RPG Endless Travellers - Ways to go

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Larale stand auf. „Habt Danke Eryneth, dass erklärt doch so einiges.“ Sie sah sich um. Sonnenaufgang war vorüber und der Morgennebel verzog sich langsam, aber sicher.
„Gisal?“ sagte sie und spürte wie der kleine Marder auf ihre Schulter sprang. „Weißt du wo wir hin müssen?“ fragte sie in laut genug das die anderen sie hörten. „Nach Westen führt eine Straße und so weit ich das sehe sind wir bald an der Grenze nach Hakam.“ Sagte er. „Kennt ihr dieses Land?“ fragte Etyana. „Ja Hakam sagt mir dann doch etwas, dahinter noch weiter im Westen bin ich bereits gewesen, dort befindet sich eines der Elfenländer.“ Antwortete sie.
„Ihr könnt gerne nach Osten reisen, wenn ihr wollt.“ Sagte sie sanft. „Nicht weit im Osten liegt eine Stadt, aber ich würde es nicht empfehlen.“ Fuhr sie fort. „Warum?“ fragte Azrael. „Weil sich von dort etwas nähert dem wir lieber nicht begegnen sollten.“ Sagte sie emotionslos.
„Was nähert sich?“ fragte Cagnerac und sah kurz zu ihr auf.
„In meiner Sprache hat er keinen Namen, wir nennen ihn Schatten oder der Formlose. Ich weiß nicht was er ist, vielleicht ein Dämon vielleicht ein Mensch wer weiß das schon er ist eine alte Legende und doch glaube ich, das es seine Aura ist die sich nähert.“ Sie senkte die Stimme und sah zum Himmel, dann drehte sie sich um und ging auf die beiden Pferde zu.
In der einen Hand hielt sie ihren Stab und mit der anderen Hand zog sie sich an Yleas Mähne hoch. Der Bogen ruhte auf ihrem Rücken und funkelte im Licht der Sonne. Sie legte den schwarzen Stab vor sich und sah zu den anderen. „Wir sollten weiter.“ Sagte sie.
„Ich kann euch nicht dazu zwingen mit mir oder Gisal zu kommen: das bleibt euch überlassen, aber ich bitte euch mit mir zu kommen. In einer Gruppe ist man immer stärker und ich würde mich über eure Gesellschaft freuen.“ Sagte sie und machte eine kurze Pause.
„Einer von euch kann mit mir auf Ylea reiten und zwei weitere auf Seraphim.“ Sagte sie und deutete auf den weißen Hengst. „aber natürlich nur wenn ihr wollt.“ Sagte sie und senkte den Kopf ein wenig.
 
Azrael sah zu Larale auf, sie hatte den Kopf leicht gesenkt und wartete auf die Antwort der Gruppe. Er wusste, sie zu begleiten konnte sich als Falle herausstellen, doch irgendetwas in Azarel sagte ihm, dass es keine Falle war. Larale schien wirklich nach Westen zu wollen, das hatte sie ihm schon am vorherigen Tag gesagt. Er erinnerte sich, es waren die ersten freundlichen Worte, die er von ihr gehört hatte. Es hatte sich jedoch nicht wie eine Bitte angehört, mehr wie der feste Entschluss, den niemand brechen konnte. Aber wollte sie nicht in die Stadt um Vorräte aufzustocken? War dieses Wesen so stark, dass selbst Larale, die es wenigstens ein bisschen zu kennen schien, sich vor ihm fürchtete? Er wollte einerseits herrausfinden, was diese Legende war, ob man ihn oder sie, oder was immer das Wesen war besiegen konte, doch andererseits wolte er Larale nicht alleine ziehen lassen... Und wer weiß, vielleicht ist es ja besser verbrannt zu werden, als von einer unbekannten, mystischen Elfenlegende vernichtet zu werden. "Larale, ich weiß, ihr schätzt meine "Essgewohnheiten" nicht besonders", sagte er und musste sich ein gehässiges Grinsen verkneifen," aber ich denke, wenn ich euch begleite werdet ihr mich ncht wegen ein paar Rehen verbrennen. Ich werde mich euch also anschließen, ich hoffe, dass ich nicht der Einzige bin", sagte er, schwang sich auf Seraphim und blickte in die Runde. Das Pferd bäumte sich auf, doch als Larale es beruhigte, biss es in die Wiese und riss ein Büschel Grass aus. "Na also", dachte Azrael, "ein guter Anfang... hoffe ich."
 
,,Wir werden sie begleiten", sagte Etyana beiläufig zu Ashanti. ,,Wenn Gisal recht hat, und es jenseits dieser Landschaft eine Stadt gibt, in der uns jemand Auskünfte über das Amulett geben kann, dann will ich das Risiko, dass eine Reise mit sich bringt, gern eingehen. Außerdem wüssten wir ja sowieso nicht, wo wir sonst hingehen sollten".
Der Wolf nickte und die Vampirin erhob sich.
Dann wandte sich Larale an sie: ,,Wollt Ihr auf meinem Pferd mitreiten ?"
Etyana nahm das Angebot dankend an und schwang sich mit einer schnellen Bewegung auf den Rücken der Stute, sodass sie hinter Larale saß.
,,Doch was ist mit Eurem Wolf ? Wird er der Geschwindigkeit der Pferde standhalten ?"
Ashanti antwortete in amüsiertem Ton: ,,Wenn Ihr einen Luftzug und eine verschwommene Gestalt erkennt, dann bin ich soeben an Euch vorbeigelaufen".
,,Sicher", warf Etyana mit rollenden Augen ein.
Langsam erhoben sich auch die anderen Gefährten, und schienen darüber zu diskutieren, wer nun auf dem zweiten Pferd reiten würde.
Etyana war froh darüber, hinter Larale Platz genommen zu haben. Vielleicht würde sie noch einige Dinge über diese Umgebung erfahren, von denen sie nichts wusste.
 
