung ausgezogen und prüfte nun, ob sie die gebrauchen konnte. Ein wenig Wasser war da und auch anderer Krimskrams. Doch anstatt den zu gebrauchen, nahm sie nur das, was überlebensnotwendig war. Die Waffen waren zu schwer für sie, die Stiefel zwar gut, aber zu groß. Das was sie aber fand, waren Zündhölzer, Zigaretten, Tabletten, Drogen und sogar einige Tücher, die sie nutzen konnte. Eine Bürste, oder Kamm und Faden. Das was sich zuerst als Axt oder Keule anfühlte, waren nichts anderes als mit schweren Steinen gefüllte Schläuche gewesen. Meadow nahm auch einen davon mit, ohne Steine und dann fiel ihr etwas ins Auge, was sie fast alles stehen und liegen ließ:

Licht.

Sie rieb sich zuerst die Augen, weil es schwach war und sehr sehr weit weg. Doch ihre geschulten Augen nahmen jene Lichtquelle als nicht da hingehörig wahr und das konnte nur eins bedeuten: Strelok.

Nachdem sie alles sowieso verstaut hatte und sogar zuvor noch ihren Teller wiederfand, rannte sie los. Sie ahnte nicht in was für einer Gefahr Strelok sich befand und es war ihr auch egal, ob alle Banditen tot waren oder nicht. Sie musste da hin. Und tatsächlich, je näher sie kam, umso mehr wurde es bestätigt, das es Licht war und das Problem: Nicht nur sie würde es sehen, sondern andere auch. Auf dem Weg stolperte sie über etwas Weiches, was sie nicht erkannte doch eines merkte sie schon. Hier war es nicht gut. Sie bekam Kopfschmerzen und manchmal trat sie auf etwas hartes, was wie Knochen brach. Dann hörte sie ein vertrautes Geräusch : Sreloks Geigerzähler. Er tickte nicht mehr, er jaulte. Er hatte ihr erzählt was es bedeutete und sie folgte dem Geräusch. Merkte, wie ihre Kopfschmerzen zunahmen.
Sie fand die Lichtquelle und auch den leblosen Körper an der Lichtquelle liegen. Einen Körper den sie von der Kleidung her kannte.

„STRELOK!!“


Sie eilte hin, ließ sich in den Sand fallen – schnell nahm sie das Licht und leuchtete ihn ab. Dann in die Umgebung. Was sie sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Er war von Leichen umgeben und Skeletten, er hatte eine Spritze im Arm, seine Tasche war offen und seine Gasmaske ab. Dann leuchtete sie über ihn hinweg und sah den Abgrund:

„Oh nein... der Krater. Verflucht, was machst du nur immer für Sachen!“

Sie hustete. Sofort setzte sie ihm die Gasmaske wieder auf, und zog ihn so schnell sie nur konnte mit der Taschenlampe im Mund und mit aller ihr verbliebenen Kraft in die Richtung aus der sie gekommen war. Der Mann war schwer zu ziehen, aber unermüdlich zogen ihre Füßchen Schritt für Schritt, weg, bis sie schließlich selbst nicht mehr konnte. Sie hatte keine Ahnung wie weit und ob es reichte, als sie vor hämmernden Schmerz, brennenden Lungen und Nasenbluten schließlich zusammensackte. Strelok vor ihr liegend, tat sie das Einzige, was ihr noch einfiel. Die Taschenlampe kullerte aus ihrem Mund, als sie hustete noch ohne Blut... und sie grub. Sie grub ihn im Sand ein. Der Sand war weich genug um einigermaßen tief zu kommen. Als er gut mit Sand bedeckt war und auch nicht ersticken konnte, grub sie für sich selbst. Doch sie kam nur noch halb so tief. Sie verließ die Kraft. Alles wurde Schwarz um sie herum und der Schmerz hörte einfach auf ihr wehzutun, während die Taschenlampe munter vor sich her in die Dunkelheit leuchtete.
 
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Mit einem schmerzhaften Husten, welches von Blutauswurf begleitet wurde, doch konnte er es nicht rauslassen. In diesem Blut war der Großteil der Strahlung absorbiert worden und musste jetzt raus. So zumindest hat er sich die Wirkung des Medikamentes erklären lassen. Erst jetzt bemerkte er, dass er knapp unter der Oberfläche begaben worden war. Hat man ihn etwa für tot gehalten? Aber nein, dann hätte man ihn sicher tiefer begraben. Mit einem kräftigen Ruck löste er sich aus der Kuhle und spuckte das Blut neben sich, gefolgt von Erbrochenem.

Es war immernoch Nacht und man konnte kaum etwas sehen. Die Strahlung hatte nachgelassen, was aber an einer Standortveränderung liegen musste. >Na klar! Meadow!<, kam es ihm in den Sinn. Er blickte sich um und entdeckte die junge Frau halb vergraben knapp neben sich. Sie hat versucht ihn zu retten. Doch dabei schien sie selbst von der Strahlung erwischt worden zu sein. Allmähich erhob sich der Mann und ging zu dem leblos scheinenden Körper der Frau herber. Sein Körper war noch geschwächt, aber das klärte sich. Er selbst würde für maximal eine Stunde mmun gegen strahlung aufgrund des Medikamentes sein, weswegen er sich im Moment hier noch aufhalten konnte, auch wenn die Strahlenwerte hoch waren. Doch die junge Frau war immernoch der Strahlung ausgesetzt.

Schnell schnappte er sich die letzte Tablette aus seiner Tasche und gab sie ihr, wenn er auch mit dem Schlucken nachhelfen musste. Als er nach einer Spritze tastete, suchte er vergebens. Er hatte die Letzte aufgebraucht. Ohne die Spritze konnte ihr Körper die Strahlung nicht loswerden, aber zumindest würde die Pille dafür sorgen, dass die Radioaktivität für ein paar Stunden ihrem Körper nichts anhaben konnte. Doch musste er sie zumindest irgendwie teilweise vor der Strahlung schützen. Also beschloss er, seine Gasmaske abzusetzen und sie ihr zu geben. Vorher wechselte er den filter und danach band er ihr die Maske um. "So wirst du mir nicht wegsterben.", sagte er zum Schluss.

Der gefundene Krater diente als Orientierungspunkt. Es war DER große Krater in der Nähe von Wien, einer Kaverne. Schnell zückte er eine Karte und machte den Weg aus. Jedenfalls wusste er nun die richtige Richtung zur Kaverne Wien. "Na komm schon. Jetzt werden wir dich zu einem Arzt bringen.", sagte er zu ihr. Obwohl es eigentlich sinnlos war. Somit schulterte er die junge Frau und setzte sich in Bewegung. Sie war leichter, als er angenommen hatte.

