RPG Endless Travellers - The Second Age

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Es war schwierig zu beschreiben wie glücklich und erleichtert Mai durch das Erwachen Haj'etts wurde. Immerhin war sie noch davon überzeugt sein Schicksal war ihre Schuld und das war alles passiert bevor sie sich überhaupt je für ihre umwerfende Begrüßung bei ihm revanchieren konnte. Sie stand so in seiner Schuld, ohne das er das überhaupt wahrnahm. Mai wusste in diesem Moment des Erwachens gar nichts mit sich anzufangen. Nervös knetete die Ronin ihre Hände gegen ihren Bauch und kaute auf einer Haarsträhne herum die durch das ganze Wasser des Tages aus ihrerm sonst festen Platz gespühlt worden war. Schmeckte nicht sonderlich, sie brauchte ziemlich bald ein Bad. Doch noch bevor sie in die Bredoullie kam etwas sagen zu müssen, verlagerte sich die Aufmerksamkeit auf den verrückten Rankenmann, ein Druide wie sich herausstellte. Kräuterkundig und hilfsbereit waren genug Aspekte um Mai jegliche Sorgen oder Vorsicht ihm gegenüber zu verlieren und sie stempelte ihn sofort als einen neuen Gefährten ab. Sie begann sich vorzustellen, denn wo sie herkam, gehörte eine förmliche Vorstellung nicht nur zum guten Ton, sondern es war ein moralisches Debakel es nicht zu tun: "Mein Name ist Li Mai-Lin, vom Clan der Li und aktuell die zweiundvierzigste Ronin!", eine gute Portion Stolz schwang in ihren Worten mit, "freut mich euch kennen zu lernen Scipior!" Mai warf ihm ein warmes Lächeln entgegen. "Ich habe diese Gruppe nur durch Zufall im Sumpf getroffen und eigentlich suche ich auch gar nicht Balthasar sondern ..", plötzlich weiteten sich Mais Augen und sie stoppte im Satz als hätte sie vergessen, was sie sagen wollte. Der Brief! Den hatte sie ja ganz vergessen. Vor lauter Sorge um das Reptil war ihr die Neuigkeit egal gewesen. ".. seinen Bruder", fuhr sie nach einer kleinen Pause fort und zog anschließend das erbeutete Stück Papier aus Spillers Zelt hervor. "Das habe ich ganz vergessen. Ich habe aus Neugier im Zelt des eben entkommenen Magiers gewühlt und habe das hier gefunden. Einen Brief von Balthasar an Spiller, so heißt er wohl: 'Spiller, ich schreibe dir in Zeiten der Aufruhrs. Vieles hat sich verändert .. blabla .. irgendetwas über einen Maestro .. blabla ..', und hier der letzte Satz, 'Gezeichnet, euer Bruder Balthasar'" Mai schaute mit begeisterten Augen auf. Dieses Feuer war in ihr entbrannt, aus dem die tempramentvolle Fremdländerin diese einmalige Überzeugung schöpfte. Wie wenn sie über ihren zukünftigen Sieg gegen die Nummer eins redete, war sie auch jetzt vollkommen überzeugt. "Ich muss Spiller finden. Und Balthasar wird mir dabei helfen!"
 
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Alexis fiel die Kinnlade runter.
"Sein Bruder? Das erklärt, warum er ebenfalls wie ein erbärmlicher Feigling geflohen ist. Soll mir recht sein, ein durchgedrehter Magier mehr oder weniger."
Er richtete seinen Blick auf Scripor und fuhr fort.
"Ich beteilige mich an der Jagdt auf mittlerweile beide Magier aus dem selben Grund. Gerechtigkeit. Ich kann und werde nicht tolerieren, dass die Magie zu solch schändlichen Zwecken missbraucht wird. Sie ist eine Gabe, ein Geschenk und nichts was man so rücksichtslos einsetzen sollte.
Ich bin übrigens Alexis Imarius. Und dies ist meine Begleiterin, Mana."

Der Wolfsgeist nickte Scripor stumm zu. Sie hatte noch immer ihre Wolfsform, schüttelte sich dann aber und wechselte in ihre Humanoide Form, da das von Grimhild verursachte Hochwasser ihren Bauch hatte naß werden lassen.
"Es ist aber schon ein seltsames Ding, dass so viele auf Balthasar aufmerksam werden. Ich habe von ihm das erste Mal vor ein paar Tagen gehört."
"In der Welt der Geister spricht sich so maches herum. Und manches davon findet hie und da seinen Weg in diese Welt. Mich wundert es nicht, immerhin hat er eine Menge von meinen Brüdern und Schwestern verärgert."
Dass mehr dahinter steckte, verschwieg sie. Sie hatte die Anwesenheit der Gilde in Port Milan gespürt. Auch Alexis hatte es gespürt, aber im Gegensatz zu ihr wusste er nicht, was es gewesen war. Sie behielt dieses Wissen für sich, da sie wusste, dass Diskretion im Interesse der Gilde lag. Und so wenig Alexis den Geistern abgeneigt war, mochte er es trotz dem nicht, von ihnen ... bevormundet zu werden. So viel hatte sie mittlerweile gelernt.
Alexis machte sich indes Sorgen darüber, dass Spiller und Balthasar einen Vorgesetzten zu haben schienen.
Nicht gut.
 
Was waren Menschen doch vertrauensselig - egal ob magiebegabt, oder nicht. Nun ein Kai'shak hat wenig für Fremde über. Er hob seinen Zweihänder und hielt ihn dem Druiden unter die Nase. "Du darfst mich nicht berühren!" Er dreht den Kopf kurz zu Haj'ett. "Wenn ihm durch deine Pflanzen Leid erfährt wirst du sterben!" Das war ein Versprechen, was sich Scipor sehr zu Herzen nehmen konnte. Ein Kai'shak verspricht nie etwas was er nicht halten konnte. Ihm passte es im Grunde nicht, dass eine potenzielle Gefahr nun mit denen reist, die zu beschützen er versprochen hatte. Doch wie es so seine Art war, würde es nach außen keine Zweifel geben. Mehr würde Ta'nor auch nicht sagen. Weder seine Motive, noch seine Ziele waren für diesen Fremden bestimmt. Der Helmschlitz schaute mit seiner ganzes Finsternis auf Scipor herab. Es sollte sich zeigen, ob er eine Hilfe, oder eine Last darstellen würde.
 
