RPG Endless Travellers - The Second Age

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Port Milan war ein wundervoller Ort, so empfand zumindest Akuma. Seit seiner Ankunft wenige Tage zuvor spürte er in dieser Stadt ein unbeschreibliches Gefühl, welches bislang der einzige Grund war, dass er hier nach wie vor verweilte. Für gewöhnlich blieb der rastlose Rishou nie länger als einen Tag in den Ortschaften, die er auf seiner Reise erreichte. Er ruhte lediglich eine Nacht dort, bot sich als Tagelöhner an und stockte mit dem verdienten Geld seine Vorräte auf, um anschließend weiterzuziehen.
Doch diese Hafenstadt … sie hatte etwas an sich. Er fühlte sich tatsächlich wohl hier, wenngleich nicht wohl genug um eine längere Zeit zu verweilen. Es war eben nicht seine Heimat. Nirgendwo gab es etwas, was für ihn diese Bezeichnung verdient hatte. Seine einzige Heimat hatte er unwiederbringlich verloren – und für derartige Dinge gab es keinen Ersatz.
Trotzdem genoss er den Eindruck, den diese Stadt auf ihn machte. Besonders der Hafen mit den vielen verschiedenen Schiffen und Segeln in allen erdenklichen Farben sowie all den verschiedenen Leuten, die Seite an Seite ihren eigenen Geschäften nachgingen.

Akuma hatte es sich indes auf der Kaimauer bequem gemacht. Unter ihm wogte das Wasser sanft gegen die Mauer, während eine kühle, salzige Brise durch sein Gesicht fuhr. Sogleich hatte ihn die Inspiration gepackt und er holte sein Schreibzeug hervor, um sie für sich selbst festzuhalten. Das kleine Buch war bereits mit mehr als drei dutzend verschiedenen Gedichten bestückt, einige noch aus seiner Zeit im Sternclan. Damals, als er damit begann, hatten seine Gefährten ihn kurzerhand „Kriegerpoet“ getauft … auch wenn es nur aus Witz gemeint war, Akuma mochte den Namen. Daher fand er sich heute auch auf dem ledernen Einband des Buches. Schöne Erinnerungen …
Schnell holte er sich aus seiner Gedankenwelt in die Realität zurück, wollte er seinen Einfall doch nicht vergessen – und sich ebenfalls nicht an das erinnern, was folgen würde. Er überlegte noch einmal kurz, ehe er zu schreiben begann:

Der Wind und das Meer
Die Freiheit liegt in der Luft
Erfüllt meine Seel‘

Ja, diese Worte fingen seine Gefühle für diesen Ort wohl am besten ein. Zufrieden ließ er das Buch zuklappen und verstaute es wieder in seinem Beutel. Somit kam auch die Zeit seiner Abreise näher … so sehr er diesen Ort genoss, das Fernweh ergriff allmählich wieder Besitz von ihm. Die letzten Wochen war er zu Fuß über die Straßen und Wege gereist, daher wollte er die Chance ergreifen, die Port Milan als Hafenstadt bot und sein nächstes Ziel über den Seeweg erreichen. Ebenso war er bereits gespannt, wie dieser Ort wohl auf ihn wirken würde.

Das würde die Zeit zeigen. Nun wollte er zum Gasthaus zurückkehren und sich stärken, hatte er heute bislang kaum etwas zu sich genommen. Dank eines lukrativen Auftrages an seinem vorherigen Aufenthaltsort war er ausnahmsweise mal nicht darauf angewiesen, sich um Arbeit zu bemühen. Eine schöne Abwechslung, wie er fand.
Also erhob er sich und machte sich allmählich auf den Weg. Doch schon nach wenigen Metern stieß er mit jemandem zusammen, wie es schien hatte er etwas geträumt. Sein Gegenüber war ein Elf, zumindest mutmaßte Akuma das anhand der spitzen Ohren. Dieser entschuldigte sofort in aller Höflichkeit, doch Akuma winkte dies lächelnd ab.
„Ich sollte mich wohl entschuldigen, schließlich habe ich nicht darauf acht gegeben, wo ich hinlaufe.“
Er konnte nun einen genaueren Blick auf den vermeintlichen Elf erhaschen. Akuma konnte sich nicht daran erinnern, jemals eine ähnliche Begegnung gehabt zu haben.
„Ihr seid auch nicht von hier, oder irre ich? Zumindest habe ich jemanden wie euch noch nie zuvor gesehen … ach, wo bleibt meine gute Erziehung.“ Freundlich reichte er dem Fremden die Hand. „Mein Name ist Akuma.“
War das vielleicht zu aufdringlich gewesen? Er hoffte nicht, schließlich war es sicher nicht seine Absicht, den Elfen abzuschrecken. Der Rishou wollte lediglich die Chance ergreifen, neue Bande zu knüpfen … und vielleicht sogar einen Reisegefährten zu gewinnen.
 
Die Mahlzeit wurde allmählich beendet. Ta'nor war wie immer ziemlich auffällig im Gasthaus. Während des Mahls machte er sich seine Gedanken. Warum konnte er teleportiert werden? Fey - sie schaffte woran sich bisher alle Magier die Zähne ausbissen: Ein Zauberspruch, welcher auf ihn wirkte. Ein dumpfes, leises Brummen ging von ihm aus. Was war hier los? Angesichts dieser Situation konnte er gar nicht anders als weiterhin bei der Gruppe zu bleiben. Ihm war sogar so, als würden die Übriggebliebenen ihm nachfolgen. Vielleicht lag das aber auch einfach nur an seiner imposanten Größe. 2,30m Stahl und Muskeln waren durchaus eine Erscheinung der man ungern etwas abschlägt. Zuletzt hatte er das an der Wirtin gesehen, welche ihm die Belohnung austeilte, die sie der Gruppe versprochen hatte - abzüglich der Kosten für die Mahlzeiten verstand sich. Apropos, Ta'nor zählte kurz durch. Trish, Haj'ett und Alexis waren noch da. Dastan hatte sich vorhin verabschiedet. Der Berserker hatte nichts dazu gesagt und auch sonst schien niemand dagegen etwas zu haben, dass der Assassine seines Weges zog. Er hatte ihnen auch wenig Zeit dazu gelassen. Vom Rest hatte er nichts mehr gesehen seit sie ihn Port Milan waren.

Schließlich traten sie hinaus in die belebten Straßen der Stadt. "Ich brauche eine Waffe - eine vernünftige Waffe." Der Hüne hatte schon eine Idee - ein Streithammer würde es werden, sofern er einen fand. "Daher werde ich einen Schmied aufsuchen." Diesen Umstand verkündete er erstmal so, änderte jedoch schnell seine Haltung. Es war unbestritten, dass sie gemeinsam Reisen würden und so ging er auf seine Gefährten ein. "Wollen wir zusammen Ausrüstung kaufen, oder habt ihr andere Pläne?" Er sah die anderen an. "In diesem Fall würde ich jedem seinen eigenen Anteil der Münzen geben."
 
"Ich werde euch begleiten.", antwortete Alexis prompt, als der Hühne seinen Satz beendet hatte.
Er hatte vor Verlassen der Taverne seinen letzten Happen zu sich genommen und war kurz zuvor am überlegen zunächst ein Zimmer zu nehmen und sich auszuruhen. Wann hatte er das letzte mal richtig geschlafen? Auf dem Schiff, das ihn hierher gebracht hatte. Und vermutlich würde es auf einem eben solchen Schiff auf dem Weg nach Port Raven erst wieder dazu kommen. Und wer wusste schon, ob sie in Port Milan überhaupt beruhigt schlafen konnten? Die Kunde, dass die Befreier der Stadt wieder aufgetaucht waren verbreitete sich wie ein Lauffeuer und die ersten Schaulustigen hatten sich bereits bei der Taverne eingefunden. Und es waren sicherlich nicht nur Bewunderer darunter.
"Ich begleite Euch zur Schmiede und werde von dort aufbrechen um uns ein Schiff anheuern, sobald ich mein Anliegen erledigt habe."
Seine eigene Arbeit an der Elfenklinge des Orks war... stümperhaft. So viel wusste er selbst. Für seine Zwecke würde es wohl ausreichen, aber auf Dauer war dies keine Lösung und wenn er genauer darüber nachdachte war es auch keine gute Idee dieses Vorhaben erst in Port Raven umzusetzen. Zu viele neugierige Magier. Bei seinem letzten Besuch dort hatte man ihn als "Abtrünnigen" beschimpft, als "Bauerntrampel", weil er keine edle Robe trug und als er den Stab seines Großvaters bei einem Magierschmied hatte reparieren lassen wollen, wurde ihm dieser prompt entwendet. Der Schmied meinte, der Stab wäre nicht zu retten gewesen und wollte ihm einen minderwertigen Ersatz andrehen. Als Alexis dann protestierte, wurde er von der Stadtwache aufgegriffen, die zufällig erschien und des Geschäftes verwiesen. Mit leeren Händen.
 