Es waren nun mehrere Stunden Fußmarsch den Strelok mit Meadow auf der Schulter zurückgelegt hatte. Und endlich waren auch die großen Stahltore der Kaverne Wien zu sehen. Beflügelt von seinem Erfolg legte er mit letzter Kraft einen Sprint zu den Toren hin, bis er gute 100 Meter vor denen stand. Dann öffneten sich die Tore soweit, dass ein kleines Transportfahrzeug hindurch passt. Es fuhr direkt auf die beiden zu und hielt. "Wer seit ihr?", fragte ein bewaffneter Mann, der seine Hand bereits auf seine Waffe geleget hatte. "Sammler. Sie braucht dringend Hilfe. Strahlenvergiftung.", antworte Strelok. Der Mann veschwand kurz an ein Funkgerät in der Fahrerkabine des Transporters und kehrte dann zurück. "In Ordnung. geh hinten auf die Ladefläche. Wir bringen euch rein." Schon gehorchte Strelok und legte Meadow auf die Ladefläche, woraufhin er hinterher stieg und sich der Transporter zurück in die Kaverne bewegte. "Wir haben es geschafft, halte noch ein bisschen durch.", sprach er auf sie ein.
 
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Die Kleine merkte von den Bemühungen Streloks nichts. Im Rahmen des normalen Schluckreflexes, schluckte sie brav die Tablette und atmete wenn auch etwas schwerer durch die aufgesetzte Gasmaske, während ihr körperliches Fliegengewicht mit Armen gen Po von Strelok einfach über seiner Schulter bei jeder Bewegung mitbaumelten.
Sie merkte weder etwas von seinem Sprint zu den Toren, noch etwas davon, dass sie auf eine Ladefläche eines Transporters gelegt wurde. Nur das Ruckeln und das monotone Fahrgeräusch drangen langsam an ihre Ohren und nahmen verschwommen, gar schwammig wahr, das sie irgendwo sein musste, wo sie nicht hingehörte. Und so langsam merkte sie auch, dass sie nur schwerer atmen konnte, und das ihr furchtbar warm ums Gesicht war und sie etwas darauf liegen haben müsste, denn immer wenn sie sich zwang die Augen zu öffnen, scheiterte ihr verklärter Blick an der Sichtweite, was ihr nicht gerade behaglich war.

Meadow hatte sich zwar noch nie in ihrem Leben betrunken, fühlte sich aber dem Erbrechen nahe und hatte dieselben Koordinationsschwierigkeiten. Ihr Geist sagte etwas aber ihr Körper streikte und sie bekam ihn nicht unter Kontrolle. Auch der stechende Kopfschmerz war wieder da und erst als sie sich total anstrengte und mit dem linken Arm verzweifelt versuchte neben sich Halt zu finden, hätte man merken können, das sie zwar wieder wach, aber nicht Herr der Lage war. Das Ruckeln des Transporters wiegte sie wie ein Erdbeben und ihre linke Hand krallte sich in eine Kluft, ihre Rechte ertastete das, was da auf ihrem Gesicht war. Es fühlte sich gummiartig an und erinnerte sie von der Sicht durch die Öffnungen, an das, was Strelok da immer auf hatte. Und dann, endlich. Endlich, hörte sie es. Das vertraute ticken des Geigerzählers. Ihr kam gar nicht in den Sinn, sie könnte in Gefahr und ausgetrickst von Banditen gefangen sein. Dennoch fingerte sie um das komische gummiartige Ding von ihrem Kopf zu ziehen, denn sie musste sich übergeben und wollte nicht wegen des komischen Dings auf ihrem Kopf an ihrem Erbrochenem ersticken.
 
Gerade als der Transporter wieder in die Kaverne einfuhr, hörte trelok von Meadows Seite ein Lebenszeichen. Sie wurde wieder wach. Mann sah es ihr schon förmlich an, dass ihr schlecht sein muss. Kein Wunder, denn die Strahlung war immernoch in ihrem Körper. Nur das sie im Moment noch keine Schäden anrichten konnte. Vorsichtig nahm Strelok ihr wieder die Gasmaske ab, damit sie die frische Luft der Kaverne einatmen konnte. Zumindest würde ihr das einigermaßen gut tun. Kurz darauf erbrach sie auch. Das sah jetzt erst recht nicht gut aus. "Bleib liegen, ich sehe, ob ich Hilfe bekomme. Es ist ziemlich unüblich, dass eine Kaverne nur wegen zwei Personen reagiert.", sagte er behutsam zu ihr.

"Sie da! Runter kommen!", befahl eine Stimme. Da es besser war, dem nachzukommen, gehorchte Strelok auch. Hinter dem Mann, der ihn böse anblickte, standen mehrere bewaffnete Wachen, die alle kampfbereit waren und nur auf einen Befehl warteten. Der Befehlshaber blickte ihn mit ernster Miene an, woraufhin er nur den Kopf schüttelte. er drehte sich kurz um und brüllte: "Wer hat diese Dahergelaufenen hier hereingelassen?" Da sich niemand meldete, wahrscheinlich aus Angst vor einer Strafe, wendete sich der Hochdekorierte wieder an Strelok. "Ich kann sie nicht hier behalten. Sie gehen wieder, auf der Stelle! Wenn nicht, helfe ich nach!", drohte er mit fester Stimme.

"Sir, mit Verlaub muss ich ihnen mitteilen, dass meine Freundin medizinische Hilfe braucht. Sofort!", brachte Strelok entgegen, was den Kommandanten nur noch wütender machte. "Ach ja? Und wer meint ihr, seid ihr, dass ihr das braucht? Seid ihr wirklich der Auffasung, wir würden irgendwelchen dahergelaufenen Ausgestoßenen helfen? Vergesst es!", keifte er zurück. "Das ist ein Irrtum, Sir! Mein Name ist Strelok und ich komme aus der Kaverne in Lemberg!", widersprach er erneut. Gleichzeitig zog er eine Identitätskarte hervor, auf der alle aus Lemberg relevanten standen. Der Kommandant war verblüfft, dennoch misstrauisch. "Mitkommen!", befahl er. Strelok folgte natürlich.

Der Mann führte ihn durch die verschachtelten Gänge der Kaverne, stets begleitet von vier Wachen. Letztendlich kamen sie in einem leeren Warteraum an, der mit Stühlen vollstand. "Setzen!", blaffte er Strelok an. Somit nahm dieser Platz und wurde sofort von den vier Wachen umringt, damit er ja nicht abhaut. Kurz darauf verschwand der Kommandant für ein paar Minuten in seinem Büro, bis er schließlich wieder die Tür öffnete und trelok hinein beorderte. Doch als Strelok den Raum betreten wollte, wurde er aufgehalten und angewiesen, alle Waffen abzugeben. Also legte er das Rohr, als auch das Kampfmesser auf einem neben dem Büroeingang liegenden Tisch ab. Dann trat er ein.

