RPG Endless Travellers - The Second Age

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Mai hatte keine Ahnung wie viel Zeit seit ihrem beinahen Ertrinken vergangen war. Sie wusste sie hatte mit dem Tod gerungen und sie war nun wach genug um sich von ihrem Sieg zu überzeugen. Allein das andauernde Husten und Würgen erinnerte sie im Sekundentakt an ihren starken Lebenswillen. Doch was war mit all den anderen passiert? Der sonst relativ stille Assassine war noch an ihrere Seite und auch wenn er sich nicht viel anmerken ließ, und auch wenn er Mai in ihrere jungen Geschichte nicht allzu positiv aufgefallen war, so hatte er nun mehr mit ihrem Überleben zu tun als er zugeben wollte. Sie war aufgewacht, in seine Kleidung gehüllt. Und jetzt wo sie so darüber nachdachte, die letzten Eindrücke, die sie sich vor ihr geistiges Auge rufen konnte, machten nicht gerade den Eindruck als hätte sie das Ganze aus eigener Kraft überlebt. Sie würde mit ihm sprechen müssen. Allein der Gedanke einem vermeindlichen Lebensretter nicht ihren größten Dank auszusprechen war ihr unerträglich.

Erneut musste sie heftig husten und immer mehr Brackwasser kam aus den tiefsten Ecken ihrer Lunge zum Vorschein. Sie sah elendig aus. Ihre Augen waren stark gerötet, alles an ihr war durchweicht und sie konnte sich gerade so vor dem Umkippen bewahren. Mai-Lin kniete auf dem Boden und war nach vorne gebäugt um sich mit ihren Händen abzustützen. Sie übergab sich erneut und brach fast unter der Anstrengung zusammen. In der Zwischenzeit hatte sich auch Alexis als Überlebender entpuppt und in seinem Gespräch mit Xarxes begann Mai-Lin erst zu begreifen was alles geschehen war. Grauenhaft. Es konnte nicht sein, dass sie alle tot waren. Das durfte sie nicht glauben und sie wollte es auch nicht! Sie mussten noch irgendwo sein. Und Mai musste sie retten! Sie hatte sie schon einmal im Stich gelassen, das würde ihr kein zweites Mal passieren.

"Dann also Richtung Norden. Selbst wenn es nur ein Hinweis ist", hörte sie den Zauberer sagen und das reichte ihr als Motivation. Wie neu entfacht rauschte sie auf ihre Beine, nur um zu merken wie sehr sie sich überschätzt hatte. Mai-Lin taumelte ein paar Schritte und konnte sich gerade noch an Xarxes Schulter abstützen. Doch nichts änderte sich an ihrem Vorhaben. "Wir müssen die anderen finden", krächtzte die Fremdländerin und musste sich ersteinmal ausgiebeig räuspern bevor sie wieder zu einer lautstärkeren Stimme fand, "ich werde es mir niemals verzeihen können sie im Stich gelassen zu haben. Sie sind nicht tot. Das ... dürfen sie nicht sein. Und wir werden sie suchen. Und wir werden sie finden, dass sind wir jedem einzelnen schuldig."
"Dieses Mal versagen wir nicht."




Und das taten sie auch nicht, später, noch am selben Tag, sollten sie die Lichtung erreichen auf der ihre Gefährten gefangen waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den ganzen Tag passierte nichts. Ta'nor merkte, dass er nicht im Besitz seiner ganzen Kraft war. Das Gift war noch immer tief in seinem Leib. Was für eine Ironie. Denn Kraft würde wohl genügen um ihn und Haj'ett zu befreien. Sonst hat er bisher niemanden ausgemacht. Vielleicht weiter hinten im Lager? Er konnte leider nichts den ganzen Platz überblicken. "Hey... hey Spiller, ich glaube die Echse wacht auf." Der hagere Mann erhob sich erneut von einem der Feuer, die wenigstens etwas Trockenheit spendeten. Er nährte sich auf wenige Meter den Gitterstäben und betrachtete die sich darin träge windende Kreatur. "Kannst du sprechen?" Keine Antwort. "Bist du fähig mit mir zu kommunizieren Echse?" Spiller versuchte Haj'etts Augenkontakt zu erhaschen. "Was ist los? Bist du noch ein bisschen müde?" Die Art wie die ruhige, beunruhigende Stimme aus Spillers Kehle drang sprach für sich. Was würde der Echsenmann erwidern - wenn er etwas erwidert?

Was die anderen wohl gerade taten? Der Kai'shak konnte sich nicht vorstellen, dass alle der Gruppe verloren gegangen waren. Die Trollin, Der Assassine und die kleine Fremdländerin Der komische Händler und der Priester.. würden sie hier her finden? Ta'nor hoffte, dass es keine überstürzten Aktionen geben würde. Denn auch wenn die Sklavenhändler nicht gerade Elitekrieger zu sein schienen.... Verteidigen konnten sie sich wohl schon. Selbst der Lagerplatz auf dieser von allen Richtungen einsehbaren Lichtung im Sumpf setzte gewissen Verständnis für Taktik voraus.
 
  • Like
Reaktionen: Luke
Gestreiftes Sonnenlicht kitzelte Haj'ett an der Nase. Gestreift... Gitterstäbe! Bambusrohre umgaben den erwachenden Echsenmann und hinderten ihn an jedweder Idee an Flucht. Eine unangenehme, kalte Stimme drang an seine Ohren. "Bist du fähig mit mir zu kommunizieren, Echse?"
Er versuchte, sich in die Richtung des Sprechenden zu drehen, doch ließ ihn ein plötzlicher Schmerz vieler Wunden zusammenzucken, riss ihm jedoch nun vollends aus seiner Schläfrigkeit. Er leckte sich die verschlafenen Augen. "Slrp! Aua."
"Abschaum", kam es von der Stimme über ihm, doch spürte Haj'ett einen kühlen Atemzug, als der Sprechende einen genaueren Blick auf ihn warf.
"Idioten!" Die plötzliche Lautstärke der Stimme ließ ihn erneut zusammenzucken. "Habt ihr die Echse garnicht verarztet, als ihr sie angeschleppt habt? Das Biest ist mit Splittern gespickt, verdammt. Wie wollt ihr sowas bitte verkaufen? Lorny, komm her und sieh dir das an."
Schritte. Ein zweiter Mann trat heran, den Schritten nach zu urteilen zögerlich. "Verdammt, hast recht, Spiller."
Es fielen noch einige Worte, doch nahm Haj'ett sie nicht wahr, da sie in plötzlichem Lärm untergingen. Der Käfig wurde geöffnet. Dann kam eine Hand. Der Echsenmann zischte und wand sich vor Schmerz, als sie ihn zu einem Tisch schafften, auf dem kurz vorher wohl noch ein Mittagsmahl stattgefunden hatte. Seine animalischen Wurzeln gingen mit ihm durch, nichtmal fluchen konnte er auf einer zivilisierten Sprache.
"Mann, das Viech ist wahnsinnig! Snizz, mach schnell."
Ein dritter Bandit mit gewaltigem Bauchumfang und einer fleckigen Schürze kam herbeigeeilt. "So gebt dem Tier doch etwas zur Beruhigung, Leute!"
Es dauerte nicht lange, bis Haj'etts Bewegungen langsamer wurden und seine Schmerzen vergingen. Alles wurde bunt.
"Na, werden wir mal sehen, was die Sumpfjäger für eine Sauerei angerichtet haben.", murmelte Snizz, dessen Gesicht mit grotesk vergrößerten Augen über Haj'ett schwebte. Er musste kichern.
Muss Schilfdornblatt sein, sickerte es dem Echsenmann durch den Sinn. Ohgoohohohottchihihi"
Interessiert beobachtete der benebelte Echsenmann, wie der heilkundige Metzger einen Dorn nach dem anderen aus seinem Fleisch rupfte. Eins, zwei, zwei, zwölf...
Mit gerunzelter Stirn und leicht verärgert blickte Snizz auf, als sein Patient in anhaltendes Kichern ausbrach. "Wie viel habt ihr ihm gegeben, ihr Quacksalber?"
Antworten konnte Haj'ett keine hören, nur Musik. "Snizz, du bist garnicht so übel! Slrp!"

Dann war es vorbei. In Verbände gewickelt landete der belämmerte Haj'ett wieder in seinem Käfig.
"Was steht an, Großer?" Die Finsternis hinter Ta'nors Helmschlitz schwieg.
 
"Das will ich wohl meinen." Erklang es grollend, aber seltsam dumpf auf Xarxes Worte, und nur einen Augenblick später wurde den verbliebenen Gefährten klar, woher die Stimme auf einmal gekommen war - Grimhild tauchte wieder auf. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Eine besonders sumpfige Stelle des Sumpfs begann plötzlich, Blasen zu werfen und gluckernde Geräusche von sich zu geben, dann sprühte eine meterhohe Fontäne aus brackigem Wasser und Schlick in den Himmel, bevor der Sumpfboden mit einem gigantischen Schlurp! die Trollhexe ausspuckte. Trotz dieses beeindruckenden Auftritts sah die alte Trollin nicht allzu gut aus - als zweitgrößtes Mitglied der Gruppe hatte sie nach dem Kai'shak die meiste Aufmerksamkeit auf sich gezogen, und es war wohl nur ihrer trollischen Zähigkeit zu verdanken, dass sie nicht ebenfalls dem Gift zum Opfer gefallen war. Trotzdem wirkte ihre Gesichtsfarbe unter dem ganzen Dreck ungesund blass, und als sie behäbig auf die anderen zustapfte, ließ ihr Gang erkennen, dass sie einige Treffer eingesteckt hatte. Da die anderen ebenfalls angeschlagen waren, dauerte es nicht lange, bis sie - bereits nahe bei der Lichtung - Rast machten um das weitere Vorgehen zu besprechen. Niemand hatte große Lust darauf, die Ausbeute der Banditen mit einer fehlgeschlagenen Befreiung noch einmal zu vergrößern.

