RPG Endless Travellers - The Second Age

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Alexis hatte die ganze Reise über geschwiegen.
Das einzige, was er von sich verlaiten ließ waren leise gemurmelte (unmagische) Flüche, als Grimhild den Wasserzauber vollführte und sie damit magisch über den Wasserfall brachte. Wie gelähmt hatte er sich in das zusammengeflickte Floß gekrallt und gehofft, dass Grimhild wusste, was sie da tat.
Glücklicherweise tat sie das auch.
Die Gespräche in der Gruppe bekam er kaum mit, auch als er den Zettel las, der rumgegeben wurde, gab er kein Wort von sich. Slebst wenn ihn der Inhalt des Papieres beunruhigte. Sie würden sich dieser Sache wohl oder übel annehmen müssen und er wusste aus eigener Erfahrung, dass es nicht verkehrt war erst einmal Rast zu suchen und dann eine endgültige Entscheidung zu treffen. Er war einfach zu müde und abgekämpft.
Gedankenverloren spielte er mit dem Schwert des Orks herum, ließ es mit der Spitze auf das Floß gestützt in der Hand kreisen.
Den Bastard zu töten hatte etwas befriedigendes an sich gehabt, doch kurz darauf hatte sich in ihm eine seltsame Leere breit gemacht.
Mana war seit dem ebenfalls seltsam ruhig geworden. Er vermutete, dass es etwas damit zu tun haben musste.
Die neue Macht, die er da zu beherrschen gelernt hatte, hatte etwas berauschendes an sich. Aber wie würde es sich auf ihn auswirken?
Er hatte zu viele Magier erlebt, die durch ihre Macht korrumpiert worden waren. Die schlimmes anrichteten, nur weil sie es konnten. Er selbst wollte nicht so werden, sondern sich nach dem Beispiel seines Großvaters richten. Er musste sich nur and das erinnern, was sein Großvater ihm beigebracht hatte, dann würde er hoffentlich nicht zu dem werden, was er so sehr verabscheute.
Wahrscheinlich hatte sich Mana eben deswegen für ihn entschieden. Zumindest ihr war er es schuldig sich an seine Prinzipien zu halten. Sonst war er nicht besser als Balthasar.

Weiter in diesem Gedankenspiel verloren strich er durch ihr Fell.
Schließlich erreichten sie das Ufer und er war dankbar dafür wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Für heute hatte er genug von reissenden Fluten.
Schnell stellte sich heraus, dass eine Siedlung in der nähe sein musste. Oder zumindest ein Lager. Also beschloss man kurzerhand die Quelle des Feuers, das einige warnahmen zu suchen.
Wenig überraschend erreichten sie schon bald ein kleines Dorf.
Seltsamerweise schienen die Dorfbewohner jemanden zu erwarten, denn sie standen alle angespannt und mit Arbeitsgerät bewaffnet vor ihren Häusern.
Schnell war seine Aufmerksamkeit aber auf eine größere Gestalt gerichtet.
Groß, goldene Haut und mit vier Armen versehen.
Er hatte so etwas seltsames und gleichzeitig Anmutiges noch nie gesehen.
"Eine Apsara. Wie seltsam.", ließ Mana von sich hören.
Mittlerweile waren sie in unmittelbarer Nähe der Gestalt, neben der wahrscheinlich der Gastwirt mit einem Knüppel stand. Er wusste nicht warum, aber der Mann sah eben wie ein Gastwirt aus.
"Verzeiht.", begann Alexis "Wir sind auf der Durchreise und suchen nach einer Bleibe für die Nacht. Ihr habt nicht vielleicht ein paar Zimmer in Eurem Gasthaus frei?"
Beschwichtigend holte er seinen Geldbeutel hervor und ließ die Münzen darin etwas klimpern.
 
"Der Hammer ist in Feindeshand mein Gebieter... es tut mir Leid..." Balthasar ging auf den Stufen auf die Knie und senkte betroffen das Haupt. Diese Reaktion war nicht mal gespielt, sondern kam aus tiefem Herzen. Er war sich bewusst, dass er alles versuchen musste die gebrochene Ehre wiederherzustellen und wenigstens ein bisschen des verlorenen Vertrauens wieder zurückzugewinnen. "Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um das Artefakt wieder zurück zubringen mein..." - "SCHWEIG!", brüllte es durch den großen Saal dessen Decke in einer Finsternis verschwand, die jedem Anwesenden hier unheimlich war - mit Ausnahme des Maestro versteht sich. Auf den Schrei riss sich der Anführer von seinem Thron und mit sich seine Arme weit vom Leib, die bis eben noch ruhig an Kopf und Schoß ruhten. Sofort wurde Balthasar von den Stufen gefegt und mit ein unheimlichen Geschwindigkeit einige Meter nach hinten in den Saal geschleudert, wo er hilflos in der Luft verharrte. Dies war keineswegs die Zauberkunst der Priesters, sondern die Magie des Maestro, die ihn dort gefangen hielt. Spiller, der Narr und Soir, erschraken sich sehr über diesen Wutausbruch, haben doch alle schon erlebt was der Maestro furchtbares anrichten konnte in seinen Emotionen. Selbst der Narr, der genauso mysteriös wie der Maestro war und immer so ein unheimliches Grinsen auf den Lippen hatte verlor seine Mimik für einige Sekunden und bekam es mit der Angst zu tun. "Seid ihr hier angekommen seid, höre ich nur Selbstmitleid und Entschuldigungen von euch, Ausflüchte und Worte der Feigheit! DAS MUSS ENDEN! JETZT!" Balthasar war von seiner Lage kurz benommen und fand erst jetzt wieder zu Sinnen. "Mein Meister... ich versichere euch,... das ich alles tun werde... bei meiner Seele,... dass der Hammer wieder zurückgebracht und die Diebe bestraft werden..." Er hatte Mühe sich mit seiner hilflosen Lage zurechtzufinden und versuchte wild mit den Armen rudernd Gleichgewicht zu halten.

