RPG Endless Travellers: Darkness Rising

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Ein genialer Plan

Fackellicht im Wind. Es war zugig in den Gängen des Gefängnis. Feste wunderte sich, dass die Wachleute hier nicht alle Naselang krank wurden, wenn sie tagein tagaus in diesen Gängen patroullierten. Soir trug er mehr, als dass er sie stützte. Sie atmete schwer. Ihre Kondition war über all die Zeit wo sie vor sich hin vegetiert hatte völlig in den Keller gegangen. Dabei erinnerte sich der Narr noch gut daran wie grazil und ausdauernd sie durch die Gassen der Städte jagen konnte, fast jedem Hescher ewntkam und über weite Strecken durch die Wildnis laufen konnte ohne deutliche Erscheinigungen von Müdigkeit. Sie hätte es wohl nicht mit einem Waldläufer aufnehmen können, aber wohl nur Fesir hätte ihr in Sachen Ausdauer und Willenskraft das Wasser reichen können. Wo war der eigentlich? Ob er immer noch die Bärenbrigarde anführte? Feste hatte lange nichts mehr von ihm gehört. Doch jetzt hatte er andere Sorgen. Immer darauf bedacht nicht einer der Soldaten in die Arme zu laufen, schleppte er sich und Soir aus diesem Labyrinth heraus. Das Panzergefängnis, nach der Lage im Panzergebirge benannt, hatte mehrere Hindernisse um eine Flucht oder eine Befreiungsaktion von außerhalb zu verhindern. Die unbekannte und schwierig zu erreichende Lage war eines davon. Ein Anderes waren die erfahrenen, grimmigen Wachen. Das dritte Hindernis war der Bau selbst. Er war wie ein Labyrinth angelegt der von beiden Seiten (von innen und von außen) zum zentralen Wachraum hin leicht zu verteidigen war. Dazu war das Gefängniss mit Absicht wie ein Labyrinth angelegt. Es kam Feste nicht nur so vor. Er hatte mehrere Wochen gebraucht um überhaupt herauszufinden, dass Soir hier eingekerkert war. Weitere zwei Wochen brauchte der Narr um die Lage und einen Weg dort hin zu suchen. Und eine ganzen Monat um alle Wege und Zeitpläne zu lernen. Die ganze Unternehmung Soir wieder ins Leben zu holen war ein extrem zeitfressendes Unterfangen und noch war es offen ob es sich lohnte. Dabei war es keinesfalls Nächstenliebe die ihn dazu trieb. Soir besaß einige Dinge, sowohl materieller als auch immaterieller Natur, die Feste benötigte. Sie ruschte ihm plötzlich fast weg, als er sich erneut umschaute. "Komm schon. Du musst nur noch ein bisschen durchhalten. Wir sind fast draußen!" Soir hustete. Sie war so schwach. Alles drehte sich. Da! Endlich der Ausgang. Die Eingangshöhle war nach wie vor verlassen. Er konnte die Geräusche der Karawane hören, die in der weiten Höhle wiederhallten. Sie musste jeden Moment um die Ecke biegen. Feste setzte Soir am Übergang des Labyrinth zu Höhle vorsicht ab. "Ich bin gleich wieder da." Die ehemalige Meuchelmörderin dämmerte sofort weg, als sie ihr geschundener Körper eine ruhige Lage hatte. Der Narr eilte an den getöteten Wachen vorbei auf das große Gatter zu. Das Schlüsselbund wurde schon in Lauf gezogen. Gerade als er die Tür quietschend aufstieß tauchte der Versorgungszug auf. "Schnell hierher!", rief Feste, jetzt wieder völlig in seiner Rolle des Wachmann Jory. "Ein Angriff! Wir wurden überfallen von einem der Gefangenen."

Sofort waren die Viehtreiber in heller Aufregung. Auch wenn Sie Händler aus dem Osten waren und eigentlich wenig mit den Soldaten des Gefängniss zu tun hatten, gab es ein sehr profitables Abkommen, was sie seit Ewigkeiten verband. Die Händler hatten schon lange Freundschaften geschlossen, wurden sie doch für ihre Verschwiegenheit und ihre Verlässlichkeit gut bezahlt. "Wir können wir helfen mein Herr?" fragte der Karawanenführer in derm wunderschönen Dialekt der Wüstenleute. Einer der anderen Beiden eilte ebenfalls sofort zu Jory. "Indem Ihr sterbt!", dröhnte es unter dem Vollhelm des Wachmannes hervor. Der Karawanenführer riss die Augen auf. Im nächsten Moment durchbohrte ein Pfeil seinen Nacken und ragte wieder aus seiner Kehle heraus. Eine Wolke aus Bluttröpfchen spitzte auf die Rüstung. Der Viehtreiber starrte fassungslos auf den leblosen Körper seines Anführers der zusammensackte und wandte sich gerade um, als er den anderen Viehtreiber mit einbem Bogen in der Hand erblickte. "Was..." Feste zog in diesem Moment seinen Kopf in den Nacken und durchschnitt mit einem Joker die Kehle des Händlers. Er fiel blutend neben dem anderen Leichnam zu Boden. "Gute Arbeit.", lobte der Narr seinen Komplizen. "Spart Euch euer Lob. Wir hatten eine Abmachung!" Feste nickte und setzte den Helm ab. "Natürlich. Blutgeld für Messerarbeit. Ich muss Euch jedoch nicht an den zweiten Teil unserer Abmachung erinnern, oder?" Der Wüstenmann knurrte. "Gewiss nicht. Ich habe die Bedinungen sehr gut im Kopf. Ich sollte euch mit dem letzten Versorgungszug herbringen und mit diesem wieder zurück." Der Narr hob belehrend einen Finger. "Und Ihr solltet mir mein Paket liefern. Habt Ihr es dabei?" Der Händler nickte. "Natürlich... obwohl 'Paket' ziemlich untertrieben ist. Für die große Kiste brauchten wir ein extra Ochsen und es war gar nicht leicht die Leiferung vor ihm zu begründen." Er nickte in Richtung des toten Karawanenführers. "Nun, darum müsst Ihr Euch keine Gedanken mehr machen. Ihr seid schon fast zum Karawanenführer aufgestiegen. Gold und Papiere bekommt Ihr sowie wir in Falgrim angekommen sind. Jetzt helft mit beim Abladen der Kiste." Besagtes Behältnis war in der Tat ziemlich groß. Der Ochse hatte nur diese auf dem Rücken und war damit auch völlig ausgelastet für den beschwerlichen Weg in die Berge. Beide Männer konnten die Kiste nur unter Mühe abladen. Sofort wurde sie geöffnet. Allerdings bestand Feste darauf sie nicht zu beschädigen. Der Händler erschrak als er entdeckte was er darin erblicken musste.

"Wer... wer ist das?" Er starrte auf einen großen Mann in Unterkleidern, der regeungslos in der Kiste lag. Dazu waren zwei größere und ein kleineres Büdel in der Kiste verstaut. "Das?.. Oh das ist einer Wachleute. Er heißt Jory und hatte an einem sehr unglücklichen Abend beim Karten spielen alles Gold verloren. Darüber hinaus habe ich seine Rüstung gewonnen. "Ist er t... t... t... tot!?" Feste winkte ab. "Seid nicht albern Mann. Er hat ein sehr überzeugendes Schlafmittelchen bekommen. Seine letzen Wochen verbrachte er an einem sehr unbequemen Ort bei ... Freunden. Jetzt ist er hier um meine Taten zu verschleiern. Helft mit ihn in die Höhle zu tragen." - "Wird er nicht aufwachen?" - "Nein bestimmt nicht. Er schläft wie ein Toter. Ein schöner Nebeneffekt des Elixiers ist ein Amnesie der letzen Wochen. Er wird sich also an nicht viel erinnern können, vielleicht sogar an gar nichts." Sie hieften den Wachmann in die Höhle. "Dahinten sitzt eine Freundin. Sie ist schwach. Helft ihr zur Kiste. Sie muss sich ausruhen." Der Händler tat wie ihm geheißen. Währendessen zog sich Feste die Rüstung von Jory aus und ihm an. Dann nahm er eines der großen Bündel und zog ein Papier heraus. "Was ist das?" - "Ihr seid neugieriger als euch gut tut mein Freund, aber wenn Ihr es unbedingt wissen müsst. Es ist ein Abschiedsbrief seiner Frau. Sie hat ihn verlassen und die Kinder mitgenommen. Dazu hat ihr ein Richter alles Hab und Gut zugesprochen als sie ihn wegen Vergewaltigung angeklagt hat." Der Händler stockte. "Dieses Schwein hat sie vergewaltigt? Wie widerlich!" - "Oh, der Brief ist eine Fälschung. Seine Frau und seine Kinder lieben ihn nach wie vor und soweitr ich das beurteilen kann, war der Sex immer einvernehmlich. Nur wird unser Wachmann dass nicht so schnell herausfinden können. Für ihn wird sich sein Brumschädel mit den Folgen eines Blutrausches erklären lassen in welchem er Amok gelaufen ist, Wachen und die beiden Händler umgebracht hat und dann zusammengebrochen ist, auf Grundlage dieses kleinen Schreibens. Unser Wachmann hier ist ein ziemlich emotionaler Typ, wie ich herausfinden können. Daher ist dieser Gedankengang plausibel. Jetzt legt den Bogen neben ihn und schnallt ihm den Köcher um. Sechs Pfeile gebt Ihr mir. Ich ziehe mir derweil die saubere Kleidung eures Volkes an." Feste nahm diese aus dem Beutel aus dem er den Brief gezogen hatte und während sich der Händler ungeschickt etwas brauchte einem Leblosen einen Köcher umzuschnallen, hatte sich der Narr längst sein neues Kostüm übergezogen. Danach stach je einen der losen Pfeile in jede Leiche. Genau dort wo zuvor noch eine seiner Karten steckte. Der Unterschied würde fast gar nicht auffallen, da beide Dinge fast identische Wunden verursachten.

Zuletzt half er dem Händler die schlafende Soir in die Kiste zu legen in welcher zuvor Jory lag. Diese wurde wieder verschlossen. Feste achtete darauf, dass die Luftlöcher in der Kiste erneut frei blieben. Mit Soir lagen noch das zweite große und das kleine Bündel in der Kiste. "Jetzt los. Wir müssen beim übernächsten Sonnenaufgang in Falgrim sein. Bis wir uns trennen lautet mein Name Salaki'm und ich gehöre ebenfalls zu Euer Gilde. Wir wollten die Waren an das Panzergefägnis liefern, als wir die Toten sahen. Zwei unserer Brüder darunter leider auch unser Karawanenführer wurden von dem wahnsinnigen Wachmann getötet, aber wir konnten entkommen. Merkt Euch diese Geschichte, vor allem wenn wir an Bord des Schiffes gehen wollen. Die Wachleute werden mit ziemlicher Sicherheit einen Untersuchungstrupp entsenden. Daher muss unsere Gesichte Wort für Wort stimmen. Nur so kommen wir beide heil aus der Sache heraus." Der Wüstenmann nickte und trieb die Tiere an. "Ihr habt euch das alles gut überlegt, hm?" Feste zog eine Augenbraue hoch. "Wennn Ihr wüsstet mein Freund. Pläne und heimliche Intrigen sind mein täglich Brot. Also versucht erst gar nicht mehr Profit aus eurem Wissen zu schlagen indem Ihr mich hintergeht. Ihr werdet am Ende noch zu Schaden kommen oder sogar hier landen." Der Händler schüttelte eifrig den Kopf. Keine Sorge Ihr habt mich mit Gold und Prestige bezahlt. Das werde ich nicht aufgeben."


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Martax keuchte. Seit Stunden kämpfte er gegen die Norne. Ihre Ausdauer war beachtlich und seine wurde durch den letzten Tag schon deutlich angekratzt. Doch auch Meena war völlig erschöpft. Sie hatte zwei drei kleine Blessuren an Hals und Armen. Martax zierte dafür ein Schnitt über die Brust. Er war nicht tief, aber sichtbar. Es würde normaler Weise eine ganze Woche dauern bis er vereilt wäre. Bei ihm wäre er schon nach zwei Tagen nicht mehr zu sehen. Sie hatten beide die ganze Nacht über einander obsiegen wollen. Doch bisher gab es keinen Gewinner. Ihre Hiebe und Geschwindgkeit beim Ausweichen war beachtlich, wohingegen der Dämon mit Taktik und Kraft überzeugen konnte. Hinzu kamen seine Fähigkeiten und Kniffe, die Martax mit Peinbringer vollführen konnte. "Wir sollten es gut sein lassen für heute. Ich war lange genug von meinem Posten entfernt und dieser Kampf würde noch ewig gehen, oder wir würden einander ernsthaft verletzten." Martax grunzte. "Ihr gebt also auf!" Meena schüttelte den Kopf und schnappte erneut nach Luft "Natürlich nicht, aber die Vernuft sollte hier der einzige Sieger sein. Eure Gefährten werden sehr bald erwachen, wenn sie es nicht schon getan haben und ich habe meine Aufgabe an euch erfüllt. Ich hatte Euch die ganze Nacht lang im Auge. Lasst uns wieder zur Halle zurückkehren." Martax wollte sich dieses Patt nicht eingestehen. Er kannte nur Sieg oder Niederlangen, wobei letztes selten vokam, da sie meistens mit seinem Tod enden würde zumindest im Schattenreich. Doch es war wohl das Richtige hier aufzuhören. "Also gut." Er steckte seinen Zweihänder wieder weg. "Dann bringt mich zurück Meena." Er hatte in dieser Nacht sehr viel über die Kampfweise der Norne gelernt und es war gut für seinen Geist sich wieder der Situation eines Kampfes zu stellen. Er fühlte sich geistig wach und frisch. Zudem sollte seine Regeneartionsfähgkeit seine Kräfte wieder zurückklehren lassen bis sie aufbrachen. "Sagt habt Ihr auch Zauber gewirkt?" Meena schaute Martax verwundert an. "Nein, wieso?" - "Ich spüre seit kurzem so ein komische Leere in der Magengegend." Die Norne nickte. "Das ist kein Zauber, sondern wird der Hunger sein. Wann habt Ihr das letzte Mal etwas gegessen. "Essen? Oh ja.. diese Nahrungsaufnahme. Es ist selten, dass ich Essen musste. Hier im Diesseits kommt dieses Gefühl schon zum zweiten Mal seitdem ich hier bin. Also nach meiner Ankunft habe ich etwas gegessen.. das war vor drei Tagen." Meena schüttelte den Kopf. "Kein Wunder, dass Ihr Hunger habt. Kommt! Die Anderen werden ebenfalls ein Frühstück bekommen. Doch zuvor solltet ihr ein Bad nehmen! Dieser Kampf war für uns beide sehr schweißtreibend." Sie schnüfelte in seine Richtung. "Ja, Ihr stinkt!" Martax roch an sich selbst und konnte nichts auffälliges feststellen. Er roch immer nach Asche und Schwefel und es würde wohl nicht möglich sein dieses Geruch aus seiner Haut zu bekommen. "Was ist baden?" raunte er verärgert. Noch so eine menschliche Eigenart? Dämonen taten das nicht, wo auch wenn alle Flüsse und Seen aus Lava bestanden. "Ich führe euch hin und dann zum, Frühstück."
 