Er fand sich in einem großen, recht schick eingereichten Büro wieder, in dem mittig ein großer Schreibtisch mit zwei Stühlen davor stand. Auf der gegenüberliegenden Seite saß natürlich der Befehlshaber. "Identität von Lemberg bestätigt.", sagte er, immernoch mit strenger Stimme. "Wie kommen sie hierher?", lautete die eigentliche Frage des Kommandanten. "Ich bin Sammler und habe entsprechend rund um Lemberg gerade gesammelt. Nur dann überfielen mich Banditen und verschleppten mich. Zum Glück konnte ich mich befreien, nur leider wusste ich nicht mehr genau, wo ich war. Letztendlich blieb mir nichts anderes übrig, als in eine beliebige Richtung zu laufen und zu hoffen, dass ich zumindest auf einen Hinweis wo ich war hoffen kann. Dann fand ich ich die Route nach parg, wurde jedoch von der Kleinen, die immernoch auf dem Transporter liegt, aufgehalten. Ihr Name ist Meadow. Sie war freundlich gesinnt und stellte keine Bedrohung dar. Nun sind wir nach einem kurzen Zusammentreffen mit Banditen in gefahr geraten. Sie half mir, mich aus dem Strahlungsgebiet zu befreien und rettete somit mein Leben, doch wurde sie dabei ebenfalls schwer verstrahlt. Ich stehe noch, weil ich für mich medikamente hatte. Für sie waren keine mehr übrig. Deshalb bin ich hier und bitte nur um ein wenig Zeit.", berichtete Strelok.

Der Kommandant schien ihm nicht recht glauben zu wollen, doch war zumindest beruhigt, dass er einen Kavernenbewohner vor sich sitzen hatte. "Sie dürfen einen Tag hier bleiben und sich das Nötigste besorgen. Danach sind sie wieder weg. Zudem hat diese Frau nur Zugangsberechtigung zm Hafen. Verstanden?" Strelok nickte dankend. "Gut, dann können sie wieder gehen. Vergessen sie nicht, nur einen Tag. Hier haben sie übrigens ihre Identitätskarte wieder." Strelok nahm die Karte an und verließ das Büro wieder. Er sammelte seine Waffen wieder ein und machte ich zurück zum Hafen der Kaverne. Er ging zu dem Transporter auf dem Meadow noch lag. Sie war ja inzwischen wieder wach. Kurz beugte er sich über sie, um sie zu inspizieren. "Alles wird gut. Ich besorge uns Hilfe und Vorräte, damit wir wieder hier wegkommen.", redete er behutsam auf sie ein.

Danach sprang er wieder vom Transporter und machte sich auf den weg in die Kaverne. Nach mehrmaligen Durchfragen fand Strelok schließlich einen Arzt. Es war ein etwas älterer Mann in einem weißen Kittel. "Was möchten sie?", fragte er höflich. "Ich habe im Hafen eine schwere Strahlenvergiftung. Eine Behandlung mit Medikamenten zur Verhinderung von körperlichen Schäden durch die Strahlung hat sie schon bekommen. Die Strahlung muss nur noch raus. Ich biete ihnen dafür 300ml.", berichtete Strelok. "Na gut. Ich packe schnell alles Nötige daür ein. Einen Moment."

Als der Doktor fertig war, folgte Strelok ihm zurück zum Hafen und zeigte ihm Meadow. Er half dem Doc auf den Transporter und ließ ihn seine Arbeit machen. Währenddessen versuchte Strelok ein wenig auf die junge Frau beruhigend einzuwirken. "Keine Sorge, der Mann hilft dir. Ich bleibe die ganze Zeit bei dir."
 
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Sie hatten wohl keine Wahl. Jenkins und Tina mussten den Fremden vertrauen, wenn sie nicht in dieser Wüste sterben wollten. "Warte...!", meinte die junge Frau und half Jenkins auf die Beine. "Wir kommen mit." Damit stapften sie mutig hinter Thomas her. Es ging über Dünen, Felsen und ganze Formationen aus Granit, von dem lebensfeindlichen heißem Klima längst jeglicher Feuchtigkeit entzogen. Schließlich tauchte etwas auf, was wie der Eingang zu einem Bunker aussah. Jenkins konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. "Unglaublich... er hat nicht gelogen..." - "Dieser Bunker steht in keiner Datenbank, warum nicht?" - "Ist doch egal... vielleicht wurde er in den letzten Tages des großen Krieges angelegt, oder es ist kein offizieller Bunker gewesen, sondern war schon immer ein Schmugglerversteck, oder so was...." Vorsichtig nährten sie sich. Sie waren sich nicht sicher, ob sie da wirklich hineingehen sollten, aber die heiße Sonne bekräftigte ihre Entscheidung es doch zu tun. Sie wollten eigentlich nur etwas Schlaf und Abkühlung.... vielleicht hatte der Mann sogar noch etwas Wasser übrig. Langsam tasteten sie nach einem Türöffner oder etwas Vergleichbarem.



"Sie haben die Beiden hier reingelassen?" Die Hafenmeister schaute betroffen zu Boden. "Wien hat ohnehin mehr als zu wenig von allem. Was glauben Sie was passiert, wenn wir hier jeden reinlassen würden?" - "Verzeihung Sir... Sie sahen nicht wie eine Bedrohung aus." Der Kommandant rümpfte verächtlich die Nase und ließ ein Schnauben hören, um seine Haltung noch zu untermauern. "Ob sie nun wie eine Bedrohung aussehen, oder nicht, es können genau so gut Spione sein, die unsere Sicherheitsvorkehrungen infiltrieren und von innen unschädlich machen." - "Ich verstehe Sir..." Die strengen Augen seines Vorgesetzten ruhten weiter auf dem kleinen Mann mit Halbglatze und kleiner Brille. "Für diesen Fehler muss ich sie bestrafen, mir bleibt gar keine andere Wahl. Es war ein strikter Verstoßt gegen unser Gesetz" Dem Mann schauderte. "Sie werden in Haft genommen und für die nächsten Tage Disziplinarmaßnahmen unterzogen. Sie helfen sich nur selbst, wenn sie dahingehend Besserung ihres Verhaltens zeigen werden!" Der Hafenmeister nickte. 'Disziplinarmaßnahmen' könnten alles Mögliche sein und es war wohl eine Art mentale Folter den Betroffen darüber im Ungewissen zu lassen. "Wache... schafft ihn weg!" Zwei Soldaten ergriffen den Mann an Handgelenk und Schulter und führten ihn aus der Kommandozentrale des Hafens heraus. Kurz Zeit später verließ auch der Kommandant die Zentrale, nachdem er einen seiner Colonels eingesetzt hatte, die Aufgaben den Hafenmeisters zu übernehmen. Er blieb auf dem Gang über dem Hafen stehen und schaute herab. Das Mädchen wurde gerade behandelt. Der Lemberger war auch bei ihr. Der Kommandant schüttelte den Kopf. >Ausgestoßene ....< mit diesem Gedanken ging er wieder zurück in sein Büro.
 
"Ist ein Privatbunker gewesen." rief Thomas nach hinten, als er hörte wie sich seine beiden Gäste über sein Zuhause unterhielten. "Ich habe ihn damals in alten Aufzeichnungen gefunden...und die anschließend auch gleich gelöscht." Er wandte sich kurz um und ging ein kurzes Stück rückwärts, "Darum kennt ihn niemand der nicht schonmal hier war." Am Unterstand angekommen untersuchte Thomas zuerst die Anzeigen auf den Bildschirmen. Sie zeigten, glücklicherweise, nichts Besorgniserregendes. Als er sich dann umwandte sah er wie die beiden Soldaten scheinbar nach irgendetwas tasteten. "Adadadada! Nichts anfassen! Das ist alles unglaublich empfindlicher....Schrott. Ihr stört meine Ordnung." Er ging zum Bunkereingang und öffnete ihn. "So mir nach. Hinab, hinab." Dann kletterte er nach unten, machte Licht und wartete das die Beiden Soldaten auch unten waren. "Willkommen in meinem Bunker! Ich bin der Eremit von Wien...nennt mich so oder lasst es. Dort drüben im Zimmer ist ein Bett, dort könnt ihr euch hinlegen. Ein wenig Wasser könnte ich auch noch entbehren...aber nicht viel."
 