"Ich habe einige von denen über die Brücke geschickt, bevor es zu viele wurden." Verkündete Grimhild und grinste etwas gequält, aber doch stolz. "Aber wenn die Erde in diesem Sumpf nicht vergessen hätte, dass sie kein Wasser ist, wäre ich wohl nicht mehr an diesem reizenden Fleck. So war zwischen den Wellen gerade noch Platz für eine alte Trollin." Würde sie auf spätere Nachfragen erklären - Alexis würde (vielleicht mit einer kleinen Erklärung von Mana) darauf kommen, dass es Grimhild gelungen war, auf magische Art mit dem Wasser zu verschmelzen und sich so dem Zugriff ihrer Angreifer zu entziehen, ohne zu ertrinken. Offenbar hatte sie im Moment nur wenig Lust, das eindeutiger zu formulieren, was angesichts ihrer Situation wohl verzeihlich war. "Haben wir eine Erklärung dafür, wo diese Bande auf einmal herkam? Mir scheint es sonderbar, dass mitten im Sumpf ein kleines Batallion herumläuft .. fast, als habe man nach uns gesucht." Kombinierte sie, und warf einen düsteren Blick hinüber zur Lichtung. "Wir müssen schnell und gezielt zuschlagen und sie überrumpeln. Könnt ihr vorher in das Lager schleichen und uns Information beschaffen?" Fragte sie, an Xarxes gewandt - sie selbst kam offensichtlich nicht infrage, was diese besondere Aufgabe anging, wollte aber gern weitere hässliche Überraschungen mit dieser Gruppe vermeiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Endlich war Scipor angekommen. Viel zu lange war er nun schon durch die Sümpfe gewandert, ohne Nahrung, ohne Rast. Hunger plagte seinen Geist. Der Wolf brüllte in ihm. Doch vorerst würde der Wolf nicht notwendig sein. Er wollte seine neuen Freunde ja nicht erschrecken. Nein, hier war taktvolleres Vorgehen gefragt. "Sieht aus als würden sie Hilfe brauchen.... Ja, ich bin mir sicher. Ja wirklich! Der Rat sprach von einer Gruppe Abenteurern, mit einem Echsenmensch, einem Hühnen in Rüstung, nem Troll, und noch ein paar anderen. Nein, ich weiss nicht wo der Rest der Gruppe ist. Selbst wenn! Wir können sie nich hier lassen. Es ist mir egal ob ich den Auftrag damit gefährde." Bei dem letzten Satz zuckte der Druide zusammen. Er schaute nochmal aus seinem Versteck in den Büschen hinaus auf die Lichtung. Anfangs hatte Scipor nur geflüstert, aber je hitziger die Debatte mit seiner inneren Stimme wurde, desto lauter wurde er, bis er schließlich ganz aufhörte zu flüstern. Auf der Lichtung hatte niemand was mitbekommen. Nochmal Glück gehabt. Aber wenn er so darüber nachdachte hatte sein innerer Zweifler Recht. Der Auftrag, den der Rat ihm zugeteilt hatte, war von größter Wichtigkeit. Diesen Ratsbesuch würde er niemals vergessen. Und auch nicht den Weg dorthin...

Rückblende: Scipor wachte auf. Strahlend blauer Himmel schien durch das Blätterdach über dies könnte ein schöner Tag werden. Oder auch nicht. Erst am Abend würde er sehen können wie der Tag gelaufen ist. Während sich der Druide den schlaf aus den Augen wischte, begann er sich einige Fragen zu stellen. Wieso schlief er nicht in seinem Versteck? Warum brummte sein Schädel so? Und am wichtigsten: "Was werde ich denn heute essen?" Während er darüber nachdachte, sah der schon etwas ältere Mann sich um. Verduzt stellte er fest, dsa er noch nicht einmal im Wald war. Die Blätter über ihm gehörten zu einem dichten Holunderbusch. Die merkwürdige Form in der dieser gewachsen war, lies darauf schließen das der Strauch vor der Begegnung mit einem Druiden auf der Suche nach einem Nachtlager nicht mehr als eine halbe Manneshöhe maß. Des weiteren schien jener nicht ganz beisammen gewesen zu sein, denn er hatte damit das nebenstehende Gbäude beschädigt. Ein Loch befand sich in der Mauer, wo der Holunder hineingewachsen war. Nach dem was Scipor erkennen konnte schien es ein Lagerraum zu sein. Bei genauerer Betrachtung des Gebäudes fand sich auch der Grund für dieses Ungeschick. "Nicht schon wieder..." Scipor beschloss, die Essensfrage zu verschieben, stand auf und suchte seine Sachen zusammen. "Wie es aussieht hat noch keiner den Schaden bemerkt...Ich sollte den Besitzern Bescheid sagen. Das ich nicht genug Geld habe, um den Schaden zu ersetzen wird sie sicher nicht stören. Aber... Das Zusammentreffen des Rates steht kurz bevor... Und ich habe kaum noch Zeit... Diese Menschen werden mir sicher nicht böse sein..." Etwas schuldbewusst, und vor allem mit großen Kopfschmerzen, beeilte sich Scipor an das Ende des Dorfes zu kommen und möglichst bald im schützenden Wald zu verschwinden. Das ihm das immer auf dem Weg zu Zusammenkünften passieren musste. Keine Stund später, als der Druide das Dorf bereits hinter sich gelassen hatte und im Wald verschwunden war, weckte ein Kneipenbesitzer mit seinem Gebrüll das halbe Dorf auf. In der Wand seines Lagerraums klaffte ein Loch, und davor stand ein Holunderbusch der Tags zuvor noch nicht so groß war...

Bewegung im Piratenlager lies den Druiden aus seinen Erinnerungen aufschrecken. Anscheined hatte einer der jüngeren Gauner versucht, sich eine zusätzlich Ration von der letzten Mahlzeit zu stibitzen. Während einer der Piraten, anscheinend der Anführer, ihn richtig zur Schnecke machte, waren die Wachen abgelenkt. Ein guter Moment für einen Befreiungsversuch. Sipor begann zu singen. Die Schlingpflanzen, die sich neben dem Busch befanden, begannen sich zu bewegen. Unter dem gemurmelten Beschwörungsgesang des Druiden bewegten sich die Pflanzen auf den brüllenden Piratenanführer zu. Als sie ihn fast ereichten hob Scipor seine Stimme. Die Beschwörungsformeln hallten über die Lichtung. Wie ein schauerlicher Gesang drang er den Piraten an die Ohren. "Wer ist da? Zeig dich gefälligst!" Ohne zu zögern kam der Versteckte dieser Aufforderung nach. Ohne den Gesang abzubrechen, erhob er sich und ging mit ausgebreiteten Armen auf die Entführer zu. "Ha! Leute steckt ihn zu den aaaaaaaahhh!" Der Anführer kam nicht zum Beenden des Satzes, denn die Schlingpflanze riss ihn von den Füßen und schleuderte ihn auf dem Boden umher. Dabei wurde er so herumgewirbelt, das er einigen Piraten die Beine wegschlug. Doch der Angriff hatte nicht die gewünschte Wirkung. Zwar bekamen die Menschenhändler es mit der Angst zu tun, aber die Wirkung hielt nicht so lange wie geplant. Während Scipor sich voll darauf konzentrierte, den Bandenchef so mit der Schlingpflanze zu schwingen dass alle umstehenden Personen von den Beinen gerissen wurden, schlich sich einer der Piraten von hinten an hielt ihm den Mund zu, und hielt ihm eine Klinge an den Hals. Sofort endete die Bewegung der Schlingpflanze und ihr Griff lockerte sich. "Was haben wir denn hier? Wolltest du deine Freunde befreien? Daraus wird aber leider nichts! Creif! Sperr ihn zu den andern beiden!" Aber noch bevor genannter Creif diesem Befehl nachkommen konnte überraschte der alte Mann alle. Mit einer Kraft die ihm niemand zugetraut hätte schlug Scipor Creif in die Magenkuhle und entwandt sich so seinem Griff. Mit einem Griff in seinen Ärmel hielt er nun einen Dolch in seiner rechten Hand. Er wurde wütend. Am liebsten wäre er den Piraten an die Kehle gesprungen. Aber das konnte er sich nicht leisten. Wenn die Gefangenen ihn in der Werwolfform sahen würde er niemals von ihnen akzeptiert werden. Und allein würde er Balthasar nicht besiegen können. Umringt von Piraten stand er nun da und stellte fest, dass er lieber erst den Rest der Gruppe hätte suchen und mit ihnen zusammen die Befreiung versuchen sollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Wie habt Ihr es geschafft nicht zu ertrinken?", fragte Alexis, als sie nun eine Rast einlegten. Die meisten von ihnen waren erschöpft.
Hah. Die meisten. Was hieß das schon, sie waren immerhin nur zu viert, Mana nicht mitgerechnet.
Alexis selbst sprudelte dank des Tributs der Geister förmlich vor Energie, auch wenn er wusste, dass das nicht ewig vorhalten würde.
Xarxes war noch einigermaßen bei Kräften gewesen. Nicht verwunderlich bei seiner Statur. Mai hatte sich verhältnismäßig rasch erholt, wenn man bedachte, dass sie fast ertrunken wäre.
Grimhild war zwar auch angeschlagen, aber bei dem, was sie hatte einstecken müssen, grenzte es für Alexis' Verständnis schon fast an einem Wunder.
"Aber wenn die Erde in diesem Sumpf nicht vergessen hätte, dass sie kein Wasser ist, wäre ich wohl nicht mehr an diesem reizenden Fleck. So war zwischen den Wellen gerade noch Platz für eine alte Trollin.", entgegnete Grimhild auf seine Frage.
Alexis nickte stumm.
Die Antwort war sehr vage und verwirrend, aber er reimte sich seinen Teil zusammen. Trolle, so wusste er, waren meist äußerst Naturverbunden, nicht so profan wie die meisten Magier seinen Schlags, die die Natur einfach in ein paar Elemente aufteilten. Wenn er es sich recht überlegte, fühlte er sich mit der Ausübung der regulären Elementarmagie die jeder Magier zu Anfang lernte nicht mehr zufrieden gestellt. Etwas neues musste her. Eine Alternative. Allerdings würde er sich davor hüten den Weg Balthasars einzuschlagen.
Hatte Mana nicht etwas von Arkaner Magie erwähnt?

Grimhild war es nun, die als erste eine Frage aufwarf, die sie schon längst hätten stellen sollen.
So recht konnte Alexis sich das nicht erklären. Immerhin waren sie mitten in einem Sumpf herausgeworfen worden. Er traute nicht einmal Balthasar zu zu wissen, wo sie sich aufgehalten hatten.
Er wartete Xarxes' Reaktion ab, welche nicht lange auf sich warten ließ. Als Assassine war es - so stellte Alexis sich das zumindest vor - anscheindend auch wichtig sein Ziel auszukundschaften, bevor man zuschlug.