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Drei Tage. Drei verfluchte Tage, die er schon durch dieses Horrorkabinett von einem Sumpf umherirrte. Eine Karte des Kontinents konnte Dastan gar nicht erst auftreiben, und den Kompass, den er mitgenommen hatte, hatte er an eine diebische, echsenartige Kreatur verloren. Mehr und mehr wurde aus seinem Rachefeldzug ein Desaster. Nun hockte er auf einem Ast und wartete, was nach einigen Minuten jedoch ein Ende fand. Aero, sein Adler, landete auf seiner Schulter. Ich glaube, ich habe gute Neuigkeiten. Ich habe eine Gruppe ausfindig gemacht, allerdings ein gutes Stück entfernt von hier. "Das sind in der Tat gute Neuigkeiten! Allerdings... konntest du erkennen, ob sie uns feindlich gesinnt sind? Ich meine, es könnte sich genau so gut um Räuber oder Wilde handeln. Oder schlimmeres." Er schauderte bei dem Gedanken, es könne sich um irgendwelche mutierte Wesen handeln, die ihn bei lebendigen Leibe fressen würden. Nein, die Gruppe scheint aus Abenteurern zu bestehen. Ein ziemlich bunter Haufen. Dastan hatte sich mittlerweile elegant von dem Baum heruntergehangelt und begann, das provisorische Nachtlager abzubauen. Im Grunde war es nur eine Feuerstelle und sein Umhang, den er zur Schlafmatte umfunktioniert hatte. Er klopfte den Dreck ab und warf ihn um, anschließend nahm er seinen Umhängebeutel und überprüfte den Inhalt. Alles da, dann ist ja gut. Aero flog ab und an in die Luft, um sich zu orientieren und deutete dem jungen Assassinen den Weg. Er schlug sich durch rankenartige Gewächse und je mehr er von dem Sumpf sah, desto skuriller fand er ihn. Die meisten Pflanzen kannte er nicht, teilweise sahen sie lustig aus, aber viele machten auch einen giftigen oder gefährlichen Eindruck. Hoffentlich war in der Gruppe jemand, der sich ein wenig mit dieser Umgebung auskannte und mit der Pflanzenwelt vertraut war. Außerdem brauchte er bald neue Bomben, aber ohne die nötigen Zutaten war das auch schlecht möglich. Er war so in seine Gedanken vertieft, dass er vergaß, seine Umgebung im Auge zu behalten. Und die Quittung sollte er dafür schon bald erhalten. Ein Fauchen ließ ihn schlagartig stehen bleiben. Langsam, sehr langsam drehte er sich um und blickte einer schwarzen Echse in die gelben, schlitzartigen Augen. Sie bewegte sich auf zwei Beinen fort und hatte messerscharfe Klauen. Bloß nicht bewegen, Dastan. Du hast gut reden, dich will das Vieh ja auch nicht fressen!, gab er dem Vogel zurück, der sich auf einen Ast weit über dem Geschehen gesetzt hatte. Dastan hielt den Blickkontakt zu der Bestie und war bereit, jeden Moment anzugreifen. Er nutzte seinen Adlerreflex, und das keine Sekunde zu früh. Einige Augenblicke später ging die Echse in den Angriff über. Dastan erkannte, dass die Echse aus dem Sprung angreifen wollte und wich zur Seite aus. In der selben Bewegung fuhr seine Klinge aus und und versuchte, sich in den Nacken zu bohren, jedoch prallten sie am Schuppenpanzer ab. Schnell zog er seine beiden Falchion und konnte gerade so einen Klauenhieb parieren. Nun versuchte die Echse erneut, ihn umzuspringen. Dastan machte einen Ausfallschritt zur Seite, ging in die Hocke und rammte seine Klinge in die ungeschützte Brust der Bestie. Sie sackte zusammen und Dastan lehnte sich an einen Baum. "Das war knapp. Was war das überhaupt für eine Kreatur?" Die Frage war rethorischer Natur, von daher setzte er seinen Fußmarsch fort, ohne eine Antwort seines Begleiters abzuwarten.
 
Scipor nahm die Drohung des Kai'shak ernst. Dieser gab ihm auch keine weitere Gelegenheit sich nach weiteren Details zu erkundigen. Der Berserker drängte wieder zur Reise. "Wir müssen weiter. Rakka ist nicht mehr weit. Den Weg weiß ich nicht." Er schaute Haj'ett an. "Du bist schwach. Ich werde dich tragen. Kennst du denn Weg?" Damit schulterte er den groben Zweihänder - eine Waffe die er bei Gelegenheit umtauschen wird - und nahm Echse samt Armbrust in großen Arme aus Metall. Dann ein Blick zu dem Schamanen hinunter, der die Frage deutlich in sich barg, selbst ohne Mimik: Wo lang?
 
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Noch während der Große sich abwandte, zog Scipor eine Grimasse. Hatte er ihm irgeneinen Grund gegeben ihn zu hassen? Die Trollin war ja schon vorsichtig was den Druiden betraf, aber in einem gesunden Maße. Natürlich, der Hüne war ein Krieger und Scipor hatte eine mistrauische Reaktion erwartet. Aber das er so ... ungehobelt reagieren würde. Er schien nicht nur vorsichtig zu sein, vielmehr wirkte es als hätte er eine gewisse Abneigung gegenüber dem Druiden. Aber vielleicht täuschte das auch nur. Auf jeden Fall würde Scipor sein bestes geben Akzeptiert zu werden, er hasste den Gedanken das man ihn nicht mochte. Als der Riese, der sich nicht einmal vorgestellt hatte -wie unhöflich- mit der Echse sprach, fiel Scipor etwas ein. Er begann breit zu grinsen. Schonmal hatte er es erlebt, das man ihm eine Klinge unter die Nase hielt. Ein gewisser Ork, welcher später zu seinen besten Freunden zählte. Zuletzt hatte er ihn vor Jahren gesehen, als er sich, das Grinsen wurde breiter, nach Rakka aufmachte. Dort wollte er sich ein Haus kaufen und zur Ruhe setzen. Seit dem hatte der Druide nichts mehr von ihm gehört. Wenn sein alter Kumpane es tatsächich geschafft hatte sich einen Wohnsitz zu besorgen, wusste der Druide schon was er in Rakka zuerst suchen würde. Etwas Hilfe konnte schliesslich nie Schaden. HUNGER! Etwas unsanft riss dieser Gedanke Scipor aus seinen Überlegungen. Irgendwo hier im Lager musste doch was eßbares sein... Mit knurrendem Magen sah der Hungernde sich um. Als er schliesslich etwas ausmachte , was wie ein Nahrungslager aussah, gab es kein halten mehr. Er stürzte sich förmlich auf das Essen und stopfte es nur so in sich hinein. Tischmanieren sahen anders aus, aber wenigsten hatte er mal wieder was zwischen den Zähnen.
 
Kommt, es ist nicht mehr weit. Den größten Teil des Weges haben wir bereits geschafft. "Na endlich! Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich diesen Ort hasse!" Allmählich war er mit seinen Nerven am Ende. Es war überhaupt nicht seine Art, derart unvorbereitet eine Reise anzutreten. Es liefen Dinge schief, die niemand hätte voraussehen können. Es war schlichtweg eine Katastrophe. Aber wenn diese Gruppe etwas über diesen Ort wusste, was gar nicht mal so abwegig war, dann konnte er sein Ziel vielleicht trotzdem noch erreichen. Es reichte schon, wenn sie ihn zur nächstbesten Stadt bringen konnten. Meister? Bleibt ruhig. "Wie oft noch? Bitte nenn mich nicht Meister. Ich mag das nicht." Ihr solltet euch daran gewöhnen. Wenn ihr ein Meisterassassine werden wollt, werdet ihr das öfter hören. Da hatte Aero wohl recht. Aber ehe er wieder diesen Traum aufnehmen konnte, musste er beweisen, dass er unschuldig war. Und selbst dann würde er gehörigen Ärger für seine Flucht bekommen. Wieder musste er seine Klinge zur Beseitigung von Lianen verwenden. Er vermisste den Sand unter seinen Füßen, diesen einzigartigen Duft, die karge, aber dennoch malerische Landschaft. Ob es auf Maradar auch Wüsten gab? Diese Frage konnte die Gruppe ihm womöglich beantworten. Er beschleunigte sein Tempo, doch mit einem Mal war kein Grund mehr unter seinen Füßen. Er war direkt auf einen Abhang zugelaufen, de durch das viele Gestrüpp jedoch unerkennbar war. Nun rutschte er den matschigen Abhang hinunter und landete schließlich in der von ihm angestrebten Gruppe. "Autsch...", stöhnte Dastan, während er sich erhob und den Hintern rieb. Aero landete auf einem tiefen Ast. Den Abhang hätte ich vielleicht erwähnen sollen...
 
