RPG Endless Travellers: Darkness Rising

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Nachdem sie eine Weile auf der Treppe gehockt hatte und so langsam davon überzeugt war, die Abreise verpasst zu haben, lösten sich zwei Leute aus der Menge und gingen nach oben zum Tempel. Na gut, „Leute“ war nicht der richtige Ausdruck. Eine Menschenfrau mit auffallend rotem Fellbüschel auf dem Kopf, so blutüberströmt als hätte sie gerade jemanden umgebracht. Auf sie stützte sich ein... ja, was war das... komisches Vieh... Katzending, auf zwei Beinen und etwa so groß wie ein durchschnittlicher Mensch.
Jedenfalls sah das Katzending sah aus, als wäre es derjenige, der gerade umgebracht worden war. Naja, fast umgebracht. Von der Menschenfrau.
Mit großen Augen gaffte Twiggy den beiden hinterher. Respekt, der Rosahaut war es gelungen jemanden aufzutreiben der noch erbärmlicher aussah als die Goblinhexe. Ein knochiges, narbiges pelziges Etwas, das mit genug Blut bedeckt war um einen Kübel damit zu füllen. Twiggy wusste nicht genau inwiefern sich zweibeinige und vierbeinige Katzen in diesem Punkt glichen, aber wenn das Fell der streunenden Vierbeiner mehr nach schmutzigen Borsten als nach glänzendem Haar aussah, hieß es normalerweise dass die Viecher es nicht mehr lange machten.
Warum schleppte die Frau das Katzenvieh da rauf? Was erhoffte sie sich davon? An dem mageren Knochen war doch kaum genug dran, dass sich das Kochen lohnen würde. Und das Fell war kaputt... also was wollte die damit?
Moment... Die will das aber nicht wirklich zu diesen selbsternannten Weltrettern schliefen, oder? Twiggy erinnerte sich wieder, der Rotschopf war ihr gestern schonmal über den Weg gelaufen. Und war schon da nicht besonders hilfreich. Die hatte mit der Eidechse geredet, über diese Bande von Oberflächlern. Um sich denen anzuschließen?
Was mir aber immernoch nicht erklärt, warum sie diesen Fellball mitschleppt. Wohl kaum als Proviant für Unterwegs.

Kopfschüttelnd starrte sie noch eine Weile die Treppe hinauf, wenngleich die beiden Oberflächler schon lange im Inneren des Gebäudes verschwunden waren. Was für ein seltsamer Haufen. “Kleiner, wir müssen ein bisschen weiter hier, ja?“ Sie stupste ihr Haustier an, bis es wieder in ihren Ärmel gekrochen war. Dann stand sie auf und wanderte ebenfalls wieder die Treppe hinauf in den Tempel. “Erst mal... danach schauen wir..."

Als sie schließlich - noch immer in bester magischer Kinderverkleidung - in der Halle angekommen war und schon die ersten Überlebenden des gestrigen Tages zu sehen bekam, lief ihr sogleich ein Diener entgegen, der in der einen Hand ein Glas und und in der anderen einem Teller mit Fisch hielt. Er beugte sich zu ihr hinunter und begann mit einen übertrieben fürsorglichen Tonfall zu reden. „Hallo, wer bist du denn, Kleine? Hast du dich verlaufen? Kann ich dir helfen, hmm?“
Ich GEB dir gleich Hilfe. Ohne Vorwarnung ließ sie ihre Illusion fallen, und wo gerade noch ein unschuldiges Kind gestanden hatte, befand sich im nächsten Augenblick ein hauergesichtiges grüngraues Minimonster, das dem völlig unvorbereiteten Menschen knurrend die Zähne fletschte. Der Diener wich mit einem Aufschrei zurück, stolperte dabei über den unteren Rand seiner Robe und landete auf seinem Hinterteil, wobei seine Fracht kippte und sich sowohl der Inhalt des Glases als auch der auf dem Teller befindliche Fisch auf seiner Kleidung verteilte.

Ein fettes Grinsen machte sich in Twiggys Gesicht breit. Gut, sie hatte sich jetzt verraten und die wussten jetzt, das sie mehr mit Magie machen konnte als nur ein paar billige Lichter. Aber allein schon dieser Anblick hier... das war es doch irgendwie wert gewesen, oder?
“Alles bestens“, meinte sie mit Blick auf ihr unfreiwilliges Opfer, das dort in einer Pfütze hockte und sie mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Entsetzen anstarrte.

Twiggy richtete ihren Blick auf die übrigen Anwesenden und zupfte ein bisschen an ihrem schmutzigen Umhang herum. Näher ran zu den anderen ging sie erst mal noch nicht. “Hallo“, begrüßte sie sie, danach stellte sie mit nüchternem Tonfall fest: “Gab ja doch Überlebende gestern.“
 
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Gerade wollte Lea denn Bediensteten folgen, als auf einmal Evan herein kam. „Morgen, meine Damen“ Lea musste grinsten als Evan das sagte. Sie war doch die einzige Dame die hier in dem Raum die gerade Anwesen war. Daraufhin fragte sich Lea wo Twiggy wohl steckte, seit dem ausraster von Martax hatte sie Twiggy nicht mehr gesehen. "Guten Morgen der Herr. Ihr habt wohl gut geschlafen Evan nehme ich einmal an oder?" Grinste Lea ihm Freundlich entgegen. Ach was sollst ich bleibe hier, sollte Martax wirklich ärger machen dann können wir uns immer noch darum kümmern. Fürs Erste bleibe ich hier sitzen. Kaum hatte sich Lea gerade entschieden hier zu bleiben. Schon kam auch Alexis mit Dot der Ordens höchsten rein. Sie gingen an ihr vorbei zum Tisch dabei grinsten beide.

Kurz darauf sah sie auch schon wie ein kleines Mädchen reinkam. Der Bedienstete bückte sich zu diesem Mädchen herunter. Was er sagte konnte Lea nicht verstehen, da sie noch zu weit weg von Twiggy war. Doch auf einmal sah sie an der stelle das Mädchen Twiggy stehen. Die ihren Illusion Zauber aufgehoben hatte und das dem Bediensteten knurrend die Zähne zeigte. Worauf der Bedienstete vor schreck stolperte und auf seinem Hinterteil Landete. Dabei landete der Fisch und auch einteil des Wassers auf seiner Robe. Er saß mitten in der Pfütze. Lea tat der Bedienstete zwar etwas leid, doch ein kleines Mädchen sollte man nicht unterschätzen. Was Twiggy zu dem Bediensteten sagte konnte sie nicht verstehen. Aber als sie etwas näher kam. “Hallo“ Sprach Twiggy nach einer kurzen schweige Minute. “Gab ja doch Überlebende gestern.“ Hatte Twiggy noch etwas ausgesprochen, was auch Lea gestern gedacht hatte. Sie konnte wohl nicht anders, als das einfach mal zu erwähnen. "Hallo Twiggy und ja wir leben alle noch wie du gerade siehst." Mehr viel Lea nicht dazu ein.

Doch dann ging sie zu dem Bediensteten hin, der sich wieder vom Boden aufgerappelt hatte und nun vor ihr stand. "Da der Rote freund von mir wie ihr ihn nanntet auch Martax genannt wird, gerade am essen ist wie ihr sagtet. Glaube ich kaum das er noch mehr ärger machen wird. Er kennt nun mal unsere Regeln nicht. Also verzeiht es ihm das er euren Rollwagen zerstört hatte. Ich denke nicht das er das mit voller Absicht getan hatte, als er das halbe rohe Schwein darauf mit seinem Zweihänder zerteilte." Lea holte ihren Beutel mit dem Gold heraus und legte ihn daraus 10 Goldstücke auf dem Teller am Rand. Daraufhin machte sie ihren Beutel wieder und steckte ihn wieder ein. "Ich denke das wird für euren Rollwagen völlig ausreichen." Der Bedienstete sah Lea mit erstaunten Augen an dieser nickte nur zu ihr. "Gut ich gehe wieder zum Tisch zurück. könnt ihr mir den Teller und das Glas wieder auf den tisch abstellen." Der Bedienstete brachte alles wieder an den Platz von Lea. Als er den Teller abgestellt hatte, nahm er die 10 Goldstücke vom Tellerrand herunter. Dann lief dieser aus der halle raus. Lea ging wieder zu ihrem Platz und stellte den Teller mit dem rohen Fisch wieder auf den Freien Stuhl neben sich. Als sie sich hin gesetzt hatte, kletterte auch Geo wieder aus der Kapuze zu ihrem Schoss runter. Worauf Lea Geo nahm und ihn wieder auf den stuhl neben ihr hinsetze. Geo begann gleich wieder sich über den Fisch herzumachen. Lea nah sich noch etwas von dem gebratenen Fisch und schenkte sich etwas Wasser ein. Dann schaute sie sich um. Mittlerweile hatten sich schon wieder einige an den Tisch hingesetzt.

Der Bedienstete lief in der großen speise Halle rein, da sah Er das der Rote gehörnte Riese immer noch am Essen war. Dann ging er zu der Bediensteten der den Rollwagen gehörte, der übergab er ihr die 10 Goldstücke. "Hier das ist für den Rollwagen habe ich von der einen Dame bekommen von der Gruppe. Sie glaubt nicht das er es mit Absicht gemacht hatte, da er unsere Sitten und Gebräuche nicht kennt." Sie sah ihn freundlich an. "Geht zu ihr hin und sagt Dankeschön das reicht völlig aus um einen neuen Rollwagen zu kaufen. Wenn noch etwas sein sollte werde ich jemanden rüber schicken."

Er kam zu Lea zurück in die Halle. Die Gerade dabei war etwas Wasser zu trinken. "In Moment ist euer großer Roter Freund friedlich am Essen. Ich sollte mich in namen der Bediensteten der den Rollwagen gehört bei euch bedanken. Das Gold reicht völlig aus um einen Neuen Rollwagen zu besorgen. Wenn noch etwas sein sollte wird sie jemand zu euch kommen lassen." Sie hatte den Bediensteten zugehört wären sie etwas Wasser getrunken hatte. Danach sah sie zu dem Bediensteten. "Ich danke Euch vielmals für die Auskunft, natürlich wenn etwas sein sollte komme ich bestimmt." Er nickte nach Lea ihren Worten und dann verschwand der Bedienstete wieder aus der Halle. Anschließen begann Lea damit etwas vom gebratenen Fisch zu essen.
 
