RPG Endless Travellers - The Second Age

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Xarxes langweilte sich, er hatte sich schon so auf einen Kampf gefreut und nun das: Die Mitglieder des Hinterhalts lagen allesamt halb benommen auf dem Boden und man musste ihnen nur noch den Gnadenstoß geben. Aber eins musste er zugeben, ihm gefiel die Art wie der Kai'shak sich um seine Gegner 'kümmerte'. Ihn erinnerte er an die Kriegerkaste seiner Götter. Die großen dunklen Gestalten in schweren Rüstungen gehüllt mit den monströsen Waffen waren schon ein faszinierender Anblick. Das Wüstenvolk selber besaß keine solche Art von Kriegern.
Als der Kai'shak jedoch den Echsenmenschen drohend anblickte stellte sich Xarxes demonstrativ neben Haj'ett. Seine Augen funkelten in den wenigen Lichtstrahlen die durch die Löcher in der Decke fielen. Vielleicht gibt es ja doch noch ein kleines Scharmützel das es wert ist ausgetragen zu werden.
Hanif gesellte sich zu Xarxes, unbeachtet dessen das dieser gerade auf einen Kampf mit Ta'nor erwartete: „Findet ihr das nicht etwas seltsam? Bis auf eine Handvoll waren alle unsere Gegner außer Gefecht.“
„In der Tat, Hanif.... irgendetwas war vor uns hier.“, Xarxes setzte ein nachdenkliches Gesicht auf während er über all die Leichen blickte.
„Ich habe versucht einen zu Befragen. Er war vollkommen taub, so als hätte es kurz zuvor irgend ein extrem lautes Geräusch gegeben.“, Hanif blickte ebenso nachdenklich drein.
„Ein lautes Geräusch sagt ihr? So etwas hätten wir doch hören müssen, oder nicht?“, der Assassine überlegte, unter all den Hafengeräuschen war nichts auffälliges als sie sich hier her bewegten. „Es soll nicht unsere Aufgabe sein das herauszufinden, es gibt wichtigeres zu tun.“,sprach Xarxes als er den von Alexis geöffneten Geheimgang erblickte.
Einer der jungen Assassinen rannte auf Xarxes und Hanif zu, sichtlich erschöpft als wäre er durch die halbe Stadt gerannt und so war es auch. Der Junge, im Gegensatz zu den anderen trug weder einen kurzen grauen Waffenrock noch die langen weißen Gewänder der erfahrenen Assassinen. Er trug eine reichlich mit roten Runen-Bändern verzierte dunkle Robe, er war also einer der wenigen Magier des Wüstenvolkes. Xarxes erinnerte sich sogar an seinen Namen: Aadih, ein sehr passender Name wie der Halbdämon befand.
„Meister Xarxes, Meister Hanif.“ Aadih verbeugte sich vor beiden. „Sadaf Tybrin möchte das alle unverzüglich zum Schiff zurückkehren, ausgenommen ihr Meister Xarxes. Es gibt Vorbereitungen in unserer Heimat zu treffen.“
„Vorbereitungen?“, erkundigte sich Xarxes.
„Ja Bruder Xarxes, der große Marsch beginnt bald und somit auch die 'Alaazefah'!“ bestätigte Hanif.
„Also gibt es Krieg. Ich wünschte ich könnte an eurer Seite kämpfen wenn es soweit ist, allerdings gibt es hier wohl noch viel zu erledigen.“
„Ihr werdet euren Teil schon noch dazu beitragen, Bruder“, Hanif lächelte dabei besser wissend und klopfte Xarxes auf die Schulter. Er war einer der wenigen der die Verbindung zwischen Xarxes und den Dämonen kannte. „Wir werden Seite an Seite gegen die Ungläubigen kämpfen und Sie zum wahren Glauben bekehren. Ihre Götter, ihre Hirngespinste können nichts gegen uns ausrichten. Wir werden zum mächtigsten Volk aufsteigen die diese Länder je gesehen haben. Die Jahre der Unterdrückung sind lange vorbei. Jetzt beginnen die Jahre des Wechsels.“ Hanif steigerte sich so hinein das er nicht mehr auf seine Lautstärke achtete. Erst als sich Aadih räusperte merkte er das ihn schon einige anschauten. Mit leiser Stimme wandte sich Hanif nocheinmal an Xarxes: „Selbst die Drachen werden nichts mehr an uns ausrichten können...“ Mit diesen Worten drehte sich Hanif um und verließ das Lagerhaus.
Xarxes erinnerte sich plötzlich an Ryu. Was dieser wohl jetzt machte? Er erschauderte kurz bei dem Gedanken das die Drachen eigentlich seine Feinde waren. Er hat die Macht eines Drachen bereits am eigenen Leib erfahren und es wahr mehr als ein unschönes Gefühl. Doch Hanif hatte recht, war die Alaazefah ersteinmal vorbei, würde sie laut Prophezeiung nichts und niemand mehr stoppen können.
Aadih war die ganze Situation wohl etwas peinlich weswegen er sich im Namen seines Volkes für das Verhalten von Meister Hanif entschuldigte, er steigerte sich nunmal zu gern in Dinge hinein....
 
Die Ereignisse überschlugen sich. Gerade den Kontakt zu Balthasars Truppe aufgenommen und schon wurde ein Gang entdeckt, der den Kai'shak direkt zu ihm führen sollte? Nun, es war eine gute Entscheidung mit dieser bunten Gruppe zu ziehen. "Ich gehe voraus." sprach er mit tiefer Stimme und bewegte sich auf die Dunkelheit zu. Es gab da keine Nuance auf eine Frage, oder eine Eventualität. Ta'nor sprach aus, was eingetreten war, mehr nicht. Der Gang war recht eng, für so eine hünenhafte Gestalt, doch das wiederum ließ auch den flinkeren Gegnern keinen großen Spielraum. Hinter ihnen war kein Feind, und vor ihnen kein Weg, denn ein metallenes Ungetüm versperrte einen Großteil der Sicht auf andere Gruppenmitglieder. Mit Zaubern, Pfeilen, oder Bolzen vermochte man also nur den Kai'shak treffen. Geschosse steckte er ohne weiteres Weg, wenn es nicht hunderte sind und Zauber... nun ja...


Der Gang führte weit hinab. Es war sicher, dass dieser Gang in keiner Weise mehr Verbindung zur Oberfläche hatte. Dunkel war es, stockdüster gerade zu. Tor nahm eine der Fackeln auf, die dort für wenigstens begrenztes Sichtfeld sorgten. Der Boden hatte vieles mit der Luft gemein. Er war moderig, grün und überall schimmelig. Dieser Gang hatte wahrlich nichts angenehmes für Lichtgestalten. Schließlich kamen sie zu einem Raum. Er eröffnete mal, das man zur Seite treten konnte. Bis hier her gab es keine großartigen Vorkommnisse. Auf der anderen Seite war die Tür in lichterfülltere Gefilde zu erkennen. Warum sich lange aufhalten? Tor schritt auf die Tür zu. Sein Schritt knackte laut. Er war auf etwas getreten. Das laute Knirschen hätte wohl jeden Feind im Umkreis angelockt. Die Fackeln wurden zu Boden gehalten. Natürlich.... Knochen. Skelette, Schädel und einzelne Körperteile lagen in diesem Raum. Es war schwer zu sagen, ob es alles wirklich Menschen waren, doch einige waren darunter. Was war hier vorgefallen? Woran sind diese hier gestorben?
 
