RPG Endless Travellers - The Second Age

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Es war ein hübscher, sonniger Tag gewesen für die Bewohner der Kleinstadt Port Milan an der großen Abendstraße in die östlichen Königreiche, und jetzt neigte sich die Dämmerung über den zuvor blauen, fast wolkenlosen Himmel. Vor einer Stunde war die letzte Karawane des Tages im Ort eingetroffen, und die Händler aus Osten und Westen hatten sich beide schon auf die Übernachtungsmöglichkeiten des Ortes verteilt und waren damit beschäftigt, die Schrecknisse der Reise und der fremdländischen Küche der Ortseinsässigen mit noch mehr fremdländischer Küche zu kompensieren, während vom Hafen ebenfalls verschiedenste Reisende eingetroffen waren und sich hatten absacken lassen - Milan mochte nicht allzu groß sein, aber es war urbaner als so manche Königsstadt. Wir richten unseren Blick auf das etwas am Rande des Ortes gelegene Gasthaus "Abendschein" der Mona Alessandra Cavieri, wo sich im Laufe der Zeit einige illustre Gestalten einfinden würden, um Hals über Haaransatz in .. interessante Geschichten zu stolpern.

Jiro saß seit etwa zehn Minuten an einem der in der Mitte gelegenen Tische des Gasthauses, den er bis jetzt noch mit niemandem teilte - die Karawane, die ihn mitgenommen hatte, war auf andere Häuser verstreut, und es war ihm auch ganz recht so - die Händler hatten ein wenig Angst vor ihm, wie er verwundert festgestellt hatte, und sie darauf anzusprechen war nicht hilfreich gewesen. Eher im Gegenteil. So saß er eben allein in dieser seltsamen Stadt und schaute sich aus neugierigen schwarzen Augen im Schankraum um, ob er vielleicht noch verständigere Gesellschaft bekam. Wenn nicht, auch gut. Es machte Spaß genug, die Westleute bei ihren seltsamen Trinkgewohnheiten zu beobachten und einmal nicht im Mittelpunkt flüsternder, mit dem Finger zeigender Aufmerksamkeit zu stehen.
 
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Es war ein langer und anstrengender Tag für Alexis gewesen und so war es umso erfreulicher für ihn, als er erfuhr, dass es eine kleine Bibilothek in Port Milan gab. Auch wenn er bezweifelte, dass er dort seltene Bücher mit arkanem Wissen finden würde, ließ er sich dennoch gern überraschen. Immerhin bestand durchaus die Möglichkeit, dass es die eine oder andere Kuriosität in dieser Bibliothek gab.
Er hatte eine zweitägige Seefahrt auf sich genommen, obwohl er den Weg nach Port Milan auch zu Fuß oder mit einer Karawane hätte nehmen können. Doch Alexis liebte es dafür zu sehr auf dem Wasser unterwegs zu sein. und außerdem war es auf diese Weise ungemein schneller gegangen.
Also hatte er sich in der Bibliothek niedergelassen und ausfühlich in ein paar der interessanteren Bücher nach nützlichem Wissen durchstöbert. Als sich schließlich die Abendsonne dem Horizont näherte, entschied er ein Gasthaus aufzusuchen und am nächsten Morgen seinen weiteren Weg zu durchdenken. Für heute hatte er genug Informationen verarbeitet und wollte nur noch in ein warmes Bett oder wenigstens eine Hängematte.

Er schob behutsam sämtliche angesammelten Bücher der Bibliothek zurück in die Regale und machte sich auf den Weg zu einer Bleibe die er auf der Suche nach der Bibliothek gesehen hatte.
Seine Erinnerung trügte ihn nicht und so fand er ziemlich rasch zum Gasthaus "Abendschein".
 
Bahlu hatte Milan kurz vor Einbruch der Dämmerung mit einer der vielen Karawanen erreicht. Unterwegs hatte er sich mit einer kleinen Gruppe Gaukler zusammengeschlossen, welche ebenfalls die Sicherheit der großen Karawanen gesucht hatten. Doch nun war es an der Zeit Abschied zu nehmen, denn während seine Weggefährten am Hafen ein Schiff besteigen würden, so zog es Bahlu in eine der vielen Tavernen. Er freute sich bereits darauf sich seinen Bauch mit allerlei örtlichen Spezialitäten vollzuschlagen.

Nach einiger Zeit des Suchens stieß er schließlich am Ortsrand auf ein kleines, gemütliches Gasthaus. Der Name "Abendschein" zierte das Schild über der Tür, und Bahlu beschloss, dass dies sein Heim für die bevorstehende Nacht sein würde. Die herannahende Dunkelheit und Kälte hinter sich zurücklassend betrat er schließlich den Raum, aus welchem ihm augenblicklich ein großer Schwall verschiedenster Eindrücke entgegenschlug. Der Geruch nach Bier, welcher überall in der Luft hing, Schweißgeruch, Gelächter, sowie die vielen verschiedenen Stimmen der Anwesenden.
Anfangs wollte er sich eine ruhige Ecke ganz für sich allein suchen, entschloss sich dann aber doch dafür nach ein wenig Gesellschaft Ausschau zu halten. Und bereits nach wenigen Augenblicken war seine Suche, glücklicherweise, beendet, als er einen jungen Mann in der Mitte des Raumes erblickte. Seine Augen strahlten eine gewisse Neugier und Offenheit aus, und so schritt Bahlu langsam auf den Tisch des besagten Mannes zu.
"Entschuldigung." begann er kurz bevor er sein Ziel erreicht hatte. "Ist hier noch Platz für einen hungrigen Bären?" Freundlich lächelnd und
eine Bejahung erwartend legte Bahlu sein Gepäck auf einen der Stühle und ließ sich gegenüber des Mannes nieder.
 
Als Savio-tax vom Rücken des Hengstes stieg wusste er sofort, dass es sich gelohnt hatte: Zwei volle Wochen dauerte die beschwerliche Reise nach Port Milan.

Sein Herz erhellte sich, als er den sanften Duft von geräucherten Faliwurzeln in der Luft warnahm. Er liebte diese fingerlangen, gelben und würzigen Wurzeln.
Als er hinter der letzten Karawane in die kleine, aber trotzdem majestätisch wirkende Stadt trat, band er das Pferd an einen Pfal vor einem zierlichen Gasthaus namens "Abendschein". Der Duft kam eindeutig aus diesem Gebäude.
Er ging durch die scharlachrote Tür und setzte sich an den Thresen. "Erstmal Verschnaufen", dachte er sich. Nachdem er die Faliwurzel, die er zuvor bei dem etwas rundlichen Gastwirt bestellte, verspeist hatte fiel sein Blick auf einen Panda. Er sah aus als wäre er viel in der Welt herumgekommen..
Er ging zu dem Tisch an dem der Panda und ein neugierig dreinblickender Junge saßen und fing an zu sprechen: "Seid gegrüßt, ist hier Platz für einen Auswärtigen?"
 