Eryneth sah die Pferde zweifelnd an, dann sah er zu Etyana, die ihren Entschluss bereits getroffen hatte und überlegte. Er war fertig! Sein Eid war erfüllt, er wusste nicht was er weiter tun sollte, schließlich rang er sich durch, stand auf und sagte:
"Nun, ich bin dabei! Die Pferde könnt ihr unter euch aufteilen. Ich bin zufuß schnell genug!"
Larale schien an seiner Fähigkeit, mit den Pferden mitzuhalten zu zweifeln, doch sie sagte nichts, und so raffte Eryneth seine Sachen zusammen und wartete darauf, dass der Rest der Gruppe sich fertigmachte, und sie das Pferd unter sich aufteilten.
Eryneth widmete sich derweil seiner Lieblingsbeschäftigung: dem polieren seiner Waffen. Schließlich sprach Ashanti ihn an: "Lust auf ein Wettrennen?" Eryneth lachte und packte seine Waffen wieder weg, dann setzte er seinen Rucksack auf, während Ashanti hinzufügte: "Es wird bestimmt trotz allem Anstrengend auf Dauer mit den Pferden mitzuhalten, also wird ein kleiner Vorsprung nicht schaden, oder? Du kannst dich dann ja schonmal um das Mittagessen kümmern, während die anderen aufschließen!" Ashanti grinste, soweit wie ein Wolf grinsen konnte. Eryneth antwortete: "Gern! Ein wenig Sport am Morgen..." Gemeinsam rannten die beiden los, die Pferde würden sie schon noch einhohlen, und noch gab es kaum möglichkeiten sich zu verlaufen, ein gut ausgetretener Pfad wies ihnen die Richtung.
 
''Tja. Er hat sie alle getötet. Und nun ist er hinter mir her'', sagte Varim eher
zu sich selbst als zu dem recht störrischem Pferd, auf dem er durch
die Nacht ritt. Naja. Reiten konnte man es nicht nennen,
er versuchte vielmehr, nicht herunterzufallen. Er verfluchte
sich schon die ganze Zeit über selber, weil er nie auch nur versucht
hatte Reiten zu lernen. Aber ein angehender Hexer hat eben
wichtigere Dinge zu tun. ''Ich dachte, bei Malik wäre ich vorerst sicher.
Wie konnte er mich nur so schnell aufspüren?'', setzte er sein Selbstgespräch fort.
Malik war ein Assassine, er würde dem rachsüchtigen Hexenmeister
schon entkommen können.

Dem Hexenmeister,
der Varims Familie, Freunde, Heim, Ausbildung- sein ganzes bisheriges Leben auf dem Gewissen hatte.

''Ich hätte es im einfach nicht stehlen sollen! ...Nein, er hätte es sich nicht stehlen lassen dürfen!'', rief Varim in die Dunkelheit und stieß ein gehässiges Lachen aus.
Das stellte sich als Fehler heraus. Vor Schreck bäumte sich das Pferd auf, warf Varim aus dem Sattel und gallopierte wiehernd davon. Doch ihm sollte noch mehr Pech beschieden sein.
Er stürzte nämlich geradewegs in den Fluss, den er nun schon eine Stunde lang entlanggeritten war, und stieß sich mit dem Kopf schmerzhaft an einen Stein.
Im wurde schwarz vor Augen und er verlor sofort das Bewusstsein. Er blieb aber nicht im Fluss liegen. Die Strömung riss seinen Körper -einer Wasserleiche nicht unähnlich- mit, und trieb den jungen Hexer flußabwärts ins Ungewisse...
 
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Larale wartete bis sie sich auf die Pferde verteilt hatten, oder aber voraus gingen. Der Zwerg gesellte sich zu Azrael auf Seraphim und hinter ihr saß Etyana. Sie blickte dem Kopfgeldjäger nach dessen Namen ihr nicht einfallen wollte. Er verschwand ohne ein Wort zwischen den Zweigen. Die Stute blähte unruhig die Nüstern und sie hob den Kopf zum Himmel.
Schwarze Wolken begannen bereits den Himmel zu verhängen und die Luft knisterte bereits. Nicht mehr lange und das Gewitter würde sie einholen. Kurz war sie unschlüssig, dann flüsterte sie Ylea etwas ins Ohr, die daraufhin in einem gemächlichen Tempo hinter Eryneth und Ashanti hinterherlief.
Seraphim folgte ihnen. Fast lautlos lief Gisal neben ihnen und sein weißer Leib zitterte, warum auch immer. Kurz dachte sie daran was hierherkam wenn sie sich nicht irrte, wie sie so sehr hoffte. Alleine der Gedanke daran jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Wenn es etwas gab was Feuerelfen fürchteten, dann war es der, der keinen wahren Namen hatte und wann immer man ihm einen gab würde er auftauchen und denjenigen vernichten. „Ich hoffe das ich mich irre.“ Sagte sie mehr zu sich als zu Etyana.
„Ist dieses Wesen wirklich so schlimm?“ fragte sie in einem Plauderton der sie hochfahren ließ. „Selbst die Drachen der alten Lande fürchten sich vor ihm.“ Murmelte sie leise. „Und die Drachen der alten Lande fürchten sich vor niemandem, sind sie doch selbst so etwas wie fleischgewordene Götter.“
Sie spürte Etyanas Blick auf sich ruhen der eine deutliche Sprache sang: Woher weißt du das alles. „Du willst wissen woher ich das weiß oder?“ fragte sie und bemerkte wie Etyana ertappt zuckte.
„Ich lebte in der Hauptstadt meines Volkes in Theris und hatte Zugang zu einer riesigen Bibliothek unterhalb des Schlosses meines Vaters, und was sollte ein Vöglein in einem goldenen Käfig schon anderes tun als zu lesen.“
Sie versuchte Gleichgültig zu klingen doch ein Hauch Bitterkeit lag in ihrer Stimme. Langsam aber sicher verschwand der Lagerplatz aus ihrem Sichtgeld und sie ritten Richtung Westen…
 