Grimhild warf Alexis einen zweifelnden Blick zu und begutachtete die Treppe, der er soeben aufgetan hatte. "Ihr habt mehr Glück als Verstand." Bemerkte sie trocken, ohne zu ahnen, dass sie damit seine eigenen Gedanken aussprach - es kam nicht jeden Tag vor, dass man auf Anhieb das Auslösewort eines magischen Schlüssels wusste, und normalerweise wäre das für sie ein Grund, in Alexis einen Maulwurf oder eine Marionette des Gegners zu vermuten.. genau genommen war das immer noch die naheliegendste Erklärung, und Grimhild beschloss, ihn gut im Auge zu behalten, als sie in die Tunnelgewölbe hinabstieg. Nicht einfach, aber dem Kai'shak war es schließlich auch gelungen, und der war noch ein my größer als eine Trollhexe. Unten angekommen, nahm sie die Tunnelwände links und rechts von der Gruppe skeptisch in Augenschein und fuhr nachdenklich mit einer knorrigen Pranke über eine unbewachsene Stelle, während sie voranging - für einen Moment schien ihre Hand fast mit dem felsigen Untergrund zu verschmelzen, als das steinerne Erbe aller Trolle kurz aufflackerte.
"Ziemlich glatt .. zu glatt." Bemerkte sie laut. "Was immer diesen Tunnel gegraben hat, es hat keine Werkzeuge benutzt.. und er windet sich, wie die Schwerter der Wüstenreiter. Die Windungen sind zu regelmäßig, um von Wasser geschliffen zu sein."
"Vielleicht war es Magie?" gab Yueh zu bedenken, und Grimhild runzelte die Stirn. "Eher nicht. Die Erde ist wie unberührt.. ein Zauberer hätte Spuren hinterlassen, einen Widerhall, einen Geruch.." Sie schnüffelte, während ihre Stimme in den gewundenen Gängen hin- und hergeworfen wurde. "Irgendein magisches Geschöpf hat hier gegraben, ohne Formeln zu benutzen. Aber der ganze Ort stinkt so nach Schlangen und Moder, dass ich kaum sagen kann, welches.."
Über dieser ungeklärten Frage brütete Grimhild, bis sie schließlich das erreichten, was man wohl eine Art Vorraum nennen konnte - und der Kai'shak die Knochen entdeckte. Das Interesse der Hexe war sofort geweckt: Sie beherrschte die Sprache der Knochen, sie waren redseliger als die Erde und verlässlicher als gefiedertes Volk von der Oberfläche. Grimhild erspähte einen Schädel auf dem Boden und nahm ihn rasch an sich; mit gebieterischem Gestus hielt sie den Knochen vor sich und durchbohrte die leeren Augenhölen mit Blicken, wie um ihnen ihr Geheimnis zu entreißen - nun, und genau um das ging es auch. Mit einer knappen Geste bat sie sich Ruhe aus und begann in einem leisen, kaum in Worte trennbarem Monolog auf den Schädel einzuflüstern. Die reichlich vorhandenen Schatten im Raum reagierten als erste auf die Kräfte, die da angerufen wurden, und begannen zu tanzen und zu zucken, ohne dass Ta'nor seine Fackel bewegte - dann, urplötzlich, brach Grimhild ihre Anrufung ab, ohne dass das Flüstern verklang. Im Gegenteil, es wurde lauter, vielstimmig, klagend und jammervoll statt befehlend und lockend. Und in den Zügen der Hexe malte sich Verstehen. Achtlos ließ sie den Schädel fallen, als die Totenklage verklungen war.
"Ich sah Messer im Dunkel .. einen blutigen Fels .. diese Menschen wurden geopfert. Ihr Blut hat den Stein gewässert, unter Gesängen der Zauberer .. sie haben etwas gerufen, hergelockt mit Blut und mit Blut gefesselt .." Erklärte sie. "Sie sind nicht hier gestorben, aber nur für ihr Blut gab es Verwendung. Irgendein großes Biest treibt sich hier herum .. und hat ihnen wohl die Tunnel gegraben."
Schweigen folgte. Grimhild fühlte sich verpflichtet, es zu füllen, obwohl ihre Ergänzung nicht viel positiver ausfiel. "Leider haben diese hier zu wenig verstanden und zu wenig gesehen, um sagen zu können, was es wohl war. Und es wird wohl nicht von allein verschwinden, also .. gehen wir."

Ohne weiteren Kommentar stieß Grimhild einen der massiven Türflügel auf, und gab den Blick auf eine weite, mit dunkelgrünem Stein gekachelte Halle frei. Das Licht, das daraus hervorschien, hatte keinen erkennbaren Ursprung - es schien von überall und nirgendwo zu kommen, und nirgendwo waren Gegner zu sehen. Nur die Wasserbecken links und rechts vom zentralen Gang bewegten sich mit schwachem Wellengang, und zogen sich neben den mosaikbestückten Wänden weiter und weiter, bis etwa fünfhundert Schritte von ihnen entfernt eine Art großes Becken wartete. Was es wohl enthielt? Eine Frage, die vorerst ungeklärt bleiben würde - mit nicht mehr als einem leisen Plätschern machten die riesigen schwarzgeschuppten Stromschlangen in den Becken auf sich aufmerksam, bis sie in einer schwungvollen Bewegung daraus hervorschossen - ein dumpfes Klatschen machte auch den unaufmerksamsten aus der Gruppe auf die Biester aufmerksam, und das bedrohliche Zischen und Aufrichten der breiten Hälser, das folgte, ließ keinen Zweifel an ihren Absichten. Schwarzes Gift troff aus den Mäulern der Schlangen, und ließ dunkle Rauchfetzen aufsteigen, wo es auf den Boden traf..
 
