RPG Endless Travellers - The Second Age

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"Hrm." Bemerkte Grimhild lakonisch zu Caelians aufopferungsvoller Geste gegenüber dem neu dazugestolperten Mädel - irgendwoher kam ihr das bekannt vor, aber sie war nicht sicher, wo sie diese Geschichte schon einmal gehört hatte. Jedenfalls schien es wieder mal eine typisch menschliche Idee zu sein, denn Mai sah ganz und gar nicht aus, als müsse sie bald verhungern. "Ich hoffe, sie weiß die Küche von Niefelheim zu schätzen." kommentierte die Trollin - so laut, dass Mai es auch auf jeden Fall hörte, falls sie taub war. Zuzüglich zu naiv .. eine andere Einschätzung war nach ihren Ausführungen gar nicht möglich, vor allem wenn man bedachte, wie laut und überzeugt sie so etwas von sich gab. Eine seltsame Kriegerin hatten sie da in ihrem Kreis.

"Ein Mann ist ehrbar, solange er den Wind im Nacken hat." Meinte Grimhild nur dazu, und deutete ohne weitere Erklärung auf einen wundersamerweise noch freien Platz am Lagerfeuer. "Ich bin Grimhild aus Niefelheim und ebenfalls auf der Suche nach Balthasar. Wenn ihr eine Antwort von ihm wünscht, würde ich anraten, ihr holt sie euch, bevor Ta'nor ihn niederstreckt und ich ihn um seinen Giftzahn erleichtere." Sie hatte sich erkennbar für die Blitzeinführung entschieden, und entsprechend knapp fiel diese Erklärung aus. Dass einige der Anwesenden dieses Vorgehen so womöglich etwas .. naja, martialisch und ungerechtfertigt finden könnten, fiel ihr nicht sofort ein, und sie mampfte erst einmal den Rest Sumpfschwein in Fischöl zuende, während sie dem weiteren Verlauf des Gesprächs einfach nur zuhörte. Da sie direkt neben Caelian saß, bekam sie auch mit, worüber die beiden sich unterhielten: Alexis schien wieder Ärger mit den Geistern zu haben, und Grimhild beglückwünschte sich im Stillen dafür, dass sie eine vernünftige Form von Magie praktizierte, bei der Geister allenfalls einen Satz heiße Löffel (oder was auch immer sie vergleichbares besaßen) bekamen und nicht etwa beschworen wurden. So gesehen hatte Alexis also einmal eine vernünftige Idee gehabt, als er den Priester um einen entsprechenden Bann bat - und Grimhild hätte nichts dagegen gehabt, diese sonderbaren Wesen erst einmal aus der Liste der möglichen Hindernisse auf ihrer Reise zu streichen.

"Vielleicht kann ich da ja auch etwas beitragen .. zusätzlich zur Hilfe der Mutter."
Deutete sie für ihre Verhältnisse erstaunlich leise und mit bewusster Langsamkeit an, um sich der Aufmerksamkeit des Magiers zu versichern. Später würde sie Caelian nach Einzelheiten dieses Schutzes befragen. "Ich hatte ohnehin vor, einen Bannkreis gegen Getier um unser Nachtlager zu schlagen. Ich weiß nicht genau, welcher Art diese .. Magna ist, aber wenn dieser Name Macht über sie besitzt, könnte es wirken. Was die Haut einer Bestie trägt, ist selten über ihre Fehler erhaben. Versteht ihr denn mehr von diesen Kreaturen, die euch so gern folgen, Magier - oder ihr, Caelian?" Richtete sie die Frage an die beiden Menschen - jedenfalls meinte der Priester, sie fernhalten zu können, also hatte er sicher etwas über ihre Natur zu sagen. Jedenfalls hielt ein mächtiger Schutzkreis dieser Art Ulfsarks und andere Gestaltwandler ebenso fern wie die großen Bestien der Eiswälder, von denen sich auch einige magischer Kräfte bedienten. Im schlimmsten Falle würde es diesen Geist wenigstens nicht anlocken.. und Grimhild würde erfahren, ob sie Magna und ihre sonderbare Art auf diesem Weg beeinflussen konnte.
 
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Yâz wurde aus seinen Gedanken geweckt, als Areela ihn an der Schulter berührte und sich dann an ihm vorbei zu Ronny und der Neuen - Mai Lin - gesellte. Zurückhaltend, kein wenig aufdringlich.
Was auch immer sie vor hatte, er hatte keine Ahnung ob es gut oder schlecht für ihn sein würde. Zumindest ging es ihm gegen den Strich, dass sie anscheinend vor hatte seine Angelegenheiten zu regeln. Nun, immerhin hatte sie bis jetzt vorzüglich mitgespielt und er konnte nicht sagen, dass es ihm ungelegen kam, dass sie ihm doch noch gefolgt war. So stand er wenigstens nicht wie ein Dummkopf in der Gegend rum.
Also folgte er ihr und beäugte die fröhlich plappernde Frau misstrauisch. Sie sollte eine Kämpferin sein - soviel hatte er nun mitbekommen. Sie? Wenn sie nicht nur bluffte - zumindest dass sie an diesem Ort überlebt hatte sprach dagegen - war sie vielleicht doch gefährlicher als er dachte. Unheimlich. Plötzlich schienen alle so zu sein, wie er gerne wäre.
Als Mai Lin eine Pause im Geplapper machte, hob Areela zu sprechen an.
"Entschuldigt die kurze Unterbrechung, wir haben nicht vor lange zu stören. Nur denke ich es es gibt von unserer Seite noch etwas mit Ronny zu klären. Vor allem ist wohl eine Entschuldigung für das missglückte Gespräch angebracht." Nun wandte sie sich kurz nur an den Händler, um sogleich hinzuzufügen: "Natürlich geht euer jetziges Gespräch vor, ich wollte nur eine Bitte um die Möglichkeit einer Erklärung anbringen."
Damit zog sie sich ein paar Schritte zurück - nicht außer Hörweite -, um die beiden im Gespräch nicht weiter zu stören, und Yâz mit ihr.
 
Bevor Ronny ihr antworten konnte war der Priester vor den Beiden aufgetaucht. "A...Aber...", Mai-Lin blieb nahezu entsetzt über die Selbstlosigkeit Caelians zurück. Sie konnte nicht fassen, dass er ihr Essen geben wollte, obwohl er vielleicht selbst noch nicht satt war. Auf so viel Freundlichkeit war sie auf ihrer bisherigen Reise nur sehr selten gestoßen. Bezaubert von seinem Augenzwinkern und sprachlos von seiner Tat, drehte sie ihren Kopf langsam wieder zu Ronny. Sie war glücklich, das war einfach zu erkennen. "Habt ihr das gesehen?", meinte sie, und bemerkte vor lauter Faszination gar nicht, dass er es praktisch gar nicht übersehen haben konnte. "Was für ein netter Mensch", schwärmte sie weiter, "und er ist nichtmal geblieben um sich dafür danken zu lassen. Was für ein beneidenswerter Charakter, meinst du nicht auch?" Herzhaft biss sie in das Brot, sodass kaum noch mehr in ihren Mund gepasst hätte; es war ein Wunder, dass Mai-Lin kauen konnte ohne zu schmatzen.