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„So weit ist es schon?“ fragte sich Oriak im Stillen, der zuletzt still gewesen war und beobachtet hatte. „Jetzt ist es schon unser großer roter Freund, geht ja ganz schön schnell hier. Plötzlich ist man Freund..“ führte er seinen Gedanken zu ende. Oriak schüttelte leicht den Kopf. Was hingegen gar nicht schnell ging und das ging ihm grad mächtig auf die Nerven, waren etwaige Reisevorbereitungen, sie sollten eigentlich bald aufbrechen, aber hier trudelten bald alle ein, nach und nach und in einer Laune als wär man in einer Urlaubsbleibe und man würde den anstehenden Tag mit der Besichtigung einer Stadt oder Sonstigem verbringen. Er hatte aber andere Vorstellungen von der bevorstehenden Reise. Genau so dieser Orden hier, nannten sich Dämonenjäger und waren aber offenbar nicht fähig mit einem frühstückenden Dämon umzugehen. Kein Wunder das dieser Widerling so aufgeblasen und eingebildet war, wenn sich alle um ihn herum so verhielten. Diese Mischung brachte ihn dazu aufzustehen und das Wort an alle umstehenden zu richten: „Guten Morgen, euch allen. Möge es ein guter Tag werden. Damit es aber ein guter Tag wird, sollten wir sehen, dass wir hier bald weg kommen. Die Männer, nach denen ich rief werden bald ankommen und wir sollten dann bereit sein, wir sollten tunlichst vermeiden, hier noch allzu viel Zeit zu verbrauchen.“ Er deutete in Richtung Speisesaal: „Dort sitzt einer, unser großer roter Freund,“ sprach er mit spöttischem Tonfall und rollenden Augen: „und speist, wie es scheint allein. Und wenn man sicher über die Bedeutung und Bezeichnung von Freundschaften geteilter Meinung sein kann, so finde ich, ist er ein Teil dieser Gruppe, im Moment und deshalb sollten wir uns zu ihm gesellen. Stärkt euch dort für die anstehende Reise, esst, trinkt was ihr könnt, wer weiß wann wieder so eine reichliche Tafel aufgetan werden wird, für uns.“ Er machte eine kurze Pause: „Gehn wir nun.“ Und sie gingen alle zum Speisesaal, wo der Dämon saß und speiste. Sie ließen sich an der Tafel nieder und begannen zu essen.

 
Die anfänglichen Worte Sextanas nahm der Janagi in sich auf und verschaffte ihm einen gewissen Einblick wie sie war. Zumindest wie er glaubte, wer sie war. Dies kommentierte er allerdings nur mit einem Nicken und einem zufriedenen Lächeln, letztendlich war er froh dass sie ihm half und sie einer der ersten Menschen siet langem war, die ihm freundlich gesinnt schienen. Drum hatte er sich auch nicht zu beschweren und folgte ganz einfach der jungen Frau mit dem roten Haupt, welche ihn durch die von Menschen erbaute Stadt führte. Für Jadro war es ein herrlich und doch zugleich ehrfürchtiger Anblick. Er hatte während seiner Zeit als "Eigentum" von jemanden viel gesehen und durchgemacht, doch die Pracht dieser Stadt, vor allem die Größe und Ordnung schien alles zu übertreffen, was er jemals gesehen hatte.
Schritt für Schritt bewegten sich die beiden durch die Straßen auf zu einem von Sextana festgelegten Ziel, wobei der Kater dabei jeden Sinneseindruck mitnahm, den er mitnehmen konnte. Zu schade nur, dass er nicht er nicht ganz bei Kräften war und alles auf eigene Faust sowie im vollem Umfang wahrnehmen konnte. Trotz der exzellenten Arbeit Sextanas pochten seine frischen Narben noch immer und seine Sinne waren durch den Blutverlust getrübt, ausreichend um seine Umgebung nicht in vollen Zügen ertasten zu können. Doch die starken Gerüche der Straße, die Geräusche der Menschen und die Pracht dieser Stadt allgemein konnte nicht übersehen werden. Hin und wieder klappte seine Kinnlade gleich ganz hinab, wenn er einer der schöneren Bauten erblickte, wenn auch verschwommen, dennoch in voller Größe.
Doch letztendlich gab ihm ihr eigentliches Ziel das größte und schönste Bild, dass seine Augen je erblickt hatten. Ein riesiges, steinernes Gebäude ragte vor den beiden empor, es durchbrach in seiner Welt sogar den Himmel! Das wurde wirklich von Menschenhand erbaut? Ein fantastisches Werk, die Menschen schienen wahre Baumeister zu sein! Da war das Baumhaus seiner Eltern ja nichts! Mit offen stehenden Mund regte sich sein Kopf in die Höhe und blickte hinauf zu den Spitzen der Türme, vollkommen fassungslos und unbeschreiblich wirkte das Ganze auf ihn. Ganz zu seinem Glück hielt Sextana vor der Tür mit ihm inne, so dass sich seine Schnauze nur noch weiter nach der Größe dieses Hauses recken konnte. Doch der Moment währte nicht lang, als ihn Sextana dazu aufforderte, dass er sich an ihr halten und ihr das nicht ruinieren solle. "Natürlich, dein Wunsch ist mir Befehl!" An seiner Stimmlage war klar zu erkennen wie ernst er das nahm und wie sehr er das respektierte, was sie zu ihm sagte und von ihm verlangte. "Ihr Menschen schafft wirklich die schönsten Bauten, die meine Augen je erblicken durften. Da ist das Dorf aus dem ich stamme nichts im Vergleich. Richtig repekteinflößend.", merkte er schließlich noch an, ehe die beiden auch schon das Gebäude betraten und ihren Weg fortsetzten.
Somit schritten die Beiden auch durch die verworrenen und zahlreichen Gänge dieses Gebäudes, es war ein Wunder das sich Sextana hier zurecht fand. Vermutlich würde der Janagi allein sich dort vollkommen verirren und spätestens nach einer halben Stunde hoffnungslos verloren gehen. Doch seine fähige Führerin durch die Gemäuer brachte ihn schnell an ihr Ziel und sie fanden sich in einem Zimmer vor, dass recht eilig verlassen schien. Mehr als verwundert blickte der große Kater einem Äffchen entgegen, welches die junge Frau augenscheinlich kannte oder gar gehörte. Ein musternder Blick seitens Jadros schweifte zuerst zu Sextana, dann zu dem Affen und schließlich wieder zurück. Ein recht ungewöhnlicher Begleiter, so wie der Janagi fand. Doch bevor er auch nur den Hauch einer Chance hatte, eine Frage zu stellen oder überhaupt nur eine weitere Anmerkung zu machen, verschwand die junge Frau mit einer Erklärung in Richtung eines anderen Raumes, wobei er sich, kaum losgelassen, dann tatsächlich an die Wand lehnte. Dann Stille, nur ein Rascheln das vom Bett kam, aber sonst nichts.
Der Blick Jadros ging genau an diese Stelle und direkt bemerkte er, wie ihn das Äffchen argwöhnisch anschaute, ja gar neugierig beäugte. Seine orangenen Augen erwiderten den Blick des Affen, welcher nur den Kopf schief legte und nur noch argwöhnischer drein schaute. Mehrere Male blinzelte der Janagi und sah sich in dem nächsten Moment einem plötzlichen Kampf der Blicke mit dem Äffchen entgegen. Es legte den Kopf schief, furchte die Augen misstrauisch zusammen, er selbst fühlte sich ein wenig dadurch bedroht. Bohrende Blicke zwischen Janagi und Äffchen wurden ausgetauscht, die Köpfe schiefgelegt und Augen zusammen gefurcht. Dies ging eine gefühlte Ewigkeit so, in der sich die beiden Kontrahenten ein Blickduell auf Leben und Tod lieferten. Ein epischer Kampf zweier Spezies, der jäh unterbrochen wurde, als Sextana, komplett frisch gemacht und gesäubert, wieder aus dem Zimmer trat. Urplötzlich wich der Blick des Äffchens ganz unschuldig an eine andere Stelle.
Sein Blick wiederrum schaute Sextana an, die mit ihm zu sprechen begann und ihm anbot, dass er sich waschen könne, dabei aber Eile geboten wäre. "Habt Dank." Das waren die einzigen Worte des Katers, der sich nun eiligen Schrittes in Richtung des Raumes begab, die Tür hinter sich schloss und nun in einem kleinen Raum stand, mit einer Schüssel voll Wasser, Tüchern und ein paar weiteren Utensilien, die wohl zum Waschen gedacht waren. Da ihm die Eile aufgetragen wurde, machte sich Jadro direkt daran, sein Fell und allgemein seinen Körper von dem Schmutz und Blut von mehr als zwei Jahren zu reinigen. Seine Hände tauchten in das Nass und rieben es durch sein mattes, glanzloses Fell, welches in diesem Moment zumindest an der Reinheit wieder gewann. Sein 'erobertes' Schwert sowie den schmutzigen und eher provisorischen Lendenschurz legte er ab, wusch sich in einer schnellen Katzenwäsche alles ab, was es ihm möglich war. Der Schmutz und das Blut, all das was von seinem Elend einst zeugte, wurde weggewaschen, damit läutete er zum Glück auch das Ende eines Kapitels seines Lebens ein.
Befreiender konnte es sich nicht anfühlen doch eines fehlte noch, das entscheidende Gewicht was sich noch immer wie ein kalter Griff um seinen Hals schlang. Das massive Halsband trennte ihn von der völligen Überwindung dieses Kapitels und irgendwie musste er es doch loswerden können. Vorsichtig befühlte er das Symbol seiner Sklaverei, tastete es genau ab ob es sich auf einem Wege öffnen ließ. Doch es war massiv und gar nicht dafür gedacht geöffnet zu werden, oder? Ziemlich aufgeregt befühlten seine Finger den Verschluss, der über die Zeit das Abnehmen verhinderte. Es war mit einem Bolzen verschlossen, doch nach genauerem Fühlen merkte er etwas. Inzwischen ist dieser locker geworden, ein kleiner Spalt tat sich zwischen ihm und dem Halsband auf. Wenn er doch nur etwas zum stemmen hätte, etwas was er in diesen Spalt schieben und damit das Halsband aufhebeln konnte. Sofort glitt sein Blick zu dem Schwert auf dem Boden, es schien sehr stabil und doch schmal genug. Einen Versuch war es definitiv wert. Somit hob er das Schwert auf, zog es aus der Scheide und machte sich sofort daran, die Klinge in den Spalte zu schieben. Seine Bewegungen waren vorsichtig, so konnte er nichts sehen und sich leicht dabei verletzen, doch er schaffte es! Die Klinge lag richtig, jetzt kam es nur noch auf die gezielte Kraft an. Während seine linke Hand die Klinge fixierte, griff seine Rechte den Schwertgriff und drehte es. Dabei wendete er seine komplette Kraft auf, zumal er mit der flachen linken Hand nun auch noch das Schwert in die Richtung drückte. Unter diesem Kraftaufwand spürte er, wie das Halsband allmählich nachgab. Die Hebelwirkung war gut, das Schwert hielt stand und schon im nächsten Moment ertönte ein lautes Klirren. Der Bolzen brach aus der geschwächten Halterung und just in diesem Moment öffnete sich das Halsband und fiel mit einem Scheppern zu Boden. Er hatte es geschafft! Endlich hatte er es geschafft!
Seine Augen wurden groß, füllten sich mit heißen Tränen der Freude als er auf den Boden das Halsband mit dem zerborstenen Verschluss betrachtete. Eine Welle der Euphorie übermannte ihn, seine Hände wollten gar nicht zu zittern aufhören, als sich Tränen seines plötzlichen Erfolges den Weg durch sein Fell bahnten. Das letzte Zeichen seiner Zeit als Eigentum war von seinem Körper verbannt, dass plattgedrückte Fell, wie es sich allmählich von der Enge erholte und das fehlende Gewicht war ein wahrlicher Befreiungsschlag. Seine Mundwinkel zuckten glücklich nach oben, doch er durfte nicht noch mehr Zeit vergeuden. Schnell säuberte er auch seinen freien Hals, trocknete sich schnell mit den Tüchern ab und legte sich den Stofffetzen sowie das Schwert wieder um. Zumindest war er so nicht ganz nackt.
Schließlich stolzen Schrittes verließ er wieder diesen kleinen Waschraum, trat hinaus zu Sextana und präsentierte sich endlich sauber. Sein Fellmuster war nun wieder deutlich zu erkennen, sein Körper nicht mehr so schmutzig und übel riechend. Nur die Blässe seines Fells blieb erhalten, genau so wie das fehlende Gewicht doch die würde wohl mit der Zeit wieder besser werden. Zumindest hoffte er dies. Mit einem freudigen Gang und einem glücklichen Lächeln verbeugte er sich einmal tief vor der Frau die ihn rettete. "Vielen, vielen Dank Sextana. Ohne dich wäre das niemals möglich gewesen."
Damit ließ er sich wieder von ihr fort aus diesem Raum führen, abermals durch die ganzen Gänge bis hinein zu einem großen Raum, der von vielen Gestalten bevölkert wurde. Es war genau dieser Punkt, diese Situation die den Janagi doch sichtlich verunsicherten. So viele fremde Wesen, verschiedene Spezies, so unterschiedlich. Männer und Frauen. Kaum hatten sie den Raum betreten, wurde der große Behüter zu einem leicht verängstigten Kätzchen. Seine Ohren legten sich an und er machte sich etwas kleiner als er eigentlich war. Es war so befremdlich für ihn. Fest hielt er sich an Sextana und als sie die anderen grüßte, wusste Jadro genau, dass er etwas sagen musste. Mit zögerlicher Stimme die von dem Versuch nicht verunsichert zu sein gezeichnet war, sprach nur schnell in die Runde: "S-Seid gegrüßt, mein Name ist Jadro..." Er wusste plötzlich nichts mehr mit dieser Situation, mit dieser Menge an fremden Menschen etwas anzufangen. Weder war er voller Adrenalin das ihm die Angst nahm, noch bildete das für ihn eine sichere Grundlage. Sich zwischen so vielen Fremdeindrücken auszusetzen, so vielen fremden Lebewesen auszusetzen, es gefiel ihm nicht wirklich.
 