,,Ich hoffe, dass mir in der fremden Stadt jemand sagen kann, was mit meinem Amulett passiert ist", murmelte Etyana und seufzte.
Larale schaute zu Shalyrioth, der offenbar froh darüber war, nicht auf einem Pferd zu sitzen. Offenbar behagte es ihm, auf normalem Boden zu gehen.
,,Ja, Gisal hat mir von seinem Gespräch mit dem Wolf erzählt. Das Amulett hat seine Farbe verändert. Habt Ihr keinerlei Ahnung, woran das liegen könnte ?"
Etyana dachte kurz nach. ,,Ich denke, es liegt an dem Vampir Lerodan, den wir vernichtet haben. Ich wurde damals durch ihn zum Vampir, und als ich eine neue Seele erhielt, bildete sich das Amulett. Nun, da er tot ist, hat es die Farbe gewechselt. Es sieht... merkwürdig verbraucht aus". Sie hielt kurz inne. ,,Ich denke, es hat etwas mit Lerodans Tod zu tun".
Dann schaute sie in die Ferne, und sah Ashanti und Eryneth, die um die Wette liefen.
,,Deshalb muss ich in diese Stadt. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber es hat sicherlich Gründe, wenn ein magischer Gegenstand seine Gestalt verändert".
,,Das letzte Mal, als ich sah, dass ein magischer Gegenstand seine Gestalt veränderte, ist schon lange her", begann Larale.
,,Aber auch an diesem Tag hatte es einen Grund. Der Gegenstand hat seine Macht verloren".
,,Wenn das Amulett seine Macht verlieren würde, dann würde ich es spüren", meinte die Vampirin, und klang relativ sicher. ,,Ich würde verbrennen, weil ich nicht in das Licht der Sonne treten könnte. Immerhin bin ich trotz allem eine Vampirin".
Dann gesellte sich Shalyrioth zu ihnen, und bestätigte den Gedanken, den Etyana bei Larales Blick gehabt hatte. ,,Ich werde nicht Reiten. Obwohl ich Pferde als sehr nützliche Tiere ansehe, bin ich froh, auf naturbelassenem Boden zu gehen. Wenn wir die nächste Stadt erreicht haben, werde ich mich nach der Natur sehnen, das weiß ich. Deshalb möchte ich sie so lange wie möglich genießen".
,,Ich denke, wir sollten schnell weiterziehen", entgegnete Etyana und nickte dem Waldelfen zu.
Sie blickte sich um und sah, dass sie sich langsam von ihrem Lagerplatz entfernten.
 
Langsam öffnete Varim seine Augen.
Er blickte direkt in das Licht, das durch das Blätterdach einiger Bäume auf ihn fiel, und machte die Augen daher vorerst wieder zu. Plötzlich spürte er starke Schmerzen am Hinterkopf.
Immernoch geblendet, richtete er sich auf und tastete nach der schmerzenden Stelle. Als er Feuchtigkeit spürte, dachte er als erstes an Blut und befürchtete eine Platzwunde.
Im nächsten Moment wurde ihm aber gewahr, dass sein ganzer Körper völlig durchnässt war, und als er Wasser rauschen hörte, vollends die Augen öffnete und einen Fluss erblickte, erinnerte er sich wieder.
''Der Fluss...als dieses Mistvieh mich runterwarf, muss ich reingefallen sein...''. Das an seinem Hinterkopf war also keine Platzwunde, sondern einfach nur eine Beule, die er sich beim Sturz zuzog.
Auf einmal durchfuhr ihn ein Gedanke.
''Der Beutel! Wo ist er?!"
Er stand ruckartig auf durchwühlte seine weiten Hosen...Gewandtaschen.
Das eine Wurfmesser, der kurze Rapier mit Hülle, der Ritualdolch, das andere Wurfmesser, ein Lederbeutel mit einigen Goldmünzen, etwas Proviant(ein Apfel und eine Tüte Sahnebonbons), und schließlich...
"Da ist er."
Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte er ihn verloren und irgendein Narr hätte ihn gefunden...
Nun musste er aber weiter. Der Ort, an den er den gestohlenen Inhalt des Beutels bringen musste, war noch weit entfernt...
Doch als Varim sich umsah, merkte er, dass er an einem ganz anderem Abschnitt des Flusses war.
Dort, wo er noch vor einigen Stunden(Tagen?!) entlangritt, gab es keine oder nur wenige Bäume.
Nun befand er sich jedoch in einem Wald. Die Strömung des Flusses hatte in wohl mitgerissen...
"Verdammt! Erst verliere ich mein Pferd und nun weiß ich nicht einmal mehr wo ich bin!"
Gleichzeitig wurde ihm klar, dass er das auch vorher nicht so recht gewusst hatte und auch wo sein Ziel genau ist wahr im noch ziemlich unklar.
Vor seiner Flucht konnte er nur einen flüchtigen Blick auf die Karte werfen, die in der Zuflucht von Maliks persönlicher kleiner Bruderschaft an der Wand hing...
"Wenn dieser Fluss halbwegs gerade südlich verläuft, müsste ich nun irgendwo östlich der Stadt...Nayeva oder so ähnlich sein..."
Aber trotzdem würde es noch ein längerer Marsch werden. Und dieses 'Irgendwo' galt es auch noch zu beseitigen.
Vielleicht traf er ja auf dem Weg ein paar Reisende, bei denen er sich erkundigen könnte...
Der 14-jährige sah an sich herab. Die Hexer-Uniform war zwar stark ramponiert, aber man konnte sie trotzdem noch als eine solche erkennen.
Die ersten Leute, denen er begegnete, würden wahrscheinlich schreien:
"EIN HEXER, VERBRENNT IHN!".
Das wäre schlecht. Dann müsste er sie nämlich töten, oder zumindest verletzen müssen, bevor sie Gleichgesinnte holen würden.
Er hatte Angst, dass dann seine vor Monaten mühsam abgelegte Mordlust wieder aufflackern würde.
Dabei hatte er sich doch vorgenommen, nicht mehr allzu böse zu sein.
"Ich mache mir viel zu viele Gedanken", dachte er (wie schon die ganze Zeit) laut, "der erste, auf den ich treffe, wird mich schon nicht fressen wollen..."
Doch damit konnte er sich nicht einmal selbst überzeugen.
Trotz allem begann er geistesabwesend einen Fuß vor den anderen zu setzen, weg vom Fluss, auf der Suche nach einer Straße oder zumindest einem Trampelpfad.
 