Unter starken Schmerzen verweilte der Janagi, wusste sich nicht weiter zu helfen, als sich auszuruhen. Für andere Dinge hätte er so oder so keine Kraft mehr gehabt, sein Körper hatte zu viel Blut verloren, zu viel Schaden genommen. Unter seinen Schmerzen stöhnte er leise auf, merkte gar nicht einmal richtig was um ihm herum geschah.
Plötzlich Füße, Stiefel, die sich schnell näherten. War seine Rettung gekommen, jemand der nach ihm schauen und ihn vielleicht sogar heilen würde? Doch wurde seine aufkommende Hoffnung schnell wieder zerstört, als er dieses paar Stiefel und Teile des an ihm vorbei huschenden Mannes an ihm vorüber ziehend merkte. "Bitte ... n-nicht ... weg-laufen...", stammelte er kraftlos vor sich her, sehr leise und womöglich nur für ihn hörbar. Die Bestätigung für diese Theorie bemerkte er auch erst, als sich die Schritte wieder von ihm entfernten. Kaum hörbar und schwach atmete er leise aus, die Hoffnung vollkommen verloren. Musste es wirklich so enden? Gerade die Freiheit erlangt und nun mit dem Tode bestraft?
Doch dann wie aus dem Nichts wieder Schritte, wieder Bewegungen hinter ihm, doch sie schienen langsamer, vorsichtiger. Definitiv keiner von den Sklavenjägern! Oijo sei gepriesen, jemand schien ihn gefunden zu haben! Er wollte sich bewegen, auf sich aufmerksam machen, doch der Schmerz und die fehlende Kraft hatten ihn fast schon vollkommen gelähmt. Diese Hilflosigkeit, dieses verdammte Gefühl nicht der Herr seines Körpers sein zu können, so müde zu sein, es erschlug Jadro beinahe, es erdrückte und beschämte ihn. Einst ein stolzer Krieger, der jetzt in einer schmutzigen Gasse, in einer von Menschen erbauten Stadt lag und allmählich ausblutete. In Gedanken flehte er Oijo an. Bitte, bitte, bitte, lass diese Person freundlich sein, lass sie mir helfen! Schon im nächsten Moment spürte er eine zarte Hand auf seiner Seite, er konnte gar nicht richtig fassen, wie froh er war einmal ein zartes Gefühl wieder zu verspüren. Sie half ihm sogar! Jedoch kam für den nächsten Moment das böse Erwachen, wie sie ihm helfen musste. Mit einem kräftigen Ruck spürte er, wie etwas schlagartig aus ihm herausgerissen wurde. Ein fürchterliches Brüllen entwich seiner Kehle, als der Bolzen wieder seinen Körper verließ und er auf den Rücken gedreht wurde.
Nun konnte er seine Erretterin sehen, ein Geschenk an ihn, dass er nie und nimmer ablehnen wollte. Ganz im Gegenteil, das würde er nicht machen! Seine müden, halboffenen Augen betrachteten sie. Eine Frau, ein Mensch. Ihr langes rotes Haar war kaum zu übersehen, es umrahmte ein weiches Gesicht, allerdings schien sie an sich nicht die größte Vertreterin ihrer Art zu sein. Aufmerksam hörte er ihr zu, er nickte nur schwach bei ihrer Hoffnung, dass er sie verstehen könne. Zwei Jahre unter Menschen und mit Menschen. Irgendwann lernte er ihre Sprache, zwangsweise. So hoffte er wiederum, sie hatte dieses schwache Nicken nicht übersehen.
Fest blickte sie ihn an, fixierte seine Augen, nachdem sie erklärte was sie vor hatte. "Und du wirst wach bleiben, sehe mir einfach in die Augen, und drücke meine Hand, wenn du das Geschenk der Lebenskraft annimmst, das ich dir mache." Genau das tat er auch, welch andere Wahl hatte er schon und nun musste er vertrauen, sein Leben in ihre Hände legen. Seine einzige Hoffnung zu überleben. Müde und doch mit den letzten Resten seiner Kräfte schaute er ihr in die blass-blauen Augen, seine feinen Ohren vernahmen noch Schritte, doch ehe er etwas sagen oder darauf aufmerksam machen konnte, verlor er sich in die Augen Sextanas. Seine Hand drückte ihre sanft und umschloss sie vorsichtig-schwächlich, ein Zeichen er sei bereit. Darauf erlebte er etwas, was er noch nie zuvor erlebt hatte.
Sein gesamter Geist, sein gesamter Körper schien allmählich federleicht zu werden, seine Schmerzen wurden von Augenblick zu Augenblick schwächer. Er spürte es, er spürte sie, nahm sie war, nur noch sie, während er ihr Tür und Tor für sie in seinen Verstand und Geist öffnete. Es war etwas, was er nicht zu erklären vermochte, etwas was er am ehesten mit einer plötzlichen, spirituellen Verbindung zu ihr beschreiben konnte. Der gesamte Fokus war nicht mehr auf das Physische gerichtet, er merkte wie er sich fallen ließ in dieses Gefühl der Sicherheit, der Geborgenheit, ein Gefühl der Kraft. Sein Atem wurde langsam ruhiger, aber stärker, sein schlagendes Herz verlangsamte sich zu einer ruhigen, rhythmischen Melodie. Dabei fühlte er genau, wie weit sie es in sein Inneres schaffte, ihre Augen schienen für diesen einen, wundervollen Moment ein Portal zu einem Paradies zu sein, das er als solches empfand. Natürlich wusste er auch weiterhin, wo er in Wirklichkeit war, wie es um ihn bestellt war, doch all dies fiel einfach von ihm ab. Die Kraft die sie ihm schenkte ließ ihn sich schwerelos werden, er empfand ihren Atem, ihren Herzschlag, vernahm das, was sie als Wesen umgab. Ihre Seele, das was sie austrahlte. Ein tatsächlich glücklicher Moment für ihn, zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit fühlte er sich richtig frei, so unbeschwert. So genoss er diese Verbindung die er in diesem Moment zu ihr hatte, blieb wach und konzentrierte sich auf sie. Weiterhin schwieg er und wartete geduldig, er spürte wozu sie das nutzen wollte, also ließ er sie einfach gewähren.
 
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Es war ja nicht zum ersten mal, das Fermar sehr oft für längere Zeit weg musste. Das kannte Lea ja schon länger, aber es war dennoch jedesmal nicht einfach gewesen für Lea. Doch jetzt war sie jedenfalls nicht alleine, somit waren Ablenkungen vorbestimmt. Noch etwas war jetzt erstmals auch kein Problem mehr für sie, das Martax nochmals Fermar jetzt angreifen würde. Da er ja jetzt nicht sie auf der Reise begleiten konnte. Was Lea noch erstaunte das ihre eigenen Heilungskräfte nicht eingesetzt hatten. Lag es daran das ihr Körper sich erstmal und von den ganzen Verletzungen die sie davon getragen hatte sich wieder erholen musste? Auch musste sich ihr Körper erstmal daran gewöhnen, es war eine große Veränderung von der Verwandlung zur vollwertigen Elfen Frau für den Körper gewesen. Anders konnte sie es sich nicht vorstellen. War das der Grund warum sie das Gefühl hatte das Fermar sich um sie sorgte. Doch jetzt gab es kein Weg mehr zurück. Wenn Lea sagte sie ist dabei, dann ist sie auch dabei. Lea merkte das ihr Arm immer noch nicht ganz verheilt war. Sie hatte zwei Brüche gehabt. Sie wusste das es etwas gab womit sie sich behelfen konnte. Um das ganze besser zu schützen.

Lea musste einen Rüstungsschmied finden. Da sie ja ihren Beutel mit sich trug kehrte sie um und ging Richtung Markt. Nach einigen Minuten und dem Herumfragen fand sie endlich einen Schmied. Sie ging in den Laden des Schmieds rein. Lea schaute nach einen Schutz für ihre Schulter bis zum Handgelenk für beide seiten. Da fand sie eine art kurzes Jäckchen das sie gut darunter tragen konnte. "Hallo könnte ich dies Jäckchen einmal anprobieren? Natürlich kann ich es euch auch gut bezahlen wenn es mir passt. Die Änderungen daran müssten aber schnell gehen, habe leider nicht viel Zeit." Lea ihr Mantel und auch das Gewand sahen nicht gerade billig aus. Der Schmied schaute Lea genau an. "Also nicht viel Zeit mmh und schnell sollte es auch gehen mmh. Also ihr könnt es bezahlen sagt ihr, nah gut mir sollte es recht sein." Er rief seine Frau die Lea beim anprobieren helfen sollte. Natürlich musste die Frau Lea erstmal beim ausziehen helfen. Ehe sie Lea bei der Anprobe von dem Jäckchen helfen konnte. Das Jäckchen war etwas zu groß gewesen. Der Schmied machte sich gleich an die Arbeit, so das es nur eine halbe stunde dauerte. Dann probierte es Lea nochmals an und es passte genau. Sie liest es an und die Frau half ihr sich wieder anzuziehen. Lea bezahlte den Preis auch wenn er ihr etwas zu überteuert vor kam. Doch das Jäckchen war so unauffällig unter ihrer Kleidung das es ihr das alle mal wert war diesen Preis bezahlt zuhaben. Dann bedankte sich Lea und verabschiedete sich beim Schmied ehe sie den Laden des Schmieds wieder verliest. Jetzt machte sich Lea auf dem Rückweg sie hoffe das keiner ohne sie los gegangen ist.
 
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Oriak erwachte aus einem tiefen und traumlosen Schlaf. Er sah sich um und erkannte die Kammer wieder, in der sich gestern zum schlafen nieder gelegt hatte. „oft ist es gut, wieder dort aufzuwachen, wo man eingeschlafen ist.“ dachte er lächelnd. „Nun denn, Zeit zu gehen.“ sagte er mit einem Blick aus dem Fenster. Er raffte seinen Kram zusammen, klopfte mit dem Zeigefinger vor der schlafenden Maus, die sich auf dem Fensterbrett zusammengerollt hatte, auf das Holz und sagte: „Timmi aufstehn, die Zeit zum Schnarchen bleibt jetzt nicht mehr, unsre Freunde kommen gleich an, nach langer Reise, von weit weit her.“ Die Maus wurde munter und Oriak setzte sie in ihren Beutel. Dann verließ er den Raum. Draußen stand neben der Tür ein Schemel, auf dem seine gewaschene Hose ordentlich zusammengefaltet lag. „Ah.“ machte er überrascht. „Danke.“ sagte er zu niemand bestimmten und packte sie ein. Dann wandte er sich der Halle zu. Es war wohl klug, dort auf die anderen zu warten. Dort angekommen, ließ er sich nieder und bat einen Ordensmann um etwas Wasser. Das wurde ihm gebracht, ein Frühstück lehnte er aber ab, er hatte noch eine Hand voll Knirpsrüben, die aß er. Er war sowieso kein Freund von frühzeitigen Mahlen am Tag, zuerst sollte man mal was geleistet haben, bevor man sich den Wanst vollschlagen konnte, so meinte er. Er benetzte einen Zeigefinger mit Wasser und hielt ihn Timmi hin, der durstig daran saugte.





Zottel schlich schon seit geraumer Zeit durch die Gassen, in denen sich teilweise noch Finsternis hielt. Das kam ihm entgegen, nahm er sich doch alleine, wie er war, vor den Wachleuten in Acht. Er hatte gelernt, das viele Zweibeiner auf ihn anders reagierten, wenn Oriak dabei war, sie waren dann freundlicher, nicht so abweisend oder feindselig, wie sie sich oft zeigten, wenn er alleine unterwegs war. Und so trieb er sich herum, auf verwinkelten Umwegen hin zum Tor, hinter dem der alte Galgenplatz lag, an dem er auf seinen Begleiter und dessen Anhang warten wollte. Dann hatte der das Tor im Blick. Es lag vor ihm und war offen, aber er konnte nicht einfach da durch spazieren, das könnte böse enden. Also wartete er, in seiner kleinen Gasse liegend und zerbrach sich den Kopf, wie er durch das Tor kommen konnte. Es dauerte eine Zeit und ihm wollte nichts einfallen, als sich plötzlich eine gute Gelegenheit ergab. Ein alter Mann ritt auf einem Esel durch das Tor hinaus und hinter ihm kam eine große Herde Ziegen. An die hängte er sich dran und versuchte den Anschein zu erwecken er wäre als Schutzhund bei der Herde dabei. Und tatsächlich! Es klappte. Er kam unbehelligt durch das Tor.
Draußen wetzte er davon, Richtung alter Galgenplatz.
 