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"Äh", Amenhotep war etwas verunsichert. Diese seltsam abgelenkte Art Jarhas machte ihm noch immer zu schaffen. Zwar hatte der junge Reisende bereits ein ähnlich irritierendes Verhalten während der Reise an den Tag gelegt, doch so richtig gewöhnt hatte sie der Krieger deswegen noch lange nicht. Amenhotep hatte ihm weder erzählt, dass es er bezüglich seiner Abreise in die Bredouille geraten war, noch dass ihre beste Chance darin bestand, einen gewaltigen Haufen Reisende davon zu überzeugen, dass sie unterpreis für eine Überfahrt nach Port Raven arbeiten würden. Und trotzdem teilte der Magier allein das mit, was für diese Situation von Relevanz war. "Ja, ja sicher. Das ist die beste Möglichkeit die wir haben", noch immer zu überrascht um das Gesagte zu hinterfragen, lief der Kemeter einfach der genickten Geste hinterher und begab sich mit Jarha auf den Weg zurück zur Herberge. Sein Landsmann, hatte ihn vor solch vollendete Tatsachen gestellt, es kam Amenhotep unnötig vor ihn noch über die Details aufzuklären. Außerdem konnte er so weiterhin geheim halten, dass ihn Horuskultisten aus Kemet verfolgten, denn auch wenn er nicht wusste warum sie hinter ihm her waren, hatte er da so eine unbequeme Ahnung...

"Manchmal seid ihr echt gruselig", stellte Amenhotep ehrlich fest, "woher wusstet ihr, dass wir uns am besten einer größere Gruppe anschließen, wenn wir möglichste heute noch auf ein Schiff wollen?" Doch dann schüttelte er den Kopf: "Entschuldigung, das geht mich nichts an." Doch auch wenn sein Interesse aus Höflichkeit verneinte, war ihm Jarha etwas weniger geheuer als noch zuvor und damit auch die Antwort spannend. Er hatte gedacht er wäre einer dieser Nomaden und die Magie die er auf der gemeinsamen Reise verwendet hatte sei eher auf der Stufe eines Scharlatans, aber nun war zu befürchten, dass er einer dieser vollblut Magier war die wahrscheinlich Kinder verbrannten um in die Zukunft schauen zu können. Amenhotep mochte diesen Schlag nicht sonderlich; zu kryptisch, zu eigenmotiviert ... zu mächtig für seinen Geschmack. Aber das würde er niemals an seinen Begleiter herantragen, so war er nicht gestrickt. Lieber konzentrierte er sich auf die Aufgabe vor ihm und legte seine Gedanken, spekulativ wie sie waren, zunächst bei Seite.

"Okay, zu finden waren sie nicht schwer", stellte der Kemeter trocken fest, als sie näher an das von Jarha beschriebene Gasthaus herankamen. Da stand einfach die größte Rüstung auf zwei Beinen, die er je eigenständig hatte sprechen hören. Und die scheinbar zugehörigen Leute die sich um diesen Stahlberg sammelten waren so verschieden und wirr zusammengesetzt, es konnte nur diese bizarre Gruppe sein, von der sein Begleiter erzählt hatte. Amenhotep blieb in Hörweite ihres Gesprächs stehen und verschränkte die Arme. Mit Leuten wie diesen zu reisen hatte einen noch ganz anderen Vorteil: Er und seine Fähigkeiten würden in einem solchen Vagabundenverein nicht wirklich auffallen. Er wäre vielleicht sogar normal, umringt von diesen Leuten. Ein stummes Lächeln kreuzte sein sonst eher grimmiges Gesicht.
"Irgendeine Idee was wir denen erzählen?", fragte er Jarha.
 
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Viele Leute hatten Feyndry’Hal bislang angerempelt und immer war es derselbe Stoß, bis... bis auf jenen den er vernahm, der nicht so lasch war, wie die anderen. Dieser war... weich und dennoch gleichzeitig ausweichend.
Er verharrte darüber sogleich einen Augenblick und vernahm am Boden, zwei Sandalen. Schon erklang dazu eine männliche ruhige Stimme, die sich ebenfalls entschuldigte, auf seine eigene Erziehung verwies und gleichzeitig noch eine Frage nach ihm formulierte, sowie einen wohl dazugehörigen Namen verriet: Akuma.
„Faszinierend!“, bewunderte Feyndry’Hal wohl nicht nur die betrachteten Hosen seines Gegenübers und arbeitete sich blicktechnisch nach oben. Er war überrascht, wie weit er hinaufsehen musste.
„Ihr seid größer als der höchstgewachsenste Elf meiner Heimat!?“ stellte er verblüfft fest. Feyndry’Hal lächelte Akumas Kinn kurz an, bevor er Nase und schließlich die Augen schnell erfasste, nur um wieder hinunter auf die ihm dargebotene Hand zu blicken.
Es war wohl ein Brauch zwischen Fremden, den er hier schon häufig beobachtet hatte und auch er streckte seine Hand zu dieser Begrüßungsgeste aus, ohne Akumas jedoch zu berühren. Ein wenig Skepsis machte sich in seinem Gesichtszug breit, bevor er wieder hinaufblickte. Bei ihm daheim war das Handschütteln ein Zeichen des Handelsabschlusses... hier schien es zum guten Umgangston zu gehören. Nun denn...

„Und Eure Beobachtungsgabe scheint bemerkenswert. Ich komme aus Hál o Dur. Meine Art ist hierzulande nicht sehr häufig vertreten, wie Ihr richtig bemerktet.“, nickte er freundlich erklärend. „Feyndry'Hal. Sehr erfreut, Akuma.“, fuhr er fort und schüttelte Akumas Hand nun nach dem Ergreifen doch sehr untypisch heftig. „Wenn Ihr sagt, Ich sei auch nicht von hier, gehe ich Recht in der Annahme, Ihr seid ebenfalls nicht von hier?“, ließ seine Hand los und legte beide Hände wieder hinter dem Rücken unter seinem Mantel ineinander und versuchte lächelnd einen freundlichen, nicht allzu wissbergierigen Eindruck bei seinem Gegenüber zu hinterlassen.
 
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„Er wird euch keine Probleme mehr machen!“
Deralean legte einen reich verzierten Goldring auf den Tisch seines Auftraggebers. Der dickliche Mann Griff mit seinen Wurstfingern nach ihm und versuchte ihn anzustecken. Nicht gerade zu Deraleans Verwunderung, passte er nicht.
„Sehr gut, ihr seid euer Geld wirklich wert… Jack war der Name, richtig?“
„Richtig.“, bestätigte Deralean den dicken Händler kurz und knapp. Dieser stand auf und öffnete einen Wandtresor der hinter einem Bild versteckt war.
„Wisst ihr, ich war am Anfang nicht wirklich überzeugt: Euer seltsames Auftreten, die unheimlichen Masken und so weiter… aber mein Bruder meinte ihr könnt Probleme lösen und das könnt ihr gut, wie ich jetzt gestehen muss!“ Der Dicke lachte laut auf sodass sein Männerbusen und sein Bauch zu beben begannen. „Nun hier der erste Teil eurer Bezahlung“, dabei legte der Händler einen Beutel voller Münzen auf den Tisch, „zählt ruhig nach!“
Deralean wog den Beutel jedoch nur kurz in seiner Hand, „Dürfte passen…“
Der Händler zuckte kurz mit den Schultern und setzte sich dann wieder hinter seinen Schreibtisch, er kramte in den unzähligen Schriftstücken herum die überall auf den protzigen Tisch verteilt waren.
„Ah ja, da haben wir es ja!... Hmmmm… ja… das…. dürfte es sein… ja genau! Ein befreundeter Händler in Port Raven hat mir eine Nachricht geschrieben das er auf seinen Reisen eine Maske in die Hände bekommen hat deren Herkunft er nicht ganz bestimmen kann. Der Beschreibung nach könnte es die von euch gesuchte Maske sein, er selbst konnte ihr keinen Wert zuordnen. Naja… aber sie scheinen schon wertvoll zu sein wenn ihr diese ganzen Strapazen auf auch nehmt um eure Sammlung zu vervollständigen, hab ich recht?“
„Sie haben einen persönlichen Wert.“ Gab Deralean wieder knapp von sich. „Aber habt meinen Dank, ihr habt mir damit sehr geholfen!“. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging er nach draußen.
Die Sonne blendete Deralean als er das kleine, hauptsächlich von Kerzen beleuchtete, Büro des Dicken verlies. >Also auf nach Port Raven, ich hoffe das Geld des Fettsacks reicht aus um die Überfahrt zu bezahlen!<