"Ich hoffe, sie weiß die Küche von Niefelheim zu schätzen", erneut kam der arme Ronny nicht zum Antworten, kein sonderlich netter Charakterzug der ... ja was eigentlich? "Fue ich!", meinte Mai an dem Sumpfschwein in ihrem Mund vorbei. Es schmeckte lecker, auch wenn sie das wohl über alles gesagt hätte, dass ihr mit einer so netten Geste überreicht worden wäre. Und sie fand es wirklich sehr fein. Aber zurück zu dem Mysterium rund um die Köchin. Sie war riesig, vielleicht sogar größer als der Ritter der sie so unsanft begrüßt hatte. Aber konnte sie noch ein Mensch sein? Nein, fast unmöglich bei der Statur und der Kraft bei einer Frau. Wobei Mai-Lin war auch eine Frau und nicht schwach. Andererseits musste sie auch nachhelfen und die große Frau schien ein ganz natürliches Verhältnis zu ihrer Kraft zu haben. "Haaach", jammerte Mai, all ihre Überlegungen brachten nichts, sie sollte sie einfach fragen.

"Entsch..." Weiter kam sie nicht bevor die bucklige Riesenfrau Mai unterbrach und sich geradezu brachial vorstellte. Die kleine Asiatin erschrack geradezu, als ihr übers Wort gefahren wurde. So ganz hatte sie die Sitten und Bräuche dieser Länder noch nicht verstanden. "Hallo Grimhild aus Niefelheim!", meinte sie zu eben dieser und strahlte sie mit einem großen Lächeln an. Alles war vergessen ob der großartigen Nachricht, dass sie nicht die einzige war, die nach Balthasar suchte. Sie konnte vielleicht sogar mit dieser Gruppe zu ihm gehen und dann hätte sie ein paar nette Leute um sich. So würde sie auch sicherlich wieder aus diesem unwirtlichen Sumpf herausfinden, zumindest hoffte sie, dass sich hier jemand auskannte. Immerhin musste die Gruppe ja auch irgendwie hier her gekommen sein, da lag das ja nur auf der Hand. Mai hätte jetzt auch gerne gefragt woher die Frau kam, doch dann war sie schon wieder am Essen und sie traute sich nicht sie zu unterbrechen. Also unterhielt Mai-Lin sich wieder mit Ronny, der ja bei all den Unterbrechungen ohnehin viel zu selten zu Wort gekommen war. Sie mochte ihn. Er war ihr vorurteilslos gegenüber getreten und ein solchen Wesenszug schätzte sie sehr.

Doch erneut war ihr Gespräch nicht von langer Dauer, denn eine etwas finster drein schauende Frau schlich sich an die Zwei heran und unterbrach sie. Mai fand das seltsam. Warum achtete man hier so wenig auf einen freundlichen Umgang? Oder war dieser Umgang, was man in diesen Ländern als freundlich bezeichnete? Um ihren eigenen Anstand zu wahren, erhob sie sich jedoch sofort. "Hier", deutete sie auf den nun leeren Platz, "setz dich und klärt eure Angelegenheiten. Ich bin nicht so wichtig." Sie lächelte Areela ehrlich an. So wie diese schaute war es wirklich wichtig, da wollte sie auf keinen Fall im Weg stehen. "Ihr braucht euch nicht zurückziehen - Bis später, Ronny", setzte sie noch nach und schlenderte dann von den beiden weg um ihnen die Privatsphäre zu geben, die ihnen zustand. Mai hatte ohnehin schon eine Idee sich zu beschäftigen. Und glücklicherweiße war es nicht schwer die Person zu finden, die sie suchte.

Als sie direkt vor Ta'nor stand und er sie einfach in jeder Himmelsrichtung überragte, da war sie kurz davor es sich nocheinmal anders zu überlegen. Doch er hatte sie ja schon gesehen - zurück konnte sie also nicht mehr. Und überhaupt: Dass er sie so harsch rangenommen hatte, war ja nur ein Zeichen seines Pflichtbewusstseins gegenüber dieser Reisegruppe. Und das machte ihn wieder ehrbar. "Hallo!", strahle Mai den Hühnen an und streckte ihm ihre kleine Hand entgegen, "Mein Name ist, Li Mai-Lin, ich will mich entschuldigen für die Unannehmlichkeiten die mein Auftreten dir eventuell gebracht hat. Und ich muss dich was fragen: Wenn Grimhild aus Niefelheim meint, dass du Balthasar niederstrekcen willst, heißt das du willst ihn töten?"
 
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Ständig wurde man hier unterbrochen, schön langsam ging es ihm auf den Keks. Na ja, aber Areela schien etwas sehr wichtiges auf dem Herzen zu haben. Wesentlich wichtiger als die - durchaus angebrachte - Entschuldigung für Jâz' Verhalten zuvor. Die beiden waren ein seltsames Duo und er wusste so gut wie gar nichts über ihn. Jâz' Geschichte war eine Fassade, soviel war klar. Und sie würde brockeln, wenn er tiefer nachbohrte. Dass konnte natürlich auch bedeuten, dass Jâz ihn ebenfalls durchschaute. Vielleicht war es vorerst besser, defensiv mit ihm umzugehen.

Was diese Areela betraf: Sie war undurchsichtig wie ein Glas von diesem Sumpfschlamm, auf dem sie sich alle momentan befanden. Von ihr ging eine seltsame Ausstrahlung aus, die Hieronymus nicht recht zu deuten wusste. Irgendetwas an ihr war ... anders. Und was sie ausgerechnet von ihm wollte, war ihm auch ein Rätsel. Hatte sie ihn erkannt? Er hoffte nicht. Und wenn doch? Nun sie sah nicht so aus, als hätte sie nennenswertes Interesse daran, ihn auffliegen zu lassen...

"Ich hoffe, Eure Aufmerksamkeitsspanne ist größer als die Eures Begleiters und Ihr lasst mich nicht auch einfach sitzen. Aber man soll ja niemanden vorverurteilen, besonders wenn man nicht weiß, wer er ist..." Bei den letzten Worten wanderten seine Augen langsam zu Jâz. Sollte er nur wissen, dass er misstrauisch war. Vielleicht dachten sie sogar, er kannte ihn. Falls diese Frau ihn wirklich erkannt hatte, konnte sie jetzt kaum mehr etwas riskieren, ohne Gefahr zu laufen, selbst enttarnt zu werden. Oder vielleicht war Hieronymus auch einfach nur furchtbar paranoid. "Aber wie auch immer, Ihr wolltet zu einer Erklärung ansetzten. Ich weiß zwar nicht wozu, aber ich werde ihr gerne lauschen."
 