Gestern war sie hier noch mit Fermar, Ha'jett und Sextana unterwegs, es tat ihr in der Seele weh das Fermar nicht mehr bei ihr war. Doch wusste sie auch das Fermar gebraucht wurde, so wie sie jetzt auch von dieser Gruppe gebraucht wurde die heute aufbrechen wird. Lea kam wieder an den Stand wo sie gestern mit den anderen und Fermar war. Da fiel dem Händler der leichte rötlichen Hautausschlag am Hals bei ihr auf. "Entschuldige mal Ihr habt da einen leichten rötlichen Hautausschlag an euren Hals" Lea war völlig überrascht von dem was der Händler zu ihr sagte. "Als ich mich heute früh gewaschen hatte war der Hautausschlag an meinem Hals noch nicht da gewesen." Der Händler gab ihr einen Spiegel damit sich Lea selber den leichten rötlichen Hautausschlag am Hals ansehen konnte. Lea dachte nach woher der kommen könnte, vielleicht lag es daran das ihre Heilkräfte sich selber zuheilen nicht wirklich eingesetzt hatten. Könnte es sein das sie sich ausversehen die Falschen Beeren aus dem Beutel der Heilpflanzen und Heilkräutern den Fermar ihr hingehalten hatte herausgeholt hatte und es ihr nicht wirklich bei dem flackern licht auf dem Dach des Tempel gestern aufgefallen ist. Hat sie sich dadurch vielleicht selbst vergiftet. Lea fragte gleich mal beim Händler nach. "Könnt ihr mir sagen welche Heiltränke gegen eine Vergiftung hilft?" Der Händler schaute Lea genau an. "Ja ihr habt großes glück ich habe einige sehr gute Heiltränke dafür, diese helfen sehr gut. Ich habe aber auch eine Flasche die das Gift sofort neutralisiert, nur ist diese Flasche nicht sehr billig. "Lea sah den Händler genau an. "Geht das Gift dadurch schneller weg, oder bleibt es sich gleich nur das es länger dauert?" Der Händler zeigte das Lea sich zu ihm mit ihren Kopf vorbeugen sollte, dann flüsterte er zu Lea ins Ohr "Es gibt schon unterscheide. Die Teure Flasche Neutralisiert das Gift sofort, Somit könnt ihr sofort wieder alles tun. Noch ein vorteil ihr füllt euch völlig normal. Bei dem anderen dauert es halt auch länger wenn ihr dann Zeit habt. Könnt ihr auch auf die billigere Variante zurück greifen. Doch ihr füllt euch halt auch noch sehr schlapp dazu, so das ihr euch sehr müde fühlt."

Lea überlegte kurz. Wenn ich die billigere Lösung nehme bin ich der Gruppe wirklich keine große Hilfe, dann bin ich eher eine sehr große last für die Gruppe. Da ich mich dauern schlapp fühle und damit noch die Wüste mit der Gruppe durch queren. Nein das kann ich nicht verantworten also werde ich diese teure Lösung nehmen müssen. Dann hob Lea wieder ihren Kopf hoch und sie zeigte auf die teuern Flasche. Der Händler stellte die Flasche zur Seite. Dann sah Lea noch drei Feldflaschen auf diese zeigte sie auch. Sie sah sich weiter um da fiel ihr zwei große lange Tücher auf. Auf diese zeigte Lea auch. "Ich nehme noch eine Umhängetasche darin könnt ihr alles einpacken." Daraufhin holte Lea ihren Beutel hervor den sie öffnete und somit alles bezahlte. Als das erledigt war machte Lea ihren beutel wieder zu, dann steckte sie ihn wieder ein. Der Händler sah das Lea ihren einen Arm in eine Schlaufe hatte, als er Ihr die Umhängetasche gab in dem er fast alles eingepackt hatte. Als sich Lea diese sich umhängte. Dann gab der Händler die teure Flasche. "Bitte trink gleich davon, somit kann das Gift gleich neutralisiert werden. wenn ihr wollt für euren Arm habe ich auch noch etwas damit es schneller verheilt." Lea machte das was der Händler sagte und trank die Flasche leer. Dann verschlosst sie die leere Flasche und steckte diese in die Umhängetasche ein. "Nein das mit meinem Arm geht soweit wieder aber danke. Nochmals Dankeschön das ihr habt mir sehr geholfen. Hiermit wünsche ich euch weiterhin noch sehr viele gute Geschäfte." Dann verabschiedete sich Lea von dem Händler wieder. Jedenfalls fühlte sie sich damit jetzt auf der sicheren Seite was den Hautausschlag an ihren Hals an ging. Es könnte aber auch vom Obst gekommen sein. Lieber etwas Vorsicht als hinterher eine böse Überraschung zu haben. Worauf sie ihren weg wieder weiter zum Tempel fortsetzte.
 
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Ganz offensichtlich hatte das pelzige Wesen, das vor ihr auf dem Boden lag, kein Problem mit der Magie an sich - dies erleichterte ihr den Zugriff auf den Janagi erheblich.
Er ließ seine Mauern fallen, und damit auch die Last des Schmerzes und des Blutverlusts, als Sextana ihm tief in seine Seele blickte. "Heute ist nicht der Tag, an dem du stirbst.", murmelte sie und lächelte unkontrolliert, als die Lebenskraft in den Augen des Janagi zu erkennen war. Alles an ihm und in ihm schien sich zu beruhigen, sodass Sextana sich bereit fühlte, seine Wunden zu verschließen und den Körper bestmöglich in Ursprungsform zu bringen.
Der Rotschopf inspizierte ihren Patienten zügig - der Einstich in seinem Rücken, in dem gerade noch ein Bolzen gesteckt hatte, war nicht die einzige Verletzung.
Dazu kam der Einstich in seine Schulter links, der auf jeden Fall alles andere als harmlos war. Sextana war froh, dieses Wesen nicht noch später vorgefunden zu haben.
Prüfend hob Sextana die Arme als nächstes, um ihre Beweglichkeit zu prüfen, und tat es mit den Beinen einige Sekunden später gleich. Die Sklavenhändler waren kaltblütige Monster, die den Janagi mit viel Feuerkraft gejagt zu haben schienen. Auch seinen linken Fuß hatte es wohl erwischt, zum Glück war er allerdings nicht gebrochen, sondern nur verstaucht. Sextana strich sich die Haare aus dem Gesicht, bevor sie ihre Hände schließlich auf die Brust des Schwerverletzten drückte. Wieder starrten ihre Augen in Seine, auf dass er sich noch immer auf ihre Verbindung konzentrierte, und sie die Magie aus ihr fließen lassen konnte. Ja, nach einigen Momenten konnte sie es spüren, wie diese Kraft sie verließ und ihren Platz an jeder Wunde des Janagi fand. Sie erfüllte ihn, bettete ihn, ließ Wunden verschließen und Knochen stützen. Durchaus hatte es den Janagi schwer erwischt, und sie wusste nicht, ob es nicht langwierige Folgen mit sich brachte. Seine Verstauchung war dabei nicht das große Problem, sondern der Blutverlust des Janagi und außerdem die innerlichen Verletzungen, die unter den Narben pochen konnten.
Der Rotschopf hoffte, dass sie sich von dieser Anstrengung schnell erholen würde, und beendete den Pakt so schnell sie konnte, nachdem die Wunden kein Blut mehr verlieren konnten.
"Ich lasse dich frei, deinen Geist lasse ich los.", sagte sie und ließ auch ihre Konzentration von ihm ab, indem sie begann, über ihr weiteres Vorgehen nachzudenken.
Langsam drehte sie seinen Körper etwas zur Seite und betrachtete seinen Rücken, an dem eine schwach schimmernde, goldige Narbe zu erkennen war. Auch seine Schulter schien alles gut verkraftet zu haben. Seine Kräfte allerdings.. Sextana konnte nicht sagen, wann er wieder bei Kräften sein würde. So viel Blut hatte seinen Körper verlassen, dass sie ihn ungern einfach in der Gasse zurück lassen würde. Besser wäre es, sie würde ihn einfach mitnehmen, um ihm bei seiner Genesung helfen zu können, aber auch, damit sie sich in Zukunft nicht fragen würde, ob der Janagi noch ihre Hilfe gebraucht hätte. Immerhin hatte sie andere Sorgen, als sich mit Gewissensbissen zu beschäftigen!

"Hör mal. Dass ich dir geholfen habe hat nicht mehr zu bedeuten, als dass ich einfach nicht zusehen wollte wie jemand krepiert!", sagte sie schnell, als sie ihre Fassung zurückerlangt hatte und sicher war, dass er in keine Bewusstlosigkeit fallen würde. "Wie lautet dein Name? Du kannst mit mir kommen, wenn du mir versprichst dich zu benehmen.", erklärte sie, "Wer weiß schon, ob du in den Fängen dieses Gesindels irgendwie.. irre geworden bist oder so." Langsam stand Sextana aus der Blutlache auf, die ihren Rock durchtränkt hatte und ihn unangenehm an ihren Beinen kleben ließ. Zum Glück hatte sie sowieso noch frische Klamotten in ihrem Zimmer bei den Seraphen auf der Komode liegen.
"Es ist nicht so weit, aber wenn wir angekommen sind, haben wir nicht viel Zeit zum Verschnaufen.", murmelte sie. "Was sagst du? Lass mich dir helfen. Eine große Wahl hast du sowieso nicht!", sagte sie und lehnte sich leicht über, um dem Janagi die Hand zu reichen und ihn vielleicht sogar, solange es ihr gebrechlicher Körper erlaubte, zu stützen.
Erst jetzt wurde ihr klar, wie schräg und ungeordnet ihre Bluse über ihrem Leib hing, und lief ein wenig rot an. "Ich vergaß.", sagte sie mit einem hektischen Blick in die Gasse, in die der Seraph verschwunden war. Dabei knöpfte sie nur ein paar Knöpfe mehr zu, richtete die Bluse etwas und kehrte in die Position zurück, in der sie bereit war dem Janagi zu helfen. "Ich habe nicht mehr viel Zeit, befürchte ich. Also dann."
 
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Lea ging jetzt wieder weiter bis sie endlich wieder vor den Treppen es Tempels stand. Es war ein Komisches Gefühl den Tempel ohne Fermar wieder zu betreten. Sie ging zum Zimmer zurück, wo sie Geo bereits freudig erwartete. An ihrem Neuen Mantel war zum glück auch eine Kapuze dran gewesen. Lea kniete sich zu Geo herunter. Der an sie hochkletterte und dann sich in die Kapuze rein legte. Lea erhob sich wieder, als sie dann zum Spiegel lief. Da sah sie das der Hautausschlag am Hals wieder fast weg war. Lea fühlte sich völlig erleichtert, davon das der Hautausschlag am Hals fast wieder weg war. Nun ging sie zu den Stühlen über wo der Rucksack lag und die andere Umhängetasche dran hing. Lea machte den Rucksack auf darin war noch genügen platzt. So das sie zu erst den Inhalt der einen Umhängetasche die am Stuhl hing in den Rucksack einräumte. Dann räumte sie den Inhalt der anderen Umhängetasche rein, die sie noch umhängen hatte. Nur die beiden großen Tücher legte sie auf den anderen Stuhl drauf. Als auch diese Umhängetasche Leer war, zog sie diese vorsichtig aus. Diese faltete sie zusammen und legte sie in den Rucksack. Dann machte sie das selbe mit der anderen Umhängetasche. Die sie ebenfalls in den Rucksack rein räumte. Lea schaute sich noch einmal im Zimmer um ob sie etwas vergessen hatte. Doch sie hatte an all ihre Sachen gedacht. Dann zog sie vorsichtig den Rucksack an. Jetzt nahm sie beide große Tücher, eines nach dem anderen Legte sie vorsichtig über den Kopf, so das beide gut zusammen passten. Dann legte sie diese zweimal vorsichtig um den Hals und liest es dann lang herunter hängen. Worauf sie zu der Türe das Zimmers ging und dieses jetzt verlist. Als sie wieder vor dem Zimmer stand, musste sich noch einmal kurtz an Fermar denken. Darauf ging Lea zur Halle wo sie Oriak am Tisch sitzen saß. Sie ging zum Tisch dort stelle den Rucksack an der Wand ab. Dann suchte sie sich einen Stuhl aus auf dem sie sich setzte. Sie hatte sich neben Oriak gesetzt.
 
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Lea hatte sich neben Oriak gesetzt. „Na?“ fragte er sie und schluckte runter: „Wo ist denn euer Geisterfreund?“. Bevor sie jedoch antworten konnte sprach er gleich weiter: „Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich euch gestern nicht weiter behandelt habt. Versteht es bitte so. Ich habe euch soweit behandelt, dass Zeit war auf einen echten Heilkundigen zu warten. Mehr konnte und wollte ich nicht tun.“ Er sah sie an: „Wisst ihr, ich habe schon Männer sterben sehn, weil sie von jemanden behandelt wurden, der das was er tat gar nicht verstand. Und genau das wäre bei mir gestern auch der Fall gewesen. Und ohne Not eine Komplikation eurer Verletzung oder gar Schlimmeres zu riskieren, das wäre wahrhaft töricht gewesen. Ach ja,..“ Ihm fiel noch was ein, er zog einen kleinen Beutel hervor: „Hier,“ sagte er lächelnd und reichte ihn ihr: „Euer Gold. Ihr hattet es mir geliehen, als wir hier angekommen waren, aber ich habe es glücklicherweise nicht gebraucht.“

 
(K)ein Morgen wie jeder andere.