Bei den Worten. „Dort sitzt einer, unser großer roter Freund,“ Konnte Lea deutlich den Tonfall von Oriak bei diesem Satz hören wie abfällig er das aussprach. Lea war etwas Wüten gewesen, denn auf sie hatte keiner der Zwei gehört. Der Rest der hinzukam konnte ja nichts davon wissen. Erst als der Bedienstete sich bei ihr bedankte und ihr Auskunft über das verhalten von Martax gab. Doch kaum sprach Oriak hörten alle auf ihn. Lea kam sich dabei etwas komisch vor, sollte sie wirklich weiterhin der Gruppe noch folgen. Wenn sie nicht einmal auf ihre Worte hörten? Sie war sich darüber nicht mehr so sicher, aber es hatte wenig sinn gehabt sich jetzt darüber zu ärgern. Also erhob sie sich und sprach wieder zu Geo. "Geo komm wir gehen jetzt doch in die große Speisehalle, mir hörte ja keiner vorher zu." Das sagte sie so laut und auch mit einem etwas wütenden Tonfall der nicht zu überhören war. Dann holte sie zu erst ihre Sachen die sie an der Wand hingestellt hatte. Danach hob sie Geo hoch und setzte ihn auf ihre schulter, der sofort in die Kapuze wieder rein kletterte. Dann ging sie mit allen in die große Speisehalle.

Schon erblickte sie Martax wieder der genüsslich am Kauen war. Lea ging einige Plätze weiter. Sie wollte einen gewissen Abstand von Martax haben, denn sie hatte keine große lust gehabt das es wieder zu Missverständnissen zwischen Ihm und Ihr kam. Dann stellte sie ihre Sachen in der nähe des Tisches ab. Zum Glück hatte einer der Bediensteten an den Rohen Fisch gedacht. Dann nahm sie den Teller mit dem rohen Fisch und stellte ihn auf einen leeren Stuhl neben ihren hin. Geo klettere auf die Schulter Lea nahm Geo von der Schulter runter und setzte ihn auf dem Stuhl neben ihr, wo der Teller mit dem rohen Fisch drauf stand. Lea setzte sich auf den Stuhl daneben. Ihr ist der Appetit durch ihre Wut im Bauch völlig vergangen. Aber sie musste ja noch etwas Essen. Ich weist ja Fermar das du möchtest das ich mit der Gruppe gehe und das werde ich auch machen. Was versprochen ist, ist nun einmal versprochen. Oh Fermar wenn du nur bei mir sein könntest. Wo du auch gerade bis ich denke an dich. Ich trage immer ein Stück von dir in meinem Herzen. Unsere Liebe kennt keine Entfernung. Also Begann Lea wieder etwas gebratenen Fisch zu essen und trank etwas Wasser dazu.

Als Sextana mit einem Katzenartigen Wesen in die Speisehalle hereinkam. Lea merkte an der Haltung das dieses Katzenartigen Wesens, das es sich sichtlich unwohl fühlte bei so vielen unterschiedlichen Personen von unterschiedlicher Herkunft zu sein. Als Sextana alle im Speiseraum Herzlich begrüß und sich den Rest vorstellt hatte. "S-Seid gegrüßt, mein Name ist Jadro..." Hatte sich auch dieses Katzenartigen Wesen getraut sich vorzustellen. "Hallo Sextana schön dich zusehen seit herzlich gegrüßt. Wir sind gerade am Frühstücken komm setz euch mit an den Tisch." Dann sah Lea Jadro an. "Hallo Jadro seit herzlich gegrüßt, mein Name Ist Lea setzt euch doch bitte zu uns an den Tisch. Hiermit seit Ihr gerne Eingeladen mit uns zu essen und zu trinken." Mehr viel Lea nicht ein was sie sagen sollte. Von mir aus sollte sich Oriak um die Neuankömmlinge sich kümmern, er ist ja hier der große Redner nicht ich. Daraufhin begann sie weiter zu essen. Neben Ihr schmatzte Geo genüsslich vor sich hin.
 
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Heldenmut

Fahle Lichtfinger eines umwölkten Morgens tasteten sich durch die hohen, bodentiefen Fenster des Westturmes in die runde Kammer hinein, zögerlich, als würden sie den Boden suchend abtasten und bereit sein, sich jeden Moment zurückzuziehen, wenn sie jemand entdecken würde. Doch die Gedanken des einzigen Mannes, der sie hätte erblicken können waren in weite Ferne gerichtet und selbst wenn er die Augen nicht fest verschlossen gehabt hätte, so waren es doch nur kalte Sonnenstrahlen, die nichts suchten und nicht fliehen konnten. Balthasar thronte mit geradem Rücken auf einem Kissen, im Schneidersitz und tief in seine Meditation versunken. Sein Wille galt dem hohen Norden und auf die Stadt Trauerlied gerichtet versuchte er, die Präsenz seiner Ziehtochter zu ergründen. Er spürte, dass ihre Reise auf Messers Schneide stand, nur ein schmaler Grad trennte Helena von Erfolg und Misserfolg. Leben oder Tod. Es waren Dinge am Werk, die sich der Kopf der Schlangenbruderschaft nicht erklären konnte, er spürte Feuer, spürte Hysterie und Mordlust. Mit einem unangenehmen Kribbeln wurde ihm klar, dass in Chantrasam die Klingen gewetzt wurden. Vielleicht hätte er sich selbst um die Sache kümmern sollen, damit sein größter Schatz in der Obhut des neuen Sitzes der Schlangenbruderschaft und seiner vielen Krieger geblieben wäre. Port Milan gehörte ihm.
Die Lider Balthasars flatterten, bevor er aus der Meditation erwachte. Angestrengt massierte er sich die Nasenwurzel mit den schwarzen, langen Fingern seines neuen Dämonenleibs. Nach einem Seufzen fiel sein Blick auf den kleinen, goldenen Hammer, der unweit seines Sitzkissens im unwirklichen Morgenlicht glitzerte. Der Geisterhammer. Würde ihnen Spiller, wenn Helena ihn wirklich fände, den Weg zu seinem Gegenstück weisen können? Die Nadel war ein ebenso prächtiges, machtvolles Stück aus einer Zeit, an die sich kein Mensch mehr erinnern konnte. Artefakte aus grauer Vorzeit.
Sie würden beide brauchen, bevor das Ende kam.

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Des Ritters Rüstung schimmerte herrlich im roten Licht der untergehenden Sonne, als er seine Klinge mühelos aus dem Leib der erschlagenen Bestie zog, die bis zum Schluss unbeschreiblich gewütet hatte, wie die Feuer der Hölle aus der sie dereinst hervorgekrochen war, um die Lebenden zu quälen. Rotes Blut färbte die Felsen ihrer Heimstatt rot, der Berggipfel, dessen finstre Hänge den Recken nicht gescheut hatten! Kein Spritzer, kein Fleck hatte den stolzen Ritter besudelt. Seine Rüstung war makellos, poliert bis dass die Sonne selbst sich darin spiegelte und schließlich das Untier geblendet hatte. Kein Makel verunzierte sie, genauso wie das reine Herz des Ritters selbst, der seine Herzensdame in nur wenigen Momenten von der Kette lösen würde, die an ihren Knöchel geschmiedet war. Mit glühendem Blick erwartete sie ihn und wenn die Nacht hereinbräche, würde sie ihren Retter mit all ihrer Liebe belohnen. Erwartungsvoll hob und senkte sich ihre Brust, als der Ritter den Helm abnahm und triumphieren, voller Zuneigung ihren Blick fing, um sich gleich darauf der Kette anzunehmen, die sie beide von der Nacht der Nächte trennte...

Haj'ett schlug das Buch zu und seufzte. Und wie bitteschön hatte das "schröckliche geflügelte Ungetüm" der Jungfrau in Nöten eine Fußfessel anlegen können? Ein Logikfehler, der einen bitteren Nachgeschmack hinterließ, zumal der Rest der Geschichte wirklich unterhaltsam gewesen war. Über die fesselnde Spannung des Kampfes mit der Bestie hinweg hatte der Echsenmann seinen Tee völlig vergessen, dessen erkalteten Rest er jetzt hinabkippte, um das ebenfalls in den Hintergrund getretene und jetzt aufbegehrende Knurren seines Magens zu beruhigen. Erst jetzt registrierte er bestürzt, dass geschäftiges Treiben in der Halle herrschte, man schien sich allenthalben darauf vorzubereiten, den Raum zu verlassen. Es wurden Stühle gerückt und in der allgemeinen Hektik hatte wohl jemand etwas verschüttet. Jedenfalls kauerte ein Diener am Boden und wischte mit einem Lumpen irgendwas weg.
Er schalt sich dafür, so unaufmerksam und vertieft gewesen zu sein, vermutlich hätte eine Dämonenhorde samt feuriger Schlachtrösser in die Halle einfallen können, ohne dass er etwas bemerkt hätte. Sowas würde ihn irgendwann noch ins Grab bringen.
Zerstreut schloss er sich dem allgemeinen Treiben an, es schien allgemein erwünscht zu sein. Und er wurde nicht enttäuscht. Frühstück. Und zwar ein ganzer Saal voll. Er rieb sich die Hände bei dem Gedanken, sich vor der entbehrungsreichen Reise in die Wüste noch einmal gehörig vollstopfen zu dürfen. Sein Blick fiel auf Martax, der mürrisch an einem Schweinekadaver herumhantierte und unweit davon hatten sich Alexis und Dorothy niedergelassen. Bei vernünftigem Tageslicht sah der Dämon fast noch furchteinflößender aus, es war fast so, als hatte die rote, schuppige Haut der Kriegers noch an Strahlkraft gewonnen. Schulterzuckend hockte sich der Echsenmann daneben und machte sich an die schwierige Aufgabe, seinen Teller mit möglichst vielen verschiedenen Speisen zu füllen, ohne dabei über die Maßen gierig auszusehen. Dabei entbot er den Anwesenden einen freundlichen guten Morgen, was Mal mehr und mal weniger euphorisch erwiedert wurde. Alexis machte den Eindruck, diesen Ort nie wieder verlassen zu wollen und immer, wenn sein Blick den seiner alten Freundin kreuzte, grinste er. Haj'ett nahm diesen Umstand schweigend und mit Genugtuung zur Kenntnis. Er konnte sich seinen Teil neidlos denken und er fragte sich, ob die junge Frau sie wohl begleiten würde. Den Magier würde das sicher sehr freuen.
Ein rotes Aufblitzen ließ ihn aufblicken und Sextana bemerken, die im Gegensatz zu früher am Morgen mit weitaus mehr Bekleidung und Würde auftrat und ein unbekanntes Gesicht im Schlepptau hatte. Aus dem pelzigen Antlitz warfen unsichere Augen ein ums andere Mal unstete Blicke umher, als würden sie etwas suchen, das ihrem Besitzer halt geben könnte. Es war nicht zu übersehen, dass sich der Fremde in Gegenwart so vieler für ihn offensichtlich unbekannter Personen nicht besonders wohl fühlte. Munter winkte der Echsenmann zu Sextana herüber und machte sie mit Gesten auf die freien Plätze neben ihm aufmerksam.
 