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Haj'ett glaubte, er müsse wieder kotzen, als er das Splittern und Reißen der Feinde Tan'ors in die Ohren bekam. Kannte der Riese kein Erbarmen? Wieder einmal war er unendlich erleichtert, den Kai'shak zu seinen Verbündeten zählen zu können - vorläufig. Umsichtig wegsehend stieg der Echsenmann über die Leichen und Leichenteile hinweg, bahnte sich seinen Weg zum Eingang des verfallenen Lagerhauses. Gewaltsam hatte der Hüne die Tore eingerissen und im Inneren ging das Spektakel fast übergangslos weiter:
Sämtliche Schlangenkultisten, die ihnen hatten auflauern sollen, waren bereits in Zuständen nahezu vollständiger Hilflosigkeit. Was war passiert? Der Hinterhalt wäre ein starker gewesen. gute bewaffnet und offenbar auch organisierter als die entfesselten Eintreibertrupps in den Gassen Port Milans. Doch irgendwer schien sich eingemischt zu haben. Die hilflosen Kultisten wurden ohne große Worte oder Zimperlichkeiten von Ta'nor und den Assassinen niedergemacht. Wieder tat Haj'ett sein Bestes, nicht hinzusehen. Die Schreie würden ihn dennoch verfolgen.
Nach einigen Momenten des Leids konnte er seine Echsenaugen jedoch wieder öffnen und neugierig durch die Halle schweifen lassen. Slrp! Abgesehen von dem Blutbad, das soeben stattgefunden hatte, war es ein Ort poetischer Schönheit. Finger goldener Sonnenstrahlen fielen durch die zahlreichen Spalten im Dach, ein wenig Efeu rankte sich an den Wänden. Kurz überkam Haj'ett der Gedanke, ein Gedicht schreiben zu wollen, doch wurde der Echsenmann in windeseile aus seiner Träumerei gerissen:
"Deine Informationen waren falsch..." Der Blick schien die Schwärze in Ta'nors Helm mitten in Haj'etts Herz zu tragen. Er stolperte zurück, fiel über einen Toten und auf den Hosenboden. Doch der riesenhafte Krieger hatte sich schon abgewand, zu Grimhild hin, die eine Art Schreibstube aufgespürt hatte und sich daranmachte, die Schutz und Verschwindezauber zu brechen, die dort verwendet worden waren. Gemeinsam mit Alexis gelang es ihr, Karten und Instruktionen zu Tage zu bringen, die Haj'ett gegenüber Ta'nors Anschuldigungen freisprachen. Der Echsenmann war erleichtert, Alexis und überaschenderweise Xarxes, der früher am Tag noch so wütend gewesen war, an seiner Seite zu wissen.
Der plötzliche Gefühlsausbrich des Assassinenführers veranlassten ihn doch erneut, zurückzuweichen, ebenso wie der magische Hokuspokus, durch den sich ein Gang im Boden auftat. Ohne Zweifel war dies ein geheimer Zugangsweg zum Hauptquartier der Schlange Balthasar. Doch wehte ein eisiger Hauch aus ihm hervor und ließ ihn frösteln. Dieser Ausflug wurde immer gruseliger!
Wie eine lebende Wand füllte der Kai'shak den kompletten, seltsam geschwungenen Gang aus. Es roch nach Moder, Sandstein und Schweiß, als die Gruppe sich durch die Dunkelheit drängelte. Der Echsenmann betete für ein baldiges Ende, die Enge kam ihm beklemmend vor. Wer oder was mochte diesen Tunnel geschaffen haben? Im unsteten Fackelschein waren keine Spuren von Werkzeug erkennbar, ganz glatt war der Fels. Haj'ett musste würgen, als er sich ein gewaltiges Monster vorstellte, die Mutterschlange, die noch immer unter der Stadt hauste und unvorsictliche Eindringlinge ungekaut herunterwürgen würde. Nicht einmal Ta'nor würde sich ihrer erwehren können.
Als er es kaum noch auszuhalten vermochte, öffneten sich die Wände zu beiden Seiten hin. Ein kleiner Vorraum randvoll mit - langsam überraschten ihn die abscheulichen Details schon garnicht mehr - skelettierten Leichen. Geopferte, wie Grimhild düster feststellte, nachdem sie einen der Toten einer unkonventionellen Behandlung unterzogen hatte. Haj'ett sah sich seine alptraumhafte Vorstellung plötzlich deutlich näher in die Realität gerückt. Langsam kroch ihm die Angst in die Glieder. Beklommen sah er zu, wie die massigen Türflügel zum nöchsten Raum aufschwangen. Ein großer Saal mit Wasserbecken, wie sich herausstellte. Doch halt. Etwas stimmt nicht. Riesige, schwarzgeschuppte Leiber wälzten sich im klaren Wasser herum. Schon waren sie hervorgeschnellt, die Hauben aufgestellt, die Giftzähne fauchend hervorgestreckt. Schlangen. Bewegung kam in die Gruppe von Abenteurern und weißgekleideten Kriegern. Waffen wurden gezogen, Klingen glitzerten im seltsam unwirklichen Licht der Halle. Auch Haj'ett merkte, wie er fast unwillentlich die Armbrust lud und auf die Biester anlegte. Zum Teufel mit der Angst! Das hier waren Tiere, wie er sie auch im Sumpf niedergerungen hatte! Erleichtert, seine Konzentration auf ein so handfestes Ziel fokussieren zu können drückte er ab.

Balthasar war dabei, seine unzähligen Utensilien in seine edle Ledertasche zu stopfen. Der Schädel von Bazynth, ein Stundenglas, in dem der Sand nach oben rann, ein beutel Sand aus den Stromschnellen von Hacas... hatte er auch nichts vergessen? Der Kultistenführer wurde immer so nervös, wenn er eine Reise antreten sollte. Sei es nun über Land oder durch Magie. Das Portal war fast fertig, einiege letzte Striche wurden gezogen und Kerzen entzündet. Sein Diener machte seine Sache gut. Das geschäftige Treiben im Arbeitszimmer sollte doch bald gestört werden, denn ein atemloser Schlangenmagier schleuderte die Tür auf und kam keuchend und schlitternd zum Stehen. Balthasar schätzte es garnicht, wenn jemand so unverschämt und ohne zu klopfen in sein Allerheiligstes eindrang und er sah deutlich, dass der Kultist sich magisch aufgeputscht hatte - doch stimmten die Nachrichten, die der Mann brachte, Balthasar ihm durchaus gewogen. Jetzt würde er jeden Mann brauchen, den er kriegen konnte. Die Botschaft, die der verschwitzte Magier brachte war unter schweren Atemzügen hervorgebracht worden:
"Meister, die... Sha-Shalesk melden feindliche Ak-Aka-Aktivität im Hafenzugang. Der Hinterhalt... scheint niedergeschlagen worden zu s-sein."
Balthasar stand wie vom Donner gerührt. Er blickte zu seinem magisch begabten Diener Huggin, der ungerührt das Reiseportal vorbereitete.
"LOS SCHNELLER, DU IDIOT!"
 
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Grimhild sprach laut aus, was er gerade gedacht hatte. Und obwohl er kaum in der Lage war die Trollhexe richtig einzuschätzen, bemerkte er eine leichte Veränderung. Die meisten Gruppenmitglieder hoben allenfalls eine Augenbraue und gingen dann ohne weitere Umschweife dem Kai'shak hinterher.
Verwundert blickte Alexis zu Boden und musterte das Amulett, das er eben noch gehalten hatte. Wie war er auf das Passwort gekommen um den Zauber auszulösen? Wurde er jetzt auf einmal prophetisch?
Er blickte in seine Handflächen. Sie hatten kurz zuvor leicht zu kribbeln begonnen. Etwas passierte mit ihm. Und wieder blickte Mana ihn mit diesem wissenden Ausdruck in den Augen an. Dann bedeutete sie ihm mit einer Kopfbewegung den anderen zu folgen und sah zufrieden aus, als sie sich anschickte das selbe zu tun.
Kurz blickte Alexis sich im Raum um, bevor er als letzter den Gang betrat und sich der Eingang hinter ihnen wieder verschloss. Etwas weiter vorne nahm er Fackelschein wahr, ansonsten war der modrige, mit Schimmel bedeckte Gang nur spärlich in Licht gehüllt. Seltsamerweise gewöhnten sich seine Augen rasch an den Helligkeitsunterschied und im Nu war er in der Lage zumindest die Umrisse seiner Mitstreiter entgegen des Fackelscheins aus der Hand des Kai'shak wahrzunehmen.
Zu allem überfluss begann das Fell von Mana bläulich zu floureszieren. Es erinnerte ihn an das Meeresleuchten, das er bei Nacht auf der Überfahrt nach Port Milan beobachtet hatte.
In solches Licht gehüllt, machte der Gang in dem sie sich bewegten jedoch einen seltsamen Eindruck. Er war nicht mit Werkzeugen gehauen, obwohl es massiver Fels war. Vielmehr wirkte der Gang irgendwie... organisch. Waren diese Gänge natürlich entstanden? Obwohl sie sich unterhalb einer Hafenstadt bewegten, machten diese Gänge kaum den Eindruck, als seien sie durch Unterspülung des Untergrundes entstanden. Dafür war der Gang an sich zu gleichmäßig.
Als Grimhild dann in den Überresten der armen Seelen las, die sich hierher verirrt hatten, fiel ihm etwas auf, das an der Felswand neben ihm in Manas schwachem Licht schimmerte. Er untersuchte es, unbemerkt von den anderen, die bereits weiter gingen um den folgenden Raum zu betreten und stellte mit entsetzen Fest, dass es sich um eine riesige Schuppe eines Reptils handelte. Von Haj'ett konnte sie wohl kaum stammen, denn erstens hatte der sich weitestgehend von den Wänden fern gehalten und zum anderen war diese Schuppe fast Handteller groß.
Noch ehe er seine Entdeckung mit der übrigen Gruppe teilen konnte, brach im folgenden Raum bereits ein Kampf los.
 
