RPG Survivors

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Sira zuckte kurz erneut zurück, als die Omega Einheit wesentlich schneller als erwartet sein Messer packte und wieder verstaute. Siras Anspannung verflog dadurch zwar, doch wirklich sicher in der Nähe der Maschine fühlte sie sich immer noch nicht. Seine Handlungsweise war für Sira völlig unvorhersehbar und sie wurde auch nicht wirklich schlau aus ihm... Sein Wille war als Maschine zwar ganz offenbar genauso frei wie der ihre, doch Sira konnte nicht sagen ob geringe 'Reste' seiner ursprünglichen Programmierung irgendwo im Hintergrund noch immer aktiv waren.
Sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass die Omega Einheit zumindest Interesse an einer möglichen Verbesserung durch Siras Support-Programme zeigte... doch Fehlanzeige, die Maschine zeigte ein unerwartetes Desinteresse und eine bemerkenswerte Gleichgültigkeit.
Die Worte von Omega über Menschen ließen sie zweifeln, denn er hatte recht... Sira konnte zwar andere Maschinen manipulieren, doch organische Lebewesen wie die Menschen selbst konnte sie lediglich täuschen.
Tricksen und täuschen... da die andere KI offenbar nicht mit ihr kooperieren wollte, musste sie mit diesen Mitteln wohl alleine ihr Ziel erreichen.
"Gut, dann überlasse ich dich deinem sinnlosen Dasein... du kannst hier Draußen gerne herum wandeln bis deine Energiezellen völlig ausgebrannt sind oder du einfach nur völlig verrostest.", sprach Sira mit einer boshaften Gesichtsmimik und dazu passendem Unterton in der Stimme, bevor sie unbeirrt an der anderen KI vorbei ging.
Ihr Weg führte sie über eine völlig zerstörte Straße in Richtung der ehemals großen deutschen Stadt, von der Heute jedoch nur noch ein Schatten seiner selbst übrig geblieben war.
Wenn die andere Maschine ihr folgen würde, dann solle sie das ruhig tun... und wenn nicht dann solle sie hier Draußen verwahrlosen.
 
Es dauerte eine ganze Weile bis sich der Transporter mit den Gefangen in Bewegung setzte. Von drinnen vermochte niemand zu erkennen, was draußen vorging. Es gab weder Fenster nach draußen, noch ein Guckloch nach vorn zu den Fahrern. Anscheinend wollte man sichergehen, dass die Gefangenen auch nicht irgendwie nach draußen Kommunizieren können, denn neben den Wänden aus Stahl war der Transporter mit einen Kraftschild umgeben. An und für sich war der Transporter ein gefundenes Fressen für jede Art von Unhold, waren doch die wichtigsten Ressourcen - bis auf Wasser - in diesem Ding vorhanden: Technik, Energie und Metall. So Mancher würde ganze Familien töten um an diese Rohstoffe zu kommen. Daher waren Transporter auch immer schwer bewacht. Zwei Truppentransporter und eine Schutztruppe von etwa 30 Mann als freie Kämpfer begleiteten solch einen Transport. Daher lohnte sich auch nur der Transport von vielen Gefangenen auf einmal. Es polterte und knarzte hin und wieder, doch konnte man nur erahnen was dort draußen vorging. Die Vermutung war naheliegend, dass der Transporter sich seinen Weg über unwegsames Gelände suchte und somit das eine oder andere Stück Land plättete. Damit es nicht stockfinster war gab es Lampen im Transporter hinter einer Decke aus Panzerglasverbund mit Kunststoffen. Ohne Hilfsmittel war sie unmöglich abzubekommen um seinem traurigen Schicksal zum Beispiel ein vorzeitiges Ende zu bereiten.

Doch plötzlich gab es seltsame Laute. Das gleichmäßige Rattern der Fahrgeräusche stoppte abrupt und von draußen war ein heftiges Poltern und Geschrei zu hören. Befehle wurden gebrüllt und hin und wieder rumste etwas ganz gewaltig gegen die Wand. Dann gab es neben dem Gefährt eine Explosion und der ganze Transporter kippte auf die Seite. Die Luft war voller Schweiß und Angst. Als man dachte es ginge nicht schlimmer begannen die Lampen zu flackern. Wieder rumste es, nun jedoch gegen den Boden und dies nicht nur einmal.



"Ich habe keine Ahnung. Wo zur Verdammung ist hier eine verdammte Höhle!?"
Sue war sauer. Nicht allein auf die Umgebung, sondern auch auf sich, dass sie ihrer Aufgabe nicht gerecht werden konnte. Sie drehte sich um. Eine Wand aus gelben und weißem Rauch zog immer näher auf sie zu. Wenn man lange genug in den Sturm sah, erhaschte man Blitze, welche undefinierbar aufzuckten... allerdings waren diese nicht blau, oder weiß, sondern giftgrün. In dieses Gemisch wollte die Söldnerin auf keinen Fall geraten. "Wir müssen uns ranhalten!" Sue blieb am Rand eines Felsvorsprungs stehen. Soweit sie sah nicht als Kämme, Abhänge und Geröll, aber weit und breit nichts was einen Schatten nach innen warf. "Ich fass's nicht!" Ärgerlich stampfte sie mit dem Fuß auf. Diesem Wutanfall war die trockene Erde unter ihr nicht gewachsen und brach ohne Vorwarnung ab. Sue schrie überrascht auf und rutschte in die Tiefe. "AAhhhhhhhhhiiiii, Lindaaaaaaaaaa." Es wurde immer dunkler um sie herum. Hier war es eindeutig schattig. Da kam ihr Überlebenswille und sie entschloss nicht so bedeutungslos abzutreten. Mit einem beherzten Griff in den Nacken zog sie ihre Klinge hervor und rammte sie in die Wand. Glücklicherweise kam sie zum Stehen. Sie hatte sogar Gelegenheit zu prüfen ob sie noch lebte und wo sie eigentlich war. "MIR GEHT'S GUT!", brüllte Skorpion nach oben. Dann weiteten sich ihre Augen. "LINDA, HIER IST EINE VERFLUCHTE HÖHLE!" Tatsächlich sah sie einen tiefen Schlund welcher in den Berg führte. Ich schaue nach ob wie einen besseren Zugang für die Karawane finden. Vorsichtig tastete sie mit der freien Hand zum Rand der Höhle. Sie kam gerade so nicht ran. "MIERDA!" Ihre ganze Seite tat weh auf der sie hinab gerutscht war. "Komm schon Skorpion! Aufgeben gilt nicht!", sprach sie sich Mut zu. Dann nahm sie ihren ganzen Willen zusammen und begann zu schwingen. Der trockene Boden der Wand riss leicht auf. Erschrocken sah sie dem Riss entlang, machte aber unbehelligt mit ihrer Akrobatik weiter. Schließlich blieb ihr keine Zeit mehr. Sie merkte in den Fingern wie die Wand nachgab. Daher nahm sie ihren Mut zusammen und sprang zum Loch, ohne ihr Schwert loszulassen. Ihre freie Hand streckte sich zum Höhlenrand während ihre Klinge nun endgültig aus der Wand glitt. Sue hielt die Luft an.
 