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„Warum sollte ich bei ihnen bleiben?“, Xarxes blickte seinen Meister angewidert an, „Die Wolfsfrau ist mit dem Drachen fort und das Langohr ist auch gegangen.“
„Du musst nicht irgendwelchen Befehlen eines Drachen folgen nur weil du denkst er sei dein neuer Herr. Die Gesetze unserer Ahnen sind nicht mehr, wir sind keine Nomaden mehr die ziellos durch die Wüste wandern, unter Steinen nach etwas zum Fressen suchen, jeden Tag ums überleben Kämpfen...“, der Graue legte eine kurze Verschnaufpause ein bevor er wieder wütend das Wort erhob „...wir sind ein starkes Volk, wir haben eine neue Zivilisation errichtet, haben Städte in diesem unwirtlichen Land erbaut, haben Götter die Stärker sind als unsere alten Götter... was sag ich stärker als jeder Gott an denen irgendwelche schwachen Menschen festhalten“
„Pah, wisst Ihr wie man unsere Götter außerhalb unserer Länder nennt? Einfache Dämonen... Dämonen wie sie die Drachen zu hunderten getötet haben... Dämonen wie auch ich sie schon getötet habe... und ist es nicht so das unsere 'Götter' auch schon einmal von Drachen verbannt wurden? Ohne unsere Hilfe wären sie immer noch in Ihrer Welt eingesperrt und würden nicht über unser Land wandeln.“
Der Assassine verließ den Raum ohne zurückzublicken und ignorierte die wütenden Schreie seines Meisters.

2 Stunden später unter dem Tempel
In dem kreisrunden Saal versammelten sich die wichtigsten Leute des Wüstenvolkes: Ashra Sprecher der Dämonen, Braga 'der Dicke' Vorsitzender der Händler, Marlik Anführer der Assassinen, Xarxes Meister Talor und weitere
„Xarxes zweifelt an uns...“, der Dämon erhob sich und ging in die Mitte der Runde, „... er ist einer von uns und erkennt es nicht einmal... er macht eine andere Entwicklung durch als der Rest.“
„Er sollte zurück zu diesen 'Gefährten' gehen, seine Entwicklung, wie Ihr es nennt, ging dort rascher vonstatten als hier“, Talor richtete sich sein Sitzkissen zurecht, „egal wo diese Gruppe hingeht herrscht Veränderung“
„Soviel ich weiß hat eben diese Gruppe dafür gesorgt das er einen Drachen für seinen neuen Herren hält und ist somit Ursprung unserer Probleme.“
Der Dicke zog genüsslich an seiner Wasserpfeife bevor er sich in das Gespräch einmischte: „Aber, aber werter Ashra, ihr solltet die Fakten im Auge behalten, der Drache hat, wenn auch nur indirekt, erst dafür gesorgt das er den Dämon in sich entdeckt hat. Wie Talor bereits sagte machte Xarxes erstaunliche Fortschritte in dieser Gruppe... und seine Zweifel werden sich bald legen, unsere Alchimisten haben bereits etwas gebraut das Xarxes Gedanken reinigen und ihn zur gerechten Sache zurückführen wird.“
„Aber wir wissen nichteinmal wo sich diese Gruppe befindet, geschweige denn was sie als nächstes vorhaben.“ Auch Marlik meldetet sich zu Wort „Es ist schon zulange her das Xarxes sich bei Ihnen befand. Es würde Wochen wenn nicht Monate dauern sie aufzuspüren!“
„Auch hier keine Sorge. Eine Gruppe solcher Helden bildet sich immer wieder. Es mag seltsam klingen, ich weiß! Doch in drei Wochen stehen die Sterne günstig, so günstig wie schon lange nicht mehr... in Port Milan wird eine neue solche Gruppe geboren!“

Xarxes legte seine frisch erworbene Ausrüstung auf das riesige Bett mit den dutzenden Kissen. Die ganze Behausung des Assassinen war extravagant eingerichtet, es war unverkennbar das er zu der Höheren Schicht des Wüstenvolkes gehörte. Er war zufrieden mit der Arbeit des Rüstungsmeisters.
Der Kahle zog die Bänder und Riemen seiner neuen Rüstung fest an, der Harnisch aus Stoff und Leder war leicht und saß wie eine zweite Haut. Er versteckte die zahlreichen Klingen an seinem Körper und steckte sein neues Schwert in die Scheide. Er würde auf eine lange Reise gehen.
Aila, eine wunderschöne Tänzerin betrat den Raum, „Wollt ihr etwas trinken Herr?“, sie stellte die Flasche auf den Tisch und goss in einem reich verzierten Kelch ein , ihre Glockenhelle Stimme konnte jeden Mann verzaubern „ein Versöhnungsgeschenk von Meister Talor, bester Wein aus dem Norden.“
Der Assassine setzte sich und betrachtete das dunkelrote Getränk, „sagt Talor das ein wenig Wein mich nicht umstimmen wird.“ Er schwenkte das Glas in seiner Hand bevor er es in einem Zug leerte. Plötzlich begann Xarxes zu husten, spuckte den Rest des Gesöffs aus und sprang von seinem Platz auf. Er packte die junge Frau am Hals und würgte sie, „WAS HABT IHR MIR GEGEBEN?“, „Ich... ich weiß es... nicht,... mein Herr.“ Er drückte fester zu „WAS...“, auf einmal ließ er sie los und schlug wie wild um sich. Aila versuchte während der Assassine mit Hirngespinsten kämpfte in Sicherheit zu kriechen, doch Xarxes erholte sich schnell, ergriff sie am Bein, zog sie ruckartig zurück und warf sie durch den halben Raum. Keuchend ging er auf die Tänzerin zu „WAS... HABT IHR... MIR GEGEBEN?“, „Tötet mich nicht Herr“ Sie zog sich am Bett hoch und Xarxes packte sie erneut am Hals. Er drückte sie aufs Bett, das Mädchen begann zu schreien. Aus Furcht was Xarxes jetzt mit ihr anstellte presste sie die Augenlider zusammen... doch plötzlich war es still. Vorsichtig öffnete sie Ihre Augen, der Körper von Xarxes lag bewusstlos auf Ihr...
Etwas später kam Talor in Xarxes Gemächer. Das verstörte Mädchen kauerte in der Ecke des Raumes, „ER HÄTTE MICH FAST GETÖTET!“ verzweifelt schrie die junge Frau den eintretenden Männern entgegen.
„Sei still Weib!“, einer von Talors Begleitern trat auf Sie zu und schlug Ihr mit der flachen Hand ins Gesicht sodas ihre Lippe aufplatzte, „Kenne deinen Platz!“
„Sehr schön, Aila ich hoffe du kümmerst dich um Xarxes wenn er aufwacht.“ der graue Meister drehte sich um und verließ mit einem leichten Lächeln wieder das Haus von Xarxes.