Der Hexenmeister beobachte wie sein Bruder ständig und Gleichgewicht bemüht war und langsam aber sicher die Panik in seiner Stimme aufstieg. Doch er wagte nicht sich einzumischen. Zu groß war der Respekt und die Angst vor seinem Anführer. "Die Diebe werden bestraft werden! Ihr habt mein Wort. Ich werde nie wieder versagen!" Balthasar bete die Hände zusammen, seine Stimme war nur noch die nackte Angst ums Überleben anzuhören. Ein kurzer Moment des Schweigens entstand. Der Maestro durchschnitt schließlich die unheilvolle Ruhe mit seiner dominanten Stimme. "Ihr habt Recht... Ich werde dafür sorgen, dass ihr nie wieder versagt, solange ihr unter mir dient!" Trotz, dass seine Stimme nun ruhig war, wich von Spiller die Anspannung nicht. Er traute dem Frieden nicht. Balthasar jedoch war die Erleichterung anzusehen. "Oh habt Dank eure Großzügigkeit! Ihr seit die Güte in Person mein Meister! Ich werde euch dienen solange ihr es wünscht." - "Ich weiß. Solange ich es wünsche werdet ihr mir dienen..." Damit griff er plötzlich mit der Linken symbolisch nach Balthasar, welcher auf der Stelle erstarrte. "Mein Gebieter...." quetschte er voller Panik heraus. Die rechte Hand des Maestro fasste etwas neben der linken Hand, packte es und zog es symbolisch zu sich. Balthasar begann zu quietschen, zu ächzen und zu schreien vor Schmerz. Soir wurde bei diesen Tönen ganz bleich. Ihr wurde schlecht. Spiller hatte den Grenzpunkt seiner Zurückhaltung erreicht. Er konnte nicht mit ansehen, was dort mit seinem Blut passierte,. Sein eigener Bruder war es, der diese... Laute von sich gab. "Mein Meister, ich bitte euch, haltet ein. Mein Bruder hat seinen Frevel eingesehen und daraus gelernt. Er wird euch keine Schande mehr bereiten... Ich bitte euch..." Spiller wusste nicht so recht warum er selbst außer Atem kam. Der Maestro zog fester. Er überhörte Spillers Worte komplett. "Wir brauchen ihn noch. Er versteht den Hammer so gut wie niemand sonst... bitte Großmächtiger.. Habt ein Einsehen..." Er ging nun am Fuße der Treppe zum Thron auf die Knie, betete und hoffte mit dem Blick zum Anführer, während Balthasars Laute nun völlig unverständlich geworden sind. "Ich sorge dafür, dass er eure Worte nie vergessen wird... oh bitte.... hört doch auf..." Ein gellender Schrei, gefolgt von einem undefinierbaren, ekligem Geräusch waren das Letzte was er von seinem Bruder hörte. Mit angsterfülltem Blick sah er nach oben. Soir musste sich den Mund vor die Hand halten um sich nicht zu übergeben.

Dort schwebte immer noch in der Starre der aufgeplatzte Laib von Balthasar, triefend und tropfend vor Blut und Gedärmen und etwas davor sein Skelett an dem hier und da noch einige Muskelfasern und Fleischreste klebten. Der Maestro hatte ihn getötete, indem er Balthasar lebend das Knochengerüst aus dem Körper gerissen hat - an einem Stück. Die Schmerzen müssen unvorstellbar gewesen sind. Unachtsam ließ der Maestro den Fleischsack zu Boden fallen, als wäre es ein Stück Müll. "Balthasar.. ich entlasse euch aus meinem Dienst!" Damit drückte er seine rechte Faust zusammen, sodass das schwebende Knochengerüst zu Staub zerbröselte und wie Sand zu Boden rieselte. Spiller war wie in Schockstarre. Er konnte nicht begreifen was mit seinem Bruder passiert war... wollte es nicht fassen... "B.. B Bru.. der...", flüsterte er mit aufgerissenen Augen. "Ihr.. ihr habt ihn umgebracht...", wisperte es über seine Lippen. "Ihr habt ihr einfach so umgebracht!", wiederholte Spiller noch einmal lauter. "Er war wertlos. Versagen wird bei unserer Unternehmung nicht toleriert!" Der Maestro setzte sich wieder hin, als wäre nichts passiert. Spiller riss seinen Blick herum. "Ihr Mörder! Ich habt meinen Bruder getötet!" - "Mäßigt euren Ton Spiller, oder euch widerfährt das gleiche Schicksal! "Das gleich Schicksal? Was glaubt wer ihr seid!" Er kam wieder auf die Füße und ballte die Fäuste. "Ihr habt mir alles genommen was von meiner Familie noch übrig war, den letzten Halt! Ihr seid Nichts ohne uns, die eure Drecksarbeit tun! Soir legte Spiller die Hand auf die Schulter. Auch wenn sie diesen arroganten, unfähigen Tölpel von einem Hexenmeister nicht mochte, hatte sie jetzt doch Angst um ihn. "Ich spucke auf euch! Auf euch und alle aus euer Brut!"

Der Thronende schienen diese Vorwürfe völlig kalt zu lassen, ja nicht mal zu interessieren. "Räumt den Leichnam eures Bruders fort, oder schmeißt ihn in die Gosse, wie es euch beliebt. Ich will diesen Gestank nicht auf meinem Fußboden haben. "Räumen....Ich räume ihn gleich weg... doch zuvor räume ich euch fort!" Damit schnellten seine Arme nach vorne und ein Zauberspruch kam aus seinen Lippen, gefolgt von einem blauen und roten Energiestrahl aus seinen Fingerspitzen. "Spiller nicht...", versuchte Soir noch dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten. Doch es war schon zu spät. Die beiden Energiestahlen schossen schon auf den Mörder seines Bruders zu. Der Maestro hob nicht mal eine Hand. Der Spruch misslang und wie von Zauberhand schlugen die mächtigen Energien auf eine Art Schild vor dem Maestro und umflossen ihn, um sich kurzerhand ihn Nichts aufzulösen. Spiller war ganz außer Atem. Er hatte alles an Zaubermagie in diesen Angriff gelegt was er hatte. Die Strahlen hätten Burgtore und kleine Häuser zu Staub brennen können. Er verharrte noch immer in der Zauberpose. Dann sank er erschöpft auf die Knie. "Ihr habt ihn getötet...", kam es leise über seine Lippen. Der Maestro sah erst jetzt zu Spiller herab und machte eine wischende Handbewegung, als würde man eine Fliege vor der Nase verscheuchen. Den Angreifer jedoch fegte es von den Füßen, als würde ein Nashorn ihn rammen und er flog einige Meter nach hinten bevor er unsanft auf dem Boden aufkam, weiterrutschte und mit Schmerzen wimmernd liegen blieb. Der Maestro seufzte und rieb sich die Schläfe. "Soir räume den blutenden Müll hier weg, dann sieh zu, dass du Spillers Motivation wieder auf ein Formhoch bekommst. Die Meuchlerin erschrak erst als sie ihren Namen hörte, beruhigte sich jedoch dann schnell und machte mit Hand vor der Brust einen Knicks. "Sofort mein Herr." Der Narr hatte ebenfalls seine Fassung wiedergefunden und begann wieder auf den Stufen seine Karten in alle möglichen Richtungen zu mischen. "Was wollen wir wegen des Artefakt machen mein Gebieter?" - " Er muss wiederbeschafft werden. Ohne ihn werden wir kaum genügend Energie für die Schmiede bekommen. Sorgt dafür, dass er wieder hier ist." - "Ein Auftrag, so ganz offiziell und auftragsgerecht?" - "Verschone mich mit deinen Narrenweisheiten. Ich habe Kopfschmerzen von dem ganzen Gejammer. "Sehr wohl Herr, so eile ich hinweg, nach hindort um den Hammer zu holen und böse Buben zu bestrafen..." Er machte aus dem Sitzen einen Handstand auf der Stufe, steckte sich Kopfüber die Karten in den bunten Wams, applaudierte sich selbst mit den Füßen zu, und sprang dann elegant von der Treppe, um im Klang der Glöckchen an Schuhen und Mütze aus dem Saale zu eilen. So blieb der Maestro allein zurück, für den Moment. Erneut musste er seufzen und rief schließlich: "...und ich will einen Kräutertee für meine Nerven!"