Das Gesprächschaos nahm seinen Lauf. Jeder wollte der Erste sein, um den Anderen zu unterbrechen. Hin und wieder kam so etwas wie eine Antwort beim Fragenden an, ohne dass dessen Aufmerksamkeit von einem Dritten im Bunde vereinnahmt wurde. Ta'nor hielt sich aus all dem raus. Er war nicht sehr gut in so etwas. Zudem hielt er es wichtiger für seine Aufgabe als Wächter der Gruppe eine mehr oder weniger brauchbare Waffe zu fertigen, als sich in die Konversationen einzubringen. Sein einfacher Speer war ganz vorzeigbar geworden. Nicht das was man eine Meisterleistung nennen würde - er war der Schmiedekunst nicht mächtig - aber um einen wildgewordenen Eber aufzuspießen, oder ein Sumpfmonster, sollte es allemal reichen. Die Spitze wurde inzwischen gespalten und der halbe Schlangenzahn hinein gedrückt. Dann das Ganze noch mit Fasern der Lianen, die hier überall hingen, umwickelt und einige Knoten hineingezogen. Der Zahn war mit hunderten von kleinen Poren durchzogen durch welche das Riesenvieh von Schlange sein Gift injizierte. Davon war noch ein bisschen in den Poren verblieben und so war seine Speerspitze mäßig giftig. Der lange Schaft wurde natürlich auch noch so glatt geschabt, wie es ihm sein Können erlaubte. Er betrachtete gerade das gute Stück als ihn die zierliche Fremdländerin anstrahlte. Interesse an seiner Person? Mehr wohl an seinen Zielen, wie es schien.

"Du musst dich nicht entschuldigen." Ta'nor bewegte den Kopf leicht, um Mai Lin direkt in die Augen zu schauen. Seine dunkle Stimme grollte auf sie herab, denn selbst im Sitzen überragte er sie um ein gutes Stück. "Du warst keine wirkliche Gefahr." Er pausierte zwischen den Antworten. Es war schwer zu erkennen, ob er über seine Worte nachdachte, oder die Pause mehr als Mittel zum Ausdruck benutze. "Grimhild hat dich angelogen. Ich will Balthasar nicht töten." Selbst wenn es unabsichtlich war, stellte es für einen Kai'shak die Unwahrheit dar. Seine Art ging recht einfältig und direkt mit der Bezeichnung 'Lüge' um. Es lag natürlich wie immer keine böse Absicht in Ta'nors Aussage. Böse Absichten wären Emotionen zu denen ein Kai'shak nicht fähig war. Einzig die Wut war ihm bekannt. Doch Ta'nor wütend zu machen war leider nicht so einfach, oder besser gesagt 'zum Glück'.

"Ich habe die Pflicht auferlegt bekommen diese Gruppe bei ihrem Vorhaben zu unterstützen und ihnen Schutz zu gewähren, wenn er benötigt wird. Wie es gerade steht, wirst du wohl mit uns kommen. Daher stehst auch du nun unter meinem Schutz." Gerade fiel ihm ein, dass es üblich war ebenfalls seinen Namen zu nennen, wenn ein Anderer den seinen anbot. "Wenn du meinen Namen wissen willst, dann nenne mich Ta'nor. Ich bin ein Kai'shak - 'Magierkiller', 'Monsterjäger', 'Großer Schrecken', oder manchmal werde ich auch 'Teufel aus Eisen' genannt. Du darfst dir einen Namen für meine Rasse aussuchen, wenn du Kai'shak nicht sagen willst." Er machte wieder eine Pause. "Es ist mir gleich." Diese Worte kamen alle mit einer gewissen Methodik aus seinem T-förmigen Helmschlitz. Sie waren gelassen. Auch wenn die dunkle Stimme eine Bedrohlichkeit ausstrahlte, hatte man nicht das Gefühl als würde der Kai'shak eine Warnung aussprechen. Es ist seine Art zu reden. Allerdings sollte man ohnehin etwas vorsichtig mit Gefühlen bei Ta'nor sein.
 
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Areela schenkte Mai Lin noch ein Lächeln bevor sie sich wieder dem Händler zuwandte.
Als dieser Yâz erwähnte und ihn dabei wohl gezielt provozierend ansah, senkte dieser leicht den Kopf und schlug beschämt die Augen nieder. Dabei musste er es gar nicht mal spielen, dieser Fehler war ihm wirklich peinlich, doch das war natürlich nicht, was er Ronny zu suggerieren versuchte. Reue, schlichtweg Reue war es - und selten verfehlte sie die gewünschte Wirkung.
"Eine Erklärung bezüglich meines Begleiters, beziehungsweise seinem Verhalten. Es erweckt oft misstrauen, wenn die Gründe nicht bekannt sind. Es freut mich, eurer Aufmekrsamkeit gewiss zu sein." Damit schenkte Areela ihm ihr schönstes Lächeln - genauso falsch wie das erste -, bevor sie sich niederließ und die Hände im Schoß faltete.
"Ich bin mir sicher ihr werdet euch gefragt haben, warum er das Gespräch so... fluchtartig verließ. Vielleicht ist euch sogar der Name Itrolt'üx bekannt. Doch handelt es sich nicht um den Grafen Talar Itrolt'üx - welcher mittlerweile bedauerlichweise verstorben ist -, sondern einem eher unbekannten Neffen. Unbekannt wohl vor allem daher, dass er von seiner Familie enterbt und geächtet wurde, da er sich nicht den Angelegenheiten der Adligen sondern vielmehr der Unterhaltung ebendieser, gezielt dem Schauspiel, widmete. Das war es auch was, Yâz euch so kryptisch mitteilen wollte." Sie warf diesem einen mütterlich tadelnden Blick zu, der ihn innerlich kochen ließ. Von wegen! Er war ein Dieb und Mörder und er stand dazu! Zumindest zu ersterem. Ihm schmeckte es gar nicht, dass seine Begleiterin ihm einfach so eine Geschichte aufzudrücken schien - und sie schien damit noch nicht fertig zu sein.
"Er selbst besitzt ein herausragendes Talent zur Übertreibung, welches überhaupt erst ermöglichte, dass er Itrolt'üx auffiel und diesem wohl begabt schien. Er nahm Yâz mit um ihm die Unterhaltung zu lehren und es stellte sich heraus, dass nicht nur eine übertreibende Ader vorhanden wahr - auch die Verdrehung von einfachen Sätzen zeichnete ihn aus, wie ihr ja schon mitbekommen zu haben scheint." Wieder ein Lächeln.
"Aber das ist nicht der wichtigste Punkt. Vielmehr wären wir uns wohl nie begegnet, besäße er nicht eine gewisse Affinität zur Magie, die meines bescheidenen Wissens nach, wohl der Grund ist, warum die Schlangen uns überhaupt überfielen. Nicht, dass diese Affinität besonders ausgeprägt ist, vielmehr bleibt ihm selbst der Zugang zur Magie verwehrt, obwohl sein Herr bereits das eine oder andere versucht hat, diesen zu ermöglichen."
Damit wartete sie ruhig ab, was Ronny zu erwidern hatte.
 