Während Xarxes den Späher mimte, sinnierte Alexis über die Arkanen Künste. Viel wusste er darüber nicht. RUnenmagie war eines der einfachen Fächer und als solches hatte er guten Zugang dazu.
Er versuchte sich daran zu erinnern, was der Drachen in seinem Traum erzählt hatte.
NUYLEH ASHRAGHUL
Die Erinnerung hallte förmlich in seinem Schädel. Das waren mächtige Worte gewesen. Wahrscheinlich zu mächtig um sie selbst gefahrlos auszusprechen. Doch war da noch etwas. Wie ein Grundtonus schwang noch etwas mit den Worten mit. Eine versteckte Botschaft, irgendetwas.
Er konnte es spüren, es förmlich greifen...
Er erschrak heftig, als er seine Finger zu Krallen fromte und sich eine bläulich schimmernde Energiekugel in seiner Hand sammelte.
Als er den Zauber losließ, zischten lauter blauweiße Lichtfäden davon.
"Was zum...", entfuhr es Alexis.
Unauffällig war etwas anderes.
Er blickte sich beschämt um und hoffte, dass niemand auf sie aufmerksam geworden war.
Mana schüttelte nur ihren Kopf und die Trollin ließ ein kurz angebundenes Brummen von sich hören, von dem Alexis nicht deuten konnte, ob es nun Belustigung oder Missbilligung aussagen sollte.
Nachdem er sich beruhigt hatte, versuchte er es erneut. Seine Neugierde über diese neue Fähigkeit war einfach zu groß.
Nach kurzem Probieren konnte er die Kugel zwischen seinen Händen hin und her wandern lassen, indem sie sich in Fäden auflöste und in der anderen Hand wieder zu einer Kugel formte. Es gelang ihm nun auch die Kugel kontrolliert verschwinden zu lassen, als Xarxes mit der Neuigkeit über eine gute Position für einen Hinterhalt zurückkam.

Sie machten sich rasch auf den Weg und fanden sich, trotz partieller Trollgröße, in einem guten Versteck wieder, aus dem sie alles überblicken konnten und dennoch nah genug für einen raschen Angriff waren.
"Das sind garnicht die Piraten... Das sind Sklavenhändler!", flüsterte Alexis.
Ihre Chancen waren soeben gestiegen. Diese Sklavenhändler machten eher den Eindruck einer normalen Räuberbande. Und eine solche hatte Alexis schon erfolgreich in die Flucht geschlagen. Ein verstohlener Blick zeinchete sich auf dem Gesicht des jungen Magiers ab.
"Ich hoffe ihr wisst, was das bedeutet."
Doch eine Antwort musste noch auf sich warten lassen, den plötzlich trat ein Unbekannter auf den Plan, der den Sklavenhändlern Paroli bietete, indem er... Pflanzen herbeisang?
Das war abgefahren. Und am Anfang effektiv, denn dei Verblüffung verschaffte ihm einen kurzen Vorteil, der leider nicht lange anhielt.
Schließlich sah es so aus, als wäre den Sklavenhändlern noch jemand in die Fänge gegangen.
Der ideale Moment für einen Überraschungsangriff.
Wer erwartete denn auch zwei Überraschungsangriffe hintereinander?
In beiden Händen sammelten sich blauweiße Energiekugeln, deren Fäden begannen zwischen seinen Fingern heraus umherzupeitschen, als er den leichten Abhang hinunterrannte, Seite an Seite mit den anderen.
Die konnten was erleben!
 
  • Like
Reaktionen: Luke
Nun, Mai-Lin schien wohl ganz in Ordnung und ja man konnte sogar von einer raschen Erholung sprechen, angesichts der Tatsache, dass sie seit dem Auskotzen von diesem Sumpfwasser (und nun da Grimhild diese Anmerkung machte, fragte Mai sich ob sie nicht vielleicht sogar einen Teil der Hexe getrunken hatte) einen enormen Fortschritt gemacht hatte. Doch gut war etwas anderes. Sie zitterte am ganzen Körper vor Kälte und Erschöpfung, ihre Lippen waren noch immer blau angelaufen und in unregelmäßigen Abständen suchten sie diese grässlichen Erinnerungsfetzen über die Schrecken der vergangenen Stunden heim.

Und nun war da dieses ungewohnte Gefühl. Etwas das die Kämpferin so nie erlebt hatte. Die ganze Gruppe, oder besser, dass was davon übrig geblieben war, schmiegte sich Seite an Seite in ihr Versteck und wartete geduldig bis etwas außergewöhnliches passierte. Und in diesem Moment von Spannung, Hoffnung und vielleicht dem einen oder anderen Stoßgebet fand Mai eine atemberaubende Weise der Ruhe. Sie hatte einst von einem Fremdländer gehört, dass die meisten Menschen dies die Ruhe vor dem Sturm nannten. Was für ein poetischer Name, für eine solch vergleichslose Sache, fand Mai. Sie lächelte selig und entspannte. Tief in ihr war wieder ein Gleichgewicht und daraus schöpfte sie nun Kraft. Sie konnte erneut die Quelle ihrer Macht spüren, merkte wie die Fasern ihrer Muskeln und die Poren ihrer Haut langsam mit dem sensiblen Gewebe aus Konstitution und Konzentration durchzogen wurde. Momentum. Nichts ähnelte ihrem loyalsten Begleiter. Dieses Kribbeln, wenn es zurückkehrte, ließ sie ihre Hände im Sand zu ihren Füßen vergraben. Tiefe Atemzüge verstärkten ihre Regeneration. Von diesem Moment an dauerte es etwa einen Tag in viel Meditation und Ruhe, bis sie sich vollständig von der Erschöpfung erholen würde. Zeit die Mai nicht hatte.

Das Lächeln wich als erstes, dann erfuhr auch der Rest ihres Körpers von der neuartigen Situation. Ein einzelner Mensch, und es schien als hätte außer ihr auch sonst niemand diesen Mann je zuvor gesehen, trat auf die Lichtung hervor und Alexis stürmte los ohne noch einmal zurückzuschauen. Mai war durchaus beeindruck von seinem Glauben an diese kleine Gruppe. In einer solch kurzen Zeit so viel Vertrauen zu Menschen aufzubauen die man eigentlich gar nicht so gut kannte, war ihr sonst nur als eine ihrer eigenen Tugenden bekannt. So etwas beobachten zu können, erfüllte sie mit Zuversicht und einem nicht zu unterschätzendem Gefühl von Zugehörigkeit. Moral war eine mächtige Waffe, so hieß es in ihrer Heimat. Und jetzt verstand Mai auch warum.

Der Überraschungseffekt war ein guter Vorteil, den sie wohl zum Besten ausgenutzt hatten, aber leider, so musste man feststellen, war das auch der einzige Vorteil der für ihre Seite sprach. Gegen die Gruppe stand nicht nur eine zahlenmäßige Überlegenheit, sondern ganz klar auch eine im Sektor Waffen, Rüstung und Organisation. Zumindest hätte man das von professionellen Sklavenhändlern erwarten können. Mai war schon nach der ersten Sekunde des Kampfes nicht mehr in der Lage gewesen, solche Dinge einzuschätzen. Alles was sie je gelernt hatte war der Kampf in der fairsten Disziplin der Auseinandersetzungen: Einer gegen Einen. Also hielt sie es für besser nicht die Gruppe der Gegner zu betrachten, sondern fokussierte sich nur auf das was direkt vor ihr lag. Und das war eindeutig der riesige Käfig in dem sie den Kai'shak gefangen halten mussten. Nirgends sonst würde man einen Krieger seiner Statur unterbringen können. Er hatte ihr und ihren Begleitern Schutz versprochen und war dafür gefangen genommen und bestimmt schrecklich verletzt worden, ihm und seiner Befreiung galt nun ihre höchste Priorität. Als erste Wiedergutmachung für ihr Versagen im Sumpf.

Ein erster Widersacher stellte sich in den Weg, doch er konnte nicht einmal mehr die Verwirrung über ihre Weiblichkeit wegstecken, bevor ihm ein Tritt ins Gesicht nicht nur die Nase, sondern auch die Schädelplatte brach. Das war einfacher als gedacht, musste Mai-Lin feststellen und lieferte sich nur wenige Sekunden später den nächsten Kampf. Ein gezogenes Schwert war jedoch ein Argument dem sie mit Respekt gegenübertreten musste. Sie brauchte einige erfolglose Hiebe, bis sie die Gelegenheit fand, den Schwertarm ihres Gegenübers am Handgelenk zu packen und ihm mit der Rechten eine rot glühende Faust unters Kinn zu schmettern. Der Bandit schleuderte nach hinten und war an einem Genickbruch verendet bevor er den Boden erreichte.

Mai schnaufte - nicht vor Wut, sondern vor Erschöpfung. Sie hatte mehr Momentum verwendet als sie hätte sollen. Vor lauter Anspannung hatte sie vergessen wie erschöpft sie gewesen war. Doch ihr Ziel war erreicht. "Ta'nor! Haj'ett! Wir sind hier um euch zu retten!"
 
Zuletzt bearbeitet:
Was waren das hier für Gestalten? Spillers Gedanken kreisten um... einen sehr ärgerlichen Tag. Nicht nur, dass sie hier in einem mehr feuchten als trockenen Lager saßen. Jetzt kam auch ein Zirkus vorbei um sie aufzumischen. "Lorny! Hilf Creif und Griff. Pleicks, wenn du dich für einen Moment von deinem Hunger trennen könntest... besetzte die Südseite mit Tommy, Mike und Fagger. Septim! Geh da rüber. Han und Chucky passen mir auf unseren Echsenmann auf. So Gentleman ich erwarte ein paar Ergebnisse also BEWEGUNG!" Mit diesen Instruktionen wuselten die Sklavenjäger los, als gäb's kein Morgen und das könnte durchaus passieren. Mai hatte schon zwei von ihnen außer Gefecht gesetzt und behandelte gerade den Dritten, dem Spiller nun Hilfe geschickt hatte. Dieser seltsame Rankensänger war eindeutig ein Druide! Spiller würde sich diesem gerne widmen, doch zuvor musste er einem übereiligen Adepten des Arkanen die Flügel stutzen. Mit magischen Kugeln in den Händen kam er den Hang zum Lager hinab gerannt.

Wie beschränkt muss man taktisch sein über eine Böschung zu laufen und die guten 40 - 50 Meter über offenes Feld, um anzugreifen. Spiller schüttelte den Kopf und hob seine Hände. weiße und rote Blitze zuckten hervor. Er vollführte eine geschwungene Acht nach außen zu beiden Seiten und sprach: "Vikus genesis habibitet lasarum tek!" Sofort erschienen klauenartige Lichter, welche sich rasend schnell in Richtung Alexis ausbreitetet eine leichte Parabel nach unten beschrieben, über den feuchten Sumpfboden schliffen und tiefe pechschwarze Grübchen hineingruben, wo sie etwas berührten, um dann noch größer und stärker aufzusteigen und in einer Form von zwei Metern Höhe und guten 12 Metern Länge über Alexis herzufallen. Doch damit nicht genug. Er schaute kurz zur Seite, wo sich seine Truppe mit Mai und Scipor prügelte und visierte dieses Mal die eigenen Leute an. "Xylus wendar calaket dapum let!" Dazu eine kleine Pirouette mit der einen Hand. Die Andere steuerte immer noch das bedrohliche Licht was sich über Alexis hermachen sollte.