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Haj'ett bedankte sich bei seinem neuen Gefährten wortreich und überaus dankbar. Die frischen Verbände fühlten sich frisch, straff und sauber an. Die darunter verpackten Kräter linderten den Schmerz und verschafften auf wundersame Weise Kühlung und Wärme gleichzeitig - zusammen mit einem sanften Kribbeln. Einige Worte wurden gewechselt. Nun hatte Balthasar also einen Bruder. Das gefiel dem Echsenmann ganz und garnicht. Der ursprüngliche Schrecken wurde durch diese Familienbeziehung ein ganzes Stück menschlicher, so finster sie auch sein mochte. Langsam beschlich ihn wieder der Gedanke, ob es überhaupt richtig war, diesen Balthasar zu jagen, zumal er offenbar nichtmal die höchste Autorität in der Befehlskette zu sein schien. Doch, es ist richtig. Er versklavt Geister und beschwört riesige Schlangendämonen, um nebenbei noch harmlose Küstenstädte auszuplündern.
Der Echsenmann hatte nicht viel Zeit, dieses Urteil zu vertiefen oder doch gar in Frage zu stellen, denn es war nicht zu überhören, dass Ta'nor den Neuankömmling in seiner üblichen, wortkargen doch überaus bedrohlichen Art zur Schnecke machte. Haj'ett trat beschwichtigend und händewedelnd zwischen die beiden um den riesigen Kai'shak auszubremsen. Entschuldigend reichte er Scipor die schuppige Pfote um sich nun offiziell vorzustellen.
Anschließend ließ er sich in die Arme des Magierschreckens heben und tätschelte die dick gepanzerte Armbeuge. Trotz seiner rabiaten Mittel tat es gut, den Hünen als Schutzpatron hinter sich zu haben. Nach den vielen Irrungen und Wirrungen des vergangenen Tages war es an der Zeit, wieder auf den richtigen Pfad zu finden. Etliche Male strich sich Haj'ett mit der langen, rosa Zunge die Augen sauber, bis er sich sicher war, die alte Route wiederentdeckt zu haben.
Er wies nach Nordosten und der Kai'shak setzte sich in Bewegung, gefolgt von dem Rest der Gruppe, zu der jetzt auch - nachdem er seinen maßlosen Hunger gestillt hatte - der Druide Scipor gehörte. Bald veränderte sich die Landschaft. Es ließen sich zunächst kaum erkennbare Hügel feststellen, die den Weg schwieriger und anstrengender machten, und schließlich deutlich sichtbare Hänge und Furchen. Es war deutlich, dass sie sich dem großen Tafelberg näherten, der im nordöstlichen Teil des Sumpfes wie ein stolzer König emporragte.
Von den Armen des gepanzerten Riesen hatte Haj'ett eine gute und bequeme Aussicht und der Marsch verlief fast friedlich - doch nur fast, denn bald wurde die Ruhe vom Lärm splitternder Äste und etlichen Flüchen durchbrochen.

Vom Hang zu ihrer rechten kam ein Mann heruntergepurzelt. Sofort wurden Waffen gezückt, der Fremdling umstellt...
 
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Als alle den Neuankömmling umstellten, zögerte auch Scipor keine Sekunde um sich mit seinem Dolch dazuzustellen, obgleich er sich ein bisschen lächerlich vorkam mit der kleinen Klinge. Nun standen sie also da, Seite an Seite. Niemand sagte etwas, niemand rührte sich. Der Druide beschloss, die Initiative zu ergreifen. Er trat einen Schritt vor und hielt dem Fremden seinen Dolch an den Hals. Die schwarze Klinge reflektierte kein Licht, als seine Spitze leicht den Hals berührte. Scipor musterte den Mann und stellte fest, dass er offensichtlich zum leisen Töten ausgerüstet war. "Wer bist du, und was willst du hier?" Ein kurzer Schrei lenkte Scipor einen Moment ab. Er sah auf einem Ast in der Nähe den Adler, der ihm im Kampf zur Seite gestanden hatte.Interessant. Ein wenig Neugierig sah Scipor wieder zu dem Assasinen. "Gehört der Adler zu dir?"
 
Allmählich erhob sich der junge Assassine und klopfte sich den Dreck von seinem Mantel. Was jedoch nicht viel brachte, dieser war durch die Rutschpartie den Abhang hinab durchnässt und mit Matsch überzogen. "Ki'tal nu Trish..." murmelte er dabei. Der Tonlage konnte man entnehmen, dass er wohl fluchte. Erst jetzt realisierte er, dass ein Haufen Waffen auf ihn gerichtet waren. Langsam hob er die Hände als Zeichen des guten Willens. Ein Mann - vermutlich Alchemist oder Druide - trat hervor und ergriff das Wort. "Wer bist du, und was willst du hier?", fragte er. Kurz darauf folgte eine weitere Frage. "Gehört der Adler zu dir?" Nachdem Dastan sich sortiert hatte, begann er zu reden. "Mein Name ist Dastan, ich bin lediglich ein... ich sage mal, Reisender. Meine persönlichen Ziele führten mich hier her. Ich nämlich nicht von hier, und mich 'nicht von hier' meine ich nicht von diesem Kontinent. Ich hatte gehofft, andere Reisende zu finden, die mir den Weg zur nächsten Stadt weisen und eventuell etwas über diesen Kontinent erzählen können. Tja, und nun bin ich hier." Er legte eine kurze Pause ein. Die Waffen wurden zwar nicht gesenkt, doch immerhin schienen sie nicht - zumindest nicht offensichtlich - an seiner Geschichte zu zweifeln. Es war ja auch die Wahrheit, lediglich etwas verallgemeinert. "Und ja, der Vogel gehört zu mir. Sein Name ist Aero." Wie auf Kommando gleitete der Adler von seinem Ast hinunter auf die Schulter des Fremdlings. Ich kenne den Mann. Als ich sie entdeckte, rief er mich zur Hilfe... Wirklich? Dann ist er wohl doch ein Druide.
 
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"Noch ein Assassine." Als Söldner und Kopfgeldjäger hatte er nicht nur einmal das Vergnügen mit Meuchelmördern - allesamt von Schwachsinn wie einem Kodex geleitet, oder - noch schlimmer - nicht mal das. Für einen gezüchteten Krieger der keine Emotionen kannte, vermag so etwas wie Wertvorstellung, oder Moral schon als undenkbar gelten, alles tiefgründigere ist einfach nur Zeitverschwendung und ein Hindernis im Kampf. Ta'nor bewegte sich keinen Meter als der Tollpatsch den Abhang herunter stolperte. Von ihm ging keine Gefahr aus. Vermutlich bemühte sich der Kai'shak daher viel mehr weiterhin Haj'ett zu tragen, als nach seinem Zweihänder zu greifen. "Die nächste Stadt ist Rakka." Er vermutete, dass gleich jemand auch noch ihn einladen würde mit ihnen zu kommen. Der Druide war schon einer zu viel. Aber was macht es schon noch einen Anhalter mitzunehmen. Wenigstens der Adler sah interessant aus und wenn auch nur als Nahrung, sollte er nicht nützlich sein.