Erst als Deralean aus der Sichtweite des Büros war legte er seine Maske ab und lies die Kapuze nach hinten sinken. Er lächelte: Die Information des Händlers war der erste Lichtblick seit Jahren! Also machte er sich sofort auf den Weg zum Hafen. Doch dort breitete sich schnell wieder Ernüchterung aus. Lediglich ein alter Kapitän war bereit nach Port Raven zu segeln. Zumindest dann wenn er ein Crew hätte. Wo sollte er jetzt auf die schnelle genug Männer herbekommen um ein ganzes Schiff zu unterhalten?
Eventuell sollte Derealen doch den Schmied aufsuchen… sein linkes Schwert hat beim letzten Kampf eine Scharte abbekommen die es auszuschleifen galt. Auf seinem Weg dorthin rannte er gedankenversunken beinahe einen Elf und einen Mann über den Haufen die sich offensichtlich gerade erst kennen gelernt haben…
 
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Als sie die Taverne verließen, sahen sie sich von einer Horde neugieriger Stadtbewohner umringt. Lautes Geplapper drang auf sie ein, Finger deuteten, Blicke wurden geworfen und getauscht. Haj'ett duckte sich in den Schatten, den der Kai'shak warf und steckte hastig den Geisterhammer weg, den er während des Mahls betrachtet hatte. In so einer Menschenmenge könnte so ziemlich jeder versteckt sein, sei es ein Beutelschneider, den das Gold anlachen würde, oder jemand, der wusste, was es mit dem Artefakt auf sich hatte. Zum Beispiel ein ehemaliger Scherge der Schlangenbruderschaft.

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Tatsächlich war da eine kapuzenverhüllte Gestalt in der Menge, doch niemand achtet auf sie, auch nicht, als sie sie nickte und sich abwandte, um ins Gewirr der Gassen einzutauchen. Der Geisterhammer war also nicht in den Fluten verloren gegangen, stellte die Gestalt erfreut fest.

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Tan'or schlug vor, eine Schmiede aufzusuchen, und Haj'ett nickte ihm zu. "Eine Gute Idee!"
Er würde seine Armbrust zwar nicht vollenden können, doch zumindest würde er den Metallschrott, der er aus den Trümmern des Turms gefischt hatte, zu handlichen Barren einschmelzen. Das würde seine Reisetasche weniger ausbeulen. Der Echsenmann hatte beschlossen, die kunstvollen Verzierungen auf dem Metall des Turmes nachzuempfinden. Zu diesem Zweck würde er Zeichnungen machen, bevor er das Metall einschmolz. Vielleicht hatten sie in Port Raven mehr Zeit zum Verweilen.
Port Milan wollte er so schnell wie möglich verlassen, dieser Rummel um sie herum war beängstigend.
 
"Oh. Nun, es ist immer klug, in größeren Gruppen zu reisen, nicht? Man weiß nie, von was man auf einer Reise gefunden wird." Bemerkte Jarha und hob verwundert eine Augenbraue, als Amenhotep beunruhigt schien. War der Gedanke daran nicht naheliegend gewesen? Dass sein Begleiter in den letzten Tagen nicht erfolgreich gewesen war, hatte er sehen können, und dass er darob unruhig wurde, auch. Es war ihm nur vernünftig erschienen, dann eben Anschluss an andere Reisende zu suchen, die in ihrer großen Gruppe vielleicht mehr Erfolg mit den Kapitänen hatten.
Auch wenn er vielleicht bereit gewesen wäre, für den richtigen Zweck ein Menschenopfer zu bringen, Jarha konnte keineswegs weiter in die Zukunft sehen als jeder andere auch, jedenfalls nicht bewusst - der junge Magier war allerdings ein aufmerksamer Beobachter, und um einiges intelligenter, als man seinem abwesenden Ausdruck und einfachem Kleidungsstil zugetraut hätte. "Aber wenn ihr wisst, dass sie uns auch aus anderen Gründen helfen können, sollten wir uns weiterhin sputen." Pflichtete er bei, und lächelte zufrieden. "Ich glaube ohnehin nicht, dass ich hier einen guten Sextanten finden werde. Meint ihr, es bestünde eine Chance auf gutes spiegelndes Silber und Opale? Wenn das Schiff die Bewegung übernimmt, könnte ich die Zeit erübrigen .." Überlegte er laut, und fragte sich, wie gut er eine funktionierende Himmelsscheibe improvisieren konnte. Komplizierter zu handhaben als ein Sextant, aber leichter zu fertigen. Er hatte schon einmal geholfen, eine zu schlagen und zu kalibrieren, aber niemals ganz alleine.. seine Gedanken drifteten zurück zu der Erinnerung an dreizehn anstrengende und doch aufregende Nächte, die er von der Dämmerung bis zum Morgengrauen auf dem Bergplateau verbracht hatte, um Meisterin An-khet zu assisstieren. Für eine kleinere würde er weniger lange brauchen. Und keineswegs so viel Silber, aber sicher ein anderes Paar geschickter Hände ..

Amenhoteps Stimme holte Jarhas Aufmerksamkeit für den Moment wieder ins hier und jetzt zurück. Sein schwach strahlender Blick fiel zunächst nicht auf den übergroßen Krieger in eiserner Rüstung, sondern auf eine Gestalt, die ebenso wie er einen langen Kapuzenumhang trug und dabei war, den Ort zu verlassen. Eigenartig, wonach hatte sie hier gesucht? Dann driftete sein Blick hinüber zu einem eigentlich unscheinbar aussehenden Mann neben dem Krieger, wobei das keineswegs dessen Verschulden war. In der Gesellschaft eines Riesen wirkte das meiste unscheinbar, es sei denn, man blickte nicht auf die Größe.

Jarha blickte auf den nur wenig älteren, grauäugigen Magier, und obwohl er seine wahren Augen geschlossen hielt, schien etwas anderes als das blasse Licht aus dem Blick heraus - eine schwache Ahnung vom Alter, der Ferne, und der erhabenen, unbegreiflichen Größe einer Sphäre jenseits der Sterne, deren innerstes Wesen dem normalen Verstand und der Magie dieser Welt und ihrer Geister feindselig schien.
Alle Magier und Geister spürten es. Die wenigsten liebten es. Jarha überlegte flüchtig, ob er seine Kapuze wieder hätte aufsetzen wollen. Die Gitter des Tores auf seinem Gesicht und Hals schienen stets viel Erstaunen auf sich zu ziehen, aber geschehen war geschehen.
"Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht ist durch mein Hiersein bereits eine Menge an Erklärung notwendig, die jene für unsere einfachen Absichten in den Schatten stellt." Erwiderte Jarha in seinem leisen, einem zarten Singsang ähnelnden Nomadendialekt, dann zuckte er in einer für seine Verhältnisse erschreckend normalen Geste mit den Schultern. "Aber lasst uns wahrhaftig sein, ich hatte nie ein Talent für die Lüge. Ich wurde nach Raven gerufen und ihr habt mir auf der Reise zur Seite gestanden, weil ihr die Fremde sucht."
 