Meadows Kopf fühlte sich an, wie in einem Nussknacker und immer wieder würgte sie, sich übergeben müssend, Magensaft und Galle hoch. Sie wollte noch etwas auf Streloks Aussagen antworten, aber sie konnte nicht vor lauter Würgreiz. So nickte sie nur und legte in einer Würgreizpause die Stirn auf die kühlere Ladefläche und krümmte sich vor Krämpfen.
Sie hatte Angst, große Angst zu Sterben.
Nicht nur dass der ihr unbekannte Ort ihr Probleme bereitete, auch war es das Fahrzeug, welches sie ängstigte. Sie sah nur verschwommen und alles schwammig, aber wenn sie klarere Momente hatte, sah sie fremde Personen mit Waffen die komisch aussahen. Ihre Gesichter waren nicht freundlich, ihre Haltung – sofern Meadow das immer zwischendurch mal ein wenig fixierend sehen konnte, war auch nicht freundlich und sie bemühte sich, so wenige Bewegungen wie nötig auszuführen. Was nicht gerade leicht war. Auch ging ihr Blick immer wieder hoch, zu den metallernen Konstruktionen über ihr und sie nahm durchaus den Blick des Mannes wahr, der da stand, als sie einen Punkt zum fixieren suchte.

Den Schmerz unterdrückte sie schon so gut es ging, doch sie wimmerte bemitleidenswert stark und atmete hechelnd, weil sie einfach keine Luft mehr bekam. Tränen rannen ihre Wangen hinab und sie hatte Angst abzukratzen, elendig zu krepieren. Fast konnte sie die Todeskrallen schon spüren, die an ihr zerrten und ihr das ohnehin schon so entbehrungsreiche Leben entreißen wollten. Immer wieder sah sie hinauf, aber da war nichts, was sie beruhigte. Ganz im Gegenteil. Der Blick der Person zeigte Abscheu für sie, noch nicht einmal Mitleid, sondern nur Abscheu. Würde es nach ihm gehen, würde man sie elendig in ihrem Todeskampf verrecken lassen. So schloss sie einfach nur die Augen und krümmte sich erneut, würgend und nach Luft dabei schnappend.

„Uuurrrgs...“, erbrach sie gerade noch einmal, als Strelok mit einem weiteren ihr unbekannten Mann wieder auf der Ladefläche ins Blickfeld rückte. „Uuuuuuaaargs.... Hi ...hil...fe... bi..tte...“ japste sie vor Atemnot. Und Hilfe war das, was Strelok versprach.
„Na das sieht ja gar nicht gut aus.“, begann der Arzt erstaunt, eine Ausgestoßene vorzufinden. Er unterließ es, ihren Puls zu messen, oder ihre Herzfrequenz zu horchen und handelte sofort. „Ich werde sehen, was ich noch tun kann...“, endete er ernst und sah nicht mehr zu Strelok auf, sondern in das Gesicht der jungen Frau. Tiefschwarze Augenringe zeichneten sich schon ab und die Pfützen des Erbrochenen waren stinkend und gelb bis grün.
Sofort fingerte er in seinem mitgebrachten Medi-Kit nach einem Schlauch und einer mitteldünnen Nadel, legte Meadows Armvene frei und es interessierte ihn nicht, ob er der jungen Frau beim Legen des Venenkatheters weh tat. „Halten sie sie fest!“, denn er sah, das Meadow, obwohl sie ja noch nicht einmal mehr die Kraft um richtig aufzumuksen hatte, sich sträuben würde. Wer könnte es ihr verübeln.
Strelok trat hinter Meadow und hockte sich hinunter, er drückte sie mit seinen Händen auf die Oberschenkel, und der Arzt ergriff ihren Unterarm fest am Handgelenk und zog ihn straff.
Meadow stöhnte nur jaulend auf und zappelte mit den Beinen vor Schmerz.
Er ließ das Blut einfach auf die Tragfläche des Transporters laufen, während er mit der anderen freien Hand eine weiße Ampulle suchte, die er dann auch fand.

Meadows Handgelenk in der Kniekehle fixiert füllte er deren Inhalt in einer Spritze mit dickerer Nadel um und drückte diese dann in den Schlauch der zuvor das Blut herausblubbern ließ. Strelok hatte Mühe die Kleine zu beruhigen und sah, wie sie unter Tränen immer wieder seine Augen über ihr fixierte. Sie verstand nicht, was mit ihr passierte und hatte einfach nur Angst. Immer wieder würgte sie und Strelok musste sie leicht seitwärts legen, damit sie es ausspucken konnte, doch meistens kam schon gar nichts mehr heraus.

„Es wird gleich vorbei sein.“, so der Arzt und Meadow merkte wie der Inhalt der Ampulle kalt in die Vene lief. Was sie noch mehr ängstigte und zum Hyperventilieren brachte. „Setzen sie ihr die Maske auf, das wird sie sonst nicht überleben.“ Doch noch bevor Strelok sie ihr aufsetzen konnte, wurde Meadow so furchtbar müde und alles wurde so leise und so still und sie war so kraftlos... das sie einfach nur hilflos nachgeben musste. So sank sie hinüber in eine Art bewusstlosen Schlaf.

So bekam sie nicht mehr mit, wie Strelok gestoppt wurde ihr die Gasmaske aufzusetzen, wie der Doc schnell ihren Puls ertastete und ihren Atem kontrollierte. Dann erstaunt meinte: „Sie atmet ja noch...“ und ihren Arm aus der Kniekehle befreite und ruhig neben sie legte. Als er den Venenkatheter aus ihrem Arm zog und mit einem sauberen Tuch die Einstichstelle abdrückte konnte Strelok den Blick von ihm bemerken. Den Blick der ihn fragte, warum er sich als Kavernenbewohner mit einer Ausgestossenen abgab, was er an dem ausgemergelten Körper fand, der jetzt noch nicht einmal mehr wusste, ob er leben wollte. Doch der Arzt sah auch Streloks Blick und antwortete: „Sie ist schwach und ziemlich dehydriert. Und ehrlich ich hatte gedacht das sie... stirbt...“