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Mit angespannten Muskeln seines Arms zog der Dämon die Leber aus dem Kadaver. Blut und Körperflüssigkeit lief ihm über den Handrücken. In der großen Pranke wirkte das Organ fast wie ein totes Herz und in der Tat hätte er lieber in Selbiges gebissen. Das Muskelfleisch von Herzen schmeckte köstlich für seinen Gaumen, aber alles war gut, wenn es das Hungergefühl vertrieb. Allmählich tauchten die Gesellen von gestern auf, wenn auch nicht alle. Die bleiche Elfin fehlte und wie es schien auch der unsägliche Geist mit der Kapuze. Dieser Tag wurde besser und besser. Vielleicht durfte er jemanden auch noch zeitnah in seine Einzelteile sägen um seinen Blutdurst zu stillen der unaufhörlich in dem Dämon gärte. Er spürte ihn in jeder Sekunde seines Seins und nicht nur, dass es ihm vorkam als flüsterten unbekannte Stimmen einer fernen Spähre unaufhörlich auf ihn ein. Sie wurden lauter, fast sogar deutlich zu verstehen, je länger er kein Blut vergoss. Für einen Moment überlegte er angestrengt wie weit er kommen würde, wenn er jetzt ein Massaker anrichten würde, einfach aufstehen und am nächsten Tisch die dort sitzenden Seraphen köpfte, sich dann mit einem Sprung nach vorn in Reichweite der anderen Reihe jenseits des Tisches brachte und dort einem hageren Burschen, dessen Körper nicht viel dicker war als sein, Oberschenkel das Viriac'Arc einfach zwischen die Rippen trieb. Es wäre zu herrlich zu ... dämonisch, zuzusehen wie der rote Lebenssaft über die Schneide quoll und langsam das Leben aus dem Bursche wich. Martax geiferte für einen Augenblick.

Ein Stuhl wurde neben ihm fortgezogen und schrammte so herrlich laut über den Steinboden, dass es dem Krieger sämtliche Kampffantasien zerriss. Der rote Riese drehte den gehörnten Kopf und blickte auf den geschuppten Gefährten mit dieser tollen Errungenschaft von gestern. Pfeife, genau... Zuerst wollte er ihn mürrisch anfunkeln, aber die Erinnerung an den interessanten Geruch nach Rauch und diesen Kräutern, wie sie Haj'ett nannte ließen seine Mimik standhalten. Er riss noch ein Stück Fleisch aus dem Schwein. Die Leber war längst heruntergeschlungen. Nebenbei bemerkte er, dass sich der Echsenmensch Allerlei auf seinen Teller füllte. Überhaupt fiel dem Dämon erst jetzt auf wie voll es an seinem Tisch geworden ist und wie viel Essen darauf standen. War er so abgelenkt? Dieser Gedanke widerte ihn an, war es doch eine allzu menschliche Eigenschaft. Erst jetzt beschaute er sich alle Anwesenden. Die bekannten Gesichter interessierten nicht so sehr. Doch diese bleiche Frau und ... war das eine Katze auf zwei Beinen? Martax hatte schon gehört dass es viele Lebensformen auf Maradar geben sollte aber so ein Geschöpf... Es stach deutlich aus der Masse der Menschen und Elfen heraus, ebenso wie Haj'ett oder Twiggy. Wo war die eigentlich? Bei ihrer Größe gab sie einen gutes Objekt des Frustabbaus ab. Man könnte sie durch die Gegend treten, oder werfen. Doch im Moment war Martax nicht danach. "Wer ist das?", fragte er Haj'ett und nickte zu Sextana und Jadro denen die Echse zuwinkte. "Kommen die auch mit? Muss ich die auch beschützen?" Der Dämon zog die Brauen bei diesem Gedanken zusammen. Ob sie wirklich darauf eingingen und sich neben Haj'ett und damit in seine unmittelbare Nähe setzten? So könnte er sich die Neuankömmlinge zumindest mal aus der Nähe ansehen.
 
Lea war die einzige, die sich dazu herabließ auf Twiggy zu reagieren. "Hallo Twiggy und ja wir leben alle noch wie du gerade siehst." Twiggy schaute nochmal durch den kompletten Raum und nahm alle Anwesenden in Augenschein, zählte im Geiste durch, legte dann den Kopf schief und schaute wieder zu Lea. Also war ihr noch nicht einmal selbst aufgefallen, dass ihr geisterhaftes Haustier den Abgang gemacht hatte? Oh Mann. Typisch Oberflächler. Erkannten nicht mal das Offensichtliche, wenn es ihnen direkt ins Gesicht sprang. Ah, und das spitzohrige Menschlein mit der Riesenfliege fehlt übrigens auch. Was wohl auch keinem aufgefallen war.

Kurz darauf meldete sich Oriak und scheuchte sie alle in einen anderen Raum. Twiggy zuckte die Schultern und folgte ihnen. Wenn die anderen es schon nicht für notwendig hielten, Lea auf ihren fehlenden Anhang hinzuweisen, dann sah Twiggy auch keinen Grund warum sie das machen sollte.

Im Speisesaal erwartete sie ein Schlachtfeld. Martax zerlegte wohl nicht nur Feinde mit bloßen Händen in ihre Einzelteile, sondern auch seine Beute. Für Twiggy war das ein wohliger Anblick von Vertrautheit, es erinnerte sie an Zuhause. Einfach das schnappen was man wollte und selbiges mit Klauen und Zähnen vernichten, egal wie das dann aussehen mochte. Richtig so.
„Besteck“ oder „Tischmanieren“ waren ja auch nur seltsame Verhaltensstörungen von Oberflächlern, deren einziger Zweck es war, das Essen unnötig in die Länge zu ziehen und zu verkomplizeren. Allein schon zuzusehen, wie die ihr Essen fein säuberlich mit Messerchen und Gäbelchen zerteilten... einfach absolut lächerlich.

Twiggy schnappte sich vom Tisch, was sich gerade in Reichweite befand, und setzte sich dann damit auf den Boden, wo sie sogleich begann, es im Eiltempo in sich hineinzuschaufeln. Alte Gewohnheit. Wer sein Essen nicht schnell genug loswurde, dem nahmen es Stärkere weg. Oder andere Kümmerlinge kamen, um es zu stehlen.

Nach einer Weile ging die Tür auf und zwei weitere Leute gesellten sich dazu. Eine gewisse Rothaarige und das halb tote Katzenvieh von vorhin. Er sah zwar nicht mehr ganz so übel aus wie zuvor, aber noch immer übel genug. Aus alter Gewohnheit kauerte sich Twiggy noch etwas dichter über ihrem Essen zusammen. Sie erwartete zwar nicht, dass das Katzenvieh versuchen würde es ihr wegzunehmen, aber falls doch würde sie ihm zeigen wessen Krallen schärfer waren.
"Kommen die auch mit? Muss ich die auch beschützen?"
Wer soll das sonst machen? Ich vielleicht? Was für eine dumme Frage. Natürlich würde das Ding mitkommen und natürlich würde er darauf aufpassen müssen. Menschen liebten Katzen... und schwache, pelzige und niedliche Wesen, bei denen sie ihren Beschützerinstinkt und Fürsorgetrieb ausleben konnten. Auf Jadro traf das sogar beides zu. Warum sonst hatte die rothaarige Menschenfrau ihn mitgenommen? Bestimmt nicht weil sie sich einen praktischen Nutzen davon erhoffte.

Twiggy widmete sich weiter dem Essen, wobei sie aber immer wieder misstrauisch zu den Neulingen hinüberschaute. Positiv gesehen hätte die Gruppe damit auch einen anderen gefunden, der sich als Köder eignete.
 
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Als sie sich grade alle am Tisch nieder gelassen hatten kamen noch zwei Personen hinzu. Eine rothaarige Frau, an der ein kleiner Affe hing und ein Janagi. „Sieh mal einer an, ein Janagi.“ schoss es Oriak durch den Kopf, sofort waren die Erinnerungen wieder da. Die Erinnerungen an die Bruderschaft der roten Kralle, eine berüchtigte Bande Janagi allesamt Meuchelmörder, Kopfgeldjäger, Meisterdiebe und Saboteure, mit denen sie damals heftige Machtkämpfe hatten. Aber dieser hier sah grade gar nicht so gefährlich aus, er schien schüchtern, eingeschüchtert von den ganzen Leuten, die hier saßen, die er offenbar nicht kannte. Haj'ett bedeutete den beiden, die als Sextana und Jadro vorgestellt wurden, sich neben ihn zu setzen, was beide taten. Er hob den Krug leicht, der mit frischem Honigwasser gefüllt war und prostete den Neuankömmlingen zu: „Herzlich Willkommen hier.“ er lächelte ihnen zu: „Ich bin Oriak Ohara, Sohn der Wüste und ein einfacher Wanderer. Es ist schön, dass ihr da seid und es ist uns sicher eine Ehre, falls ihr uns begleiten werdet.“. Damit nahm er einen tiefen Schluck und aß weiter.
 