"Ich finde Kai'shak klingt eigentlich ganz gut", meinte Mai und beschloss vorerst nicht weiter auf die Tatsache einzugehen, dass ihr Gegenüber sich selbst mit so abwertenden Begriffen vorstellte. "Hallo Ta'nor", hängte sie dann noch an und versuchte möglichst uneingeschüchtert den "Blick" zu erwidern. Mehr als Dunkelheit schien sie jedoch nicht aus dem Helmschlitz anzustarren und so klappte auch das mit dem nicht einschüchtern lassen, nicht ganz so gut wie geplant. Ihre Neugier hingegen, fühlte sich immes gefordert, denn Lin traf gerne fremde Rassen und Menschen von weit weg. Es taten sich so viele Fragen in ihrem Kopf auf, aber Mai wollte ihn ja auch nicht belästigen, sowohl aus Höfligkeit, als auch schlicht aus Angst er könnte sie deswegen nicht leiden. Er sah nicht aus, als würde man das wollen. Mai-Lin beschloss sich einfach davon abzulenken und freute sichso einfach, dass nun doch niemand Balthasar töten wollte. So musste sie nicht mehr fürchten, sich eventuell gegen jemand aus dieser Gruppe stellen zu müssen, nur um sich so vielleicht auch den Groll jedes Einzelnen auf sich zu ziehen. Aber was sie von Balthasar wissen wollte war nur schwer irgendwo anders zu erfahren, vielleicht war es sogar gar nicht möglich, da konnte sie nicht zulassen, dass er ihr nicht mehr antworten konnte. Und tot ging das für bekanntlich nur erschwert.

Es war kurz still geworden um die Beiden. Mai war am Überlegen wie und ob sie wohl auf Balthasar treffen würde und triftete so langsam in Gedanken ab. Dann, ganz plötzlich, hallte ein metallisches Geräusch durch den Sumpf. Sie hatte der Neugier nicht standgehalten "Wie ist es eigentlich dazu gekommen?", fragte Mai und schaute zu dem Helm des Hühnen auf. Sie hatte mit dem Fingerknöchel gegen den Panzer von Ta'nor geklopft, aus ehrlichem Interesse, wie es sich wohl anhören würde. Und sie mussste zu geben, sie hatte erwartet es würde sich hohl anhören. Aber immerhin: er war mehr als nur eine Rüstung. "Ich meine, wo kommst du her?", bohrte sie weiter nach, "Soetwas wie dich habe ich noch nie in meiner Heimat gesehen." Sie pausierte kurz und biss sich auf die Unterlippe. Mai wollte noch etwas beifügen, traute sich aber nicht sofort. "Und", sie schaute den Kai'shak unsicher an, "warum redet ihr so abwertend über euch selbst? Solltet ihr nicht stolz auf das sein was ihr seid und was ihr tut?"
 
Mai Lin schien ein reges Interesse an ihm und seiner Rasse zu haben. Etwas ungewöhnlich. Die meisten Leute fürchteten sich entweder vor einem Kai'shak - wer mag es ihnen verdenken, stand erst einmal einer vor ihnen - oder begegneten ihm mit Misstrauen, bis gar ausgeprägtem Hass. Dieses neugierige und friedliche Verhalten war ihm gegenüber selten und löste die Zunge von Ta'nor. "Ich bin unnatürlich.", brummte er, "Meine Art wurde vor tausenden Jahren erschaffen... nicht geboren. Auch wenn ich in Abständen Nahrung und Wasser benötige, bin ich doch nicht frei in meiner Entwicklung wie du." Tor prüfte ein letztes Mal seinen Speer. "Die Kai'shak wurden zum Töten von anderen magischen Wesen geschaffen. Untote, Trolle, Elementare, Geister, Magier und was dir noch so einfällt. Darüber hinaus bekamen wir die Eigenschaft mehr als ein normal herbeigezauberter Diener zu denken und eigenständig zu handeln. Der Grund war, dass unser Schöpfer sich mit der Zeit mehr auf uns verließ und wir andere Aufgaben bekamen als nur für ihn zu töten und ihn zu beschützen." Er legte den Speer beiseite und betrachtete die kleine Frau. "In meiner Existenz habe ich vielen Meistern gedient. Manche haben sich konkreter um unsere Aufgaben gekümmert als Andere. In den letzten Jahren ist meine Rasse zu einer Art Söldner verkommen. Wir erledigen Aufträge, die sich um Schutz, Eskorten, oder den Tod eines magisch begabten Wesens dreht. Die anderen Völker sehen daher in einem Kai'shak nur noch die Tätigkeit. Dementsprechend entstanden auch die Anreden."

Ta'nor dachte nach. "Stolz bin ich nicht. Ich bin dazu nicht fähig." Er berichte als diese Dinge mit einer erschreckenden Nüchternheit, das man denken könnte, in der nächsten Sekunde würde er selbst die Bewegungen einstellen. "Der Schöpfer hat uns allein eine Empfindung von vorübergehender Wut erlaubt. Diese Wut kann sich in eine Raserei steigern bei der ich meine Kampfkraft in notwendigen Situationen steigern kann. Besonders während der Magierkriege nutzen wir diesen Zustand um in Schlachten den Ausgang zu unseren Gunsten zu entscheiden. Allerdings hat die Raserei auch Beeinträchtigungen auf das Urteilsvermögen. Gegenüber anderen Völkern, die auf der Seite der Kai'shak in den Kampf ziehen, ist es schon passiert, dass in der Phase der Raserei Verbündete getötet worden. Der Mangel zur Fähigkeit an Bedauern, oder Trauer über diese Tat führte dabei zu Spannungen." Wieder strengte Ta'nor seine grauen Zellen an. "Vermutlich gab es daher lange keine Bündnisse mehr zwischen meiner Art und einem anderen Volk. Allerdings war es auch sehr lange nicht nötig eine Horde zusammenzurufen um in eine Schlacht zu ziehen." Der fragende Blick seitens Mai Lin veranlasste Tor zu weiteren Erklärungen.

"'Horde' ist die Bezeichnung von einer großen Anzahl an Kai'shak. Es dürfte allerdings schwierig sein noch genügend Brüder für eine Horde zu finden. Da es seit den Tagen der Schöpfung keine neuen Kai'shak mehr erschaffen worden. Unsere Zahl nahm über die Jahre stetig ab. Ich denke wir gehören zu einer aussterbenden Art. Wie viele es im Moment noch gibt weiß ich nicht. Vielleicht 100, vielleicht auch 200. Es könnten aber auch bedeutend weniger sein." Nach diesen ausführlichen Kenntnissen über sein Volk ging Ta'nor in die Offensive. "Warum interessiert dich meine Art so sehr? Du bist keine Zauberin, oder? Kennst du jemanden aus der Schlangenbruderschaft? Es scheint als würdest du ebenfalls ein Anliegen an Balthasar haben."
 
Soso, ein Neffe von Talar war also Jâz' Lehrmeister gewesen. Er hatte gar nicht gewusst, dass Talar Geschwister hatte. Aber angesichts der Tatsache, dass er einige Zeit gebraucht hatte, um den Namen Itrolt'üx überhaupt mit etwas zu assoziieren war das auch nicht weiter verwunderlich. Oder hielt sie ihn nur zum Narren? Auf jeden Fall war es eine plausible Erklärung, auf die er sich wohl bis auf weitere verlassen konnte. Weiterspielen und etwas bedrängen, so lautete der momentane Plan.