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Das Pendel schlug ruhig hin und her. Klick, klack, klick, klack. Das einzige Geräusch das die Stille durchbrach. Völlige Dunkelheit umgab ihn, als er seine schneeweißen Finger auf das sonderbare Objekt vor ihm legte. Ein kleines Rädchen drehte sich schneller auf dem Gebilde und kleine Blitze zuckten. Zufrieden lächelte er und entblößte Reihen blutroter, spitzer Zähne. Vergnügt beobachtete er die Gruppe, die gerade ein Teil seines Spiels geworden war. Vor ihm lag ein Brett, doch der genaue Beobachter erkannte die Berge und Täler des Elfenreichs von Gerálex.
Schwere Wolken zogen von Osten heran und ein Schatten glitt unbemerkt durch die Lande. Sein Lächeln wurde breiter. Er hatte alle Figuren ins Spiel gebracht, nun musste er nur noch auf das Ergebnis warten. Er malte mit seinem Finger kleine Kreise und beobachtete zufrieden wie die Wolkendecke dichter wurde. Ein Sturm kam auf, grausam auf magischem Wege erschaffen. Undeutlich erkannte man in einem der vier Spiegel den Eingang zu einem Tal. Dorthin würde es sie verschlagen dafür würde er schon sorgen, das verlorene Tal wartete bereits…



Unruhig sah Larale sich um. Ihr war so als hätte sie etwas gespürt, aber das bildete sie sich wahrscheinlich ein. Sie sah zum Himmel auf. Schwarz waren die Wolken die immer dichter über ihr wurden und fast ängstlich sah sie aus.
„Es dürfte bald ziemlich heftig stürmen.“ Bemerkte Etyana nach einer Weile, aber Larale beachtete sie nicht. Eine alte Frau mit einem Umhang stand am Wegesrand, einen schweren Korb in der Hand. Hätte sie Geschichten der Menschen gekannt, hätte sie die Frau gemieden, aber so war Larale froh jemand menschliches zu sehen. Vorsichtig brachte sie Ylea neben der Frau zum Stehen. Unruhig knurrte Gisal, aber sie beachtete ihn nicht.

„Entschuldigung, wissen sie wie wir am besten zum Elfenreich kommen?“ fragte sie höflich. Die Frau hob den Kopf nicht und so blieb ihr Gesicht unter der Kapuze verborgen.
„Weiter nördlich gibt es ein Tal meine kleine…..eine Abkürzung sie führt direkt ins Elfenreich.“ Sagte die Frau mit einer krächzenden Stimme.
„Danke sehr.“ Sagte Larale und trieb Ylea an.
„Du willst doch nicht ernsthaft dorthin, oder?“ fragte Etyana zögerlich. „Warum denn nicht wenn es eine Abkürzung ist.“ Sagte Larale fröhlich. Etyana schüttelte den Kopf.
„Was soll denn schon passieren?“ sagte Larale, aber sie sah das Etyana immer noch unbehaglich zumute
 
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Kopfschüttelnd winkte Etyana Ashanti zu sich, der zusammen mit Eryneth einige Meter von der alten Frau entfernt gewartet hatte.
Wenn die Vampirin eines in ihrem jahrhundertelangen Leben gelernt hatte, dann war es die Tatsache, keine Abkürzungen einzuschlagen. Sie mochten einem gewiss einen Zeitvorsprung verschaffen, doch dies war nur dann der Fall, wenn es sich auch wirklich um Abkürzungen handelte.
Und in diesem Fall hatte sie die düstere Vorahnung, dass das Wort "Abkürzung" nicht für einen schnelleren Weg stand...
Fröhlich pfeifend schlenderte Larale die Wiese entlang und schien selbst das schlechte Wetter zu vergessen, das sich langsam seinen Weg zu den Gefährten bahnte.
,,Glaubst du, der Weg ist sicher ?" fragte Ashanti plötzlich. Der Wolf ging bedächtigen Schrittes und sein Schwanz wirkte merkwürdig an den Körper geklemmt. Ein Zeichen der Angst ? Offenbar hatte das Tier dieselben Befürchtungen, die auch Etyana hatte.
,,Nein, ich denke nicht, dass der Weg sicher ist. Allein die Tatsache, dass eine alte Frau mitten im Nichts am Rand eines Weges steht. Sie ist gewiss nicht alleine hierher gekommen".
,,Das denke ich auch nicht", pflichtete Ashanti ihr bei. ,,Vielleicht wurde sie von jemandem geschickt, der unser Feind ist !"
,,Vielleicht ist sie unser Feind. Ich könnte genug Schurken aufzählen, die ihre Gestalt verändern können". Die Vampirin schnallte ihren Waffengurt ein wenig enger und prüfte, ob ihr Schwert noch richtig an seinem Platz saß.
Auf irgendeinem Wege würden sie es schon schaffen, dieser Gefahr zu trotzen. Schließlich hatten sie schon viele Gegner besiegt, unter anderem auch Lerodan.
 
Langsam und etwas verstört näherte sich Shalyrioth, der ihnen beim Reden zugehört hatte, der Vampirin und ihrem Wolf:
,,Ähm, wenn ich mich auch mal einmischen dürfte... diese Frau... sie macht mir Angst... Ihr Wesen erinnert mich an jemanden... allerdings nicht in dieser Gestalt... Also Etyana, ich unterstütze deine These... Ich hab dasselbe Gefühl wie du... Irgendwas an dieser alten, liebenswürdigen Frau ist komisch... Aber ich weiß noch nicht was"
Die beiden drehten sich erschrocken um, weil sie Shalyrioth's Anwesenheit auf Grund ihres vertieften Gesprächs vergessen hatten.
,,So?", warf Ashanti forsch ein.
,,Ja! Ich bin am Überlegen, an wen mich diese Frau vom Wesen her erinnert... aber ich komme einfach nich drauf..."
,,Naja... aber, Du Shalyrioth... Du hast doch vor Allem und Jedem angst!", sagte der Wolf nun kaum hörbar und Etyana konnte sich ein Lächeln nicht verkeifen, fing sich aber sehr schnell wieder und knuffte Ashanti in die Seite.
,, Shalyrioth... Denk doch mal genauer nach.. vielleicht solltest du mal näher an die Frau gehen,um ihre Aura intensiver zu spüren...", mit diesen Worten schob Etyana Shalyrioth zu der alten, gebrechlichen Frau hin, während Ashanti alles aus der Ferne musterte.
Die Frau drehte sich schnell und mit einem Ruck zu der Vampirin um, die nun den völlig erschreckten Waldelfen vor dem Umfallen retten musste.
,, Was ist mein Kind?", sagte sie mit einer durchdringenden Stimme, doch Etyana war durch das Umfallen des Waldelfen so verstört, dass ihr auf die Schnelle keine gute Antwort einfiel, also sagte sie schnell:
,, Ähm... Nichts, dieser verflixte Waldelf ist aufeinmal durchgedreht und ist wie ein Irrer in Eure Richtung gerannt... Ich habe ihn nur aufgehalten!" , drehte sich um und schob Shalyrioth zurück zu Ashanti!
,,Also das nächste Mal muss das aber besser klappen!", sagte der Wolf lachend, als die beiden zurück waren, der Schalyrioth's Misserfolg wohl sehr amüsierend fand.
Etyana, legte den nun Bewusstlosen Elf mit einem:
,,Warum muss er auch immer so empfindlich reagieren?" auf den Boden und fügte ein leises:
,, Naja wenigstens hat er jetzt kurz Zeit nachzudenken, wer sie sein könnte, während er "schläft"!" hinzu.
 