Dann betrachtete er lange und ziemlich verblüfft den zierlichen Körper der jungen Frau, die kreidebleich mit schwarzen Augenringen schlafend auf Streloks Schoß lag. Er sah das Blut auf den Leinen ihres Oberkörpers, betrachtete ihre Gesamtgröße und besah sich erneut das dünne Ärmchen mit weißer Haut. Ihre Finger, ihr Gesicht sowie ihre mehr als dürftige Ausstattung. Er betrachtete das Erbrochene und das Blut und horchte auf ihre leise flache Atmung. Dann sah er hilflos Strelok an: „Mehr kann ich unter diesen Umständen nicht tun...“
Wieder fiel der Blick über die Ausgestoßene. Dann kramte er in seinem Medi-Kit. Der Doc übergab Strelok wortlos drei Ampullen mit einer klar glitzernden Flüssigkeit und eine kleine flache Faltschachtel. Der Sammler würde wissen, wie er es einzusetzen hätte. Dann sah er erneut zu Meadow. „Wäre sie einer von uns, würde ich sie in unsere Quarantäne nehmen und an einen Tropf legen. Ich war mir sicher, sie überlebt es nicht.“, und spritzte ihr noch ein Aufbaumittel. Dann sah er Strelok an. „Sie ist unter Schock und gestresst. Sie braucht viel Flüssigkeit und Ruhe. Ihr hattet großes Glück.“

Der Arzt packte seine dreckigen Utensilien wieder ein und verschloss den Plastikbeutel für die spätere Desinfektion. Er ließ offen, ob er damit meinte, das Meadow Strelok, oder Strelok Glück hatte, auf ihn als Arzt in der Kaverne zu treffen. Doch vielleicht war es auch die Tatsache, das er als Arzt bereit war, diese Ausgestoßene nicht elendig sterben zu lassen. Das er seinen Kodex als Arzt immer noch ernst nahm und das Leben über die Moral und Ethik dieser Kavernenregeln stellte. „Nutzen Sie das Wasser um sie am Leben zu halten. Sie hat viel Flüssigkeit verloren.“, lehnte er sogar seine Bezahlung ab. Der Doc sprach leise. Er wusste er würde keine Lorbeeren für diese Tat ernten. Es wäre besser, wenn er den Verantwortlichen mitteilen könnte, dass es eine Ausgestoßene weniger gäbe, um die es sich da draußen zu kümmern galt und ließ das auch Strelok wissen. Dennoch blieb er auf dem Transporter und säuberte zuerst die junge Frau im Rahmen seiner bescheidenen Mittel. Dabei wickelte er ihre Bandagen an den dafür relevanten Stellen ab und untersuchte sie auch gleichzeitig noch weiter. Doch mehr wie ein Studienobjekt. Ihm entging Meadows Mangelerscheinungen nicht und sie war zu dürr und gar unterernährt für eine Frau in ihrem Alter. Doch ihr Herz schlug erstaunlich kräftig und ihr Atem beruhigte sich von Atemzug zu Atemzug deutlichst. Er nickte verblüfft. Wie konnte man da draußen so lange und jetzt DAS auch noch überleben?

Der Arzt sorgte dann dafür, das Meadow einen hygienischeren Platz bekam, als die von ihr versiffte Transporterfläche. Er ließ etwas Sand auf einem mit einer Plane überdachtem Transportlaster aufschütten und ließ Strelok zwei Decken bringen. „Auch wenn wir hier vor Witterung von Außen geschützt sind, wird es Nachts kalt. Ich sehe mal alle paar Stunden nach Euch.“, wies er den Sammler an, Meadow zu verlegen. Er als Arzt hatte keinen Einfluss darauf, wie viele Wachen notwendig waren, um eine Ausgestoßene zu bewachen, aber auch er hielt es für besser, sie nicht unbedingt den öffentlichen Blicken auszusetzen. Zumal hier keiner freundlich auf sie zu sprechen wäre. „Ach und ich rate Ihnen, die Fläche da gründlich zu säubern. Aber lassen sie die da nicht unbedingt lange alleine. Überlegen Sie, was Sie brauchen und ich besorge es Ihnen, das wäre die bessere Alternative.“, nickte er beim Verabschieden und ging zurück zu seinem eigentlichen Arbeitsplatz. Und während die herumstehenden Wachen nervös wurden, als Strelok Meadow auf die Arme nahm und sie zu dem anderen Transporter trug, dachte er über die aufgetischte Geschichte Streloks nach und darüber, wie es die Frau da geschafft hat in ihrer Verfassung den Mann zu retten und dann noch am Leben zu sein.
 
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Mit einem seltsamen Gefühl beobachtete Strelok die Behandlung und half so gut es ging. Er tat alles in seiner Macht stehende, um Meadow helfen zu können. Also führte er auch alles aus, was ihm der Arzt anwies. Auch wenn es bedeutete Meadow leiden zu sehen, war es ja für ihr Wohl. Nachdem der Mann nun auch von dem Arzt mit seiner Humanität überrascht wurde, glaubte Strelok doch noch an das Gute im Menschen. Besonders einige Kavernen verhielten sich manchmal sehr unsozial. Als alles erledigt war, was ihm aufgetragen wurde, war er erleichtert, dass alles doch noch so geklappt hatte. Die zierliche Frau befand sich im Land der Träume und ihr war geholfen, Strelok hatte ein paar neue Medikamente und eine Möglichkeit die Vorräter wieder aufzustocken.

Mit einem letzten Blick auf Meadow gerichtete, verließ er die junge Frau und wandte sich mit einer bedrohlichen Miene an die Wache. "Ihr mögt sie zwar bewachen, doch wenn ihr ihr irgendwas antut, befördere ich euch persönlich ins Grab.", drohte er ihnen, die ihn abernur verachtend und stumm ansahen. Somit ging der Sammler zurück in die Kaverne, um genau zu sein auf den Markt. Zum Glück schleppte er genug Metall mit sich herum, was er gut veräußern und eintauschen konnte.

Zuerst fand er sich an einem Laden für konservierte Lebensmittel wieder. Auch wenn Lebensmittel wertvoll waren, konnte seltsamerweise der Gegenwert des Metalls locker toppen. Tauschhandel war angesagt, wobei sich meistens die Leute darum rankten, etwas von dem glänzenden Gut in die Finger zu bekommen. "Was darf es sein?", fragte der Händler. Der etwas kurpulentere Mann entsprach allen Klischees eines Kaufmannes. "Ich brauche Lebensmittel für draußen. Möglichst etwas, was sich leicht transportieren lässt und lange haltbar ist.", war Streloks Antwort. Sofort kramte der Händler mehrere in Plastik eingeschweißte Brote und etwas, was nach Fleisch aussah, heraus. "Das würden insgesamt 250ml sein.", war seine sofortige Preisangabe. Doch statt der Sammler auch sich nur die Mühe machte eine Wasserflasche herauszuholen, holte er stattdessen einige alte Münzen hervor, die er gelegentlich in den Ruinen fand. Ca. 8 Stück fand er in einer seiner Taschen. Die Augen des Händlers weiteten sich, als er da sah, was sich vor ihm befand. "Reicht das?", war Streloks Gegenfrage. Der Kaufmann hob die Stücke an und musste tatsächlich feststellen, dass dies Metall war. Freudestrahlend nickte er. Nachdem Strelok die Lebensmittel einpackte, verließ er wieder den Laden und schlenderte weiter.