***



Zur gleichen Zeit im Dorf war Ta'nor immer dicht hinter dem Ersten der Gruppe geblieben, um gleich Handeln zu können. Die angriffsbereiten Bürger des Dorfs waren nicht das Bild was er erwartet hatte, obwohl er schon einige Male auf diese Reaktion traf, wenn er auftauchte. Kai'shak waren eben nicht sonderlich beliebt. Entweder hatte man Angst vor ihnen, oder hasste sie. Hier würde er auf den ersten Blick sagen, dass es Zweiteres sein könnte. Doch die folgenden Minuten würden den Grund für diesen speziellen Willkommensgruß darlegen. Als der kahlköpfige Zauberer das Sprechen übernahm, blieb er steht's in seiner Nähe. Immerhin war seine Aufgabe der Schutz der Gruppe und bei diesem Mob mit erhobenen Waffen konnte schnell eine Mistgabel fliegen. Besonders die Aspara an diesem Ort machte ihn stutzig. Was wollte so ein Geschöpf hier? Er wusste nicht sonderlich viel über dieses Volk. Nur, dass sie sehr alt waren, ähnlich alt wie seine Rasse und meist unter sich blieben. Er hatte von anderen Kai'shak gehört, dass sie schon hier und da eine Aspara gejagt und getötet haben, aber Ta'nor selbst hatte noch nie eine getroffen. Umso schöner, dass der Magier wusste, mit wem sie es hier zu tun hatten. Er war bereit den kleinen Kerl zu verteidigen und jeden Anderen, der vom Dorf angriffen werden würde. Das schienen einige Dorfbewohner zu verstehen. Das Aussehen und der Ruf der Kai'shak war in aller Munde und meist wurde er nur mit vorgehaltener Hand direkt ins Ohr ausgesprochen. So wichen hier und da einige etwas zurück, als der Koloss den Kopf drehte und mit tiefer Stimme brummte.
 
Lars nahm einen tiefen Atemzug und schüttelte langsam den Kopf. "Wir haben nur zwei kleine Zimmer. Schenke ja, Gasthaus, na ja..." Er wechselte langsam die Keule von der rechten in die linke Hand, bevor er mit dem Daumen über seine Schulter zeigte und erneut mit den Schultern zuckte und etwas verlegen dreinschaute. Zweistöckig, das gemauerte Erdgeschoß mit Lehm verputzt, das Obergeschoß in Fachwerk eingerahmt war die Dorfschänke eines der größten Gebäude im Dorf. Versammlungsort, Schankraum, Kneipe, an manchen Abenden Spielhalle... Aber Gasthaus? Vielleicht mutete es einem Reisenden so an, aber Lars konnte schlecht jemandem Geld abknöpfen für etwas das er nicht reinen Gewissens zusagen konnte.

"Wenn ihr eine Bleibe für die Nacht sucht könnt ihr aber auch gern in der Schankstube schlafen. Decken und Kissen kann ich euch geben. Wir schieben die Tische beiseite und es müsste Platz für euch alle sein."

Während Lars sprach trat Trish einen Schritt von ihm weg. Sie wollte sich nicht in das Gespräch einmischen, und die Dörfler waren inzwischen verstummt, harrten der Dinge die da kommen würde. Statt dessen nahm sie sich die Zeit die Fremden genauer in Augenschein zu nehmen.

Ein Troll. Nein, eine Troll Frau. Oder war das eine Trollin in der Sprache dieses Landes? Trish war sich nicht sicher. Trolle waren kaum Teil der Alltagsgespräche im Dorf, und wenn es über alltägliches hinaus ging haperte es manchmal noch an ihren Sprachkenntnissen.

Aber die Troll Frau war nur eines von vielen bestaunenswerten Individuen. Der gerüstete Hüne allein war groß genug die Aufmerksamkeit einer ganzen Stadt zu erregen. Ein Echsenmensch, ein... was auch immer er war. Eine junge Frau die aussah als stamme sie aus dem Osten. Es war eine kleine Gruppe, aber es war trotzdem fast zu viel zu sehn um alles wahrzunehmen.

Ihre Augen streiften erneut den gerüsteten Mann und plötzlich konnte sie sich an eine Zeichnung erinnern die sie einmal, vor vielen Jahren, in einem Buch gesehen hatte. Ein Kai'shak. Die Erkenntnis jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Wenn dieser Mann dem Ruf seiner Rasse gerecht wurde würde er durch den stärksten Schutzzauber laufen den Trishanimaya wirken konnte ohne mit der Wimper zu zucken.

Sie zwang sich woanders hin zu sehen um den Kai'shak nicht anzustarren. Aber da war ja noch der junge Wolf an der Seite des kahlköpfigen Mannes der grade mit Lars redete.

Irgendetwas war seltsam an diesem Wolf. Aus den Augenwinkeln konnte sie einen Schimmer auf dem grau-weißen Fell wahrnehmen der nicht mit den wenigen Strahlen der Sonne die durch die Wolken brachen zu erklären war. Sie hatte so etwas schon gesehen. Ein Schimmern oder Glänzen um eine Statue wenn die Priester eine Gottheit anriefen und die richtige Zeit des Jahres gekommen war.

Ihr Ausbilder hatte ihr immer gesagt sie würde es verstehen wenn die Zeit dafür reif wäre. Jedes mal wenn er das sagte hätte sie am liebsten ihre Geduld vergessen und ihren Federkiel aus dem Fenster geworfen. Wissen war Wissen. Was war war. Das was sie wissen sollte war Wissen das bereits existierte. Ihre Ausbildung änderte nichts an der Tatsache das die Dinge waren wie sie waren, also warum nicht wissen was sie wissen wollte wenn sie es wollte? Aber was immer dieses Schimmern zu bedeuten hatte, es deutete auf etwas übernatürliches hin.

Langsam lies sie sich auf die Knie nieder und stützte sich auf die Hände ihres unteren Armpaares. Anatomisch waren es ihre hinteren Arme, da beide Paare auf gleicher Höhe der selben Schulter entsprangen, aber im Alltag waren die hinteren Arme die unteren Arme, waren die Arme auf die sich stützte während die freien – vorderen – Hände den Abwasch erledigten, die Arme mit den sie ihre Schuhe band während sie ihre Haare kämmte. Es war etwas worüber sie kaum nachdachte. Die Aufgabenteilung ihrer beiden Armpaare war für sie so natürlich wie das Atmen.

Langsam streckte Trish ihre vordere rechte Hand aus, der Schnauze der Wölfin entgegen, nahe am Boden. Viele Tiere orientierten sich am Geruch, und sie hatte nicht gehört wie sich Mana mit Alexis unterhalten hatte, also behandelte sie den jungen Wolf wie sie sich jedem anderen Tier nähern würde, kein Anzeichen von Feindseligkeit gebend und langsam Witterung aufnehmen lassen ohne Scheu oder Aggressivität zu zeigen

"Hallo."
Sie sprach leise, fast flüsternd. Sie wußte nicht wer oder was dieser Wolf war, aber wenn sich das Übernatürliche in der Welt der Menschen manifestierte hatte Sterbliche ihren Respekt zu zollen. Nicht jeder Geist, Gott, oder Dämon verdiente Hochachtung, aber Achtung verdienten sie auf jeden Fall. Das gebot schon allein die Vorsicht.
 
