...und wer nachfragt oder kritisiert wird als antideutsch oder dumm (ich durfte mir sogar schon "Vaterlandsverräter" anhören...) abgestempelt.
Sowas habe ich auch schon erlebt, aber mir ist das mittlerweile komplett egal.
Ich mag Deutschland nicht besonders, und ich stehe dazu. Es ist nicht so, dass ich sage "alle Menschen hier sind dumm", und natürlich ist die Versorgung und alles in Deutschland sehr gut, schließlich muss bei uns niemand hungern oder so, aber unsere Regierung ist meiner Meinung nach einfach nicht gut, und sie gehört genauso zum Land wie die Menschen. Also kann ich auf unser Land nicht stolz sein, weil mir die Regierung nicht gefällt. Dies ist nur ein Beispiel von vielen. Ich mag selbstverständlich auch unsere Vergangenheit nicht, denn rechtes Denken ist so ziemlich die einzigste Einstellung, die ich nicht tolleriere. Auch wenn viele sagen "jetzt kann man mit dem Thema Nazis aber auch langsam mal aufhören", finde ich, dass man gerade das nicht sollte. Natürlich kann man sagen "ich bin stolz auf mein Land, so wie es jetzt ist", aber die Vergangenheit gehört auch dazu, und nur weil sie einem nicht gefällt, kann man sie nicht einfach nicht dazuzählen.
Natürlich gibt es dunkle Vergangenheiten oder politische dumme Sachen auch in anderen Ländern, aber genau deshalb vertrete ich ja auch den Standpunkt, dass man generell nicht stolz auf sein Land sein braucht, egal wo man wohnt. Wenn ich 50 bin, dann kann ich sagen "ich bin stolz darauf, was ich aus meinem Leben gemacht habe", aber ich finde es einfach unlogisch, auf ein Land stolz zu sein, dass ich weder mitgegründet habe, noch habe ich um dieses Land jemals gekämpft, und erst recht habe ich nie die Leute kennen gelernt, die aus dem Land gemacht haben, was es jetzt ist.
Wie gesagt, ich tolleriere anderes Denken, aber das ist eben mein Standpunkt.
Und wenn mich deshalb jemand als "Vaterlandsverräter" abstempelt, dann muss derjenige wohl Nationalverliebt sein.