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Die Menschenansammlung gefiel Ta'nor nicht wirklich. Sicher, er war Aufmerksamkeit gewohnt, allein schon aufgrund seiner Erscheinung, aber die Taten, welche sie vollbracht haben, brachten ihnen schon fast einen prominenten Status ein. Etwas wofür der Kai'shak nicht viel übrig hatte. Woran das lag, war ihm ebenso egal, wie die Meinung der Menschenanhäufungen, welche zwischen faszinierten Blicken und Gerüchtegetuschel schwankten. "Ich werde euch nicht begleiten.", ertönte eine vertraute Stimme direkt voraus. Ta'nor sah hinunter. Es war die Aspara, welcher diese Meinung äußerte. Sie stand mit dem Rücken zu ihnen und betrachtete die vielen verschiedenen Gesichter. Keines davon kannte sie. "Das ist kein Problem. Ich zahle euch, euren Anteil aus!" Auch wenn sie erst ganz zuletzt zu ihnen gestoßen war, gehörte sie zur Gruppe. Allein schon weil viele andere ihren Anteil nicht entgegennehmen konnten, war es nur fair, wenn er etwas davon an Trish weiterreichte. "Wir können uns dann einen Treffpunkt ausmachen.", damit versuchte er in dem Lederbeutel zu kramen, was sich durch die großen Pranken als sehr knifflig erwies. "Nein, ihr versteht nicht." Trish drehte sich zur Gruppe um und lächelte alle an. Sie schien glücklich zu sein. "Diese Stadt ist wirklich faszinierend. So ... groß und voller Leben. Ich bin mir sicher ich finde hier einen Weg zurück in meine Heimat." Ta'nor brummte. Sie sah Echsenmann und Magier an und auch Mana wurde nicht ignoriert. "Ich danke euch für so viele Eindrücke, aber mein Ziel ist klar - jetzt umso deutlicher. Ein Weg in meine Heimat wird von Port Milan aus nicht schwer zu finden sein." Sie meinte es also ernst. Noch ein Abschied, in so kurzer Zeit. Ta'nor überlegte, ob Fey und ihre Aufgabe etwas damit zu tun hatte. "Dann nimm dies. Es wird helfen die Meinung der Kapitäne zu deinen Gunsten zu entscheiden." Er hielt ihr eine Hand voll Gold hin - eine Asparahand wohlgemerkt. In Ta'nors Pranke würde wohl die Hälfte des ganzen Säckchens passen. Trish schüttelte den Kopf und schob behutsam Ta'nors Hand wieder zurück. "Das ist eure Belohnung. Ihr die ihr die Schlangenbruderschaft besiegt und das Dorf gerettet habt." Eine kurze Pause entstand. "Die Welt ist voller Geld und noch mehr, die es begehren. Es hilft viele Probleme zu beheben, zumindest in kleinem Maß. Nehmt es!" Tor bemühte sich nicht zu aufdringlich zu klingen. Etwas, was er nicht sehr gut konnte. Gefühle waren ihm, nun ja, ziemlich fremd. Er sah gar wie die Aspara leicht zusammenzuckte. "Wenn ihr darauf besteht..." Sie entnahm die Münzen und verstaute sie in ihren Taschen. "Nun lasst mich Lebewohl sagen, Lebewohl und Danke!" Sie faltete ihre zwei Armenpaare aneinander und machte eine leichte, aber sehr elegante, Verbeugung, bei welcher sie die Augen schloss und lächelte nach wie vor. "Ich werde euch nie vergessen." Ta'nor nickte nur leicht. Er war auch in Abschieden nicht sonderlich gut. Ihm fehlte der Sinn darin, aber irgendwo verstand er ganz tief in seinem Inneren. Damit wandte sich Trishanimaya um und bahnte sich einen Weg durch die Menschen, welche ihr umgehend Platz machten. "Wir sollten auch los!", meinte der Berserker in den Raum, während er dem magischen Wesen nachsah. Damit machte er sich auf Richtung Hauptstraße, um eine Schmiede zu suchen. Das Menschenpulk löste sich sofort auf, schon als es den Eisenberg auf sich zustampfen sah. Dabei musste Ta'nor noch an Trish denken. Eine seltsame Bekanntschaft und eine der wenigen magischen Wesen, welche er Gefährtin nannte und nicht Gegner.
 
Auch wenn man es Akuma nicht ansah, innerlich verspürte er eine gewisse Erleichterung. Er hatte schon befürchtet, zu direkt und aufdringlich gewesen zu sein, zumindest hatten ihm seine bisherigen "Bekanntschaften" in dieser Stadt dieses Gefühl vermittelt. Doch dieser Elf schien selbst ziemlich offenherzig, zumindest machte es derzeit noch den Anschein. Feyndry'Hal also ... ein ziemlich seltsamer Name, wie Akuma fand. Und auch nicht allzu leicht zu merken. Und den Begriff Hál o Dur hatte er zwar bereits einmal gehört, doch über dieses Land wusste er sonst auch nichts. Doch das machte seinen Gegenüber letztendlich nur noch interessanter.
"Feyndry'Hal also ... die Freude ist ganz meinerseits", entgegnete er dem Elf, in der Hoffnung, den Namen richtig ausgesprochen zu haben. "Und ihr habt ganz recht, ich bin ebenfalls nicht von hier. Ursprünglich komme ich aus Kagayame." Ganz kurz, nur einen Wimpernschlag lang versuchten sich, längst vergessene Erinnerungen zurück in Akumas Bewusstsein zu drängen, doch dies konnte er suverän und ohne sich etwas anmerken zu lassen verhindern. Was würde er auch für einen Eindruck hinterlassen, wenn er urplötzlich in Tränen ausbräche.
"Nun, Feyndry'Hal, ich hatte da eine Idee. Ihr seid doch auch auf Reisen, oder? Vielleicht könnte man ja -" Akuma konnte den Satz nicht zu Ende bringen, da stieß schon der Nächste zu ihnen. Wortwörtlich. Doch sowohl Akuma als auch der Fremde reagierten recht schnell, wodurch ein wirklicher Zusammenstoß vermieden wurde. Sie hatten sich scheinbar einen recht ungünstigen Platz für ihre Unterhaltung gesucht ...
"Ich bitte um Verzeihung", entschuldigte Akuma sich bei seinem Gegenüber. "Mir scheint, wir stehen hier ein wenig im Weg ..."
Sein Blick wollte die Gestalt des anderen mustern, blieb aber unweigerlich an den zahlreichen Masken hängen. Einen kurzen Augenblick war Akuma tatsächlich misstrauisch, beschloss dann jedoch, dass es dafür keinen Grund gab. Zumindest nicht auf offener Straße am hellichten Tage. Somit kehrte er wieder zu seinem unbeirrten Lächeln zurück und brachte auch sogleich seine Neugierde zum Ausdruck.
"Interessante Masken, die ihr da habt ... sind das Sammlerstücke?" Das hoffte Akuma zumindest, er konnte sich schlecht vorstellen, dass jemand freiwillig solche grotesken Stücke mit sich trug, wenn sie keinen Wert hatten.
 
Ebenso freundliche Begrüßungsworte umfingen den Elfen, nachdem er sich also vorgestellt hatte und offensichtlich wurde von ihm der rechte Ton getroffen. Sein Gegenüber bestätigte auch seine Vermutung, nicht aus dieser Stadt zu stammen. Feyndry’Hal lächelte als dieser das Land Kagayame erwähnte. Natürlich hatte er selbst noch nie davon auch nur eine Spur gehört. Wie denn auch, ist er doch das allererste Mal überhaupt aus seiner Heimatwelt hinaus getreten. Sein Gegenüber brauchte dies jedoch noch nicht von ihm zu wissen.

Aufmerksam, allerdings mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen lauschte er weiter, als dieser Mensch auf eine Idee ansprach, dessen Inhalt sich Feyndry'Hal leicht erschließen sollte, wenn er Eins und Eins zusammenzählte. Jedoch kam das Ende dieses Satzes nicht mehr zum Tragen. Der Elf vernahm ein seltsames Geräusch, etwas befremdliches für diese Gegend. Etwas was er noch nie zuvor vernahm: Ein Knirschen aus Stoff und Leder, schwer, dick und laut. Danneben feines Klingen von Metall, manchmal nicht deutlich, so als würde es verschluckt. Schwere Schritte und der Seewind trug eine leichte Brise in ihre Richtung. Einen weiteren Eindruck. Ja einen seltsamen Geruch aus... Holz? Tod? Oder gar Rauch? Es war wirklich nicht schwer zu sagen, das dieser Geruch hier nicht hergehörte.

Sein Gegenüber brachte den Satz nicht zu Ende. Akuma bewegte sich. Reagierte und mit ihm reagierte auch Feyndry’Hal. Wohl mehr aus Instinkt, als aus Nachahmung und gerade noch rechtzeitig. Der Geruch war da. Akuma entschuldigte sich schon sogleich, doch Feyndry’Hal blieb dieses Mal stumm. Als er sich umwandte und wohl so einen Zusammenstoß vermied, verfinsterte sich der Blick des Elfen einen kurzen Augenblick und er schien zu erstarren. Tatsächlich war es seine angespannte Körperbeherrschung, die ihn nicht zusammenzucken, sondern sich sofort innerlich sammeln ließ. Feyndry’Hal erblickte als allererstes eine Maske in Höhe des Brustbereichs des Geruchsträgers, erst dann sah er langsam hinauf. Akuma hatte es im Gegensatz zum Elfen leichter, er stand ihm vielleicht gegenüber, oder hatte ihn sogar schon im Vorfeld bemerken können. Feyndry’Hal hingegen wurde buchstäblich von diesem Augenblick überrascht. Weiße Augen mit schwarzer Sklera und langem weißen Haar erblickte er nun. Und was die Kleidung anging, so hatte er ebenfalls Recht behalten. Dick, schwarz und viel Leder durchzogen von Stoff. Metall und ... Masken. Vielen Masken.

Froh darüber, das seine gerade eben erst gemachte Bekanntschaft schon das Wort ergriff, konnte er so ein wenig Zeit erhaschen, um seinen ersten Eindruck über diesen Fremden zu überdenken. Der Himmelself schmunzelte dann jedoch im nächsten Augenblick schon offensichtlich und freundlich. Natürlich war dieser Fremde gefährlich. Warum sonst sollte er wohl so herumlaufen wollen, wenn er nicht als das gelten wollen würde was er ist?! Doch diese Augen hatten etwas... besonderes an sich. Er konnte es sich nicht erklären. Und so vermied er es länger als nötig in diese hineinzustarren und wandte den Blick höflich zu Akuma ab, der den Fremdling sogleich mit seiner Frage in ein Gespräch verwickelte.