Groß und keifend starren sie rote Augen und Zähne an. Was für Ungetüme das wohl sind? Warum sind sie hier? Hat Balthasar sie hier her gebracht? Oder nannten die Führer der Schlangenbruderschaft ihre Organisation nach diesen... Bestien? Egal.. im Moment haben sie eine ganz andere Problematik. Überleben. Der Kai'shak zögert nun nicht nach seinem Zweihänder zu greifen. Es wird schwer sein einen Hieb abzugeben, denn trotz ihrer Größe sind diese Schlangenwesen agil wie ein Eichhörnchen. Er stürzt sich voller Zorn in den Kampf. Warten, gehört nicht zu seinen Stärken. Schon wird Tor als Ziel von den Augen fixiert. Ihre großen Zähne wollen sich durch seine Rüstung graben. Die Schlangen schnellen hervor. Ta'nor führt zur selben Zeit einen Hieb aus und trifft. Einer der großen Giftzähne fliegt durch die Luft und bohrt sich wenige Meter vor Haj'ett wie ein Speer in den Boden. Das Ungetüm jedoch zischt schmerzerfüllt auf. Gerade, wie der Kai'shak zu einem Angriff ansetzen will, fühlt er wie sich die zweite der Schlangenviecher sich um seinen großen Leib wickelt. < Nicht nur Giftzähne, auch Würgemuskeln....> Danach kommt er nicht mehr dazu viel zu denken, denn obwohl Ta'nors Größe und Gewicht, wird er in die Luft gehoben und dort zum Spielball des Ungetüms. Eine dritte der großen Schlangen taucht aus dem Wasser auf. Sie ist noch ein gutes Stück größer. Ihre Färbung ist mehr rötlich als die beiden ersten, deren Schuppen in einem seichten blau schimmern.

Die Gefährten hören, wie Metall gequetscht wird. Es müssen gehörige Kräfte Druck auf den Kai'shak einprasseln. "AAAAAHHHRG!" Der Kai'shak versucht sich zu fassen. Kräfte zu sammeln um sich zu befreien, doch das ist ziemlich schwierig, wenn man seine Waffe festhalten muss und kopfüber in einer zuckenden Schraubzwinge hängt.
 
Haj'ett war konzentriert einen vernünftigen Treffer zu landen, doch wurde er fast von einem heranwirbelnden Giftzahn aufgespießt, den der wütende Ta'nor der ersten Schlange aus dem Maul gesäbelt hatte. Zähes Gift rann über den Boden, als sich der Zahn in die Fliesen bohrte. Der Bolzen war irgendwo - weit daneben und viel zu hoch - im Dunkel verschwunden. Es galt, die Armbrust wieder zu spannen. Zu diesem Zweck klappte der Echsenmann das Bajonett um und setzte seinen Fuß in die Metallöse an der Spitze der Waffe. So fixiert konnte die Armbrust leicht gespannt werden. Dies alles vollführte Haj'ett in höchster Eile, denn wenn ihn seine Augen nicht täuschten wurde Hüne soeben von einem der Ungetüme durch die Luft gewirbelt. Das Kreischen der aufeinander reibenden Metallplatten war haarsträubend.
Sicher, Ta'nor war ein stattlicher Krieger, jedoch war Haj'ett sich sicher, auch ihm würde bald die Puste ausgehen und so legte er auf besagtes Ringeltier an. Das rechte Auge sollte es sein! Der kleine Echsenmann schluckte schwer, als sich ein drittes Untier aus den Fluten wälzte, doch behielt er seine breitbeinige Position bei - sollten sich die anderen darum kümmern, er musste zielen.
Ausatmen. "Chuuu." Schuss!
Natürlich. Haj'ett zog eine Grimasse, denn das linke Auge hatte er natürlich verfehlt. Dennoch bohrte sich das Geschoss in die aufgestellte Kobrahaube des Monsters, was dieses zu schmerzerfülltem Zischen und einem krampfhaften Zucken veranlasste. Der Leib des Kai'shak donnerte auf den Boden.
Der Echsenmann hatte nicht viel Zeit, sich seines kleinen Triumphes zu erfreuen, denn die Schwester der verletzten Schlange stieß zu. Er stolperte und schlug der länge nach hin, doch gelang es ihm, dem reißenden Hieb zu entgehen. Stattdessen hatte er sich auf die Zunge gebissen. Verdammt, das tat weh. Rasch versuchte er sich außer Reichweite zu bringen und wünschte, jemand würde ihm aufhelfen.
 
Cher hasste nichts mehr als Tunnel. Es widerstrebte ihr zutiefst, sich an einen Ort zu begeben, der womöglich noch unter dem Grundwasserspiegel lag – wer wusste, ob nicht Wasser von der Höhlendecke tropfte? Das Massaker hatte sie kaum berührt – waren ja nur Menschen – und außerdem war sie zu sehr darauf fixiert, der Gruppe in sicherem Abstand zu folgen, ohne das ihr jemand im Falle eines Angriffes in den Rücken fallen konnte oder sie von den anderen abschneiden konnte.

Eine nicht besonders erhabene Leistung, aber zu mehr fehlte ihr angesichts der schaurig nahen Wände wahrlich die Motivation. Und gerade, als sie glaubte, dass dieser Tunnel endlich mal ein Ende haben würde – es kam ihr vor, als seien sie schon Stunden hier herumgeirrt – schlug ihr der Gestank von Schlangen entgegen. Widerwärtig. Statt Jagdinstinkt – wie bei pelzigen Nagetieren der Fall – löste dieser Geruch höchstens Brechreiz aus. Außerdem war es recht dunkel.

Und ihr nicht vorhandenes Fell sträubt sich ohne ersichtlichen Grund. Das konnte nur Ärger bedeuten. Sie kam aber nicht einmal mehr dazu, diese Bedenken zu äußern, als Schlangen auftauchten. Nicht die kleinen, angsterfüllten Geschöpfe aus Wiesen und Wäldern, sondern große Schlangen, die aussahen, als könnten sie einen Menschen mühelos zerquetschen – kurz kam ihr der Gedanke, dass sie vielleicht auch genau damit gefüttert worden und ein Schauer überlief sie.

Sie wurde mehr oder minder unsichtbar – was nicht viel half, da Schlangen nicht besonders visuelle Tiere waren – und zog dann den Ring von ihrem Finger. Sie fühlte sich wie ein halbblinder, dem man eine Brille aufgesetzt hatte. Als hätte die Welt wieder Farbe und Konturen bekommen. Sie lächelte und entblößte Zähne, als ihre Katzenaugen spielerisch funkelten. Sie duckte sich mit einer fast schon eleganten Schnelligkeit unter einer Schlange hinweg und bohrte die langen Krallen in das Fleisch.