Der Weg war lang, kalt und ungemütlich. Helena fror, als sie Kiefernstein die sich schlangengleich windende Straße hinabfolgte, das drohend aufragende Herrenhaus im Rücken, während sich die Stadt vor ihnen, eben noch ein glitzernder Teppich, langsam zu einer unbehaglichen Masse erhob, mit ihren gelben Fenstern wie hundert Augen. Ihr Voranschreiten war zuerst ein einsamer Marsch, wurde aber mit dem Betreten der ersten häusergesäumten Gasse mehr und mehr zu einer Prozession vieler unbekannter Gesichter, als sich Menschen und Elfen aus allen Ecken und Winkeln Trauerlieds vereinigten, Kiefernstein samt seiner maskierten Begleiterin in sich aufnahmen und sie wie ein stetiger, öder Fluss voranzutragen schienen. Über das Ziel bestand keinerlei Zweifel. Die Geigenspieler hatten mithilfe ihrer schauerlich klagenden Instrumente ganze Arbeit geleistet. Der Palast, ein Mahnmal der Dekadenz in diesem zu Unrecht genommenen und wie aus Trotz unwirtlichen Land, thronte über den Dächern wie ein alter fetter Mann. Helena fühlte sich an Extan erinnert, der diesem Gleichnis angeblich ebenso nachgeeifert hatte, wie das Gebäude, in dem er residiert hatte. Sie verdrängte das mulmige Gefühl, das ihre Gedanken zu beherrschen drohte und dessen Quelle sie nicht erahnen konnte. Schon beim Verlassen des Anwesens hatte sie ein unangenehmes Kribbeln in der Magengegend verspürt, als würde dort ein Schwarm giftiger Ameisen sein Unwesen treiben. Nun aber tat sie ihr Bestes, diese Vorahnung unbekannter Herkunft zu ignorieren und beeilte sich, mit Kiefernstein Schritt zu halten, der unglücklich und noch immer merklich verärgert wie ein enttäuschtes Kind vor sich hinbrabbelte, das Gesicht finster, die Fäuste geballt.
Scheinbar unzählige, rutschige Stufen später erreichten sie den Vorhof des Palastes, eine windumtobte Plattform, deren feuchtes Pflaster im Licht des Eingangstors golden glänzten. Der tiefe Schlund des Regentensitzes fraß Reihe um Reihe der heranströmenden Schaulustigen und verwandelte sie in lichtgekränzte Silhouetten, bevor Helena selbst die Schwelle überschritt und zusehen konnte, wie sich die Menschenmenge in den Thronsaal ergoss, rot, blau, golden und zweifellos hochherrschaftlich. Es war hell und warm hier und sie begann sich, in den schneefeuchten Kleidern unwohl zu fühlen. Doch hatte sie eine Ahnung, dass ihr die Söldnerrüstung an diesem Morgen noch dienlich sein würde. Die Luft stank nach Verwirrung, Spannung und kaum unterdrückter Unzufriedenheit. Helena bemerkte, dass sie nicht die einzige war, die nervös ihre Waffen betastete. Kurz warf sie einen Blick nach oben und staunte über die Kunstfertigkeit, mit der sie vor vermutlich sehr langer Zeit bemalt worden war. Mit zarten Farbtönen war dort oben ein blassblauer, von hauchfeinen Wattewolken gezierter Himmel dargestellt worden, der in keinem Vergleich zu dem ewig grauen Firmament über Trauerlied stand. Schicksalhaft hob sich der blaue Kunsthimmel auch von der schwelenden, tropfenden und schmutzigen Menschenmasse ab, die erwartungsvoll zum Thron starrte und den teuren Teppich mit unzähligen schlammigen Stiefeln ruinierte.
"Seht, da vorne. Es geht los.", raunte Kiefernstein ihr zu, während das Murmeln der Schaulustigen langsam abebbte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um des neuen Regenten gewahr zu werden. Fast hätte sie ihn nicht entdeckt, zu viele Wachen umgaben das Paar, das da vorne stand, fast verloren in der Flut der Einwohner Trauerlieds. Der Regent wirkte umzingelt, und begann doch selbstbewusst zu sprechen. Helene nutzte den Moment, um einen Blick auf die Frau an seiner Seite zu werfen. Zweifellos eine Elfenfrau, die dort oben so Fehl am Platze wirkte, wie Helena sich fühlte.

Ein feiner Regen aus Blut explodierte neben Helena und prasselte auf das kalte Metall ihrer Maske. Sie taumelte zurück, als der sterbende Adelige sich die zerfetzte Kehle haltend niedersank und selbst im Antlitz des sicheren Todes noch hasserfüllte Flüche auszustoßen versuchte, die mit ihrem letzten beseelten Funkeln erfüllten Augen voller Abscheu auf seine Mörderin gerichtet. Jene, eine Elfe, die triumphierend einen Dolch hochhielt, von dem der Lebenssaft des Opfers troff, spuckte ihm ins Gesicht und verschwand dann in der Menge. Helena war entsetzt, nicht wegen des Mordes, sondern wegen des Wahnsinns, der in den Augen der geschundenen Sklavin gelodert hatte. Der Thronsaal versank im Chaos. Der Regent hatte gute Worte gesprochen, doch im falschen Moment und in falschem Umfang. Das Resultat war eine Revolte, reine Blutgier, Rachelust, die hier, wo so viele aufgebrachte Personen auf engstem Raum versammelt waren in einem handfesten, grauenvollen Massaker zu gipfeln drohte. Sie erkannte, dass auch sie selbst früher oder später Opfer der allgegenwärtigen Gewalt werden konnte, die allumfassende Anarchie kannte keine Unschuld. Die Menge teilte sich in einem günstigen Augenblick und sie konnte erkennen, dass der Regent nach seinem vergeblichen Versuch, diesen Sündenpfuhl auf den rechten Weg zu führen von seiner elfischen Begleiterin erst geschlagen und dann fortgezerrt wurde. Die silbernen Panzerplatten der Ehrenwache glänzten bereits rötlich im Licht des mächtigen Kronleuchters, nachdem sie gewaltsam Welle um Welle aufbegehrender Bürger zurückgeschlagen hatten. Die fassungslos geweiteten Augen des Regenten, die aussahen wie die eines verwirrten Kindes waren das letzte, was Helena von ihm sah, bevor der tödliche Reigen des Gemetzels sich wieder schloss. Zeit von hier zu verschwinden.
Kiefernstein unterdessen war bisher von den klingengespickten Wogen der Menschenmenge verschont geblieben, mehr aus Glück als aus Können, da er lediglich tobend auf der Stelle hüpfte, mit den Fäusten wedelte und seinem Zorn über den jüngsten "Gesetzesvorschlag" seines neuen Regenten mit unsinnigen Satzfetzen Luft machte. Kurz entschlossen packte sie ihn am Handgelenk, um ihn in Richtung des noch immer weit geöffneten, doch heftig umkämpften Ausganges zu zerren. Dort, an der Pforte, die in die eisige Kälte Chantrasams hinausführte staute sich die Menge zu einem panischen Bündel, das den Weg ins Freie wie ein Korken verschloss. Diejenigen, die die Rache ihrer geknechteten Sklaven fürchteten, oder diejenigen Elfen, die die Freiheit der verdienten Vergeltung vorzogen versuchten um jeden Preis zu fliehen. Helena erkannte, dass der Tod dort am grausamsten, am hinterhältigsten wütete. Schon längst sah sie leblose Gestalten in der Menge, die von der schieren Masse um sie herum mitgetragen wurden und wie Puppen die Gliedmaßen pendeln ließen.
"Boss, kennt ihr einen anderen Weg aus dem Palast? Die Pforte ist unpassierbar!"
Ihr Auftraggeber, der sich nur widerwillig von ihr mitzerren ließ, schien sie nicht einmal zu hören. Noch immer hatte er die fischige Hand zur Faust geballt erhoben und brüllte dem flüchtigen Herrscher nach.
"... was erlaubst du dir, du widerlicher Emporkömmling! Und wer ist diese Elfenschlampe an deiner Seite?! Diese Unzucht muss bestraft werden, im Namen Extans, des wahren Herrschers von Trauerlied! Kaum ist er tot trittst du das Andenken meines Vetters mit Füßen und..."
"Kiefernstein, bei allen verdammten Geistern! Wenn wir hier nicht rauskommen kann ich nicht für eure Sicherheit garantieren! Wollt ihr, dass wir beide draufgehen? Wir! Müssen! Hier! Raus!"
Er verstummte und blickte zornig zu ihr hinab.
"Ohja, das müssen wir. Ich weiß genau, welchen Weg wir einschlagen werden!"
Helena konnte die Angriffslustigkeit in seiner Stimme nicht deuten, die einen fast schon triumphierenden Ton angenommen hatte. Doch sie fügte sich, froh wenigstens aus der unmittelbaren Reichweite des mörderischen Treibens zu kommen. Er eilte voraus, steuerte auf einen kleinen Seiteneingang zu, der wohl normalerweise nur von der Dienerschaft genutzt wurde. Es erstaunte sie, dass dieser blasierte Spinner überhaupt jemals Notiz von so einem unwürdigen Pfad genommen hatte. Sie erreichten einen kahlen Flur, und schon bald nahm sie das vorher allgegenwärtige Geschrei von Raserei und Ableben nurnoch gedämpft wahr. Sie meinte, dass die Plattform oberhalb der Palasttreppe ganz nah sein musste, doch Kiefernstein stürmte in eine andere Richtung davon. Fluchend folgte sie ihm und hatte nach kurzer Zeit die Orientierung verloren. Das dumpfe Dröhnen der vielstimmigen Meute schien von Überall her zu kommen und erfüllte die Gänge der Bediensteten mit alptraumhaftem Hall.
Verzweifelt folgte sie stolpernd ihrem entschlossenen Auftraggeber, der erhitzt fluchend aber zielstrebig voraneilte, sie über Treppen, Flure und durch Zimmer führte, um ihr wie sie hoffte den Weg nach draußen zu zeigen.
Bald, sagte sie sich, bald wären sie dieser Hölle entkommen.
Doch nein. Eine letzte Tür wurde durch Kiefernsteins Hand aufgestoßen, mit einer Wucht, die sie auf der anderen Seite gegen die Wand donnern ließ. Der Gang, auf den sie nun hinaustraten war hell und breit, vom Licht vieler Kerzen erfüllt, die die Schatten der Möbel wie Spukgestalten tanzen ließen. Die wütenden Stimmen eines erhitzten Wortwechsels waren vom Ende des Ganges zu hören. Helena schwante Übles. Das hier war sicher nicht der Ausgang.
"Boss... wo sind wir?"
Kiefernstein antwortete nicht, als die Stimmen verstummten. Das Geräusch einer Tür, die aufgerissen wurde. Ein kurzes Klirren von Metall. Sie konnte nur ahnen, was dort vor sich ging, als sie dem verstummten Adeligen folgte.
Sie erreichten eine Kreuzung des holzvertäfelten Flurs. Zu ihrer Linken befand sich eine halb geöffnete Tür, in deren Mitte die Leiche eines Gardesoldaten lag und langsam ausblutete. Ihre Schritte machten ekelerregend schmatzende Geräusche, als sie den rot getränkten Teppich überquerten. Dann stieß Kiefernstein die beiden Flügel der Tür auf.
Das Zimmer war prachtvoll eingerichtet, nur edelste Hölzer, feinste Stoffe und das herrlichste Porzellan waren hier arrangiert, alles gesprenkelt von den regenbogenfarbenen Lichtreflexen des wohl teuersten Kronleuchters, den Helena jemals erblickt hatte.
Den Kontrast dazu bildete die Leiche eines weiteren Soldaten, die blutverschmierten Gestalten einiger wehrhaft aussehender Elfendamen, sowie das Regentenpaar, das in einer grausigen Umarmung auf dem Boden in der Mitte des Raumes kauerte. Sie, in zerfetztem Brautkleid, mit zornverzerrtem Gesicht, voller frisch vergossenem Blut. Und er, den Mund weit aufgerissen, seinen letzten Atemhauch mit den krampfhaft fuchtelnden Händen scheinbar festhalten wollend, und dennoch sterbend.
Die Braut erhob sich mit düsterem Blick und zerrte sich das lästige, geschundene Kleid vom Leib. Helena brauchte einen Moment, um das gesehene zu verarbeiten, um sich einen Reim auf die Geschehnisse zu machen. Kiefernstein unterdessen bebte wie ein Vulkan, der kurz davor war, mit Feuer, Asche und Rauch um sich zu werfen. Stumme Worte wollten seinen verzerrten Mund verlassen, Speichel sammelte sich in seinen Mundwinkeln, während die Augen aus den Höhlen springen mochten. Sie trat einen Schritt beiseite, gerade rechtzeitig, als der Adelsmann explodierte.
"SKANDAL! SKANDAAAL!"
Grob zückte er sein unhandliches Schwert. Ganz beiläufig registrierte sie, dass es eine schöne Arbeit war, mit juwelenverziertem Korb, der die Hand schützen sollte.
"Ihr glaubt wohl, damit wäre euer Verrat perfekt, nichtwahr? Nicht mit mir! Diese Ränke hat hier und heute ein Ende. Glaubt nicht, ihr könntet mich, Erhval Kiefernstein, Vetter des Lord Regenten Extan, so einfach täuschen!"
Er fuchtelte mit dem Rapier herum, während Helena zögernd nachfolgte und ihre Dolche zog. Ekel packte sie erneut, vor dem gnadenlos verblendeten Mann neben ihr.
"Erst ermordest du den edlen Extan, Elfenweib, um dann mithilfe dieses Verräters die Macht über Trauerlied zu erlangen! Glaube mir, die Einwohner dieser Stadt sind klüger als du denkst."
Selbstgefällig fügte er hinzu: "Du hast gesehen, was sie zu diesem... 'Gesetz' deiner Marionette zu sagen hatten."
Anklagend hob er die Klinge, sodass die funkelnde Spitze auf die Elfe zeigte.
"Ich weiß nicht, was du diesem speichellecker Stenian versprochen hast, damit er dir gehorcht, aber lass dir sagen, dass es NIEMALS Gleichheit zwischen deiner wilden Barbarenrasse und dem stolzen Volk Trauerlieds geben wird! Tieren die Rechte, die Tieren gebühren, sage ich!"
Helena merkte, wie sie zornig wurde. Dieser Kiefernstein stand exemplarisch für Alles, was in dieser Stadt falsch war.
"Lady Adriennen!"
Sie zuckte zusammen.
"Nehmt dieses Gesindel fest. Zumindest diese niedere Kreatur, diese Elfenhu*e, damit sie öffentlich gerichtet werden kann. Tötet die anderen!"
Verhalten machte sie einen Schritt an ihm vorbei und fragte sich, wie er sich das vorstellte. Sie stand alleine einer Überzahl gegenüber, vermutlich erfahrene Kriegerinnen. Doch sie hatte ihre Magie.
"LOS DOCH!", plärrte es hinter ihr und sie bekam einen Stoß gegen die Schulter. Helena schwankte aus dem Gleichgewicht und ließ einen Dolch fallen. Eine der Elfinnen nutze den Moment, um vorzuspringen. Im letzten Moment gelang es Helena, einen Schild zu beschwören, doch brach sie unter der Wucht des Schlags in die Knie. Dieser Wahnsinnige würde sie beide ins Grab bringen, schwirrte es ihr durch den Kopf, als sie mit gefletschten Zähnen den Energie in ihrem Schild anstaute, um ihn zu überladen. Scheppernd brach das Kraftfeld und schleuderte die überraschte Elfe nach hinten.
Triumphierendes Gelächter entstieg der Kehle Kiefernsteins. Helena rappelte sich taumelnd auf und spürte, wie ihr der Schweiß auf die Stirn trat.
"Na los! Gebt ihnen den Rest, Söldnerin!"
Kalte Wut bebte nun in ihrer Brust. Nichtnur, dass er ein gestörter Despot war und sich in elitären Rassismus kleidete wie in einen Winterpelz, seine labile Art hatte ihr soeben fast den Hals gekostet.
"Nein", flüsterte sie.
Kiefernstein verstummte, verwirrt. Dann brach die Raserei erneut über sein Gesicht herein, wie eine tosende Sturmflut.
"Wie könnt ihr es wagen, Söldnerin?! Ich befehle euch, diese Kreaturen auszulöschen! Ihr gehört mir!"
"Macht Eure Drecksarbeit selbst, Fichtenstein, A*schloch!"
"Es heißt KIEFERNSTEIN, ihr törichtes, käufliches Weibsbild. Ihr seid nicht besser als... ugh!"
Er sackte zusammen und taumelte gegen Helena, die mit ihrer rechten Hand noch immer fest den Dolch umklammert hielt, den sie ihm in den Leib gerammt hatte. Sein Kinn ruhte nun auf ihrer Schulter, die Arme lose herabbaumelnd.
"Aber... ich habe euch Gold gegeben.. Söldnerin." Er hustete und sie wusste, dass es Blut war, das nun ihre Schulter benetzte.
"Wir hatten... einen Vertrag.", klammerte er sich noch immer, in diesem Moment in dem die Stadt in Chaos und Gewalt versank, an die Gesetze und Statuten seiner Schreibstube.
Helena griff ihn am Kinn und hielt ihn in einem Fuß Entfernung von sich, um ihm in die verblendeten Augen zu blicken.
"Sche*ß auf deinen Vertrag."
Mit einem Übelkeit erregendem Schmatzen entfuhr die Klinge dem Körper des Toten und sein lebloser Körper sank dumpf polternd auf dem Boden des wunderschönen Zimmers zusammen.

