RPG Survivors

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Plötzlich ging alles ganz schnell und die Überraschung stand dem Mann im Gesicht geschrieben. Völlig überrascht folgte Strelok Meadow über die Sanddünen, wobei er mehr als häufig aufpassen musste, mit dem Tempo Schritt halten zu können. Schließlich trug er schon mehr als nur ein paar Vorräte mit sich. Bei dem Abhang ließ er sich letztendlch herunter rollen, um nicht unnötig im Sand stecken zu bleiben. Letztendlich kamen sie bei der verschütteten Eingangsluke an, in der es hieß, sie frei zu graben. Es galten bloß noch Sekunden, als Meadow vorsprang. Der Geigerzähler an Streloks Gürtel schlug heftig aus. Eindeutig ein stark radioaktiver Sturm. Dann ergriff er die Leiter und kletterte hinab. Im selben Moment schlug die Luke wieder zu und etwas zog ihn an seinem Bein nach unten. Unsanft kam er mit dem Rücken auf.

"Ahh, verdammt!"
, fluchte er. Die Banditen hatte er nicht überlebt, um jetzt irgendwo anders drauf zu gehen. >Manchmal wünschte ich mir echt, doch einen ruhigeren Job zu verfolgen<, dachte er sich, als er sich erhob. Sein Strahlenmesser registrierte erhöhte Strahlung. Das allein war für ihn schon Grund genug, die Gasmaske aufzubehalten. Da es stockduster war, kramte der Mann eine Taschenlampe aus einer seiner Taschen hervor und schaltete sie ein. Nur nach vorn ging es weiter. Schien ein alter Wartungseingang zu sein. Ein "Danke" verließ seine Lippen, als ihm bewusst war, dass Meadow ihm gerade das Leben gerettet hatte. "Wie geht es nun weiter? Führt der Tunnel irgendwo hin oder warten wir einfach bis zum Ende des Sturmes ab?"
 
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Ohne auf das Danke vorerst weiter einzugehen sah Meadow erfreuterweise das Licht der Taschenlampe und fing an, erst sich den Sand von den Klamotten zu klopfen, dann ihm.
„Keine Sorge ich hänge an meinen Fingern.“, beruhigte sie ihn vorsorglich und ermahnte sich so gleichzeitig ihre Finger wirklich bei sich zu behalten.
Ihr waren Strahlenmessgeräte nicht bekannt und so lauschte sie zuerst angespannt auf das Tickern, dann neugierig. „Was ist das?“

Von oben hörte man bedrohliches Heulen und hier unten war es stickig aber einigermaßen clean und kühl. Noch während sie auf die Antwort lauschte, drehte sie sich dann von Strelok weg und horchte. In gedämpftem Tonfall meinte sie dann: „Eigentlich sollte es hier einigermaßen sicher sein, aber man weiß nie. Andere Outlander nutzen diese Wege gern für ihre Handels-Zwecke, doch das betrifft eher die Abwasserkanäle in Nähe der Kavernen.
Warst du schon mal in einer?“
und drehte sich wieder kurz zu ihm herum.
„Ich war noch nie in einer. Wie gut kannst du mit deinen Waffen umgehen?“, wollte sie sich noch zuvor absichern, denn hier unten waren die größten Gefahren die beißenden und Krankheiten übertragenen Ratten und auch einige giftige Stachelwürmer, die zwar nicht groß, aber wie die damaligen Seeigel, gefährlich hartnäckige Stacheln mit Widerhaken hatten und Wunden sich somit schnell entzünden ließ.

„Du siehst nicht wie jemand aus, der Kavernen bevorzugt. Du sagtest du bist Sammler – was sammelst du? Schuhe?“ Meadow ging einmal kurz vor in die stockfinstere Dunkelheit und aus dem Licht und kam dann wieder zurück. Sie ließ sich zuerst ein wenig abseits von Streloks und den abgeschüttelten Sandhaufen an den runden Rohrwänden niedergleiten und hob ihre Brille auf die Stirn und zog ihren Mundschutz herab. Ihr fiel auf, dass sie wie ein Wasserfall quasselte und das sie anfing ihm doch irgendwie zu vertrauen. Sie konnte es sich nicht erklären, doch das mit den Fingern hatte sie beeindruckt und an ihren alten Meister erinnert.
Abermals musterte sie den Mann mit der Gasmaske vor sich. Sie würde ihm antworten, aber vorerst nicht. Bevor sie sich mit ihm in dieses Höhlensystem wagen würde, musste sie erst noch wissen, worauf sie sich einlassen würde.

Sie hob ihre Füße und zeigte ihm, das diese nur mit Leinenbandagen umwickelt waren. Sodass ihre Frage nach Schuhen durchaus Sinn machte. „Was weißt du von der Wüste und dem Leben hier oben? Von Banditen und all dem?" ihre Frage war leicht spöttisch und auch irgendwie abweisend.

Sie traute sich nicht ihn direkt nach seinem bisherigen Leben zu fragen und wollte schon gar nicht freundlich sein. Je weniger sie wusste umso besser eigentlich. Dann brauchte sie nicht auf ihn aufpassen, oder ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn er drauf ging. Doch sie konnte nicht leugnen, das er der erste Mensch war, den sie seit drei Jahren am Hals hatte. Und mit am Hals meinte sie, das er mit ihr sprach, sich bedankte und sie ihm anbot er könne mit ihr ziehen. Sie ertappte sich, dass es zwar auch an seinen Vorräten lag, aber eben nicht nur.
Er war nett zu ihr gewesen und war freundlich.
Der kleinen Outlanderin war schon bewusst, was das hier draußen bedeuten konnte. Und so schaute sie voerst desinteressiert nach links in die Dunkelheit und weg von ihm als sie auf Antwort wartete. Doch sie hatte große Neugier nach ihm und seiner Ausrüstung. Am liebsten hätte sie ihn von oben bis unten durchsucht und alles unter die Lupe genommen, was sich ihr bot. Aber da war das Messer und das Rohr, welches sie im Zaum hielt.
Doch Strelok konnte sich vermutlich nicht vorstellen, wie sehr es der Kleinen in den Fingern juckte.
 