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Misstrauisch beobachtete Xarxes die Dorfbewohner, die sich mit allerlei Werkzeug gegen die Neuankömmlinge gewappnet hatten. Auch wenn der Assassine zweifelte das die provisorischen Waffen großen Schaden bei der Gruppe anrichten konnten, wollte er dennoch jegliche Verletzung vermeiden.
So drückte er mit dem Daumen seiner 'unverletzten' Hand sein Schwert leicht aus der Scheide und hielt sich generell Kampfbereit. Einer der Gefährten bekam das wohl mit und legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter. Doch selbst dies beruhigte ihn nur wenig und er blieb wachsam.
Erst als Alexis mit dem Schankwirt des Dorfes redete und dieser ihnen eine Bleibe in der Schänke anbot, ließ Xarxes sein Schwert wieder gänzlich in die Scheide gleiten.
Wie sieht es eigentlich mit anderen Einrichtungen des Dorfes aus? Ein Bad wäre sicherlich für einige von uns nicht verkehrt, wir haben auf unserer Reise einiges durchgemacht und... riechen... dementsprechend. Und wie sieht es es mit einem Schneider oder dergleichen aus, den könnte zumindest ich schon einmal gebrauchen. Es ist auch nicht so das wir nicht gut bezahlen können.“ Xarxes klopfte dabei an einen der zahlreichen Beutel an seinem Gürtel, wobei Münzen klimperten.
 
Alexis lauschte dankbar den Worten des Schankwirts.
Zudem musste er Xarxes zustimmen. Ein Bad war überfällig und seine eigene Kleidung war alles andere, als im guten Zustand. Als er damals aufgebrochen war, hielt er es für angemessen in seiner Kleidung zu reisen. Nun nahm er sich vor etwas geeigentere Kleidung zu tragen, die den Strapazen einer solchen Reise gerecht würden.
"Ja, über ein Bad würde ich mich auch freuen. Und einen Schneider könnte ich sicherlich auch gut gebrauchen."
Zur Demonstration schob er einen Finger durch den Ärmel des anderen Armes. Das Loch war beträchtlich und er schien großes Glück gehabt zu haben. Es schien von einem Geschoss zu stammen.
Bei der Geste fiel ihm die Apsara auf, die nun vor Mana kniete und sich wohl mit ihr anfreunden wollte.
Er überließ ihr die Vorstellung. Er wusste ohnehin nicht, was er tun sollte, der kleine Wolfsgeist hatte ohnehin ihren eigenen Kopf.

Mana nahm die Geste wohlwollend auf. Allerdings verhielt sie sich nicht wie eine normaler Wolf, sondern setzte sich einfach hin, sah der Apsara in die Augen und antwortete auf die Begrüßung.
"Ich grüße dich, Kind von Meru. Ich bin Mana. Offensichtlich ist dir aufgefallen, dass ich kein gewöhnlicher Wolf bin. Das entegeht leider den Meisten."
Alexis vergrub das Gesicht in der linken Handfläche.
 
Lars musterte den fahlhäutigen Mann für einen Moment, bevor er einen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen in die Höhe zog. "Einen Badezuber haben wir, aber wenn ihr alle ein Bad nehmen wollt wird’s ne Weile dauern.Zumindest wenn's ein heißes Bad sein soll, es sei denn ihr kennt einen Zauber mit dem man Wasser aufwärmen kann. Nicht das ihr nicht trotzdem willkommen seit. Die meisten meiner Gäste kommen direkt nach der Feldarbeit auf einen Schluck bei mir vorbei. Da bin ich einiges gewohnt."

"Hey! Lars! Was redest du da!" protestierte einer der Bauern, aber manche der Einheimischen mussten auch grinsen, ein oder zwei von ihnen lachten sogar.

"Na ja, Du duftest nicht grad nach Rosen," warf einer von ihnen dem Mann entgegen der so lautstark protestiert hatte.

"Mußt Du grad sagen. Ich bade ma mindestens einmal in der Woche."

"Jede erste Woche im Jahr vielleicht."

Was an improvisierten Waffen noch fest umklammert war wurde nun gesenkt und eine gewisse Ruhe machte sich unter der Dorfbevölkerung breit. Diese Reisenden waren schon ein merkwürdiges Völkchen, aber eine Bedrohung schienen sie wohl kaum darzustellen und jetzt wo sich die Stimmung löste wich die Furcht und machte fast schon einer gewissen Neugier Platz.

Lars hatte das selbe Gefühl und lehnte seinen Knüppel gegen die Hauswand hinter ihm. Er strich sich mit der Hand durch das kurz geschorene Haar und seine rauen Fingernägel schabten dabei über seine Kopfhaut.

"Wenn ihr neue Kleidung braucht habt ihr schlechte Karten. Die meisten von uns leisten sich nur neue Sachen wenn wir sie brauchen, und dann nur was jeder eben so für sich braucht. Dafür gibt’s hier aber mehr als genug Leute die mit Nadel und Faden umgehn können wenn ihr nur was geflickt haben wollt." Er warf aus dem Augenwinkel einen Blick auf die Apsara die sich langsame dem jungen Wolf näherte. Er wusste Trish konnte zumindest ein paar kleine Risse mit ihrer Magie flicken, aber es war nicht an ihm diesen Fremden zu offenbaren was seine exotische Freundin alles vermochte.

"Lars," warf einer der umstehenden ein, "ich glaube Magda hat noch ein paar Sachen von ihrem Mann aufgehoben. Vielleicht kann sie sich ja doch irgendwann davon trennen."

"Hmm... Ja. Wir können sie ja mal fragen. Schaden kann es nicht. Ein oder zwei Hemden und Hosen würd sie vielleicht abtreten. Die Größe müsste einigermaßen passen." Er ließ seine Augen über Xarxes streifen, dann über Alexis, und verlegte die kratzenden Finger vom Hinterkopf ans Kinn. "Wenn ihr allerdings groß Handel treiben wollt oder städtische Annehmlichkeiten sucht muss ich euch enttäuschen. Uns geht’s hier nicht schlecht, aber bei den meisten Sachen verlassen wir uns auf das was wir uns selbst erwirtschaften können. Viele Händler verirren sich ohnehin nicht hier her, und Luxusgüter werdet ihr hier vergebens suchen."

Trish nahm das Gespräch zwischen den Reisenden und den Dörflern nur mit halbem Ohr wahr, aber zumindest schien sich die Stimmung zu lockern. Für einen Moment dachte sie bald würde so etwas wie Normalität in den Dorfalltag einkehren, aber dann sprach der Wolf plötzlich zu ihr in einer Stimme die zu menschlich klang als das eine Wolfskehle sie hätte hervorbringen können und sie mußte sich selber erst einmal setzen.
Im Nachhinein versuchte sie sich manchmal auszumalen wie merkwürdig es ausgesehen haben mochte – die vierarmige Apsara und die junge Wölfin sich gegenüber sitzend im Gespräch, umringt von einer bunt zusammengewürfelten Schar abgewetzter Reisender und die Augen weit aufreißender Einheimischer. Aber in dem Moment konnte sie nicht anders als auf die freundliche Begrüßung ebenso höflich, wenn auch etwas stotternder zu antworten.

"Ich... ahh... grüße dich, Mana. Ich bin Trishanimaya. Du... kannst mich auch Trish nennen. Es ist erstaunlich... und schön... jemanden zu treffen der von Meru gehört hat. Du bist die erste in vielen Monaten."