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Varims Kleider und Haare waren schon fast getrocknet, als er, immernoch wegen des Verlustes seines Pferdes fluchend, gemessenen Schrittes durch den Wald trabte.
Die Stimmung war friedlich, man konnte die Sonnenstrahlen durch das Astwerk scheinen sehen und ab und zu hörte Varim einen Vogel zwitschern.
Es war schon fast zu friedlich.
Diese Gefühl wurde zusätzlich dadurch verstärkt, dass der Frieden und die Ruhe irgendwie aufgesetzt wirkten, fast als sollten sie die Angst vor einem bevorstehendem Ereignis, einem aufkommenden Sturm, übertünchen.
Jedoch versuchte Varim, dies zu ignorieren.
Er hatte schon genug andere Sorgen.
Würde sein Großonkel ihn abermals aufspüren? Wie würde er die nächste Stadt finden? Und noch viel wichtiger: Würden seine Sahnebonbons bis zum nächsten Süßwarenladen ausreichen?
Würde es einen solchen in dieser spärlich besiedelten Region überhaupt geben?!
Wahrscheinlich nicht... Er hatte in letzter Zeit ja sowieso nur Pech...
Abrupt wurde er aus den Gedanken gerissen. Hatte er da Stimmen gehört?
"Besser nachsehen...", sagte er sich und schritt zügig in Richtung der Quelle der Geräusche.
Und schon hinter dem nächsten (dummerweise dornenbesetzten) Strauch fand er sich auf einer Lichtung wieder, die von einem mittelbreiten Weg durchzogen war. Dort bot sich ihm ein seltsames Bild:
Eine merkwürdige Frau mit kupferfarbenem Haar saß auf einem Pferd, daneben sah er eine, dem Aussehen nach mindestens 300 Jahre alte, Frau mit einem Korb am Wegesrand stehen, auf dem Boden lag eine weitere Person mit einer braun-grünen Robe.
Vielleicht hatten sie ihn ausgeraubt? Nach genauerem Hinschauen erkannte er noch ein weiteres Weib mit ungesund bleicher Haut und schwarzen Haaren, die sich über den am Boden liegenden beugte, und neben ihr...ein Wolf?
Es soll ja so naturverbundene Leute geben, die sich Tiere aus dem Wald zähmten und sie dann als Begleiter mitnahmen und dann noch dachten sie könnten mit ihnen sprechen. Wie töricht...
Langsam bewegte Varim sich auf die Leute zu.
"Jetzt nur keine große Aufmerksamkeit erregen...nicht feindselig wirken...ich bin nur ein ganz normaler Reisender, der nichtsahnend den Weg entlanggelaufen kommt..und zufällig bin ich noch gleichzeitig Hexeradept....."
Er versuchte, möglichst nicht direkt zu den Leuten zu schauen, und sah sich stattdessen links und rechts interessiert die Bäume an.
Als er endlich in Sprachreichweite war, eröffnete er das Gespräch mit:"Ähem...Äh... Guten Tag...wenn ich sie kurz stören dürfte...ich habe mich glaube ich etwas verlaufen. Wären sie so freundlich, mir zu sagen, wo ich mich momentan befinde?"
Diese relativ schlecht gewählten Worte kombinierte er noch mit einem so aufgesetzt wirkendem Lächeln, das man ihn einfach angreifen musste, wenn man ihm ins Gesicht blickte.
'Wenigstens kann es jetzt nicht mehr schlimmer werden', dachte er sich.
Schon wieder ein Fehler.
Wie aufs Stichwort begann nämlich es urplötzlich wie aus Kübeln zu schütten.
'Pffff...Typisch...'
 
Sie wusste, dass es eine Falle war. Natürlich wusste sie es. Eine geschickt eingefädelte Falle die ihr keine anderen Möglichkeiten gab, als hineinzutappen. Sie hatte es gespürt, die alte Frau, die kein Mensch war hatte es mit der anderen Wahrnehmung gesehen, dass sie nicht einmal ein Lebendes Wesen war. Hinweise von einem Geist zu bekommen und sie auch noch zu befolgen, völlig armselig.

Aber welche Wahl hatte sie? Sie musste ins Trockene ehe der Regen losbrach, ansonsten hätten sie bald eine halbtote Elfe die bestimmt nicht mehr dazu taugte jemanden überhaupt irgendwohin zu führen. So viel Macht sie auch über das Feuer hatte so wenig konnte sie gegen das Wasser ausrichten. Ein wenig Wasser wäre nur wie ein Nadelstich, ein wenig mehr wie eine Verbrennung. Aber ein heftiger Regenguss wäre entweder ihr Tod oder sie würde ihr Bewusstsein verlieren. Allerdings war es dumm, dass sie die anderen dort mit hineinzog.

Aber wer auch immer es war der etwas gegen sie hatte, würde auch die anderen dorthin treiben wo die Falle wartete. Hier waren Mächte am Werk gegen die sie nichts ausrichten konnte. Eine Unfähigkeit die schmerzte. Doch wie sollte sie das den anderen erklären? Sie hatte viel von jenen gehört die sich die „Spieler“ nannten. Hatte sie nicht die Pflicht dazu etwas zu sagen? Sie blieb stehen. Laut und klar war ihre Stimme als sie anfing zu sprechen.

„Ich weiß, dass dieses Tal eine Falle ist und doch bleibt mir keine andere Wahl. Der Regenguss könnte mich töten und so muss ich durch dieses Tal. Gemeinsam können wir es schaffen. Gemeinsam können wir lebendig und heil am anderen Ende wieder hinauskommen. Aber nur gemeinsam.“


Auf einmal betrat ein weiterer Teilnehmer die Lichtung und mit ihm kam der Regen. Sie verbiss sich einen Schrei als der erste Tropfen ihre Haut berührte und sie stich wie eine Nadel. Als weitere Tropfen fielen begann das Feuer in ihr zu reagieren. Geschmeidig sprang sie vom Pferd dann begannen helle Flammen um sie zu zucken.