Stunden später
Aila stand zitternd vor dem Assassinen der gerade, aus seinem sichtlich unwohlen Schlaf, erwachte.
„Argh, mein Kopf“ er fasste sich an die Stirn und rieb sie leicht. Feine Schweißperlen rollten über das Gesicht. Er richtete sich auf und blickte das Mädchen an. „Kann ich euch irgendwie dienen, Herr?“, die Frau ging auf den Kämpfer zu und hielt ihm eine Schüssel mit einem nassen Handtuch hin. Xarxes fasste an Ihre geschunden Lippe, die Tänzerin zuckte zusammen und ließ dabei fast die Schüssel fallen „Was ist mit euch passiert?“, seine Stimme war ruhig und freundlich wie schon lange nicht mehr. „Nichts Herr, ich bin gestolpert... wenn Ihr bereit seid will Meister Talor euch sehen“, Xarxes erhob sich, sein sein Gesicht war von einem Moment zum anderen ausdruckslos und Aila fürchtete bereits er würde erneut durchdrehen. Doch stattdessen ging er ohne ein weiteres Wort zu verlieren Richtung Tempel.
Das Treiben in Uatan war noch sehr geschäftig für diese Uhrzeit. Händler boten noch ihre letzten Waren an die sie zu teilweise spottpreisen verscherbelten. Ein Dämon und sechs Elitewachen der Assassinen bewachten den großen Torbogen der zu der Tempelanlage führte. Die Wachen standen stramm als Xarxes an ihnen vorbeiging und der Dämon blickte ihm lächelnd hinterher

„Ihr habt mich erwartet Meister?“, „Ahhh, Xarxes, sehr schön, ich habe einen Auftrag für dich! Du erinnerst dich doch sicherlich an eine Gruppe die sich selbst 'die Gefährten' nennt“, Xarxes nickte, „Es ist so... in wenigen Tagen wird sich eine neue Gruppe bilden.. ich will das du zu Ihnen gehst, diese Gruppe wird für große Veränderungen in den Ländern in die sie kommen verantwortlich sein, ich will das du mit Ihnen ziehst, sie beobachtest, von Ihnen lernst... glaub mir du wirst dein volles Potenzial bei Ihnen entwickeln. Ein Schiff wird bereits vorbereitet, du reist noch heute ab. Es erwartet dich im Hafen. Du kannst es nicht verfehlen.“ Xarxes verbeugte sich und ging wieder.
„War es wirklich nötig Teile seines Gedächtnisses zu löschen und die Geburt des Dämonen hinauszuzögern?“, Ashra kam aus der Dunkelheit des Raumes. „Mehr als nötig, ihr solltet euch doch glücklich schätzen, er gehorcht wieder unseren Befehlen und der Dämon.... hat noch genug Zeit zu wachsen. Er wird bei dieser Gruppe genug Chaos sehen das ihn stärken wird.“...

3 Wochen später
Es war schon Abend als die 'Tatayara Malak' den Hafen von Port Milan erreichte. Es war wohl ein seltsames Spektakel für die Einwohner des kleinen Städtchens ein Kriegsschiff mit dem Banner des Wüstenvolkes zu sehen. Es würde nicht lange dauern und die ganze Stadt würde von Ankunft des Schiffes wissen. Die Assassinen die Landgang hatten verteilten sich schnell auf die umliegenden Tavernen und der Rest belud das Schiff mit Nahrungsmitteln für die Rückfahrt, da sie bereits morgen wieder auslaufen würden. Ihre Aufgabe war erfüllt: Xarxes sicher nach Milan bringen.
Dieser wollte am liebsten von dem ganzen Trubel am Hafen nichts mitbekommen und suchte deswegen ein etwas abgelegenes Gasthaus auf.
Sofort als er die Stube betrat packte ihn die Neugier. Dort drüben saß tatsächlich ein schwarz-weißer Bär. Noch nie im Leben hatte er so etwas gesehen. Er setzte sich auf einen Stuhl ohne den Blick von den seltsamen Geschöpf abzuwenden. „Wollt ihr etwas zu trinken“, fragte ihn eine freundliche Stimme. „Tee!“ antworte Xarxes etwas perplex und lauter als eigentlich gewollt womit er das Gelächter der teils alkoholisierten Seemänner auf sich zog..
 
Nun war er also in Port Milan angekommen. Gierig sog Hieronymus die erfrischende Meeresluft ein. So wurden wenige seine Atemwege wieder frei, nachdem er sieben Stunden nichts anderes gerochen hatte als Esel. Ihm war zuvor nie aufgefallen, wie sehr Esel eigentlich stanken. Er hoffte nur, dass der Gestank jemals wieder aus seiner sündhaft teuren Hose herauszubekommen war. Und der Architekturstil war bemerkenswert, zumindest, was die Hafenpromenade betraf. Weiter im Landesinneren waren die Häuser wie überall in diesen gottverlassenen Gefilden: einfach und schäbig. Natürlich war ihm sofort beim Betreten der Stadt ihre ausgeklügelten Verteidigungsanlagen aufgefallen und in Gedanken schmiedete er bereits einen Schlachtplan, um diese möglichst effektiv auszuhebeln. Er tat dies seit seiner Verbannung bei jeder Stadt, die er besuchte um sein Gehirn nicht einrosten zu lassen. Also, wenn man die Stadt nun von Osten mit einigen Katapulten angreifen würde und gleichzeitig von Norden... Er wurde von einem Bettler aus seinen Gedanken gerissen. Ein Bettler, der es wagte, an seinem Wams zu zerren, der wahrscheinlich das vierfache eines durchschnittlichen Jahreseinkommens in diesem Land gekostet hat. Verärgert gab er diesem Abschaum eine Ohrfeige und ging wortlos weiter. Er würde sich eine Unterkunft suchen müssen. Und er wusste jetzt schon, dass sie seinen Ansprüchen nicht gerecht werden würde, was schlichtweg an seinem Geldmangel lag. Seine Reserven neigten sich dem Ende zu und so musste er wohl oder über in einer Unterkunft der Mittelklasse nächtigen.