Doch dieser Zauber war stärkender Natur. Aus Licht und Mana zeichnete sich bei jedem Banditen ein gepanzerter Recke mit Flügelhelm und Schild ab, der wohl zwei Metern hoch aus den Rücken der Sklavenhändler trat und für einen Moment als Lichtkontur hinter ihnen stand, wo sich schließlich noch Flügel von zwei Metern Spannweite aus ihm manifestierten. Im nächsten Moment verschwanden die Krieger und an ihrer statt umgab ein fließendes Gewebe die Sklavenhändler. Diese fühlten sich von jetzt auf gleich gestärkt und behütet, denn sie verteidigten sich nicht nur mit mehr Entschlossenheit, sondern ihre Schläge waren auch, präziser, schneller und vor allem härter! Mit diesem nützlichen Zauber ging es nun wieder zu Alexis. Die magischen Fänge hatten ihn inzwischen fast erreicht und würden bald zuschlagen. Das Ende des kleinen Magiers stand unausweichlich bevor!

Ta'nor tat bei alldem ... nichts. Still saß er hinter Gittern neben dem Käfig von Haj'ett und beobachtete was geschah. Er versuchte nicht mal auszubrechen. Schließlich ein Blick zum Echsenmann hinüber. Darauf wieder auf die Kämpfe. Mai Lin erreichte inzwischen seinen Käfig. Um Luft pustend eröffnete sie ihnen den unergründlich offensichtlichen Plan. Der Kai'shak ließ ein knappes, kurzes Nicken von sich sehen, als Zeichen, dass er die Ronin verstanden hatte. Doch mehr passierte nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Like
Reaktionen: Ehemaliger Benutzer
Obwohl Alexis als erster losgeprescht war, hatte Mai ihn schnell überholt und bereits mehrere Sklavenhändler niedergestreckt.
Wow war die schnell! Ihre geschmeidigen Bewegungen hatten ihn fast die Konzentration verlieren lassen, doch die rote Masse aus Energie die auf ihn zuflog erregte unweigerlich seine Aufmerksamkeit. Er konnte sie bereits spüren, bevor er sie sah, doch er traute in einem Kampf seinen Augen mehr als seinem Gespür.
Doch als er sah, was da auf ihm zukam, wünschte er sich, es beim Gespür belassen zu haben.
In einem scheinbar ewig dauernden Moment zwischen zwei Herzschlägen kamen ihm die magischen Worte wieder in den Sinn und die Grundmelodie die damit einherkam.
Im Bruchteil einer Sekunde eröffnete sich ihm eine Idee, eine Inspiration, die ihm die Haut retten würde.
Er hob beide Arme und formte in Gedanken aus den Fäden, die aus den Kugeln hervorschossen eine Schutzrune in der Luft.
Das heranbrausende Energieding prallte daran ab, als wäre es blindlings gegen eine Felswand gelaufen und schwappte förmlich zur Seite.
Der dabei aufkommende Druck zwang Alexis in die Knie, doch eben so schnell wie der feindliche Zauber, richtete auch er sich wieder auf.
Die Fäden sausten zurück in seine Hände, bereit etwas Neues zu formen.

In der Zwischenzeit war ein axtbewährter Sklavenhändler, beflügelt durch den anderen Zauber des feindlichen Magiers in Alexis' Nähe gekommen und hätte ihn wohl im nächsten Moment enthauptet, wäre Mana nicht wie ein geölter Blitz in Wolfsform mit unnatürlich vielen Zähnen auf den Raufbold losgegangen. Der Raufbold schüttelte sie rasch ab und lenkte seine Aufmerksamkeit weiter auf den jungen Magier. Doch das war ein Fehler.
Mana sprang ihn erneut an, doch der Angriff galt nicht dem Raufbold, sondern dem Zauber, der ihn umgab. Sie grub ihre Zähne hinein und man konnte sehen, wie der Zauber schwand. Die Axt über den Kopf erhoben, rechnete der Raufbold nicht mit den plötzlichen Kraftverlust und kam ins Schlingern.
Just in diesem Moment wehrte Alexis einen zweiten Angriff des scheinbar stärker werdenden Zaubers ab. Mana sprang noch rechtzeitig zur Seite, doch als die rote Masse über den armen Raufbold herschwappte, blieb nicht viel von ihm übrig.
Alexis' blaue Fäden indes schnellten hervor und umschlossen den wabernden Kolloss aus Energie und hielten ihn fest. Als hielte er mehrere Seile fest, zerrte er daran, während sich der feindliche Zauber aufbäumte. Der junge Magier rutschte auf entgegengestemmten Füßen vorwärts.
Er brauchte eine Idee!
Ein Kurzer Blick genügte und er hatte sie bereits.
Der Kai'shak! Er musste den Zauber nur irgendwie zu ihm herüber bekommen!

Ein paar der Fäden schlängelten an ihm herunter und vergruben sich im Boden. Mit letzter Kraft zerrte er an dem Ding.
Im richtigen Moment ließ Alexis die Fäden los und gab somit den richtigen Drall, dass der Zauber auf den Hühnen prallen konnte.
Mai sprang noch rechtzeitig zur Seite.
"Oh bitte lass das funktionieren!"
 
Grimhild fehlte es an ausgefeilten Meditationstechniken oder spontanen magischen Eingebungen, wie ihre Kampfgefährten sie anführen konnten, aber die Trollin hatte auch niemals befunden, eines davon zu brauchen - wozu auch. Luft und Wasser waren schließlich im Übermaß vorhanden. Mehr brauchte sie nicht, und das sollten die Sklavenhändler noch früh genug feststellen. Auch, wenn sie von einem selbstgefälligen Magierlein angeführt werden mochten. Der taktisch so ungeschickte Sturmangriff über die Böschung mochte riskant sein, aber er verschaffte der Hexe mehr als genug Zeit, um sich ihrer Kräfte zu bedienen. Das Schlachtfeld war unübersichtlich, und ihre Seite zu sehr in Gefechte verwickelt, um von einem desorientierenden Nebel oder einem Sturm zu profitieren, also beschluss sie, den Magier als gefährlichstes Ziel direkt unter Beschuss zu nehmen. Oder zumindest etwas ähnliches. Der Spruch, den sie einsetzte, war simpel und musste darum widerholt werden, bevor er seine Wirkung entfalten konnte, aber dafür war dieser Zauber ausgesprochen vielseitig. Während das magische Gefecht zwischen Alexis und Spiller entbrannte, war es nur ein recht leises Murmeln, aber als der Stärkungszauber auf Ta'nor umgelenkt wurde, war auch die Trollin mit ihrer Beschwörung auf dem Höhepunkt der Invokation angelangt und donnerte die Formel über die Lichtung - nach dem offensichtlichen Teil würde sie sich freilich auf Gesten beschränkten, damit ihr Plan nicht zu offensichtlich wurde.

"Wasser und Welle, aus tiefer Quelle, ob tosend, ob sacht - gehorcht meiner Macht!
Wo einst Strömung war, sei Wille, statt Natur regier' Verstand - Wasser, sei in meiner Hand!"


Ein abschließender Stoß mit dem Stab, und aus dem Boden der Sumpflichtung brach prompt das nur wenig tiefer gelegene Grundwasser hervor und strömte von allen Seiten über das Schlachtfeld - hier und dort entsprangen sogar kleine Fontänen. Grimhild verlor indes keine Zeit, sondern beschrieb eine weit ausladende, schwingende Geste mit der Rechten, in der sie den Stab trug - und prompt walzte aus dem Nichts eine kräftige Welle über die frisch geflutete Lichtung und riss Ha'jetts Bewacher von den Füßen. Noch ein gezielter Stoß mit dem Stab, und ein hervorpeitschender Wasserstrahl malträtierte das Schloss des Käfigwagens so übel, dass es brach. Wenn das nicht Spillers Aufmerksamkeit erregte .. was natürlich genau Grimhilds Absicht gewesen war. Er war nicht der einzige, der beidhändig Zauber weben konnte. Noch während der Banditenmagier zum Vergeltungsschlag ausholte, wandte Grimhild ihm die linke Handfläche zu, und schloss sie langsam, aber sicher .. wie lange würde der Magier brauchen, um das auf ihn zuschießende Sumpfwasser zu bemerken? Wenn er nicht zufällig auch das Wasser beherrschte, hatte er die Wahl zwischen raschem Rückzug, einem Entlastungsangriff .. oder von belebtem Brackwasser ertränkt zu werden.

Man möge sich Grimhilds magisches Manöver im letzten Abschnitt ähnlich vorstellen wie Dumbledores Angriff auf Voldemort im fünften Film :p
 
Die gefangenen Klauen aus Energie - denn das waren sie schlichtweg: riesige magische Fänge - donnerten auf den Käfig des Hünen zu. Gerade als sie ihn erreichen vermochten, sprang eine beschworene Fontäne vor Ta'nors Käfig empor. Alexis Plan schien an jenem Wasser zu scheitern, was ihn unterstützen sollte. Doch Nun war es Ta'nor der eingriff. Bisher hatte er es nicht aus mangelndem Willen getan, sondern aus Kraftverlust, welcher durch das Gift der Sumpfpiraten ihn noch immer erheblich schwächte. Doch seinen Arm konnte er ausstrecken und so schoss hinter der Fontäne aus Brackwasser ein großer Arm hervor und Griff nach den magischen Fängen. Daraufhin lösten sich diese im Sekundenbruchteil auf und auch jeder Zauber, der damit verbunden war, sprich die Fäden des jungen Magiers. Spiller gefiel das gar nicht. Von so viel Magie umgeben konnte er jedoch nichts erwidern und daher löste er sich rechtzeitig von seiner Eigenen, bevor der Energieverlust auf ihn überging. Das Wasser von Grimhild hatte ihn gerade erreicht, da schlang er seine Arme um den eigenen Körper und ging in einem roten Punkt auf. Kurzstreckenteleport: Schneller Rückzug, keine Vorbereitungszeit.

Unter den anderen Sklavenhändler machte sich so führerlos und geschwächt - denn der Stärkungszauber war ebenfalls mit Spillers Teleport erloschen - langsam Panik breit. Einige flohen, andere hielten ihre Kampfwillen die Treue und versuchten sich weiter zu Wehr zu setzen. Ta'nor... zog nur seinen Arm wieder ein und wartete wieder ab. Der Kampf würde bestimmt bald zu seinen Gunsten vorbei sein.
 