Meadow war sehr neugierig, so viel stand fest. Auch wenn Strelok nicht wirklich der geborene Lehrer bzw. Weitergeber von Wissen war, wollte er es dennoch versuchen, um die Neugierde in Form von dieser jungen Frau zu stillen. Es war doch recht interessant, wie wissbegierig doch die Jugend noch war, wenn man mal davon absieht, dass es die meisten eh nach draußen zieht. "Also...", fing Strelok an zu sprechen. "Zuerst was das hier ist." Demonstrativ hielt er den Geigerzähler nach oben. "Dieses Gerät nennt man einen Geigerzähler. Der zeigt dir die Strahlenmenge in deiner Umgebung an bzw. macht er sie hörbar. Umso schneller es 'tickt', je mehr Strahlung ist hier vorhanden. Meiner Meinung ist die Strahlung noch recht niedrig, dennoch würde ich nicht allzulange ohne Schutz hier bleiben."

Kurz überlegte der Mann, was er am besten auf die Frage nach der Kaverne antworten sollte. Er wollte sie nicht mit unnötigen Details langweilen. "Die Kaverne in Lemberg war bzw. ist meine Heimat. Dort wurde ich geboren und bin groß geworden." Danach wägte Strelok ab, ob es wirklich gut wäre ihr zu sagen, dass er nicht allzu gut mit der Waffe war. "Nunja, zum Thema meines Waffenumgangs. Er ist recht bescheiden. Um mich notdürftig zu verteidigen, reicht es auf alle Fälle aus."

Erneut musste Strelok nachdenken, was er sagte. Schließlich war es ja nicht so, dass er nicht allzu wertvolle Dinge hatte. "Alles Mögliche. Von einfachen verwertbaren Sachen bis hin zu Metallen.", war seine knappe Antwort. Mehr musste Meadow auch nicht unbedingt wissen. Mit einem Blick auf ihre Füße verstand er ihre Frage: "Im Moment habe ich aber leider keine Schuhe dabei.".

Dann fragte sie auch noch nach seiner Erfahrung mit der Wüste, dem Leben oberhalb und ausgerechnet noch etwas über Banditen. "Seit meinem 16 Geburtstag gibt es für mich nur noch ein Leben oberhalb. Deshalb habe ich auch schon genug Erfahrungen über die endlosen Wüsten sammeln können. Mit Banditen hatte ich zum Glück nur wenig zu tun. Das was vor kurzem geschah und dann noch eine unfreiwillige Konfrontation zweier Banditenclans in der ich hineingeriet." Das einige legendäre Orte auf der Oberfläche existierten sollten verschwieg er, schließlich war es ein Familiengeheimnis.

"Hoffentlich konnte ich deine Neugier befriedigen. Was ist nun, was sollten wir jetzt tun? Mit diesen Tunneln kenne ich mich nicht aus."
 
>Geigerzähler...<, wiederhohlte Meadow für sich und >Strahlenmenge...<
Ob das der Grund war, weswegen sie ab und zu so heftig husten musste? Meadow wusste das die Oberfläche nicht gesund für Menschen war und ihr ehemaliger Lehrer brachte ihr bei, sich richtig zu schützen. Auch mit ihrer Mutter war sie fast nur in solchen Gängen wie hier zu finden... und dennoch wusste Meadow nicht viel über die hiesigen Kanalisationsgänge. Nur, dass dort Schmuggler Metalle, Wasser und Drogen verkauften und Menschen, wie Meadow.

Sie schlang die Arme um sich bei dem Gedanken der Vergangenheit, doch der gute Strelok lenkte sie wieder ab davon: „Wow.“, staunte sie nicht schlecht, als er erwähnte in einer Kaverne geboren worden zu sein und nickte dann nur verstehend bezüglich der Waffen. Somit war es hinfällig sich durch die Tunnel zu kämpfen. Meadow hatte keine Schuhe und er konnte nicht kämpfen, so wie sie ebenfalls nicht kämpfen konnte. Allerdings ist er den Banditen entkommen, so wie sie vermutlich auch entkam. Mit viiiel Geschick und Glück.

Doch dann machte er einen Fehler. Er erwähnte Metalle und Metall, war ein Wort was Meadow nur zu gut verstand. Ihre Augen glitzerten einen Moment lang auf, doch sie war im nächsten Augenblick wieder so desinteressiert monoton wie zuvor. Innerlich jedoch wuchs in ihr der Wunsch, an das Metall heran zu kommen. Vielleicht würde sie ja nah genug an ihn herankommen, um es sich kurz auszuborgen. Anzufassen, sozusagen. Ihr Herz schlug schneller bei dem Gedanken. Aller Warnung seinerseits zum Trotz... sie musste es einfach haben. Doch sie beruhigte sich wieder, ließ ihn ausreden und als er endete meinte sie nur knapp: „Verstehe.“

Dann schwieg sie und massierte hingebungsvoll ihre Füße. Meadow wirkte introvertiert und zurückgezogen, als sie überlegend breitbeinig in einer Art Schneidersitz dasaß. Die Kleine hatte nicht einen Plan, wie es jetzt weitergehen sollte. Dementsprechend sagte sie keinen Ton mehr. Dann fragte sie nach einer ganzen Weile des Schweigens: „Bist du ein Händler?“ anstatt zu fragen, was er in Prag wolle. Prag war mistig, sie wollte nicht mehr zurück nach dort. Seine Geschichte klang merkwürdig, warum sollte sich jemand, der in einer Kaverne geboren wurde hinaus in die Wildnis wagen und dort leben? Meadow war ein wenig durcheinander darüber und wusste es nicht einzuordnen und somit unsicher.

Oben tobte immer noch der Sturm, was das dumpfe Geheule durchaus bestätigte, doch die Kleine ahnte nicht, in welche Schwierigkeiten sie sich brachte dadurch dass sie ausgerechnet diesen Schutz aufsuchte.
 