"Wo führst du mich eigentlich hin!?" - "Geduld mein Lieber" Soir sah über ihre Schulter, wie Spiller versuchte in nichts reinzutreten und allen halb vermoderten Balken der Kanalisation auszuweichen. "Du hättest mir wenigsten sagen können, dass wir auf der anderen Seite des Teleports bis zu Hüfte in Gülle rauskommen!" Der Ärger stand dem Magier ins Gesicht geschrieben. "Was ist los? Hast du dich so sehr in die Stelzenstadt verliebt, dass du eine Hütte kaufen wolltest." Spillers Augen formten sich zu Schlitzen, bösen Schlitzen. "Doch du kannst aufatmen, wir sind fast da." - "Wo denn nur 'da'?" Die Meuchlerin öffnete einen schwere Eisentür. Grünes Licht fiel in den dämmrigen Gang. Der Magier staunte nicht schlecht. Denn was er da sah, hätte er hier am allerwenigsten erwartet. Spiller staunte so sehr, dass er gar nicht bemerkte, wie er wieder frei atmen konnte. Die bisherige Luft war so sehr mit Gerüchen vollgepumpt, dass er nicht wagte seine Lungen mehr als nötig damit zu füllen.
 
Alexis hatte gedacht, dass Ta'nor ihn ob dessen einfacher Natur nicht mehr überraschen konnte, doch erst die Reaktion auf Scipor und dann völlige Gleichgültigkeit gegenüber einem weiteren Neuankömmling, den er umgehend als Assassine identifizierte? Zugegeben, die Kleidung war von ihrer Machart ähnlich wie die von Xarxes, allerdings eine völlig andere Farbe. Wenn alle Assassinen in einem solchen Dresscode herumliefen, würde das nicht auffallen? Andererseits glichen sie damit auch manchen Mönchen.
Er verwarf diesen Gedanken wieder. Gefährlich konnte er bei seiner Tollpatschigkeit nicht sein. Vielleicht war es ja auch nur Ablenkung?
Der Kai'shak schien jedenfalls keine Falle dahinter zu vermuten und stapfte ohne weitere Worte zu verlieren weiter in Richtung Rakka.
Alexis trat näher an den Neuankömmling heran, der bereits vom anderen Neuankömmling begrüßt worden war.
"Es ist schon seltsam, wie viele Leute sich in diesen gottverlassenen Sumpf verirren und dann zu unserer Gruppe finden. Ihr seid nun der vierte, der innerhalb von zwei Tagen zu uns gestoßen ist."
Er setzte geräuschvoll seinen Stab ab und lächelte den Assassinen schräg an.
"Wenn Ihr nichts böses im Schilde führt, spricht nichts dagegen uns bis Rakka zu begleiten. Seid Euch nur dessen bewusst, dass der Kai'shak dort drüben nicht gerade zimperlich ist, wie unser neuer Freund hier", Alexis unterstrich seine Worte durch einen leichten Klaps auf des Druiden Schulter, "leider schon feststellen musste. Sein Glück, dass Ta'nor heute anscheinend nicht in Stimmung ist jemanden in Stücke zu fetzen. Ich bin übrigens Alexis Imarius."
Ihm fiel auf, dass Mana den Assassinen mit leicht schief gelegten Kopf musterte. Ihr war etwas an ihm aufgefallen. Sie schien es aber nicht für nötig zu erachten von ihrer Entdeckung zu berichten und drehte sich um, um Ta'nor Richtung Rakka zu folgen.
 
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Als alle sich umwandten und weitergingen, bemerkte niemand das Scipor einen Moment verwirrt stehenblieb. Nachdem der Große -dem Zauberer konnte er entnehmen das er Ta'nor hieß- ihn so grob begrüsst hatte, dachte Scipor eigentlich das er mit der Aktion bei dem Kai'shak ein wenig Eindruck schinden könnte. Immerhin birgt das Bedrohen eines Assasinen ein gewisses Risiko: Scipor war sich sicher das es dem Neuen nicht viel Mühe bereitet hätte, einen Druiden zu töten. Den Großen interessierte der Neuankömmling aber gar nicht! Als Scipor sich aus seinen Gedanken losriss, war der Rest der Truppe schon ein gutes Stück weiter. Der Druide musste sich beeilen sie noch einzuholen. Angekommen ging er zuerst zu dem Neuen um sich zu entschuldigen."Verzeihung wegen eben, aber ich habe bisher nur schlechte Erfahrungen mit plötzlich auftauchenden Assasinen gemacht. Ich bin übrigens Scipor." Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern ging zum Kai'shak, der immernoch den Echsenmann trug. "Haj'ett war euer Name richtig? Sagt mal Haj'ett wie weit ist es noch bis Rakka? Ich bekomme langsam wieder Hunger..."
 
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Schon lustig, dachte sich Mai still und heimlich bei sich, wie sich diese wundersame Gruppe immer weiter und durch die eigenartigsten Weisen vergrößerte. Es kam ihr auch so vor, als wäre sie die einzige gewesen, die weder mit Aggression auf den Neuankömmling reagiert, noch seine scheinbar offensichtlich Profession als Meuchler erkannt hatte. Ihr Gutglauben war mit seiner Version des Reisenden zufrieden gewesen. Nun gut, Ta'nor war auch ziemlich ruhig geblieben, wobei 'ziemlich' da eher eine Übertreibung war. Jedoch war auch nicht zu erwarten gewesen, dass er für einen Knilch wie Dastan Haj'ett wegwarf um dem Neuen mit seiner billig verarbeitete Waffe eins überzuziehen. Gefühle mochte ein Kai'shak ja nicht haben, aber Mai hatte seine Art doch als sehr loyal verstanden. Auf jeden Fall loyal genug um seine verletzten Kumpanen nicht fallen zu lassen. Mai lächelte von ihren eigenen Gedanken vergnügt ins Leere. Verrückte Sache in die sie hier hinein geraten war.

Knapp vor dem Einsetzen der Dämmerung war es dann so weit: der Boden wurde mit jedem Schritt fester und trockener, der eine oder andere kämpfte langsam mit dem immer steiler werdenden Hang den die Gruppe nun im Allgemeinen unter ihren Füßen fand, man vermisste die seltsamen Tierlaute all der seltenen und exotischen Amphibien und Reptilien die den tiefen Sumpf zu ihrem Eigenheim gemacht hatten und all die Ranken und das feuchte und moosige Gestrüpp, dass sonst den Boden überwuchert hatte, machte bald luftigeren Pflanzenkolonien Platz. Sicherlich, das hier war immer noch recht tropisch, doch es kündigte sich endlich der ersehnte Berg an auf dessen Hochplateau sich die Stelzenstadt Rakka auftürmte. Das erste große Ziel einer Reise, deren Ende wohl noch lange nicht abzusehen war. Noch konnte man keinen Blick erhaschen, auf die majestätische Lage der Stadt, die sich durch die Hilfe genialer Architekten seit Jahrzehnten gegen die reißerischen Machenschaften der Sieben Wasserfälle behauptete, welche diesen Ort gleichermaßen um- wie unterspülten. Diese Lebensbedingungen waren ein wahrer Augenschmaus für Fremdländer und eine Mutprobe für jeden neuen Bürger.