Nach einigem Herumfragen hatte er ein recht billiges Gasthaus gefunden, das zudem auch noch eine akzeptable Qualität anzubieten versprach. Kritisch betrachte er das "Abendschein" von außen. Er war sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob er da wirklich hineingehen sollte. Sicherlich waren die Kissen verlaust und die Zimmer gerade einmal groß genug, damit man neben seinem Bett noch stehen kann. Auf der anderen Seite, war es ihm von vielen Stadtbewohnern empfohlen worden. In der Hoffnung, dass diese Proleten wenigstens ein klein bisschen Geschmack hatten, beschloss er, der Unterkunft eine Chance zu geben. Er betrat das "Abendschein" und ging zum Tresen. Oder viel besser: Er hatte vor zum Tresen zu gehen, bis er wie vom Schlag getroffen stehen blieb. Er sah einen jungen Mann, der sich mit einem schwarz-weißem Bären unterhalten zu schien. Vielleicht hatte ihm der Eselgestank die Sinne vernebelt? Er beschloss, die Gestalten vorerst zu ignorieren und so schnell wie möglich ins Bett zu gehen. Eilenden Schrittes durchquerte er den Schankraum und ging auf die Frau hinter dem Tresen zu, um nach einem Zimmer zu fragen.
 
Als Alexis das Gasthaus betrat, herrschte eine eigenartige Stimmung.
Natürlich fiel ihm sofort der Panda in der Mitte des Raumes auf, der sich an dem dort platzierten Tisch mit einem zerzaust aussehenden jungen Mann unterhielt.
Zu den Visuellen Eindrücken gesellte sich augenblicklich das Gefühl von einer eigenartigen Spannung die hier in der Luft lag. Er mochte sich irren, aber er spürte, dass mindestens ein Magier, wenn nicht sogar ein magisches Wesen anwesend war. Im Geiste klammerte er den Panda aus. Er hatte mehrere Bücher und Abhandlungen über aufrecht gehende und sprechende Pandas gelesen und wusste, dass nicht mehr magisches an ihnen war wie an jedem gewöhnlichen Menschen der ebenfalls keine Magie beherrschte.
Er entschied sich seine Nachtruhe noch etwas hinauszuschieben und vielmehr etwas essen hineinzuschieben, als Vorwand um die Situation besser erfassen zu können.

Er stellte sich an die Bar und bestellte Wildbrät und einen Becher Wein. Neben ihm bemerkte er jemanden der ebenfalls nicht von hier zu kommen schien. Seine Rüstung war gut gearbeitet. Doch mehr als das fiel ihm auf, dass dieses merkwürdige Gefühl von eben sich fast in ein Kribbeln verwandelte.
Er schüttelte den Kopf und biss in sein Wildbrät.
Vielleicht war er auch einfach nur abgespannt.
Genüsslich kauend ließ er seinen Blick weiter durch das Gasthaus schweifen.
 
Finnmar atmete tief durch. Er spürte, wie die eiskalte Luft in jede Faser seiner Lunge vordrang. Seit Tagen ernährte er sich von Wurzeln und Blättern, kein bisschen Fleisch konnte er in den letzten Tagen zu sich nehmen. Da lag er, auf dem schneebedeckten Boden, eiskalter Wind pfiff ihm um die Ohren. Sein Holzbogen befand sich in seiner linken Hand, einen seiner letzten drei Pfeile hatte er in seiner Rechten. Der Elch-Bulle, den es heute zu erlegen galt, war gute 20 Meter von ihm entfernt am Hang unten, scheinbar ebenfalls etwas essbares suchend. Finnmar legte den selbst geschnitzten, leicht schiefen Holzpfeil auf die Sehne seine Bogens, und spannte sie. Ihm war vollkommen bewusst, dass er stirbt, wenn er nicht trifft. Er zielte genau auf das Herz des Elchs. "Warum mache ich das eigentlich? Nie im Leben werde ich ihn treffen können, und wenn doch, wird er nicht daran sterben. Zumindest nicht, bevor er mich nicht erst noch getötet hat." Seine rechte Hand begann zu zittern, was er selbst nicht bemerkte. Der Elch drehte sich einige Grad, viel günstiger könnte er nun für Finnmar nicht drehen, er nutzte die Situation, und ließ den Pfeil los. Mit einem zischenden Geräusch wurde der Pfeil von der Sehne herauskatapultiert, Finnmar sah ihm mit geöffneten Mund und ungläubig dreinschauend geformten Augenbrauen zu. Im Anflug wurde der Pfeil vom Elch nicht bemerkt, er flog auf ihn zu, mit einem dumpfen Geräusch endete sein Flug. Finnmar ließ sein Gesicht in den Schnee fallen, sauberer hätte der Pfeil nicht vorbeifliegen können. Nun steckte er in einer, vom Elch etwa 3 Meter entfernten Fichte fest.
Finnmar Packte seinen Bogen, die Pfeile ließ er liegen, und rannte weg, als ihm der Elch mit einem lauten Brüllen signalisierte, dass er ihn bereits entdekt hat. "Wenn du schon nicht treffen kannst, dann lauf wenigstens, lauf! Aber wozu... ich stolpere sowiso an der nächstbesten Wurzel."
Er rannte, so schnell es nur ging, etwa eine halbe Minute lang, knickte mit dem linken Fuß um, und stürzte in den Schnee.
Schnell versuchte Finnmar sich wieder aufzurichten, zog seinen Speer aus der Schlaufe, die er an seinem Rücken befestigte, und versuchte sich gegen den Bullen zu verteidigen. "Wenn du schon keine Bögen bauen kannst, dann vielleicht wenigstens Speere." Er wartete, bis der Elch ihn erreichte, und wartete auf den ersten Angriff des Elches, dieser kam auch, und zertrümmerte seinen Holzspeer. Der Bulle stürzte sich auf Finnmar, und ist drauf und dran, ihn zu Tode zu trampeln...