„Meine Aura wird sichtbar.“ Knurrte und fluchte sie leise. Immer schneller schossen die Flammen um sie herum und tauchten sie in ihr seltsames Licht. Lange würde ihr Schutz gewiss nicht standhalten. Sobald es richtig anfing zu regnen würde ihr Feuer ihr sicher nichts mehr bringen.
„Ihr habt wahrlich einen ziemlich fatalen Zeitpunkt gewählt.“ Sagte sie zu dem jungen Mann.

„Ich würde ja vorschlagen wir gehen erst einmal aus diesem Regen, ich für meinen Teil hatte noch nicht vor zu sterben.“ Sie sagte dies freundlich aber ernst. Gisal lief besorgt um sie herum. Leuchtend gelb loderte das Feuer um sie. Sie sah sich um. Natürlich die alte Frau war weg. Im Westen sah sie den Eingang des Tals. Sie konnte sich gar nicht daran erinnern dass es vorher schon dort gewesen war. Zitternd wendete sie sich dorthin. Ein unsagbar mieses Gefühl beschlich sie, aber welche Wahl blieb ihr schon? Sie machte einen zögerlichen Schritt darauf zu. Es zischte als sie den Boden berührte, aber sie achtete nicht darauf. Sie ging weiter. Auf diesen von Moos bewachsenden Eingang hinter dem grün lockte…
 
Obwohl der Regen noch nicht allzu stark war, waren Etyanas Kleider rasch durchnässt. Ashanti hingegen nutzte die Erfrischung, und wälzte sich nach herzenslust auf dem bewachsenen Boden.
Shalyrioth schien den Regen ebenfalls zu genießen.
Erst als ein tiefes Grollen den Boden leicht erzittern ließ, und ein heller Schein am verdunkelten Himmel zuckte, richtete der Wolf sich wieder auf.
,,Ein Gewitter, wie wunderbar", sagte Etyana genervt. Es war nicht gerade vorteilhaft, auf diesem offenen und flachen Gelände von einem Gewitter heimgesucht zu werden.
Ashanti zog den Kopf zurück und nahm eine geduckte Haltung ein. In dieser Position schritt er langsam vorwärts, was ein wahrhaft komisches Bildnis erzeugte.
,,Was tust du denn da ?" wollte Etyana verdutzt wissen.
,,Ich möchte nicht", begann der Wolf, ,,dass ich von einem Blitz getroffen werde".
Die Vampirin verdrehte mit einem Lächeln die Augen und konzentrierte sich nun wieder auf die Landschaft, die vor ihr lag, während ein weiterer Blitz am Himmel zuckte, dicht gefolgt von einem tiefen Grollen.
Nun erkannte auch sie den Eingang des entfernten Tales, auch wenn ihr der Anblick weder Freude noch Trauer brachte.
Wo führte dieses Tal hin ? Hatte Larale ein Ziel, oder verließ sie sich tatsächlich auf die unglaubhaften Worte der alten Frau ?
Letzteres konnte sie sich kaum vorstellen.
,,Was meinst du, wo dieser Weg uns hinführen wird ?" fragte sie Ashanti.
Der Wolf wagte es, seinen Kopf wieder etwas weiter herauszustrecken, ehe ein erneuter Blitz zu sehen war, und er wieder in seine ursprüngliche Position zurückkehrte.
,,Ich weiß nicht, aber so wie ich unser Glück kenne, wird es kein Weg, der frei von jeglichen Gefahren ist".
 
Azrael war beunruhigt, irgentewas war hier gewaltig faul.Er lief hinter der Gruppe hinterher, immer den jungen Mann musternd, der sich eben zu ihnen gesellt hatte. Larale rannte inzwischen schon, ihre Aura war deutlicher zu sehen, ihrem Gesichtsausdruck nach war es nicht gerade angenehm so vom Regen benetzt zu werden. Azrael machte es nichts aus, nass oder nicht, immer noch besser als ständig die Sonne über dem Kopf zu haben!! Das Tor zum Tal wurde immer größer, je näher sie herankamen. An den Seiten konnte man seltsame Schriftzeichen erkennen, vielleicht waren sie in irgendeinem Buch, dass Azrael mal gelesen hatte? Er rannte ein wenig schneller und gesellte sich zum "Neuen". "Hey,ihr, Junge, ihr seid doch ein...Hexer, richtig? Ich hatte mir gerade überlegt, woher diese Zeichen stammen könnten, mir ist, als hätte ich sie schon irgendwo gesehen, vielleicht ist es aber nur Einbildung. Meine Frage wäre also wiegesagt, ob ihr etwas über diese Zeichen wisst?" Azrael's Stimme wurde lauter, das Gewitter schien sich zu einem Sturm zusammenzubrauen, der Wind beugte die Bäume, welche die Grenze der Lichtung zum Wald waren, leicht herunter und der Regen verstärkte sich noch weiter. "ICH HOFFE NUR, DASS LARALE WEIß WAS SIE TUT, IM ANBETRACHT DER LAGE HABEN WIR ABER AUCH KEINE ANDERE WAHL..."
 
Mit einer Mischung aus Erstaunen und Neugier beobachtete Varim die, inzwischen durch die auffälligen Ohren als Elfe identifizierte, Frau, wie sie auf irgendein merkwürdiges Tor zurannte.
'Sie wird vom Regen...verbrannt?!'. Nein. Das konnte nicht sein! Es sah eher so aus, als würde das Feuer um sie herum wabern, schweben, was auch immer.
Auf einmal wurde Varim von hinten angesprochen, überrascht wandte er sich um und erblickte einen Menschen mit schneeweißen Haaren, die ihn sicher geblendet hätten, würde die Sonne noch scheinen.
Nun, er sah zwar humanoid aus, aber nicht gerade wie ein Mensch.
Dem Aussehen zufolge würde er eher auf einen Vampir schließen. Vielleicht irrte er sich auch einfach nur.
"...ob ihr etwas über diese Zeichen wisst?", hörte er sein Gegenüber noch sagen, den Rest hatte der Lärm des inzwischen lauter gewordenen Sturms geschluckt.
"Welche Zeichen meint ihr?!", rief Varim durch den Regen.
"Dort hinten, an dem Tor zum Tal, seht ihr?!", wurde erwidert. Nun sah Varim die Schriftzeichen auch. Sie sahen kantig und bedrohlich aus, es war auf keinen Fall Elfisch, auch keine der vielen Unterarten.
"Das...das muss Daedrisch sein, die Sprache der Dämonen! Die Schrift ist schon ziemlich verwittert, aber ich denke ich kann sie übersetzen, wartet...
ein Tor...Wiederkehr...keine Wiederkehr!?!".
Ihr Gespräch wurde von einem Blitz, der die Szenerie für einen Moment taghell erleuchtete, und einem darauffolgendem gewaltigen Donner unterbrochen. Der Blitz war in ihrer unmittelbaren Nähe in einen Baum eingeschlagen.
"Vielleicht sollten wir auch dieses Tal betreten, bevor uns das gleiche Schicksal wie das des Baumes ereilt!", rief Varim seinem Gesprächspartner zu, während er schon anfing in Richtung des Tores zu laufen.
Es schien fast schon so, als triebe der Sturm sie in dieses 'Tal', von dem diese Leute geredet hatten.
Während er sich darüber Gedanken machte, was es dort wohl Interessantes gibt, für das es sich lohnt, dort hinzugehen, vergaß er völlig die Schriftzeichen und ihre nicht sehr vorteilhaft klingende Übersetzung.
 