Doch bevor Mai sich von diesem einmaligen Anblick in Bann ziehen lassen konnte, stand der Aufstieg bevor. Ihr fielen zwar schnell die Ohren zu, doch sonst war sie diesen Teil des Reisens gewöhnt. In ihrer Heimat erstreckten sich die an den Hängen der vielen gewaltigen Grashügeln gelegenen Reisfelder teilweise in jede Himmelsrichtung weiter als das Augenlicht reichte. Und die Reise zu Fuß war völlig normal. Da konnte es schon mal sein, dass man mehrere Berge erklommen musste, nur um in die nächste Stadt zu gelangen. Für die Fremdländerin war in diesem Moment jedoch etwas ganz anderes viel wichtiger: Wenn sie in Rakka angekommen waren, wie würde sie Balthasar finden? Er war für seine Macht und seinen Einfluss in der Region bekannt, sonst hätte der Einsiedler den Mai nach seiner Niederlage dazu befragt hatte, nichts über den Übeltäter gewusst. Er musste eine Art Residenz in dieser Stadt haben. Doch wie konnte man so einen Ort finden? Sie beschloss sich darüber zu informieren, denn in dieser Gruppe schien es ja für alles einen Spezialisten zu geben. Schnell schloss sie zu Xarxes auf. Er schien Erfahrung mit dem Kundschaften zu haben und als Assassin war er bestimmt auch gut im Finden von Personen. Er würde sicher wissen was zu tun war. "Xarxes ich muss dir noch einmal danken. Du hast dich um mich gekümmert, nach diesem schrecklichen Kampf im Sumpf. Das war sehr lieb von dir", meinte Mai-Lin, legte ihr ehrlichstes Lächeln auf, schnaufte kurz und fügte dann noch einmal hinzu,"Danke. Dafür werde ich mich revanchieren."
"Ich wollte dich aber auch etwas fragen, etwas mit dem du sicherlich mehr Erfahrung hast als ich. Wenn wir in Rakka sind, wie finden wir dann Balthasar? Wie findet man Leute die nicht gefunden werden wollen?" Eine Frage die ihr schon länger im Kopf herum geisterte. Es gab Ronin deren größte Verteidigung war es, gar nicht erst entdeckt zu werden.
 
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Dastan war froh, dass dieser Klotz von einem Krieger ihn nicht sofort einen Kopf kürzer gemacht hatte. Sicher, er war darauf ausgebildet, mit mehreren Gegnern gleichzeitig konkurrieren zu können, doch gegen so etwas wie Tan'or war er schier machtlos. Allenfalls konnte er ausweichen und den Kampf in die Länge ziehen, wenn überhaupt. Aber Scipor und Alexis empfingen ihn etwas freundlicher. Doch eine andere Sache machte ihn auch stutzig: War seine Berufung wirklich so offensichtlich? Die Rüstung - oder Kleidung, besser gesagt - war extra so ausgelegt, dass sie leicht in Mengen untertauchen konnten und die Assassinen in Städten förmlich unsichtbar machte. Die Leute wussten, wenn überhaupt, nur wie die Leibgardisten aussahen und deren Rüstungs-Roben-Gemische waren ziemlich protzig und prunkvoll, im Gegensatz zu dem Aufzug der Meuchelmörder. Sein Bomben- und Messerarsenal war ebenfalls sorgfältig verborgen, genau wie seine versteckten Klingen. Lediglich die Falchions auf seinem Rücken waren sichtbare Waffen. Aber nun denn. Wenn man sein Metier bereits aufgedeckt hatte, konnte er auch nichts daran ändern.

Neben Vulkanfeste war Rakka wohl so ziemlich die imposanteste Stadt, die Dastan je zu Gesicht bekommen hatte. "Bei den Schöpfern... das ist ja unglaublich", entwich es ihm leise. Der Aufstieg würde vermutlich zu den Dingen gehören, die er nie vergessen würde. Das erinnerte ihn daran, wie er zum ersten Mal den Himmelsbrecher-Bezirk betrat, als Teil seiner Aufnahme-Zeremonie des Blutadler-Ordens. Sonst gab es in den Wüsten keine richtigen Berge, nur die ein oder andere größere Sanddüne. Doch dann riss ihn etwas aus seinen Gedanken. Hatte die Kleine gerade Balthasar erwähnt? Wie findet man Leute, die nicht gefunden werden wollen?, wiederholte er den letzten Satz in seinen Gedanken. Es musste schon ein gewaltiger Zufall sein, wenn sie einen anderen Balthasar meinte. Seine Neugiere war geweckt, deshalb wollte er da unbedingt nachharken. Also ging er zu der jungen Frau und diesen Typ, den er ohnehin noch mal unter die Lupe nehmen wollte. Seine Kleidung lies darauf vermuten, dass er ebenfalls aus einer Wüstenregion stammt. "Verzeiht, erwähntet ihr gerade Balthasar? Doch nicht etwa Balthasar Adrienne? Diesen Schlangenkult-Typen?" Es war vermutlich nicht seine beste Idee, so unverblümt nachzufragen, doch der Gedanke daran, den elenden Hund bluten zu sehen, schaltete seinen sonst so sachlichen, analytischen Verstand einfach aus. Das war nicht das erste Mal, dass ihn seine Gefühle zu Dummheiten verleitet hatten, doch so sehr er sich bessern wollte, in solche Situationen konnte er nicht klar denken.
 
Der Fremde, der sich trotz seines doch recht martialischen Aufzugs als harmloser Reisender zu entpuppen schien wurde innerhalb kürzester Zeit in die kleine, doch stetig wachsende Reisegruppe integriert. Es wunderte Haj'ett kein bisschen, dass Tan'or wenig Begeisterung zeigt. Den Neuankömmling sogleich als Assassinen zu entlarven und dahingehend abzustempeln lag dem Echsenmann fern. Der Mann mit dem Vogel sah kaum bösartig aus. Und der Vogel war schön. Und so ging es weiter.

"Rakka kann nicht weit sein, Scipor. Man kann den großen Tafelberg ja schon sehen und die Wasserfälle rauschen hören. Ich bin mir sicher... bei den Geistern! Seht doch!"
Hinter einer letzten Zeile Bäume war die Steilwand aufgetaucht, an deren viele Simse und Bruchkanten sich die Stadt Rakka klammerte, wie eine Eidechse. Auch der Gipfels war mit Türmen und anderen, noch stolzeren Bauten bedeckt, die man vom Fuße des Berges jedoch nur erahnen konnte. Ein grandioser Anblick bot sich den Reisenden:
Glitzernd im Sonnenlicht stürzten sich die sieben Wasserfälle aus einer enormen Höhe hinab in den Sumpf. Gelegentliche Brisen hüllten sie alle in einen feinen, angewehten Sprühregen. Rakka war ein Wunderwerk der Architektur, bestehend aus Unmengen von kunstvoll poliertem Holz. Hunderte von bunten Wimpeln und Standarten wehten dort, hoch oben im böigen Wind.
Haj'ett gönnte sich eine kleine Pause, da sein Nacken vom vielen Starren schmerzte. Um ihn herum fragte man sich bereits, wie man Balthasar dort oben finden sollte. Doch hatte Haj'ett zunächst kein Interesse an dererlei Fragestellungen. Er hatte nur Augen und Ohren für Rakka, denn der Klang der Stadt wogte zu ihnen hinab, teilweise übertönt vom Lärm der Wassermassen, doch immer hörbar.
Das Brüllen von Nutztieren, das stetige Knarren von Rakkas Holzkonstruktion, das Flattern der Fahnen, Geklapper, Getöse, Getrommel von Tausenden Füßen und das wilde, nie ruhende Fluchen, Lachen, Schreien, Diskutieren und Handeln eines wilden Stimmengewirres aus allen Sprachen der Welt.
Diese Stadt war noch erschlagender als Port Milan und tausendfach interresanter.