Blut spritzte, benetzten ihre Lippen. Kurz ließ das Tier von seinem Plan ab, aber die erstaunliche Schnelligkeit kam ihrer fast gleich. Sie hatte selten einen Gegner erlebten, der sich so bewegen konnte – und dann waren es so viele, Tiere, die nicht aufhören würden, ehe sie tot waren. Sie hatte kaum Zeit, sich ihren Gefährten zuzuwenden, der Geruch verstärkte ihre Übelkeit nur noch und sie war bereits jetzt von Blut besudelt. Mit einem wütenden Fauchen rollte sie sich ab, um näher zu den anderen zu kommen, in der Hoffnung, dass würde irgendetwas bringen.

Da aber selbst dieser Koloss Probleme zu haben schien, war das wohl nicht der beste Einfall gewesen. Ihre Krallen schabten über den Boden als sie sie einem Paar Zähne auswich und sie stolperte fast über Ha´jett. „Dessen Schlange“ schien das Ganze kurz zu irritieren, kurz genug, damit Cher sich auf sie stürzen konnte. Es wurde ein kurzer, schneller, aber tödlicher Tanz, der damit endete, dass Cher ihre Krallen der Schlange einmal quer durch ihr Gehirn zog, woraufhin diese erschlaffte und starb.

„Ich hoffe es geht euch gut.“ Sagte sie und hoffte, die Schatten würden ihn denken lassen, dass ihre Katzenhaftigkeit nur eine Sinnestäuschung war. Aber viele Gedanken konnte sie sich nicht machen, das Meer an Schlangen wollte kein Ende nehmen. Wo war denn auch ein gutes Feuer, wenn man es brauchte? Dann bräuchte man nur noch eine brennbare Substanz und voila: Schlange am Spieß. Aber dazu müsste man die Wasserbecken anzünden. Und dazu bräuchte man Öl. Oder Blitze.
 
Mit einem krachenden Geräusch landete der Kai'shak auf dem harten Boden. Keine zwei Sekunden verstrichen als er sich mit Kampfgebrüll wieder auf die Schlangen stürzte. Der Berserker in ihm kam langsam hoch. Ta'nor schaffte es einem der schnellen Fänge auszuweichen um mit zwei mächtigen Hieben einen Kopf abzutrennen. Schwarzes Blut spritzte aus dem Rumpf und blieb an Ta'nors Rüstung kleben. Auch von seiner Klinge tropfte die zähe Masse. Er war sich nicht mal sicher, dass es überhaupt Blut war. Cher entledigte sich der Schlange mit nur noch einem Zahn. Sehr effektiv, wie Tor im Geiste feststellte. Doch die Dritte schien nicht auf derartigen Einschüchterungen zu reagieren. All zu helle schienen sie nicht zu sein. Doch wie Tor sehen konnte nahm sich die Trollhexe dessen gerade an.
 
Die Angst, die wegen der Schlangen bereits der kalten Konzentration des Kampfes gewichen war, kehrte schlagartig zurück. Und mit ihr kam ein Zauber.
Diese Cher war mehr als ihr normales Äußeres versprach.
Doch kam sie Haj'ett seltsam verändert vor, ihr haftete etwas animalisches an, was auch der Grund für seine plötzliche Furcht war. Das war weitaus animalischer, als er es in Erinnerung hatte! Spielten ihm seine Augen einen Streich? Er wusste es nicht, doch blieb ihm auch nicht viel Zeit - oder ein Grund, wie er feststellte - sich darüber aufzuregen. Die Tödlichkeit ihres eleganten Kampfstils war unbestreitbar. Außerdem wand sich die größte der Schlangen, erzürnt über das blutige Ableben ihrer beiden Begleiterinnen, hoch empor um sich ein leichtes Ziel zu suchen, das sie zerreißen, zerquetschen und mit Gift vollpumpen könnte.
Sie ist wie eine Königin, mit zwei nunmehr toten Hofdamen.
Recht ehrfürchtig schoss dies durch den Kopf des Echsenmannes. Konzentration war vonnöten, Cher hin oder her.
Er blickte umher. War das Grimhild, die sich nun der schrecklichen Kobra widmete?


Balthasar kniete mittlerweile neben Huggin am Boden und half ihm, die komplizierten Schriftzeichen für den Teleport-Zauber niederzuschreiben, denn der Stress, der dort in seinem Keller losbrach machte ihn alles andere als zuversichtlich. Sicher, er war ein starker Magier, doch bekam er es bei dem, was er bisher über diese Gestalten mitbekommen hatte, doch mit der Angst zu tun. Der Magier, der ihm soeben Botschaft vom Eindringen der Abenteurer berichtet hatte, hatte seine Verbindung zu den Shalesk wieder aufgebaut und berichtete permanent von den Geschehnissen dort unten. Balthasar achtete den jungen Kerl für seine magische Ausdauer, doch wünschte er sich, das ganze würde ihn nicht sosehr an den Kommentator eines Turnieres erinnern. Das brachte ihn teilweise wirklich aus dem Konzept.
Die Shalesk-Lark sind vernichtet, Meister. Ein Riese und ein kleines Mädchen haben ihnen ganzschön eingeheizt...
War der Kerl nicht vorhin noch total in Panik gewesen?
... aber Shalesk-Mahab ist noch am Leben, und ziemlich angep***t! Doch halt! Was ist das? Ein weiterer Riese ist da! Und viele Krieger in weiß. Ich sehe schwarz für unsere Mannschaft...
Balthasar stöhnte.
 
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Als Alexis endlich im Raum ankam waren zwar nur wenige Augenblicke vergangen, dennoch war der Kampf bereits im vollem Gange. Der Kai'shak war von einer abartig grossen Schlange in einen Würgegriff genommen worden, doch der rasche Einsatz von Haj'ett verhinderte das schlimmste. Der Treffer galt wohl dem Auge der Schlange, doch traf er die Kobrahaube, was das Ungetüm genug aus der Fassung brachte. Dafür galt die Aufmerksamkeit einer anderen Schlange dem Echsenmenschen. Alexis wollte eingreifen, doch da sprang... Cher ins Sichtfeld und half Haj'ett beinahe beiläufig aus der Patsche.
Was war das? Sie sah anders aus. Und es fühlte sich an, als wäre eine Art Unterdrückungszauber abgelegt worden. Doch dafür war jetzt keine Zeit!
Er konzentrierte sich auf das Kampfgeschehen und formte Feuerbälle, da fiel ihm auf wie sich die Große Schlange wand und wütend fauchte. Haj'etts Bolzen entfaltete, durch die Verzauberung die nun auf seiner Armbrust lag, seine Wirkung. Kleine Lichtbögen zuckten über den Schirm, ausgehend vom Bolzen. Blitzmagie! Er wusste garnicht, dass die Symbole, die er verwendet hatte eine solche Wirkung entfalten würden. Er hatte gehofft, dass es zumindest einen kleinen Unterschied machen würde, doch für den Moment wurde die Riesenschlange durch diesen Zauber vom Kampfgeschehen abgelenkt.
Doch lange Zeit zur Freude blieb nicht. Mehr Schlangen drangen aus den Becken.
Becken?
Als würde jemand einen Schalter Umlegen, hatte er eine Idee.
Schlangen waren doch wechselwarme Wesen.
So wie er instinktiv an Hitze unf Feuer dachte, wenn er es beschwor, rief er sich das Gefühl von Frost und Kälte in Erinnerung.
Die frische Morgenbrise, der Schnee an einem Berghang, das erfrischende Gefühl aus der Mittagshitze in einen kühlen keller zu gehen.
Er konzentrierte sich und versuchte, was auch immer dabei entstehen sollte, den Zauber auf die Becken zu lenken.
Er konnte seinen Atem gefrieren sehen, als der Zauber sich auflud und mit einem knisternden Geräusch aus seiner Handfläche schoss, direkt auf eines der Becken zu.
Mit einem lauten Knacken breitete der Frost sich im Becken aus und gefrohr alles darin. Mit lautem Knistern bildete sich eine Kristallformation dort, wo der Zauber auf das Wasser getroffen war. Eine der Schlangen, die mit dem hinteren Körper noch im Wasser war, hing über den Beckenrand und war zur Hälfte in Eis gehüllt. Durch das Gewicht des sich noch windenden vorderen Teils, brach die Schlange einfach durch.
Ein verstohlenes Lächeln schlich sich in Alexis' Gesichtszüge.
Er beherrschte nun Frostmagie, wie auch immer ihm das so schnell gelungen war.