Langsam öffnete Finnmar seine eisblauen Augen und blinzelte wiederholt. Mit den Armen ausgebreitet lag er auf einem angenehm weichem Bett, zugedeckt mit einer wohlriechenden, flauschigen Decke. Ihm war etwas heiß, die Temperatur musste mindestens 20° betragen, was ihm viel zu warm ist.
Erst jetzt fragte er sich, wo er denn eigentlich ist. Er erinnert sich daran, was vorgefallen ist. "Du brauchst echt einen neuen Bogen. und einen neuen Speer. Und neue Pfeile sowiso. Und baue der ja nichts selbst. Niewieder" Langsam versuchte er sich in seinem Bett aufzurichten. Er stand auf und wollte aus dem Fenster sehen, jedoch viel er gleich schmerzverzerrt und sich an den Bauch fassend auf den knarzenden Holzboden. Eine Frau stürmte zu Tür herein, und versuchte, Finnmar wieder aufzurappeln. Sie sah ihm in seine blutunterlaufenen, und dennoch eisig blauen, strahlenden Augen. "Hast du Schmerzen? Verstehst du mich?" Sie musste sich mit einem mit kopfnicken begleitetem "Bläh! "begnügen.
Sie legte ihn wieder in sein Bett. "Wer bist du? Wo bin ich hier? Habe ich etwa überlebt?"
"Du bist in Port Milan, im Gasthaus Abendschein. Fahrende Händler haben dich aufgegabelt, als du halb Tot am Straßenrand gelegen bist."
"Halb tot am Straßenrand? Was für'n Straßenrand? In der Borma-Tundra gibt's keine Straße."
"Borma-Tundra? Wo auch immer das sein mag, sie haben dich jedenfalls an einem Waldstück Nordöstlich von hier gefunden, keine hundert Meilen entfernt."
"Seltsam. Was sagtest du, Gasthaus Abendschein? Gasthaus? Gibt's hier keine medizinischen Einrichtungen oder dergleichen? In Nex gab's sowas."
"Doch gibt es schon, nur liegen diese alle im Zentrum Port Milan's, soweit wollten die Händler dich nicht bringen, abgesehen davon wollten sie die kosten dafür nicht übernehmen, sie lieferten die lediglich hier ab, und überließen dich uns."
"Nett, dass ihr mich kostenlos hier aufgenommen habt. Danke"
"Ist doch selbst verständlich" Grinsend wandte sich die Frau von Finnmar ab und ging zur Tür hinaus. Etwa eine halbe Stunde später, richtete er sich erneut auf, diesmal etwas vorsichtiger, und versuchte ebenfalls zu Tür hinauszugehen, denn durch das laute gelächter betrunkener Männer konnte er sowiso nicht mehr schlafen. Er ging die Treppe herunter, und trat in den Schankraum ein. "Was zum.. da sitzt nicht wirklich ein Panda an dem Tisch? Was haben die mir für Kräutersäfte eingeflößt?" Neugiereg ging er auf den Panda zu, seine scheinbaren Freunde am Tisch regestrierte er nicht.
 
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Haj'ett stand am Eingang des Hafenviertels und glotzte die Stadt an, die sich vor ihm erhob. Dies war die größte Ansammlung von Menschen und Nichtmenschen, die er je zu Gesicht bekommen hatte. Aufgeregt befeuchtete er seine Augen mit der Zunge. All diese Gerüche! Farben! Laute!
Als er wochenlang durch die tiefste Provinz gewandert war, hatte er eigentlich gedacht eine so langweilige Welt könne ihn mit nichtsmehr überraschen. Weit gefehlt! Nichts hatte er - so schien es ihm - auf seinen bisherigen Reisen von der Welt gesehen.
Aber er würde lernen. Er spürte das Abenteuer, das in der Luft lag. Mit Elan wollte er sich auf die vielen neuen Eindrücke stürzen, doch brachte einer seiner vier Mägen ihn auf den wenig heroischen Grund der Tatsachen zurück. Seit Tagen hatte er nichts vernünftiges mehr gegessen. Vor einer Weile hatte Haj'ett zwar einen Esel gesehen und das Wasser war ihm im Mund zusammengelaufen aber es war ein vornehm aussehender Mann darauf geritten, der den Echsenmenschen womöglich in Stücke gehauen hätte.
So kratzte Haj'ett die wenigen verbliebenen Münzen aus seinen Taschen zusammen und machte sich auf, eine Unterkunft zu finden. Die Menge verschlang ihn.

Eine Stunde später war er vor einer Schänke angekommen, zu der man ihn gelotst hatte. Die Leute hatten sein Eidechsengesicht zwar staunend zur Kenntnis genommen, doch rückten sie bereitwillig mit Wegbeschreibungen heraus. Immerhin.
Das Innere des Gasthauses war es laut und stickig; hohe Luftfeuchtigkeit. Haj'ett fühlte sich an seine Heimat erinnert. Nachdem er einen Barhocker erklettert und seine Armbrust auf den Tresen gewuchtet hatte, wandte er sich dem Wirt zu: "Haben sie Fisch?"
"Klardoch, mein schuppiger Freund. Wir machen 'nen erstklassigen Karpfen und die Sardellen sind dieses Jahr..."
"Karpfen? Ist das ein Süßwasserfisch?", unterbrach ihn Haj'ett.
Der Wirt räusperte sich. "Jadoch"
"Zwei davon. Roh. Und mit Zwiebeln, bitte."
Verwirrung machte sich auf dem bärtigen Gesicht des Wirtes breit. Nach einer Weile murmelte er einen Preis für die beiden Fische; sie wären bald da, sagte er.
In der Zwischenzeit ließ Haj'ett den Blick über die Gäste schweifen und staunte nicht schlecht. Wie unterschiedlich diese Menschen doch alle waren! Einer am Tresen hatte kein einziges Haar auf dem Kopf, ein anderer war überall behaart: weiß und schwarz. War das überhaupt ein Mensch? Er wusste es nicht.
 
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Savio bekam schlagartig stechende Kopfschmerzen. Als er sich umdrehte und aus dem Fenster sah, erblickte er eine Gruppe finster dreinblickender Männer, bis auf die Zähne bewaffnet.
Anscheinend verband der alte Geist in Tax nicht allzu rosige Erinnerungen mit den schwarzgekleideten Männern.
Tax musterte die Männer, die nun in das Gasthaus eintraten, er versuchte die Erinnerung zu finden - erfolglos. Er entschloss es erstmal ruhen zu lassen. Im Moment gibt es wichtigere Dinge.

Als er kehrt machte saß plötzlich ein weiterer Mann, der aussah als hätte er Fieber, am Tisch des Pandas. Er schaute Tax mit seinen eisblauen Augen an.
Er fragte den scheinbaren Neuankömmling was mit ihm passiert sei, schließlich war Savio-tax ein Heiler. Als er entgegnete, er sei von einem Elch angegriffen worden, fragte Tax sofort wie er das überlebt habe.
"Ich wurde von ein einigen Händlern aufgelesen, was davor passierte weiß ich nicht mehr."
Savio legte die Hand auf die Stirn des Mannes, der sich zuvor als Finnmar vorstellte. Er spürte sofort, dass er bereits gut versorgt wurde, er könnte ihm höchstens noch einen Kräutersaft anbieten, der ihn vor Überhitzung schützt.
 