„Ein interessanter Tag heute.“ lächelte er nun ein wenig in die Runde. Trat einen kleinen Schritt distanziert zurück und lockerte nun ein wenig mehr seine Haltung. Die Hände immer noch auf dem Rücken lose ineinandergelegt, begann er die ganze Situation nun aufmerksam zu erfassen und mit wachem Blick zu verfolgen.
 
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Deralean blieb stehen und betrachtete flüchtig die beiden, die er fast umgerannt hätte. "Ich bitte um Verzeihung. Mir scheint, wir stehen hier ein wenig im Weg ..." Der Klingentänzer nickte nur kurz dem Menschen zu „Es gibt doch keinen Grund sich zu entschuldigen, es war mein Fehler wenn ich meine Augen und Ohren wieder überall habe, nur nicht auf dem Weg!“, Deralean lächelte freundlich. Er entschied sich auf die höfliche Variante, eventuell ergab sich ja doch noch eine Reisemöglichkeit nach Port Raven.
Erst jetzt begutachtete er seine Gegenüber genau: Der Mensch hatte weißes glattes Haar, etwas das Deralean schon im ersten Moment auffiel, war dies doch für ‚reine‘ Menschen sehr ungewöhnlich. Und seine blauen Augen hatten einen gewissen Makel, etwas was er aber nicht genauer definieren konnte. Er war relativ groß dafür aber recht schlaksig.
Der Elf hingegen war nur etwas kleiner als Deralean selbst, wenn sie nicht sogar gleich groß waren. Er hatte ebenfalls glattes Haar doch waren hatten diese, wenn auch sehr hell, einen deutlichen blonden Schimmer. Seine grünbraunen Augen wirkten freundlichen doch strahlten etwas an Misstrauen aus. Deralean nahm es ihm nicht übel, wusste er doch genau wie sein Äußeres auf andere wirkte. Verwundert hingegen war er von dem Menschen dessen Augen Ruhe ausstrahlten. Etwas über das sich Deralean aber auch keinen größeren Kopf machte – naive Gut-Menschen gab es überall.

Aber wiegesagt: Höflichkeit! Ihm fiel auch auf das die Blicke auf seine Masken wanderten und die erste Frage lies nicht lange auf sich warten. Er entschied sich für eine ‚leicht‘ abgewandelte Version der Realität. „Nein, nein, Sammlerstücke kann man sie nicht wirklich nennen… sie haben mehr einen persönlichen Wert, es sind sowas wie Familienerbstücke. Mein Vater hat mich, sozusagen als letzten Wunsch, gebeten Sie alle zusammenzutragen und da meine Brüder und Schwestern sich dummerweise in ganz Maradar verteilt haben muss ich ihnen jetzt hinterherreisen.“ Deralean lächelte erneut „Mein nächstes Ziel wäre Port Raven, nur scheint es, als wäre es schwerer eine Überfahrt zu finden als ursprünglich gedacht! Und wo bleiben meine Manieren? Mein Name ist Jack… und mit wem habe ich die Ehre?“
 
"Durch euer bloße Anwesenheit?" Amenhotep schaute misstrauisch zu Jarha und zurück zu der Gruppe deren Anschluss sie suchten. Was hatte sein kemetischer Begleiter getan, dass sie sich zu erklären hatten? "Nunja, aber lügen wollte ich nicht, das fällt mir ohnehin schwer. Aber man muss ja auch nicht immer die ganze Wahrheit erzählen", meinte der Flüchtling dann, schritt ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden auf die Gaststätte zu und begab sich unter die Menschenmenge, die sich dort traubenförmig um die Reisenden gebildet hatte. Er zog seine Kapuze tief ins Gesicht und versuchte möglichst unscheinbar in der Ansammlung von Schaulustigen unterzugehen. Die Geschichten, die Jarha und er über die vergangenen Tage über die Schlangebruderschaft und ihre beendete Herrschaft erzählt bekommen hatten, beschrieben vor allem wie mächtig ihr Griff um diese Stadt gewesen war und wie ihr Einfluss bis tief in den Kreis aus politischen Machthabern reichte. Diese mysteriöse Organisation war noch immer gefürchtet von vielen der Bürger die die Kemeter befragt hatten und es sollen diese aus vier Individuen bestehende, nach näherer Betrachtung völlig inkonsistente und sehr undynamisch wirkende Gruppe gewesen sein, die sie alleine niedergestreckt hatte? Der Krieger schluckte heftig, sie mussten äußerst mächtig sein. Aufmerksam lauschte er ihren Gesprächen, denn er musste feststellen, dass dies nicht der Moment war, in dem er sie wegen einer gemeinsamen Reise ansprechen wollte. Nicht hier, bei all den Leuten und nachdem sie sich gerade von einem ihrer Mitglieder verabschiedet hatten. Es schien ihm taktlos und außerdem hatte er keine Lust wie ein Klinkenputzer aufzutreten, der ihnen eine Traumreise zu verkaufen versuchte, das war Amenhotep dann doch zu stressig und zu falsch.

"Sie suchen die Schmiede auf, Jarha", verkündete er als die Gruppe gegangen und die Gaffer, Verehrer und Schaulustigen sich verlaufen hatten. "Ich hatte keine Gelegenheit meine Gleve zu schärfen, seit ich sie auf unserer gemeinsamen Reise einsetzen musste. Ich halte sie gerne poliert und effektiv, das ist eine gute Gelegenheit diesen Leuten auf einfache Weise näher zu kommen. Ich schlage vor, ich hole meine Waffe aus meinem Zimmer und wir begeben uns auch dorthin. Auf eurer Suche nach diesem Sternen…begutachtungsgerät, habt ihr doch sicher auch die Schmiede gefunden, oder? Wisst ihr den Weg noch?", meinte Amenhotep und schaute in die Richtung, in der er den metallischen Hünen zuletzt gesehen hatte, doch die Gruppe war bereits voraus und außer Blickweite.
 
"Es ist mir eine Freude, Jack. Mein Name ist Akuma, und das hier ist Feyndry'Hal." Hoffentlich störte es den Elf nicht, dass der Sensenmeister ihn gleich mit vorgestellt hatte. Doch er machte auf Akuma den Eindruck, als wäre es ihm nur Recht, dass er einfach das Wort ergriffen hatte. Somit dürfte auch dies kein Problem darstellen.
Akuma lenkte daher seine Aufmerksamkeit auf das, was Jack gesagt hatte. Port Raven ... gut möglich, dass er diesen Namen bei einigen Seemännern im Hafen bereits das ein oder andere Mal gehört hatte, doch ein wirklicher Begriff war er ihm nicht. Der Name implizierte allerdings, dass es sich um eine weitere Hafenstadt handeln musste. Und da er ohnehin von hier aus seinen ziellosen Weg über das Wasser fortsetzen wollte ...
"Port Raven sagt ihr? Nun, ich wahr sowohl auf der Suche nach einem neuen Ziel als auch nach etwas Gesellschaft während der Reise." Er ließ seinen Blick sowohl zu Jack als auch zu Feyndry'Hal wandern, ehe er fortfuhr. "Und um auch den Vorschlag auszuführen, den ich Feyndry'Hal gerade unterbreiten wollte: Wie wäre es, wenn wir uns zumindest für die Zeit zusammentun würden? Ich bin sicher, zu Dritt wären die Chancen ungleich höher, eine Passage nach Port Raven zu finden."
Erneut musste Akuma sich fragen, ob er vielleicht zu direkt herangegangen war. Schließlich hatten sie nur wenige Minuten zuvor überhaupt erst Bekanntschaft geschlossen. Es war wohl eine Angewohnheit des Kagayami, die er schwer abglegen konnte. Innerhalb der Mauern der Stadt, welche dem Sternclan gehörte, nannte sich jeder ein Mitglied dieses Clans. Das war natürlich nicht so ganz korrekt, da dieser Titel nur jenen zustand, die zum Hofstand des Clanoberhauptes gehörten - also Berater, hochrangige Krieger, Generäle und dergleichen. Dennoch waren die einfachen Bürger ein wichtiger Teil, und so wundert es nicht, dass die meisten zumindest jeden innerhalb der Stadt als Bruder oder Schwester ansahen. Ja sogar, wenn sie die andere Person gerade erst kennengelernt hatten. So kannte Akuma es und er war sich nicht sicher, ob er sich jemals an eine andere Umgangsart gewöhnen könnte.
"Also, was sagt ihr?"
 