Von diesem Erfolg beflügelt nahm er sich das nächste Becken vor.
 
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„Ethedar u talfa“, flüsterte Xarxes mehrmals als er den schuppigen Biestern gegenüberstand. Schlangen standen bei seinem Volk für alles verderbliche und es herrschte auch der Aberglaube vor ihr Blut könne alles vergiften. Dementsprechend vorsichtig ging Xarxes auch im Kampf mit den Schlangen vor. Sollte das Blut seine Lippen benetzen würde er irgendwann einen langsamen und qualvollen Tod sterben. Er wirkte fast schon unsicher, wie er so dastand, das Schwert mit beiden Händen fest vor sich haltend. Doch es half alles nichts, irgendwann würde ihn die Schlange so erwischen.
All seinen Mut zusammenfassend, rannte er auf eine der Schlangen zu. Doch diese bemerkte die Aktion des Assassinen und wandte sich mit offenem Maul Xarxes zu. Der Kopf schoß auf ihn zu und nun war es an ihm in Sekunden-Bruchteile zu reagieren. Xarxes schmiss sich zu Boden und schlitterte den glitschigen Boden entlang.Unter den Kopf der schlange hinweg rutschend befand er sich nun genau unter der Schlange! Das war sein Moment, mit einem kräftigen Stoß jagte er sein Schwert in den Hals der Schlange. Diese begann sich für einen kurzen Moment zu winden, doch fing sich recht schnell wieder. Schien als hätte der Assassine nichts Lebenswichtiges getroffen. Die Schlange fegte den weißgekleideten Krieger mit dem Kopf wie ein Spielzeug weg.... mitten in eines der Becken. Dabei konnte Xarxes doch nicht schwimmen!
Wild mit den Armen paddelnd versuchte Xarxes die Oberfläche zu erreichen. Oben angekommen rang er erstmal nach Luft und versuchte... „Hilf... *blub blub*“. Immer und immer wieder erreichte der Ertrinkende die Wasseroberfläche nur um wieder nach unten zu sinken. Er schluckte Wasser und bekam einen Hieb vom Schwanz der Schlange ab. Zwischen Wand und Schwanz eingepresst drückte die Schlange die Luft aus Xarxes Brustkorb. In seiner Verzweiflung Tat er das einzige was ihm noch einfiel... er krallte sich mit seinen Klauen in den Schlangenschwanz fest und biss fest hinein. Zu seinem Glück schleuderte ihn die Schlange hoch und somit aus den Becken raus. Im hohen Bogen flog der Assassine durch den Raum und landete direkt vor Cher und Haj'ett. „Ethedar u talfa“, hustend würgte er die Worte hervor während er versuchte sich aufzurichten. „So hab ich mir das nicht vorgestellt.“ Seine Augen leuchteten auf....
 
Er war nicht mehr allein. Sie war seit kurzem hier. Eine Frau - nicht jung, nicht alt, egal wie sehr er versuchte es zu definieren. Yâz ließ die Fremde nicht aus den Augen, seit sie von den Wärtern in das Zimmer gebracht wurde. Geschmissen würde es eher treffen.
Die Frau hatte sich nur aufgerichtet, sich nicht weiter bewegt und schien im Sitzen zu ruhen. Einziges Zeichen, dass sie lebte, war das sanfte Heben und Senken ihres Körpers, wenn auch kaum erkennbar für einen jeden, der das Beobachten nicht gewöhnt war. Noch stärker verdeckt von dem Umhang aus unauffäligem Stoff, unordentlich über die einfache Kleidung aus Hose und Hemd geworfen. Handschuhe aus sanftem weißbraun überdeckten ihre Finger, machten sie dicker, als sie wohl waren.
Der junge Mann empfand sie als störend. Ein Eindrignling in die Domäne der Gefangenschaft des Einzelnen. Der Stein der die Wellen durchbrach. Etwas, nicht aus den Augen lassbares, unberechenbares. Sie war hier und er war es auch. Ein Raum ohne Deckung.
Flüstern unterbrach die Zeit. Es kam näher um zu gehen. Menschen - willenslos in seinen Augen - Diener ihres Herrn. Sie brachten Essen, wenn sie sollten, und blieben stets aufmerksam ohne zu sehen, was gesehen werde konnte. Sie kamen und holten das Essen - meist verschmäht, nur das Wichtigste verzehrt - und gingen. Zu zweit waren sie - oder zu dritt. Selten vier.
Sie hatten Angst, Yâz sah es in ihren Augen, doch zu verstehen gelang ihm nicht. Sicher, er konnte sie töten, wenn er denn wollte, aber das war es nicht. Auch das sah er in schwachen Augen.
Doch war es die Lethargie, die ihn ereilt hatte, ihm die Lust nahm, zu laufen, sich zu befreien, zu riskieren.
Und so war es jene Frau, die kam und zog. Die Aufmerksamkeit zog. Auf Ziele, auf sich. Mit aller Kraft zerrte sie den jungen Mann aus sich heraus - in die Welt.
Wieder betrachtete er sie. Immernoch saß sie da wie zuvor. Still in sich selbst. Einer welkenden Blüte gleich. Während er sah und dachte, kam ein Rascheln. Sanftem Wiegen alter Blätter gleich.

Sie blickte auf.
 
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Dem Echsenmann blieb nicht verborgen, dass die Assassinen den monströsen Schlangen eher zögerlich entgegentraten. Er hatte sie für vollkommen furchtlos gehalten, doch schien ihre Scheu recht tief verwurzelt zu sein. Auch der sonst tollkühne Xarxes machte keine allzu gute Figur, als er hadernd eine Schlange angriff. Diese lies ihm kein leichtes Spiel, zunächst wurde er herumgeworfen und anschließen im mittleren der drei Becken gegen die Wand gequetscht. Schwimmen konnte er offenbar nicht, eine für Haj'ett vollkommen unverständliche Begebenheit, dennoch schickte er sich an, ihm aus der Patsche zu helfen. Haj'ett war Fachmann in Sachen Wasser. Doch dazu sollte es nicht kommen. Kaum hatte er sich aufgerappelt, war Xarxes schon der eigene Befreiungsschlag gelungen. Wie ein Löwe hatte er in den Schlangenschwanz gebissen und wie ein Vogel segelte er durch einen aufgebrachten und schmerzerfüllten Hieb durch den Raum. Schlitternd, auf dem Rücken liegend und Wasser spuckend kam er vor Haj'ett und Cher zum Stehen. Er schien unverletzt, doch von seinen Augen ging ein unwirklicher Schimmer aus.
Der verdutzte Haj'ett begann sich zu fragen, ob langsam aber sicher alle seiner neuen Gefährten zu irgendwelchen Schreckgestalten mutieren würden. Erst Cher, dann Xarxes, der ohnehin schon recht gruselig aussah...
Doch ihm blieb nicht viel Zeit, sich über derartige Scherereien sorgen zu machen, denn Alexis hatte soeben die Lösung für das Schlangenproblem gefunden. Pfeifend und knisternd schwirrte ein glitzernder Eiszauber durch den Raum und drückte frostige Propfen auf die drei kobraspuckenden Füllhörner.
Haj'ett war garnicht begeistert.
Schon begann er zu frieren und wie die Schlangen unter der Kälte zu leiden. Wechselwarm - großartig. So schnell es ging durchwühlte er seine Taschen nach Schal und Mütze, die ihm schließlich Linderung verschafften. Diejenigen Schlangen, die nicht in den eisigen Becken oder den Auswirkungen derer zu Grunde gegangen waren, wurden von der Gruppe schnell niedergemacht. Ihre Reaktionen waren nurnoch ein Schatten ihrer selbst.
Bibbernd sah Haj'ett sich um. Der Kampf war geschlagen und er hoffte, dass die Reise möglichst bald fortgesetzt werden könnte. Im Dunkel hinter den blau leuchtenden Becken machte er schwere Riegel und dicke Holzplanken aus. Es würde Berserkerkräfte brauchen um dieses Hindernis einzureißen.
 