Haj'ett rührte sich nicht, als ein rankenbewehrter Kämpfer aus dem Dickicht hervorstürmte und das Banditenlage mit wildgewordenen Schlingpflanzen malträtierte.
Wenig später blitzte es in roten und blauen Funkenfontänen, als der Angriff der Gruppe begann, angeführt vom kühnen Alexis. Noch immer rührte sich der Echsenmann nicht; seine Gedanken jedoch rasten dahin wie Hagelkörner in einer sturmgepeinigten Nacht, auf ihrem Weg zum Boden.
Ein greller Lichtblitz ließ ihn nun doch aufwimmern. Mit weit aufgerissenen Augen nahm er die Umgebung wahr, in einer verdrehten und wirren Form, angeregt durch die Überdosis Schilfdornblatt.
Während seiner Ausbildung zum Priester des Loo, vor langer Zeit im weit entfernten Östlichen Sumpfgebiet Tep'fel hatte er gelernt, dass ein erweitertes Bewusstsein ihm den Kontakt zu seinen Vorfahren ermöglichte – wenn er es wollte. Normalerweise.
Normalerweise nahm er dafür nämlich einen speziellen Tabak aus den Sümpfen. Der Schilfdorn jedoch ließ die Stimmen seiner Ahnen wie Wellen, die eine Sandburg umflossen, gegen die Mauern seines Bewusstseins branden. Und es dauerte nicht lange, bis die Stimmen laut wurden.
War Haj'etts Geist normalerweise einen Spalt geöffnet, wenn er die Geisterpfeife rauchte, so klafften die Pforten zu seinem Innersten nun mindestens zur Hälfte auseinander.
Doch noch war die Lautstärle seiner Vorfahren erträglich, gar nützlich. Kaum hatte Grimhilds Zauber den Käfig geöffnet, erhob sich Haj'ett – und hatte den Durchblick.
Er taumelte. Große astrale Avatare verstärkten Banditen, von denen sich drei Stück in seiner Nähe befanden, 50°, 80° und 170° zu seiner Schulterachse. Die von den Drogen aufgepeitschten verblichenen Väter und Urväter des Echsenmannes versorgten ihn mit einer Unmenge an Details.
Verschiedene Wege standen ihm offen, der kürzeste Maß 15 Schritte, war jedoch von zwei Banditen versperrt. Der nächstlängere Weg – 21 Schritte – wurde nur von einem einzigen Banditen versperrt, der sich jedoch gerade mit fehlgehenden Pfeilschüssen auf Alexis bschäftigte. Die Wahscheinlichkeit, dass auf diesem Wege ein weiterer Gegner auftauchte schätzten die Stimmen in Haj'etts Kopf auf 45%, vielleicht sogar 46%.
Er setzte sich in Bewegung.
Die Magie ringsherum peitschte noch immer aufs Fantastischste, Wasser flutete von allen Seiten das Lager. Der Bogenschütze, der Alexis im Visier gehabt hatte kam ins Straucheln und wurde sogleich hinfortgefegt, als sein Stärkunszauber erlosch.
Nach 7 Schritten schrien die Stimmen kollektiv auf – ein Feind! Der senkrecht geführte Hieb hatte Haj'etts Schädel spalten sollen, ging nun jedoch ins Leere. In einem manöver von anderthalb Sekunden hatte sich Haj'ett einen Ausfallschritt vollführt und sich 39° nach rechts gebogen.
Der verdutzte Bandit, auch ohne Schutzzauber noch immer angriffslustig fing sich nun einen Handkantenschlaf auf den Kehlkopf ein – und landete gurgelnd am Boden.
So weit, so gut. Die vielen Lichter, die auf der Lichting getanzt hatten waren weniger geworden. Optimistisch machte der siegreiche Echsenmann einige weitere Schritte, bald würde er das Lager verlassen haben und vermutlich ein wenig später in Sicherheit sein.
Diese Unachtsamkeit sollte er büßen, denn eine Klinge striff sogleich seinen Arm. Snizz. Der dicke Arzt hatte seine Waffen in Medikamente getränkt und hoffte so, seine Gegner effizient und schnell erledigen zu können. Er zögerte jedoch, als sein Opfer und ehemaliger Patient seinen Zierkamm aufrichtete und zischend zu lachen begann.
„Mehr Drogen? Warum nicht?!“ Die Ahnen johlten als die Tür zu Haj'etts Geist vollends geöffnet wurde. Immer mehr und immer Ältere Vorväter des Agama wallten in sein Bewusstsein. Älter und primitiver als der Gebeutelte es jemals für Möglich gehalten hätte. Jene Vorfahren, die noch nicht einmal sprechen konnten. Noch nicht einmal laufen.
Keine Stimmen mehr, sondern Instinkte, Hunger und Angst dominierten nun sein Gehirn. Der Fleischklops in der fleckigen Schürze bedrohte ihn mit einem Messer und einer Amputiersäge. Böser Fehler. Hysterisch lachend weiselte der Echsenmann zu Boden, schlängelte sich einige Male in gewundenen Formen am Boden, wich des Arztes Stiefeltritt aus und schnellte dann vor, um sich in dessen Kehe zu verbeißen. Brüllend ging Snizz zu Boden, wand sich unter den reißenden Zähnen der Echse.
Es war schnell vorüber.
Ringsherum wurden die letzten Banditen niedergemacht oder in die Flucht geschlagen. Der Sumpf würde für den heulenden, von Nachwirkungen geplagten Haj'ett, der sich bibbernd neben der Leiche des Arztes zusammengerollt hatte, niemehr der selbe sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Ehemaliger Benutzer
Viel zu viel war aufeinmal passiert. Ebend stand Scipor noch umringt von Sklavenhändlern - Jetzt war die Formation aufgelöst. Der Käfig war offen und alles war nass. Einen maßgeblichen Teil hatte anscheinend die Trollin dazu beigetragen, die zusammen mit einigen anderen auf die Lichtung trat. Allen voran ein junger Magier. Diese beiden überzeugten ihn vollends: Es musste sich um die von ihm gesuchte Gruppe handeln. Besonders eine Wölfin erregte die Aufmerksamkeit des Druiden. Es schien kein Tier im eigenen Sinne zu sein, sondern vielmehr ein Geist. Wie interessant... Später sollte er sich mal mit diesem Geschöpf unterhalten. Während all diese Gedanken seinen Kopf blockierten, vergas der Druide ganz auf das Geschehen in seiner direkten Umgebung zu achten. Das wurde ihm schlagartig bewusst, als einer der Entführer direkt vor seinen Füßen leblos zusammenbrach. Der zerstreute Scipor löste daraufhin widerwillig den Blick von der Wölfin und wandte sich wieder dem Kampfgeschehen zu. Gerade noch rechtzeitig, denn einer dieser verabscheuungswürdigen Halunken war im Begriff ihn mit seinem Schwert abzustechen. Nur knapp schaffte es der Druide auszuweichen und mit einer mehr oder weniger eleganten Drehung rammte er dem Angreifer den Dolch in der Hals. Blut spritzte auf sein Gesicht und seine Kleidung. Sein Hunger wurde angeregt. Hunger. Blutdurst. Nein. Er würde sich nicht verwandeln. Schon kam der nächste angerannt. Mit einem Speer in der Hand war er ein weit gefährlicher Gegner. Zweimal konnte der Druide ausweichen, bevor er stolperte und fiel. Mit einer Rolle seitwärts konnte er sich ein weiteres Mal retten, verlor dabei aber seinen Dolch. Scipor wollte aufstehn, aber der Feind stand bereits mit erhobenem Speer vor ihm. Scipor kroch so schnell er konnte rückwärts um seinem Fein zu entkommen. Angst machte sich in ihm breit. Angst. Wut. Nein! "Eher würde ich hier sterben!" Zuerst verwirrt, begann der Speerträger zu grinsen. "Keine Sorge, das wirst du!" Und mit dieser Prognose schien er recht zu behalten. Immer weiter rückwärts kriechend, stieß Scipor gegen einen Stein. "Stirb!""Tu was du nicht lassen kannst." Siegesseicher erhob der Sklavenjäger den Speer über dem Kopf, um das Leben des Druiden mit einem einzigem, theatralischem Stoß zu beenden. Doch dieser erblickte einen kleinen Schatten am Himmel. Ein Fünkchen Hoffnung kam in ihm auf. Der alte Mann stieß einen hellen kurzen Schrei aus. Der Bewaffnete hielt mitten im Stoß inne. Ein weiteres mal stieß der Druide den merkwürdigen laut aus. Verwirrung breitete sich ebensoschnell auf dem Gesicht des Angreifers aus, wie das Grinsen auf Scipors. "Was zum...?!" Der Sklavenjäger drehte sich um, auf alles gefasst. Zu spät! Ihm blieb keine Zeit zu reagieren als der Adler auf seinem Gesicht landete. Die Klauen des Greifvogels bohrten sich tief in das Fleisch des Überraschten. Dieser schrie vor Schmerz und Entsetzen auf und versuchte - erfolglos - den Vogel abzuschütteln. Scipor nutzte die Gunst der Stunde um den Speer an sich zu reissen und diesen durch den Brustkorb seines Feindes zu bohren. Der Adler lies von dem verwundeten ab und landete auf dem Stein neben Scipor. Dieser Blickte sich um. Die Schlacht war geschlagen. Sieg. In der Gewissheit, dass kein Feind ihn mehr angreifen würde, begann der Druide als Dank das Gefieder des Vogels zu streicheln. Fressen. Nein. Normalerweise hätte er nichts gegen Adler am Spieß einzuwenden, aber er würde niemlas ein Geschöpf verzehren, welches ihm geholfen hat. Fressen. Nein. Fressen! Nein! FRESSEN! "NEIN!" War es bisher nur ein innerer Kampf gewesen, brüllte Scipor das letzte Wort heraus. Erschrocken erhob der Adler sich wieder in die Lüfte.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Ehemaliger Benutzer
Jetzt war sie schon wieder patschnass! Mai-Lin hatte ja gerade noch diesem verrücktem Zauber ausweichen können, nur um dann einer unerwartet kalten Sumpfwasserdusche unterzogen zu werden. Als hätte sie heute nicht schon genug gefroren! Als sie sich wieder aufrappelte war der Kampf schon vorbei. Die Ronin blickte sich hastig um und erspähte schon bald einen grobschlächtigen Eisenzweihänder, den sie gerade so mit beiden Armen und einer Menge wilder Gesten zu Tanors Käfig schleifen konnte. "Uff, ist das schwer!", schnaufte die kleine Fremdländerin als sie es endlich zu den baumstammdicken Bambusrohren geschafft hatte, die den stahlbewehrten Hühnen umgaben. "Ich hoffe du kannst dich damit irgendwie befreien", fügte sie noch an und schob den Knauf zwischen den Stäben hindurch, "ich schau mal ob die anderen alle wohl auf sind."