Dann war das nächste Ziel ein Bekleidungsgeschäft für robustere Kleidung. Schon als er hereinkam, wurde er von einer Verkäuferin mit aufgesetztem Lächeln empfangen. "Was ich kann ich für sie tun?", fragte sie mit einer auf freundlich gestellten Stimme. "Kleidung für längere Aufenthalte in den Wüsten. Am Wichtigsten wären jedoch leichte Schuhe, die dennoch Schutz bieten. Alles für eine Frau.", erklärte Strelok der Frau. Zwar wusste er nicht die genauen Maße für den Körper Meadows, doch konnte er sie bestimmt gut abschätzen. Nach einer halben Stunde Sucherei, hatte er einiges zusammenbekommen. Saubere Kleidung, die bei völliger Bewegungsfreiheit, geringfügig Schutz bot. Dazu leichte Schuhe, mit denen man gut laufen konnte. Letztendlich lag da Ware im Wert von 1,5 Litern Wasser auf dem Tisch. Genau hier brachte Strelok das selbe Spiel wie bei dem Lebensmittelhändler. Nur das sein Einsatz weitaus höher war. Darunter rostige Schrauben, noch ein paar Münzen und Metallbruchstücke. Eigentlich war es sogar fast sein Letztes. Die Kleidung auf dem Arm tragend ging Strelok zurück zum Hafen.

Dort angekommen, stellte er erleichtert fest, dass noch alles seinen gewohnten Gang ging und nichts passiert ist. Nur das die Wachen doch irgendwie lästig waren. Vorsichtig drängte er sich an ihnen vorbei, wobei er immernoch giftige Blicke erntete, und setzte sich neben Meadow. Die Kleidung legte er neben sie ab. Daraufhin saß er einfach nur wartend neben sie. Nach einigen Stunden kam der Arzt erneut vorbei und stellte keine Verschlechterung ihrer Werte fest. Noch bevor der Arzt ging, hielt ihn Strelok auf: "Es ist zwar nett, dass sie uns kostenlos helfen wollen, doch auch sie müssen von etwas leben." Mit einem dankenden Lächeln drückte er dem Mann seine letzten 4 Münzen in die Hand und ließ ihn ziehen. Somit setzte sich Strelok wieder Meadow und bewachte sie, so komisch es auch klingen mag.
 
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"Na gut, auch wenn es da nicht viel zu erzählen gibt. Ich wurde in der Kaverne in Frankfurt geboren, bin dort aufgewachsen und habe mich der Eskorte angeschlossen, um die Oberfläche zu sehen. Dann bin ich dabei geblieben. Was ist mit dir?" fragte sie, unterbrach Skorpion jedoch mit einer Handbewegung, ehe diese Antworten konnte. "Weißt du was, wir sollten was essen oder zumindest einen Kaffee trinken, während wir uns kennenlernen. Ich lade dich ein. Vielleicht findet sich hier irgendwo eine vernünftige Kantine." schlug sie vor.
Dann hörte sie den Aufseher schon wieder wegen irgend etwas rumschreien, konnte aber nicht direkt verstehen, worum es ging.
"Dort ist es bestimmt leiser. Keine Ahnung, was der schon wieder hat. Joe schreit niemals so rum, obwohl er erwartet, dass seine Befehle genau befolgt werden. Er setzt da lieber auf Vernunft und Vertrauen." meinte Linda und schickte sich an vorzugehen.
 
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Meadow schlief tief und fest. Ab und an drehte sie sich, aber sie schlief, wie sie noch nie zuvor schlief. Sicher, ruhig und traumlos tief. Mit anderen Worten: erholsam. Der Arzt, der in einiger Entfernung die Münzen Streloks in der Hand wog sah von weitem in Transporterrichtung und war innerlich zufrieden. Nicht über die Metallstücke, sondern darüber doch das Richtige getan zu haben. Irgendetwas sagte ihm nämlich, das die beiden zu ungewöhnlich waren für Ausgestoßene. Dann verließ er das Hafengelände und ging in seinen Arbeitsbereich zurück. Er war neugierig auf Meadows Blut. Da er noch nie eine „wahre Ausgestoßene“ untersuchen konnte, geschweige denn an frisches Blut von eben solchen kam, wollte er sich sofort an die Arbeit machen, es zu analysieren.

Meadow unterdessen drehte ein letztes Mal den Kopf nach rechts. Sie fühlte ihren Atem und der war ruhig, sie fühlte ihr Herz schlagen und es war ruhig, dann lauschte sie zuerst auf die Umgebung und die war ... ungewohnt, doch nicht bedrohlich. Sie lag auf Sand, das merkte sie sofort und sie merkte ihre verrutschten Bandagen unter einer ... Decke? Sie kratze die junge Frau, aber das war nicht so wichtig.

Meadow fing an ohne sich sonst zu bewegen die Augen zu öffnen.
Sie sah eine Barriere aus Metall und ein Dach aus Stoff. Alles war grau und zwar auf eine Art, wie es Meadow nicht kannte. Hier war kein Wüstenlicht, hier war nicht draußen, obwohl es so kalt wie draußen war. Sie erinnerte sich: Ein Mann, der ihren Arm in der Kniekehle fixierte, Strelok hinter ihr und Schmerzen... Blut.
Sie blickte an sich herunter und griff in den Sand. Es war weg. Alles war weg. Dann wand sie den Kopf nach Links und da saß er: Strelok.

Er schien nicht zu schlafen und hatte keine Maske auf. Wortlos sah sie ihn im halbdunklen Grau der Nacht an. Sie wusste was er für sie getan hatte – normalerweise wäre sie jetzt tot.

„Danke.“, flüsterte sie leise krächzend und schluckte beschwerlich. Dann lächelte sie müde.
 
Nach einiger Zeit wachte Meadow endlich auf, worin Strelok eigentlich erleichtert war. Sie hate trotz ihrer Bewegungen im Schlaf so komatös gewirkt. Das Wichtigste im Moment war jedoch, dass sie in Sicherheit und versorgt war. Vorsichtig legte der Sammle eine Hand auf ihre Schulter und sprach leise: "Es gibt nichts zu danken. Du hast mir auch schon ein paar mal aus der Patsche geholfen. Eigentlich sollte ich dir danken." Die Schwere und Müdigkeit in ihrer Stimme, war sicherlich noch von der Erschöpfung eine Nachwirkung. Etwas zu trinken für sie, wäre natürlich auch nicht schlecht.

"Erschreck dich nicht. Ich gebe dir bloß etwas zu trinken.", versuchte Strelok die junge Frau darauf vorzubereiten. Er zog die Wasserflasche hervor, die eigentlich als Bezahlung für den Arzt dienen sollte. Daraufhin drehte er sie auf und nahm die Flasche in die linke Hand. Mit der rechten hob er sanft ihren Kopf an und flößte ihr das saubere Wasser ein, damit sie zumindest ein wenig Flüssigkeit bekam. Als alles weg war, verschloss er die leere Flasche wieder und packte sie weg.

"Falls du Hunger haben solltest,", fing Strelok an und zog ein eingeschweißtes Sandwich hervor, "hier ist etwas, wenn du möchtest. Außerdem habe ich für dich neue Kleidung besorgt. Wenn es dir soweit besser geht, kannst du sie ja anprobieren. Doch erstmal brauchst du Ruhe und Schlaf. Wenn du möchtest bleibe ich neben dir."
 