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Der Eiszauber besiegelte das Ende dieser Schlacht. Ta'nor entfachte seine Fackel neu. Zu viel Wasser hatte sie vergehen lassen. Keine Fragen nach Verletzungen, oder anderen Leiden. Der Kai'shak hatte eindeutig kein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten. Der Weg endete hier. Es war eine Sackgasse. Die Becken waren voller erfrorener Schlangenleichen. Der Berserker zog seine Klinge aus dem Leib in welchen er es getrieben hatte, nur um sie erneut in die anderen Schlangen zu treiben. Es war kein Punkt von Misstrauen in Alexis Fähigkeiten, mehr eine Art der Sicherheit, die den Kai'shak anheim gefallen ist. So waren die Biester auf jeden Fall tot.

Die Echse wies aus feine Tür hin, die der Hüne im Dämmerlicht gar nicht ausmachen konnte. Wahrhaftig, doch keine Sackgasse! Doch schnell wandelte sich der theoretische Ausweg in ein Hindernis. Ta'nor brummte. Dann ging er zu Xarxes herüber. "DU scheint einen kräftigen Schwertarm zu haben.... Schlag zu!" Verdutzte Blicke über diese Aufforderung sind zu erwarten und nur verständlich. Er drehte sich zur Seite und hob einen Arm. "In die Seite einen tiefen Hieb. Schlag zu!"

Würde der Assassine dem Großen die Aufforderung erfüllen? Er wird kein Problem mit Qualen anderer haben und ansonsten... Tor wird seine Gründe haben... oder nicht?
 
Es war zum verrückt werden.
Wieder so eine Selbstläufer-Aktion. Eiszauber. Wie war er da nur drauf gekommen? Es war, als würde man ihn aus einem Traum erwecken. Und es fühlte sich schon garnicht mehr richtig nach seinen eigenen Entscheidungen an.
Er trat leicht gegen einen gefrohrenen Leichnahm, woraufhin dieser in tausend Stücke zerbrach.
Wütend zertrat Alexis das, was einmal der Schädel dieser Schlange gewesen sein musste und drehte sich zu Mana um.
"Gibt es vielleicht etwas, das ich wissen sollte? Einen Haken, den unser kleiner Vertrag doch noch mit sich zieht? Ich komme mir allmählich ein wenig ferngesteuert vor und das gefällt mir garnicht!"
Mana starrte ihn aus geweiteten Augen an, während sie ihre Ohren nach hinten legte und ihr buschiger Schweif zwischen ihren Hinterbeinen verschwand.
"Es... es tut mir Leid. Ich wollte es verhindern, aber sie haben mich nicht gelassen. Sie wollten sich unbedingt einmischen!"
"Wer sind sie? Von wem redest du?"
"Die anderen Geister! Sie wünschen sich so sehr, dass wir Erfolg haben, dass sie nicht umhin kommen zu versuchen dein Handeln in richtige Bahnen zu lenken. Ich habe versucht ihnen zu erklären, dass es keine gute Idee ist, aber sie haben so viel Angst davor, was passieren könnte. Ich habe ihnen gesagt, dass dir das nicht gefallen wird. Aber wir haben hier endlich eine Gelegenheit, verstehst du? Wir können nicht einfach eingreifen und uns manifestieren. Wir sind auf dich angewiesen. Ich bin auf dich angewiesen. Ich hätte es dir früher sagen sollen. Das tut mir leid."
Alexis starrte sie einen Moment lang an.
"Wie viel von den letzten Ereignissen war mein eigenes Handeln und was davon nicht?"
"Sie haben dir nur einen Stups gegeben. Erst bei dem Amulett um den Durchgang zu öffen. Und dann gerade eben bei der Eismagie. Und dabei habe ich ihnen noch gesagt, dass du eher ein Arkanist bist."
Die letzte Aussage irritierte ihn. Dennoch war das ersteinmal nachrangig.
"Ist das alles, oder gibt es mehr, von dem ich wissen sollte?"
"Nichts von Relevanz für uns.", meinte Mana nach einer kurzen Pause.
"Das kommt nie wieder vor, haben wir uns verstanden? Ich bin mit soetwas nicht einverstanden gewesen."
Mana nickte knapp und liess dann den Kopf gesenkt.

In der Zwischenzeit hatte der Kai'shak die Schlangen vorsichtshalber nochmals mit seinem Schwert bearbeitet und Haj'ett hatte sich in warme Kleidung gehüllt. War er auch wechselwarm? Verdammt. Das hätte böse ins Auge gehen können! Er würde sich bei zeiten noch dafür entschuldigen. Kurz flammte seine Wut über die Verantwortungslosigkeit dieser Aktion der Geister wieder auf.
Doch sie wurde von zweierlei Dingen jäh erstickt.
Das eine war die laute, donnernde Stimme des Kai'shak. Wies er tatsächlich Xarxes an, die Tür zu öffnen?
Das andere kam kurz darauf zum Vorschein.
Mana wirkte plötzlich unruhig. Trotz seines Ärgers kam er nicht umhin ihr zu vertrauen.
Innerlich schalt er sich für diese gutmenschliche Einstellung, aber e konnte einfach nicht anders.
Manas beunruhigung wurde konkreter, als auch Alexis begann etwas zu spüren. Hatte der Boden hinter Grimhild sich gerade bewegt?
Und dann fiel ihm wieder die Handtellergroße Schuppe aus dem Tunnel weider ein.
"Ist mir egal wer das Tor nun aufmacht, aber ich glaube wir sollten uns beeilen!"
 
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Kaum, dass der Eiszauber wirkte, streifte Cher den Ring wieder über. Und sofort wurden ihre Sinne wieder stumpf und sie sah nicht mehr aus wie ein katzenhaftes, blutüberströmtes Mädchen. Dafür sah sie jetzt aus wie ein jämmerliches, blutüberströmtes Mädchen in zerrissenen Kleidern. Wenn das kein Fortschritt war, dachte sie sarkastisch und strich sich das Haar aus der Stirn, nur um noch mehr Blut darauf zu verteilen. Überall an ihr hingen Fleischfetzelchen und jetzt, wo kein Adrenalin mehr durch ihre Adern rauschte, fühlte sich einfach nur noch müde. Und ausgelaut.