Was war diese Wölfin? Geist? Dämon? Gestaltwandlerin? Was wußte sie über Meru, über Apsaras, über die Heimat die Trish an manchen Tagen schon fast verloren geglaubt hatte? Ihre Gedanken überschlugen sich fast, und unwillkürlich mußte sie leise Lachen, als ein Funke Hoffnung in ihr aufkeimte. Der Weg in die Heimat würde lang und beschwerlich sein, falls sie ihn jemals bewältigen würde, aber zumindest war in dieser tierischen Gestalt plötzlich ein Funken Hoffnung aufgetaucht, eine Erinnerung an die Heimat in Gestalt eines einzelnen Wortes. Meru. Sie hatte im Dorf oft von diesem fernen Land erzählt, aber verstanden was es ihr bedeutete hatte vielleicht niemand, so sehr sie sich bemühten.

"Ich... ahhh..." Sie nahme einen tiefen Atemzug und hielt ihn diesmal in ihrer Lunge solange sie konnte, während sie versuchte ihre Gedanken zu sammeln.

"Verzeiht. Meine Ausbildung langt leider grade so weit zu erkennen, dass ihr mehr seit als eure materielle Hülle, aber ich fürchte ich bin mir nicht sicher was ihr seit."
 
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Bevor Trish eine Antwort bekam, erklang die donnernde, tiefe Stimme des Kai'shak. "Habt ihr einen Schmied?" Er blickte sich noch immer um und betrachte alle Dorfbewohner - zumindest sah es so aus. Der Helm, der nur einen schwarzen T-Schlitz zeigte, welcher ins Nichts zu führen schien, drehte sich unter Kurzweil in alle Richtungen. Immer wo das vermeintliche Gesicht hängen Blick wich man einen Schritt zurück. Und schaute möglichst unschuldig zur Seite, oder zu Boden, als würde der Hüne gar nicht da sein. Ta'nor beachtete diese Reaktionen gar nicht. Er hatte sie schon zu oft gesehen, als dass es ihn verwundern würde - könnte er sich wundern. Die Monotonie seiner Stimme erinnerte immer wieder daran, dass ein Kai'shak keine Emotionen hatte - keine bis auf eine Bestimmte, aber die wollte man nicht heraufbeschwören. "Meine Rüstung muss gerichtet werden. Wenn jemand Schmieden vermag, kann es sich das mal ansehen. Er wird auch bezahlt werden dafür."
 
"Hmmm .. klingt wie das Rätsel eines Meisters. Kann alles und nichts bedeuten, solange man nicht bereits weiß, was ungefähr herauskommen muss." Bemerkte Grimhild, als Ta'nor ihr die Verse gezeigt hatte. "Aber es ist klar, dass wir diesen Plan gestört haben, denn wir haben einige Geister befreit.. die Frage ist, wer sind die Schatten? Das ist dunklere Magie als die der Wellen und des Himmels." erklärte die Trollin - und dass sie in Sachen dunkle Magie keine besonderen Skrupel hatte, war jedem einsichtig, der sie einmal im Gefecht erlebt hatte. Aber sie schien nicht bereit zu sein, weitere Spekulationen anzustellen, oder zumindest zu äußern. Hinter ihrer Stirn aber arbeitete es sichtbar. Die Schatten .. Dunkelheit und Sturm gingen oft Hand in Hand, und man fand manchmal finstre Geschöpfe in den Gewitterwolken - zu schnell und flüchtig, um wirklich sicher zu sein, und nur selten beabsichtigt angerufen. Denn dazu brauchte man Blut, das eigentlich zu kostbar für derlei Experimente war ..

Der Druide enthüllte, warum er sich in der Taverne ein Hähnchen ertrickst hatte, und Grimhild hob interessiert eine Augenbraue. "Beunruhigend, dass uns das entgangen ist." Bemerkte sie. "Aber ich denke nicht, dass ihr deshalb gehen solltet. Die meisten von uns sind weniger schmackhaft als Hühner.
... Was haltet ihr eigentlich von Fischöl?"
Stellte sie noch eine vermutlich völlig unerwartete Frage nach ihren Kochkünsten, und würde auf dem Rest des Weges zum Dorf verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten für harpuniertes Sumpfviech diskutieren. Das Schattenthema konnte ein andermal besprochen werden.

Vor Ort angekommen, registrierte Grimhild die wenig freundliche Begrüßung durch die wenigen Leute, wurde aber nicht selbst aktiv - Alexis übernahm, und sie fand den Moment nicht passend, seine Verhandlungsführung mit einem dramatischen Blitzschlag zu unterstützen, was eigentlich dem üblichen Protokoll entsprochen hätte. Erst in der möglichen Bleibe meldete sie sich wieder zu Wort. "Sicher, dass der Platz ausreicht?" Bemerkte sie, und deutete auf Ta'nor, ihre schwere Kiepe, und zu guter letzt auch auf sich selbst - die alle einigen Raum in Anspruch nehmen würden. "Wenn ihr einen Moment Zeit habt, mir zu erklären, wo wir uns ungefähr befinden, wäre das ebenfalls hervorragend. Wir sind etwas eilig hergekommen und hatten keine Zeit, auf die Karte zu schauen.. oh. Um das Wasser kann ich mich kümmern."

Und wenig später hatte die Trollin sich mit dem Badezuber auseinandergesetzt und begann, mit ihrem Zauberwerkzeug daran herumzufuhrwerken - was kurz darauf eine ganze Füllung dampfenden Wassers zum Ergebnis hatte und das Eis gegenüber der großen, zauberkundigen Gestalt vielleicht brach. "Mein Name ist übrigens Grimhild, aus Niefelheim. Habt ihr Interesse, ein paar Geschichten auszutauschen?"
 
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Lars führte die Trollin in den Gasthof und grinste als sie den vielleicht mangelnden Platz bemerkte. Die Eingangstür lag in der vorderen linken Ecke des Erdgeschosses. Gegenüber, in der hinteren linken Ecke, stieg eine hölzerne Treppe ins Obergeschoss hinauf und davor zog sich ein Tresen die hintere Wand entlang, gegenüber der Eingangstür. Direkt hinter dem Tresen, an der hinteren Wand der Schänke befand sich eine Kochstelle, eingerahmt von Regalen. An der rechten Wand fand sich ein großer Kamin der die Schankstube mit Wärme versorgen konnte, im Moment aber nicht angefeuert war. Holz ein ordentliches Feuer zu entfachen war allerdings in Griffweite. Die ganze Szenerie wurde von einigen Öllampen nur schwach erhellt, denn die Butzenscheiben der wenigen Fenster trugen kaum zur Helligkeit in dem Raum bei.

"Wir haben immer noch die zwei Kammer im Obergeschoss, und für eure Ausrüstung findet sich schon Platz." Der Wirt klopfte auf eine der Bänke die sich an der linken Wand und der vorderen Wand entlangzogen. "Da passt einiges drunter, und was da nicht passt stapelt ihr hinter dem Tresen."