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Lea war zwar am Essen und trinken, doch gedanklich ganz woanders. Ihr fehlten zwei Personen zum einen Taimi und ihre kleine Begleiterin, zum anderen ihr Ehemann. Es war schon traurig das Taimi nicht mehr da ist. Sie fand das Martax daran zwar mitschuldig gewesen ist, aber irgendwas war anders an Taimi ihrem Verhalten gewesen als Sie ging. Ihre Worte waren voller Vorwürfe aber auch Wut und dennoch konnte sie darin Verzweiflung Traurigkeit spüren. Es passte nicht ganz zusammen, da doch Taimi doch eine Kriegerin war. Lea war sich sicher das es einen anderen Grund gegeben hatte, warum Taimi wirklich gegangen war. Es musste irgendwas schlimmes passiert sein warum Taimi gegangen war, nur das konnte ihre letzten Worte erklären weshalb sie diese so gesagt hatte als sie ging. Sie weist nur das Fermar komisch geschaut hatte Taimi gegangen war, doch mehr konnte sie nicht erkennen. Natürlich könnte es auch nur reiner Zufall gewesen sein. Da sie gerade mit Martax beschäftigt waren, das Fermar und sie selbst kaum mitbekommen hatten was Taimi zuvor gemacht hatte. Was es auch gewesen war, das Taimi bewegte die Gruppe zu verlassen. Dennoch fand Lea das ihre letzten Worte nicht wirklich in Ordnung gingen, denn als Kriegerin musste sie es doch schon kennen das es nicht immer geordnet zuging. Vor allem wenn so viele verschiedene Personen von unterschiedlicher Herkunft auf einander trafen. "Schade das Du nicht mehr da bist, wo immer du auch bist Taimi ich denke an dich. Mein liebster Ehemann wo du auch stecken magst, ich denke an dich Fermar." Sprach sie laut aus ohne es zu merken. Dann sah sie sich um, alle am Tisch waren am Essen und Trinken. Lea vermisste die beiden auch wenn sie Taimi nicht so lange wie Fermar kannte. Aber sie freute sich das Jadro und Sextana mit ihnen allen am Tisch saßen. Von Sextana wusste sie es ja, das sie mitkommen wollte. Doch wie war das mit Jadro wollte er auch mitkommen? Wenn ja dann würde es sie sehr freuen.
 
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Rot

Die ohnmachtgebietende Erschütterung des Geschosses riss Helena mit sich, als etwas hartes ihre Schulter streifte und sie herumwarf, unrühmlich pirouettendrehend, wie ein Tänzer, der inmitten seines Ausdruckstanzes auf einen Nagel getreten war. Mit einem Gewitter tanzender Lichter zersprang die Realität in tausende flirrender Scherben, als würde ein großer, edler Spiegel bersten und einer allumfassenden Schwärze Platz machen. Ihr war es, als fiele sie, fiel tief in einen elenden Schlund ascheumwölkter Verderbnis, deren flaumiger Boden sie sanft umfing, wie ein flockiges Schneefeld. Schon flackerte rotes Feuer und ein wütender Funke wallte aus den tiefen dieses Alpdruckes hervor wie eine wütende Schlange, die sich tief in ihren Geist brannte und keinen fremden Gedanken mehr dulden mochte. Da war es wieder, das tosende Inferno unheilverheißenden Schreckens, das seit der Rückkehr Balthasars ihre Träume dominiert hatte, in eisernem Griff umschlungen. Wieder spürte sie, wie die Flammen an ihrem Leib leckten und ihn zu verzehren drohten. Wieder sah sie den Dachshund, liebkost von behutsamen, schuppigen Händen, wieder brannte und schrie sie, als sei sie zu eines Dämonen höchsteigener Marter erkoren. Doch jenseits ihres gebeudelten Geistes wurde sie einer neuen Erscheinung gewahr, die sich dem Flammenmeer hinzugesellte, eine lange Spitze, vertikal herniederfahrend, die Flammen trennend wie ein Fallbeil. Der Schimmer von purem Gold, verschiedenfarbigen Juwelen und Perlmutt warf tastende Strahlen in die brennende Weite, achtsam wandernd, wie er ihren nackten Körper erkundete und dort als glitzerndes Lichtbündel zu stehen kam, wo das Herz sein ständiges Werk vollführte.

Helena meinte, die Wirbel ihres Rückgrates knacken zu hören, als sie mit verkrampft durchgedrücktem Hohlkreuz zu Sinnen kam, das Gesicht durch ihre panisch verzerrte Mine schmerzend. Sie bemerkte, dass sie sich halb begraben in einem Haufen Schutt wand. Ihre Schulter schmerzte. Noch immer sogut wie besinnungslos von der feurigen Vision, die sie während ihrer kurzen Ohnmacht heimgesucht hatte, rollte sie sich zusammen wie ein kleines Kind und wartete darauf, dass das Dröhnen in ihrem Kopf verstummem mochte.

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Martax rümpfte die Nase, als sich die rothaarige Schönheit, deren lange Haare es glatt mit der Haut des Dämonen aufnehmen konnten, sich in Begleitung des fremden Katzenwesens neben Haj'ett niederließ. Die zähnefletschend formulierte Frage des Grafen klang wie zwei Mühlsteine, die am Grunde eines Brunnens aneinandergerieben wurden. Es kostete Haj'ett einige Mühe, bevor er antworten konnte, da er vorher seinen nun doch über die Maßen vollgestopften Mund leerzukeuen hatte.
"Beschützen? Ja, ich denke, das sollt ihr."
Noch immer nuschelte Haj'ett. Einige Brotreste klebten ihm am Gaumen. Nach einigen unbeholfenen Zungenmanövern schenkte Sextana ein Lächeln und blickte dann zu Martax auf.
"Obwohl ihr wissen solltet, dass es einen Unterschied zwischen 'Beschützen' und 'Beistehen' gibt."
Vorsichtig boxte er dem noch immer schwer zu durschauenden Teufel gegen den Unterarm, in der Hoffnung, er würde die Worte zumindest ansatzweise scherzhaft verstehen. Die Tatsache, dass der Gehörnte soeben das Mark aus einem Schweineknochen saugte ließ diese Hoffnung schwinden.
Nach einem letzten Blick auf das Schlachtfeld, das einmal ein Schweinekadaver gewesen war gelang es Haj'ett, sich loszureißen und seiner neuesten Freundin anständige Grußworte entgegenkommen zu lassen. Pietätvoll umging er den Umstand, dass es das zweite Mal war, dass er sie an diesem Morgen zu Gesicht bekam.
"Guten Morgen wünsche ich Euch! Lasst mich erneut meinen Dank aussprechen, dass ihr mir bei der gestrigen Zeremonie unter die Arme greifen konntet. Ihr habt dem Moment den letzten Schliff verliehen!"
Seine Brust schwoll mit seinen Worten, wie immer.
"Darf ich fragen, wen Ihr da mitgebracht habt?"
Das gehetzte, fremdartige und pelzige Wesen saß neben der Rothaarigen und wusste scheinbar nicht, wohin mit seinem Blick.
Der Blick in Sextanas Augen war rätselhaft, doch lächelte sie und schilderte dann kurz, wie sie den Fremden, den sie als Jadro vorstellte in den Straßen Dujols aufgelesen hatte. Aufmerksam lauschte der Echsenmann ihrer Erzählung, erneut kauend.
Als sie geendet hatte, reichte er dem Janagi die Pfote und stellte sich vor.
"Es freut mich, Euch kennenzulernen. Wie mir scheint habt Ihr großes Glück gehabt."
So langsam, dachte er, fielen ihm die gängigen Umgangsformen immer leichter.
 
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Lea war mal wieder in ihren Gedanken versunken, als einer der Bediensteten sich neben ihr stellte. " Entschuldigung das ich euch störe, aber dies hier scheint euch zu gehören. Als ich dabei war das ganze Blut auf dem Boden auf zu wischen, entdeckte ich dabei diesen Dolch auf dem Boden. Als ihr in der Speisehalle rein kommen seit, sah ich euren Dolch den ihr trägt. Es ist der gleiche den ich gefunden habe. Diese sind bestimmt Sonderanfertigungen, da ich so etwas zuvor noch nicht gesehen habe." Dann übergab der Mann den Dolch wieder an Lea. "Oh ich Danke euch vielmals das ihr meinen Dolch gefunden habt. Und ja ihr habt mit euer Annahme völlig recht, es sind in der tat Sonderanfertigungen. Die ich von dem Angestellten von meinen beiden Lehrmeistern überreicht bekam, als ich das Haus verliest um auf reisen zu gehen. Woher er diese Dolche hat weist ich leider nicht. Habt nochmals Dank das ihr den Dolch gefunden habt." Lea war dem Bediensteten sehr dankbar, sie verschwieg jedoch das es der Knecht war von dem sie die Dolche bekam. Kurz darauf verschwand der Bedienstete wieder. Lea hörte Ha'jett zu wie er zu Sextana und Jadro sprach. Worauf Sextana erzählte wie sie Jadro vorgefunden hatte. Den sie das Leben gerettet hat. Dann lauschte sie wieder den Worten von Ha'jett die er an Jadro richtete. Lea schaute dann zu Oriak, den sie freundlich anlächelte. Sie konnte ihm nicht mehr böse sein. Wer weist vielleicht war er gerade selbst in seinen Gedanken versunken. Weshalb er ihre Worte nicht wahrgenommen hatte, als sie zu ihm und zu Ha'jett sprach. Da Ha'jett wohl auch nicht ihre Worte hörte, weil er selbst in einem Buch vertieft war. Lea konnte nicht so gut mit Worten umgehen wie Oriak, der es schaffe das fast alle ihm zuhören.
 
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Martax hörte mehr widerwillig die Geschichte vom geretteten Kätzchen und musterte dabei hin und wieder das Wesen mit durchdringendem Blick. Für ihn wirkte er allzu menschlich. Er war regelrecht erbärmlich in diesem Anblick. Obwohl er wohl durchaus ein Krieger zu sein schien, hatte er nichts davon an sich. Seine ganze Mimik und Gestik strotzte so vor Angst, Ehrfurcht oder wie immer man es bezeichnen mochte. Was war schon dabei hier in diesen großen Pulk von Fremden zu treten und sich hier auf Kosten anderer den Bauch vollzuschlagen? Solange sich niemand daran störte wie das martialische Mahl gestaltete wurde, ging es dem Dämon herzlich an den Backen vorbei wo er aß. Es hätte auch einer der Geister auftauchen können und direkt neben ihm einen der Dämonenjäger abschlachten, oder sich im Wahn laut lachend durch die Tischreiten wüten können. Solange er sich an niemanden der Gruppe vergriff, hätte es ihn nicht an der Hungerstillung gehindert. Apropos. Selbiger war befriedigt. Die gelben Augen wanderten von Jadro zu den Resten des halben Schweins. Kein großer Unterschied in Sachen Anmut, nur dass sich das Fellwesen mehr bewegte. Er schob den Kadaver ein Stück von sich fort. Sein Mahl war beendet. Da bestätigte ihm Haj'ett auch was er schon befürchtet hatte. Allerdings verstand er nicht wirklich was es mit 'Beistehen' auf sich hatte. Muss wohl noch so eine menschliche Eigenart sein. . Martax knurrte erst nur auf diese Bekenntnisse. Doch er versuchte es positiv zu sehen: "Immer noch besser als ein Geist." Damit schob er den Stuhl zurück als er sich davon erhob und sich zu seiner ganzen Größe streckte. Die Arme beide weit nach oben gestreckt und den mächtigen Brustkorb angespannt, machte er ein leichtes Hohlkreuz und stellte sich sogar kurz auf die Zehenspitzen, um wirklich jeden Muskel in seinem Leib zu strecken. Bei einem ausgiebigen Gähnen zeigten sich seine dolchartigen Zähne und seine tiefrote, fast schwarze Zunge. "Sollten wir nicht bald mal los?" die Frage ging im Grunde mitten in die Runde und falls einer der Seraphen den roten Hünen beim Strecken nicht bemerkt hätte, würde er so spätestens jetzt tun. Der Dämon packte den Schwertgriff von Peinbringer und führte die schwarze Klinge wieder zurück in die Halterung auf seinem Rücken. Martax schaute kurz über die Runde und erblickte Oriak. Er stiefelte zu ihm herüber. "Hey Wickelkopf! Sollten wir uns nicht mit irgendwelchen Hanseln von dir treffen? Wann geht's denn los? Der Feind wartet nicht!" Damit stellte sich Martax hinter dessen Stuhl und verschränkte die Arme.
 