Es waren nun schon einige Stunden vergangen seitdem Sira durch die völlig herunter gekommenen Überreste Frankfurts gewandert war. Ihr eigener Atmosphärenscan ergab unterschiedlich hohe Strahlenwerte an verschiedenen Stellen der Stadt. Sie waren innerhalb der Stadt selbst stärker als Außerhalb und schienen sich durch die Strukturen besser zu halten. Da war es schon wieder... dieses menschliche Verhalten des "hätte, könnte, dürfte", dies war irrelevant das wusste sie ganz genau, doch dennoch stützte sich ihre Software auf solche Verhaltensmuster obwohl ihre Prozesse im Grunde nur Fakten aufstellten.
Siras mechanische Augen blickten entlang einer verfallenen Häuserreihe, worauf sie auf jene zuging und durch eine eingestürzte Mauer das Innere des Gebäudes betrat. Rechnerische 90% der Inneneinrichtung waren niedergebrannt was sich auch auf Decken und Wände ausgewirkt hatte, welche mit dem Ruß der Feuer belegt waren. Die KI blickte sich noch etwas in dem Raum um bevor sie über die Überreste einer Tür hinweg ging und einem nach links gewundenen Treppenhaus nach Oben folgte. Nach der Analyse der Unteren Räumlichkeiten lag die Chance hier Überlebende zu finden bei 0,001%, doch dennoch suchte Sira alles ab. Irgendetwas musste sie finden können, kleine Datenträger nicht all zu schwer beschädigte Computer... irgendetwas das ihr Antworten lieferte. Als sie sich im oberen Stockwerk des Gebäudes befand legte Sira ihre Hand auf die halb verbrannte Tür, wobei ihre sensiblen Sensoren das poröse verbrannte Holz wahrnahmen und ihr mitteilten, dass nur nicht all zu viel Druck darauf ausgeübt werden durfte.
Die Tür öffnete sich knackend und offenbarte ein grausiges Bildnis. Ein Mensch wäre in diesem Moment wohl erschrocken einige Schritt zurück gewichen, doch die KI blieb sachlich und analysierte die Umgebung. Das Zimmer hatte weniger Schaden genommen doch war im Grunde auch vollkommen zerstört. Vor ihr in einem verfallenen Bett erblickte man eine Ansammlung von drei menschlichen Skeletten dessen Knochen schwarz verfärbt und noch in recht säuberlicher Ansammlung zum ursprünglichen Körper hin lagen. Sira schritt auf das Bett zu und starrte auf die Überreste hinab... aufgrund des messbaren Größenunterschiedes und eines Tiefenscans des Knochengewebes ließ sich darauf schließen, dass es sich dabei wohl um eine Familie handelte. Ob das Skelett des Kindes in der Mitte einmal feminin oder maskulin war, ließ sich ohne DNA-Scan nicht ermitteln und auch dieser Scan würde längere Zeit in Anspruch nehmen da die Knochen sehr stark beschädigt waren durch die Feuer die gewütet hatten.
Aufgrund der Anordnung der Knochen ließ sich darauf schließen, dass die enormen Strahlungsmengen die in Sekundenschnelle auftraten die Menschen erst töteten und anschließend das Feuer durch die Einschläge ihr Übriges tat. Eine Abfrage ihrer Logikprozesse und Muster menschlichen Verhaltens, ließen es jedoch nicht wirklich sicher sagen warum sie sich die Familie dort zum sterben eingefunden hatte.
Siras rechte Hand fuhr vorsichtig zwischen die skelettierten Finger der Rechten des Kindes, worauf die KI einen rundlichen Gegenstand mit einem Loch an der Unterseite empor hob. Ihre weiche künstliche Haut wischte einmal über das was sie da in den Händen hielt um den schwarzen Ruß zu entfernen, worauf sie anschließend auf einen Puppenkopf aus Porzelan blickte...
Das Material war Hand bemahlen, doch große Teile waren nicht mehr zu erkennen. So wirkte das Gesicht der Puppe wie eine groteske und schwer entstellte Fratze...
Dies und der Anblick der menschlichen Überreste erinnerte die KI an die vielen Toten als damals die Valhalla unterging, zum kalten und nassen Grab für viele Besatzungsmitglieder wurde welches sie für lange Zeit teilte.
Sira versank dermaßen in diese gespeicherte Erinnerung, sodass sie erst wieder in die Realität zurück fand als ihr der Kopf der Puppe aus den feinen mechanischen Fingern glitt und mit einem klirrenden Geräusch auf dem Boden zerschellte.
Erneut fiel ihr Blick auf die skelettierten Leichen... ob alle Menschen deren Schicksal geteilt hatten?
Da es keine weiteren Hinweise und auch nichts sonstiges was von Interesse gewesen wäre gab, wandte sich die KI von dem erschütternden Bild ab und verließ den Raum. Anblicke wie Jene würde sie wohl über die ganze Stadt verstreut finden...
Das nukleare Feuer hatte sich sicher auch die meisten Computer zum Opfer gemacht, zumindest fand Sira in dem Raum nebenan lediglich die Überreste eines ausgebrannten Gerätes dessen Chipsätze und Platinen völlig geschmolzen waren. Alle Stromzufuhren waren vollständig ausgebrannt... Das jegliche Speichermedien wie zum Beispiel alte SD-Karten ebenfalls völlig zerstört waren galt bei dem Anblick der sich ihr hier bot ebenfalls als Fakt.
Zudem standen die Chancen Antworten auf genau das zu finden, nämlich was hier passiert war, auf privaten Geräten ebenfalls sehr gering.
Hier gab es nichts mehr, jedoch gehörte Aufgeben nicht zu den stark ausgeprägten Eigenschaften der KI, daher galt es weiter zu suchen... denn geringe Chancen hieß nicht automatisch, dass die Möglichkeit nicht dennoch bestand.
Sie ging das Treppenhaus wieder nach Unten, durch die ausgebrannte Küche und das selbe bröckelnde Loch der Mauer wieder nach Draußen in die grauen und verfallenen Tiefen der Stadt.
Wenn man diese noch als jene bezeichnen konnte... und wenn dann als eine Stadt der Toten.
 
Erleichtert atmete Linda auf. Sie hatte schon befürchtet, ihre Kameradin hätte sich den Hals oder zumindest ein Bein gebrochen. Letzteres wäre in der Wüste bei einem nahenden Sturm ein Todesurteil gewesen, auch wenn ersteres wahrscheinlich schneller gegangen wäre. So rief sie zurück:
"Tu das! Ich informiere die anderen. Viel Auswahl haben wir wohl nicht."
Einen Moment zögerte sie noch, dann gab sie ihre Position an Joe durch.
"Die gute Nachricht ist, wir haben eine große Höhle gefunden. Die schlechte Nachricht lautet: Der Eingang, den Skorpion entdeckt hat, ist für die Wagen ungeeignet. Sie sucht nach einem besseren, aber ihr solltet schonmal herkommen, damit wir keine Zeit verlieren. Da braut sich ganz schön was zusammen, aber das weißt du ja selbst."
 
Diese plötzlichen Einschläge rüttelten den Transporter komplett durch. Besonders die Gefangen wurden im hinteren Teil des Fahrzeugs herumgeschleudert, als wären sie nur einfache Puppen. Als dann noch eine weitere Explosion den ganzen Transporter auf den Kopf warf, war es gänzlich vorbei. Der Krach draußen ging zwar weiter, doch Strelok vernahm nur noch alles verschwommen. Er hatte sich mehrmals den Kopf angestoßen und stand kurz vor der Bewusstlosigkeit. Er hatte dennoch Glück, denn hätte er an der Wand gestanden, wäre er von der Masse der ganzen Leiber hier erdrückt und getötet worden. Doch letztendlich verlor er das Bewusstsein durch seine Kopfverletzung...

Ca. 2 Stunden später:
Langsam kehrte der Sammler aus seiner Traumwelt zurück, in die er gewaltsam geschickt wurde. Sein Kopf tat unheimlich weh und sein gesamter Körper schien verprügelt worden zu sein. Nur allmählich öffnete er seine Augen, nur um festzustellen, dass die Transportertür geöffnet worden war. Nur Meadow, weitere wenige Gefangene und er selbst lagen noch in dem Transporter. Der Rest war einfach verschwunden. Was war passiert? Vorsichtig rappelte sich der Mann auf, wobei er sich dabei wie 90 vorkam. Es ging nur mühsam und die Schmerzen verhinderten jede schnellere Bewegung. Als er endlich stand, wurde ihm schwindelig, dennoch hielt er sich auf den Beinen. Mit langsamen Schritten tappte er zur Tür. Ein gleißendes Licht empfing ihn, weil sich seine Augen an die Helligkeit noch nicht gewöhnt hatten. Nach ein paar Sekunden des Gewöhnens konnte er nun auch aus dem hinteren Teil des Transporters auszutreten. Der Anblick der sich ihm bot, war grauenhaft.