Schnell war sie über die Lichtung gerauscht, doch noch bevor sie bei einem der anderen angekommen war, zog sie ihre Neugier in eins der größeren Zelte, die die Räuber hier aufgeschlagen hatten. Es schien wohl ihrem Anführer zu gehören, denn wem sonst würde ein aufwendiges Feldbett, eine Art Schreibtisch und überdurchschnittlich viel Essen zustehen, wenn nicht diesem verrücktem Magier? Mai hatte ja eigentlich gelernt, nicht in den Sachen anderer Leute herumzuwühlen, aber hier war sie nicht nur besonders neugierig, sondern war auch enttäuscht von der Persönlichkeit ihres Gegners. Er arbeitete mit unfairen Mitteln wie Gift, verkaufte Leute gegen ihren Willen und, und das war für sie das schlimmste, er war feige. Nicht einmal bis zum Ende war er geblieben, nein er hatte lieber seine Kameraden im Stich gelassen um sich selbst zu retten. "Blödmann", hörte Mai-Lin sich fluchen nur um dann genüsslich in den zurückgelassenen Unterlagen herumzuwühlen. Eigentlich hatte sie ja gehofft etwas zu finden, um Grimhilds Vermutung zu bestätigen, oder zu zerstreuen, aber was sie dann zu lesen fand übertraf ihre Erwartungen bei weitem. Ihr fiel vor Erstaunen sogar der Apfel aus der Hand, den sie sich aus Spillers persönlichem Vorrat gegönnt hatte.

Mai raste wieder aus dem Zelt und direkt zu Alexis, welcher sich in der Zwischenzeit mit Grimhild vor dem zusammengekauerten Haj'ett unterhielt. "Oh nein, was ist mit ihm passiert?", meinte Mai besorgt und hatte ihr eigentliches Anliegen schon vergessen, "geht es wenigstens euch gut?" Fragend zwischen dem Zauberer und der Hexe hin und her schauend kniete sich in den durchnässten Sumpfboden neben der Echse: "Was haben die mit dir gemacht? Oh bitte nicht! Das ist alles meine Schuld! Es tut mir so Leid Haj'ett, ich hätte dich nicht im Stich lassen dürfen!" Sachte legte sie ihre Hand auf die schuppige Wange des Amphibs und drehte seinen Kopf zu sich. Sie schaute Haj'ett tief in die Augen und hoffte ihn irgendwie zu erreichen, doch sein stetiges Bibbern und Wimmern machte sie nur noch trauriger. Bald trieb es ihr Tränen in die Augen. "Das hat er nicht verdient", klagte sie leise, "so viel schlechtes Karma…hat niemand verdient."
 
Alexis hatte seine magischen fäden noch gerade rechtzeitig zurückgezogen, ehe Ta'nor sie in sich aufnehmen konnte. Er wollte ungerne riskieren gerade jetzt kampfunfähig in der Gegend herumzustehen.
Es sah gerade so aus, als hätte Grimhild seinen waghalsigen Versuch den Zauber auf Ta'nor zu lenken unbeabsichtigterweise vereitelt, doch ergriff der Kai'shak im wahrsten Sinne des Wortes die Initiative und streckte den Arm aus um den Zauber aufzunehmen.
Als direkte Antwort darauf entfloh der feige Anführer mittels eines Teleportzaubers.
Wieso um alles in der Welt mussten sich immer Magier als Anführer irgend eines Schlägertrupps aufspielen und dann feige das weite suchen, wenn es eng wurde? Erst Balthasar und jetzt dieser... dierer Wicht! Gab es denn keine Magier mehr mit ein wenig Anstand und Würde? Würde denn schlussendlich alle Magier ihre Gabe missbrauchen, nur um sich ihre flüchtige Existenz zu versüßen?
Alexis war außer sich vor Zorn und um seinen Ärger Luft zu machen, fällte er förmlich einen kleinen Baum mit seinem neu gewonnen Zauber.
Nachdenklich blickte er auf seine Hand mit der er den zauber gewirkt hatte, während um ihn herum die verbleibenen Banditen entweder flohen oder zu Fall gebracht wurden.
Sollte ihm schlussendlich das selbe Schicksal ereilen? Würde er eines Tages mit seiner Macht nichts als Zerstörung ernten?
Als er den Blick von seiner Hand ließ, die nun zu einer Faust geballt war, erspähte er Mana, die ihn besorgt ansah. Dann wanderte ihr Blick zu Haj'ett.
Alexis fand sich gleichzeitig mit Grimhild ein, die etwas dazu sagte. Genau hören konnte Alexis es nicht, denn seine Ohren rauschten noch immer.
Als Mai sich bei ihnen einfand und sich auf ihre komische, aber irgendwie niedliche Art um den Echsenmenschen kümmerte, geschah etwas seltsames in Alexis.
Mais einfache, unbedarfte Art brachte das Eis in ihm zum schmelzen, glättete die Wogen des Sturms, der in ihm aufgebraust war und ließ ihn wieder klarer sehen.
Ganz gleich, wie viele Machtbesessene und Gesetzlose es dort draußen gab. Es gab auch immer jene, denen Macht nicht viel bedeutete, auch wenn sie viel davon inne hatten. Er sah hoch zu Grimhild, doch konnte ihren Blick abermals nicht deuten.
Er kniete sich neben Haj'ett hin und antwortete auf Mais Frage.
"Ich bin okay. Aber Haj'ett sieht garnicht gut aus. Grimhild, könnt ihr vielleicht..."
Er wurde jäh unterbrochen, als er Haj'ett versehentlich kurz berührte.
Geister. Eine ganze Menge von ihnen. Wie war das möglich?
Er berührte Haj'ett ein weiteres Mal.
Ahnen? Diese Agamas waren wirklich seltsam.
Alexis wusste nicht, ob es ein gutes Zeichen war, aber irgendwas sagte ihm, dass so viele Ahnen in einem Bewusstsein zu haben nicht gerade förderlich war.
Rasch kramte er in einer seiner Taschen und fischte sein Notizbuch und einen groben Kohlestift hervor. Nach kurzem Blättern und einigen Fragen ringsum - die Meisten gingen zweifelsohne aus dem Wasserfall die Mais Worte bildeten hervor - hatte er die passende Rune gefunden.
Bevor er sie dem Echsenmann auf die Brust kritzelte, sagte Alexis:
"Seid mir nicht Böse, aber euer Freund braucht jetzt etwas Ruhe."

Das Wimmern und die Zuckungen ließen etwas nach und Haj'ett begann teilweise wieder zu Kräften zu kommen.
"Hey Kumpel, ich hab dir deine Armbrust mitgebracht."
 
  • Like
Reaktionen: Luke
Als der Vogel davonflog, blickte Scipor sich um. Der Echsenmann lag am Boden, die Rest der Gruppe versammelte sich nach und nach um ihn. Vielleicht war das der Richtige Moment sich vorzustellen. Also entschied Scipor das er hinübergehen würde und sehen was passiert war. Auserdem schien der Echsenmensch vergiftet zu sein und ... irgendwas anderes. Aus der Entfernung lies sich nicht bestimmen was noch los war. So ging der Druide auf die Gruppe zu. Als er ein Stück des Weges zurückgelegt hatte, fiel ihm noch etwas ein. Während der Magier in seinem Notizbuch kramte, ging Scipor zu dem Ort wo er seinen Dolch vermutete. Nach kurzem Suchen fand er ihn und steckte ihn zurück in die Ärmeltasche. Der Dolch war ihm sehr wichtig. Die letzte Erinnerung an seinen Meister... Aber jetzt war keine Zeit darüber nachzudenken. Als er sich umwandte, muss der Magier irgendwas getan haben, die Zuckungen der Echse ließen nach. Trotzdem wäre es besser nochmal nachzusehn. Er ging hinüber zu den anderen, zwar nicht mit gebotener Eile -die Vergifting konnte sich sonstwie Auswirken- aber das gab ihm die Zeit seine Gedanken zu ordnen und zurechtzulegen was er sagen würde. Auserdem gab es ihm die Möglichkeit seien inneren Wolf stärker zu unterbinden. Er hatte immernoch Hunger. Das würde warten müssen. Als er sich vollständig geordenet hatte, war er auch schon bei der Echse angekommen. Er kniete sich hin und überlegte was diese Symptome hervorufen könnte. Das er dabei von dem Rest der Gruppe angestarrt wurde ignorierte er gekonnt. "Schilfdornblatt, definitiv. Und zwar eine Menge. Der Schnitt im Arm... nicht tief... aber irgendwas ist auch da drinn." Während der Rest der Gruppe immernoch fragend den Neuankömmling betrachteten, wühlte deiser in seinen diversen Innentaschen. Vielleicht sagten sie auch etwas, Scipor nahm nichts ausser seinen Gedanken wahr. Nach einer Weile fand er was er gesucht hatte. "Da ist es ja... Nun, das wird gleich ein bisschen brennen." Seine letzten Worte waren kein Selbstgespräch mehr. "Um ehrlich zu sein wird das höllisch wehtun." Mit diesen Worten zerdrückte er ein kleines Blatt in seiner Hand. Erstaunlich viel Flüssigkeit trat aus und tropfte auf die Wunde. Der Echsenmann begann zu brüllen und sich zu winden. Sofort riss irgendjemand den Druiden von dem Reptil weg und brüllte ihn an was er getan habe. Der Druide hatte nicht mit der Reaktion gerechnet. Wut. Dieser Übberaschung und dem Aufwand der Wolfsunterdrückung war geschuldet, das er garnicht mitbekam wer es eigentlich war. "Das wird seinen Körper reinigen. Die Drogen bringen ihn sonst noch um den Verstand." Nun fiel Scipor ein, warum er in diese Situation geraten war. Vielleicht hätte er sich erst vorstellen sollen und dann den Verwundeten behandeln. Naja, besser spät als nie. "Ich bin Scipor, Druide. Und ich muss Balthasar stoppen."
 
"Nein, kann ich nicht." Bemerkte Grimhild knapp und präzise auf Alexis' Nachfrage. Menschen schienen ein schlechtes Gedächtnis zu haben, denn das war schon das zweite Mal, dass man sich bei ihr nach Heilung erkundigte. "Ich bin nicht einmal sicher, mit was wir es hier zu tun haben .. ich denke nicht, dass er das Zeug zum Berserker hätte." Gab sie zu Protokoll - das war so ziemlich die einzige Form von Kampfrausch, mit der sie nähere Erfahrung hatte, und da der Echsenmann sich offensichtlich nicht in ein muskulöses (Echsen)Mensch-Tier-Biest verwandelt hatte, handelte es sich hier wohl um etwas anderes, das die Trollhexe mit ihrer Erfahrung aus Niefelheim nicht ohne weiteres einordnen konnte. Selbst dann hätte ihre Therapie nur aus einem herzhaften Stabschlag auf den Hinterkopf bestanden, um die Gefahr für alle Anwesenden zu verringern, bis irgendwann von selbst die Rückverwandlung folgte.