Haj'ett konnte den Aufstieg kaum erwarten.
 
Zum Abend hin näherte sich der bunte Haufen immer mehr der Stelzenstadt.
Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete der Assassine wie Mai zu ihm aufschloss, jetzt würde sich die Rettung der Frau rächen. „Nehmt es einfach hin das ich euch gerettet habt: Ihr müsst mir weder Danken noch euch bei mir revanchieren. Ich hätte euch auch zum sterben liegen lassen können wäre eure Anwesenheit zur Rettung der restlichen Gruppe nicht notwendig gewesen.“ Mit einen hämischen Grinsen beobachtete der Assassine wie das Lächeln der Fremdländerin aus ihrem Gesicht wich. „Um auf Eure Frage zu kommen: Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das beste wird sein das wir uns ersteinmal in Rakka umhören.... es gibt immer jemanden der etwas weiß. Oder jemanden kennt der etwas weiß. Man mag es kaum glauben doch die örtliche Taverne ist ein guter Anlaufpunkt für Gerüchte und leicht erschwingliches Wissen. Besoffen gehen die meisten Leute ziemlich leichtfertig mit ihrer Zunge um. Dennoch heißt es diskret zu bleiben, egal wie sehr man meint das gegenüber in der Hand zu haben. Dann wird beobachtet. Jeder macht irgendwann einen Fehler. Es gilt diesen Fehler zu finden und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Wenn dann noch offene Fragen sind, schnappt man sich die jeweilige Person und fragt nach.“ Nachfragen, eine nette Umschreibung für Folter, Demütigung und Drohungen...
Auch der neuste unter den Neuankömmlingen gesellte sich zu Xarxes und Mai. „Ja wir suchen Balthasar, ich denke die meisten aus dieser Gruppe hier wollen ihn Tot sehen... und wenn ich mir euch so ansehe, so gewappnet wie ihr seid, seid ihr sicherlich auch hinter seinem Kopf her. Also reiht euch hinten ein...
In der Stadt angekommen meldete sich der Assassine wieder zu Wort. „Wie gesagt die Taverne.“ Xarxes deutete dabei auf ein Haus auf einer der obereren Ebenen vor dem ein großes Schild mit dem Schriftzug „Zu den Wasserfällen“ hing. Ein einfallsloser Name für eine Stadt die von Wasserfällen umgeben war. Es dauerte eine Weile bis die ungewöhnliche Gruppe die Spelunke erreichte da die Wege der Stelzenstadt sehr verwinkelt waren und die aufsteigende Gischt der Wasserfälle die hölzernen Wege mehr als rutschig machte.
Kaum hat die Gruppe die Schneke betreten kam ihnen auch ein Besoffener mit einem Humpen Bier entgegen gewankt und steuerte direkt auf Xarxes zu. Bei jedem seiner torkelnden Schritte schwappte etwas seines Gesöffs über.
HE! Ich wes was ihr seid! Ihr seid doch einer von den verdammtn Dämonenanbetern aus da Wüste. Habs an eurer Kleidung erkannt. War früher Soldat in Banor bis ich n Pfeil von euch ins Knie bekommn hab.“ Der Fremde deutete dabei auf sein steifes Bein. „Ich werd das sofort meldn, Dämonenanbeterei is hier sicherlich ned erlaubt!
Xarxes blieb ruhig und antwortete besonnen auf den aggressiven Betrunkenen. „Ich denke nicht das ich eurer Aufmerksamkeit wert bin, euer leeres Bier ist jedoch ein Umstand den ihr ändern solltet. "
So leicht komm ihr mir ned davon! Ich werd das sofort melden mit... mit“ er starrte kurz mit gläsernen Augen seinen inzwischen leeren Humpen an. „Mit dem leeren Bier! Wirtin!“ Der Fremde torkelte wieder zurück zum Tresen während Xarxes sich einen einen Tisch setzte der groß genug war die ganze Gruppe zu fassen.