Hachja, wie Recht er doch hatte bei seiner Vermutung über eine Reisebegleitung. Feyndry’Hal lächelte höflich bei seiner kleinen Verneigung als er durch Akuma bei Jack vorgestellt wird und schwieg dann lauschend auf dessen weitere Ausführung. Port Raven also? Mh. Eine Weiterreise hatte er selbst auch schon in Betracht gezogen, doch das Ziel war ihm bislang noch unklar. Diesen Ort fand er bis dato ziemlich unterhaltsam, doch wenn sich so eine Chance bot, wollte er sie sicherlich nicht ungenutzt verstreichen lassen.

„In der Tat.“, richtete er an Akuma zuerst schmunzelnd das Wort und pflichtete ihm insofern bei, das der Elf diesen Vorschlag durchaus im Rahmen seiner eigenen abewägten Möglichkeiten als überlegenswert empfand und wandte sich dann lächelnd an Jack: „ein durchaus logischer Schluss, dem ich sicherlich nicht abgeneigt wäre.“ und schwieg dann abwartend. Soviel dazu.

Sicherlich würde so eine Reise mit zwei so unterschiedlichen Individuen mehr als nur interessant werden. Wann hatte er schon einmal die Gelegenheit, zwei Menschen so nah zu sein, um dessen Gewohnheiten zu studieren? Nicht das jenes sein Hauptziel war, doch wo immer er lernen konnte, würde er lernen. Auch hier in der Stadt hatte er schon soviel gesehen und gelernt. Zum Beispiel das Münzen als Zahlungsmittel gelten und vom Tauschhandel ganz abgelassen wird. Das es durchaus üblich ist, in Tavernen so übermäßig Völlerei von Alkoholgenuss zu betreiben, dass man seine eigenen Sitten über den Haufen wirft und sich lächerlich und ungesittet verhält, ja, sogar den anderen beleidigt und sich mit ihm schlägt. Das es Damen gibt, die sich ohne Bindung zu jemandem freizügig offenbaren. Und erst die Getränke und das Essen. Alles roch so streng und stark und schmeckte so würzig feurig, dass es dem Elfen so manchesmal seine feinen Geschmacksnerven überstrapazierte. Und erst die Verschwendung. Müll nannten sie das hier. Großartig.

Oh ja... diese Stadt ist wahrlich faszinierend. Und die Häuser erst. Fest und stark und so sperrig gebaut. Platzverschwenderisch gar, sodass extra sogenannte Straßen angelegt werden mussten, die auc noch mit Steinen ausgelegt sind. Bei Regen im Übrigen eine sehr rutschige Angelegenheit, wie er herausfand. Natürlich war er nicht gestolpert oder dergleichen. Jedoch war seine Bodenhaftung der Schuhe um ein Vielfaches gesunken und sein Gleichgewichtssinn um einiges erhöht worden. Gutes Training wie er fand. Ob das beabsichtigt war?

Hier gab es noch soviel zu entdecken und zu erleben, doch wenn nun die Möglichkeit einer nähren Betrachtung von Menschen möglich war... schlug er sie sicherlich nicht aus.
 
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Dass Trish sich so unvermittelt verabschiedet hatte gab Haj'ett zu denken. Er hatte sie umarmt und ihr viel Glück auf ihrem weiteren Weg gewünscht und eventuell sogar eine kleine Träne verdrückt, als er sie davongleiten sah. Es war schade um ihre doch recht kurze Bekanntschaft, denn er hatte sich gut mit ihr verstanden. Ein weitaus profanerer Grund, der ihm nun auf dem Herzen lag, war, dass ihre kleine Gruppe nun niemanden mehr bei sich hatte, der der Heilung kundig war. Bevor er Trish getroffen hatte, war es ihm nicht aufgefallen, doch jetzt wo sie weg war, schien ihm das grob fahrlässig. Nachdenklich leckte sich der Echsenmann die Augen, während er Tan'ors breitem Rücken folgte, Seite an Seite mit Alexis. Dank dieser eisernen Vorhut gelang es ihnen problemlos, die gaffende Menge zu durchschreiten. Niemand wagte es, den Berserker auch nur falsch anzusehen, geschweige denn, sich ihm in den Weg zu stellen und so bildete sich eine Schneise.

Die Schmiede kündigte sich bereits von weitem mit ihrem unverkennbaren Geruch nach Feuer und Rauch an. Zu der Straße hin offen und mit einer hohen Decke war sie sogar für den Kai'shak geräumig genug. Prüfend begutachtete dieser gewaltige Waffen, die Haj'ett nicht einmal hätte heben können und ließ sie wie Spielzeug herumwirbeln. Währenddessen steuerte der Echsenmann zielstrebig auf den Schmied zu, um sich mit ihm über das Schmelzen seines Metallschrotts zu unterhalten. Er wurde an einen Schmelzofen verwiesen, nachdem er eine entsprechende Gebühr entrichtet hatte. Nachdem das Metall zum Schmelzen vorbereitet war, eilte der er einige Läden weiter, um dort Zeichenutensilien zu erstehen, um das Ornament auf dem Stück, das er sich zurückbehalten hatte abzuzeichnen. Unbeholfen führte er den Kohlestift über das Papier, als er versuchte, die verschlungenen Formen nachzuempfinden. Als er mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden war, gab er seine Zeichenvorlage zum restlichen Metall. Jetzt hieß es warten. Sein Blick fiel auf Alexis, der mit diesem doch recht untypischen Schwert herumhantierte.
"Was hast du damit eigentlich vor, mein Freund?"
 
Ta'nor hatte wirklich Mühe sich zu entscheiden. Der Schmied war sehr nett. Kein Wunder bei so viel exotischer Kundschaft mit gutem Ruf, die alle gekommen waren seine Dienste in Anspruch zu nehmen. So war dieser geschäftstüchtiger Mann damit beschäftigt von einer Stelle zur anderen zu laufen und zu beraten und helfen wie er nur konnte als Schmied und zu verkaufen und zu überzeugen wie gut er nur konnte als Händler. Der Kai'shak wurde zu einem Waffenständer mit Zweihandwaffen geführt. Alle sehr solide und wahrliche gute Arbeit für das Schmiedehandwerk, aber sie waren auch alle recht einfach gehalten. Zudem waren es meiste Zweihänder. Eine Axt war dabei und hier und da ein Streithammer. Doch diese waren aus Sicht des Berserkerkampfstil durchaus unpraktisch. "Habt ihr einen Streithammer mit Kampfdorn?", fragte der Hüne. Der Schmied verschränkte die Arme vor der Brust und kraulte sich den Vollbart, während seine Stirn in Denkfalten lag. Dann schnippte er mit den Fingern. "Ich denke da habe ich was ihr wollt! Wenn ihr mir folgen würdet...". Er machte eine einladende Geste, samt leichter Verbeugung und tippelte dann voraus. Tor stapfte hinter ihm her bis sie zu einem recht großen Lagerplatz innerhalb der Schmiede kamen auf dem einige Kisten standen. Der Bärtige beeilte sich diese schnell beiseite zu räumen. Es war vor allem Metall darin, aber auch Nägel, Werkzeug und Schmierfette. Dann hob er einige Dielen an, auf denen die Kisten verweilt hatten und legte sie beiseite. Es kam eine recht große Kammer mit Stroh zum Vorschein, ordentlich aufgefüllt und bis jetzt trocken gehalten. Der Schmied räumte etwas Stroh beiseite, während Ta'nor wartend auf die Kammer schaute. "Ich hatte es fast vergessen, aber vor Jahren kam mal eine Abenteuergruppe vorbei, die eine Räuberhöhle ausgehoben hatten, hier ganz in der Nähe." Er kramte weiter. "Sie verkauften mir einen Großteil ihrer Beute. Dabei waren auch ein paar ganz ordentliche Waffen. Darunter...", er stöhnte kurz, ".. waren auch einige Speere, die sonst viel zu viel Platz in meiner Schmiede weggenommen hätten. Also lagerte ich sie unter dem Boden ein... so wie dieses Prachtstück hier!" Zum Vorschein kam ein langer gerader, recht massiver Schaft der gar nicht mehr zu enden schien und etwas nach oben schmaler wurde. Er hatte am unteren Ende eine Art Würfel, der bis auf die Unterseite, jeder freien Fläche mit einen breiten Dorn schmückte, ebenfalls aus Metall. Am meisten fiel jedoch der Kopf ins Auge. Ein Hammer der groß genug wäre mit einem Schlag Ta'nors Kopf auf ganzer Fläche zu treffen, in Form eines gebogenen Tropfens. An der bauchigen Seite hatte er eine massive glatte Fläche, welche mit unzähligen von den kleinen Dornen besetzt waren, wie sie auch am unteren Ende des Streithammers vorkamen. Die Spitze Seite war ein einziger großer Kampfdorn der zu einer einzigen Spitze zulief.