Oriak drehte sich drehte sich auf seinem Stuhl um, nahm die Beine in den Schneidersitz und verschränkte die Arme über der Lehne, dort legte er seinen Kopf auf, legte ihn schief und sah zum Dämon hoch: „Hey Großer, Warum stehst du hinter mir? Dort wo ich herkomme spricht man mit jenen, denen man nicht traut von Angesicht zu Angesicht und versucht sie nicht in den Rücken kommen zu lassen.“ Jetzt streckte sich Oriak auch etwas, imitierte damit ungewollt den Dämonenfürst etwas, dann streckte er Martax seinen ausgefahrenen Daumen entgegen und sprach weiter: „Aber immerhin, du hast eine richtige Sache gesagt, bei nur...“ er zog den Daumen wieder ein und zeigt jetzt dafür Zeige- und Mittelfinger: „...zwei Fehlern.“. Er ließ seinen Arm wieder sinken. „Wir sollten tatsächlich bald aufbrechen, es ist an der Zeit, die sogenannten Hanseln werden bald eintreffen. Und Recht mögt ihr sogar damit haben, dass der Feind nicht wartet, ihr seid ziemlich gut, schon zwei Richtige, aber ich bin mir dessen bewusst, die Zahl des Feindes wird so mannigfaltig sein, dass auch noch genug für euch da sind, keine Sorge.“ Da er keinen Bedarf an einer Antwort des Dämonen hatte, drehte er sich doch wieder um und fragte in die Runde: „Wie ist es denn nun, seid ihr bereit? Können wir bald aufbrechen?“.
 
Alexis widmete sich voll und ganz dem Frühstück und den wohl letzten Augenblicken mit Dot für eine ganze Weile. Er hatte sich vorgenommen all das zu genießen, statt den Moment mit Trübsinn zu vergeuden. Und siehe da, es zahlte sich aus, denn es ging nun alles sehr schnell. Da war dieser... Janagi. Jadro war sein Name und er schien die Gruppe begleiten zu wollen. Zumindest war es Alexis recht. Jeder konnte helfen. Und dennoch mussten sie relativ klein in ihrer Aufstellung bleiben, damit eine Reise durch Maradar nicht zu aufwändig geriet. Was die Schlagkraft anging, hatten sie mit Martax sicherlich ein Schnippchen geschlagen. Als nun also ein Ruck durch die Gruppe ging und hie und da Bereitschaft zum Aufbruch signalisiert wurde, schickte Alexis seiner Geliebten einen vielsagenden Blick und richtete sich sogleich auf. Er war ohnehin mit dem Essen fertig und viel bekam er im Augenblick nicht runter.
"Wir sollten bald aufbrechen, das ist richtig.", fing er an. Dot richtete sich ebenfalls auf und fügte hinzu:
"Ich habe veranlasst, Euch Proviant für die Reise bereitszustellen. Ich werde ihn bei Bedarf an Euch austeilen lassen."
Alexis nickte ihr zu. "Sobald Ihr fertig seid, stellt sicher, dass Ihr Abreisefertig seid. Wir treffen uns vor dem Tempeleingang und brechen in voller Zahl zum Galgenplatz auf."
Sein Blick richtete sich auf den Janagi.
"Ich nehme an, Ihr wollt uns begleiten. Ihr seht Fähig aus. Es würde mich freuen, wenn Ihr unserer kleinen Truppe beitreten würdet." Wir brauchen jeden Mann.
 
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Lea sah das Martax sich hinter Oriak stellte, er machte den Eindruck das er es kaum noch erwarten konnte bis es endlich soweit ist. Auch Lea war schon lange bereit zum Aufbruch, sie hatte schon alles parat. Ihr Rucksack war gepackt, wenn sie wollte konnte sie sich schon zum Ausgangspunkt begeben. Sie hörte Martax zu wie er zu Oriak sprach. Dabei drehte sich Lea zu Geo um, sie schaute ob Geo mit dem Essen soweit fertig war. Geo schaute zu ihr hoch, ihm war Martax wohl nicht so geheuer. Der Teller mit dem rohen Fisch war leer und fein säuberlich abgeschleckt worden. Der Teller sah aus als wäre er gründlich gewaschen geworden. Währenddessen sprach Oriak zu Martax, gleich darauf sprach er zu allen am Tisch. Gerade wollte Lea etwas dazu sagen, als Alexis begann Oriak zu antworten. Dann richtete Alexis sein blick auf Jadro, den er darauf ansprach ob er die Gruppe begleiten will. Lea hoffte das Jadro mitkommen würde. Sie gab Alexis recht sie konnten jeden gebrauchen. Jeder in der Gruppe konnte mithelfen den Feind zu besiegen, jedes Talent der einzelnen Personen konnte zum Sieg der ganzen Gruppe führen. Dessen war sich Lea vollkommen bewusst, das war auch der Grund warum sie noch bei der Gruppe geblieben ist. Geo fing an sich bei Lea bemerkbar zu machen, indem er etwas lauter von sich aufmerksam machte. Lea schaute schnell wieder zu Geo hin. Darauf nochmals zu ihrem Teller es lag noch etwas vom gebratenen Fisch drauf. Doch sie war bereits satt gewesen. Dann richtete Lea ihren Blick wieder auf Geo. Sie griff mit ihren Händen nach Geo, der sich von ihr mühelos nehmen liest. Sie hob ihn hoch und setzte ihn auf ihre Schulter ab. Daraufhin kletterte er wieder in die Kapuze von Lea rein. Dann erhob sich Lea vom Stuhl. "Hallo Jadro auch ich würde mich freuen wenn ihr euch unser Gruppe anschließen würdet, wie es unser Anführer Alexis euch eben angeboten hat." Dann machte Lea eine kurze pause ehe sie wieder weiter sprach. "Von mir aus können wir gleich los. Mein Rucksack ist gepackt. Nochmals danke an den Orden der Seraphen für die Gastfreundschaft und nochmals danke für die Erlaubnis das die Trauung von Fermar und mir auf dem Dach des Tempels statt finden durfte. Ich Danke allen die diese Trauung erst möglich gemacht haben, ohne euch hätte diese Trauung nicht statt finden können. Nochmals Dankeschön dafür. Ich sollte mich auch im Namen meines Ehemann bei euch allen bedanken, er musste leider wieder beruflich aufbrechen. Er bedauert es das er nicht mitkommen kann, doch er musste sich wieder seinen Aufgaben seines Auftraggebers widmen. Auch bedanke ich mich bei allen hier anwenden in Namen von Taimi, die unsere Gruppe leider verlassen hat. Auch wenn mir die Gründe dafür nicht bekannt sind, so denke ich das diese sehr wichtig gewesen waren. Das sie deshalb die Gruppe verlassen musste und keine Zeit mehr gehabt hatte sich bei uns allen zu verabschieden. Darum bedanke ich mich im Namen von Taimi bei euch allen." Damit beendete Lea ihre Ansprache an alle die versammelt waren. Somit war auch für alle anderen die gerade nicht anwesenden waren geklärt wo Taimi und Fermar waren. Lea war sich völlig sicher das Tailmi zu rück in ihre Heimat gekehrt ist, um für dessen Bereifung zu kämpfen. Auch Lea vermisste ihre Lehrmeister, doch für sie gab es kein zurück mehr. Da sie sich völlig sicher war das sie ihre beiden Lehrmeister erstmal überzeugen musste. Das sie die Lea war die, die beiden aufgezogen hatten. Klar könnte sie das beweisen, doch wer sagte das die beiden Lehrmeister von ihr das auch glaubten. Nein Lea hielt ihr Wort, wenn sie was versprochen hatte tat sie das auch. Somit wird sie weiterhin mit der Gruppe mitkommen. Dann sah Lea zu Twiggy rüber. "Schön das du wieder zurück gekommen bist Twiggy, es freut mich wirklich das du hier bei uns bist. Leider habe ich keine Ahnung wie man mit Goblins umgeht, zwar habe ich schon von einigen Begegnungen mit Goblins gehört. Aber diese hörten sich immer so an, als ob die Goblins immer die bösen wären. Ich fand diese Erzählungen schon immer abscheulich, den ihr seit der lebende beweist das Goblins zu mehr fähig sind. Ich habe es schon immer gehasst das andere Goblins dazu genutzt zu haben um als Kanonenfutter zu enden. Ihr habt echten mut bewiesen, und es freut mich mit euch zusammen an der Seite zu kämpfen." Lea hoffte inständig das Twiggy das auch zu schätzen weist das nicht jeder an der Oberfläche wohnte auch automatisch Goblins hasste.
 
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Endlich ein vernünftiges Wort. Das Kommando zum Aufbruch ließ sich Martax nicht zweimal sagen. Oriak spielte sich wieder mal auf. Doch statt den Dämon damit zu nerven erheiterte es ihn mehr. Dieser Mensch war so ein Aufschneider. Er war absolut lächerlich und das Lustigste war - er merkte es nicht mal. Die Anderen schienen es ihm aber nicht sagen zu wollen. Martax musste kurz ein kehliges Lachen herauspressen. Wenn die anderen Menschen mit denen sie reisen würden auch so wären, würde er aus dem Auslachen gar nicht mehr herauskommen. Alexis hatte jedoch zum Packen und Aufbruch gerufen. "Ich warte draußen." ließ er nur nur kurz hören. Damit wandte er sich von dem Magier ab, warf Dot noch einen kurzen Blick zu und ging dann ohne weitere Verzögerungen. Er durchquerte die große Halle wo er Meena auf Posten sah. Es war wohl die einzige Angehörige der Seraphen vor der er Respekt hatte. Der Gehörnte blieb kurz stehen. Erst wollte Martax etwas sagen, entschied sich jedoch dagegen. Stattdessen nickte er einfach respektvoll in ihre Richtung. Es war mehr Verabschiedung für ihn als sonst üblich. Das Diesseits veränderte ihn. Er spürte es bereits. Das oder dieser Ort. Er beeilte sich daher die Stufen zum Tempel schnell herunterzukommen. Unten angekommen breitete sich wieder Dujol wie ein Meer bei Flut aus.