sorry konnt mir das mit dem Pfeil ins Knie nicht verkneifen^^
 
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Als sich alle an den Tisch setzten, fühlte sich Scipor ziemlich wohl. Gedämpt wurde dieses Gefühl nur durch den Umstand, das er eine grobe Ahnung hatte wie er sich morgen früh fühlen würde. Nein. Heute reisse ich mich zusammen. Sonst stempeln mich meine neuen Freund noch als Säufer ab. Wobei... Ein Bier dürfte nicht schaden... vielleicht auch zwei... Hunger! Ach zum Henker! Zuerst werd ich was essen und dann seh ich weiter. Mit diesem Gedanken winkte Scipor eine Kellnerin zu sich herüber.
"Sagt mir junge Frau, habt ihr einen Braten?"
"Natürlich! Wir sind bekannt für unseren gebratenes Hähnchen mit..."
Scipor machte ein interessiertes Gesicht und tat aus höflichkeit so als würde er zuhören, während er mit einer Hand in seiner Innetasche kramte. Nach einigen Minuten -in denen die Kellnerin ununterbrochen sprach und die komplette Speisekarte runterrasselte- fand der Druide was er gesucht hatte. Er wartete bis die Frau ausgesprochen hatte und streckte ihr dann eine handvoll Münzen entgegen.
"Für wieviele Hähnchen reicht das?"
"Für eins."
"Dann nehme ich eins."
Was für eine geringe Ausbeute.
Scipor drückte der Kellnerin das Geld in die Hand und wandte sich wieder in Richtung Tischmitte. Beziehungsweise das wollte er tun, aber dann wurde er von einer Hand zurückgehalten.
"Ihr habt mir zuviel gegeben, Herr. Dies hier gehört noch euch."
Als die junge Frau
das Wechselgeld ausgab, ersann sich Scipor einen für seine Verhältnisse unglaublich gut durchdachten Plan. Naja, auch ein blinder Wolf findet mal ein Huhn.
"Aber ich dachte das reicht nur für ein Hähnchen? Wie kann es dann sein das ich noch Geld wiederbekomme?" Die Kellnerin schien verwirrt. Der Plan schien zu funktionieren.
"Sehen sie Herr, von den Münzen die sie mir gegeben haben, reichen drei für ein Hähnchen. Sie haben mir fünf gegeben. also bekommen sie zwei zurück."
"Aber könnte ich davon nicht zwei drittel eines zweiten Hähnchens bekommen?"
Den Gesichtsausdruck der Kellnerin würde er nie vergessen. Anscheinend nur plus und minus beherrschend, stand sie mit gerunzelter Stirn und hochgezogenen Augenbrauen da, währen man förmlich sehen konnte wie sie das Argument Scipors nachzuvollziehen versuchte.
"Seht mal,",begann Scipor zu erklären, "stellt euch das Hähnchen in drei gleich große Teile geteilt vor. Für drei Münzen bekomme ich alle drei Teile, für zwei Münzen dann logischerweise zwei Teile. Ich habe ihnen fünf Münzen gegeben. Also bekomme von dem ersten Hähnchen drei Teile und von dem zweiten zwei Teile. Zwei plus drei macht fünf. Also fünf Teile für fünf Münzen. Könnt ihr mir soweit folgen?"
"J..Ja. Ja, ich glaube schon." Ihre Stimme klang leicht zittrig. Scipors Plan ging auf, er hatte das arme Mädchen nun vollends verwirrt.
"Dann bringt mir doch bitte ein Hähnchen und noch zwei drittel Hähnchen. Ihr behaltet dabei sogar ein Stück über." Für einen kurzen Moment schien die Bedienung ihre Fassung wieder zu erlangen. Mit einem selbstsicheren Lächeln auf den Lippen sah sie Scipor an.
"Und der Rest vom Hähnchen. Ich kann doch wohl kaum einem anderen Gast ein Stück Hähnchen anbieten. Zumal das dann wohl schon ein bisschen älter wäre, wenn das nicht sofort einer haben will."
"Das ist dann ja nicht mein Problem. Wollt ihr mich etwa zur Konkurrenz jagen? Ich denke euer Lohngeber wäre darüber garnicht erfreut." Lohngeber... innerlich grinste Scipor breit. Er hatte gewonnen. Was von außen wie eine unbeholfene Wortwahl klang, war in wirklichkeit gut gewählt. Scipor wollte ihr mit diesem Wort zeigen, wie abhängig sie von ihrem Arbeitgeber war. Und dies gelang ihm.
"Ich denke ihr habt recht Herr. Ich werde das letzte Stück wohl entsorgen müssen..."
"Aber, aber... das wäre doch Verschwendung. Wenn ihr es soeieso wegwerfen wollt könnt ihr es auch gleich mir geben..." Die Kellnerin nickte und ging in die Küche. Während Scipor sich umwandte und die anderen ansah als wäre nichts gewesen, brach in der Küche erheitertes Gelächter aus. Nicht bösartig, sondern einfach nur belustigt schallte es in den Schankraum. Keine Minute später kam der Koch persöhnlich aus der Küche, in seiner Hand ein Tablett mit zwei Hähnchen. Der Geschwindigkeit nach mussten diese für einen anderen Gast gewesen sein. Immernoch ein Grinsen im Gesicht, stellte der Koch die Platte auf den Tisch und stellte sogar noch ein Bier dazu.
"Das Bier geht aufs Haus, ich hab schon lange nicht mehr so gelacht. Aber das letzte Stück Hähnchen wirst du abarbeiten müssen."
Scipor seufzte. Er hatte sich schon so über das Gelingen seines Plans gefreut.
"Was soll ich machen?"
"Iss zuerst auf. Danach erledigst du einen Botengang, und alles ist wieder in bester Ordnung."
Scipor nickte und wandte sich sofort seiner Mahlzeit zu. Er beteiligte sich nich an dem Gespräch um sich herum und konzentrierte sich voll aufs Essen. Im Gegensatz zu seiner letzten Mahlzeit ging er aber diesmal gesittet mit Messer und Gabel vor.Als er aufgegessen und ausgetrunken hatte, nickte er seinen Gefährten zu und ging dann zum Koch in die Küche.
"Ahh, aufgegessen? Hier. Wir haben einen Stammkunden der sich hier nie blicken lässt. Wir schicken ihm sonst immer einen Boten, aber heute ist er leider krank. Also pass auf dug ehst die Strasse runter und dann..."
Nachdem der Koch den Weg genauestens beschrieben hatte, nahm Scipor sich das Paket und folgte, so wie er glaubte, genau der Beschreibung des Kochs. Nach etlichen falschen Abzweigen fand der orientierungslose, alte Mann endlich das gesuchte Haus. Es war groß und scheinbar gut gearbeitet. Wie die vielen anderen Häuser außenrum, war auch dieses komplett aus Holz, doch wirkte es irgendwie...wertvoller. Offensichtlich musste man reich sein um sich so ein Haus leisten zu können. Scipor ging zur Tür und klopfte an. Wer hier wohl wohnen mochte? Sein Herz setzte für einen Moment aus als die Tür sich unter einem unheimlichen, Quitschen öffnete.
LAUF! Diesem Instinkt gab der Druide nicht nach. Und es war gut so. Als sich die Tür vollends geöffnet hatte, blickte ein bekanntes Paar Augen ihn an. Scipors erstaunen war groß, als durch bloßen Zufall die Suche nach seinem einstigen Weggefährten endete, noch bevor sie begonnen hatte.
 
Während sich die anderen um Speis' und Trank kümmerten, würde Ta'nor versuchen, ob er einen Schlafplatz finden könnte, genauer gesagt: er würde all seinen Kai'shak - Charme spielen lassen, um beim Gastwirt Zimmer zu organisieren. Er trat stumm wie immer an diesen heran, der hinter Theke stand. Seine Größe überstrahlte den Wirt noch mehr als den letzten in Port Milan, da jener hier einen Kopf kleiner war und an den nervösen Zuckungen seines Schnauzers, konnte man sehen, dass selbst in diesem schönen Ort der Ruf der Kai'shak als erbarmungslose, kalte Söldner, Kopfgeldjäger und Krieger vorgedrungen war. "S... s... Sie wünschen... mein ... Herr." Er schluckte einen Klos hinunter. Ta'nor sagte nichts - er stand einfach nur da. "Vielleicht würden Sie gerne... einen Krug unseres besten...." Ein dunkles Brummen aus den tiefen des Panzers stoppte den Vorschlag des Wirts bevor er ganz ausgesprochen wurde. Nervöse Pupillen sahen Ta'nor ins Gesicht.. nun zumindest in den Helm und schienen krampfhaft etwas Mimik ausmachen zu wollen, was zum Scheitern verurteilt war. Kurze Zeit später - die dem Schankwirt wie Jahre seines Lebens vorgekommen waren - gaben seine Augen auf und die Lippen versuchten es erneut. "Nu... nu.. nun vielleicht kann ich etwas anderes für Sie t..." - "Zimmer." grollte es und des Wirts Augen machten einen gedachten Hüpfer und nahmen das Herz gleich mit. "Zimmer...?" Völliges Blackout. Alle Schaltkreise in seinem Kopf, der nur noch von einem halben Kranz matt brauner Harre begrenzt wurde, schienen durchzubrennen. Würde ihn später jemand fragen der Wirt würde selbst nicht wissen, ob es Überraschung, der Schrecken oder die Bedrohlichkeit der Szene war, die ihn derart tumb reagieren ließ.


"Zimmer...! Oh, Sie wünschen Zimmer. Natürlich haben wir ein Zimmer für Sie da. Wir sind gerade nicht sehr ausgebucht. Daher ist genügend Platz." Er zückte ein Buch unter dem Tresen hervor und schlug es mit leicht schwitzenden Fingern auf. Er merkte gar nicht, dass er dieses Mal seine Finger gar nicht zum Blättern anlecken musste. "Also da hätten wir im ersten Stock linker Hand noch ein Schönes frei. Der Blick ist zwar nicht auf unsere Wasserfälle, aber dafür ist es ruhiger und Sie schauen über Rakka hinweg" Der Helm senkte seinen Blick zum Schankwirt herunter. Ta'nor würde es nun drauf ankommen lassen und das letzte bisschen Charme aufbringen. Ob sich der Wirt bewusst war, wie glücklich er sich schätzen konnte, so einen selten Moment miterleben zu dürfen? Vermutlich nicht. Er hatte gerade viel mehr die Sorge dass ihm der große Hüne in der schweren Rüstung nicht den Kopf abreißt, oder etwas anderes. Voller Enthusiasmus holte Ta'nors Stimme nun aus: "Ich brauche vier Zimmer", erklang es monoton. Er hatte alle Gruppenmitglieder zusammen gerechnet, die ihm einfielen: die Trollin, der kleine Magier mit seinem Wolfsgeist, der Echsenmann, die beiden Assassinen, die Ronin, der Druide und schließlich er selbst gönnte sich dieses Mal diesen Luxus eines Zimmers. "Oh.. ähm vier Zimmer. Nun.. ähem... wir hätten auch noch drei Zimmer neben dem freien.. frei. D... d... d.. die könnten Sie auch.. haben." - "Wie viel?" Der Dialog erreichte seinen Höhepunkt, als gerade eine ebenso sprachlose Kellnerin an den beiden vorbeilief und in Richtung Küche verschwand. "5 g... g.... Goldstücke pro Zimmer... also 15... ähm 20 Goldstücke ins... ge... samt. "Kai'shak haben kein Gold. Welche Arbeit ist die 20 Goldmünzen wert? Ich werde Sie erledigen." Jetzt setzte es ganz aus. Der Wirt hatte darauf keine Antwort. Erst als sich das schallende Gelächter seines Kochs in seine Gehörgänge schlich, schien er wieder aus seiner Schockstarre zu erwachen. "Ähm.. nun... da gäbe es diese Wassermühle hinter dem Haus. Sie gehört zur Backstube meines Schwagers... doch ein Baumstamm hat sich verkeilt, als er über den Wasserfall gespült wurde. Seit dem versucht er ihn zu lösen, sonst hat er bald kein Mehl mehr. Wenn ihr den Stamm vielleicht heraus...." Weiter kam der Wirt nicht. Die Stimme versagte ihren Dienst und an ihre Stelle glitt wieder der Klos, denn er zuvor herunter geschluckt hatte. Ta'nor nickte und ging darauf hin mit einem flüchtigen "Ich gehe unsere Zimmer bezahlen" hinaus.