Die Banditen hatten schon fast die Hälfte der Strecke zur Karawane zurückgelegt, als der Eingang zu den Kavernen von Florenz in Sichtweite kam. Der Anführer der Eskorte gab den Befehl, nicht langsamer zu werden und holte ein Artefakt hervor. Eigentlich handelte es sich um einen einfachen Spiegel. Doch seit neue Spiegel aufgrund wichtigerer Dinge höchstens noch von Privatpersonen hergestellt wurden, weil die Fabriken sich um besagte wichtigere Waren kümmern mussten, waren auch diese selten und wertvoll geworden. Mit diesem Spiegel gab er nun Lichtsignale in Richtung Eingang. Bei den Signalen handelte es sich um das klassische SOS. Hoffentlich würde man diesen Hilferuf in Florenz sehen und darauf reagieren.
Als Linda sich nach ihm umsah, machte er sich gerade daran, die kurze Strecke, die die Karawane in der Zeit weitergezogen war, wieder einzuholen.
Das würde sich nun alle paar Minuten wiederholen. Irgendwann würde er sich, sollte von den Kavernen keine Reaktion kommen, opfern und stehenbleiben, um ein beständiges Signal zu geben. Dann würde er ein Mitglied der Eskorte auswählen, das an seiner Stelle die Karawane führen sollte. Linda hoffte, dass er sich nicht sie aussuchen würde, sollte es so weit kommen. Sie fühlte sich noch nicht bereit dazu.
 
Meadow wirkte irgendwie immer noch misstrauisch oder zumindest ablehnend, auch wenn sie mit Strelok sprach. Genauso gut beunruhigte es den Mann, dass ihre Augen mehr als auffällig wurden, als er Metall erwähnte. Daher beschloss er, auf sein Zeug noch genauer aufzupassen, wenn sie in der Nähe war. Doch dann kam er erstmal auf ihre Frage zurück: "Nein,jedenfalls nicht direkt. ich verkaufe das zeug was ich auf der Oberfläche finde, um mir Vorräte und neue Filter für meine Maske kaufen zu können. Wirklich Handel im großen Stil habe ich noch nie betrieben. Wie bereits gesagt bin ich eher Sammler oder, wie mich einige andere nennen würden, ein Abenteurer."

Nachdem Strelok die Frage beantwortet hatte, stellte sich wieder eine Stille ein, die nur ein paar mal von einigen Tapsern von Ratten unterbrochen wurde. Jetzt wurde er aber auch mal neugierig. Er hatte viel über sich erzählt, aber Meadow kaum etwas über sich selbst. "Wie kommt es eigentlich, dass eine noch so junge Frau ohne Begleitung auf der Oberfläche rumspaziert?"
 
"Wo kaufst du das denn?", die Frage musste ja kommen. Eigentlich wollte Meadow fragen, ob er reich ist. Aber was war schon reich. Und eigentlich war er reich. Er hatte MEtall und Wasser und von Letzterem soviel, dass man ihn wenn er es einer anderen Person außer Meadow erzählt hätte - locker mal einen Kopf kürzer machen würde.

Meadow stutzte und staunte zuerst, auf Grund von Streloks Frage. "Wie? Wie kommt es? Ich lebe hier oben seit meiner ..." sie sah ihn leicht verwirrt an, als sie an ihre Mutter gezwungen wurde zu denken und beschloss dann es zu umgehen.

"Ich lebe hier oben seitdem ich existiere." es kam patziger heraus, als es sollte und genauso trotzig. Nur Meadow's Augen blickten ihn leicht entschuldigend an und bevor er es merken würde, fuhr sie auch schon fort: "also... ich war nicht immer alleine." und zog ihre Knie an ihren Körper und umschlang sie mit ihren Armen, bevor sie ihren Kopf seitwärts darauf legte und Strelok müde ansah. Aber nicht müde im Sinne von schläfrig, sondern müde im Sinne von alten Erinnerungen. "Warst du immer alleine?", stellte sie lieber eine Gegenfrage, bevor er sie noch weiter befragen würde.
 
"Naja, wo soll ich es schon gekauft haben? Natürlich in meiner Heimatstation. Dafür bin ich halt Sammeln gegangen, um diese Gegenstände bezahlen zu können. Wenn man aber weiß, wo es etwas zu holen gibt, kann man ganz gut verdienen.", gab Strelok zurück. Wobei er seine erstmal verwundert war, wieso sie nichts von den Kavernen wusste. Oder zumindest wie es in einer aussah. Kam sie vielleicht von draußen?

Genauso stutzig machte ihn die nächsten Aussagen der jungen Frau. Wenn sie wirklich meinte, was sie da sagte, dann würde das doch bedeuten das sie an der Oberfläche geboren wurde. Doch das ist ziemlich unmöglich. Entweder haben die Ausgestoßenen nun eigene sichere Basen gebaut, oder es war einfach ein Glücksfall, dass sie das alles hier überlebte. Denn mit einem Baby auf dem Arm ließ es sich schlecht auf der Oberfläche überleben.

>Wäre ja auch ein reines Wunder, wenn du alleine überlebt hättest<, dachte sich Strelok. Irgendwas beschäftige Meadow, doch bevor Stelok darauf eingehen wollte, beantwortete er erstmal ihre Frage: "Bis zu meinem 22. Lebensjahr waren meine Eltern für mich da." Er machte eine kurze Pause. Manchmal bereitete es ihm doch noch ein paar Schmerzen. "Dann kamen sie unglücklicherweise bei einer ... Eskorte ums Leben.", fügte er hinzu. Zwar log er, doch sie musste nun wirklich nichts über das Familiengeheimnis wissen. "Ich sehe in deinen Augen, dass dich etwas in deiner Vergangenheit beschäftigt. Darf ich fragen was?"
 