"Als vielgereister Händler komme ich zwar viel in den Ländern dieser Welt herum, allerdings ist mir ein Graf Itrolt'üx noch nie begegnet. Es ist erfreulich, etwas über Euren Begleiter zu erfahren, aber wer seid Ihr? Seine Mutter? Oder warum nehmt Ihr ihm die Erklärungen aus dem Munde und lasst Ihn nicht selbst sprechen? Ich bin mir sicher, wenn er Wert darauf legt, kann er auch etwas ... unmissverständlicher sprechen. Aber wie auch immer, ich muss zugeben, dass mir der Sinn hinter Eurem Hauptanliegen nicht ganz erschließt. Es ist sicher faszinierend, dass er sich trotz fehlender Magiebegabung zu Magie hingezogen fühlt, doch inwiefern war diese Erklärung nötig? Magieaffinität wird doch nicht der Grund dafüe sein, dass Ihr von der Schlangenbruderschaft gefangen genommen worden seid. Schließlich könnte man dazu auch so ziemlich jeden anderen Magier verwenden. Da finden sich sicher kooperativere Exemplare als Euer Begleiter. Es sei denn, Ihr seid in Wahrheit Mitglieder ... [entschuldigendes Lachen] Nein, natürlich nicht. Vergesst was ich gesagt habe, es war nur ein kurzer, unsinniger Gedanke. Ich hoffe, mein Vertrauen ist gerechtfertigt?"

ein bisschen kurz, ich weiß. Aber so läuft das in Gesprächen nun mal :)
 
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Das war aber mal was! Nein, das gefiel ihm jetzt aber ganz und gar nicht! Seine Mutter? Wehe, sie würde es bejahen...
Doch Areela ließ nur ein klares, nicht unsymphatisches Lachen hören.
"Nein, nicht seine Mutter. Nicht doch! Ich war nur eine Getreue des Herrn. Er hatte mich damals beauftragt, den Neuling einzuführen, daher kenne ich mich mit Yâz' Eigenarten aus. Genau so muss ich sie häufig erklären. Zwar nicht immer in solchem Umfang, aber das wirft mich auch nicht aus der Bahn."
Von wegen seine Eigenarten - sie hatte doch keine Ahnung. Wobei es erschreckend war, wie nah sie doch lag. Aber das ließ den jungen Mann noch lange nicht von seiner inneren Trotzhaltung abkehren. Schon wieder fing sie an zu sprechen, da konnte man ja kaum in Ruhe denken. Missmutig lenkte Yâz seine Konzentration wieder vollständig auf das Gespräch.
"Ich würde gerne sagen können, dass ihr uns ruhig vertrauen könnt - wie einem jedem hier in der Gruppe denke ich - aber das müsst ihr wohl selber herausfinden und wir uns euer Vertrauen verdienen. Denn so läuft es doch stets: Auch am Hofe ist man erst nach erfolgreicher Arbeit wirklich akzeptiert.
Nur leider habt ihr nicht gerade den besten Punkt angesprochen, damit wir damit anfangen können", - wieder ein Lachen -, "denn genauer kann auch ich es nicht beschreiben, als das diese eine Eigenschaft doch immer mal wieder Aufmerksamkeit einbrachte - oder ihm ein... schlechtes Gefühl. Warum, ist uns auch uns bis heute ein Rätsel.
Aber nun könnt ihr vielleicht die Versuche unseres Herrn verstehen, dieses Unbekannte zu entfesseln."
Schon wieder lag sie nah an der Wahrheit - fast würde er sagen gestochen scharf. Nur waren die Umstände eben immer etwas anders gewesen, aber das konnte sie ja nicht wissen.
Dennoch - langsam wurde Yâz unruhig, während seine ihm doch völlig unbekannte Begleiterin die eine oder andere Wahrheit über ihn verlauten ließ. Vor allem beunruhigte ihn, dass Ronny garantiert nicht der einzige war, der das alles hier mitbekam.
 
Alexis nahm mit Freuden zur Kenntnis, was Caelian ihm zu sagen hatte. Die Unterbrechung durch Haj'ett kam vielleicht etwas ungelegen, aber als Alexis recht darüber nachdachte, war es vielleicht nicht das schlechteste eine Weile in sich zu gehen, bevor die Antwort auf Caelians Frage Gestalt annahm. Anstattdessen nickte er ihm dankend zu und liess Caelian Haj'etts Fragen beantworten.
Dann machte er sich daran Grimhilds Frage zu beantworten. Es irritierte ihn, dass die Trollin so ein gutes Gehör hatte, aber noch verwunderlicher war ihre tatsächliche Diskretion, trotz ihrer Größe. Man hätte erwarten können, dass sie selbst bei dem Versuch Leise zu sein das ganze Camp informiert hätte. Aber was wusste er schon über Trolle? Sie war offensichtlich viel mehr, als man auf den ersten Blick vermuten mochte. Vielleicht konnte sie ihn um einiges an Wissen bereichern.
"Ich selbst verstehe nicht allzu viel.", begann Alexis und kniff die Augen ob dieser Erkenntnis ein wenig zusammen. Sein Blick wanderte zu Mana.
"Es verhält sich tatsächlich so, dass man Macht ausüben kann, solange man den Namen des Geistes kennt. Das gilt für das Beschwören, als auch das Fernhalten. Ich fürchte nur, dass Magna derzeitig zu mächtig ist um sie effektiv davon abzuhalten. Es sollte aber reichen, wenn der Zauber mit Sorgfalt vorbereitet ist und wir in der Zwischenzeit nach etwas mächtigerem suchen. Ich werde einige meiner Freunde um Rat fragen. Es gibt sicherlich einen Weg und ein fähiger Magier dürfte sich besser behaupten können." Mana sah dabei Alexis an. Dann sah sie auf die Feuerstelle und ihre Augen verengten sich zu schlitzen. "Vorrausgesetzt Magna gewinnt nicht noch mehr Macht indem sie sich irgend einen törichten Magiebegabten sucht, der sich von ihrer Macht angezogen fühlt. Dann haben wir ein Problem, fürchte ich."
Das waren keine guten Aussichten.
Er hörte sich an, was Grimhild dazu zu sagen hatte und nickte dann anerkennend. Jede noch so kleine Hilfe war besser als Magnas Einfluss allein ausgeliefert zu sein.
Er schweifte in Gedanken ab, bis er Wortfetzen vom Gespräch zwischen Ronny und dieser Areela auffing und seine Aufmerksamkeit nun darauf lenkte.
Und um ehrlich zu sein, hatte er jetzt mehr Fragen als Antworten. Alexis erkannte keinen Zusammenhang, warum Yâz bei der Gruppe war, noch wer Areela war oder warum sie ihn begleitete. Und ihre Ausführungen - Yâz schien nicht gerade Wortgewandt - verwirrten ihn eher, als dass sie Klarheit schufen. Das Trio stank förmlich nach Zwielichtigkeit. Es war verrückt. Desto mehr er sie beobachtete, desto fadenscheiniger kamen sie ihm vor. Jeder auf seine Art. Und das machte ihm Sorgen. Dennoch konnte er nicht greifen, warum sie bei ihm so ein merkwürdiges Gefühl hervorriefen.
"Zerbrich dir über die drei nicht den Kopf. Sie stellen keine Gefahr dar. Zumindest nicht im Moment.", meinte Mana gelangweilt und streckte sich. "Sollte sich das ändern werde ich dich schon informieren."
"Macht mir trotzdem Sorgen."
"Kann ich verstehen."
"Was kannst du mir über die drei verraten?"
Mana liess einen Moment verstreichen, bis sie antwortete.
"Die beiden jungen Männer hüllen sich wahrscheinlich in ein paar Notlügen um sich zu Schützen. Kann ich ihnen nicht verübeln. Aber diese Areela... sie hüllt sich in einen dunklen Schleier durch den ich nicht zu blicken vermag. Ich behalte sie im Auge seit wir gemeinsamen Weges gehen."
"Ich hatte auch ein seltsames Gefühl bei ihr.", meinte Alexis und musste gähnen. Die Mahlzeit und das Nachdenken machte ihn schläfrig. Vielleicht war es aber auch die Entspannung nach dem heftigen Kampf mit Balthasar. Er lehnte sich rücklings an einen Baumstumpf, verschränkte die Arme ineinander und begann wegzudämmern.
 