Überall lagen Leichen, die von schweren Kämpfen zeugten. Einige waren von Explosionen zerfetzt worden, wieder Andere wurden durch Nahkampfwaffen getötet. Jedenfalls wurde der Transporter überfallen, dass stand zumindest fest. Um den umgekippten Transporter konnte man erkennen, dass hier viele Explosionswaffen zum Einsatz kamen. Das konnte nicht normal sein. Um festzustellen, wer wen angegriffen hatte, musste der Sammler die Leichen durchsuchen und identifizieren. Sein Blick galt zuerst einer Auffälligkeit. Denn ca. 15 Leichen waren um den umgekippten Transporter im Kreis angeordnete, was fern an einer Schutzformation erinnerte. Das mussten die Bewacher des Tranportes gewesen sein. Ein stück weiter weg, lagen nochmal 15 Tote und das teils als fast nicht mehr definierbare Körper. Was hier geschehen war, war ein absolutes Massaker. Erst jetzt machte sich der Sammler ans zählen der anderen Körper. Doch bei 56 hatte er schon aufgehört. Die meisten trugen einfache Kleidung und ihre toten Hände hielten sich an selbstgebauten Waffen fest. Eindeutig Banditen, doch soviele hatte Strelok noch nie gesehen. Wie war es Banditen möglich, eine so große Zahl an Kämpfern aufzubauen, um sich solch einen Angriff zu leisten?

Beim genaueren Hinsehen erkannte er Fahrzeugspuren. Doch von der Richtung ausgehend, von wo die Transporter kamen, führte diese eine Spur weiter. Hatten sie es tatsächlich geschafft, einen Transporter zu stehlen? Allein diese Tatsache, machte dem Mann Angst. Schließlich waren es Banditen, die einen schwer bewachten Konvoi hatten erfolgreich angreifen und ausrauben können. Da schoss dem Sammler ein übler Gedanke durch den Kopf. Hektisch fing er an seine Taschen zu kontrollieren, in denen er seine Ausrüstung, Vorräte und Ähnliches aufbewahrte. Doch hingegen jeder Logik befand sich noch alles am rechten Platz. Anscheinend reichte diesen Typen der Transporter.

Jetzt hieß es jedoch, erstmal von dort wegzukommen oder besser zu erfahren, wo er war. Plötzlich schoß ihm jedoch ein Gedanke in den Kopf: Meadow! Eilig spurtete er zurück in den Transporter und fand schnell ihren Körper, der leblos wirkte. Er kniete sich vorsichtig neben die zierliche Gestalt und fühlte den Puls. Er war zwar schwach, aber dennoch war er vorhanden. Erleichtert atmete der Sammler auf, doch je bekam seine Erleichterung einen Dämpfer. Sie die ganze Zeit durch die Wüste zu tragen, wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Jetzt hatte er die Wahl: Entweder ließ er sie hier zurück und gab ihr das nötigste zum Überleben, oder nahm sie doch mit. Doch die Wahl fiel schnell, wenn er es auch bedauerte.

Nachdem Strelok alles vorbereitet hatte, war er sicher gehen zu können. Er hatte der jungen Frau zwei Flaschen Wasser, etwas zu Essen und ihre Medikamente daneben gelegt. Außerdem ein Funkgerät. Zudem eine Nachricht, auf der folgendes Stand:

Es tut mir leid Meadow, doch ich konnte dich nicht mitnehmen. Zu zweit wären wir nicht weit gekommen, solange wie du bewusstlos wärest. Ich habe dir einige Vorräte hinterlassen. Auch ein Funkgerät. Du musst nur an der rechten Seite die Taste drücken, der Rest ist bereits eingestellt. Ich werde nach Norden gehen, in der Hoffnung dort etwas zu finden. Ich zeichne dir mit einem Pfeil auf, in welche Richtung du gehen musst, um mir nachzukommen.

Ich wünsche dir viel Glück und hoffe dich bald wiederzusehen
Strelok

Mit Abschiedsschemerz kämpfend, machte sich der Sammler auf in Richtung Norden. Wo der Norden lag, konnte er anhand seines Kompasses ablesen. Er war sich nicht sicher, ob er dort nur seinen Tod finden würde oder vielleicht doch noch Rettung. Es bleibt abzuwarten.

Nach einer gefühlten Ewigkeit Fußmarsch konnte Strelok nun etwas ausmachen, was ihm wieder Hoffnung schenken konnte. In einiger Entfernung waren die Überreste der Stadt Frankfurt zu erkennen. Einstmals eine schöne Stadt, war es heute nur noch ein trauriger Trümmerhaufen. Dennoch wusste er, dass dort auch die Kaverne Frankfurt war, die, wie er hoffte, ihn sicherlich helfen könnte.

Nun hatte der Sammler die Entfernung zur Stadt überbrückt und stand vor den riesigen Ruinen der Stadt. Es war ein unglaublicher, aber dennoch atemberaubender Anblick. Diese tote Stadt war immernoch beeindruckend, sowohl in der Größe, als auch in der Architektur. Langsam betrat er die dunklen Ruinen und Straßen von Frankfurt, um zumindest ihm freundlich gesinntem Leben zu finden...
 