Sue seufzte, als sie mit Linda zum Aufseher herüber-sah. Es schien ihm nicht schnell genug zu gehen. Wer weiß wie viele Händler hier heute noch abreisen und ankommen würden. Der Hafen war wirklich ein unentspannter Ort. "Einverstanden.", nickte sie der neuen Kameradin zu, die Gomez durchaus sympathisch war. Vielleicht könnte sich sogar so etwas wie Freundschaft entwickeln. Sue wusste wie schnell das da draußen gehen konnte. Ein Sandsturm, ein radioaktiver Wind und ehe man sich versieht kämpft man Seite an Seite gegen Banditen, Schmuggler und um ein schattiges Plätzchen. Die beiden Frauen fuhren mit dem Aufzug nach unten. Durch das Glas und die die Löcher in der stählernen Konstruktion des Fahrstuhlschachts erstreckte sich bald die eigentliche Kaverne Florenz vor ihnen. Die Stadt war in mediterranen Sandtönen gehalten, was mit dem modernen Touch an Energieschildern, Bannern und Beleuchtungen ein bisschen wie ein Ort auf einem anderen Stern aussah. Ein fliegendes Plakat pries eine neuen Erfrischungsgetränkemarke an, während hier und dort ein virtueller Springbrunnen das Stadtbild verschönerte. Sue wollte nicht zurück in die Bar, in der sie die Auseinandersetzung mit Strikers Leuten hatte. Stattdessen führte die die Neuankömmling in ein lauschiges kleines Lokal, mit Markisen, Sonnenschirmen und netter Musik, die aus kleinen Lautsprechern in Wänden und Decke kamen. Schon verrückt, was die Menschen alles tun, um ihre Gewohnheiten zu behalten. Auch wenn niemand hier einen Sonnenbrand bekommen könnte, war der gelbe Ball am virtuellen Himmel doch nichts als eine Projektion, setzen sich die Leute, welche draußen saßen, lieber unter die Markise, oder einen Schirm, als in der 'Sonne' zu sitzen.
Schnell fanden die beiden ein schönen Platz in einer Ecke der Terrasse. Sogar echte Blumen gab es hier, was beispielhaft dafür, war, wie reich die Besitzer dieses Bistros sein mussten. "Was darf's sein, die Damen?" fragte ein schmaler Kellner in traditioneller Arbeitskleidung und mit einem leichten Schnurrbart, der wohl die gleiche Menge Gel inne haben musste wie seine braunen Haare. "Ich nehme nur einen Kaffee, Synthet 5." - "Sehr wohl, Einen Kaffee Synthet 5", er schaute zu Linda, "und was darf ich Ihnen bringen?"


"Danke, ich möchte eigentlich nur etwas schlafen." sagte Jenkins und quälte sich aufs Bett. Behutsam setze er sich. Dann lehnte er seinen Rücken gegen die Wand und nahm vorsichtig ein Bein nach dem anderen auf die Liege. Allein das war schon pure Erholung für ihn, statt auf heißem Sand und hartem Fels zu liegen. Tina zuckte mit den Schultern und nahm die angebotene Wasserflasche des Eremit wieder zu sich. Sie folgte den Angaben des Retters und trank nur ein bisschen, bevor sie die Flasche wieder zuschraubte und an Thomas übergab. "Vielen Dank, das du uns rettest. Wir dachten schon wie wären verloren. Ich bin Tina... das Häufchen Elend da hinten ist Jenkins. Wir waren Teil einer Eskorte von Florenz nach Frankfurt, als wir von Ausgestoßenen überfallen wurden. Als ich zu mir kam, war unser Transporter ein rauchender Schrotthaufen und alle unserer Leute einschließlich der drei Händler lagen tot in der Gegend rum. Nur Jenkins konnte ich noch lebend finden und bin mit ihm von diesem Ort geflohen. Leider haben wir dabei etwas Zeitdruck gehabt, weil wir schnell merkten, dass die Mistkerle uns verfolgten, die unser Wüstenschiff angegriffen haben. Ich weiß selbst nicht, wie wir so lange vor ihnen davon laufen konnten, aber irgendwann schienen sie aufgegeben zu haben... zum Glück" Tina sah betroffen auf die blinkenden Anzeigen von Thomas Geräten. "Erst zu diesem Zeitpunkt wurde uns klar, dass wir uns hoffnungslos in der Wüste verlaufen haben... doch dann bist du aufgetaucht, den Rest kennst du ja." Sie schenkte dem Mann ein Lächeln, was von Herzen kam. Sie war wirklich froh über seine Gesellschaft. Vielleicht würde er sogar mit ihnen zurück kommen wollen. Tina war sich sicher, dass ihn ihr Vorgesetzter als Scout einstellen würde, doch im Moment wollte sie nicht über solche Dinge reden. Sie war nur froh noch am Leben zu sein und nicht allein.
 
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„Nein, ich bin nicht hungrig. Nur müde.“ Meadow lächelte schwach und mümmelte sich leicht in die Decke ein. Sie lauschte Streloks Worten und betrachtete ihn lange. „Warum tust du das?“, fragte sie ihn und noch bevor er antwortete kam auch die Erklärung, was genau sie meinte: „Ich mein, du bist ein Kavernenbewohner. Lebtest in ihrem Schutz und Wohlstand. Was treibt jemanden nach draußen, wenn er nicht ... muss?“

Die Kleine richtete sich leicht auf und schaute aus dem Laster in die mittlerweile erhellte Dunkelheit des Hafens. Auch wenn es Nacht war, hier war immer etwas los. Waren wurden verladen, Karawanen abgefertigt. Wagen fuhren vorbei und bewaffnete Männer und Frauen liefen entlang und unbewaffnete. Es gab Licht, Strom und Geräusche und alles war Meadow unbekannt. Doch sie hatte keine Angst. Sie ließ sich wieder in den Sand zurückgleiten und betrachtete ihren verarzteten Arm. „Es wird eine Weile dauern, bis ich wieder ... so weit laufen kann, wie zuvor, aber ich schaffe das.“, kommentierte sie ihren starken Blutverlust, der ihr merklicher zu schaffen machte, als gedacht. „Vielleicht sollte ich doch etwas... essen?“, und lächelte wieder. Seufzte dann und konnte das Ganze noch nicht so richtig einordnen.

„Habe ich Zeit mir das hier auch noch ein wenig anzusehen?“, fragte sie ihn dann schon noch neugierig auf den Hafen der Kaverne.
 
Über die Frage der jungen Frau musste Strelok erst einmal grübeln. Sie hatte recht. Wieso hatte er sich für den Weg des Sammlers und nicht für den eines Kavernenbewohners entschieden? Doch letztendlich fand der Mann nur zwei Antworten darauf. Seine Neugier nach den Dingen dort draußen, als auch seine Familie, die schon seit Generationen Sammler war. "Naja, es ist ganz einfach. Zuallererst solltest du vielleicht wissen, dass ich sehr neugierig bin und alles da draußen sehen und entdecken will. Außerdem liegt dieses 'Sammlersein' in meiner Familie. Irgendwie waren bisher jeder meiner Verwandten Sammler.", erklärte er Meadow, die sich in der Zwischenzeit neugierig umschaute.