Es verlangte sie nach einem Glas heißer Milch und kuscheliger Wolle an einem heimeligen Feuer. Stattdessen saß sie hier. Ihre Übelkeit hatte noch mehr zugenommen und einzige die Tatsache, dass sie nicht gefrühstückt hatte, verhinderte wahrscheinlich, dass sie sich übergab. Sie schmeckte Galle im Mund und spuckte aus. Dieser vermaledeite Kosmetikzauber hatte es auch in sich. Das war wahrscheinlich der Preis dafür, dass er nicht nur eine Illusion schuf, die ein Magier durchbrechen konnte, sondern ihre Katzenmerkmale „verschwinden ließ“.
Aber immerhin sah sie wahrscheinlich nicht halb so elend aus wie Ha´jett. War schon ein Nachteil, wechselwarm zu sein, dachte sie und wischte sich ein wenig Blut aus dem Gesicht. Dann besah sie sich die Tür. Es waren zwar massive Schlösser und Holzplanken und sie waren erstaunlich gut gewartet, aber sie war eine professionelle Diebin. Und diese Tür hatte wie jede andere ein Schloss. Was bei den Riegeln nicht viel nützen würde, aber sie war nicht dumm. Aus ihrem Beutel zog sie zwei kleine Kristallphiolen und schraubte den Deckel ab. Der Geruch von Säure stieg in ihre Nase und sie verteilte ein paar Tropfen auf den Riegeln. Es zischte leise, als die Säure sich durch die Riegel fraß und zufrieden drehte sie sich zu Ta´nor um, bevor seiner seltsamen Aufforderung – die sie nicht wirklich verstand – nachgegeben wurde. Aber sie kannte seine Kultur ja auch nicht.

„Jetzt dürfe es um einiges einfacher sein, das Tor zu öffnen.“ Sagte sie schon fast heiter und trat von der Tür zurück, als sie die Phiolen wieder einsteckte. Die Tür war immer noch aus massivem Holz und es war wahrscheinlich schon schwer genug sie im Normalzustand zu öffnen, daher dürfte man wohl immer noch genug Kraft brauchen, um sie jetzt zu öffnen. Aber immerhin musste man jetzt nicht auch noch die Metallriegel mit zerstören. Fürwahr, die Säuren waren teuer. Aber ein Dieb – oder eher eine tüchtige Geschäftsfrau, wie sie es formulierte - musste eben auf alles vorbereit sein.
 
Der Kai'shak bemerkte nichts zur Situation als Schweigen. Xarxes blieb untätig. Doch was seine Berserkerwut wett gemacht hätte, erledigte die Säure des Katzenmädchens, oder war es mehr eine Mädchenkatze? Egal und uninteressant für ihn. Ta'nors Klinge tat, was sie am Besten konnte. Nach einigen Hieben knarrte das schwere Gebelg. Einmal gerammt und die Tür verteilte sich als Teppich aus Holzsplittern - Größeren und Kleineren - auf dem Fußboden. Ohne Worte trat Ta'nor durch das entstandene Loch.

Jetzt standen sie wirklich im Bau der Schlange. Balthasar war nahe. Es konnte kaum einen Zweifel geben.
 
Die Fremde erhob sich langsam - fast bedächtig - von ihrem Platz.
Ja - und jetzt nahm auch Yâz etwas war. Es war ihm als wäre ein Krachen zu hören gewesen, irgendetwas schien zu geschehen.
So tat er es der Frau nach und stand ebenfalls auf - nicht ohne sie aus den Augen zu lassen. Die Fremde bewegte sich zur Tür und legte sobald sie an selbiger angelangt war, sanft ihre Finger auf das Holz, nur um zu verharren.
Im Kopf des jungen Mannes bildete sich die Frage, was sie dort tat, als die Tür mit einem leisen Klacken aufsprang. Die Frau trat auf den Gang und er ihr hinterher. Keine Wachen waren zu sehen.
"Dort entlang." Ihre ersten Worte waren zart, fast gehaucht. Sanft deutete sie mit dem Finger den Gang hinab.
Yâz ging - entgegen seinem Verstand - an ihr vorbei in die Richtung, in welche sie zeigte. Just als er um die Ecke biegen wollte, tat eine Wache ebendies. In ihren Augen las er Erstaunen, welches sich nicht mehr wandeln konnte da ein Dolch übriges tat. Eine zweite Wache kam um die Ecke, als der Körper zu Boden sank, die Waffe gezogen - nur, um im Angesicht des Jünglings zu erstarren. Ein Hauch von schwelender Angst in ihren Augen.
Kampfbereit stand der Mann vor ihnen, setzte nach kurzem Zögern zum Angriff an. Yâz trat einen Schritt zurück, um eine günstigere Position zu erlangen, den Gegner zu besiegen. Doch dieser begann zu straucheln - eine Gelegenheit die Yâz nicht verstreichen ließ, trotz obskurität der Situation.
Die Fremde trat hinter ihn. "Weiter."
 
Xarxes war sich unsicher was er tun sollte als ihn der Koloss dazu aufforderte ihn seine Seite zu stechen. Verwirrt blickte er zu Ta'nor, zu seiner Klinge und wieder zu Ta'nor zurück, deutete danach kurz auf sein Schwert um sicherzugehen das er ihn auch richtig verstanden hatte. Doch der Kai'shak rührte sich kein bisschen, erst als Cher die Tür bearbeitete kehrte Leben in ihn zurück.
Was auch immer der Berserker vor hatte es würde (vorerst) ungelöst bleiben. Dann tat er was er am besten konnte: Dinge kleiner machen als sie vorher waren. Mit lautem Getöse durchbrach er die Barrikade die dank Chers Säure von den schweren Eisenbeschlägen befreit war.
Der nächste Gang der sich vor den Gefährten auftat war ebenso wenig einladen wie der Rest des Gewölbes: dunkel und nass. Nicht dass sich Xarxes an der Dunkelheit gestört fühlte, seine Augen waren schließlich anders als die eines normalen Menschen.
Diesmal war es der Assassine der voraus ging, dicht gefolgt von Ta'nor der immer noch hoffte Balthasar sein jähes Ende zubereiten. Vielleicht würde Xarxes ihm Balthasar einfach so überlassen, vielleicht auch nicht. Warum sollte er sich auch einen guten Kampf entgehen lassen und dem Kai'shak den ganzen Spaß überlassen?

Plötzlich wurde es hell, ganz hell. Xarxes befand sich in einem komplett weißen Raum. Er sah sich um und die Gruppe hinter ihm war verschwunden.
„Wir sind unendlich....“, Xarxes kannte diese Stimme, es war genauso wie vor einiger Zeit als ihn der Eintreiber der Schlangenbruderschaft gegen die Wand geschleudert hat und er bewusstlos wurde.
„Du wirst uns erwecken...“, Xarxes verstand nicht, wen soll er erwecken?
„Komm zu uns...“ Der Assassine machte in der Ferne einen schwarzen Monolithen aus dessen Spitze sich weit in den Himmel bohrte. Irgendwas sagte ihm das ihn dieser Monolith rief.
„Erwecke uns...“ Doch je mehr er auf das schwarze Gebilde zuging desto weiter entfernte es sich.
Und auf einmal war es wieder dunkel um Xarxes, von hinten hörte er eine Stimme sagen: „Warum sind wir stehengeblieben?“. Der Assassine war etwas perplex. War das nur ein Traum? Noch immer hallte die Stimme in seinem Kopf, doch er ignorierte es vorerst und ging weiter....
 
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