Überall hörte er wieder die Bewohner bei ihrem Tagewerk. Dort aus einer Gasse fuhr ständig ein Schmiedehammer auf Metall. Unweit wieherte ein Pferd. Dort trugen zwei Arbeiter große Holzbalken die Straße herunter und kamen gerade an einem Stand mit Obst vorbei. Der Händler war eindeutig nicht von hier und pries seine Waren an, als würde er nichts zu essen haben, wenn er am Ende des Tages noch Früchte auf der Auslage hatte, was vermutlich gar nicht so weit hergeholt war. Der Dämon lehnte sich gegen eine Säule neben der Treppe, verschränkte Arme und Beine und beobachtete weiter. Eine Frau lüftete gerade Bettwäsche am Fenster als eine Kinderstimme von drinnen rief. Sie verließ das Fenster und ließ die Betten auf dem Sims liegen. Zwei Männer unterhalb des Fensters begegneten sich gerade auf der Straße. Sie schienen sich zu kennen, denn sie blieben sofort stehen, grüßten einander und begannen ein Gespräch. Die Arbeiter mit den Holzbalken bogen gerade um die Ecke und entschwanden so aus dem Blickfeld des Dämon. An der gleichen Stelle bog gerade ein Trupp der Stadtwachen in die Straße ein. Mit disziplinierter Haltung und schnellem Schritt marschierten sie über das holprige Kopfsteinpflaster, vorbei an dem Händler aus fremden Landen und den beiden Männern die sich unterhielten. Sie schienen nicht wirklich Notiz von der Umgebung zu nehmen, bis auf den Patrouillenführer der sich ständig zu beiden Seiten umsah. Einige Kinder liefen lachend um die Soldaten herum und schließlich hinter ihnen her. Ein kleiner Junge hatte ein Holzkreuz, was mit Papier bespannt war, dabei. Daran war eine lange Schnur befestigt. Martax fragte sich wozu das gut sein sollte. Als die Kinder näher kamen hörte er eines der Belger vom 'Drachen steigen' reden. Der Dämon verstand nicht was es damit auf sich hatte. Er kannte Drachen nur als große Ungetüme die sich immer für was besseres hielten und große Reichtümer mit teilweise mächtigen Artefakten schützten. Es gab nur sehr wenige von ihnen im Schattenreich und persönlich war Martax noch keinem begegnet. Angeblich hielt sich der Rat der Könige einen als Wächter für was auch immer.

Die Frau erschien wieder am Fenster und klopfte weiter die Betten aus. Als sie die Wachen in ihrer Uniform sah, sank sie mit ganz verträumten Blick auf die Kissen nieder und sah ihnen nach. Der Patrouillenführer brüllte einen Befehl zum Abbiegen. Sofort folgten die Stadtwachen und bogen gar nicht weit vor Martax in eine Gasse ein. Erst die letzten Soldaten schienen Notiz von ihm zu nehmen. Allerdings schüttelten sie den Kopf und richteten ihren Blick wieder geradeaus als ob sie Halluzinationen hätten. Als sie der rote Hüne nicht mehr sehen konnte, schaute er wieder zum Fenster die Straße herunter. Sowohl Frau als auch Betten waren verschwunden. Stattdessen kam die Frau unten aus einer Tür heraus und ging schnurstracks auf den Stand mit Obst zu. Sie muss ihn entdeckt haben als die Wachleute daran vorbeimarschierten. Die beiden Männer beendeten ihr Gespräch gerade als die Frau sie passierte und gingen ihres Weges, doch nicht ohne sich herzlich von einander zu verabschieden. Der eine bog in die Gasse mit dem Schmied ab der andere ging weiter die Straße herunter, die auch vorhin die beiden Arbeiter mit den Holzbalken nahmen. Gerade als beide nicht mehr zu sehen waren und der Mann beim Schmied eintrat, worauf der Schmiedehammer verstummte, hatte die Frau ihren Kauf abgeschlossen und zauberte dem Händler ein Lächeln ins Gesicht als sie klimpernde Münzen in seine Hand fallen ließ. Martax sah die Treppe herauf. Wann kommen die endlich?
 
Lea hatte durch ihre Worte Oriak noch mal an Taimi erinnert. Er wusste nicht, was er über sie denken sollte. Irgendwie hatte er sich mehr erwartet, aber dann wars irgendwie so typisch Elf, tolle Worte, doch bevor es ernst wurde doch wieder verschwunden. Wirklich schade.
Vermutlich wusste er aber auch nicht genug um hier angemessen zu urteilen.
Das Beste würde wohl Vergessen sein, es gab auch so schon genug, an das es zu denken und sich zu erinnern galt.
Martax verschwand von den Anwesenden als erster nach draußen. „Immerhin weiß er die Richtung.“ dachte Oriak sich spöttisch und schalt sich gleich für diesen Gedanken. Er würde wohl oder übel mit dieser Kreatur zusammen arbeiten müssen, hatte ja gar keine andere Wahl und da würde es wohl unumgänglich sein irgendwann einmal von den eigenen Vorurteilen Abstand zu nehmen und diesem Wesen irgendwie Vertrauen oder gar Respekt entgegen zu bringen, so fern das jetzt noch scheinen mochte. Oriak zuckte mit gerunzelter Stirn die Schultern, das musste warten, jetzt war es an der Zeit zu gehen, endlich! Er trank sein Honigwasser aus und erhob sich schließlich von der Tafel. „Packt zusammen wenn ihr soweit seid, ich warte draußen auf euch, dann brechen wir gemeinsam zum Treffpunkt auf.“ sprach er in die Runde, nickte kurz und verließ den Raum. Während er durch die Gänge zum Ausgang lief, überprüfte er noch mal seinen Gürtel und seine Taschen ob er alles hatte, womit er hier angekommen war. Etwas hier zu vergessen wäre sicher sehr ärgerlich geworden.

Dann verließ er das Haus.

Draußen stand der Dämon an eine Säule gelehnt und blickte auf Dujol hinab. Oriak trat auf die selbe Höhe wie er, etwa drei Meter entfernt und blickte ebenfalls über die Stadt hinweg. Er war sich nicht sicher, ob es klug wäre, wieder eine Konversation mit dem Großen anzufangen, dann tat er es einfach, er versuchte sich an seiner neuen Linie: „Wisst ihr, Dämonengraf, diese Stadt hier, die ist sowas wie meine zweite Heimat geworden. Meine Heimat während meiner Zeit in der Fremde.“ Er warf seinen Seitenblick auf den Dämon und redete weiter: „Weiß nicht ob ihr sowas in eurer Welt kennt, aber das jetzt wieder aufzugeben und ins Ungewisse zu ziehen, ist kein gutes Gefühl. Ich weiß gar nicht, warum ich das euch erzähl, ich weiß ja, das ihr noch nicht viel für Menschen und deren Gefühle übrig habt, das ihr uns für schwach haltet und das ihr mir wohl am Liebsten das vorlaute Maul stopfen würdet. Vielleicht kommt irgendwann der Tag, an dem ihr das tun dürft, wer weiß das schon. Aber es muss einen Grund haben, warum wir jetzt hier sind, aus wenn es uns noch nicht klar sein mag, jeder hat seinen Grund, hierzu sein. Ich freue mich auf jeden Fall das ihr hier seid, ich freue mich wirklich, trotz der Vorurteile, trotz der Vorbehalte.“

Er schwieg wieder und sein Blick verlor sich über den Häuserdächern, er dachte an die Leute, die er hier kannte und daran, ob er wohl irgendwann einmal wieder hier her kommen würde. Wie würde er dann aussehn? Wie diese Stadt? Er konnte es nicht sagen, alles lag in Finsternis.
Der Rest der Gruppe trudelte nach und nach ein, bis schließlich alle mit Sack und Pack versammelt waren.
Er sah die Leute an, die nun im Halbkreis hier standen. „So beginnt es also.“ dachte er sich und sprach zu ihnen: „Seid ihr bereit? Dann gehen wir.“ und drehte sich um und ging los.



20 Minuten später



Die Ankunft


Sie waren jetzt am Galgenplatz angekommen.
Dort hatte Zottel auf sie gewartet und hatte sich gleich an Oriak gedrückt.
Dieser stand jetzt gespannt vor seinen neuen Verbündeten und blickte in die Richtung, wo jeden Moment die Männer ankommen mussten. So stand er also hier mit seinen Begleitern der Gegenwart und würde gleich wieder mit seinen Begleitern aus der Vergangenheit zusammen treffen. Plötzlich schoss es ihm durch den Kopf, dass er tatsächlich schon fünf Jahre lang von daheim weg war. „Puh...fünf Jahre, was wird dort alles passiert sein? Wen gibt’s überhaupt noch? Und wer kommt hier jetzt gleich?“ fragte er sich innerlich. Zottel spürte die Anspannung des Freundes in leckte ihm die Hand. Plötzlich war ein einzelnes Wiehern zu hören, jenseits der Felsenwände, die den alten Galgenplatz begrenzten. Das wirkte wie ein Signal, Oriak lächelte erwartungsvoll. Und dann wurden die Geräusche rasch lauter und deutlicher, Hufschläge und das Grummeln der Kamele. Jetzt bogen sie um die Ecke. Zehn Reiter, teils auf Pferden, teils auf Kamelen preschten Staub aufwirbelnd auf den Platz, hinter ihnen kamen noch mehrere Lasttiere. Die Männer waren in schwarz und braun gekleidet, trugen teilweise leichte Brustpanzer, auf denen Alic´s Wappen, der stilisierte Stierkopf prangte, trugen alle Turbane und waren allesamt schwer bewaffnet. Die Reiter nahmen ihrer Gruppe gegenüber in einer Linie Aufstellung. Oriak sah in die Gesichter, konnte aber außer der Augenpartie natürlich nichts erkennen, aber Wazir erkannte er sofort an dem abgetrennten Elfenohr, welches er immer um den Hals trug. „Jaaaa!“ triumphierte Oriak innerlich: „Wazir ist jetzt hier.“. Oriak trat jetzt einen Schritt vor und grüßte mit ihrem Gruß: Mit der rechten Faust in die linke Armbeuge schlagen und während nun die linke Faust nach oben, zur Schulter schnellte, schrie er: „ALIC!“. Und während er nun den linken Arm nach rechts in einem Halbkreis nach unten abrollte, erwiderten die Reiter den Gruß, der linke Arm schnellte stramm nach oben, aus der immer noch geballten Faust lösten sich Zeige- und Mittelfinger und die Männer schrien vielstimmig: „ALYRA!!!“, dass es über den ganzen Platz hallte. Der Gruß wurde wie gewohnt drei Mal vollführt. „Mann! Das hat mir gefehlt!“ schoss es Oriak durch den Kopf, als er die immer wieder aufpeitschende und euphorisierende Wirkung dieses starken Grußes wieder spürte, da war wieder das Gefühl, dass sie einfach alles schaffen konnten, egal, was da kommen mochte. Der dritte Alyra-Ruf war noch nicht von den Felswänden verhallt, da hatte sich Wazir schon aus dem Sattel geschwungen, seinen Turban weg gerissen und war bei Oriak, sie fielen sich lachend in die Arme: „Wazir!“ schrie Oriak überglücklich. „Oriak, du Hund du elender, endlich!“ freute sich auch Wazir, dann traten sie einen kleinen Schritt voneinander weg um sich dann gegenseitig mit beiden Händen zwei mal oben abzuklatschen: „Na? Na?“ fragten sie dabei beide herausfordernd. Dann stießen sie nacheinander die beiden Unterarme aneinander, dabei weiter sprechend: „Hier ist Schall!“ stellte sich Oriak vor. „Hier ist Rauch!“ schloss sich Wazir an. „Und jetzt!!“ schrien beide, die Arme in den Himmel gestreckt und die Zeigefinger nach oben gereckt: „Setzt es Hiebe!“ brüllten sie und schlugen gleichzeitig ihre Fäuste aneinander. Dann brachen beide in schallendes Gelächter aus. Inzwischen waren die anderen heran gekommen. Sie nahmen Handschuhe und Turban ab. Tarek kam grinsend näher: „Wenn ihr beiden eure Flausen mal n Augenblick vergessen könntet..“. Dann schüttelten sie einander die Hände und schlugen sich auf die Schulter: „Tarek, der Moralapostel, wie wir dich kennen. Schön dich zu sehn!“ kommentierte Oriak ihn ironisch. „Benur!“ schrie Oriak dem Glatzkopf entgegen. „Oriak!“ schrie der zurück, dann lagen auch sie sich in den Armen: „Gut das du da bist, guter Mann!“ freute sich Oriak. „Wie viel Kinder hast du inzwischen?“. „Sechs.“ antwortete Benur grinsend. Oriak haute ihm gegen die Schulter: „Sechs Stück! Du bist ein Teufelskerl.“ Danach begrüßte er noch die anderen. Auch Zottel wurde mit eingebunden, hatten die Männer doch schon viel in Oriaks Briefen und Sendungen gehört, von seinem treuen Begleiter, zu dem er eine so wunderbare Bindung pflegte. Maku hielt sich ein Stück weit zurück, um auf den Dämon der dort drüben bei Oriaks neuen Begleitern stand, zu achten. Oriak nickte ihm wissend zu.