Der Kai'shak betrachtete den Hammer eine kleine Weile, so dass der Schmied erst dachte, er wäre eingeschlafen oder etwas Ähnliches, aber dann ertönte aus dem Eisenberg doch wieder die brummige Stimme. "Das ist Reusunstahl!" Unter dem Bart des Schmieds zeichnete sich ein Grinsen ab. "Hier habt ein gutes Auge mein großer Freund. Tatsächlich wurde diese Waffen von Reusunern gefertigt. Ich habe schon einige alte Stücke gesehen, aber dieses hier konnte ich nicht bestimmen. Doch die Schmiedekunst zeigt eindeutig einen reusunischen Streithammer, vielleicht sogar noch aus der ersten Ära!" Tor brummte. "Wie viel?" Die Augen des Schmieds wurden groß. "Was denn? Ihr wollt ihn nicht mal in der Hand halten? Schaut. Nehmt ihn und probiert ihn zu schwingen, aber zerbrecht mir hier bitte nichts. Dieses gute Stück gepaart mit euer Kraft könnte mir wohl über kurz oder lang alles kurz und klein schlagen, also bitte Vorsicht ja?" Die Pranke des Berserkers griff nach dem Schaft und hob ihn an. Er war in der Tat so schwer wie er aussah und wohl noch etwas schwerer. Sogar Ta'nor hatte seine Mühe diesen mit einer Hand zu schwingen. Mit beiden ging es ohne Probleme. Er lag sehr gut in der Hand, als wäre er für Kai'shak-Pranken gefertigt worden. "Schön, während ihr ihn ausprobiert... hmm... eine Sekunde. Ich bin sofort wieder bei euch!" Er eilte davon. Ta'nor versuchte ihn um sich zu schwingen. Bei dem Wind, den er dabei machte fiel ein nahe lehnendes Rundschild um. Der Schmied tauchte wieder auf. "Dies hier ist eigentlich mal ein altes Pferdegeschirr gewesen. Ich habe es umgebaut zu einem Waffengurt für .. nun ja sehr große Waffen... und Kunden" Tor betrachtete ihn. "Er würde mir passen, aber wie bringe ich den Streithammer darauf an?" Der schmutzige Zeigefinger des Schmied ging empor. "Ihr stellt dir richtigen Fragen mein Freund, sehr gut! Ich habe mir gedacht ich fertige ein großes Scharnier an. Dieses ist an einer Seite etwas offen. Wie ihr sicherlich schon festgestellt habt, ist der Schaft des Hammers nicht ganz einheitlich im Durchmesser, sondern wird etwas schmaler zum Kopf hin. So könnte ihr ihn dort in und aus dem Scharnier bewegen. Lasst ihr ihn jedoch ihm Scharnier gen Boden sinken, wird nach und nach der Schaft darin immer breiter bis der Hammer festsitzt. Das Gewicht wird zweifelsfrei dafür sorgen, dass er nicht nach oben hinaus rutscht, selbst bei ... allem was ihr so in der Wildnis macht." Tor nickte. Eine gute Idee, welche der Schmied hatte. Man merkte ihm an, dass er schon viele Jahre dieses Handwerk ausübte. "Ich kaufe beides für.. dieses Gold." Er hielt ihm seinen Anteil von der Belohnung entgegen. "Ähm... also ich..." Der Schmied wurde leicht rot. Ta'nor überlegte, ob es aus Fassungslosigkeit für das wenige Gold war, oder aus Scham für so viel Gold. "Ich habe nicht mehr", ergänzte er. Der Schmied hob beschwichtigend die Hände. "Oh... das ist völlig in Ordnung. Es ist nur.... reichlich" Ta'nor verstand nichts vom Handeln, aber irgendwo dämmerte es ihm, dass er wohl mehr Gold geben wollte, als der Hammer dem Schmied wert war. "Dann nehmt was ihr dafür haben wollt und ein Goldstück extra, wenn ihr mir den Dorn noch scharf schleift!" - "GEMACHT", rief der Schmied freudestrahlend und fühlte sich die Taschen mit dem Preis für den Hammer. Das letzte Goldstück nahm er deutlicher als den Rest, um Ta'nor anzuzeigen, dass es für den Extradienst ist. "Ähm, könntet ihr mit den Hammer wohl zur Schleifhalterung tragen? Ich habe drei Freunde gebraucht um ihn hier her zu bekommen." Der Berserker nickte und legte ihn neben der Schmiede in das Gerüst für schwere Waffen, welche man schleifen wollte, während der Schmied seine Kammer wieder zu räumte. Die Kisten ließ er stehen. Er würde sie später wieder zurück räumen, wenn seine Kundschaft weg war. Dann eilte er dem Hünen zum Schleifstein hinterher und begann seine Arbeit. Dabei überlegte er welches Stück Metall er zum versprochenen Scharnier verarbeiten würde.
 
Jarha nickte auf die Frage. "In der Tat. Ich müsste nichts besonderes tun." Amenhotep hatte nach Bestätigung gefragt und nicht nach dem Grund, aus dem der Magier mit Animositäten rechnete, also gab er auch keine Erklärung - wer Magie gleich welcher Art studierte lernte schnell, Fragen mit der Exaktheit eines Philosophen zu beantworten. Was hätte er einem Krieger auch erklären können von der intuitiven Befremdung und Abneigung, die ein Sehender, Hörender, Fühlender spüren musste, wenn er mit der sternbeschienen Anderswelt konfrontiert wurde? Es wäre unhöflich gewesen, Amenhotep diese Erfahrung aufzudrängen, und das volle Ausmaß des intuitiven Ekels konnte nur jemand spüren, der das Diesseits auf die intimste Art kannte. Der um den Rhythmus des Universums nicht nur wusste, sondern ihn in seinem Blut und seiner Seele spürte, weil sie von der Magie durchdringen waren, die jeden Zauberspruch und jedes noch so kleine Wunder mit Leben und Bewegung füllte..
Kurzum, nur Magier konnten wirklich verstehen, wie anders die sternwärtige Welt doch war. Jarha nickte abwesend, als er neben diesen Gedanken registrierte, dass Amenhotep sich weiter zu ihrer Strategie geäußert hatte.

"Lasst uns ihnen folgen." Stimmte er zu, und schwenkte den Kopf von links nach rechts. "Ich könnte ein paar Utensilien dort finden, ja. Vielleicht sogar mit den Geräten arbeiten. Aber vermutlich gibt es dort niemand anderen, der eine herstellen könnte." Man musste den jungen Magier nicht lange betrachten, um zu der Einsicht zu gelangen, dass er kein Schmied war, doch eine Himmelsscheibe war eine kleine, auf Feinarbeit und geometrische Exaktheit angewiesene Aufgabe, zu deren Herstellung man nicht einmal unbedingt Hitze benötigte. Sie beschleunigte den Prozess, konnte aber auch alles verderben. Wie oben, so unten, und der Himmel war kalt.

"Dort entlang. Der Hüne bildet einen guten Polarstern." Erwiderte Jarha auf die Frage nach der Richtung, und zog los, sich umstandslos in den schmalen Menschenstrom einfädelnd, der in Richtung der Schmiede unterwegs war. Dort angekommen war leicht zu sehen, dass der erwähnte Riese im Moment die Aufmerksamkeit des Schmiedes auf sich gezogen hatte, während der Echsenmensch und der Magier, um dessen Blick Jarha sich zuvor bereits gesorgt hatte, an einem der Schmiedeöfen tätig waren - offenbar konnte man tatsächlich die Geräte selbst benutzen, wenn man das wollte. "Wir scheinen da zu sein. Ich brauche eine Scheibe aus Eisen, so viele kleine Stücke Silber wie möglich, einen Zirkel und Hammer und Amboss." Murmelte Jarha, als wäre es eine so selbstverständliche Feststellung wie die Zusammensetzung einer Einkaufsliste für den Gemüsemarkt. "Meint ihr, wir sollten uns im Zuge der Arbeit hinzugesellen?" Fragte er, und ließ seinen schimmernden Blick zu Echse und Magier schweifen.
 