Lars griff sich einen Stuhl und drehte ihn in der Luft mit einer Behändigkeit die man dem schmächtigen Wirt nicht zugetraut hätte. Hätte man ihm ein paar Äpfel zum jonglieren in die Hand gedrückt wäre er daran wahrscheinlich verzweifelt, aber Tische und Stühle – damit konnte er umgehen. Die Möbel der Dorfschänke waren alt und bunt zusammengewürfelt, aber Lars kannte jedes Stück. Über Gewicht und Schwerpunkt musste er schon lange nicht mehr nachdenken.

"Stühle auf die Bänke, Tische auf die Tische. Ihr werdet sehn, es lässt sich schon Platz schaffen."

Der Wirt führte die Trollin durch eine Hintertür in der hinteren, rechten Ecke aus der Kneipe und von dort in einen Hinterhof in dem es einen kleinen Stall, einen Abort, und das Badehaus gab. Letzteres war halb in den Erdboden versenkt um in den kalten Monaten eine zusätzliche Isolation zu bieten.

Lars fachte das Feuer im Kamin der Badestube an und schüttelte den Kopf, als er sah, dass ihm Grimhild schon mit dem Badewasser einen Schritt voraus war. ""Was die Karte angeht... Ich bin kein Kartograph, aber einen strammen Tagesmarsch östlich von hier stoßt ihr auf eine Straße die euch gen Süden nach Port Milan führt." Er legte noch einige flache runde Steine nahe ans Feuer, dazu einige Tücher und Lappen auf einen nahen Schemel. Wer sich das Wasser nicht selbst erhitzen konnte würde wohl auf diese Wärmespender zurückgreifen müssen wenn die Steine einmal die Hitze des Feuers aufgesogen hatten.

"Ich... ahh ... schick dann später meine Frau oder Trish mit ein paar Handtüchern vorbei." Was genau sich unter der breiten Kiepe und den Gewändern der Trollin verbarg wollte er sich lieber nicht ausmalen, aber eins war sicher – als Mann hatte er besser irgendwo anders zu sein wenn die Trollin ihrem Bade entstieg.
 
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Mit zitterndem Finger meldete sich ein kleiner dicker Mann. "I.. i.. ich bin Schmied..." Sofort wurde der Mann vom Hünen fixiert und er knickte gleich noch etwas mehr ein. "Kannst du Waffen und Rüstungen schmieden?" Die Stimme donnerte für den Schmied, als würde man mit seinem Schmiedehammer auf ihn einschlagen. "Nun.. ich bin nur einfacher Schmied für Hufeisen, Pfannen und Eisenbeschläge..." Ta'nor schwieg. Seine beeindruckende Gestalt fixierte schlichtweg betäubend weiterhin den Schmied. Dieser merkte wie ihm kleine Schweißtröpfchen auf die flache Stirn traten. Er schaute sich hilfesuchend nach links und rechts um. "Pfannen...", wiederholte Ta'nor monoton. und es wirkte fast als würde das eine Art von Humor sein, obwohl Monotonie alles war, was ein Kai'shak ausdrücken konnte. Einige Dorfbewohner beobachteten in der Nähe, wohlgemerkt aber aus sicherer Entfernung, was nun mit dem Schmied passieren würde. Ta'nor trat näher an den Mann heran. Dieser machte große Augen, die gar etwas heraustraten. Jetzt würde sein Ende gekommen sein, da war er sich ganz sicher. Eine Antwort die einem Kai'shak nicht gefällt hatte schon so oft den Tod zur Folge gehabt - einen schmerzvollen, grausamen Tod. Er wollte schlucken, aber ihm blieb ein Klos im Hals stecken. Er neigte sich etwas nach hinten, so als würde er wirklich im Boden feststecken. Jedoch sorgte sein beachtlicher Bauch dafür, dass er nicht wirklich nach hinten ausgewichen ist. "Das muss reichen. Du musst ein Stück meiner Rüstung wieder an schmieden." Der Kai'shak griff mit seiner Pranke in seine Rüstung und zog die abgebrochene Platte hervor, die er Mai als Splittergüte überreicht hatte. "Oh... ähm..." Der Schmied wusste nicht recht, was er sagen sollte, war er doch im Moment nur froh darüber nicht bei lebendigem Laib gehäutet worden zu sein, oder sein Rückgrat von außen betrachtet zu können, oder noch schlimmeres.

"Dann folgt mir bitte zu meiner Schmiede mein Herr... wie soll ich euch nennen?" Man merkte gleich, dass der Schmied eigentlich recht gesellig war. Ta'nor schaute immer noch auf ihn herab. Er hatte fast kein Haar mehr auf dem Kopf, nur ein kleiner brauner Saum zierte seinen Hinterkopf. Dafür war sein Schnauzer und sein Brusthaar umso dichter. Er lief immer in einem dreckigen Hemd mit hochgekrempeltem Ärmeln und Schmiedeschürze herum. "Kai'shak", gab Ta'nor monoton zurück. "Ah.. oh.. o.. o...okay. Das wird es tun. Ich bin Ove. Ove der Schmied. Lebe schon immer in diesem schönen Dorf und bisher waren alle Dorfbewohner mit meiner Arbeit zufrieden. Allerdings hatten wir noch nie mit solch hohen Herrschaften wie euch zu tun. Ich meine nicht das..." - "Gehen wir zur Schmiede." Ove zuckte zusammen. "Oh, natürlich." Und seine Füßen waren plötzlich von der Lähmung geheilt und sein dicker Bauch wand sich der Schmiede zu, bevor sich sein Leib in Bewegung setzte. Ta'nor folgte ihm, mit dem Metallstück in der Hand. Dort angekommen fachte Ove sein Schmiedefeuer an. Es war keine besondere Schmiede, draußen vor seinem Haus. Das Vordach, unter welchem sich Werkbank und Amboss neben dem Schmiedeofen befanden, war kaum hoch genug, dass der Berserker aufrecht stehen konnte. "So, dann wollen wir mal was? Ihr könnt eure Rüstung dort hinlegen. Hoffentlich ist es euch nicht zu frisch. Bei uns kann es manchmal ziemlich zugig werden. Im Winter wird es sogar..." - "Nein." - "Was..?" - "Ich werde meine Rüstung nicht ablegen." - Oh.. ähm... aber meiner Herr, wie soll ich dann eure Metallecke wieder an schmieden?" - "Schmiede sie an meine Rüstung." Ove machte wieder überraschte Augen. "Während ihr die Rüstung tragt? Das wird euch verletzten. Das Eisen wird sehr heiß." - "Ich weiß."