Es erklang ein knackendes Geräusch als die Füße der KI auf einige am Boden verteilte Glasscherben traten, denn jene stammten von den großen Schiebetüren welche sich einst automatisch öffnet. Durch den fehlenden Strom und die starken Strukturschäden stand diese Eigenschaft jedoch nicht mehr zur Debatte. Es wäre ohnehin nicht mehr notwendig gewesen, denn durch die durch Explosionen erzeugten Druckwellen war das Glas aller Fenster und Türen des großen Bürogebäudes zerbrochen. Die Wahrscheinlichkeit hier Gerätschaften zu finden, welche noch intakt sein konnten, stand wesentlich höher. Doch die Möglichkeit einfach nur nichts zu finden, außer völlig zerstörte Computer und Terminals, blieb aufgrund des katastrophalen Zustandes der gesamten Stadt dennoch hoch.
Siras mechanische Augen scanten präzise die Eingangshalle des Gebäudes, wobei ihr Blick bei dem Empfangstisch hängen blieb welcher sich rechts neben dem Fahrstuhl und der Tür zu den Service Bereichen und den Treppenhäusern befand.
Die Eingangshalle selbst kennzeichnete sich selbst durch eine relativ geringe Größe wobei hier Unten ebenfalls zahlreiche Schäden durch Brände entstanden waren, durch den durch Ruß geschwärzten Marmorboden hatten sich diese jedoch nicht ausbreiten können und dadurch den Empfangstisch und vermutlich auch dessen Unterlagen und Gerätschaften verschont.
Die KI umrundete den Tisch, während die feine künstliche bläuliche Haut ihrer mechanischen Finger über die Oberfläche des glatten metallischen Materials strich. Auch das kühle Metall war angeschwärzt und Siras Finger hinterließen eine Schneise des glänzenden und glatt polierten Materials welches unter dem Schmutz verborgen lag.
Siras Augen huschten kurz analysierend über den Tisch und den Terminal der darauf stand und vor sich hin staubte, nicht wirklich genau zu sagen ob das Gerät noch funktionstüchtig war.
Die KI ging in die Knie und suchte nach der ursprünglichen Verbindung zum Stromnetz, da in der gesamten Stadt keinerlei Energie mehr floss war das hantieren mit den Leitungen ungefährlich. Blitzartig griff Siras Rechte nach dem schwarzen Kabel welches an der Innenseite des Tisches nach Unten verlegt war, riss es ab und führte die Kupferdrähte des Kabels an der Unterseite ihres rechten Zeigefingers hindurch, sodass sie an Siras eigene Systeme angeschlossen wurden.
Kurz darauf blinkte an dem Bildschirm des Gerätes ein rotes Standby-Licht auf, nachdem es durch die eigenen Energiereserven der KI gespeist wurde. Es waren etwas ältere Systeme, doch Sira konnte ohne weitere Probleme einen Check durchführen. Es waren genau 21,3% der Daten beschädigt, doch nicht schwer und dennoch lesbar.
Sira musste das Terminal nicht einschalten, solange eine Energieversorgung gegeben war konnte sie sich einfach einklinken. Die KI klapperte die Daten des Terminals mit äußerster Sorgfalt ab, jedoch machte es den Anschein als gab es nichts außer unwichtige Daten, Dokumente und Termine welche lediglich die Firma selbst betrafen. Sira rechnete sich daraus schließend heraus, dass offenbar keine Maßnahmen zur Evakuierung getroffen wurden und damit wohl auch niemand wusste was geschehen sollte. Es gab daraufhin zwei Möglichkeiten, entweder wurde vertuscht oder es traf die Stadt völlig überraschend was laut Siras menschlicher Logikberechnung die wahrscheinlichste dieser Möglichkeiten war.
Sie entfernte die Verbindung zu dem Gerät, welche daraufhin auch keine Energiezufuhr mehr hatte und sich erneut abschaltete. Nach dem Check dieses Terminals wusste die KI, dass eine Kontrolle aller in den oberen Stockwerken liegenden Computer wohl wenig Sinn haben würde. Es galt stark zu bezweifeln, dass irgendjemand auf den Computern die zum Betrieb gehörten irgendetwas gespeichert hatte was ihr Antworten lieferte. Es gab nebenbei noch daran zu zweifeln ob überhaupt Jemand von dem Ganzen etwas geahnt hätte. Es wäre durchaus einfacher einen Menschen zu befragen, denn ein solcher könnte ihr mit einer schlagenden Sicherheit genau sagen was passiert war. Doch dies war ein Widerspruch in sich, denn in dieser verkommenen Stadt eine organische Lebensform anzutreffen war höchst unwahrscheinlich.
Es knackte erneut unter ihren Fußsohlen als sie auf das zerbrochene Glas der Türen trat und sich aus dem Gebäude hinaus bewegte.
Die KI stellte sich auf die Mitte der verfallenen Hauptstraße und blickte über die Autowracks, in welchen man vereinzelt menschliche Überreste erkennen konnte. Als Sira die Straße hinab blickte herrschte in ihr eine gewisse Sicherheit, nämlich hier in der Stadt nichts weiter finden zu werden und können.
 
Nun, völlig allein zwischen den Ungetümen dieser Stadt, schlich sich Strelok durch die düsteren Straßen und Gassen. Ein unheimlicher Anblick war dies hier und ein perfekter Ort für Banditen um Hinterhalte zu legen. Mit Sicherheit würde sich in diese verfallenen Gebäude kein Mensch mehr hineintrauen, da sie jederzeit einstürzen könnten. Doch, gegen jeglicher Vernunft und jeglichen Verstand, machte der Sammler genau dies. Er hatte sich ein Haus ausgesucht, was einigermaßen rentabel erschien. Ein älteres Gebäude, ca. 50 Stockwerke hoch, erregte die Aufmerksamkeit des Sammlers.

Kaum am Eingang angekommen, bemerkte er schon dass die Eingangstür abgeriegelt war. Zum Glück bestanden solche Türen nur aus dünnem Glas. Ein wohl ziemlich großer Fehler der Erbauer. Kurz die Hand mit einem Stück Stoff umwickelt, schlug der Mann auch schon die Scheibe kaputt. Es war wirklich dünnes Glas. Den Fetzen vom Schmutz und Glas befreiend, trat er in die große Eingangshalle des Gebäudes ein. Wo hier einmal Prunk und Luxus herrschten, existierte nur noch Verfall. Die edlen Marmorfliesen auf dem Boden sind entweder komplett entfernt oder arg zerstört worden. Die Decke sah nicht anders aus und von den Wänden hingen die fast vergammelten Überreste der Tapete herunter. Mit vorsichtigen und vor allem leisen Schritten durchschritt Strelok diese Halle. Nachdem sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, musste er gleich feststellen, dass hier trotz verriegelter Tür bereits alles geplündert worden war. Womöglich gab es irgendwo ein Loch in der Wand oder in einem Fenster. Also galt es nun, in die höheren Stockwerke zu kommen.

Das gestaltete sich jedoch einfacher, als zuerst angenommen. Schon als er sich umsah, erkannte er sofort die Tür zum Treppenhaus. Da die Fahrstühle mit Sicherheit nicht mehr funktioniert hätten, hieß es Treppn steigen. Eine Menge Stufen und die Feststellung, mangelnde Ausdauer zu haben, später, erklomm der Sammler keuchend den 26. Stock. Niemand würde sich die Mühe machen, alles was hier war rauszuholen, die Treppen runterzuschleppen und dann wieder hochzukommen um noch mehr zu holen. Gerade als der Sammler hinein gehen wollte, bemerkte er erst, wieso ihm der Aufstieg soviel Kraft gekostet hatte. Sein Filter für die Gasmaske war schon so aufgebraucht, dass das Atmen schwer fiel. Jetzt leicht genervt, zog er einen neuen Filter aus einer seiner Taschen und wechselte ihn mit dem Alten. Nun betrat er das Stockwerk um es zu durchsuchen.

Schon fand er sich in einem Flur wieder, in dem alle 10 Meter eine Tür war. Nichts war beschädigt oder zerstört worden. Das war ein gutes Zeichen, denn das hieß, dass hier noch niemand etwas geplündert hatte. Somit ging das Plündern los. Tür für Tür trat der Sammler ein, wobei ihm beim Durchsuchen der Wohnungen immer wieder ein grausiger Anblick dargeboten wurde. In fast jeder Wohnung fand er skelletierte Leichen von ganzen Familien, die anscheinend von den Explosionen überrascht wurden und bei lebendigem Leibe verbrannt worden sind. Es wurde jedes mal schwieriger für den Sammler, in eine Wohnung zu gehen. Doch musste es sein. Nach einer gewissen Zeit hatte er genug Metall angehäuft, was sich bestimmt gut verkaufen ließe. Zudem hat er sich mit ein paar herumliegenden Werkzeugen und Materialen eine provisorische Keule gebaut. Zumindest konnte er sich etwas wehren. Nachdem er genug Zeug beisammen hatte, war er nur froh endlich wieder heraus zu können. Die Anblicke, die er hier erhalten hat, würden ihn wahrscheinlich eine Weile lang verfolgen. Es war einfach grausam, was hier geschehen war.

Zu seiner Erleichterung verließ er den 26. Stock wieder nach unten in die Eingangshalle. Vorsichtigt lugte der Sammler auf die Straße hinaus um sicher zu gehen das dort nichts war. Als nächstes Ziel hatte er sich bereits gesetzt, dass er die Kaverne Frankfurts finden könnte. Geduckt huschte er auf die Straße hinaus, immer die Gegend im Auge behaltend. Gerade als er von einem Autowrack zum nächsten huschen wollte, trat eine sehr ungewöhnliche Person auf die Haupstraße. Dieses Etwas hatte blaue Haut, doch menschliche Proportionen. Um mehr sagen zu können, müsste der Sammler näher ran. Mit größter Vorsicht lugte der Sammler aus seinem Versteck. Dieses Wesen war nicht bewaffnet. Sollte er es versuchen? Was blieb ihm schon anderes übrig. "Hey! Du da! Wer oder was bist du?", schrie er zu dem Ding herüber.
 