Sie ließ den Dolch fallen und registrierte erst jetzt zur Gänze, was sie getan hatte. Sie hatte sich ganz dem Zorn hingegeben.
Dann spürte sie eine Klinge in ihrem Rücken, die sie unangenehm Kitzelte. Sie wusste, dass die Schneide mit anatomischer Genauigkeit so gezielt war, dass sie ohne Umschweife durch den Rücken ihr Herz durchbohren würde, wenn sie zustieße.
Helena hob langsam die Hände und begann dann, sich vorsichtig umzudrehen. Klingen deuteten auf sie.
"Bitte", flüsterte sie, "ich habe nichts mit dieser Fehde hier zu schaffen. Ich suche lediglich jemanden."
Ganz vorsichtig, damit die Geste nicht falsch gedeutet würde, führte sie die Hand zum Verschluss, der Maske, um ihn dann zu lösen und die Gesichtsverhüllung abzunehmen. Sie wollte derjenigen, deren Gnade sie nun ausgeliefert war frei in die Augen sehen können.
Ein plötzliches Beben ließ Helena straucheln und fast hätte sie sich in eine der Klingen geworfen, als sie japsend versuchte, das Gleichgewicht wiederzuerlangen. Mit einem dezenten Klingeln, gefolgt von einem rieselnden Wölkchen Stuck machte sich der teure Kronleuchter bemerkbar, der jetzt begonnen hatte, quietschend in seiner Halterung zu pendeln. Aber er hielt.
Was war das gewesen? Ein Erdbeben vielleicht, überlegte Helena und tauschte einige bestürzte Blicke mit den Elfendamen, die sich die ruckartige Erschütterung scheinbar ebenso wenig erklären konnten wie Helena selbst. Eine Bewegung am Fenster ließ sie herumfahren. Dort war etwas vom Dach des Palastes herabgefallen. Aber was?
Weitere Schemen folgten nun und hoben sich schwarz vor dem Licht des aufkeimenden neuen Tages ab. Es waren Bruchstücke. Mauerwerk. Dann herrschte Stille.
Wieder traf ein Schlag den Palast, diesmal wurde sie wirklich von den Füßen gerissen, Haare, Kleider, Haut vom herabrieselnden Putz der Decke weiß getüncht. Diesmal war es mit einem Ruck nicht getan, anhaltendes Dröhnen und Poltern ging durch Mark und Bein und ließ alles erzittern.
Sie kam schwankend auf die Füße und taumelte zum Fenster, verzweifelt einen Blick zu erhaschen, irgendetwas, das eine Erklärung bieten mochte. Doch der Blick auf die Stadt blieb ihr zunächst verwehrt, als die geborstene obere Hälfte eines Palastturmes samt bröckelndem Ziegeldach und Wasserspeiern vor ihr hinab in die Tiefe trudelte. Das Geräusch des Aufpralls war dumpf und fern.
Erst jetzt war es Helena möglich, die Stadt zu überblicken und zu versuchen, die Lage zu erfassen. Einige Rauchsäulen begannen bereits, sich von den Dächern der Stadt emporzukringeln, von unten diffus orange beleuchtet. War das den aufbegehrenden Bürgern geschuldet? Oder...
"Bei den Geistern."
Ein Windstoß hatte den Rauch zerrissen und den Nebel im Hafenbecken aufgewirbelt. Und im Licht der zurückhaltend aufgehenden Sonne konnte sie dunkle Umrisse ausmachen, auf denen viele kleine Lichtpunkte wimmelten und zuckten. Schiffe.
Und nun wurde ihr auch klar, was den Palast so sehr hatte erbeben lassen. Denn just in diesem Augenblick löste sich ein Schwarm Funken von den Schiffen und jeder einzelne Funke beschrieb einen eleganten Bogen über den Himmel. Und wo diese Funken einschlugen, blieb kein Stein auf dem anderen.
Verzaubert von dem beinahe anmutigen Flug dieser aus der Ferne so winzigen Geschosse starrte Helena verträumt aus dem Fenster. Bis ihr auffiel, dass einer der Funken immer größer wurde.
Mit einem Aufschrei hechtete sie beiseite, das das Fenster frontal von dem Katapultgeschoss durchschlagen wurde und in abertausende kristallener Splitter zerbarst.

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Haj'ett hatte huldvoll dagestanden und zugesehen, wie zuerst das Brautpaar und dann die anderen Gäste langsam und tröpfchenweise vom Dach verschwanden. Er hatte nicht erwartet, dass so viele kommen würden, um zuzusehen. Ein Gefühl von Stolz erwachte in seiner Brust und nun stocherte er in den noch immer munter flackerten Flammen der Feuerschale herum. Die Dienerschaft hatte die restlichen Möbelstücke und Utensilien wieder hinab in den Tempel getragen, doch der Echsenmann genoss es, noch eine Weile draußen am Feuer zu sitzen, den Sternenhimmel zu betrachten und eine Pfeife zu rauchen. Als er Hunger bekam, holte er die Fleischwürfel hervor, die er am Nachmittag vorbereitet hatte und grillte sie, auf die Spitze eines Eisenspießes gesteckt. Ein wenig Brot und Bier rundeten das heute Nacht doch eher bescheidene Mahl ab. Aber Haj'ett fand, dass es zu dem passte, was er heute abend getan hatte und ein wenig wehmütig erinnerte es ihn an die Zeit, als er noch mit seinem Großvater durch die Sümpfe gestrichen war, frei von Dämonen, Kriegen und Rissen im Himmel. Eine einfachere Zeit. Und da sie am nächsten Tag schon die lange Reise nach Kemet antreten würden, fand er es richtig, sich an diesem Abend der alten Tage zu besinnen.

Es war dieses Gefühl, das man im Mund hat, wenn man zwar keinen Kater hat, aber dennoch spürt und schmeckt, dass man am Vorabend Alkohol getrunken hat. Natürlich hatte er sich die Zähne gründlich gereinigt, bevor er zu Bett gegangen war, doch der Nachhall des Bieres blieb. Haj'ett nahm einen großen Schluck Wasser aus der Waschschüssel, bevor er sich anzog. Es konnte noch nicht besonders spät sein, der Tempel war fast ganz still. Wie jeden morgen im Hause der Seraphen, war seine erste Priorität des Tages, sich in der Halle niederzulassen, um einen Tee zu trinken. Heute war es ihm sogar noch wichtiger, das er keine Ahnung hattte, wann sie aufbrechen würden. Nicht, dass ein hastiger Aufbruch ihn um sein morgendliches Tässchen Glückseligkeit brächte!
Die Augen noch nicht ganz geöffnet begab er sich zur Tür und zog sie auf. Wie vom Hafer gestochen schoss ein junger Seraph an ihm vorbei, die Schritte hallten laut in den weitläufigen Fluren des Tempels wieder. Ein roter Blitz war das nächste, was Haj'ett sah und von der ganzen Aufregung wurde ihm ganz schwindelig. Ihm wurde erst nach und nach bewusst, wie dämlich er aussehen musste, wie er mit Schlafzimmerblick und halb geöffnetem Maul in der Tür stand und Sextana hinterherstarrte, die spärlich bekleidet einen Diener jagte. Er rieb sich die noch müden Augen. Der Tee rief.
Mit Tee und einem Buch aus der Bibliothek der Seraphen saß er in der Halle. Wenig später gesellte sich Oriak hinzu, sie bedachten einander mit der Sorte Blick, die Männer verwenden, um auch ohne Worte einen schönen guten Morgen zu wünschen.
Als Lea dazukam, und die beiden zu sprechen anfingen, war Haj'ett bereits von einer kitschigen Heldengeschichte gefesselt.
 
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Lea sah etwas gelangweilt auf den Tisch, wären Geo in der Kapuze von ihr leise Schnarchgeräusche von sich gab. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, obwohl es nur Sekunden des Schweigens waren. Dann sprach Oriak sie an, doch als Lea antworten wollte. Sprach er nach ner kurzen pause weiter, so das sie ihn zu erst einmal zu ende reden list. Sie lächelte Oriak freundlich an, er konnte ja nicht wissen das Fermar wieder weg musste. "Oriak Ihr braucht euch dafür nicht entschuldigen, ihr habt euer bestes getan. Macht euch keine Gedanken mehr darüber, wie ihr gerade schon sagtet hattet ihr gute gründe dazu gehabt. Ohne eure Hilfe hätte die Heilerin mich nicht rechtzeitig weiter heilen können. Zum Dank dafür könnt ihr das Gold ruhig behalten." Dann schwieg Lea für einen Moment kurz, dabei legte Sie ihre eine Hand auf den Tisch an dem der Ring dran war. Als sie dann wieder weiter sprach. "Oriak es ist eine Menge passiert als ihr gestern gegangen seit um euch auszuruhen. Seit Gestern Abend haben wir ein neues Mitglied in unserer Gruppe. Diese Frau hat mich soweit geheilt, das der Rest von ganz alleine verheilen kann. Das war aber noch nicht alles gewesen seit die Nach hereinbrach sind Fermar und ich ab jetzt ein frisch vermähltes Paar. Leider musste er Heute früh wieder weg. So wie ich versprochen habe mit dieser Gruppe mit zukommen. Gibt es viele Aufgaben für ihn, die er noch erledigen muss. Das kenne ich schon länger, das Fermar sehr oft für längere Zeit weg gewesen war. Es ist ja nicht zum ersten mal, das ich nicht mit ihm mitkommen kann. Natürlich wäre ich gerne mit ihm gegangen, doch das geht nicht da auch ich Verpflichtungen habe. Bald wird die Gruppe Heute zusammen mit euren Leuten gemeinsam losziehen. Von daher ist es nun mal so das Fermar und ich eben auch nicht immer zusammen sein können. Doch im Herzen sind Fermar und ich für immer vereint. Darum Glaubt mir wenn ich euch sage. Das die wahre Liebe auch die größten Entfernungen überwinden kann." Lea lächelte immer noch Oriak freundlich an. Anschließend schaute sich Lea kurz um. Darauf erblickte sie erst jetzt Ha'jett, der auch am Tisch saß und mittendrin in ein Buch vertief war. "Dankeschön Ha'jett nochmals dafür das ihr Fermar und mich getraut habt." Dann schenkte sich auch Lea etwas Wasser in ein Glas ein und trank davon.
 