Er zeigte an die Bruchstelle. "Dort kommt das Metallstück hin." - "Aber mein Herr... ich weiß nicht ... ich meine..." Ove war sichtlich verwirrt. Er sollte an einem lebenden Wesen etwas an schmieden. Für ihn war das Körperverletzung und als Schmied wusste er, wie heiß ein Eisen im Feuer sein konnte. "Fang an." Gab der Kai'shak anspornend zurück und legte das Metallstück auf den Amboss. Ove fürchtete um seine Haut, also versuchte er den Hünen nicht mehr davon zu überzeugen, dass es normal sei die Rüstung vorher abzulegen bevor man etwas daran schmiedet. Er griff mit der Zange nach dem Metallstück und legte es in die glühende Kohle. "Ich würde gern.. ich meine... ich komme schlecht an die Stelle heran." Ta'nor sah nach unten. In der Tat. Ove war gerade mal groß genug, dass er mit seinen kurzen Armen bis zum Bauch des Hünen kam. Die Bruchstelle am Schlüsselbein war viel zu hoch für den Schmied. Ohne Kommentar legte sich der Hüne vor den Schmied auf den Boden. "So... geht es." Ove versuchte sich ein Lächeln abzuringen, aber die Überraschung und die Angst waren zu groß, als dass es wirklich echt wirkte. Zumindest konnte er nun seine Arbeit gut machen und als 'horizontale Ablage' war das Schmieden an dem Kai'shak auch sichtlich einfacher. Inzwischen war das Bruchstück glühend Rot. Ove nahm seinen Hammer und mit der anderen Hand die Zange in die Hand. "Ich würde dann nun beginnen, wenn es euch Recht ist?" Er musste wieder schlucken. "Fang an", wiederholte sich Ta'nor und es klang genauso gefühlskalt wie beim ersten mal. Der kleine, dicke Schmied tat wie ihm geheißen und legte das glühende Stück Metall an die Bruchstelle, überraschenderweise zuckte sein Kunde nicht mal. Als es die richtige Position hatte schlug er mit dem Hammer darauf. Jedoch war der Schlag viel zu sacht, als dass es irgendwas bewirkt hätte. Er tastete sich langsam heran.

Erst als er fest genug zuschlug, dass sich das heiße Metall begann in die Bruchstelle einzufügen, sah er einen kleinen Erfolg. Ove wusste nicht was dies für Metall war, aber vermutlich war es völlig normales Eisenerz und er hatte nur einfach Hemmungen auf einem lebenden Mann einzuschlagen. Erst jetzt gab der Hüne eine Reaktion von sich. Ein leichtes Grollen. Ove hörte sofort auf. "Verzeiht, habe ich euch verletzt?", sprudelte es mit panischer Stimme aus ihm heraus. "Nein. Mach weiter." Der Schmied nickte und fuhr fort. Es dauerte eine ganze Weile und ein paar stationäre Erhitzungen an der Bruchstelle mit einem Schmiedeeisen, bis die Stelle wieder fast genau so saß wie zuvor. Ein Pulk von Bewohnern hatte sich um Ove und den Kai'shak versammelt und sahen mit Mimik von Entsetzen, bis Neugier was ihr Freund Ove dort tat. Er war fast fertig und wollte zu den letzten Schlägen ansetzten, als etwas Merkwürdiges passierte. Das Metallstück begann langsam zu zerfließen. Der Schmied ließ sofort davon ab und nahm auch seine Zange weg. "Was geht hier vor?" Doch Ta'nor blieb einfach liegen, als wäre er tot. Die Dorfbewohner beobachtetet mit Ove zusammen, wie das Metall von selbst in die Bruchstelle floss, dass diese nicht mehr zusehen war, als wäre das Stück niemals ab gewesen. "Was geht vor?", fragte Ove erneut erstaunt. Er verstand nicht was hier geschah. Doch der Kai'shak sagte nichts dazu. Dabei wäre es ein feierlicher Moment gewesen. Gelehrte, die sich mit dem Thema der magischen Wesen beschäftigten würden wohl einen freudigen Luftsprung machen. Selten genug hat ein Wesen, was nicht zu den Kai'shak gehörte, die 'Magie der Kai'shak' zu sehen, wenn man das so nennen mochte. Er erhob sich und prüfte mit der Pranke als hätte man ihm eine Rippe wieder eingesetzt. "Das Bruchstück ist wieder an seinem Platz." Lob suchte man vergebens in seinen Worten. "Wenn, oder was, soll ich für euch töten, beschaffen, oder zu einem Zielort bringen?" Bei diesen Worten erschrak der dicke Schmied und ein Raunen ging durch den Pöbel des Dorfs. Die welche am Nächsten standen wichen wieder ein, zwei Schritte zurück. "Töten?" Wollte der 'Eisentod' jetzt doch Blut sehen? Hatte er etwas falsch gemacht? Ove wusste nicht, was er tun sollte und war sichtlich überfordert.

"Ihr habt mir einen Dienst erwiesen, also müsst ihr bezahlt werden, wie es seit Anfang der Zeit für einen Kai'shak üblich ist. Ihr habt einen Dienst von mir zu erwarten.", erklärte sich Ta'nor. Man könnte meinen er hatte überdeutlich gute Laune, auch wenn sich sein Auftreten und seine Stimmfarbe in nichts unterschieden zu einer anderen Laune. Ove wedelte eifrig mit den dicken Fingern. "Es gibt niemanden, dem ich eure Aufmerksamkeit wünschen würde... Vielleicht fragt ihr Trish. Sie weiß eine Menge." Er mochte die goldene Frau sehr. Sie hatte sich als nützlich, hilfsbereit und freundlich erwiesen und war ein gutes Mitglied des Dorfs geworden und für seinen Horizont, war sie viel schlauer als er selbst. Ove überlegte krampfhaft wie ihr ganzer Name war. Sie hatte ihn doch erst gesagt, als sie die Gefährten des Hünen begrüßt hatte. "Verdammt sei mein schlechtes Gedächtnis." - "Trish? Ihr meint meint die Apsara? Trishanimaya?" Ove schnippte mit den Fingern und war erst überrascht es hinbekommen zu haben. "Genau Trishanimaya. So heißt sie. Geht zu ihr. Sie soll meinen Dienst einlösen. Damit könnt ihr dem Dorf am Besten helfen." Ta'nor brummte kurz und nahm den Wunsch zur Kenntnis. "Wo ist sie?" Ove kratzte sich am Hinterkopf, über die braunen Borsten, die noch da waren. "Tja, vermutlich..." - "Sie ist noch auf dem Dorfplatz vor der Schänke", rief es irgendwo aus dem Pulk. Ohne weitere Worte, oder Ansätze von Reaktionen, machte sich der große Berserker auf dem Weg zu ihr. Die Menge machte ihm großzügig Platz, weil niemand wagte ihm im Weg zu stehen und sei es nur zufällig.
 
Zugegeben, einen solchen Empfang hatte er bislang noch nie erlebt, doch blieb er gelassen. Unter dem Menschenauflauf schienen sich keinerlei Kämpfer zu befinden. Und da Dastan dazu ausgebildet war, es selbst mit drei standardmäßig ausgebildeten Soldaten aufzunehmen, hätte es ihm wohl nicht sonderlich viele Probleme bereitet, sich gegen die aufgebrachte Meute zu erwehren. Erst recht nicht unter der Mithilfe der anderen. Doch soweit sollte es nicht kommen. Als Alexis das Wort übernahm, ließen die Dorfbewohner allmählich ihre Waffen sinken. Dastan nutzte die Chance, die Leute ein wenig unter die Lupe zu nehmen. Bauern, Holzfäller, einfache Handwerksleute ... mal vom Kleidungsstil abgesehen unterschieden sie sie nicht allzu sehr von seinen Landsleuten.
Dann jedoch blieb sein Blick an einer Person hängen. Das ... Nein, das bildete er sich ein. Oder? Diese Frau hatte tatsächlich vier Arme! Zugegeben, er hatte schon groteskeres gesehen, doch sie stach damit deutlich aus der Masse hervor. Was für ein seltsamer Kontinent dies doch war. Ob sie gefährlich war? Sie erweckte zumindest nicht den Eindruck, doch wie man es ihm in während seiner Ausbildung gefühlte tausend Male eingebläut hatte: Unterschätze niemals deine Gegner. Auch, als der Wirt sie zur örtlichen Taverne führte, bekam er das seltsame Wesen nicht mehr aus dem Sinn.