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Nachdem er den Unterstand mit der Plane abgedeckt hatte blieb Thomas noch ein wenig vor diesem stehen und starrte in die Richtung aus der, der Sturm kommen sollte. Man sah ihn bereits, noch war er fern, doch würde er in Windeseile bei ihm sein. Thomas gluckste:„Windeseile, hehe.“ Er blieb noch ein paar Minuten und horchte, ob sich nicht doch jemand näherte, als aber nichts kam ging er wieder in den Unterstand. Hinten rechts in der Ecke war der Eingang zum Bunker, eine metallene Luke. Der Eremit öffnete sie und stieg die Leiter hinab. Nachdem er die Luke wieder zugezogen hatte war es erst einmal stockdunkel.
Vorsichtig kletterte er weiter die Leiter runter und als er unten angelangt war legte er einen Schalter um. Ein Surren ging durch den Bunker und Licht blitzte mehrmals kurz hintereinander an und aus, bis es dann schließlich an blieb. Thomas befand sich nun im Hauptraum des Bunkers. Es standen allerlei Geräte herum, die meisten davon waren aber Schrott. In einer der Ecken des viereckigen Raumes war eine Küchenzeile bzw. es sollte mal eine gewesen sein. Das einzige was noch davon stand war der Synthetisierer, der Tisch mit Stühlen und das Spülbecken aus dem tatsächlich Wasser kam. Das Becken hatte eine Verbindung zu zwei Wassertanks unter der Erde. Diese versuchte Thomas natürlich so gut es geht voll zu halten, was allerdings gar nicht so leicht war...in einer Wüste.
„Warum kann der Mensch nicht auch Silizium umwandeln...das würde es wesentlich einfacher machen. Wir müssten einfach nur Sand fressen.“ Er der zweiten Ecke des Raumes stand Thomas Arbeitsplatz, früher war es mal das „Wohnzimmer“, mit der Werkbank, Lötgerät, Sägen, Hämmer, Schrauben, Schraubenzieher und so weiter. Zwei Türen führten auf der rechten Seite des Raumes in zwei weitere Räume, ein Badezimmer und ein Schlafzimmer. Thomas führte es aber zur Werkbank.

Er legte seine Schleuder auf diese und schaute sie sich genau an um herauszufinden woher der Linksdrall kam. Nachdem er allerdings durch bloßes beobachten nichts finden konnte, nahm er die Waffe kurzer Hand auseinander. Nachdem er jedes Teil einzeln begutachtet hatte, und nebenbei auch andere Fehler gefunden und gleich beseitigt hatte, fand er den Ursprung des Linksdralls. Die Schiene, auf welcher der Stein beschleunigt wurde, war fehlerhaft ausgearbeitet worden. Was unglücklich war, da es ein recht schwer aufzutreibendes Teil gewesen war. Also hieß es nun suchen. Aufmerksam durchsuchte Thomas nun all das was er unten im Bunker liegen hatte nach einer brauchbaren Schiene. Dabei zog er auch in Erwägung nicht einfach ein passendes Teil aus einem Anderen herauszuschneiden. Doch die Suche dauerte länger als Thomas geglaubt hatte, sodass er nach zwei Stunden Sucherei erst einmal aufhörte und sich etwas Essen können wollte. Schnell gab er seinen Befehl in das Kontrollpaneel des Synthetisierer ein. Kurze Zeit später kam etwas zum Vorschein, dass angeblich ein Schnitzel sein sollte, doch so wirklich glaubte der Eremit nicht daran, aber dennoch man konnte es essen und es hielt ihn am Leben. Nachdem er schließlich aufgegessen hatte nahm er noch einen kleinen Schluck Wasser zu sich entdeckte dabei auch schon was er suchte.

„Jawohl-ja!“ rief er und lief zu dem Stück das er entdeckt hatte. „Jajaja, du wirst passen.“ sagte er und ging mit dem Stück aus einem leichten Metall oder vielleicht auch einer Art Plastik, so recht konnte Thomas das jetzt nicht einordnen, wieder an den Werktisch. Dort nahm er sich einen Stift zur Hand und zeichnete diverse Linien auf das Stück. „Das muss ab, da muss geschliffen werden, da was dran, hier wieder was runter, da begradigt, dort leicht gebogen...ohja das wird klappen. Haha!“ Freudig machte er sich nun wieder an die Arbeit und begann damit das Stück zu einer brauchbaren Schiene zu machen. Auch dies dauerte seine Zeit, doch das Ergebnis rechtfertigte dies. Eine perfekte Schiene, jedenfalls sah sie so aus. Eilig begann er nun auch die restlichen Teile wieder anzubringen und hatte dann schon bald eine neue und bessere Schleuder als zuvor. „Uhja...jetzt bist du noch tödlicher.“ sagte er leise und schon beinahe bedrohlich, worüber er selbst lachen musste. „Zum Glück ist sonst niemand hier.“ Er blickte auf den einen seiner Monitore, „Der Sturm ist fast vorbei...Zeit sich ein wenig hinzulegen. Morgen werd ich dann wohl aufräumen dürfen...super.“ Mit diesen Worten ging er Thomas in das Schlafzimmer, legte sich auf das Bett und schlief erst mal ein wenig.
 
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„Ich... äh... ich...“
Meadow wurde total unsicher und musste erst mal kräftig schlucken bei der Frage nach ihr. Fragte dann ausweichend: „Was sind Eltern?“ und Strelok konnte in ihren Augen und der dazugehörigen wirklich ernstgemeint fragenden Mimik erkennen, das sie es wirklich nicht wusste. Aber zum Glück konnte sie lesen und bis hundert zählen. Wenn auch nicht schreiben und rechnen, aber so wusste sie wenigstens, was Zweiundzwanzig war und was Strelok damit meinte. Zweiundzwanzig war also sein Alter.
„Mein... Men... Men... also der andere Typ den ich begleitete meinte ich wäre 12 gewesen. Damals.“ Fügte sie dann leise, sehr leise an und schaute unsicher zu Streloks Gasmaske. „Damals... ist lange... lange her.“, und biss sich auf die Unterlippe. Meadows Augen wurden leer und sie starrte durch Strelok mehr oder weniger hindurch, so, als wäre er gar nicht mehr da.