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Oriak wog abschätzend den Geldbeutel in seiner Hand, warf ihn ein Stück in die Höhe, fing ihn klingelnd wieder auf und ließ ihn geschickt in seinen Ärmel gleiten. „Ha!“ dachte er erfreut, „Leicht verdientes Geld.“. Dann sah er die Elfenfrau prüfend an: „Hm...“ machte er, „Den Bund der Ehe, ja? Na dann viel Glück, möge dieses Bündnis wahrlich ein Leben lang anhalten und mögen diese jeweiligen Leben ebenfalls lange genug anhalten um es mit Leben zu füllen.“ Er besah sich den Ring: „Als jemand, der Schmuck nur dazu nutzt um sich billige Entschuldigungen von einfachen Frauen zu erkaufen kann ich sagen er sieht gut aus, ziert eure Hand trefflich, ohne zu mächtig zu sein. Und jemand ist neu in unsrer tollen Gruppe? Ein Kommen und ein Gehen hier, wie aufm Sklavenmarkt.“
 
Jetzt war es also soweit, der nächste Tag war angebrochen. Die Oberflächlerbande wollte heute weiterziehen. Nur war sich Twiggy noch immer nicht sicher, ob das für sie auch gelten sollte. Tatsache war eben, dass sie absolut keine Gründe hatte diese Wahnsinnigen zu unterstützen, beziehungsweise auch nur zu begleiten oder ihnen nach wohin-auch-immer hinterherzulaufen.
Naja. Andererseits hatte sie ebenso wenig Gründe, hier in der Stadt zu bleiben.

Wie auch am Tag zuvor hatte sie sich wieder die Illusion eines Menschenkindes übergestreift. Nur dieses Mal ein blondes, grünäugiges Mädchen mit Lockenmähne. Ihr Umhang war, farblich dazu passend, in schlichtem dunkelgrün gehalten und aus Twiggys grauer Robe war mit wenig Aufwand ein einfaches sandfarbenes Kleid geworden.
Damit war sie über den Markt gestreunt und hatte sich hier und da etwas zu essen gestohlen. Praktischerweise war da in der Nähe irgendein Tumult losgebrochen, der die allgemeine Aufmerksamkeit von ihr abgelenkt hatte. Was genau dort los gewesen war, wusste Twiggy nicht und eigentlich war es ihr auch egal. Ihr ging es nur um die leicht verdiente Beute.

Irgendwann führte sie ihr Weg doch wieder am Seraphentempel vorbei. Am Fuß der Treppe blieb sie stehen und starrte hinauf. Da drin hockten sie also (sie ging stark davon aus, dass es zumindest ein paar Überlebende gegeben hatte), oder waren sie schon weg? Twiggy konnte sich noch vage erinnern, dass die sich eigentlich woanders treffen wollten, nur wo fiel ihr einfach nicht ein. Tja, egal. Wenn du Glück hast sind sie alle schon weg.
Die hatten den jämmerlichen kleinen Goblin doch sowieso schon längst wieder vergessen.

Noch immer in ihre magische Verkleidung gehüllt, setzte sie sich auf die unterste Stufe der Treppe. Schön außen am Rand, damit sie ja keinem im Weg war. Du hast es leicht, dachte sie, als sie nach unten schaute und ihren Skorpion ins Auge fasste. Er war fast völlig in einem der weiten Ärmel ihrer Robe verborgen (sicherheitshalber hatte Twiggy ihren Umhang noch ein Stück enger um sich gezogen, um fremde Blicke von ihm fernzuhalten) und war nur damit beschäftigt, an einem Stückchen Wurst zu fressen, welches sie ihm vorher gegeben hatte. Du musst gar nicht denken. Du musst dir keine Gedanken über gar nichts machen.
Dummheit konnte auch Vorteile haben.
 
Tief atmete der Janagi durch, als er die Präsenz um und in ihm spürte. "Heute ist nicht der Tag, an dem du stirbst.", ertönte es, eine warme Stimme geleitete ihn durch diesen Zustand den er mehr als willkommen hieß. Es tat ihm maßgeblich gut, wie es sich anfühlte und wie er einfach schwebte, ohne Sorge oder Belang. Nein, die aufmerksamen Blicke seiner Retterin waren seinem Wohl gerichtet, eine Erfahrung die er noch nie von einem Menschen gesehen oder gehört hatte. Zuerst wollte er sich fragen welchen Nutzen sie davon hatte, doch hatte es wirklich einen Sinn zu hinterfragen? Diese Frage konnte er gewiss verneinen.
Stattdessen lag er einfach nur da und genoss die Wärme der Situation. Dann die warmen Hände die seine Wunden inspizierten und schließlich die Beweglichkeit seiner Glieder überprüften, die Berührungen die sie mit ihrem Bund zu ihm als heilsam wirken ließ. Zuletzt spürte er, wie zwei Handflächen seine Brust berührten und der gesamte Prozess, der Bund, nur noch weiter intensiviert wurde. Magie ihrer reinsten Form floss durch seinen Körper, füllte seine Adern und setzte sich an seinen Verletzungen. Schmerz wich einer angenehmen Hitze, die Nässe blutender Wunden trocknete beinahe sofort und zerteilte Haut wuchs unter dem wachsamen Blick der Heilerin zusammen.
Der Herzschlag Jadros ruhte fast, war so niedrig als ob er schlafen würde. Doch sein Atem und vor allem seine aufmerksamen, lebhaften Augen zeugten von der neu gewonnenen Lebenskraft. Für nur einen Moment kehrte in ihnen ein Glanz zurück, den sie schon seit mehr als 1 1/2 Jahren nicht mehr ausgestrahlt hatten.
Doch auch dieser Moment musste wie jeder andere auch enden. Zwar wünschte sich der Janagi nichts sehnlicher als in diesem verweilen zu können, so lang er es für richtig gehalten hätte, doch die Energie die zwischen ihm und Sextana floss, musste sehr kräftezehrend sein. Natürlich war er kein hochgelehrter Magier oder jemand mit Erfahrung in solcher Magie, die ihm an sich schon vollkommen fremd war, doch konnte er sich ansatzweise vorstellen, wie sehr die junge Frau darunter ihre Kraft hatte aufzehren müssen. Vielleicht irrte er auch und sie blieb fit, das wollte er aber nicht einfach bestimmen, worauf er bereitwillig die Verbindung letztendlich mit ihr unterbrach und dieser Magie einem entsprechenden Ende setzte.
Beinahe sofort wich der Glanz trotz des sanften Lächelns auf seinen Lippen wieder. Der Atem normalisierte sich wieder, der Herzschlag ging in seinem gewohnte, wenn auch geschwächten Rhythmus über. Darauf schloss er seine Augen und rückte seinen Geist wieder zurück in das volle Bewusstsein, in dem er sich sonst immer befand. Während sein Verstand sich wieder nach vorn drang, ließ er die Heilerin noch an seinem Körper gewähren, damit sie die Früchte ihrer Arbeit besehen konnte. Jene Früchte, die den Kater nun auf ewig zeichnen würden, doch trug er diese Symbole des Friedens mit Stolz, ein erster Beweis das die Menschen doch gute Wesen waren!
Ein schwaches aber wissendes Lächeln zeichnete sich weiterhin und etwas deutlicher auf den Katzenlippen ab, die Sextana nun zugerichtet waren. Kurz darauf wich dieses aber eher einem Grinsen, statt einem Lächeln, als sie all diese Dinge sagte und er sie erst einmal ausreden, schließlich hatte sie so einiges zu sagen. Ihre Haltung und ihr Verhalten waren auf eine gewisse Art und Weise wirklich lustig anzusehen. Wenn sie nur wüsste, wie offen und vor allem unverfangen das Volk der Janagi in den meisten Dingen war, so würde sie ihr eigenes Auftreten wie in diesem Moment noch als harmlos ansehen.
Schließlich aber endeten ihre Worte und die Röte verschwand aus ihrem Gesicht, der richtige Moment für Jadro auch das Wort zu erheben: "Mein Name ist Jadro und wie ich dir versichern kann, bin ich wohl der einzige Sklave des Schiffes, der wohl einigermaßen bei Verstand geblieben ist." Währenddessen ergriff er ihre Hand und rappelte sich mit ihrer Hilfe auf, blickte sie dabei an, wobei er allerdings einen leichten Schwindelanfall erlitt. "Woah, ganz schön schwummrig diese Welt noch..." Wackelig hielt er sich auf seinen beiden Pfoten, stützte sich jedoch noch vorsichtig auf ihre Schulter ab, um ihr keine zu große Belastung zu sein. "Wenn es für dich keine größere Bedeutung hat ...", er zuckte mit den Schultern, " ... dann ist das dein Empfinden. Du hast allerdings großes Vollbracht, dafür bin ich dir mehr als dankbar und du hast gezeigt, wie ihr Menschen sein könnt, ohne das du mich kennst. Das reicht mir schon." Sein Blick wanderte für einen Moment an ihr hinab, sah den Schmutz und vor allem sein Blut an ihrer Kleidung. "Du hast mir mein Leben gerettet und ich bin dir sehr viel schuldig Sextana! Bei meiner Ehre als Behüter der Janagi, mein Leben gehört dir, bis ich meine Schuld bei dir wieder gut gemacht habe!" In seiner Stimme war durchaus der Ernst und vor allem der Stolz zu hören, den er diesen Worten beimessen konnte.
Sehr lang hatten die Menschen ihn wie einen wandelnden Fußabtreter behandelt, er lernte ihnen zu misstrauen und sie teilweise sogar zu verabscheuen, wobei er sich immer sicher war, dass nicht jeder so war. Der perfekte Beweis dafür stand vor oder besser neben ihm. In seiner Kultur war es üblich, jemanden den Dienst versprechen, der einem das Leben rettete. Genau das hatte er getan und vertraute ihr damit bedingungslos seine Kampfkraft sowie Loyalität an. "Dann lass uns so schnell wie möglich aufbrechen, ich folge dir.", ertönte es von ihm zuletzt und vertraute ihr die vollkommene Führung an.
 
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Das Wasser ergoss sich wie eine Flut aus den Zuläufen des schönen marmornen Badehauses. In dieser Hinsicht war der Tempel der Seraphen wahrlich fortschrittlich. Vier große geflieste Becken lagen in den Ecken des Zimmers, was es in der Größe mit einem kleinen Ballsaal aufnehmen konnte. Durch Schieber an den Wänden konnte man den Weg für das Wasser freigeben. Jedes Becken hatte so einen Wasserzugang. Martax saß widerwillig in so einem Trog der Reinigung und kämpfte mit aller Macht gegen die Temperatur. Die Flut des klaren Nass wurde direkt aus den Tiefen unter der Stadt in den Tempel gepumpt und hatte daher unangenehme 10 Grad. Für den Dämon der nur Lava und flimmernde Luft gewohnt war ein sichtlicher Schock und es gebar der Dämonenkehle ein kurzer sonorer Aufschrei als ihn das Wasser umspülte. Meena stand derweil emotionslos neben dem Becken und hielt den Schieber offen. Es gab keinen Zweifel für den Dämon. Das war ein Anschlag auf seine Gesundheit. Wozu sollte dieses Baden gut sein? Doch er würde selbst einen Kampf gegen dieses Wasser gewinnen. Er würde nicht panisch Aufspringen und aus dem Becken hechten. Er würde siegen! So wie er immer gesiegt hatte. Deshalb war er noch am Leben. Deshalb war er ein Graf unter den Seinen geworden. Ein Graf der auf dem besten Wege war Herzog werden zu können. Doch dann meinte das Schicksal es anders. Der Rote Hüne konnte sich einfach nicht damit abfinden und ging die Ereignisse immer und immer wieder durch. Emotionale Verarbeitung war nicht unbedingt seine Stärke. Unter Dämonen gab es meist kaum Zeit für solche menschlichen Belange. Viel zu rasch kam die nächste Gefahr heran die einem nach dem Leben trachtete. Es war vieles neu für ihn und allein durch seinen Schw... sein Versprechen hatte er sich dazu bereit erklärt sich zumindest den Gebräuchen und Belangen der Sterblichen zunähen.

Ein weiches unförmiges Ding flog in das Becken, welches inzwischen fast vollständig mit Wasser gefüllt war. Martax nahm es auf. Es ließ sich mit Leichtigkeit zusammendrücken woraufhin Wasser herausquoll. "Das ist ein Badeschwamm", kam die Norne der Frage des Gehörnten zuvor. "Ordentlich abschrubben!" Es war mehr ein Befehl als eine Erklärung, wie dieses Ding zu gebrauchen war. Martax testete es an seinem Arm. Er fühlte sich ganz weich an. Über dieses Gefühl rümpfte er skeptisch die Nase. Martax kannte nichts was weich war. Er hatte weder gebadet noch kannte er andere Dinge oder Aktionen die weich waren. Dieses schrubben erinnerte ihn an eine Menschenfrau, welche er vor kurzer Zeit sah, die einem Kind mit einem Tuch das Gesicht abgewischt hatte. Beide sahen dabei sehr glücklich aus, doch für Martax ergab sich der Sinn nicht. Warum tat die Frau das? Während dieser Gedanken bemerkte der Dämon das kleine Bröckchen des Schwammes neben seinem Arm im Wasser schwammen. Ein Blick auf die Unterseite offenbarte auch den Grund. Die harte, schroffe Dämonenhaut hatte den weichen Schwamm regelrecht abgeschmirgelt. Er zog eine Braue hoch und zeigte Meena den halben Schwamm. Ihr entfuhr ein Seufzen, was von einem genervten Kopfschütteln begleitet wurde. "Dann versucht das." Sie warf ihm eine Handbürste ins Becken. Sie war aus Holz und mit schwarzen, kurzen Borsten gefertigt. Einfach, aber durchaus widerstandfähiger als der Schwamm. Martax wiederholte die Prozedur und in der Tat gab das neue Arbeitsgerät nicht nach. Er strich danach über die eben gebürstete Stelle. Die Haut war jetzt ganz weich und das Rot seiner Haut leuchtete regelrecht. Er überlegte nicht lange. Immerhin würde er hier erst rauskommen, wenn die große Frau zufrieden war. So schrubbte er sich den ganzen Körper mit der Bürste ab und vergas auch seine Hörner nicht. Es war lange her, dass er im Spiegelbild sehen konnte, dass diese eigentlich tiefschwarz waren. In voller Leuchtkraft erstarkt sah er Meena an und die Norne nickte ihm respektvoll zu. Endlich konnte der Dämon dieses kalte Gefängnis verlassen. Er bekam große Tücher um sich den Körper zu trocknen. Eigentlich groß genug für einen Menschen wirkten sie fast etwas zu klein an dem Krieger.