Amenhotep hätte sich an dieser Stelle wundern können, wie Jarha mit einer solchen Sorglosigkeit seine implizierte Frage nach dem Grund der Unruhestiftung durch den Magier übergehen konnte, doch zu diesem Zeitpunkt überraschte ihn das gar nicht mehr, er schumnzelte still und ging nicht weiter darauf ein. Einen ulkigen Begleiter hatte er da gefunden.
"Ich bin gleich wieder da, wartet einen Moment", ließ Amenhotep wissen und verschwand in der Tür der Taverne in welcher die beiden Kemeter ihre Zimmer hatten. Zu dieser Mittagszeit war der Schankraum leer und man hatte die Fenster mit dicken Vorhängen blickdicht gemacht um zu verhindern, dass die Mittagssonne den Raum noch weiter aufheizte. Die Luft war stickig und die Beleuchtung schwummrig, eigentlich wenig einladend, doch für Amenhotep war es ein Segen als die Tür in den Rahmen fiel und der gewaltige Lärm der Straße bis auf weiteres auf Gemurmel gedämpft wurde. Gestresst rieb er sich die Augen und ließ sich einen Augenblick Zeit die Ruhe besänftigend auf ihn wirken zu lassen. Große Menschenmengen strengten den Flüchtling oftmals an und er war kein Stratege oder jemand der großartigen Gefallen daran fand Pläne für die Zukunft zu schmieden und in dieser Woche musste er täglich mit beidem kämpfen. Als er die Treppen zu seinem Zimmer nach oben stieg, erinnerte er sich an die Worte des Kapitäns, dass er Landsleute nach Port Milan gebracht hatte und Amenhotep wusste wieder wieso ihn die Zukunft so auf den Geist ging. Sie brachte nichts als Probleme.

"Wir können los", rief er seinem kemetischen Begleiter zu um dessen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, etwas dass bei dem stets abwesend wirkenden Magier scheinbar oft nötig war, "in welche Richtung müssen wir?" Amenhotep hatte nun seine Stabwaffe in der rechten Hand und hatte dessen stumpfes Ende wie einen Wanderstock auf den Boden aufgesetzt. "Dort entlang. Der Hüne bildet einen guten Polarstern", war alles was Jarha dazu sagte und führte ihn umgehend an um die Schmiede zu finden. Lange dauerte es nicht bis sie sich dort einfanden und noch bevor er darüber nachdachte wie er die Frage seines Begleiters beantworten wollte, eröffnete sich ihm ein ganz anderes Problem. "Es wird nicht umsonst sein, diese Geräte zu verwenden", stellte der Kemeter fest. "Bevor wir mit ihnen reden können, geschweige denn etwas arbeiten, wird sicherlich eine Gebühr fällig und", er stockte kurz und schaute unsicher zu dem kleineren Jarha herab, "ich habe kein Geld." Er kratzte sich leicht peinlich berührt am Kopf, "sagt, ihr könntet mir die Gebühr nicht vielleicht leihen? Ihr wisst ich revanchiere mich!"

Während der Magier alles nötige bezahlte, sehr zu Amehoteps Erleichterung, ging dieser langsam auf einen der unbenutzten Schleifsteine zu und setzte sich. Sie hatten vereinbart, dass er sich um ein Gespräch mit der Gruppe kümmern würde, sollte nicht Jarha selbst eine gute Gelegenheit wahrnehmen können. Er begutachtete die Klinge seiner Gleve und fragte sich wessen Blut daran klebte, während er begann mit Wasser und Bürste den groben Schmutz zu entfernen. Der Krieger würde den Stahl später aufs äußerste schärfen und mit der milchigen Flüssigkeit einer kleinen in Leinen gewickelten Phiole aus Kemet beträufeln und auf Hochglanz polieren. Was für Unbeteiligte wie eine Zwangsneurose aussah, war für ihn ein notwendiges Übel. Erst wenn die perfekt gepflegte Klinge wie ein Spiegel sein Ebenbild reflektierte würde sie auch Sonnenlicht spiegeln und das war eine enorme Erleichterung für das Wirken seiner Zauber. Außerdem wusste er gerne, dass seine Waffe voll funktionsfähig war. Die Hitze der Schmiede machte sich schnell bemerkbar und er nahm die Kapuze ab um sich vom Seewind der Hafenstadt erfrischen zu lassen. Während er seiner Arbeit mit augenscheinlich routinierten Handbewegungen und unbeirrter Ruhe nachging lauschte er dem Magier und der Echse bei ihrem Treiben direkt neben ihm. Vielleicht ergab sich ganz von alleine eine Situation in der er auf sie eingehen konnte.
 
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Der Abschied von Trish fiel Alexis nicht leicht. Er war nie gut in solchen Dingen und so war er auch mehr oder minder davon überrumpelt worden. Und so blieb er mit den anderen zurück und hatte das ungute Gefühl behalten nicht genug gesagt zu haben. Völlig in Gedanken versunken trottete er hinter Ta'nor hinterher und achtete nicht auf die Menschenmenge, die sich um sie herum teilte. Als sie an einer kleinen Gruppierung von Leuten vorbeigingen spürte Alexis plötzlich etwas. Es fühlte sich fremd an, wie nicht von dieser Welt. Gewaltig und irgendwie urtümlich aber nicht richtig zu erfassen. Im selben Moment war es auch schon wieder vorbei. Alexis schüttelte den Kopf. Wenn es Wesen wie Fey gab und sie deren Aufmerksamkeit genossen, musste das vielleicht ein eben solches gewesen sein. Möglich wär's gewesen und es hätte ihn wohl auch nicht überrascht.

In der Schmiede hatte Haj'ett sich bereits an seine eigenen Angelegenheiten gemacht und war kurz verschwunden, während Ta'nor bereits vom Schmied beraten wurde, also wartete er ab, was geschehen würde. Neugierig beobachtete er, wie Haj'ett, zurückgekehrt aus einem benachbarten Geschäft, die Ornamente auf seinem geborgenen Stück von Balthasars Turm nachzeichnete.
Der Schmied war noch immer mit Ta'nor beschäftigt, also überbrückte Alexis seine Zeit damit nochmals genauer in Augenschein zu nehmen, was er am vorabend da fabriziert hatte. Der Fokuskristall saß etwas locker. Im Ernstfall wäre das nicht gerade förderlich, er wollte aber nicht zu sehr am Schwert herumbiegen, gerade als Laie. So viel gestand er sich ein.
"Was hast du damit eigentlich vor, mein Freund?", holte Haj'ett ihn aus seinen Gedanken.
"Hmm... nun ja...", setzte Alexis leicht überrumpelt an, "Ich hatte vor dieses Schwert als Fokus zu benutzen, um meine Magie damit zu kanalisieren, ähnlich wie bei einem Stab." Kurz huschte die Erinnerung an den Stab seines Vaters durch seinen Kopf und er musste schmunzeln. "Nur, dass Stäbe eine etwas andere Wirkung haben. Man braucht dafür besonderes Holz und sie werden aufwändig hergestellt. Bei Metallen ist das etwas anderes, aber die meisten Magier neigen dazu sich für etwas besonderes zu halten, also nutzen sie lieber Stäbe um ihren Status zu untermalen. Schwerter hingegen sind einfacher herzustellen und effektiver, weil ihre Form bestimmt ist und nicht gewachsen, wie bei Stäben. Dadurch lässt sich Magie durch sie schneller und leichter kanalisieren. Leider braucht es sowohl für Stab, als auch Schwert immer einen Fokuskristall und ich habe meinen eher schlecht als recht montiert."
Nach kurzem Zögern - Alexis fragte sich, ob sein plötzlicher Redefluss nicht zu viel des Guten gewesen sein musste - bot Haj'ett ihm an sich die Sockelung mal anzusehen.
Tatsächlich war der Echsenmensch sehr versiert in der Schmiedekunst - zumindest im Vergleich zu Alexis - und hatte das Problem schnell gelöst. Ein paar Handgriffe später hatte er den Knauf so weit bearbeitet, dass der Kristall richtig passte und fest saß. Damit ließ sich etwas anfangen! Er bedankte sich herzlich bei Haj'ett, welcher sich nun seinen geschmolzenen Metallen vieder zuwandte.
Schließlich richtete Alexis sein Wort an Ta'nor: "Ich wäre hier dann fertig und sehe mich mal im Hafen nach einem passenden Schiff um." Der Kai'shak quittierte dies mit einem Brummen und Alexis tat wie angekündigt. Als er losgehen wollte, schweifte sein Blick kurz über einen Nomaden und einen Kemeter, die dort ebenfalls mit Schmiedetätigkeiten beschäftigt waren und zurück zu Ta'nor und Haj'ett, dann machte er sich auf den Weg.
Im Hafen wurde er schnell fündig. Es waren Schiffe verschiedener Bauart vor Anker und er erkannte sofort die markante Bauweise der Schiffswerften von Port Raven. Der Kapitän war schnell ausgemacht. Worte und Münzen wechselten den Besitzer und die Passage nach Port Raven war gebucht.
"Wir legen morgen früh ab, also seid rechtzeitig mit euren Freunden da.", brummte der Kapitän, hob kurz zum Abschied seinen Hut und wandte sich wieder seinen Geschäften zu.
Zufrieden wollte Alexis zu den anderen Zurückkehren, als ihn jemand ansprach.
 
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