Insofern war es ihr durchaus wilkommen, dass der Druide sich einschaltete, und Grimhild lag es fern, sich einzumischen - Ha'jett könnte von dessen Erfahrung profitieren, und wenn er keine Gelegenheit bekam, sie anzuwenden, würde ihr echsischer Begleiter womöglich gar nicht mehr zu seinem ursprünglichen Zustand zurückfinden.
"Solange ihr wisst, was ihr eben getan habt, ist mir gleich, was ihr seid, Scipior." Erwiderte sie die unvermeidliche Vorstellung, ohne Ha'jett aus den Augen zu lassen. Sie würde Scipior seine Chance geben, aber sollte sich herausstellen, dass seine Maßnahme nicht half, nun .. Fremde verdienten immer nur so viel Vertrauen wie sie brauchten, um sich als unwürdig zu zeigen.
"Aber falls wir weiterhin zusammen reisen, könnt ihr mich Grimhild nennen. Zufällig sind wir ebenfalls auf der Suche nach einem Magier namens Balthasar." Bemerkte sie - aufmerksame Zuhörer konnten beim Wort 'zufällig' sogar einen ganz leisen Anklang von Ironie bemerken, die offenbar selbst eine Trollin befallen konnte, wenn sie nur eine Weile mit so einer Abenteurergruppe unterwegs war. "Warum erklärt ihr uns nicht, warum ihr auf der Suche nach ihm seid, während wir abwarten, ob ihr unseren Gefährten tatsächlich geheilt habt?" Schlug sie vor, und machte nebenbei eine wegwischende Geste in Richtung der kleinen (aber bemerkenswerten) Überschwemmung auf der Lichtung, die sich daraufhin langsam wieder zu verziehen begann. Selbst in einer Ausnahmesituation wie dieser würde die Trollhexe niemals ihren Ordnungssinn verlieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Stimmen wurden leiser. Und weniger. Haj'ett begann sich zu entspannen, als Alexis die Rune anbrachte und die Geister seiner vielen, vielen Ahnen zurück in den Äther entließ. Durch einen verklärenden Schleier aus Blut und Tränen konnte er Mai erkennen, die Wärme und Verzweiflung ausstrahlte - verpackt in einer beachtlichen Menge Worte - und den Magier, der ihm die im Hinterhalt fallengelassene und verloren geglaubte Armbrust reichte. Der Echsenmann zog die Waffe an sich, und leckte sich die Augen. Da war noch etwas. Ein pochen im Arm, gefolgt von pulsierender Kälte. Es war also nicht nur Schilfdornblatt an Snizzens Hackbeil gewesen.
Aber es war tröstlich zu sehen, dass sich die Gruppe so um ihn scharte. Weiter oben war das grobe Gesicht Grimhilds auszumachen. Und dann noch eines. Ein fremdes Gesicht. Weißes Haar, Stoppelbart. Fast ein wenig wie Balthasar sah er aus. Ein älterer und heruntergekommener Balthasar.
"Um ehrlich zu sein wird das höllisch wehtun."
Was zum Teufel...? "Ooooohmeingott!"
Eine sengende Hitze befiel ihn, ausgehend von der vergifteten Wunde an seinem Arm, in die der Fremde die unbekannte Flüssigkeit geträufelt hatte. Der Hitze folgte eine nicht minder heftige Welle Schmerz, die in jeden Winkel seines Körpers vordrang und Haj'ett brüllend und krampfhaft an den Boden fesselte. Doch schon war es vorrüber. Die Kälte war aus seinem Arm gewichen und von einer gesunden Wärme abgelöst worden.
Dennoch schob sich der Echsenmann zunächst weg von seinem Heiler, der sich als Scipor vorstellte.
Auf dem Hosenboden krabbelte er nach hinten, bis er unangenehm an Grimhilds knie stieß.
"Was war das denn? Slrp!"
Worte! Endlich hatte ihn die Zivilisiertheit wieder erreicht. Die Drogen, der Schmerz und die Angst, die ihm durch den Sumpf zugefügt worden waren hatten Haj'ett in alte und mittlerweile verabscheute Verhaltensmuster zurückgeworfen. Er war überglücklich, wieder zu sich gefunden zu haben. In Gedanken wieder ein Tier zu sein hatte sich schrecklich angefühlt. Dieser Zustand war nun den Geistern sei Dank Geschichte. Doch wollte er schleunigst raus aus diesem Sumpf. Nie wieder Sumpf. Nie wieder. Er hatte Lust, sich in die urbanste Gegend dieser Welt zu stürzen, und selbst wen Rakka nicht ganz dieser Vorstellung entsprach, so fieberte er ihm trotzdem entgegen.
So in Gedanken hätte er die Antwort des Neulings beinahe überhört, ließ sich dann aber auf die wackeligen Füße helfen. Seine Verbände waren schmutzig und zerrissen. Die vielen Wunden der Splittergranate des Piraten taten weh.
"Danke, Mann." Er lupfte seine Armbrust und knuffte Alexis vor die Brust. "Dass ich euch nochmal wiedersehe..." Er sah sich im verwüsteten und teilweise noch immer überschwemmten Lager um. "Ich dachte schon, ich würde nun wirklich als Haustier enden. Jetzt wäre es aber ratsam, weiterzuziehen. Dieses Spektakel hier, sofern es denn so wild war, wie ich es wahrnahm, sollte einige unliebsame Bewohner des Sumpfes angelockt haben."
Vor dem Aufbruch wollte er sich aber die Verbände von ihrem neuen Verbündeten wechseln lassen. Scipor hatte sich, was Balthasar betraf recht deutlich ausgedrückt und schien trotz seiner schmerzhaften Praktik ein fähiger Heiler zu sein. Außerdem war ihm Haj'ett zum Dank verpflichtet.

Ob Ta'nor ihn später tragen könnte? "Hey, Großer!"
 
  • Like
Reaktionen: Ehemaliger Benutzer
Träge griff die große Pranke Ta'nors durch das Gitter und nahm den klobigen Zweihänder von Mai entgegen. Diese eilte gleich weiter zur Traube, die sich um den Echsenmann scharte. Der Kai'shak hingegen ließ sich Zeit - notgedrungen. Seine Bewegungen waren nie so blitzschnell wie die des Assassinen, oder die eines Kampfmagiers. Ja erst vor einigen Monden hat er einen sehr spektakulär erledigt - gegen Bezahlung in Form von Informationen, die ihn schließlich über einen östlichen Händler zu Balthasar führten. Dieser Kampfmagier, mit dem kurzen, prägnanten Namen Ksuchs, feuerte einen Feuerball nach dem nächsten ab, während er 'zeitnah' magische Geschosse, Seuchenfelder und Bannkreise beschwor, vergebenes Talent gegen einen 'Magierkiller'. Doch schnell war er - in der Tat - auch sein Tod war es so sehr, wie außergewöhnlich, wurde er doch von seiner eigenen Magie, gebannt, gegrillt, vergiftet und löste sich schließlich schmerzhaft auf. Sei's drum.

Das grobe Eisen in seiner Hand war um einiges ungenauer als sein vorheriger Zweihänder, aber in der Not, frisst der Teufel Fliegen - also holte er aus.
Inzwischen war der Neue daran an Haj'ett herumzudoktern. Der Hüne folgte nun der Ronin. Sein Zweihänder wurde zu Boden geführt. Man möchte meinen Ta'nor stützte sich sogar etwas darauf. Alle Themen und Kommentare bisher wurden rigoros übergangen. Einzig eine Frage interessierte ihn an Scipor: "Was wollt ihr von Balthasar?"



Spiller klopfte sich den Staub von den Schultern und der langen Lederrobe. "Nicht gerade eine Glanzleistung!" Der Sklavenhändler fuhr herum und hatte im selben Moment schon seinen rechten Arm mit blauer Energie geladen. Ausgestreckt stand er dem Ursprung der Stimme entgegen, bereit seine Zerstörungsmagie gegen die potenzielle Bedrohung zu richten. "Aber, aber, seit wann so schreckhaft?" Aus dem Schatten schritt eine schlanke Frau - und was für Eine. Lange Beine, bis zum Himmel, deutliche Reize und ein noch eindringlicher Gang. Dunkle , gefährliche Augen, von purpurner Schminke hervorgehoben, so faszinierend, dass sie einen gestandenen Priester an sein Berufung zweifeln ließen. Lange schwarze Haare mit einer breiten weißen Strähne. Ihr voller Mund wurde von Lippen umspielt, die mit ihren Augen harmonisch gefärbt waren. Ein Lächeln zeichnete sich ab. Sie trug eine Sünde von Nichts. Seidene Gewänder mit breiten Schlitzen. Der erste frontal, ließ die Sicht des Betrachter nur auf den wohl geformten Busen nicht zu, doch ansonsten von Kehle, über den Bauchnabel, bis zum Gürtel nur nackte Haut, ebenso an den Seiten und dem Rücken, wo oben die Schulterblätter verführerisch hervorblitzten und unten sich der Ansatz eines festen Pos zu erkennen war. Der untere Teil des Gewands war ein Rock, der an vorderen Schrägen ab dem Oberschenkel ebenfalls Freiraum zeigte. Dazu ein Paar gute Lederstiefel mit je vier Schnallen. Dies alles in, wie konnte es anders sein, Purpur.