"Ihr habt mir ein Mahl versprochen, wenn ich sauber bin." Meena nickte ihm erneut zu. "Hier entlang." Bei den Seraphen gab es viele Mäuler zu stopfen und die Küche war schon seit der Dämmerung am Werk. In der großen Speisehalle angekommen musste sich der Dämon in der Tat einiges an unwirklichen Blicken gefallen lassen. Bisher erblickte er niemanden der anderen aus der Gruppe. Dieser Tisch dort ist frei." Die Norne deutet auf eine lange Tafel mit 10 Stühlen. "Nehmt Platz. Man wird Euch auftischen. Ich werde Bedienstete zu Euren Gefährten schicken. Sie sollen auch etwas essen. Meine Aufgabe ist damit abgeschlossen und ich entlasse Euch aus meiner Wacht!" Martax knurrte nur knapp und stiefelte auf den Tisch zu. Wo er Platz nahm, nach wie vor von den Seraphen beäugt und ihm wurde wieder bewusst, dass er hier in einem Hort von Dämonenjägern war. Eine junge Frau kam begleitet von einigen Dienern auf den leeren Tisch zu. Sie brachten Geschirr, Besteck und allerhand Speisen die zum Frühstück in Dujol üblich waren. Auch die anderen Tische an denen die Seraphen saßen waren damit gedeckt. "Ich hoffe das entspricht Euren Wünschen?", sprach die junge Dienerin mehr beiläufig um die Form zu wahren. Der Dämon musterte die Speisen. "Nein", beantwortete er die Frage knapp. " "Wo ist das Fleisch?" Sie deutete auf verschiedene Teller mit aufgeschnittener Wurst. "Viel Fleisch. " - "Ähm..." die Dienerin geriet aus der formell, freundlichen Fassung. "Ihr meint so etwas wie einen Schinken?" Der Dämon konnte mit dieser Bezeichnung nichts anfangen. Er drehte den gehörnten Kopf und blickte die Dienerin an, die im Stehen kaum größer war als er im Sitzen. "Ich meine Fleisch. Los!" Der Blick des Dämons brachte die junge Frau ins Schwitzen. Ihr kam es so vor, als wenn er jede Minute aufspringen und sie verschlingen würde. Bisher hatte die Dienerin nicht viel von Dämonen gehört, allerdings kamen diese bei den Erzählungen der Dämonenjäger nie gut weg - verständlicherweise. Sie nickte und eilte davon. Kurz darauf kam sie mit einem halben Schwein wieder, welches auf einem Rollwagen heran geschoben wurde. "D..D..Das ist noch vom letzten Festmahl übrig. Ich weiß nicht ob ich es Euch braten o.. o..oder grillen soll..." Martax begutachtete sich den fetten Braten. "Nein. So!" Daraufhin zog er den Zweihänder und ließ das 'Arc auf den wehrlosen Rollwagen niedergehen. Mit lauten Knacken zerbarsten Schwein und Wagen. Martax schob Teller und Besteck beiseite und hievte das eine Viertel auf die Tischplatte. Ohne sich über seine Tat oder die Form großartig Gedanken zu machen, riss er mit seinen Klauen ein Stück des rohen Fleisches heraus und begann es mit seinen dolchartigen Zähnen zu zerteilen.
 
Lea bemerkte wie Oriak den Ring betrachtete und lauschte seinen Worten. Sie musste grinsen über das was Oriak da sagte. Erst als er das kommen und gehen bei der Gruppe mit einem Sklavenmarkt vergleichte, schaute sie wieder etwas Ernster zu Oriak. "Nein es ist nicht wie auf einem Sklavenmarkt, sondern es ist eher wie auf einem Schiff. Wo ein reges treiben herrscht. Wo ein kommen und gehen zur jeder Zeit kein ende zu nehmen scheint. Von daher geht das hier schon noch. Unsere Gruppe gibt es noch nicht so lange, von daher ist es ein echtes wunder das nicht noch mehr gegangen sind. Vor allem bei dem was gestern geschehen war, wäre ich nicht überrascht wenn einige fluchtartig das Schiff verlassen hätten. Man darf nicht vergessen unsere Gruppe ist entstanden, nach dem eine Stadt dem Erdboden gleich gemacht wurde. Es sind fünf oder sechs der Gruppe geblieben die das mit erlebt haben. Unseren Anführer natürlich mit gezählt. Somit darf man das nicht vergessen. Jetzt sind Zwei noch neu dazu gekommen. Es wird sich zeigen wie lange jeder einzelne bis zum Schluss durch hält."

Dann lächelte Lea wieder zu Oriak. "Fermar erzählte mir von seinen Aufträgen kein einziges Wort darüber, wenn er jedesmal wieder zurück kam. Das würde uns beide eher in Gefahr bringen, so kann keiner einen von uns gegen den anderen verwendet werden. Ihr glaubt doch nicht das sie einen von uns freiließen, nein sie würden eher einen von uns töten. Wer das wäre muss ich hier nicht erwähnen. Von daher ist es besser wenn Fermar und ich nichts von unseren Aufträgen gegenseitig erzählen. Stattdessen genießen wir beide unsere gemeinsame zeit, oft waren es nur ein paar Stunden die wir zur freien Verfügung hatten. Bis er wieder los musste. Keine sorge diese Bindung zwischen mir und Fermar besteht solange bis ich sterbe. Da ich zwei Bindungen eingegangen bin. Die Bindung an einen Geist besteht solange diese Sterbliche Person lebt. Einen Geist zu hintergehen hat meistens schwer wiegende folgen für diese Sterbliche Person. Das endet meist dann mit dem Tot dieser Sterblichen Person an dem sich der Geist gebunden hat. Also ich würde Fermar keineswegs hintergehen, da unsere Verbindung durch die Liebe zu einander entstanden ist. Deshalb werden wir solange auch ein Ehepaar sein. Vorher als Halbelfe wäre das Leben deutlich kürzer gewesen, doch Elfen leben viel länger. Diese können bis über 400 Jahre alt werden, natürlich wenn sie solange überleben."

Darauf grinste Lea Oriak an. "Es ist besser sich zu Entschuldigen als überhaupt nicht. Weshalb ich eure art der Entschuldigung schon noch ganz okay finde. Was die Ringe angeht hat Fermar und ich wohl den selben Geschmack, aber ich muss gestehen er hat die Auswahl der beiden Ringe die wir tragen übernommen und ich die Auswahl der beiden Ketten die wir tragen. Er kennt ja meinen Geschmack. Das Gewand und den Mantel den ich gerade trage das hat er auch ausgesucht für mich. Die beiden großen Tücher die ich eben trage habe ich dazu passend ausgesucht." Dann kamen einige Bedienstete von dem Orden und deckten den Tisch mit Speisen und Getränken. Es gab eine große Auswahl, so das jeder etwas finden konnte was ihr oder ihm schmeckte, oder was sie trinken wollten. Lea schaute auf die ganzen Speisen auf dem Tisch und dachte nach. Ich hab eigentlich ja keinen Hunger. Aber ich kenne Fermar wenn der herausbekommt das ich nichts gefrühstückt habe. Wird er dafür sorgen das ich was esse und wenn Er jemanden nach mir schicken muss. Ne ne den gefallen tue ich dir nicht Fermar. Ich muss ja nicht viel essen, aber eine Kleinigkeit das geht schon. Also nahm sich Lea etwas vom gebratenen Fisch. Daneben stand so gar ein Teller mit rohen Fisch, den stellte Lea neben sich auf den Freien Stuhl. Kaum hatte Geo den Fisch gerochen, wurde er auch schon wieder munter. Er kletterte runter auf den schoss von Lea, sie nahm Geo und setzte ihn auf den Stuhl neben sich. Wo der Teller mit dem Rohen Fisch drauf stand. Über diesen sich Geo mit Genus darüber hermachte. Wären Lea sich den gebratenen fisch schmecken liest.
 
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„Was für ein naives Geschöpf.“ schoss es Oriak durch den Kopf, während er Lea hinterher sah: „Ich bleibe beim Sklavenmarkt,“ dachte er sich, mit dem Bild eines Schiffes vor Augen, das über Wasser fuhr und die ganze Zeit Leute kamen und gingen, die einen, indem sie über Bord sprangen, die anderen, indem sie außen hoch kletterten. Dieses Bild war zwar höchst amüsant aber wohl auch ziemlich absurd. „..und sie wird vielleicht noch lernen müssen das die Welt voll ist von Geschöpfen, die sie auch grundlos töten werden. Na ja, sie ist ja noch jung und bis zur 400 sinds ja noch ein paar Jahre, Zeit zu lernen, Zeit zu reifen.“ Oriak streckte sich gelangweilt und wartete, während die anderen wohl im Speisesaal waren, wo auch immer der war. Hoffentlich würden sie bald fertig sein, sodass sie los konnten.
 
Auf einmal stürmte einer von den Bediensteten wieder in die Halle zu ihnen. "Euer großer Roter Freund hat unseren Rollwagen zerstört. In dem er mit seinem Zweihänder das Halbe Rohe Schwein darauf zerteilt hatte. Könnt ihr euch bitte in die große Speisehalle setzen damit euer großer Roter Freund nicht noch mehr zerstört." Lea sah den Bediensteten verwundert an. Dann sah sie zu Geo der gerade mit dem fressen vom dem einen rohen Fisch eben fertig geworden ist. "Mmh ich weist ja Geo du magst das nicht aber wir müssen wohl oder übel wo anders weiter essen." Dann nahm sie Geo und setzte ihn auf ihren Schoss. Der darauf sofort an ihr hochkletterte und in die Kapuze von Lea verschwand. Anschließend stand Lea auf nahm den Teller vom Stuhl mit dem Rohen Fisch. Der Bedienstete nahm den Teller von Lea mit dem Gebratenen Fisch und das Glas von ihr. "Oriak und Ha'jett kommt ihr bitte mit?"
 
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„So, du Nichtsnutz. Zeit zum …“
Elayne war tatsächlich etwas verblüfft, als sie Evans Zimmer aufsuchte und feststellen musste, dass dieser bereits hellwach war. Noch nicht vollständig bekleidet saß er auf der Bettkante, während er die Klinge seines Schwertes mit einem Lappen polierte. Neben ihm lagen ein Fläschchen mit den Resten einer dunklen, zähen Flüssigkeit sowie ein Wetzstein. Ein wenig verwirrt schaute er nun über die Schulter.
„Hmm? Ach, du bist es bloß. Morgen“, grinste er kurz, ehe er sich wieder seiner Waffe widmete.
„Du bist schon wach? Das sieht eigentlich so gar nicht nach dir aus … für dich beginnt der Tag doch für gewöhnlich nicht vor Mittag.“
„Für gewöhnlich hab ich auch einen Rausch auszuschlafen. Oder muss mich von irgendwelchen Blessuren erholen“, entgegnete er und hielt gerade das Schwert gen Fenster, um die Reflektion zu begutachten. „Wie war denn dieser Hochzeitskram gestern? Spaß gehabt?“
„Es war wirklich sehr schön. Dieser Echsenmann hat eine gute Zeremonie abgehalten … aber einem unromantischen Klotz wie dir brauch das ja eh nicht zu erzählen. Was hast du eigentlich gestern währenddessen getrieben?“
„Ach, ich bin einfach etwas durch die Gegend geschlendert. Hab mir die Stadt angesehen.“ Evan war nun fertig mit der Pflege seiner Klinge. Ein letztes Mal noch fuhr er mit dem Lappen über beide Seiten, ehe er es wieder in die Schwertscheide steckte und beiseite legte. „Bin auch bei einem örtlichen Waffenschmied vorbeigekommen. Die benutzen hier teilweise echt merkwürdige Schwerter … viele Kurven und Krümmungen. Die mögen ihre Klingen wohl wie ihre Frauen.“ Unterlegt wurde dieser Kommentar durch Evans Gelächter. „Wobei ich so ein Teil schon gerne mal ausprobieren würde – so ein Schwert, versteht sich. Nicht die Frauen.“ Nun stand er auf, griff sich die Utensilien, mit denen er sein Schwert eben noch behandelt hatte und ging auf die Tür zu. „Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss das Zeug wieder zur Rüstkammer bringen.“
„Unbekleidet?“
„Wieso? Ich trag doch ne Hose“, war die freche Antwort, die darauf folgte.