Dann mit einmal starrte sie ihn wieder an. Schluckte und schaute auf ihre Füße.
„Er war... mein... Men... Men... Mentor, ja. Mentor, so nannte er sich selbst mal in meiner Gegenwart.“, und Meadow starrte immer noch auf ihre Füße die leicht auf ihren Fersen auf- und abwippten.
„Er hat sie umgebracht und mich zu sich ... also nicht ... sondern...“, dann tat Meadow etwas, was sie seit Jahrzehnten nicht mehr tat: Sie verzog ihre Mimik zu einem leicht seichten Lächeln als sie sich erinnerte, das sie bei ihm ‚bleiben’ durfte. Dann starrte sie wieder ernst Strelok an und das flüchtige Lächeln war fort. „Dann war ich fast nur oben. Vorher hier.“

Wobei jetzt offen blieb, was Meadow mit hier meinte. Genau dieser Ort, oder so etwas ähnliches? Meadow wurde heiß. Es war stickig und ihr fehlte die frische Luft. Hier kam sie sich so eingesperrt vor und bekam auch etwas Angst. Die Kleine mochte keine Dunkelheit, obwohl sie in ihr oft schleichen und Sachen an sich bringen musste. Doch da war sie immer in Fluchtbereitschaft. Hier, wusste sie nichteinmal wohin sie laufen sollten, geschweige denn in welche Richtung sie fliehen sollte. Oben war es wieder etwas ruhiger geworden und so sprang sie schon nahezu auf und kletterte nach oben, die Leiter hinauf.

Doch als sie oben den Deckel heben wollte, war sie nicht darauf gefasst dass der Sand den Eingang zugeweht hatte und sie ihn nicht mehr aufbekam. Je fester sie auch drückte umso mehr Panik bekam sie...

„Es,... es geht nicht, geht nicht, es geht niiii.... cht. Es geht nicht... nein... nein ...“
 
Völlig verwundert wenn nicht sogar leicht entsetzt hörte Strelok der Stammelei der junge Frau zu. In ihren Augen konnte er zuerst erkennen, dass sie wirklich nicht wusste was Eltern waren. Und danach diese ... Leere. Sie war unheimlich, wenn nicht sogar besorgniserregend. Irgendwas stimmte mit dieser Frau nicht oder zumindest schien sie etwas in ihrer Vergangeheit sehr zu verunsichern. Von Angst konnte Strelok nicht sprechen, dazu kannte er die ganze Situation nicht gut genug. Auf die Frage Meadows wollte er jetzt nicht antworten, nicht dass sie ganz zusammenklappte.

Völlig überaschend sprang die junge Frau einfach auf und kletterte wieder nach oben. Er hörte bloß noch, wie sie versuchte die Klappe aufzubekommen, was gefolgt von einer panischen Stimme. Hatte Strelok etwa Schul daran, dass sie plötzlich so seltsam war? Mit einem fragenden Blick schaute er zu ihr hoch und sagte ruhig: "Komm mal runter. Dann gehen wir halt durch die Tunnel. Was ist denn plötzlich in dich gefahren?"
 
Meadow drückte noch ein, zweimal es versuchend, dann drehte sie sich auf der Leiter wieder zu ihm herum, als er sie ruhig ansprach. Auch ihr damaliger Mentor hatte sie beruhigt, wenn sie Panik bekam und so sprang sie wieder hinunter.
Doch anstatt eines lauten Aufkommgeräuschs durch die aufsetzenden Füße, hörte man fast Nichts an Geräusch und sie sank auch in die Knie und blieb dort hocken. Meadow legte den Kopf leicht schief und sah ihn von unten her beobachtend musternd an.

„Es geht nicht mehr auf.“, berichtete sie dann so, als ob er es noch nicht wusste. „Das ist nicht gerade gut.“, und blieb ruhig mit der linken Handfläche auf dem Boden zwischen ihren Beinen abgelegt, hocken. „Die Tunnel sind nicht ... gut.“, zischte sie bedrohlich leise warnend und schaute nach rechts in die Dunkelheit: „Junkies, Ratten, Schmuggler, ... Menschenhändler verkaufen dort Leute wie Meadow.“

Strelok wurde wieder ernst anfixiert mit ihren dunklen Augen. „Aber vielleicht ist es ruhig und wir haben Glück. Wir brauchen ja nur bis zum nächsten Abzweig, bis zum nächsten Gatter.“

Und mit Gatter meinte Meadow einen alten Abwasserkanal, der stets draußen in einem jetzt vertrocknetem See mündete und nur damals durch ein abgeschlossenes Absperrgitter den Eingang in die Kanalisation verschloss. Die Gatter existierten schon lange nicht mehr, doch meistens waren die Ausgänge bewacht und anderweitig blockiert, von allerlei Barrikaden, Outlandern, Banden oder Schmugglern umgeben. Die wenigsten intakten Ruinen auf der Oberfläche waren noch frei zugänglich und die, die weniger Schutz boten auch hart umkämpft. Sie hatten Glück, dass dieser Eingang hier an der Autobahn wohl vergessen war, was jedoch nicht hieß, dass der Tunnel, der entlang der Autobahn nach Rechts und Links führte unbelebt, oder gar noch komplett intakt war. Viele Gänge waren auch eingestürzt oder so verrottet, dass sie einsturzgefährdet waren.

Doch das alles wollte sie nicht unbedingt herausfinden... zumindest dachte Meadow so. Wenn sie durch die Tunnel mussten, sollten sie einander vertrauen und Vertrauen war etwas, was Meadow nie gelernt hatte und nur einmal erleben durfte, damals... vor langer Zeit.

Unsicher fixierte das junge Mädel den Mann mit der Gasmaske vor sich.
Wenn er ginge, blieb ihr nichts anderes übrig, als auch dahin zu gehen. Doch für Meadow, war es gefährlicher als für Strelok. Sie hatte keine Schuhe.
 
>Woah, was läuft denn bei ihr jetzt so falsch<, dachte sich Strelok, als Meadow plötzlich vor ihm kniete und sich wie eine Untergebene verhielt. Ihm war das völlig unheimlich und er empfand es als sehr unangenehm. In dieser Situation wusste er einfach nicht, was er antworten oder tun sollte. So stand er einfach nur da und hörte ihr zu.

Sie berichtete ihm eher, als ihre Erfahrungen an ihn weiter zu geben. Sie sagte wirklich Menschenhändler und danach etwas, was Strelok ganz verstörte. Sie wurde 'verkauft' von Menschenhändlern? Das ist etwas, womit Strelok überhaupt nicht gerechnet hatte. Ziemlich entsetzt war er, wobei man durch diese Ereignisse zumindest ihr Verhalten und ihre Zurückhaltung bezüglich ihrer Vergangenheit erklären konnte. Doch von Menschenhändler hatte der Mann nur in Geschichtsbücher gelesen. Er hätte nie gedacht, dass es soetwas wie den Menschenhandel noch gab. Natürlich wusste er von den Schmugglern und Junkies, aber nichts vom Menschenhandel.