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Zufrieden mit den Informationen, die er zum Kult der Großen Mutter erhalten hatte machte Haj'ett es sich auf seinem neuen Platz neben Caelian bequem. Das Getuschel zwischen dem Priester und Alexis schien nicht von bösartiger Natur gewesen zu sein und so überkam den Echsenmann ein Anflug von Ruhe und Gelassenheit. Die erste richtige Rast seit sie vor noch nichtmal einem halben Tag vom Gasthaus Abendschein aufgebrochen waren um die Schlangenbruderschaft zu infiltrieren, war wohltuend und entspannend. Wie hypnotisiert in die Flammen starrend reflektierte Haj'ett die vergangenen Stunden. Sie waren entgegen der Geheimplans von Regis durch die Hintertür in das Schlangennest eingestiegen, hatten dort schreckliche Riesenschlangen bekämpft, Gefangene und Geister befreit, dem gesamten Kollektiv an Gardisten gegenübergestanden und schließlich Balthasar das erste Mal die Stirn geboten. Entkommen war er ihnen trotzdem, durch das magische Portal, dem sie auch ihre jetzige Situation zu verdanken hatten. Im Sumpf waren sie gelandet.
Naja, könnte schlimmer sein. Sie hätten in eine Wüste geschleudert werden können. Oder eine eisige Tundra. Ihm lief es eiskalt den Rücken hinunter. Hier gab es wenigstens Nahrung. Und es regnete. Das stetige, vielstimmige Geplätscher und Getröpfel war eine Musik für den Echsenmann, die er genoss wie keine andere.
Eine Musik, die ihn nebst Gedanken an die Große Mutter, die Schlange, Balthasar, den Sumpf, Pilze und seine Gefährten langsam in den Schlaf wiegte. Bequem zusammengerollt, wie es Agamas nunmal taten, nahm er die Gespräche der anderen bald nurnoch als Gemurmel wahr und schließlich garnicht mehr. Bald war Haj'ett tief eingeschlafen.
 
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Es war fast unmöglich für Ta'nor während einer Aufgabe die er als Pflicht ansah Langeweile zu empfinden. Die Bewachung des Lagerplatz war aber eben von gähnender Selbiger gekrönt. Jeder halbwegs erfahrene Soldat, der die Geräusche des Sumpfes nicht fürchtete, wäre unter dem Druck der Belanglosigkeiten der Nacht in sich zusammen gesackt. Doch ein Kai'shak kennt keinen wirklichen Schlaf und Langeweile ebenso wenig. Daher wachte er schweigend über die Gruppe. Selbst als Haj'ett versuchte eine morgendliche Konversation anzuregen kam kein Laut über Ta'nors Lippen. Der Kai'shak war wieder in sein gewohntes Schweigen zurück gefallen.
 
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Mai-Lin war schlicht begeistert. Mit großen, begeisterten Augen hatte sie Ta'nors Ausführungen zugehört. Sie stellte sich seine Art als große, heldenhafte Beschützer vor, die selbstlos und unnachgiebig ihrerem Wächterdasein nachgingen. Ein unglaublich ehrbares Dasein, dachte sie und verlor sich kurz in den bildlichen Vorstellungen einer Schlacht, in der Ta'nor einen bösen Zauberer besiegte. Fast schlagartig fühlte sie sich sicher neben ihm. Ja, ihr kam sogar der schwarze Helmschlitz ein ganzes Stück sympatischer vor. Erst seine Frage schreckte die kleine Kämpferin wieder auf. "Ohja!", meinte sie, "das habe ich! Ich suche Balthasars Bruder. Er hat mir etwas gestolen, dass mir sehr wichtig ist. Außerdem werde ich ihn zu einem Duell herausfordern und ihm seiner Gerechten Strafe zuführen." Die Entschlossenheit auf ihren weichen Gesichtszügen erinnerte an ein Kleinkind, das beschlossen hatte später ein mal König der ganzen Welt zu werden. Plötzlich kicherte Mai und grinste dann in Richtung Ta'nors Helms, als könnte ihr Strahlen etwas Licht in die Dunkelheit dahinter bringen. "Ich bin einfach nur neugierig", räumte sie ihm ein, "mir wurde beigebracht, niemals voreingenommen gegenüber Fremden zu sein und daran halte ich mich. Ich freue mich immer wenn ich etwas über Fremde Wesen und Kulturen lernen kann und es ist mir eine Ehre jemanden so besonderes wie dich kennenlernen zu dürfen." Mai drückte ihre Handflächen wie für ein Gebet zusammen und verbeugte sich leicht vor dem Hühnen. Sie meinte es ernst. Dies musste die Belohnung für eine Gute Tat in ihrer Vergangenheit sein. Ta'nors Bekanntschaft erfüllte sie mit Stolz. Ihre Familie würde ihr nie glauben, dass sojemand wie er überhaupt existierte.
Irgendwann war sie eingeschlafen.
 