Etwas später, nachdem Evan die ausgeliehenen Gegenstände wieder zurückgebracht hatte, begann er schließlich, sich gänzlich anzukleiden und auszurüsten. Er freute sich bereits auf die bevorstehende Reise … hoffentlich würden sich einige Kämpfe auf ihrem langen Weg ergeben. Wobei es irgendwie schon merkwürdig war, dass er mit all diesen eigenartigen Leuten ausziehen würde, um die gottverdammte Welt zu retten. In seinem Kopf wirkte das einfach surreal und fiel nicht wirklich in seinen üblichen Tätigkeitsbereich – andererseits war seine hauptsächliche Motivation lediglich, in ein paar adrenalingeladene Auseinandersetzungen verwickelt zu werden. Das wiederrum klang durch und durch nach ihm.
„Und, bist du bereit?“, fragte Elayne schließlich, als er noch seinen Mantel und die Schulterriemen etwas richtete, damit sie auch bequem saßen.
„Lass mich nachdenken … Schwert? Ja. Mantel? Trag ich. Flachmann? Vorhanden.“ Er stemmte die Arme in die Seiten und nahm mit einem überspitzt ernsten Blick eine heroische Pose ein. „Startklar und Kampfbereit“, meinte er, während er der Tür entgegenblickte. Lange konnte er das jedoch halten, ohne selbst über die Lächerlichkeit seiner Aktion Lachen zu müssen. „Na dann, ab dafür.“

Damit fand er sich in der Halle ein und erblickte bereits Oriak, Haj‘ett und Lea, zu denen er sich prompt dazugesellte. „Morgen, meine Damen“, grinste er ihnen entgegen, und Elayne konnte nicht anders, als sich über die erstaunlich gute Laune des Qaraners zu wundern, der daheim eigentlich den Titel des bissigsten Morgenmuffels aller Zeiten innehatte.
 
Sextana lauschte den Worten des Janagi und fragte sich, was sie mit seinem Leben anfangen sollte, wenn er sich dank ihr gerade erst auf den Beinen halten konnte.
"Das weiß ich zu schätzen.", murmelte sie also, während sie mit dem Janagi aus der Gasse heraustrat, "Zumindest scheinst du kein undankbarer Schmarotzer zu sein."
Langsam kamen sie voran, dem Rotschopf kam die Lautstärke des Marktes entgegen, außerdem die Gerüche, die mehr und mehr in ihre Nase strömten. Nachdem die Magierin den Weg durch Dujol gestürmt war, war es jetzt eher ein angenehmer Zeitvertreib, mit dem Janagi zurück zu den Seraphen zu kehren. Es konnte noch nicht zu spät sein, um sich im Tempel noch etwas frisch zu machen und kurz etwas zu essen. Beim Gehen klebte der blutdurchtränkte Rock unangenehm an ihren Beinen, und hier und dort bemerkte man, dass die Bürger und Reisenden Dujol's das Duo skeptisch beäugten. Immerhin hatte sie etwas Gutes getan, auch wenn ihre Absichten nicht allzu gut gewesen waren. Nur ein Zufall, nur Glück für den Janagi, dass der Seraph sie begafft hatte und somit den Rotschopf direkt in die Gasse des langsamen Todes führte. Der Seraph.. Die Heilerin war sich nicht sicher, ob sie den Vorfall im Tempel ansprechen sollte.
Was, wenn man sie auslachte, darüber, dass sie empört und halbnackt durch die Gänge gestürmt war, um einen unschuldigen, aber vielleicht etwas widerwärtigen jungen Buben zu fassen?
Nein nein, er war einfach nur ein Junge gewesen, dem sie zwar die Ohren langziehen würde, wenn er sich nochmals blicken ließ, dem sie mittlerweile aber gar nicht mehr so sauer sein konnte. "Weißt du, du hast nur einem törichten, unverschämten Jungen, den ich gerade jagte, zu verdanken, dass ich dich gefunden habe.", murmelte sie mittendrin, auf dem Weg durch den Markt, dessen Ende sie bald erreichen würden. "Was für eine Ironie. Glück für dich, würde ich sagen."
Nochmals dachte Sextana über die Worte des Janagi nach. Sein Leben, es musste also eine höhere Bedeutung für ihn haben. Auch, wenn sie kaum glaubte, dass sie dem Janagi gezeigt hatte, wie Menschen sein können, war sie froh seine Einstellung geändert zu haben. Während Sextana sich fragte, ob überhaupt irgendein Mensch so sein konnte wie sie, fiel ihr ein, dass es für die Gruppe nicht schaden konnte, wenn der Janagi keine negative Einstellung zu Menschen hatte. Würde sie einen von Vorurteilen vergifteten Janagi mit in den Tempel bringen, würde sie sich wohl gleich zum Beginn der Zusammenarbeit unbeliebt machen.
Es konnte auch Vorteile haben, dieses Leben des Janagi in den Händen zu halten. Er könnte ihr erzählen, wie die Janagi lebten - Kultur, Geschichte.. Sextana war schon ziemlich neugierig darauf. Bestimmt würde er ihr zumindest ein Bisschen darüber erzählen. Und wenn auf Reisen etwas geschah, was die Magierin kaum mit ihren Zaubern bewältigen könnte, würde der Janagi vielleicht seine Schuld begleichen.

Dort waren sie. Nachdem Sextana mit dem Janagi an ihrer Schulter die Treppen erklommen hatte, standen sie vor dem großen Gebäude und hielten inne.
"Wenn du etwas anstellst, werde ich bestimmt dafür belangt werden. Tu mir also den Gefallen, halte dich an mich und ruinier mir das hier nicht.", murmelte sie, so, dass es nur Jadro hörte und keine der Wachen der Seraphen.
Dann trat sie mit dem verklebten Rock langsam voran, durch die Gänge, und achtete darauf keine Blutspuren zu hinterlassen. Ihr Zimmer war zum Glück noch genau so, wie sie es zurückgelassen hatte. Die Tür zwar offen, doch alles lag wie zuvor. Auf dem Bett, das man von der Türe aus gut sehen konnte, saß ein pelziges Wesen, das mit großen Augen die Ankömmlinge anstarrte. "Ich bin zurück, siehst du? Alles ist in Ordnung.", sagte Sextana zu Fräulein Karma. Das Äffchen wirkte, als hätte es jeden Glauben verloren und als wäre für sie die Welt unter gegangen, nur weil Sextana einmal ohne sie aufbrach. Ungewöhnlich ruhig starrte Fräulein Karma drein und Sextana blickte auf Jadro, den sie kurz alleine lassen wollte. "Wenn du dich für.. eine Weile gedulden könntest? Ich sehe furchtbar aus, und ich brauche dringend frische Kleidung!", sagte sie ohne auf Antwort zu warten. Nur kurz deutete sie auf die Wand, an die sich der Janagi lehnen sollte, wenn er nicht mehr stehen konnte. Dann knallte sie hinter sich die Türe zu und vergewisserte sich, dass niemand ihr nachstellte.
Für diesen Tag hatte man sie genug beäugt! Schnell, als hätte Sextana Angst, dass das Ereignis sich wiederholte, zog sie die Kleidung aus, ging zum Waschzimmer herüber und vollzog die mehr als Nötige Reinigung. Der Rotschopf brauchte etwas, bis er sich sicher war dass das Blut gänzlich verschwunden war, und wusch sich dann die Haare.
Es war mehr als belebend. Sie hatten noch eine lange Reise vor sich und Sextana fühlte sich allmählich wirklich bereit zum Aufbruch.
"Komm herein!", rief Sextana schließlich laut genug, als sie einen Rock und ein Unterbrustkorsett in dunklem Blau, als auch eine Bluse in ordentlichem Weiß angezogen hatte. Sie stieß die Türe auf und streifte sich nebenbei hektisch die hochhackigen, feinen Schuhe an und setzte sich dann auf das Bett zu Fräulein Karma. "Wenn du dich waschen willst, dann schnell, danach müssen wir zu den anderen.", sagte sie eher beiläufig, denn sie konzentrierte sich ganz darauf, ihre Lippen in leuchtendem Rot zu schminken.
Als sie damit fertig war und alles in ihrer Tasche verstaut war, bis auf den rot getränkten Rock, den sie vor der Abreise sowieso nicht mehr sauber und trocken bekam, lehnte sie sich in die Tür. Auch ihre Geige war dabei und Karma, die noch wartend an dem Bein des Rotschopfs klammerte.
 
Die Nacht hatte sich über Dujol gelegt und offenbarte einen klaren Sternenhimmel.
Dorothy entkorte eine Flasche von dem goldgelben Wein, den sie am ersten Abend schon dargereicht hatte und schenkte ihn in zwei Gläser, die auf dem Steinernen Geländer ihres Balkons standen.
Sie sagten nichts und stießen nur an, ihre Gesichter lediglich von dem schummrigen Licht aus der Stadt erhellt. Er ließ den Augenblick auf sich wirken, versuchte jede facette ihres Gesichtes zu erfassen. Eine ganze weile standen sie nur da, sahen sich an und nippten an ihren Gläsern.
"Was ist das eigentlich für ein Wein?", durchbrach Alexis schließlich die Stille.
"Das ist Met. Meena besorgt immer einen ordentlichen Vorrat über ihre Kontakte aus Jotunenheim. Statt aus Trauben wird er aus Honig gebraut."
Alexis hob anerkennend sie Augenbrauen und sah in sein Glas. "Pfiffig. Und schmackhaft."

Aus der Stadt unter ihnen trieb der Wind fröhliche Festtagsmusik zu ihnen herüber. Der klang rührte etwas in Alexis an, das auch bei Dot irgendwas hervorzurufen schien. Mit freudenstrahlender Miene lehnte sie sich über die brüstung und suchte die Stadt ab.
"Die Benkelsänger! Ich hatte ganz vergessen, dass es wieder Zeit ist!" Mit einem unheilvollen Grinsen sah sie Alexis an und meinte: "Warte Kurz, bin gleich wieder da." Sie verschwand in ihren Gemächern und kam mit der schwarzen Reiserobe mit der ausladenden Kapuze zurück, die sie bereits um sich geschlungen hatte.
"Was hast du vor?"
"Erinnerst du dich noch an die Benkelsänger zum Sommerfest?"
Jetzt traf es ihn wie ein Donnerschlag. Sie hatten sich jedes Jahr aufs neue auf die fahrenden Benkelsänger gefreut, die in ihr Dorf kamen und ihre musikalischen Künste darboten. Seine Mutter hatte es ihnen immer wieder verboten, weil sie sich Nachts nicht herumtreiben sollten, doch jedes Jahr hatten sie sich wieder rausgeschlichen und sich die Vorstellung angesehen. Es gab immer einen riesen Ärger, doch das war es jedes Mal Wert gewesen.

Dot hatte des selben schelmischen Blick aufgelegt, wie in jenen Sommern und nahm ihn bei der Hand. "Komm, das müssen wir uns ansehen!"
"Was, über die Dächer?"
"Das geht schon, keine Sorge!"
"Ich hab höhenangst!"
"Ich weiß."
Ihre letzte Antwort war so voller Häme, und dann mit diesem fast schon verführerischen Unterton, er konnte garnicht anders, als sich mitziehen zu lassen. Im Dunkeln war die Gefahr, als die er die Höhe betrachtete ohnehin viel abstrakter. Vielleicht lag es auch am Wein.

Sie kletterten über die Dächer des Tempels, die erstaunlich leicht zu erklimmen waren und scheuchten ein paar Raben auf, die auf den Zinnen noch kurz zuvor schlummerten.
Unten in der Stadt schlichen sie sich wie kleine Kinder zwischen den Häusern hindurch und näherten sich dem Marktplatz, auf dem die Benkelsänger halt gemacht hatten und ihre Darbietung war in vollem Gange.
Sie sahen sich etwas abseits das Treiben an und verbrachten eine gefühlt Ewigkeit in diesem Tumult.

Stunden später ließen sie sich auf Dots Bett fallen und erzählten lustige Geschichten, kicherten leicht beschwipst und gaben sich schließlich einander hin.

Wie zwei Wasserleichen tapsten sie am nächsten Morgen in die Halle zum Frühstück. Zwei Wasserleichen, die wie Honigkuchenpferde grinsten.



Asche. Staub.
Der Himmel war rötlich verfärbt und von dichten Rauchschwaden erfüllt. Rakka lag in Trümmern, doch es war nicht ihr Werk gewesen.
Zwei hagere Gestalten, von schwarzen, zerlumpten Gewändern gänzlich verhüllt standen nebeneinander und sahen sich das Werk der Schlangenbruderschaft an. Nur ansatzweise konnte man noch erkennen, dass ihre verkohlten Gewänder einst viel prunkvoller gewesen waren, als sie zu zwölft im Kreis standen und das Inferno entfesselten, das diese Welt verschlingen sollte.
"Das ist unerwartet." Die Stimme der Gestalt klang rau und verzerrt. Man konnte kaum noch hören, dass er vor wenigen Wochen noch ein Mensch gewesen war. Jetzt klang er vielmehr wie ein Dämon.
Die andere Gestalt richtete ihren Blick auf sein gegenüber. Zumindest deutete die Kapuze dies an, denn ein Gesicht war darunter nicht auszumachen. Nichts als Schwärze drang daraus hervor.
"Was solls. Eine Stadt weniger, um die wir uns kümmern müssen."
Die erste Gestalt fuhr zu ihm herum und keifte ihn an: "Verstehst du denn nicht? Wir brauchen ihre Seelen! Die Stimme braucht ihre Seelen!"
"Entspann dich. Es sind noch genug übrig. Wir sollten uns vielmehr Sorgen um mögliche Widersacher machen."
"Was hast du vor?"
Wie zur Antwort ertönte das Geräusch von schweren Schwingen, die den Nachthimmel durchschnitten.
"Ein Präventivschlag. Ich werde mir dieses Geschwür in Kemet vornehmen."
"Das ist Irrsin! Haltet Euch an den Plan!"
Die Gestalt lachte kehlig, während der Drache neben ihm landete. "Nichts wird uns aufhalten."
Mit diesen Worten griff er nach einem der unzähligen Dornen, die die geschuppte Haut des Drachen zierten und hievte sich auf dessen Rücken. Der Drache hob an und flog in Richtung Südwesten davon.
Die verbliebende Gestalt schüttelte den Kopf. "Du warst schon immer ein sturköpfiger Narr."
 
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