Sie betraten mit zügigen Schritten des Tals. Machten einen Schritt über eine unsichtbare Grenze….und auf einmal war es still. Die Geräusche des Sturms waren weg ebenso der prasselnde Regen…fast so als wären sie verschluckt worden.

Die jetzt eintretende Stille war schon fast gespenstisch. Nicht ein Lufthauch kitzelte die Blätter der dunklen Bäume, nicht ein Vogel durchbrach die Stille. Von plötzlicher Panik ergriffen machte Larale einen Schritt zurück…und knallte gegen eine unsichtbare Wand. Ihre Augen weiteten sich. Die Flammen um sie verstummten und wurden wieder unsichtbar. Sie drehte sich zu dem Hexer. Sie meinte er habe etwas von einem Tor gemurmelt. Sie überlegte griff nach den Worten die sich ihr zu entwinden versuchten.

<das Tor ohne Wiederkehr…dass hat er gesagt.> teilte ihr Gisal mit. Er hatte sich vor Ylea ins Gras geschmissen und beobachtete das ganze mit gesträubtem Nackenfell. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht als Larales Beine nachgaben und sie zu Boden sank.

„Was habe ich nur getan.“ Murmelte sie leise. „Was hab ich nur getan.“ Warum hatte sie die magischen Runen nicht bemerkt? Nun hatte sie sie alle in dieses verfluchte Tal gelockt dessen einziger Ausgang das andere Ende war. „Aber wenn es das ist was ich denke was es ist dürfte das nicht leicht werden.“ Murmelte sie.

<Dass es eine Falle war wusstest du schon vorher.> sagte Gisal anklagend. <Außerdem haben wir den Schattenpfad überlebt. Dagegen müssten wir das hier doch wohl locker schaffen.> er strich sich mit der Zunge über den Pelz. „Ja und du weißt auch zu welchem Preis.“ Sagte sie trocken.
<Elfen….> knurrte Gisal. Larale warf ihm einen bösen Blick zu, dann erhob sie sich und ging zu den anderen.

„Wir müssen schnell weiter.“ Sagte sie. „der einzige Weg hier raus ist die andere Seite des Tals. Und wir sollten uns bemühen da schell hinzukommen.“ Fügte sie hinzu.

Viele Kilometer nordöstlich sank ein Wirt tot zu Boden. Ein Wesen beugte sich über sein Gesicht und lächelte.
Die Augen glühend wie Feuer leckte es sich das Blut von seiner verzerrten Hand, dann drehte es sich und war verschwunden. Durch die Schatten reiste es, schneller als es möglich war denn Schatten gab es überall.

Getrieben von einer unsichtbaren Macht wusste es wo es hin musste. Jemand war in dem Tal das es immer noch kettete auch wenn es dem entsagt hatte. Es manifestierte sich mitten in dem Wald wieder und tauchte hinter einem Holzfäller auf. Er hatte nicht einmal mehr Zeit zu schreien da hatte der Schatten seine gesamte Energie bereits ausgesaugt. Es leckte sich mit seiner Zunge über die Lippen und wendete sich nach Westen – dem Tal entgegen….
 
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Cagnerac stieg vom Pferd und sah sich mit großen Augen um. Der junge Mann hatte etwas von einem Tor gefaselt. Er schien aus Tamriel zu stammen, aber seine Kleidung hatte er noch nie gesehen. "Du bist ja auch noch nicht viel herumgekommen..", sagte seine zynische Seite. Die Feuerelfe hörte auf zu brennen und erzählte, sie müssten aus dem Tal rauskommen, indem sie die andere Seite erreichten oder etwas in dieser Art.
Das alles interessierte ihn aber im Moment wenig. Für ihn war das wichtigste nähmlich momentan seine Ausrüstung. Und das Problem, dass er einige Prototypen von Projektilkörpern am Lager vergessen hatte. Eigentlich wäre dass kein Problem gewesen, da er immer mehr als genug von kleinen Sachen hatte. Aber diese Hüllen waren etwas besonderes gewesen.
Gedankenverloren fing er an, eine davon nachzubauen. Nach einiger zeit war er fertig, und dachte bereits darüber nach, womit man ein doppelläufiges Projektil füllen konnte. Irgendetwas, dass gefährlich und tödlich ist. Gift. Und etwas, durch dass diese Substanz gefährlicher und tödlicher werden würde. Salz? Salz und Gift? Gemischt? Unsinn, das funktioniert nie.. Einen Versuch würde er wagen. Zeit, die Substanzen zu finden.
 
"Das klingt ja wunderbar! Das Tor ohne Wiederkehr... wir werden uns wohl ganz sicher niemals verirren und wenn doch, könnten wir ja einen Minotaurus nach dem Weg fragen!
Vielleicht treffen wir ja auch auf den Tod persönlich, der soll ja ein ganz netter Geselle sein!", sprach Varim seine Gedanken gut hörbar aus.