Es dauerte eine ganze Weile bis sich Skorpion nach oben durch das kleine Loch zwängen konnte. Der Fels war schroff und mehr als brüchig. Immer wieder rutschte sie ab, wobei sie sich an dem Abbruch immer wieder neue Schnitte zufügte. Es brannte und der Dreck in den Wunden tat sein übriges. Doch ihre Willensstärke ließ es nicht zu, dass sie aufgab. Ihre Disziplin, antrainiert und gereift bei der Armee, blendete den Schmerz aus. Sie bekam ein festes Stück zu fassen und zog ihren Körper empor, keuchte und griff mit dem Schwert nach. Dieses wurde wieder in den Stein gerammt und als Anker benutzt. Wieder ein Keuchen, dann spürte sie, wie ihr Gleichgewicht nach vorne kippte und sie ließ sich fallen, direkt auf den Vorsprung. Ein leichter Wind zog durch das Loch und ihr fröstelte leicht. So blieb sie einen Moment auf dem Rücken liegen, atmete die staubige Luft und kam wieder zu Sinnen. Dann stand Sue auf, steckte ihr Schwert weg und begann sich umzuschauen. Alles war dämmrig und irgendwie ungewohnt... feucht. Hier schien es wirklich Wasser zu geben, oder wenigstens genügend Raum für Kondensation. Ein freudiges Strahlen machte sich bei ihr breit und sie hielt ihr Lippen sofort an den Stein. Einige Tropfen bekam sie zu fassen. Es schmeckte herrlich. So schön nach Stein und Dreck, aber im Gegenzug völlig natürlich. Skorpion hatte diesen Geschmack schon sehr lange nicht mehr genießen dürfen. Danach tastete sie sich langsam vor. Sie hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Die Anderen verließen sich auf sie als Kundschafterin. Es ging über Stein um Stein. Die Dunkelheit kostete zusätzlich Kraft. Was war das hier nur für eine Höhle? So groß und niemand war hier? Wie konnte das nur sein? Die Söldnerin machte sich keine weitere Gedanken dazu und suchte weiter einen Ausgang.


Währenddessen suchte Striker immer wieder den Horizont nach einem Lebenszeichen von den beiden Frauen ab. Hatten sie Banditen erwischt? Ein Felssturz, oder etwas Schlimmeres? "Capt!" Striker riss seine Gedanken neben sich. "Was ist Leutnant?" Der Soldat der Schutztruppe zeigte mit bleichem Gesicht auf das Wetterradar des Transporters. Strikers Augen folgten rasch dem Finger und weiteten sich, als er entdeckte, was die Gesichtsfarbe seines Mannes so farblos werden ließ. Die Radioaktivität im Sturm war hier durch Farben dargestellt. Bei starken radioaktiven Stürmen tauchten gelbe Flecken auf, die irgendwann rot wurden. Hier waren sie schon violett. Eine solche Radioaktivität gibt es eigentlich nur im Kern einer atomaren Explosion. Dieser Sturm würden alles binnen kürzesten Sekunden verbrennen und auflösen: Metall, Fleisch, Knochen. Sogar Steinschichten würden schmerzen. Ein schneller Blick nach hinten belegte diese Vermutung. Denn inzwischen stiegen Nebelschwaden vom Rand des Sturms auf. "JOE! DER STURM IST EIN NEMESIS! SCHAFF DEINEN HINTERN AUS DEISEM TRANSPORTER!" Joe verstand nicht. Er griff nach dem Funkgerät und versuchte Striker anzufunken. "Warum schreit er aus dem Fenster, statt über das Funk..?" Es gab nur ein kratzendes Rauschen. >Ah.. Deshalb...< Er wollte Zurückrufen, aber Striker gab ihm Handzeichen auf seinen Radar zu schauen. Dann stellte er den Motor ab und gab den Befehl sofort in Richtung Berge zu verschwinden. Joe verstand nicht. >Was macht der Kerl?< Als er auf seinen Radar schaute wusste er was los war. "Mein... Gott..." Es bildeten sich kleine Schweißtropfen auf Joes Haut. "Alle man runter von dem Wüstenschiff! Capt. Striker hinterher! Jetzt!" Seine Männer merkten am Tonfall, dass es Joe ernst war. Sie haben diesem Mann immer vertraut. Also schluckten sie ihre Unsicherheit runter und taten wie ihnen befohlen wurde. Striker hatte inzwischen den Transporter geöffnet und holte einige Vorräte heraus, die sie eigentlich transportieren sollten Es waren Kisten mit Riemen daran, so dass man sie auch schultern konnte. Er löste schnell einen Riemen von der Hälfte der Kisten die er rausgenommen hatte und befestigte sie auf der anderen Seite der zweiten Hälfte. So machte er behelfsmäßig eine Art 'Kastenrucksack' daraus. Inzwischen kamen die Männer von Joe bei ihm vorbei. "Jeder schnappt sich einen dieser Kisten und schultert sie über seinem Rucksack! Es blieben noch einige Kisten übrig. "In Ordnung und jetzt los. Meine Männer sind vorgelaufen! Wir müssen von diesem Sturm weg! BEWEGUNG!" Auch Joe traf nun ein und bekam zwei Kisten. Eine schnallte er sich auf dem Rücken, die andere hielt er in den Händen. Striker nahm neben der Kiste auf seinem Rücken noch zwei in seine Hände. Damit konnte er nicht richtig rennen, aber er wollte soviel von der Medizin und Nahrung retten wie er konnte. Dann machte er sich auf den Anderen hinterher.



Fernab von den Gefahren des Sturms, erwachte ein Sensor und erfasste in infraroter Farbe die Quelle der Laute. Hinter einem Autowrack war Körperwärme zu erspähen. Einmal aktiviert, scannte der Sensor die ganze Straße und entdeckte etwas ungewöhnliches. Enorme Daten- und Elektrizitätsströme waren in eine Art menschliche Form gepresst. Es liefen wie am Schnürchen eine Menge Algorithmen durch, die beide eigenständige Individuen als Eindringlinge einstuften. Dann wurde eine Zielerfassung gestartet und fixiert. Die Ziele würden nun immer im Fokus bleiben, auch wenn sie sich in der Nähe verbargen. Waffensysteme wurden scharf gemacht. Es gab ein Vibrieren, was die ganze Straße erfasste. Ohne Vorwarnung schossen ein Schwarm Drohnen aus allen möglichen verborgenen Spalten der Häuserruinen und Fenster auf Strelok und SIRA zu. Jede hatte eine eigene Steuer- und Flugeinheit. Neben dem sensorischen Auge, was den ganzen Körper der Drohne ausmachte, umkreiste ein Ring aus magnetisch gehaltenen Metallklingen die Drohne. Diese 'fliegenden Sägen' , kaum größer als eine Faust, hielten mit überwältigender Wendigkeit und Schnelligkeit auf die beiden Besucher der Ruinen zu.
 