Ohne genau zu wissen, was er jetzt tun sollte, kniete er sich ebenfalls hin, um auf Augenhöhe mit der jungen Frau zu kommen. Doch dann tat er etwas, was er wahrscheinlich nur in den äußersten Notfällen oder eben durch Unsicherheit tat. Er lockerte die Riemen seiner Gasmaske und setzte sie ab. Zum Vorschein kam sein Gesicht, in dem eine Spur Mitleid zu erkennen war. "Du brauchst keine Angst zu haben. Wir nehmen den Weg, den du gerade eben beschrieben hast und sind dann wieder draußen.", redete er ruhig auf sie ein. Gleichzeitig bot er seine Hand an, was ein Symbol des Vertrauens und des Schutzes sein sollte.
 
Der Karawanenführer brach in schallendes Gelächter aus. Sue wusste nicht so recht, ob sie an- oder ausgelacht wurde und fühlte sich dementsprechend verletzt. Doch bevor sie ihm etwas entgegen schmettern konnte, ergriff der Mann das Wort. "Ihr gefallt mir. Lasst euch nichts bieten und wisst mit eurem Schwert umzugehen. Darf ich mal raten: Armee?" -"Ex" - "Also Söldner." - "Ja" - "Auch gut." - "Schön!" - "Rufname?" - "Skorpion" - "Ah, jetzt wird mir einiges klar..." - "Kennen wir uns?" Der Karawanenführer hielt Sue seine Hand hin. "Striker, ehemals Schutztruppe Birmingham." Sue zog beide Augenbrauen hoch. "Birmingham... Striker... Capt. Striker?" Ein knappes Lächeln. "Ganz Recht. Der Einsatz in der Beneluxebene, damals 47." Die Söldnerin löste sich von ihrer verkrampften Abwehrhaltung und steckte ihr Schwert weg. "Ich hätte nicht gedacht Sie noch mal wieder zu sehen Capt." Sue schlug in die Hand ein. "Ich auch Lt. In unseren Kreisen gilt man als tot, wenn man unehrenhaft ausscheidet." - "Vorsicht Capt! Sie könnten sich die Zunge abbeißen." Sue lösten den Handschlag und beide gingen in eine typische Haltung für Soldaten: Gerader Rücken, der Stand leicht geöffnet, die Hände hinter dem Rücken. Sue fühlte sich für einen Moment so, als wären die letzten zwei Jahre nicht passiert und sie wäre immer noch in der Armee. Striker riss sie aus ihren Gedanken. "Ich würde mich geehrt fühlen, wenn uns so eine exzellente Soldatin begleiten würde. Die Karawane wäre ein Stück sicherer." - "Sir...", tönte es von hinten. "Ja Bangow?" - "Wir wollen uns für unser Verhalten entschuldigen." Der Karawanenführer schaute wieder zu Sue. "Entschuldigen Sie sich bei Skorpion." Der Mann wollte gerade ansetzen als Sue ihm zuvor kam. "Schon gut. Die Tage sind schwer und wir haben alle genügend Nerven in dieser Zeit gelassen! Es gibt nichts zu vergeben." Striker musste wieder lachen. "Wie ich sehe entwickeln sie gleich ein Zusammengehörigkeitsgefühl zur Truppe Skorpion." - "Tue mein Bestes Sir!" Er drehte sich zum Ausgang "Kommen sie mit Lt. Wir melden sie gleich im Hafen an. Lt. Bangow, Sie uns ihre Männer machen weiter, aber kommen sie mir morgen nicht angekrochen und beschweren sich über Kopfschmerzen." - "Ja Sir, bestimmt nicht Sir!" Damit salutierten alle Anwesenden und Sue ging mit ihrem neuen Vorgesetzten hinaus Richtung Hafen.

Im Hafen selbst liefen die Kommandos heiß. "Sind sie sicher, dass sie verfolgt werden?" - "Aye Sir. Sie haben eindeutig SOS gemorst." - "Warum haben sie uns nichts angefunkt?" Der Hafenmeister starrte mürrisch auf die Konsolen vor seinen Technikern. "Vielleicht haben sie keine Funkgeräte... oder sie sind kaputt." Hinter dem Techniker knurrte es grimmig. "Haben wir BT-5 schon mal bei uns gehabt?" Der Techniker tippte wie wild auf seiner Konsole herum. "Nein Sir, bisher haben wir mit dieser Kennung keine Karawane... Moment!" Er gab wieder etwas ein. Der Hafenmeister wurde in seinem Gedankengang überworfen. "Vor zwei Jahren Sir. BT-5 ist eine leichte Karawane, ohne Wüstenschiff, oder starke Eskorte." Ein Grunzen. "Ein Wunder, dass die immer noch am Leben sind. Also gut! Macht die Geschütze klar, und öffnet die Tore. Wenn die Ausgestoßenen in Reichweite sind, pustet sie weg!" - "Aye!" Wieder ertönte die laute Sirene und das Licht färbte sich ins Rot. Nach einigen einstudierten Handgriffen und Eingabebefehlen hörte man das Surren der mächtigen Geschütze. "Linkes Geschütz bereit" - "Rechtes Geschützen bereit!" - "Entfernung zum Ziel?" - "Entfernung beträgt knappe 500 Meter, Sir. Ziel ist in wenigen Sekunden in Reichweite." - "Warten sie bis BT-5 auf 300 Meter herangerückt ist um sie nicht ausversehen zu treffen. Dann decken sie die Wüste ab 350 Meter mit Energie ein!" - "Aye, Sir!" Der Hafenmeister sah aus dem Fenster. Die Garde ist inzwischen auch schon angerückt. "Wirklich tüchtige Jungs." - "Sir?" Der Blick des Hafenmeisters wurde wieder zu den Kontrollen gerufen. "Koordinaten sind erreicht. Zu meinem Bedauern, haben die Ausgestoßenen BT-5 ebenfalls fast erreicht. Sie kommen schneller voran als die Karawane." - "In Ordnung, dann geben wir etwas Rückendeckung." - "Geschütze auf Ziel justiert, Sir." Die Augen des Hafenmeisters verfinsterten sich. "Feuer!"
 