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Stumm genoss Finnmar es, wie Savio seine kalte Hand auf seine brühend heisse Stirn legte. Dankend lehnte er sein Angebot ab, aus Angst, durch den Kräutersaft noch mehr Pandas zu sehen.
"Wirklich nette Leute hier, erst werde ich kostenlos hier aufgenommen, dann dieses Angebot." sprach Finnmar mit leiser Stimme.
"Wie bitte?" entgegnete ihm Savio-tax, der ihn wohl nicht vertsanden hat.
Finnmar überhörte ihn, als er in sein Selbstgespräch vertieft war. Er schaute in die Runde. Stichprobenartig musterte er die Leute, die im Schankraum standen und saßen. Freilich war seine Menschenkenntnis nicht die beste, ganz im Gegenteil, aber er schätzte die Meisten, die noch nicht vom Einfluss des Alkohols übermannt waren, als nett ein. Dann blieb sein Blick an einem relativ großen, schlanken, schwarzhaarigen Mann hängen. Die linke Seite war zu ihm gedreht, an seiner Hand konnte er zwei scheinbar sehr teure Ringe ausmachen. DIe Haltung des Mannes war sehr Eingebildet. Er schätzte ihn Hochnäsig, Arrogant und Egozentrisch ein. "Aber der sicherlich nicht."
Finnmar kratzte sich am Hals und drehte sich wieder in die Runde. Sein Bauch begann wieder heftig zu schmerzen, er krümmte sich und ließ einen kurzen, schmerzverzerrten, nicht allzu lauten Schrei aus. Erschrocken sah ihn Savio-tax an.
 
"Soll ich nicht doch helfen", fragte Tax noch einmal, doch wieder lehnte Finnmar ab. Sein Blick scheinte an einem Mann zu hängen, der kohlrabenschwarze Haare hatte.
Er wirkte als wäre er von adliger Abstammung - arrogant und egozentrisch. Generell hatte Savio keine Vorurteile, doch bei diesem Mann sah man es einfach sofort. An der Haltung und an der Art, in der mit dem Gastwirt sprach.
Trotz seiner Arroganz hatte er eine geheimnisvolle Anmut, die Tax staunen ließ.

Als Finnmar sich wieder umdrehte, widmete auch Savio-tax seine Aufmerksamkeit wieder der Gruppe am Tisch.
 
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Jiro musterte den sprechenden Panda, der da auf ihn zukam, nicht ohne freudige Überraschung - wenn schon kein vertrautes Gesicht, dann doch wenigstens ein einigermaßen vertrautes Geschöpf. Nicht, dass er viel Erfahrung mit sprechenden Pandas hatte, aber .. immerhin hatte er von ihnen gehört. Der junge Zauberer nickte freundlich und hätte auf einen der Stühle gedeutet, aber Bahlu hatte sich ja schon einen davon ausgesucht. "Aber sicher. Solange ich nur euren Bärenhunger nicht bezahlen muss." erwiderte er, als ihm Bahlus immer noch stattliche Fettreserve aufgefallen war und er an sein spärliches Handgeld dachte. He mochte viele Tugenden haben, aber Reichtum gehörte nicht dazu. Und Großzügigkeit sowieso nicht..
Er verneinte die Frage des Glatzkopfs, der unvermittelt an ihren Tisch gekommen war, bot ihm aber ebenfalls einen Platz an demselben an. Nach der Wartepause vorhin schien jetzt geradezu frenetische Aktivität ausgebrochen zu sein - nach dem Glatzkopf folgten noch ein zweiter, der allerdings ein wenig ungesünder aussah, aber immerhin Geschmack hatte- er bestellte nämlich einen Tee, was an sich ein guter Gedanke war. Jiro selbst musste leider sparen - und hoffte, dass seine Fähigkeit, sich von Meditation zu ernähren, nicht eingerostet war.
Als kurz darauf auch noch ein scheinbar doch recht schwer Verletzter an ihrem Tisch auftauchte, stand Jiro dann allerdings doch auf, und maß den ersten Glatzkopf skeptisch.
"Ihr seid Heiler? Könnt ihr euch das erklären?" Fragte er und schaute Finmar recht verwundert an - er schien kein Loch im Bauch zu halten, also wo war wohl das Problem?
Dass Bewaffnete ins Gasthaus gekommen waren, hatte er registriert und reflexartig die Schachtel mit den Nadeln gestreift, aber im Moment schienen sie noch friedlich.
 
Alexis wollte gerade an seinem Wein nippen, als der blauäugige Blondschopf scheinbar mit Krämpfen fast unter den Tisch fiel.
Alexis hatte eine Weile kauend die Szenerie betrachtet und einige neue Gesichter die Taverne betreten sehen. Langsam schien sich eine kleine Traube um den Panda zu bilden. Immerhin war da jetzt noch ein Mönch oder Heiler und eben dieser Blondschopf. Da sein eher desolater Zustand seine Aufmerksamkeit erregt hatte, kam er nicht umhin die Unterhaltung zwischen ihm und dem Heiler mitzuverfolgen. Von einem Elch angegriffen also...
Als er dann sah, wie der Blonde sich verkrampfte, klingelte etwas in seinem Hinterkopf. Hatte er nicht etwas ähnliches in einem Buch aus der hiesigen Bibliothek gelesen?
Um seine Theorie zu testen kniff er seine Augen leicht zusammen und fixierte seinen Blick auf den scheinbar erkrankten.
Und tatsächlich. Alles schien zusammen zu passen. Er sah das seltsame Bläuliche Glimmen das von ihm ausging. Rasch nestelte er in einer seiner vielen Taschen und fummelte ein Pergament hervor, auf dem er ein paar Notizen und magische Runen aufgezeichnet hatte. Er prägte sich eines der Symbole ein und steckte alles wieder weg um aus einer anderen Tasche einen Kohlestift zu holen. Damit schrieb er sorgsam die Rune in seine linke Handfläche und spürte wie die Magie zu wirken begann. Er ging auf den Blondschopf zu, der vom glatzköpfigen Heiler gehalten wurde und schlug ihm leicht mit der bemalten Hand auf die Schulter wie zum Gruß. Noch ehe er etwas sagte, stellte er grinsend fest, dass das bläuliche Glimmen sich wie Nebel auflöste.
"Nabend der Herr. Doch wohl nicht etwa mit einem Hygirr zusammengestoßen? Diese Waldgeister mögen es garnicht, wenn man sie angreift. Sehen einem Elchbullen verdammt ähnlich und kommen nördlich von hier recht häufig vor, habe ich gehört. Ihre Huftritte können einem übel zusetzen und Flüche bewirken. Geht's wieder?", meinte er mit verschmitztem Lächeln und setzte sich auf einem freien Stuhl am Tisch, wobei er unauffällig die Zeichnung in seiner Hand an seiner dunklen Hose abwischte.
Dabei fiel ihm aus dem Augenwinkel an dem Heiler etwas auf. Doch als er Blinzelte, war es wieder verschwunden. Eine Einbildung?