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Im Schlaf besuchte Alexis erneut die Traumwelt. Diesmal war es allerdings etwas anders. Keine bösen Geister.
Er wanderte im Traum über eine hügelige Wiese. In der Ferne entdeckte er Tempelartige Bauten, deren kunstvoll verarbeitete Holzbalkenkonstruktion in einem satten Rot gestrichen worden war.
Er hörte Lachen und das klimpern von Metallschmuck. Yueh lachte ihn an und ergirff seine Hand, zog ihn mit sich. Der Wind wehte durch ihr Haar, das mit Medaillons und Perlen versehenen Schmuckzöpfen verziert war.
Sie rannten über die Wiese, als plötzlich ein Schatten über sie hinweghuschte. Ein Drache zog über ihnen seine Kreise und kam mit mächtigen Flügelschlägen auf einem der riesigen roten Torbalken zur Ruh.
Yueh und Alexis kamen näher und als sie nah genug waren, sah er das unergründliche glimmen in den Augen des Drachen.
"Nuyleh Ashraghul"

Alexis wachte auf.
Mana lag zusammengerollt neben ihm und schlief eigenartigerweise. Es war das erste Mal, dass sie nicht in seinem Traum erschien seit sie einander kannten.
Seltsam.
Der aufkommende Geruch von Essabrem machte ihn hungrig und nachdem er die Müdigkeit aus den Gleidern gereckt hatte, nahm er etwas von dem Fisch.
Während er aß, ging ihm dieser Traum durch den Kopf. Wer war dieser Drache gewesen? Ein Geist? Oder die Form eines Geistes? Dafür, dass er so viel mit Mana zu tun hatte, wusste er erstaunlich wenig über Geister und ihre Geflogenheiten. Er war in etwas hineingeraten, dessen Tragweite er nicht so recht verstand.
Sollte der Traum ihm das sagen? Lerne von uns?
Würde es ihm überhaupt gelingen all das zu erfassen? Wenn er so recht darüber nachdachte, würde es wohl mehr als ein Leben brauchen um die Geisterwelt zu durchschauen. Er war am Anfang und er brauchte offensichtlich Hilfe dabei. Mit Mana an seiner Seite hatte er bereits einen "Reiseführer" durch die Geisterwelt. Und mit Caelian vielleicht sogar jemanden, der ihm helfen konnte mit all dem umzugehen.
In diesem Moment überkam ihn die Idee. Wenn es Bannzauber und Runen gab, die eine bestimmte Wirkung erziehlten, musste es nicht auch Schriften und Zauberformen geben, die in Korrespondenz zur Geisterwelt standen?
Nach Balthasar würde er wohl wieder etliche Bibliotheken durchstöbern. Vielleicht fing er ja auch schon vorher damit an...
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ihn jemand ansprach.
 
Alexis war nicht der einzige der in seinem Schlaf in eine andere Welt überging...
Xarxes wandelte wiedereinmal durch diese unendliche Leere, in der ferne der schwarze Monolith. Doch im Gegensatz zu seinem letzten Traum kam das Gebilde immer näher je mehr er sich darauf zubewegte. Was hatte das alles zu bedeuten?
„Wir sind eins! Wir sind endlos!“
Xarxes verstand nicht: „Wer seid ihr?“, rief er durch die leere. Keine Antwort. Er würde es zwar nicht zugeben aber hatte soetwas wie Angst.
Je näher er dem Monolithen kam desto stärker wurde dieses Gefühl doch aus irgendeinem Grund konnte er sich auch nicht abwenden und einfach Flüchten. Nun war er fast schon da! Bereits von hier aus konnte er ausmachen das etwas mit schweren Ketten an den Stein gefesselt war. Und je näher er kam desto deutlicher wurde es: Ein Wesen das gut zwei Köpfe größer war als er. Der Körper war dunkel und die Brust hebte und senkte sich langsam und gleichmäßig. Ein wenig erinnerte es ihn an seine Götter.... doch schien dieses Wesen etwas graziler zu sein und vorallem was sollte es hier suchen? Es schien zu schlafen. Xarxes hatte Angst, eine solche Angst hatte er noch nie verspürt.
Was er nicht wusste war das die Angst magischer Natur war und von diesem Wesen ausging. Im nächsten Moment öffnete es seine Augen und formte seine dämonische Fratze zu einem lächeln „Xarxes!“

Damit endete sein 'Traum'. Schweißgebadet wachte Xarxes auf... nur die wenigsten schienen Wach zu sein... Ta'nor bewachte immer noch eisern die Lagerstätte und Alexis wirkte so als wäre er etwas nachdenklich Haj'ett und die neue - Xarxes kannte ihren Namen nicht. Hatte er es überhört oder hat sie ihn einfach noch nicht genannt? - schliefen beide tief und fest. Den Rest der Gruppe machte er mit seinen verschlafenen Augen noch nicht aus. Der Assassine setzte sich neben Alexis
„Und habt ihr wenigstens gut geschlafen? Ich werde in letzter Zeit von Albträumen über Dämonen, Götter, was auch immer, einem schwarzen Stein und einer endlosen Leere geplagt... schade das Ryu nicht hier ist.... er war ein weißer Mann und Drache, er könnte mir vielleicht einiges erklären.“
 
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Es war schade, dass Alexis seine Gedanken zu Grimhilds untypisch leisem Auftritt nicht aussprach - dass sie gar nicht so ungeschickt war, hätte die Trollin womöglich sogar als Kompliment verstanden. Obwohl sie viele Dinge nicht bemerkte, war ihr durchaus klar, dass die meisten anderen denkenden Völker ihr Auftreten schon von weitem kommen sahen. Und dass das nicht unbedingt nur an ihrer beeindruckenden Größe lag. Aber diskret oder nicht, im Moment gab die Trollin ziemlich wenig auf diese Frage - sie hatte ein anderes interessantes Problem gefunden und konzentrierte sich ganz darauf, was für unbekannte Geister hier herumschleichen mochten. Als Alexis das Wort an Mana weitergab, hielt Grimhild dann auch einen Moment inne, bevor sie sich sagte, dass doch nichts dagegen sprach, die Information direkt von der Quelle zu beziehen.

Anscheinend waren Geister also durch ihre Namen gebunden wie andere Geschöpfe auch, sieh an - und was man benennen konnte, darauf konnte man auch seine Magie lenken. Der Runenmagie fehlte zwar die kunstvolle Verfeinerung dieses Prinzips, wie es die alten Hochmagier in den Wüstenreichen weit im Süden beherrscht hatten, aber ein Gebrauchsname würde genügen, um die Kraft eines Schutzkreises gegen Magna zu bündeln. Grimhild schmunzelte zufrieden und nickte dem Magier zu. Sie hatte noch eine Frage, aber die richtete sich an die Kreatur an seiner Seite - Mana schien ohnehin mehr von dieser Sache zu verstehen, was für Grimhild nur bestätigte, dass man sich von Geistern besser fernhielt. Was war das für ein Zauberwirker, dessen Helfer mehr wussten als er?

"Sie könnte durch die Hilfe eines Zauberers also Macht gewinnen?" Widerholte sie und legte düster grollend die Stirn in Falten, als zöge auf ihrer Stirn ein Gewitter heran*. "Zufällig haben wir einen mächtigen Zauberer zum Feind. Weiß Magna, dass wir Balthasar auf der Spur sind? An ihrer Stelle würde ich ihn aufsuchen und ihm ein Bündnis vorschlagen. Wir sollten diese Gefahr nicht vergessen." Aber für ihren nächsten Schritt hier im Sumpf war die Möglichkeit nicht von Bedeutung. Die Trollhexe richtete sich gerade auf und fischte mit einer Hand in ihrer Kiepe nach irgendeinem Zauberutensil, bevor ihr etwas einfiel und sie sich zu Caelian umwandte. "Sagt, Caelian: Was ihr zum Schutz des Magiers vorhabt - wird es sich auf einen Schutzkreis auswirken? Und traut ihr euch zu, Magna zu vertreiben, falls wir ihr in offenem Kampf begegnen?"


*Mit Grimhilds buschigen Augenbrauen als Wolken.