Einige Personen der mittelgroßen Ansammlung verdächtiger Leute, die übrigens inzwischen wieder gewachsen war, blickten ihn entgeistert an. Er hatte es wohl mal wieder etwas übertrieben.
Und wie konnte er überhaupt von 'wir' reden? Er kannte diese Leute nicht. Aber es war ziemlich offensichtlich, dass sie keine gewöhnliche Gruppe von Reisenden waren.
Zwei potentielle Vampire, eine Elfe mit einer ungewöhnlich starken magischen Aura (Feuerelfe?), ein Waldelf(?) und ein...nun, ein was?
Auf den ersten Blick sah er eher wie ein Mensch aus, aber als sich Varim die Rüstung genauer ansah, errinnerte er sich an eine Skizze, die er einmal in einem Buch gesehen hatte, dieses stammte von einem Händler aus Übersee, und handelte von einigen verschwundenen oder ausgestorbenen Rassen und Völkern. Auf der Skizze war ein Angehöriger eines gewissen Volkes der 'Dwemer' in voller Rüstung abgebildet.
Die Rüstung des Fremden schien einen sehr ähnlichen Stil aufzuweisen.
'Es wird sich wohl lohnen, diese ominösen Personen etwas auszufragen...'. Als erstes gesellte er sich zu dem vermeintlichen Dwemer.
'He, ihr da. Dürfte ich fragen, welcher Rasse ihr zuzuordnen seid? Eure Rüstung erinnert mich an eine Skizze aus einem Buch, das ich einmal gelesen hatte.'
Varim war sich nicht wirklich bewusst, wie unfreundlich seine Ausdrucksweise war. Er hatte keine andere gelernt, bisher hatte er seinen Respekt nur seinen Lehrmeistern und den 10 mächtigsten Hexenmeistern des Kultes der Gar'delok zollen müssen.
Und diese sind jetzt nun mal alle tot. Bis auf einer...
Und da offenbarte sich die positive Seite seiner unfreiwilligen Flussfahrt und dem anschließendem Betreten dieses offenbar verfluchten Tals...
Hier konnte Varim nicht so schnell von seinem Onkel gefunden werden.
 
Eryneth näherte sich von der Seite wieder der Gruppe, er hatte im Wald gewartet und dann den Neuankömmling bemerkt. Nun schritt er zügig auf die anderen zu, er hatte die Lichtung sorgfältig überprüft, aufgrund des nicht allzu guten Wetters konnte er jederzeit verschwinden; es war kein bisschen Sonne zu sehen!
"Und der nächste! Wie viele einsame Wanderer irren hier denn noch herum?", fragte Eryneth laut, der Fremde zuckte zusammen, von ihm aus gesehen war Eryneth von hinten gekommen, und dazu noch absolut lautlos!
Verwirrt fragte er: "Äh..ich verstehe wohl nicht ganz..." Eryneth erwiderte: "Das braucht ihr auch gar nicht. Spart euch einfach euren wahrscheinlich gut geplanten und sehr beeindruckenden Auftritt für eine Bühne und Publikum auf! Wir haben bereits zu viele einsame Wanderer, die urplötzlich aus dem Gebüsch auftauchen gesehen! Nennt mir euren Namen und woher ihr kommt, sowie euer Ziel!" Die anderen runzelten die Stirn über Eryneths Verhalten, normalerweise zog er eine weitaus aggressivere Vorgehensweise vor! Cagnerac atmete tief ein und aus und blickte den Fremden herausfordernd an, wobei er mit einer seiner sehr tödlichen Schusswaffen herumspielte. Plötzlich löste sich ein Schuss und ein dicker, mit Widerhacken gespickter Bolzen verfehlte Varims Kopf nur um eine Elle; dieser zuckte zusammen und stotterte: "Ist ja schon gut, schon gut ich sags ja schon! Macht doch nicht gleich so einen Aufstand!" Eryneth lachte leise in sich hinein, er hatte den erschrockenen Gesichtsausdruck Cagneracs gesehen, als dieser versehentlich einen Schuss abgefeuert hatte. Der Rest der Gruppe glaubte jedoch lediglich, Cagnerac wollte die herablassende Behandlung zurückzahlen. Während Larale zögernd zu den dunklen Wolken hinaufblickte und Azrael vor sich hinstarrte, sagte Varim: "Ich bin Varim und habe weder eine Ahnung wo ich hier bin, noch weiß ich wohin ich will! Ich schätze ungefähr in die gleiche Richtung wie ihr!" Eryneth murmelte etwa die gleichen Worte vor sich hin. Er hatte es in den letzen Tagen unzählige Male gehört. Keine Ahnung wo und wohin. Ausser einem, und der hatte versucht ihn zu töten, bevor sie erkannt hatten, dass sie alte Freunde waren. Eryneth lachte laut los und erntete einige verwunderte Blicke dafür, doch als Erklärung sagte er bloß: "Nun, kommt einfach mit! Wir halten euch im Auge, macht keinen Mist, dann werden wir schon klarkommen! Aber ich will mich nicht zum Anführer aufspielen, bloß weil ich der einzige bin der einen klaren Kopf behält." Ärgerliche Ausrufe wurden laut. "Leute, das war ein Spaß! Wisst ihr was? Ich bin grad komischerweise gut drauf! Packt eure Sachen ein wir gehen weiter. Oder wollte ihr noch ein bisschen Pick-Nicken?" Ohne ein weiteres Wort schritt er los und eine verwunderte und schwer verwirrte Gruppe folgte ihm langsam. Nach der nächsten Biegung sahen sie ihn schon wieder, er saß auf einem Stein und blickte nachdenklich in den Himmel. Als sie aufgeschlossen hatten fragte Etyana: "Was ist? Schon wieder vorbei mit eurer guten Laune?" Knapp antwortete er: "Ja!" Etyana zuckte kurz mit den Achseln, dann sagte sie: "Warum?" "Es wird gleich regnen, wir sind mitten im Niemandsland und aus unserer Gruppe von dreien ist eine Reisegesellschaft die eine Festung erobern könnte geworden. Ich weiß nicht weiter! Niemand weiß weiter, ausser das wir durch ein Tal müssen das auf jeden Fall eine Art Falle oder so ist." Larale erwiderte stirnrunzelnd: "Ihr seit schon irgendwie komisch, Eryneth! Erst lacht ihr euch schlapp, dann versinkt ihr in tiefer Nachdenklichkeit! Aber das Problem ist, er hat Recht! Wir müssen durch dieses Tal, egal was auf uns wartet! Entweder wir schaffen es, oder wir schaffen es nicht! Auf geht's!" Kopfschüttelnd stand Eryneth auf und lief neben Ashanti, Etyana und Shalyrioth her. Die drei kannte er wenigstens!
 
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