Meadow blickte in ein fahles Gesicht mit grünen Augen, soweit sie das erkennen konnte bei dem funzeligen Licht hier unten. So wie es aussah hatte er schütteres schwarzes Haar welches ebenso kurz war wie Meadows.

Geradezu neugierig betrachtete sie Streloks Haare und wickelte sich in Windeseile selbst den Turban vom Kopf, als sie auf ihr Hinterteil plumpste und zupfte an ihren eigenen Haaren, als sie grinsend versuchte Streloks zu berühren. Daran hatte Meadow Spaß. Haare waren etwas tolles für Meadow. Sie waren meist weich und flauschig, lang oder kurz und hatten so viele schöne Farben.
„Schwarz wie Meadows.“ grinste sie fröhlich, fast verspielt und ganz in die Haare von Strelok vertieft, so, als gäbe es nix anderes für den Moment. Im Gegensatz zu Streloks Haarpracht waren ihre recht dick und üppig und ebenso rabenschwarz wie seine. Dann blickte sie ernstwerdend auf seine Hand und ihm wieder ins Gesicht, dann wieder auf seine Hand. Legte den Kopf leicht schief und vorsichtig ihre vorerst freigewickelte Hand in seine. Sie fühlte sich warm an, wenn auch ebenso knochig wie Meadows. Die Kleine schüttelte sie kurz und ließ sie dann schüchtern wieder los. Ihre Hand wieder einwickelnd und auch ihren Kopf samt Mundpartie wieder bedeckend. „Geigerzähler...“ zeigte sie auf sein komisch tickendes Ding, als sie sich wieder auf ihre Füße hockte: „Der ist zu laut. Wir müssen leise sein.“ und zog ihre Brille über die Augen, als sie bedeckt sprach. „Leise wie die Toten... die hier unten sind.“
 
Es war wirklich sehr verwunderlich, wie Meadow plötzlich mit ihrer Hand durch das Haar Streloks ging. Dieser ließ es aber zu, irgendwie war das aber befremdlich, wenn nicht sogar unangenehm. Wirklich wissen, wie er darauf reagieren sollte, wusste der mann auch nicht. Umso erleichterter war er, als sie von seinen Haaren abließ und in seine Hand einschlug. Zwar vorsichtig, aber immerhin etwas. Als sie noch auf seinen Geigerzähler deutete, nickte er nur noch zustimmend. Sofort stellte er ihn ab, obwohl irgendwas in seinem Hinterkopf dies verbot. Zuletzt setzte er wieder seine Gasmaske auf und prüfte den Stand des Filters. In spätestens 10 Minuten durfte er einen Neuen einsetzen. "Na gut, dann los."

Mit leisen Schritten ging Strelok voran und versuchte dabei möglichst keinen Lärm zu machen. Was ihm auch gut gelang, wenn man von der Tatsache absah, dass es stockduster war. Hin und wieder konnte man immer wieder Getrappel von einzelnen Ratten hören, aber sonst nichts Größerem. In einer geduckten Haltung arbeitete sich der Mann weiter vor, bis die besagte Abzweigung kam. Genauso wie Meadow beschrieben, folgte er dieser. Doch umso näher er dem angeblichen Gatter kam, desto mehr schwand seine Hoffnung, doch noch schnell hier herauszukommen. Letztendlich standen sie vor dem Gatter, doch es war verschlossen. Nicht nur provisorisch nein, sondern richtig dicht gemacht. Mit Metallplatten - wobei die doch eigentlcih ziemlich viel wert gehabt hätten - zugeschweißt. "Nein, nein, nein!", fluchte er leise vor sich hin. "Was ist das? Wieso ist das hier zu?", fragte er an die junge Frau gewandt. Vielleicht mit ein wenig Zorn in der Stimme.
 
Doch Meadow grinste nur. Das konnte man in der Dunkelheit zwar nicht sehen, aber an ihrer Stimme wohl hören: "Psssst. Nicht schlimm. Komm hier lang." Hinter sich hörte Strelok etwas klacken und dann ein schabendes Geräusch von Metall. Es war laut, zu laut und würde auch noch einmal laut werden - beim Zugehen. Meadow zog Strelok am Hosenbein zu sich, weil sie schon längst in dem Gulli halb hineingekrochen war und er ihr schnell folgen sollte. Als er mit ihr unten war, es war wirklich eng, nahm sie seine Hand und ließ diese nicht mehr los. Sie ging voran. Gebückt und gebeugt, schleichend in einem Gang, der gerade mal einen Meter hoch war und so schmal, dass ein stabilerer Mensch da nicht durch konnte. Es war ein alter Wartungsschacht für Roboter gewesen. Nach einer ganzen Weile des gebeugten Gehens, oder teilweise auch krabbelns, hörte man erneut dieses klackende Geräusch und ein Schaben von Metall.

Nach einem winzigen Moment brach Licht durch den ersten Spalt und wurde dann schnell blendend breiter, bis es das offenbarte, worin sie beide steckten, einem winzigen Loch vor einem ausgetrockneten See in mitten der Pampa vor Prags ersten Vorstadtruinen. Das Licht blendete zuerst, doch Meadow hatte zuvor ihre Brille auf dunkelglasig gestellt, sodass sie sofort einen guten Überblick hatte. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass keine erste Gefahr durch Banditen drohte, zog sie Strelok schnell aus dem Schacht und rannte mit ihm immer noch an der Hand seitwärts am Ufer in gebückter Haltung entlang. Man würde bemerken, dass sich die Schächte wieder von selbst verschlossen und erst, nachdem sie ein kleinen Steinhaufen, der ihnen genügend Erstschutz bieten würde um zu verschnaufen, ließ sie den Mann los und sich selbst in den heißen Wüstensand plumpsen. Es war wolkenklar und die Sonne brannte erbarmungslos. Doch ungeachtet dessen, wickelte die junge Frau ihre Füße frei, um sie zu kontrollieren.
Ist sie auch nirgens hineingetreten, was sie eventuell nicht bemerkt haben könnte? Doch alles schien in Ordnung zu sein. Also wickelte sie diese wieder zu und schnürte sorgfältig die Lederriemen darum, die alles an Ort und Stelle hielten.