Sira berechnete noch eine Weile die logischen nächsten Schritte die sie tätigen könnte während der Wind ihr künstliches blaues Haar Imitat in Strähnen in ihr Gesicht wehte, dabei war hier zu bleiben und weiter zu suchen nicht die beste der Optionen. Nach einer Katastrophe diesen Ausmaßes war nach Norden zu gehen nutzlos, denn der Tunnel welche den mittleren Teil Europas mit England verband würde dies sicher nicht all zu gut überstanden haben. Eine der brauchbareren Möglichkeiten wäre gewesen sich nach dem Labor um zu sehen in welchem der Körper der KI konstruiert worden war, doch da es keine Verbindung gab wusste sie nicht ob die Anlage überhaupt noch existierte geschweige denn wie sie es überhaupt finden sollte ohne ein funktionierendes GPS.
Es wäre für Sira einfacher sich in einen alten Satelliten ein zu klinken, aber dafür bräuchte sie Positions- und Kennungsangaben... danach könnte sie mittels empfangenen Kartendaten ein eigenes GPS System aufstellen und sich besser zurecht finden.
Gerade wollte sich die KI umdrehen und sich einen Weg aus der Stadt suchen, doch dann fuhr sie blitzschnell zur Seite als Jemand ihr etwas zu rief und zoomte mit ihren mechanischen Augen suchend die Straße entlang. Genau dort zwischen den alten Autowracks lugte ein Mensch hervor, welcher sein Gesicht hinter einer Gasmaske versteckte. Einen kurzen Augenblick reagierte die KI gar nicht erst, denn dieses plötzliche Ereignis warf ihre ganzen zuvor aufgestellten Berechnungen, nämlich organisches Leben hier zu finden, völlig über den Haufen.
Sira befand sich noch auf einiger Entfernung, also beäugten ihre durch den Zoom verengten mechanischen Pupillen den Menschen prüfend. Es handelte sich durch die maskuline Stimme und die von Außen feststellbare Körperstruktur definitiv um einen Mann. Seine Ausrüstung war zwar darauf ausgelegt sich hier an der Oberfläche aufzuhalten, doch die Strahlenlevel waren dennoch definitiv nicht Gesundheitsfördernd. Würde er sich täglich längere Zeit in Strahlengebieten dieser Art aufhalten, so würde er im späteren Verlauf seines Lebens unter großen Schmerzen sterben. Die KI schloss durch sein Auftreten hier nur auf eine der eventuellen Möglichkeiten, es handelte sich wohl um einen Plünderer... Sira kannte Tausende von menschlichen Verhaltensmustern, nur die Gier konnte einen Menschen in ein Gebiet wie jenes locken. Außer der zweiten logischen Möglichkeit, nämlich eines Reisenden der sich verlaufen hatte. Aber jeder vernünftige Mensch der nur durch ein Gebiet zog wusste, dass die Strahlenlevel in Städten wie dieser höher ausfallen würden als auf dem Land...
Die KI musste jedoch versuchen mit dem Menschen auf friedliche Art und Weise in Kontakt zu treten... natürlich berechnete sie kurz die Möglichkeit, dass der Mensch die KI selbst als Beute sehen konnte... die typische Beschränkung der Menschen eine Maschine jeglicher Art stets als ein "Ding" zu betrachten.
Sira verlangte es jedoch nach Antworten, also vergas sie jenen Umstand und bewegte sich auf den Menschen zu. Als sie ihn erreicht hatte blieb sie langsam etwas auf Abstand stehen... ob sie vorerst die stumpfe KI schauspielern sollte?
"Hallo Mensch. DF01 S.i.r.a. freut sich sie zu sehen. Sicherheitswarnung: Sie sollten wissen, dass die langsam abnehmenden Strahlenlevel dennoch 21,3% über normalen Werten liegen. Kanzerogene Umstände. Darf ich fragen warum sie sich dennoch hier aufhalten?", fragte Sira mit einer etwas stumpfen Freundlichkeit in der Stimme. Es wäre wohl wirklich besser vorerst die stumpfe Maschine zu imitieren um den Menschen nicht völlig zu verwirren.
 
Eine Maschine? Das wäre so das Letzte was Strelok erwartet hätte, wobei man es dem künstlich erschaffenen Körper förmlich ansah. Doch bevor Strelok auch nur antworten konnte, schoss ein leichtes Beben durch die Straßen. "Was zum...?!", fluchte der Sammler, bis er endlich begriff, was hier eigentlich los war. Eine ganze Horde von Drohnen schossen plötzlich von überall her direkt auf den Roboter und ihn zu. Hier konnte gehörig was nicht stimmen. Diese Drohnen waren zwar klein, vermochten jedoch große Schäden anzurichten. Von einfach Schnittwunden bis hin zu verlorenen Gliedmaßen war alles möglich. Doch diese hochtechnologischen Dinge konnten nur alte Technologien sein, die den Krieg überstanden hatten. Oder aber...

Doch dies war jetzt völlig egal, denn das waren eindeutig Tötungsmaschinen. Ohne wirklich noch auf die Gefahren, die von der vor ihm stehenden Maschine zu achten, rannte er los und griff beim Vorbeirennen den Arm der Sira-Einheit. Oder wie auch immer sie heißen mag. Er zog sie hinter sich her, ohne auf Widerworte oder ähnliches zu achten. Im Rennen rief er hektisch: "Es ist keine Zeit zum Reden! Komm und laufe!" Somit spurtete der Mann mit der Maschine im Schlepptau die Straße entlang, zurück zu dem Gebäude in dem er vor kurzem war. Zumindest gab es dort Möglichkeiten sich zu verstecken. Wegrennen war keine Option, da diese Dinger wesentlich schneller waren.

Kaum im Gebäude angekommen, hastete er erneut die Treppen hinauf, diesmal in den 27. Stock. Wegen des engen und verwinkelten Raumes in dem Hochhaus, fielen die Maschinen zurück, sodass Strelok und Sira einen Vorsprung gewannen. Dort angekommen, standen sie nun in einem Flur. "Was meinst du?", fragte der Mann keuchend, während er sich umschaute. "Verstecken oder kämpfen?"
 
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Sira wollte sich schon in der Gegend umblicken als ihre empfindlichen Sensoren bereits im Vorfeld auf ein leichtes Beben hinwiesen. Sie erkannte einige fliegende Abwehrdrohnen welche kurz darauf in ihrer Datenbank gesucht wurden, doch die KI fand keinen passenden Abgleich. Entweder ein unbekanntes Modell oder welches kaum zum Einsatz kam. Sie kam jedoch nicht weiter dazu die kleinen Maschinen eigenhändig zu analysieren, denn der Mensch packte sie plötzlich am rechten Arm und lief mit ihr quer durch die Straßen. Ihr Weg führte sie über den rissigen Bürgersteig zu einem hohen Gebäude, dabei war dies keine schlechte Idee denn desto mehr Räume und versteckte Winkel desto höher waren die Überlebenschancen in diesem Fall. Die KI konnte das Summen der metallenen Klingen hinter ihnen hören, die kleinen Drohnen waren recht schnell. Sira hätte sich einfach los reißen können um dank ihres auf Geschwindigkeit ausgelegten Körpers einfach zu entkommen, doch dies hätte für den Menschen stark verringerte Überlebenschancen zur Folge. Also ließ sich die KI brav mitziehen und folgte dem Unbekannten durch die untere Halle des großen Gebäudes zum Treppenhaus. Hastig ging es die Treppen nach Oben, dabei ging Sira die Berechnung durch inwiefern ein Aufteilen innerhalb des Gebäudes die Überlebenschancen erhöhen würde... ein zusammen bleiben der KI mit dem Menschen war ineffizient.
Aber Sira ignorierte dies und beschloss in der Nähe des Mannes zu bleiben, denn es hatte höchste Priorität den Menschen am Leben zu halten.
Es ging durch verwinkelte Gänge und Räume bis plötzlich in einem Gang halt gemacht wurde... Schlechte Ausgangslage...
Auf die Frage des Menschen hin starrte sie ihn lediglich an und blickte dann kurz durch den Gang, sie konnte die kleinen Drohnen schon hören. Sira drückte den Menschen mit dem Rücken gegen die Wand, sodass er eine verringerte Trefferfläche aufwies.
Daraufhin stellte sich die KI mitten in den Gang und blickte abwartend in Richtung des summenden Geräusches. Als sie um die Ecke kamen fixierten sich Siras mechanische Augen sofort auf die Drohnen und berechneten die Struktur aller Bestandteile durch. Sie waren zur Bekämpfung organischer Lebewesen konstruiert worden, auch wenn die Methode trotz aller Technik doch als sehr barbarisch galt.
Als die Maschinen auf sie zu flogen aktivierten sich Siras Cyberkrieg-Protokolle.
Die KI durchbrach sofort die Firewall der ersten der kleinen Drohnen, dabei röstete sie aus versehen die Systeme der eigenständigen Steuereinheiten von fünf der Maschinen komplett durch. Die Drohnen trudelten dadurch unkontrolliert durch den Raum, steuerten aber immer noch auf sie zu. Die KI startete ein Ausweichmanöver und lief ein paar Schritte vorwärts, stützte sich wie bei einem Handstand auf ihre Hände, drehte sich wie ein Kreisel durch den Gang und wich mit geschickten Bewegungen ihrer Beine den defekten Drohnen aus.
Gerade als Sira wieder auf die Beine kam, jagte die letzte der Drohnen knapp an ihrem Gesicht vorbei, traf jedoch mit den Klingen frontal ihre Schulter.
>WARNUNG: Riss der äußeren Hülle. Leite Protokolle zur Reparatur ein< teilten ihr die Tiefschichtsysteme des Körpers mit. Es war zum Glück nur die obere Schicht betroffen welche einen länglichen Schnitt erlitten hatte, denn das darunter liegende gepanzerte Aramid-Gewebe mit den feinen künstlichen Saphiren hatte die Klinge gut abgewehrt.
Nun blickte Sira zu den restlichen der Drohnen und hackte sich in drei der Maschinen ein welche daraufhin zur Seite rotierten, mit den Anderen kollidierten und sich selbst außer Gefecht setzten. Schlingernd bohrten sich die Drohnen links und rechts in die Wand und blieben ohne eine weitere Regung stecken.
Maschine gegen Maschine, da hatte Sira immer noch recht gute Karten durch ihre highend Software. Ein Überleben gegen organische Wesen würde sich eher als schwierig gestalten.
Kurz tasten die Finger der KI über die Verletzung ihrer künstlichen Haut bevor sie sich wieder zu dem Menschen umdrehte.
"Ups... Sowas aber auch... jetzt hab ich sie kaputt gemacht. Was waren diese Drohnen?", fragte Sira und hielt sich daraufhin jedoch die Hand vor den Mund. Was hatte sie da eben gesagt?!
Sie wollte doch die stumpfe und völlig leblose KI schauspielern... Ihr Programmfehler, nämlich mit ihrer menschlichen Persönlichkeit auch menschliche Fehler zu begehen, hatte zugeschlagen.