Spiller entspannte sich. "Was machst du hier? Ich dachte du währst der loyale Schoßhund des Maestro?" Die Frau machte verführerische Schritte auf Spiller zu, griff behutsam und zugleich deutlich fordernd nach seinen Schultern, umkreiste ihn, wie ein Fuchs den zusammengerollten Igel, lauernd auf den passenden Moment zuzuschlagen. "Nicht alles was an deine Ohren dringt, entspricht auch der Wahrheit, besonders wenn es um mich geht." Er schlug ihr die Hände weg. "Lass deine Tricks Soir! Ich weiß genau warum du hier bist!" Die Frau kam mit ihrem Gesicht näher und lächelte verschlagen, bevor sie ihm ins Ohr haucht: "So? Warum bin ich denn hier?" - "Er schickt dich mich zu kontrollieren. Er traut mir nicht." Sie ließ ein schnippischen Ton durch ihre Lippen schlüpfen. "Der Maestro traut niemanden... und er tut gut daran! Ich würde ihn seiner Position ebenfalls niemanden trauen." - "Du gehörst nicht zu seinem engeren Kreis? Wie 'überraschend'..." Soir kämmte sich eine Strähne hinter ihr Ohr, welches zum ersten Mal zum Vorschein kam, mit der charakteristischen Spitze der Elfen. "So einen Kreis gibt es bei ihm nicht." - "Ich wette das macht dich mehr fertig als mich!" Soir knurrte "Wähle deine nächsten Töne weise, sonst verspreche ich dir, werden die nächsten schriller sein!" - "Oh, wie bedrohlich. Die Meuchlerin, versucht den Schläger raushängen zu lassen." - "Das ist mehr als du...", ihr Augen wanderten provokant zu Spillers Schritt, ".. raushängen lassen kannst!" Der Magier drehte sich weg, und versuchte die Situation irgendwie noch durch überhebliche Gestik für sich zu entscheiden. "Wenn du nicht hier bist um mich zu beäugen, was ist dann dein Ziel in Rakka?" Soir funkelte mit den Augen. "Mit einer Sache hast du Recht gehabt. Der Maestro schickt mich tatsächlich." Spiller horchte auf. "Er will dich sehen und ich sollte dich finden." - "Jetzt hast du mich ja gefunden." - "Das war nicht sehr schwer. Schaue nur dort, wo es am meisten Dreck gibt und Spiller wird garantiert dort sein." - "Nicht alle haben Zeit jeden Tag zu baden!" - "Ein Bad pro Monat würde dein Erscheinungsbild schon erheblich aufwerten." Spiller schnaubte grimmig. "Muss ich mir dich jetzt den ganzen Weg antun?" Die Elfin legte ihr charmantestes Lächeln auf. "Oh... ja." Ein Seufzen. "Na schön,... wo lang?"
 
Schon erkundigten sich zwei was er von Balthasar wolle. Zuerst die Trollin dann der Große. Es würde wohl Zeit dauern, ihnen von dem Auftrag zu erzählen. Aber wie sollte Scipor das erklären? Um ihnen den kompletten Auftrag zu erklären müsste er ihnen auch den Zirkel erörtern. Und das würde dauern. Er würde sich also auf das nötigste vom Auftrag beschränken müssen... Der Echsenmann blickte ihn an als würde er etwas erwarten. Ein Blick auf die Verbände eröffnete auch was: sie würden dringend gewechselt werden müssen. So wie der Hüne sich bewegte, brauchte dieser auch medizinische Hilfe. Da der Druide zunächst keine Ahnung hatte, was genau ihm fehlte -bis jetzt konnte er nur sehen das er sich ziemlich langsam bewegte- beschloss er sich zuerst um die Verbände zu kümmern. "Wenn ihr einen Moment wartet, werde ich euch alle Fragen beantworten. Aber die Verbände von eurem Freund hier sollten dringend gewechselt werden. Wenn ihr mich kurz entschuldigen würdet, werde ich mal nachsehn ob hier noch irgendwo Verbandszeug rumliegt..." Mit diesen Worten wandte er der Gruppe erst einmal den Rücken zu und sah nach ob er was fand was sich gebrauchen lies. Währendessen überlegt er was er am besten vom Auftrag erwähnte. Beim Durchsuchen einer Kiste, welche offenbar dem toten Arzt gehörte, ließ er noch mal das Zirkeltreffen revu passieren...

Rückblende: Nachdem Scipor im Wald verschwunden war, verlief der Rest der Reise reibungslos. Die nächsten drei Tage blieb Scipor abseits der Straßen, um gar nicht erst wieder in die Versuchung eines Tavernenbesuchs zu kommen. Am Ende des dritten Tages erreichte Scipor -als letzter- den vereinbarten Treffpunkt. Die Druiden saßen im Kreis um ein Feuer. Der Neuankömmling setzte sich hinzu.
"Du kommst spät, Scipor."
"Sei ehrlich Sales, hast du was anderes erwartet?" Bei dieser Bemerkung grinste Scipor seinen Nebenmann an.
"Nein." Sales grinste zurück. Eigentlich waren diese Treffen viel zu selten. Nur dann hatte er die Gelegenheit seine alten Freund zu treffen.
"Wenn ihr beide ruhig seit, können wir dann also beginnen." Diese Stimme war wieder ein Grund gegen häufigere Treffen. Wie er diesen Klang hasste, verabscheute. Der Besitzer der Stimme war Warkium, der Zirkelälteste. Seine Aufgabe war die Vorbereitung der Treffen und auch wenn er immer wieder betonte er habe nicht mehr Macht als alle anderen im Zirkel (was laut Kodex verboten wäre), so spielte er diese Pflicht gerne auf um die anderen zu beeindrucken und zu beeinflussen. Jeder wusste das aber es wurde toleriert. Solange er keinen Mist machte sollte er prahlen wie er wollte. "Die Versammlung ist nicht ohne Grund einberufen worden..." So wie immer. Warkium hielt vor jeder Ratsversammlung die gleiche Ansprache. Scipor konnte den Text inzwischen fast auswendig. Also beschäftigte sich Scipor mit interessanteren Dingen. Zum Beispiel dem Zählen der Stöcker in der Flamme... 42. "...und damit rufen wir jetzt die Mächte aus dem Chaos an." Endlich kam interessante Teil. Unter den gemurmelten Beschwörungsformeln des Zirkels, warf Warkium ein Kräutergemisch ins Feuer. Das Feuer begann stark zu qualmen. Der Qualm sank zu Boden. Sofort trat die Wirkung ein. Statt des grauen Rauches sah Scipor nun viele bunte Farben. Aus diesen Farben schälte sich nun ein Geschöpf: Ein dicker Mann mit roter Kleidung. Auf dem Kopf trug er eine rote Mütze mit einer weißen Bommel. Auf dem Rücken trug er einen Sack. Ein Langer weißer Bart verdeckte den größten Teil des Gesichts. "Fröhliche Weihnachten!" Danach verschwand die merkwürdige Gestalt wieder. Scipor war mehr als irritiert. Das man in dem Rauch Visionen bekam, war normal. Das verrückte Gestalten darin auftauchten, auch noch. Aber irgendeinen Sinn gab es dahinter immer. Also galt es zu hinterfragen: Wer war der fette Kerl? Und was sollte fröhliche Weihnachten bedeuten? Fröhlich war klar, aber was zum Henker ist ein Weihnachten? Viel zeit zu grübeln hatte keiner der zugedröhnten Druiden, denn kurz nach dem Verschwinden der ersten Gestalt, schälte sich eine zweite aus dem Rauch. Dies musste die eigentliche Vision sein... Ja, das war sie.
Nachdem der Rauch sich verzogen hatte, erinnerte sich wie immer niemand an die genaue Erscheinung der Visionengestalt. Ebenso erinnerte sich wie immer niemand was sie gesagt hatte. Wie immer blieb nur das unerklärliche Wissen zurück, wer was zu tun hatte. Diesmal war es gar nicht so viel. Nur ein Auftrag, für einen Druiden. "Ihr wisst alle was los ist. Aber noch mal zusammengefasst: Scipor, du wirst Balthasar aufhalten. Seine Organisation wird zu mächtig, das Chaos gerät in Gefahr. Eine Gruppe von Abenteurern sucht ihn ebenfalls, eine Beschreibung der Mitglieder hast auch sicher du erhalten. In diesem Sinne ist die Versammlung hiermit beendet. Scipor: Auf gehts!" Scipor stand auf. Sein benebelter Geist liess ihn Schwanken, aber er war darauf vorbereitet und kannte alle Tricks und Kniffe um nicht umzufallen. Er wandte sich um und wollte gehen. "Und Scipor..."

Ah, da waren ja Verbände. wie immer hatte das "und Scipor" nichts gutes zu bedeuten, aber das war jetzt unwichtig. Zunächst Balthasar und dann würde er sich der eigentlichen Herausforderung stellen. Mit dem Verband in der Hand, kehrte der Druide zurück zu dem Echsenmann. Er legte die Verbände zur Seite und wickelte zunächst die alten ab. Die Verwundungen waren schlimmer als vermutet. Daher legte der Druide Heilungsfördernde Blätter auf die Wunden bevor er den neuen Verband herumwickelte. "Die Blätter vom langblättrigen Blaudornbusch wirken wahre Wunder. In einigen Tagen sollte zumindest deine Haut verheilt sein. Wie das mit den Schuppen ist weiß ich allerdings nicht." Der Druide warf noch einmal ein Blick auf den Krieger in der scheinbar äußerst schweren Rüstung und blickte dann wieder zu der Echse. "Auch Schilfdornblatt?" Ein bejahendes Nicken der Echse. Der Druide seufzte. Soviel er wusste musste der Krieger eine Menge von dem Gift aushalten, er hatte die genaue Bezeichnung dafür vergessen. Also würde er eine Menge Gegenmittel brauchen. Allerdings wusste er nicht wie viel genau, und eine Überdosis davon würde größere Schäden verursachen als das Schilfdornblatt. Also würden sie wohl oder übel warten müssen bis die Wirkung nachließ. "Nun großer Mann, gegen die Medikamente in deinem Körper kann ich leider nichts machen. Während wir also warten das die Wirkung nachlässt, kann ich also gerne erklären was ich von Balthasar will. Da mich aber auch interessiert wer ihr alle genau seit und warum genau ihr ihn sucht, würde ich es begrüßen wenn wir es vorerst bei folgendem Punkt belassen: Balthasar ist eine Gefahr für die Welt. Also wurde ich geschickt um die Gefahr zu bannen. Da mein Auftraggeber, also mein Druidenzirkel, sich aber darüber im klaren war, dass ich dies nicht allein schaffen könnte erzählte er mir von dieser netten Gruppe hier. Also bin ich aufgebrochen um euch zu suchen und mich euch anzuschliessen, denn das ihr auf Balthasar nicht gut zu sprechen seid, soviel weiss ich auch schon. Mein Auftrag wird also wahrscheinlich auf einen toten Balthasar hinauslaufen. Sooo... jetzt seit ihr aber dran. Wie sind eure Namen und warum jagt ihr Balthasar?"
 
  • Like
Reaktionen: Ehemaliger Benutzer
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen

E
  • Geschlossen
Antworten
131
Aufrufe
32K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer
E
E
  • Geschlossen
Antworten
883
Aufrufe
87K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer 4807
E
E
  • Geschlossen
Antworten
16
Aufrufe
3K
E
  • Geschlossen
Antworten
12K
Aufrufe
684K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer 4807
E
E
  • Geschlossen
Antworten
254
Aufrufe
16K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer
E