Noch bevor jemand anworten konnte lächelte er in die Runde und überlegte im Geiste, was er da eigentlich gerade gemacht hatte. Von früh auf hatte er schon Erscheinungen gesehen. Geister, wie sein Großvater immer gesagt hatte. Es gab die vielfältigsten davon. Naturgeister, Elementargeister und ruhelose Seelen. Sein Großvater hatte nie wirklich viel von diesen Dingen wissen wollen, aber Alexis selbst überlegte noch im selben Moment, ob er den Schwerpunkt seiner Magielehre nicht Geistern und magischen Wesen zuwenden sollte.
Das war vielleicht keine so schlechte Idee...
 
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NAch dem Verzehr seiner Karpfen hatte Haj'ett die Geisterpfeife entzündet. Die Athmosphäre schien ihm angemessen und so paffte er einige Male, bis er die Stimmen seiner Vorfahren erst leise hallend, dann immer lauter wahrnehmen konnte.
"Wo bist du den hiiieer gelandet?" meldete sich sein Urgroßvater zu Wort. "Welch verachtenswerte Unterkunft!"
Und so schnatterten sie nun alle durcheinander.
"Schrecklich!"
"Garkeine Pflanzen hier drin!"
Das war immer so. Bevor Haj'ett die Geister unter Kontrolle bringen und sich auf einzelne Stimmen konzentrieren konnte, spielten sie zunächst in seinem Kopf verrückt.
Schließlich schaffte er es, eine Art Konversation mit seinem Großvater -dem Weltoffensten von ihnen - in die Wege zu leiten.
"Ist das ein Mensch dort drüben Großvater? Er hat SO viele Haare!"
"Nein, Junge. Es ist ein Bär."
Haj'ett war verwirrt. Er hatte schon Bären gesehen auf seinem Weg, aber die hatten nicht gesprochen und waren auf vier Beinen gelaufen. Außerdem stimmte die Farbe nicht.
"Bist du sicher, Großvater? Sein Fell ist schwarz-weiß und garnicht braun. Und wie kommt es, dass er sprechen kann?"
"Ha!" Der Tonfall seines Vorfahren war spöttisch. "Sieh dich doch mal an! Ein humanoides Tier bist du, genau wie der Bär. Es handelt sich hierbei übrigens um einen Panda, der.... chhhrhrhrhhsssst!" Sein Vortrag ging in wütendes Zischeln über. Auch die anderen Geister in Haj'etts Kopf begannen erregte Laute von sich zu geben. Er verlor die Konzentration und musste würgend husten. Qualm hüllte ihn ein.
Zu dem Panda hatte sich nun ein junger Mann mit schimmernd blauen Augen gesellt, jedoch schien auch ihn nun ein Hustenkrampf zu beuteln.

Haj'ett löschte seine Pfeife so schnell es ging und wedelte den Rauch beiseite. Was hatte seine Vorfahren derart in Aufruhr versetzen können? Flüche mussten am Werk sein. Drüben schien sich der Blonde wieder beruhigt zu haben. Ein Glatzkopf war an ihn herangetreten und schwang eine Rede über Geister - Volltreffer!
Der Echsenmensch schnappte sich seine Armbrust und machte sich auf den weg zu dem aufsehenerregenden Tisch.
"Entschuldigen sie, Herr werter Glatzkopf. Um was für Geisssster handelt es sich? Slrrp!" Seine Zunge schnellte hervor um die Augen zu befeuchten.
 
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Das Zimmer kostete noch weniger, als Hieronymus befürchtet hatte. Das konnte ja nichts werden. Er hoffte nur, dass die Tür wenigstens ein Schloss hatte. Als er sich umdrehte, um sein neues Zimmer zu besichtigen, fiel ihm wieder dieser Bär auf. Für eine Halluzination hielt er sich erstaunlich hartnäckig. Oder war er am Ende gar real? Immerhin hatten ihm seine Begleiter auf der Reise nach Port Milan von irgendwelchen Waldgeistern erzählt. Sie schienenn fest daran zu glauben und vielleicht steckte ja sogar ein Fünkchen Wahrheit dahinter. Und wenn es wirklich Waldgeister gab, so konnte es doch auch sprechende Bären geben... Nein, dass kann nicht möglich sein, schallte er sich selbst.
Ihm fiel auf, dass er Hunger hatte. Verdammt großen Hunger sogar. Er beschloss, den Wirt nach einem guten Steak zu fragen. Wobei... Eigentlich konnte er froh sein, wenn er in dieser Spelunke überhaupt Fleisch bekam.Plötzlich hörte er einen kurzen Aufschrei. Hieronymus sah sich um und entdeckte einen blonden Mann, der sich an seinem Tisch vor Schmerzen krümmte und sich den Bauch hielt. Vielleicht sollte er doch lieber nichts essen. Die Nahrung hier schien nicht sonderlich bekömmlich zu sein. Jetzt erst fiel ihm auf, dass der Mann am selben Tisch mit dem Bären saß. Und mit ihm noch einige andere Gestalten, unter anderem ein Echsenmensch. Echsenmenschen... Er hatte einmal davon gelesen. Angeblich gab es in Rodynia auch ein paar Dutzend davon. So gesehen war die Existenz eines sprechenden Bären doch nicht so unwahrscheinlich. Er musste herausfinden, ob er sich dieses Wesen nur einbildete, oder ob es real war... Illusionen ließen sich nicht anfassen. Er ging von hinten auf den Panda zu und fasste mit einer schnellen Bewegung an seine Schulter. Wider aller Erwartungen fühlte er Fell und jede Menge Muskeln; Das Tier war tatsächlich real... Und er schien seine Aufmerksamkeit erregt zu haben. Er verfluchte sich für seine Unbedachtheit. Wie so oft in den vergangenen Wochen...
 
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"Nein nein, natürlich nicht." entgegnete Bahlu seiner neuen Bekanntschaft mit einem kurzen Grinsen. Er hatte nicht vor sich auf Kosten anderer den Bauch zuzuschlagen, und war sichtlich erfreut ein wenig Gesellschaft gefunden zu haben.