Oriak.“ begann jetzt Tarek zu sprechen: „Alic hat uns geschickt, seine und Alyra´s beste Grüße zu übermitteln. Sie wünschen dir und all jenen, die da mit angetreten sind, alles Glück und Können was man brauchen kann um die Prüfungen, die da warten zu bestehen. Des weiteren stellt er uns unter deinen Befehl. Wir sind deine Männer.“
Oriak sah glücklich und hoch zufrieden die Männer an, die ihm sein Ziehvater ihm geschickt hatte. Dann begann er: „Ja, jetzt seid ihr da. So toll, dass grade ihr gekommen seid. Ich hab euch so vermisst! Aber jetzt seid ihr da. So gut! Einfach fantastisch! Und Alic hat euch unter mein Wort gestellt, davon entbinde ich euch direkt wieder, denn wir wissen es besser. Ich kenne euch fast alle von unserer Zeit früher. Und sicher, ich werde mich verändert haben und ihr werdet euch verändert haben. Aber eines weiß ich doch gewiss. Wir sind Alic´s Männer. Kein Befehl bringt uns an den Ort, wo wir schließlich sterben werden, nein! Unsere Überzeugung wird uns an diesen Ort führen. Und deshalb stelle ich euch hier erneut vor die Wahl, wie es mein Ziehvater ganz sicher schon getan hat. Kommt mit uns, aber nur, wenn ihr bereit seid, diesen vielleicht letzten Weg zu gehen. Kommt mit uns, aber nur wenn ihr daran glaubt. Kommt mit uns, wenn ihr euch bereit stellt für die Belange der freien Welt einzustehen, wenn nötig mit dem Wichtigsten. Wer nicht mit uns gehen möchte, dem steht es frei zu gehen, niemand wird ihn hindern oder schlecht über ihn denken.“ Oriak sah die Männer kurz an. Keiner hatte vor zu gehen, er hatte ehrlicherweise auch nichts anderes erwartet. „Dann ist es also beschlossen.“ sagte er leise: „Es ist mir eine Ehre, dass ihr mit uns zieht! Und nun...“ sagte Oriak, trat einen Schritt zurück und sprach weiter: „..ist es an der Zeit die Gefährten von einst mit den Gefährten von heute zu vereinen.“ Er zeigte mit einer Hand auf Alexis und die anderen und begann sie kurz vorzustellen. Dann wandte er sich wieder den seinen zu: „Das sind die Leute, mit denen ich mich derzeit umgebe. Wir kennen einander noch nicht lange, aber ich vertraue ihnen immerhin so weit, dass ich mich ihrer Reise angeschlossen habe. Bitte versucht ihnen wo es geht in ähnlicher Weise verpflichtet zu sein, wie ihr es mir seid.“ Jetzt wandte er sich wieder seinen neuen Begleitern zu: „Und ihr, lasst euch gesagt sein, diese Männer die hier heute angekommen sind, ich vertraue ihnen mein Leben an. Ohne Zweifel. Hier stehen mit die Besten die ich kenne und ich bin ein Stück herum gekommen. Ihre Erfahrung und Kampfkraft dabei zu haben ist ein großer Glücksfall!“.

Dann war es einen Moment still.

Soooo...“ machte Wazir, ruckte mit beiden Händen ein bisschen an seinem Gürtel rum und trat einen Schritt vor, um sich die anderen, die hinter Oriak standen abschätzend anzusehen. „Das sind also deine Gefährten.“ stellte er fest: „Nun, es muss wahrlich schlecht um diese Welt stehn, wenn ich sehe, mit wem du dich umgibst.“ Tarek legte ihm die Hand auf die Schulter. „Und das genügt auch schon Wazir.“ sagte er bestimmend, zog Wazir zurück und trat selbst vor: „Glück mit euch und seid uns gegrüßt, Begleiter Oriaks.“ grüßte er die andere Gruppe freundlich. „Wie schon gesagt, wir stellen uns in seinen Dienst und damit auch ein Stück weit in euren Dienst. Dazu gehört aber auch zu sagen, dass wir keine Soldaten in eigentlichen Sinne sind. Wir sind Söldner, wir kämpfen nicht wie reguläre Truppen, wir nutzen Methoden und Techniken die vielleicht auf den ersten Blick seltsam anmuten mögen, aber lasst euch versichern, dass wir damit für gewöhnlich sehr gut ans Ziel kommen. Des Weiteren sind wir keine Leute, die sich gerne befehligen lassen. Unsere Art und Weise mit einander zu arbeiten und zu interagieren hat viel mit gegenseitigem Respekt, Wertschätzung und Vertrauen zu tun. Mir ist klar, dass das zwischen uns noch nicht herrschen kann und es wird vermutlich einer langen Reise benötigen um so etwas zu schaffen, aber wir bitten euch einfach darum uns mit Respekt und Umsicht zu behandeln. In einem solchen Klima sind wir zu Höchstleistungen fähig. Seid euch dessen bewusst, dass wir auch unser möglichstes tun werden, mit euch gut umzugehen, trotz vorhandener Ressentiments und Vorurteile, die sicher hier und da gehegt werden. Das Temperament eines Wüstenkindes ist seit jeher immer ein feuriges gewesen und viele, die heute hier vor euch stehen, haben es sich bewahrt. Wir sind Stolz und frei, so sehn wir uns. Aber wir sind auch schon immer ein sehr gastfreundliches Volk gewesen, wir unterhalten Freundschaften und gute Beziehungen zu vielen verschiedenen Völkern und quer durch alle gesellschaftlichen Schichten. Wir werden im Allgemeinen kein Problem haben, mit Dämonen, Goblins, Elfen oder sonst irgendwelchen Rassen zu reisen und zu kämpfen. Scheut euch des Weiteren niemals uns gegenüber ehrlich zu sein oder uns nach etwas zu fragen und um etwas zu bitten. Wenn wir miteinander kämpfen und bestehen wollen müssen wir ehrlich über die aktuellen Befindlichkeiten und Bedürfnisse des anderen wissen. Idealerweise würde es so sein, dass wir einfach nur eure ergebenen Schatten sind. Mal sehn, wie wir es schließlich umsetzen können. Wir freuen uns auf jeden Fall darauf euch auf eurer gefährlichen Reise so gut es uns möglich ist zu unterstützen.“ schloss er seine kleine Rede.
 
Als die Gruppe auf Oriaks Freunde wartete stand der Dämon wieder stumm etwas abseits hinter dem Rest an einen Pfeiler gelehnt, der zum Gerüst des Galgen gehörte. Schließlich kamen endlich die versprochenen Männer. Allesamt Turbanträger, allesamt aus der Wüste. Das war zu erwarten. Gerade wollte er einige Gedanken des Wohlwollens zulassen als er den ersten Blick auf die Neuankömmlinge wirken ließ,da kam es zu dem seltsamen Begrüßungsritual zwischen Oriak und Wazir. Martax konnte sich einfach nicht zurückhalten. Die Gruppe hörte seine große Pranke die gegen seine Stirn klatschte. Was für Vollidioten! Eben noch emotionale Worte der Verbundenheit zu diesem Schandfleck der Menschen und großartige Versprechen machen und jetzt ein Verhalten wie Halbstarke. Sie denken bestimmt sie sind zusammen die Größten. Dabei sind das nicht mehr als Kinder! Ich hoffe sie tragen ihre Waffen zum Kampf und nicht zum Schmuck! Er sagte nichts, sondern beobachtete einfach wie er es schon fast gewohnheitsmäßig tat. Die Söldner waren Leute die für Geld töteten, soviel wusste er über diesen Menschenschlag. Es hieß unter den Menschen immer ein treuer Soldat ist 10 Söldner wert. Martax hoffte dass das nicht stimmte. Er hatte schon genügend Lebewesen zu beschützen. Immerhin hielt Oriak große Stücke auf sie. Doch was sein Wort wert war wusste er ja inzwischen. Eine leise Hoffnung schwang mit, dass sie mehr drauf hatten als herumzappeln und Grimassen zu schneiden, auch wenn er niemanden sah der ihm auch nur annähernd das Wasser reichen könnte. Jedoch... einer dieser Männer war seltsam. Er stand im Hintergrund. Ob er mit Absicht Abstand hielt? "Was ist mit dem?", donnerte Martax einfach los nachdem Tarek seine Ansprache beendet hatte - bei der Martax auch nicht wirklich zugehört hatte. Die Hälfte hat er schon wieder vergessen. Sein ausgestreckter Arm zeigte auf Maku "Wie heißt der? Warum bekomme ich so ein Kribbeln unter der Haut, wenn ich ihn ansehe?" Martax gelbe Augen erstachen den Jungen regelrecht als er ihn fixierte. Bisher konnte er sich nicht erklären, aber fühlte sich seltsam unwohl in seiner Nähe, selbst wenn er Abstand hielt. Aus einer unergründlichen Ursache hatte der rote Krieger einen Drang seine Waffe zu ziehen? "Er ist doch nicht am Ende ein elender Geist?"
 
Maku trat vor, mit einem Ausdruck, der so was sagte wie, ich habs ja geahnt, und sagte: „Ich heiße Maku,“ antwortete er dem Dämon, „Aber mich meint ihr nicht.“ Er senkte den Kopf und schloss die Augen, dann hob er seinen Kopf wieder: „Ihr meint mich.“ Sprach er mit veränderter Simme, die Augen glühten jetzt giftgrün und wenn er den Mund zum sprechen öffnete, drang dort auch das gleißende grüne Licht hervor: „Ich bin Aronax. Aronax der Untote.“ sprach die Kreatur, die in Makus Körper hauste, mit zwei hallenden Stimmen, das die Worte unheimlich von den Felsen zurück geworfen wurden. „Ich war einst ein Dämon wie ihr. Doch dann wurde ich von diesem Menschen danieder gestreckt und im Tode verließ ich die alte Ordnung und es wäre an der Zeit gewesen ins Totenreich einzukehren, doch dieser Mensch hier ließ mich nicht gehen. Er wies mich an zu leben und nahm mich in sich auf. Nun leben wir beide in diesem Körper. Was wir sind, das wissen wir nicht, wir sind kein Mensch, wir sind kein Geist, wir sind kein Dämon.“.
 
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