 
Völlig perplex und mit offenem Mund starrte Strelok diese Maschine an. Sie hatte ohne Probleme einen ganzen Schwarm von Drohnen ausgeschaltet, die jeden Menschen in Bruchteilen einer Sekunde zerfetzt hätten. "Du solltest mich unbedingt aufklären, was genau du bist. Und zwar schleunigst. So langsam kriege ich ein wenig Angst." Ohne wirklich zu wissen, was er tat, legte der Sammler seine Waffenhand auf seine selbst zusammengeschusterte Waffe. Vorsichtig schritt er an dieser Gestalt vorbei, ohne sie auch nur aus den Augen zu lassen. Danach ein paar Schritte in das Treppenhaus, bis er beim Rückwärtsgehen über einer der defekten Drohnen stolperte und auf den Boden plumpste.

Sich den Hintern reibend, stand er wieder auf und ging wieder in einer Verteidgungsstellung, die ihm jedoch noch Bewegung ermöglichte. "Also, jetzt mal ganz langsam. Du bist nicht nur eine einfache Kriegsmaschine, soviel kann ich auch sagen und du bist sicherlich nicht "irgendein" Roboter. Aber - wie hast du das gemacht?!" Er wechselte immer wieder den Blick zwischen diesem einer Frau anmutenden Wesen und den zerstörten Drohnen.
 
Ohne Vorwarnung schien die Drohne, über welche Strelok gestolpert war, just in diesem Moment einen grellen Lichtblitz auszustrahlen, der kurzzeitige Orientierungslosigkeit hervorrufen sollte, und gab dann vollends den Geist auf. Als das Licht wieder angenehm war standen plötzlich zwei kleine Gestalten hinter Strelok und nochmal vier hinter Sira. Sie waren alle gleich gekleidet, hatten zusammengewürfelte Uniformreste aus Riemen und Stoffen am Leib und eine viel zu große Gasmaske mit dunklem Visier auf. Höchstwahrscheinlich, damit sie auch bei dem hellen Blitz gut sehen konnten. Sie ragten dem Sammler kam über die Brust, geschweige denn reichten sie bis zu seiner Schulter. Alle hatten lange Stangen in den Händen, an denen viele Metall- und Glassplitter eingearbeitet waren. Ein der Gestalten hinter Strelok sagte mit Kinderstimme. "Keine Bewegung Banditen, oder ihr seid tot!" -"Was wollt ihr hier?", ergänzte einer hinter Sira. "Ist doch egal! Sie sind in unser Gebiet eingedrungen!" - "Genau", sagte einer der Gestalten, der noch kleiner war als die anderen vier, "eine falsche Bewegung und ihr seid Geschichte!" Dabei hob er seine Waffe, die er kaum halten konnte noch etwas näher an Sira heran.
 
Dass Joe nicht auf ihren Funkspruch reagierte, kam Linda seltsam vor. Das war nicht seine Art. Sie versuchte es noch einmal.
"Joe? Hörst du mich? Wir haben eine Höhle gefunden! Antworte!" doch wieder blieb das Gerät stumm. Als sie sich umsah, entdeckte sie die näherrückende Sturmfront, die bereits in Sichtweite war. Sie waren wahrscheinlich zu spät. Hoffentlich ging es den anderen gut. Ob ihre Begleiterin sie noch hörte? Egal. Sie Griff nach einer Tasche an ihrem Gürtel, in der sich etwas äußerst Wertvolles befand, das nur für Notfälle gedacht war. Einen Augenblick zögerte sie. Wenn sie dieses Ding ohne Befehl einsetzte, riskierte sie riesigen Ärger wegen der Verschwendung unersetzbaren Materials. Andererseits war das doch ein Notfall, oder etwa nicht? Wenn die anderen keinen Schutz fanden, war von der Karawane bald nicht mehr viel übrig.
Mit einer enschlossenen Bewegung öffnete Linda ihre Gürteltasche und nahm das Leuchtsignal heraus. Ehe sie es abschoss schickte sie ein Stoßgebet zum Himmel, dass jemand aus der Karawane es sehen würde. Und dass keine Banditen in Sichtweite waren, die das Signal anlocken konnte.
 
Auf die abwehrende Haltung des Menschen hin hob Sira ihre Hände und ging vorsichtig auf ihn zu. "Bitte bleiben sie ruhig, ich will ihnen nichts tun...", meinte die KI mit einem sanft anmutenden Tonfall. Plötzlich flutete ein heller Lichtblitz den Raum, woraufhin sich Siras mechanische Pupillen sofort verengten und so ihre Optikeinheiten nicht all zu stark gestört wurden. Doch die kurze Unachtsamkeit reichte offenbar aus...
Ihre taktischen Systeme erfassten jedoch schnell die sechs unbekannten Organischen welche sich plötzlich bewaffnet um sie versammelt hatten. Durch die Spracherkennung und den nur kurzen anatomischen Scan handelte es sich vermutlich tatsächlich um Menschenkinder...
Logikprozesse ließen aufgrund der verstrahlten Umgebung darauf schließen, dass die Kinder jedoch sehr früh an starken Folgeschäden sterben würden. Gasmasken alleine waren ohne andere Schutzausrüstung auf neuestem Stand relativ zwecklos, denn der Körper litt so oder so an den kanzerogenen Umständen.
Die KI fixierte sich jedoch wieder auf die Berdrohung durch die primitiven Waffen. Sira berechnete aufgrund der geringen Körpergröße und Körperkraft in Kombination mit jenen ineffektiven Waffen ein ziemlich niedriges Bedrohungslevel... es erhöhte sich jedoch aufgrund der Anzahl der Organischen etwas.
Zwar verfügte Sira über menschliche Persönlichkeitsprozesse, denn ein Mensch hätte in dieser Situation wohl gezögert, doch wenn die sechs Zwerge zum Angriff übergehen würden dann würde dies für die KI keine Rolle mehr spielen. Es würde ein Versuch der völligen Eliminierung folgen... Kind hin oder her...
Die KI checkte kurz die Systeme der Drohnen welche hintern ihnen im Gang nieder gegangen waren. Die meisten hatten irreparable Systemschäden oder zu starke Gehäusebrüche, doch zwei der Abwehrdrohnen welche die anderen aus der Luft geholt hatten waren noch intakt. Käme es zum Kampf, würde sie die zwei Drohnen einfach hacken und gegen die Winzlinge schicken.
"In euer Gebiet eingedrungen? Dann haben wir offenbar die zahlreichen Schilder übersehen...", meinte Sira sarkastisch, jedoch mit einer freundlichen Gesichtsmimik und ging langsam in die Hocke um so den kleinen Angreifern in die "Augen" blicken zu können. Eine Sympathie Fördermaßnahme...
"Hört... ich hätte um Erlaubnis gebeten hier her kommen zu dürfen hätte ich gewusst, dass das Betreten verboten ist. Ich will niemandem etwas böses... Ich bin lediglich auf der Suche nach Antworten was hier überall passiert ist. Vielleicht könnt ihr mir helfen?", fragte sie weiterhin mit freundlichen Gesichtszügen und beruhigend klingender Stimme.
 