Währenddessen betrachtete Strelok den recht ausgemergelten und ziemlich kaputten Körper Meadows. Der Arzt hatte wirklich recht, dass es ein Wunder sei, welches wie überleben ließ. Irgendwie mochte der Sammler die Kleine, wonach er auch alles tun würde, um sie zu beschützen. Sie war eine Ausnahme unter den Personen da draußen. Wo sich die Anderen nur um ihren Profit oder um fette Beute kümmerten, schien sie einfach nur darauf aus zu sein, zu überleben. Mehr nicht. Das war das, was sie von den anderen Ausgestoßenen abhob. "Das wirst du bestimmt, schließlich bist du eine starke junge Frau.", kommentierte er die Aussage ihrerseits und fügte noch hinzu: "Und ja du solltest besser noch etwas essen. Du wirst die Kraft brauchen."

Doch die nächste Frage stimmte Strelok wieder missmutig. Denn er musste zwangsweise darüber nachdenken, dass sie nur einen Tag Aufenthaltsberechtigung hatten. Wobei dann zu beachten war, dass Meadow noch ein weites Stück entfernt davon war, alleine laufen zu können. So eine Behandlung und die Genesung kostete dem Körper sehr viel Kraft und war dementsprechend ermüdend. Von diesen Sorgen wollte Strelok ihr aber erstmal nichts erzählen. "Du wirst kaum selbst auf eigenen Füße stehen können. Doch wenn du willst und du dich dazu bereit fühlst, kann ich dich stützen, notfalls auch tragen, um dir hier mal alles zu zeigen."
 
"Ich nehme das Gleiche, aber mit einem Schuss Milch." erwiderte Linda.
Als sie beide ihren Kaffee hatten, suchte sie einen freien Platz für zwei. Es war nur noch einer in der Ecke frei, denn die Kantine war gut besucht. Also steuerte sie darauf zu und ergriff wieder das Wort, als sie sich gesetzt hatten. Mittlerweile schwand ihr Misstrauen ein wenig, wenn auch nicht ganz. Doch zuerst legte sie ihren Helm ab. Durch die Dekontaminierung war sie schon direkt bei ihrer Ankunft gegangen.
"Du bist also Söldnerin? Bist du schon länger in dieser Kaverne? Du hast oben gar keine Schutzkleidung getragen." stellte sie fest.
 
Sue schüttelte den Kopf. "So etwas wächst nicht gerade auf Bäumen. Wenn ich wieder zu Geld komme, was hoffentlich bald sein wird, kaufe ich mir Welche.." Das war alles was sie dazu zu sagen hatte. Doch um nicht unhöflich zu sein, entschied sie sich Linda etwas an ihrem Leben teilhaben zu lassen. "Ich war früher Soldatin .. ein Lt. in Lyon. Die Armee hat mir immer gelegen und ich dachte, 'Hey, warum nicht'.. naja,... ich wusste nicht wie sehr die Oberen Angst vor einem schlechten Ruf hatten... Bei 'passender' Gelegenheit lernte ich das ziemlich schnell. Damit es nicht auf sie fällt brauchten sie jemand anderes... einen Sündenbock und ich war noch nie dafür bekannt sehr geduldig die Dinge ihren Lauf nehmen zu lassen, ohne mich einzumischen. Da kam ich wohl gerade Recht..." Sie legte die Hände auf ihren Bauch, während sie sich in die Lehne fallen ließ. "Nun bin ich mein eigener Herr und muss mich nur sehr bedingt an so etwas wie Befehle halten... also meistens jedenfalls. Was ist mit dir? Wie kommt es, dass du in Joes Schutztruppe bist. So sehr anders als wir Söldner muss dein Leben gar nicht sein, oder irre ich mich?" - "So bitte sehr die Damen.. Zwei Tassen Kaffee Synthet 5, einmal mit Milch, einmal ohne..." Der Kellner stellte die Getränke ab und wandte sich wieder seinen Dingen zu.
 
Meadow nickte eifrig bei all den Erklärungen und Worten Streloks und nahm nun das eingeschweißte Sandwich entgegen und wickelte es aus. Langsam und bedächtig knufte sie und kaute, schluckte immer wieder die kleineren Bissen hinunter. Meadow war dankbar zu Essen zu haben und noch am Leben zu sein und blickte sich weiter neugierig um. "Mhh..." lächelte sie ihren Retter dann an und meinte mit halbvollem Mund kauend: "...sünd dü Sachen da führ mich?" und schluckte zwar beschwerlich, aber tapfer die Mahlzeit hinunter. Immer noch nicht glauben könnend, das es wirklich ihre sein könnten - hatte sie doch kaum etwas anderes angehabt als ihre Bandagen bislang und Wickel. Strahlt dann wieder Strelok an und isst zuende.

Langsam krabbelt sie dann ein wenig zu den bereitliegenden Sachen ohne Rücksicht auf ihre eigene Nacktheit und sondiert diese zuerst staunend, aber dann doch recht zielsicher und streift sie über. Der Stoff fühlt sich ungewohnt weich auf ihrer Haut an und er wärmt zudem noch mehr als ihre Bandagen. Sie fühlt sich eingewickelt wie in einige Decken ohne das diese zu schwer auf ihrem Körper lasten. Wenn sie könnte, würde sie aufspringen und sich drehen um die eigene Achse, aber so kann sie nur immer wieder staunend ihre Ärmel bewundern und das mit ausgestreckten Armen. Ein Glanz legt sich über ihre Augen als sie Strelok so anstrahlt und nickt dann sich leicht aufrichtend ihm die Arme wie ein Kind entgegenstreckend, wenn es getragen werden möchte.

"Ich bin ja soooo gespannt." und kichert leicht die Kaverne besichtigen wollend.
 
"Naja, ich wurde Joe einfach für meine Ausbildung zugeteilt. Danach bin ich bei ihm geblieben. Und eigentlich ist die Karawanenwache meistens recht eintönig, wenn man von den gelegentlichen Überfällen absieht. Wir kommen nie in die Nähe von Ruinen oder so, dabei würde ich zu gerne mal welche sehen. Aber es wäre einfach zu gefährlich, weil das ideale Orte für den Hinterhalt sind und sich dort gerne mal Banden versteckt halten. Von daher sieht man bis zum Zielort oder einem Etappenziel immer nur die Wüste." erklärte Linda. "Ich denke schon, dass du wesentlich mehr von der Welt draußen gesehen hast als ich. Die Dinge von früher kenne ich fast nur aus Büchern. Ab und zu findet man nach Sandstürmen kleinere Artefakte, so alle paar Dutzend reisen mal. Sowas wie alte Flaschendeckel aus Metall oder so. Sowas sammle ich. Sonst ist auf diesen Reisen echt nichts los. Übrigens solltest du wegen der Schutzausrüstung mal mit Joe reden. Er besorgt dir für die Reise bestimmt eine, wenn du eine möchtest. Wenn er mit dir zufrieden ist, legt er sie am Ende vielleicht auf deinen Lohn drauf. Das sähe ihm ähnlich."
 
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