"Prag ist nicht gut. Zuviele Banden, zu viel Unruhe. Die Kaverne ist gut gesichert. Meadow mag Prag nicht mehr leiden. Hätte hier beinahe den Tod gefunden. Meadow will was anderes sehen. Gerüchte erzählen von einem besseren Platz für Meadow. Beute ist leichter zu finden und das Überleben einfacher. Doch der Weg ist weit. Mag Strelok mit Meadow kommen, um das zu suchen? Vielleicht ist das auch ein besserer Ort für Strelok. Da gibt es bestimmt viele Gegenstände für ihn."

Die Kleine hockte im Schneidersitz völlig entspannt an ihren Steinhaufen gelehnt vor dem Mann mit der Gasmaske und schaute ihn durch dunkle Gläser an. Alleine würde sie den Weg nicht schaffen, außerdem hatte er Wasser und Metall und sie selbst gar nichts außer ein Gerücht, was ihn vielleicht dazu bringt, neugierig zu werden. Noch bevor Strelok antworten konnte, gähnte Meadow müde. Hier war nicht der sicherste Platz um das zu entscheiden, aber vorerst ein guter um nicht sichtbar zu sein und sich zu orientieren.
 
Diese Frau hatte echt mehr Wissen, als man ihr anfänglich zutauen würde. Eigentlich konnte Strelok nur Verblüfft schauen, als sie ihm den Ein- bzw. Ausgang zeigte. Dann ging wieder alles in Meadows Tempo. Durch die Tunnel gehuscht bis sie draußen waren und nun suchten sie Schutz hinter einem Steinhaufen, während sich der Mechanismus wieder schloss. Mit der jungen Frau würde der Mann bestimmt noch so einige Überraschungen erleben.

Nun prallte aber die brennende Wüstensonne auf sie hinab und man konnte glatt meinen, sie würden lebendig in einem riesigen Kochtopf sitzen, der auf Höchststufe gestellt wurde. Strelok kramte seine Wasserflasche hervor und warf sie Meadwo zu. "Lass mir aber auch noch was drin.", fügte er noch trocken hinzu.

>Soso, ein neuer Ort wo es etwas zu holen geben könnte. Klingt an sich verlockend und sie hat wirklich bewiesen, dass sie doch so einiges weiß.<, überlegte sich der Mann auf das Angebot Meadows. Dennoch musste er abwägen, ob er nun gänzlich die Nähe zu seiner Heimatstation aufgeben sollte, oder doch lieber zurückging. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. "In Ordnung ich ko...", fing der Mann an zu sprechen, als er plötzlich laut anfing zu husten. War ja auch kein Wunder. Der Filterwechsel war schon eine Weile lang überfällig, was er eigentlich auch an dem Beschlag und der Atemschwierigekeit hätte merken können. Mit einem gekonnten Handgriff drehte er den alten Filter hinaus, steckte ihn zurück in die Tasche, wobei er einen Neuen hervorholte und diesen einsetzte. Schon war die Luft frischer. Erst räusperte er sich, dann fuhr er fort: "Ich komme gerne mit. Ist mal was Neues und ich kann mal außerhalb meiner eigentlichen Gebiete sammeln. Und dich alleine lassen kann ich ja auch schlecht."
 
Sie waren kaum in Reichweite der Geschütze, als die Räuber sie einholten. Diese ergriffen jedoch noch vor dem ersten Schuss die Flucht, als sie erkannten, dass ihre Beute doch nicht so hilflos war. Offenbar war ihnen der Überfall plötzlich zu gefährlich geworden.
Erleichtert setzte die Gruppe den Weg fort. Genaugenommen waren sie etwa dreimal so viele Wachen wie Händler, trotzdem handelte es sich nur um eine kleine Karawane. Wenn ihre Kaverne in letzter Zeit nicht so viel Pech gehabt hätte, währen sie besser ausgerüstet gewesen. Aber so hatten sie keine andere Wahl gehabt als mit minderwertiger Ausrüstung loszuziehen, um den Termin einhalten zu können. Immerhin waren sie durch das leichtere Gepäck zwei Tage schneller angekommen als gedacht, aber es wäre ihnen beinahe zum Verhängnis geworden.
Linda atmete auf, als sie das Tor durchschritten und es sich hinter ihnen schloss. Sogleich kam jemand auf die Karawane zu, der verdächtig nach Kommandanten aussah. Der Anführer der Eskorte ging ihm entgegen, um die förmliche Begrüßung hinter sich zu bringen.
 
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Meadow schnappte die Wasserflasche, schraubte sie auf und begann zu trinken. Erschrak dann aber, als Strelok anfing zu husten und eilte zu ihm und berührte ihn beunruhigt an der Schulter, nur um dann zu sehen, wie er seinen Filter wechselte.
Sie schluckte hart und lehnte sich wieder zurück, die Wasservorratsflasche zuschraubend, bevor sie diese ihm zurückwarf, damit er selbst trinken konnte.
Als er seine Antwort gab, entlockte das Meadow einen kleinen seichten Schmunzler unter ihren Tüchern. Wer würde wohl noch auf wen aufpassen müssen hm? Sie lehnte immer noch entspannt an dem Felsen, die Hitze ertragend und erhellte ihre Gläser wieder, damit er ihre Augen sehen konnte.

Es schien, als wäre es für sie nun beschlossene Sache, dass sie bei Strelok bleiben würde und nicht umgekehrt. Er war nett und wollte ihr nichts Böses, wie die anderen Oberflächler und das empfand die junge Ausgestoßene als äußerst schützenswert. Und wer weiß, vielleicht würde dieser Strelok ja noch ihr zweiter Mentor werden – oder sie seiner?
Meadow lachte laut hörbar für Strelok, der diesen Lacher wohl nicht einschätzen konnte, weil er ja nicht wusste was Meadow gerade dachte. Doch noch bevor dieser falsche Schlüsse ziehen konnte, meinte sie auf seine letzte Äußerung gelassen:

„Genau.“, und zeigte in eine Richtung mit ihrer vermummten Hand. Es war die Richtung in die sie ziehen mussten und nachdem Strelok getrunken hätte, würden sie das auch tun.
 
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