Die Männer rannten um ihr Leben, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Sturm öffnete alles an Pforten was er aufzubieten hatte. Der Wind zog sich mehr und mehr in sich zurück, um sich um die eigene Achse zu drehen und Sand, Luft und radioaktive Teilchen ordentlich durchzuschütteln. Was daraus entstand war die personifizierte Gefahr für Leib und Leben. Ein Tornado von riesigem Ausmaß, war doch allein sein Auge so groß wie ein Fußballfeld. Der Wüstensand formte sich zu einer rasenden Außenhülle, die in dieser Geschwindigkeit zur rasiermesserscharfen Klingen wurde. Milliarden winzige Klingen die dem grünen Biest noch etwas beige hineinmischten und ebenso allgegenwärtig waren, wie die Radioaktivität die das vom Leben niederrafte, was der Sand nicht zerfetzte. Immer wieder drehten sich einige der Schutztruppen um, um danach einen Gang zuzulegen. Joe war in ziemlich guter Fitness und so überholte er den einen, oder anderen von seinen und Strikers Männern. Immer, wenn er einen passierte rief er ihm aufmunternde Worte zu. Die Männer sollten sich nicht in ihrer Angst verlieren. "Dort drüben!" Joe unterbrach seine Motivation um dem Arm des Soldaten hinterher zu schauen. "Ein Signalfeuer. Hoffen wir, dass es Sue und Linda sind!" Er dirigierte alle die hinter ihm waren in Richtung zum Signalfeuer. Alle vor ihm überholte er noch und gab auch ihnen die Richtung vor. "Wer auch immer von den Beiden dort ist. Sie soll uns entgegenkommen und Striker eine von den Kisten abnehmen. Sonst kommt der Mann noch um in diesem grünen Ungeheuer!" Der vorderste Mann gab Joe zu verstehen, dass er den Befehl verstanden hatte und es weitergeben würde, wenn er beim Signalfeuer ankam. Währenddessen blieb Joe stehen und wartete auf Capt. Striker. Seine Augen wanderten von dem kleinen Punkt der seinen Vorgesetzten im Vergleich zu dem darstellte was hinter diesem war, hinweg und verloren sich im Sturm. Joe hatte schon einiges an Naturabnormitäten gesehen, aber so etwas machte ihm wirklich Angst. Es gab keine Chance auf Dauer zu entkommen. Inzwischen bildeten sich hin und wieder schwarze Flecken in dem Sturm. Die Sonne wurde völlig ausgeblendet an diesen Punkten und warf lange Schatten, die sofort wieder wichen, wenn die schwarzen Flecken sich auflösten. Noch nie wünschte sich Joe einen sicheren Ort in der nähe wie jetzt.



***



"Was meinst du?" Die kleinen Angreifer waren sich offenkundig unsicher was man in so einem Fall tun sollte. Schließlich hatten die Beiden wirklich nichts böses getan. "Ich denke, ihr seid keine Banditen. Das hätten wir gespürt. Also los Männer, die Waffen runter!" Es war klar, dass unter den Uniformen Kinder steckten und sie sich alle Mühe gaben möglichst Erwachsen zu wirken. "Kommt mit, wir nehmen euch mit in unseren Stützpunkt." - "Sag mal geht's noch!", warf ein anderer ein, der bisher geschwiegen hatte. "Niemand von draußen kommt in unseren Stützpunkt. Er ist ein gut gehütetes Geheimnis und wir alle wissen warum." Der erste Sprecher zuckte mit den Schultern. "Wir brauchen jede Hilfe die wir bekommen können und so was haben wir noch nie hier gehabt." Er zeige mit der Waffenspitze auf Sira. "Der SA-24 ist noch immer ein großes Rätsel für uns. Vielleicht können sie uns damit helfen." - "Hey, das ist ein Gräbergeheimnis." - "Ach Toungle, für dich ist alles ein Gräbergeheimnis!" - "Bist du blöd? Was sagt du den Fremden meinen Namen!" - "Das können wir ruhig. Sie bekommen die Namen ohnehin raus, wenn sie eine Zeit lang bei uns sind." Alle Augen richteten sich auf Strelok und Sira. Hi, ich bin Bust, Anführer der Gräber, so nennen wir unsere kleine Gruppe von Kämpfern!" Der kleine Gräber hatte auch sofort ein Bedürfnis seinen Namen zu sagen. "Ich bin Tweezle und schon fünf!" Bust unterbrach den Kleinen. "Was ist, wollt ihr hier ewig rumstehen. Die Nächsten die hier vorbeikommen sind bestimmt nicht so friedlich wie ihr!"
 
Linda lief der Karawane einige Schritte entgegen und wies ihnen den Weg zum Loch.
"Du sollst zurückkommen und Captain Striker etwas von der Ladung abnehmen!" rief ihr einer ihrer Kameraden entgegen.
"Okay! Skorpion ist noch da drin und sucht nach einem zweiten Ausgang! Seht zu, dass einer von euch sie einholt und zurück zur Gruppe bringt!" erwiderte sie und hörte im Laufen noch das "Okay!" ihrer Freunde.
Es war wahnsinn, diesem Sturm entgegenzulaufen, aber wenn das ihr Befehl war, dann tat sie es. Sie fragte nicht weiter. Niemand wurde zurückgelassen, auch wenn man dabei sein eigenes Leben riskierte. So hob sie nur grüßend die Hand, als sie an Joe vorbeischoss und erreichte Captain Striker kurz darauf. Im Laufen nahm sie ihm eine Kiste ab. Dutzende Male hatten sie eine Übergabe in Bewegung geübt, jetzt zahlte sich das aus. Rasch führte sie ihren Vorgesetzten in Richtung Höhle, den Sturm dicht hinter sich.
 
"Ist ja gut, ich komme ja schon.", antwortete Strelok auf die Anweisung des Kindes. >Jetzt lass ich mich auch noch von Kindern rumkommandieren. Das wird immer besser und besser.<, dachte sich der Sammler, ließ sich jedoch nichts anmerken. Diese Kinder wussten anscheinend Einiges, was man eigentlich nur lernen konnte, wenn man auf der Oberfläche aufgewachsen ist, oder eine sehr lange Zeit dort verbracht hat. Es ist ein grausiger Gedanke, dass Kinder außerhalb der Kavernen groß wurden, mitten in der nuklearen Hölle. Dennoch ließ sich der Mann nicht weiter beirren. Diese Kleinen waren zumindest eine Chance, hier heil wieder herauszukommen. Also folgte er ihnen, um möglichst schnell dort wegzukommen. Genaus in diesem Augenblick fiel ihm wieder Meadow ein. Ob sie inzwischen bei Bewusstsein war und vielleicht nach ihm suchte? Doch damit musste sich der Maskierte später befassen.
 
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