Im selbem Moment betrat der lachende Koch das Blickfeld des Wirts, der bisher dem Hünen nachsah. Ta'nor fand den Weg hinter die Gaststube schnell und ebenfalls das Zahnrat. Es war über ein Stegsystem an dem rauschenden Wassermassen vorbei zu erreichen. Angesichts der Befestigungen und großen Holzbalken, sah es recht stabil aus. Die Arbeiten am Mühlrad müssen über diese Stege gelaufen sein. Irgendwie mussten sie dieses Ding ja auch hier hin bekommen haben. Doch statt sich zu drehen, stand es still und Tonnen von Wasser flossen ungenutzt daran herab. Ein großer Stamm ragte dazwischen hervor. Der Berserker fackelte nicht lange. Mit seinen Pranken packte er den Stamm so fest er konnte. Dann suchte er festen Stand und zog mit aller Kraft. Erst tat sich nichts, doch ein kratzendes Geräusch versprach eine Wirkung. Schließlich merkte Ta'nor wie sich der Stamm in seinen Händen bewegte. Von dem Krach kam auch sogleich der Bäcker und seine Frau hinaus gelaufen und sahen was dort an ihrer Mühle vor sich ging. Ta'nor ließ sich davon nicht stören und zog weiter, machte einen Schritt zurück, dann noch einen, und einen Dritten. Mit einem Grollen und kurzem Schrei, löste er den Baumstamm aus dem Mühlrad und entsorgte ihn mit einem Wurf über die Brüstung in die Tiefe. Müllerin und Bäcker hielten einander an den Händen und schauten den Koloss mit einer Mischung aus Freude und Angst an. Ta'nor streifte kurz ihren Blick und wand sich dann um, zurück zum Gasthaus. Gerade im Gehen begriffen vernahm er das zaghafte "Danke" einer Frauenstimme. Er hielt inne, schaute dann schließlich über die Schulter und lies ein Brummen hören. Auf dann lenkten ihn seine Schritte wieder in die Gaststube, aus welcher der Druide kurz zuvor entschwunden war. Der Schankwirt, der das Schauspiel von einem Fenster aus beobachtet hatte, beeilte sich die vier Schlüssel von der Hakenwand zu nehmen. "Einfach die Treppe hinauf. Ich wünsche eine schöne Zeit in unserem...." Ta'nor ließ ihn einfach stehen. und kehrte zur Gruppe zurück. Dort öffnete er seine Pranke. "Vier Zimmer. Zwei von uns schlafen immer zusammen. ich nehme das Zimmer ganz vorn an der Treppe hinunter."
 
Als der Sumpf sich lichtete und sie endlich festen Boden unter den Füßen hatten, nahm Mana wieder Wolfsgestalt an.
"Es spart kräfte.", gab sie Alexis zu verstehen, als er sie irritiert angesehen hatte. "Und es verschreckt die Leute nicht."
Alexis musste an ihre erste Begegnung mit Ta'nor denken, als Mana in Wolfsgestalt mit dem Schankwirt geplaudert hatte und hob eine Augebraue.
"Welchen Unterschied macht das?"
"So lange ich nichts sage, fällt es auch nicht auf, dass ich ein Geist bin. Wenn wir in Rakka keine Aufmerksamkeit erregen wollen, wäre das sicherlich ratsam."
Alexis' irritierter Gesichtsausdruck mochte beim Blick in die Runde ihres bunt zusammengewürfelten Haufens nicht weichen.
Manas Logik war für ihn noch immer fehlerhaft. Nun ja, jedes Bisschen weniger Auffälligkeit mochte hilfreich sein. Man sollte es nicht darauf anlegen.
Er zuckte mit den Schultern und sie betraten die Stadt.
Rakka beeindruckte ihn gleichermaßen, wie es ihn beunruhigte. Er traute den Holzkonstruktionen nicht recht. Er traute festen Konstruktionen aus Stein bei dieser Größenordnung eher. Und außerdem hatte er Höhenangst.
Von daher hielt er sich an den höher gelegenen Passagen etwas weiter vom Rand der Stege fern.
Als sie die Taverne betraten, verschwand der Druide erst aus dem Blickfeld und schließlich kümmerte Ta'nor sich um ihre Bleibe für die Nacht.
Alexis musste ob der Reaktion des Schankwirts grinsen. Ein Kai'shak war durchaus gefährlich, aber wer die Fakten kannte, anstatt sich nur auf Hörensagen zu verlassen, würde wissen, dass man von einem Kai'shak nichts zu befürchten hatte, wenn er ruhig blieb.
Es war erst schwierig, sich an den Hühnen zu gewöhnen, aber innerhalb dieser drei Tage war viel passiert und mittlerweile empfand er die vom Kai'shak ausgestrahlte Härte nicht mehr als negativ, sondern als bewusstes Gefühl der Sicherheit. Die Piraten mochten ihm zwar schwer zugesetzt haben, aber wer war schon unbesiegbar?
Wäre er nicht gewesen, sie hätten nie so weit kommen können. Jeder noch verbliebene in dieser Gruppe war auf seine Art und Weise wertvoll. Und vielleicht würden die Neuzugänge es auch einmal werden.
Alexis war sich nicht sicher, aber diese Gruppe hatte etwas schicksalhaftes an sich.
Als es um die Bezahlung der Zimmer ging, war Ta'nor rasch dabei und kümmerte sich ohne Umschweife darum. Kaum war das Wort gefallen, war der Hühne auch schon weg.
Alexis hingegen war froh sich vom langen Fußmarsch entspannen zu können. Er wandte sich an Haj'ett und erkundigte sich über sein Befinden.
"Wie geht es dir mein Freund, gehts schon besser? Was macht deine Armbrust? Ich hoffe ich habe nichts kaputt gemacht?"
Inzwischen war der Hühne wieder da und kümmerte sich um die Verteilung der Zimmer.
Alexis war sich nicht recht sicher, mit wem er das Zimmer teilen sollte.
Er musste an die letzte nacht in Port Milan denken.
 
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