Falls nichts Unerwartetes passiert, wird Grimhild sich nach dem Gespräch um den Schutzkreis kümmern und dann schlafen. So kommen wir ohne einen zweiten Post vorwärts, ohne das Gespräch aufgeben zu müssen.
 
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Caelian saß noch länger wach und brütete über seinen Gedanken. Ein reichlich seltsames Grüppchen war es, zu dem es ihn hier verschlagen hatte. So gut wie jeder schien derart mit sich selbst und seinen Problemen und Plänen beschäftigt zu sein, dass ein wirkliches Miteinander gar nicht zustande kommen wollte. Es war einfach eine Ansammlung von Geschöpfen, die zufällig diesem… wie hieß er? Balthasar? und seinen Schlangenkollegen nachstellten. Noch immer hatte dem Priester niemand erklären können oder wollen, worum es bei der Hatz überhaupt ging, und solange er das nicht wusste, würde er sich nicht an dem Tun beteiligen. Er wollte einfach sehen, was der morgige Tag für ihn bereithielt. Weiterziehen konnte er schließlich jederzeit. Aber vorher gab es noch eine Pflicht zu erfüllen.

Er hob den Kopf als die Trollin ihn ansprach und schaute kurz in ihr wettergegerbtes, faltiges Gesicht, bevor sein Blick auf den schlafenden Magier und seine Wölfin fiel. „So Eure Kraft nicht in etwas wurzelt, das der Mutter zuwider ist, sollte nichts geschehen.“ erwiderte er leise. „Und heute Nacht werde ich ohnehin nichts weiter tun, als sie um Schutz für uns alle zu bitten. Bevor ich nicht Alexis’ ausdrückliche Zustimmung habe, werde ich nichts unternehmen.“ Auf Grimhilds zweite Frage konnte er nur mit den Schultern zucken. „Ich kann nicht behaupten, schon mal einen gegen einen Geisterwolf gekämpft zu haben. Wie ich verstanden habe, ist Magna sehr mächtig. Mehr noch, wenn Eure Befürchtung zutrifft…“ Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht als er wieder zu der Trollin aufsah. „Aber seid Euch sicher, ich bin ein zäher Brocken.“

Der Priester sah Grimhild eine Weile dabei zu, wie sie den Schutzkreis um das Lager zog, und schloss dann die Augen, um sich selbst ins Gebet zu versenken. Irgendwann mittendrin sackte ihm der Kopf auf die Brust und Caelian schlief leise schnarchend bis zum nächsten Morgen.
 
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Bevor das Vogelgezwitscher und all die anderen kuriosen Geräusche der Sumpffauna Mai-Lin langsam aus ihrem tiefen, ruhigen Schlaf wiegeln konnten, kam ihnen ein Niesreiz zuvor. Das von den vielen Blättern einiger Disteln hoch über ihr gedämpfte Licht kitzelte ihre Nase mit einer natürlichen Beständigkeit, gegen die sich die fernöstliche Kämpferin nicht lange wehren konnte. Nun saß sie aufrecht da und rieb sich mit den Fäusten die Schläfrigkeit aus den Augen. Mai musste wirklich müde gewesen sein, denn sie konnte sich nichteinmal mehr daran erinnern, sich hingelegt zu haben. Die Ronin musste gähnen und konnte sich kaum gegen den ausgeprägten Reiz wehren, sich zeitgleich ausgiebig zu strecken. Die Nacht auf dem eher unbequemen Boden hatte ihre Gelenke steif werden lassen und ihre erkalteten Muskeln verweigerten einen anständigen Dienst. Mai-Lin fühlte sich steif und matt, und beschloss das allmorgentliche Strecken gleich in ein Dehnprogramm weiterzuentwickeln. Ohnehin fragte sie sich, ob sie wohl ihr Training aufrechterhalten konnte, wenn sie nun mit dieser Gruppe reiste, oder ob ihr sogar jemand der Reisenden noch ernsthaft etwas beibringen konnte. Es schienen ja ein paar schlagkräftige Kämpfer mit ihr hier zu verweilen, also wäre es viellleicht wirklich nicht schlecht sie mal nach Unterrichtsstunden zu fragen. Mai-Lin liebte es neue Sachen zu lernen. Das Gefühl des Fortschritts führte ihr ihre wachsende Macht immer wieder vor Augen und beruhigte sie. Solange sie stärker wurde, konnte sie immer höher und höher steigen. Auch wenn es für sie ohnehin keinen wirklich anderen Lebensinhalt gab, als eines Tages die Nummer 1 werden zu wollen. Einige Minuten lang, verbog sich Mai noch in allen erdenklichen und unerdenklichen Weisen, die ihre trainierte Anatomie zuließ und hopste dann fröhlich zu den anderen Gruppenmitgliedern die bereits wach waren.

Wenn sich Mai richtig erinnerte, war der Name des Glatzköpfigen Zauberers der sich gerade mit einem der ominöseren Gruppenmitglieder unterhielt, Alexis. Den namen senes Gegenübers jedoch kannte sie nicht, machte sich aber eine gedankliche Notiz ihn später einmal danach zu fragen. Die Ronin musste sogar kurz überlegen, ob sie überhaupt seine Stimme zuvor einmal gehört hatte. Aber nein, er hatte nichts gesagt, seit sie hier war. Oder hatte sie es nur vergessen? Über ihre Unsicherheit schmunzelnd ließ sie sich gegenüber von Alexis und seinem Gesprächspartner nieder und hauchte ihnen ein freundliches "Guten Morgen" entgegen. Sie wollte da noch etwas anmerken, dass sie über Balthasar erfahren hatte und dieser Zauberer schien eine zentrale Rolle in der Gruppe zu spielen, da kam er ihr als der richtige Adressat vor. Doch für den Moment ließ sie die beiden reden und unterbrach sie nicht weiter, stattdessen driftete ihr Blick den warmen Sonnenstrahlen entgegen, die durch die Baumkronen brachen.
 
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Alexis glaubte nicht recht zu hören. Hatte Xarxes gerade von einem Drachen geredet? Mana hingegen hatte nur ausgiebig gegähnt und dabei abermals ihre reptiliengleichen Zahnreihen entblößt.
"Ein Drache? Ihr kennt einen Drachen?"
Der Gedanke war abwegig und die Logik in ihm sträubte sich gegen diese schon fast dümmlich anmutende Frage. Vielleicht hatte Xarxes das wort Drachen nur im übertragenem Sinne in den Mund gekommen um die Wesensart dieses Ryu zu beschreiben. Aber die Kombination von Traum und Drache war zu frisch, als dass er sein Mundwerk daran hätte hindern können es auszusprechen.
Um sich zu erklären berichtete er Xarxes von seinem Traum und dass ihm ein Drache dort begegnet sei.
Er registrierte Mais Morgengruß und war für einen Moment abgelenkt. Ausgeruht und nicht mehr so verdreckt war sie im Tageslicht recht hübsch anzusehen. Er erwiderte ihren Gruß mit einem Lächeln und einem freundlichen Winken.
Dann drehte er seinen Blick wieder Richtung Xarxes.
"Nun, wo war ich stehen geblieben?"
 
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