Nach dem kurzen Wortwechsel wollte Bahlu gerade seinen Wasserschlauch hervorholen um den Durst zu löschen der ihn nun schon seid einiger Zeit plagte, da näherte sich ein weiter Mann dem Tisch. Über dessen Frage ob Bahlu eine bestimmte Pflanze kenne, auf deren Suche der Mann sich scheinbar befand, dachte er eine Weile nach und wollte gerade seine Stimme für eine Antwort erheben, als sich eine weitere Person zu der kleinen Gruppe gesellte, und sich eine weitere als Heiler herausstellen sollte.
Ein weiterer Mann bezog also Platz neben dem Tisch. Der Neuankömmlinge wandte sich jedoch plötzlich, durch einen Krampf oder etwas ähnliches überrascht, vor Schmerzen und schrie auf. Sofort schritt der mutmaßliche Heiler ein, und nachdem es dem Mann wieder besser ging betrat eine weitere Gestalt die Bühne.
Scheinbar eine Art Magier oder Gelehrter nahm Bahlu an, da er anfing etwas von einem Waldgeist zu erzählen. Bahlu der von seiner langen Reise immer noch recht erschöpft war, und sich auf einen gemütlichen Abend eingestellt hatte, reagierte ein wenig träge, und brauchte eine Weile um die Situation zu durchschauen.
Gerade war er nocheinmal den gesamten Ablauf der Ereignisse durchgegangen, da erschien eine Art.. Echsenmensch oder ähnliches. Doch noch während er über dieses kurioses Wesen nachdachte, fiel ihm auf wie absurd das war. Schließlich war er für die meisten nur ein sprechendes Kuscheltier, und auch die nackten Menschen erschienen ihm anfangs noch seltsam.
Und gerade dachte Bahlu, dass sich die Situation langsam beruhigen würde, da spürte er eine Hand die sich auf seine Schulter legte. Noch ein wenig übewätligt von den Geschehnissen des letzten Minuten drehte er sich langsam um und glotze dem Mann mit seinen runden Augen verdutzt ins Gesicht.
 
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"Oh, bitte entschuldigt, ehrenwerte Kreatur. Ich, äh, bin gestolpert und musste mich bei Euch aufstützen." Wie konnte er nur so übermütig gewesen sein? Doch zu seiner Verwunderung erwiderte der Bär: "Kein Problem, setz dich doch zu uns!" Nun blieb ihm wohl nichts anderes übrig. Na toll, jetzt musste er den Abend mit einer Gruppe unzivilisierter Menschen und zwei Tieren verbringen. Rosige Aussichten...
 
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"Ich heiße übrigens Bahlu." Mit diesen Worten riss der Panda Savio aus seinen Gedanken.
Nun stellte auch er sich vor: "Mein Name ist Savio-tax, aber ihr könnt mich Tax nennen."
Während Savio-tax mit Bahlu sprach, hatte sich ein Echsenmensch zu ihnen an den Tisch gesellt, eine wuchtige Armbrust in der Hand. Savio hatte schon einmal von solchen Wesen gelesen, doch dass er jemals eines hier sehen würde, hätte er nicht gedacht.

Der Panda schrie kurz auf. Der arrogante Bengel war gestürzt, und musste sich auf der Schulter des muskulösen Bären abstützen. Savio wusste genau, dass er dies mit Absicht tat...
 
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Okay, Leute. Offenbar brauchen wir ein paar weitere Hinweise:
4. Ihr seid nicht berechtigt, andere Spielercharaktere ungefragt etwas tun oder sagen zu lassen, wenn es nicht unbedingt für den Plot notwendig ist. In Royals Fall kann ich das erkennen, bei SuiZidE nicht. Wenn du nur eine Paraphrase als Antwort bekommst, dann musst du eben damit zufrieden sein.
5. Lasst es etwas ruhiger angehen, Leute - bevor ihr postet, schaut nach, ob es Platzhalter gibt.

Es gibt einen Fluch, der da lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!
- frei nach Terry Pratchett


Jiro wäre verärgert gewesen, dass man seine Frage ignorierte, aber glücklicherweise hatte ein gnädiges Schicksal Alexis Intervention so abgestimmt, dass der Elementarist erstmal damit beschäftigt war, ihm dabei zuzuschauen, wie er den von ihm beschriebenen Fluch aufhob.
Interessant. He hatte ihm noch keinen ihrer Flüche anvertraut - naja, keinen direkten Fluch zumindest - bevor er auf Wanderschaft ging, und er beherrschte nur ein kleines persönliches Abwehrzeichen, um einem solchen Zauber nicht unbedingt selbst zum Opfer zu fallen. Für alles andere .. hätte er mit den Nadeln experimentieren müssen, ohne sich je mit Chakrazentren beschäftigt zu haben. Keine gute Idee.
"Das war beeindruckend." Erklärte er Alexis, und senkte anerkennend den Kopf, bevor er sich Finmar zuwandte. "Wollt ihr euch nicht lieber hinsetzen, anstatt auf dem Tisch zu sitzen?" fragte er den Jäger höflich, und lieh sich einen Stuhl von einem anderen Tisch aus, um dem unerwarteten Gast einen besseren Sitzplatz anbieten zu können. Leider war der Tee während dieser Episode verschüttet worden. Als einen Moment wieder aller Erwarten so etwas wie Ruhe eingekehrt war - der Rest des Gasthauses starrte einfach nur ungläubig auf das am mittleren Tisch ausbrechende Chaos - räusperte Jiro sich und blickte in die Runde. Er fand, dass es an der Zeit war, hier mal einige grundlegende Dinge zu klären. Zum Beispiel, wer die anderen überhaupt waren.
"Vielleicht sollten wir uns vorstellen, nachdem wir jetzt schon so eine interessante Zeit miteinander hatten. Mein Name ist Jiro, ich komme aus dem östlichen Gebirge und bin auf der Suche nach Abenteuern. Was treibt euch hier her?"

Zufälligerweise waren die anderen nicht die einzigen, die dieser Aussage und den folgenden lauschten - auch die Unbekannten, die Tax eben so ein schlechtes Gefühl bereitet hatten, spitzten die Lauscher, möglichst, ohne sich das anmerken zu lassen. Allerdings waren auch unter den Wohlgesinnten ein paar, die noch nicht völlig im Delirium versunken waren, sodass die Worte "Suche nach Abenteuern" aufgenommen wurden und schlagartig auf eine Reaktion stießen. Es war die folgende:
Genau die Leute, die wir jetzt brauchen.


Ich weiß, die Kreativität geht grad mit euch durch. Aber ich denke, ihr tut dem RPG als ganzem einen Gefallen, wenn ihr die Vorstellung jetzt nicht mit irgendeiner Katastrophe platzen lasst, sondern die Gruppe vorsichtig an ihr erstes kleines Abenteuer heranführt. Ich lass mir da was einfallen, aber wenn ihr selbst etwas kleinformatiges habt, nur her damit.
 
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