Mir Skepsis musterte er den Hauptraum des ... Gasthauses. Es könnte durchaus eng werden, aber das Problem würde sich schon lösen lassen. Und notfalls mussten sie halt etwas zusammenrücken. Allerdings gab es im Moment etwas anderes, das ihn mehr beschäftigte. Hast du vorhin auch dieses ... Wesen gesehen? Ich bekomme es nicht mehr aus den Gedanken.
Ja, ich habe sie gesehen. Allerdings weiß ich nicht mehr darüber als du. Frage am besten die Leute, sie müssen ja etwas über sie wissen, wenn sie unter ihnen lebt.

Stimmt. Oder aber ... wir fragen sie direkt, sobald wir sie erneut treffen. So klein, wie dieses Dorf ist, dürfte das nicht lange dauern.
Dann sah Dastan an sich herunter: Seine Gewandung starrte wortwörtlich vor Dreck. Sie musste unbedingt gereinigt werden, sein Mantel ebenso. Seine Waffen hingegen waren noch in einem guten Zustand. Vielleicht sollte er hinunter zum Fluss gehen und seine Kleidung dort schnell waschen... Das Ganze konnte er mit einem schnellen Bad verbinden, dann gab es einen weniger, der ein Bad im Badezuber wollte. Ja, das schien ihm plausibel. Außerdem hasste er es, bloß über Gedanken mit Aero zu kommunizieren, er fühlte sich wohler, wenn er frei sprechen konnte. Den anderen hatte er schließlich noch nicht davon erzählt, und bislang schien es noch nicht notwendig. Also ging er erneut zum Fluss, über welchen sie hier her gelangt waren.
Nachdem er seine Kleider abgelegt hatte, tunkte er sie mehrfach ins Wasser und rieb den groben Dreck heraus. Als die Kleider dann am Ufer zum trocknen lagen, stieg er selber am Rand des Flusses in das Wasser und entspannte sich. Zugegeben, es war etwas kalt, aber das machte ihm nichts aus. Aero saß auf einem Stein am Ufer. "Achja, das tut gut. Endlich mal etwas Zeit für mich allein."
Nun, nicht allein. Immerhin bin ich noch da. Oder bin ich Luft?

"Ach, hab dich nicht so. Du weißt, wie ich das gemeint hab. Es ist fast wie in alten Zeiten, nur du und ich."

Wie in alten Zeiten ... vermutlich würde es niemals wieder wie "in alten Zeiten" werden. Sein Mentor war tot, und er war ein gesuchter Mann. Auch wenn er seine Unschuld bewies und den Dolch zurückbrachte, würde er bestraft werden. Aber er würde es überleben.
Keine Sorge. Ich bin sicher, der Meister wird eine milde Strafe wählen. Immerhin kannst du nun beweisen, dass du nicht am Mord beteiligt warst und du hast ein gestohlenes Artefakt geborgen.
"Du hast vermutlich recht. Doch überhaupt gilt es zunächst, einen Heimweg zu finden. Ich bezweifle, dass die meisten Seefahrer auch nur eine Ahnung haben, wo die Tjal-Inseln liegen. Und wenn wir einen dieser Teleport-Apparate finden, brauchen wir wen, der weiß, wie man sie nutzt. Ich fürchte, wir werden eine Weile hierbleiben müssen."
 
Scipor hatte keine Antwort von Grimhild erwartet, weßhalb er vorerst von dem Vorhaben Mai das Amulett zu übereichen ablies und sich erst einmal Grimhild zuwendete. "Schön das ihr mich nicht davonjagt. Ich meine, ich wurde schon aus Städten geschmissen weil ich Leute in meiner Wolfsform gerettet habe, das ihr so tolerant seid überascht mich auf angenehme weise. Und Fischöl... Naja, ich halte allgemein nicht viel von Fischen. Ich halte mich lieber an die Tiere mit dickeren Knochen, auch geschmacklich."
Als die Gruppe dann weiter unterwegs war, schwieg Scipor. Er genoss es mal wieder in einem Wald zu sein und sog die Gerüche durch seine Nase. Langsam aber sicher meldete sich wieder ein Gefühl in seinem Unterbewusstsein. ...hunger... Noch war er kaum wahrzunehmen, aber demnächst sollte er wieder Nahrung zu sich nehmen.

Als die kleine Gemeinschaft dann das Dorf erreichte, bot sich Scipor ein mehr oder weniger vertrauter Anblick. Wenn die Einwohner jetzt noch auf ihn zugestürmt kommen würden, wäre es genau wie in all den Dörfern aus denen er vertrieben wurde. Nur eine Sache war anders. Ein einziger Grund warum nicht sofort in den Wald floh als die provisorisch bewaffneten Dorfbewohner in Sicht kamen. Ein Wesen, das er noch nie zuvor gesehen hatte. Unter den verschiedenen beeindruckenden Merkmalen stach einer hervor: VIER Arme. Scipor schüttelte den Kopf in dem Glauben ener Haluzination zu unterliegen, schloss die Augen, atmete tief durch und öffnete sie wieder. Immernoch da. Keine Halluzination. Interessant... Man lernt doch nie aus... Er blendete alles um sich herum aus, und beobachtete für einen Moment nur dieses unbekannte Individuum. Sehr interessant. Er bekam garnicht wirklich mit wie sich der Rest der Gruppe nach den örtlichen Diensten erkundete. Erst als sich die Menschen und anderen Wesenheiten um ihn herum in Bewegung setzten konnter er sich aus seinen Gedanken lösen.

hunger. immernoch war der Fressdrang gering, aber gewahr der Tatsache das er seit Rakka pleite war, würde er wohl kaum im Ort essen können. So wendet er sich schnell an die Gruppe, bevor diese im Dorf verschwindet: "Geht schonmal vor, ich geh nur schnell in den Wald und suche mir eine Kleinigkeit zu essen." Dann begiebt er sich in den Wald. Nunja, Fleisch würde jetzt wohl nicht auf seinem Speiseplan stehen. So dicht am Dorf war die Wahrscheinlichkeit zu groß das ihn jemand als Wolf sah. Also: Auf in den Wald, Früchte, Pilze oder irgendwas anderes pflanzliches suchen, zur Not nachreifen lassen und essen. Hoffentlich fand er suf die schnelle auch etwas nahrhaftes, es sollte ja schliesslich noch vorhalten.
 
Mana lächelte Trish mit den Augen an. Wie ein Mensch in Wolfsform zu lächeln hätte den falschen Eindruck erweckt, insbesondere aufgrund der unnatürlich vielen scharfen Zähne, die ihren Kiefer in dieser Form zierten.
"Ich bin ein Geist. Gebunden an den Magier, den Ihr hinter mir seht. Es war notwendig, um in dieser Welt direkten Einfluss nehmen zu können. Wir jagen einen Kult, der versucht sich meiner Brüder und Schwestern zu bemächtigen daher ist es mir ein persönliches Anliegen mit dieser Gruppe zu reisen."
Alexis hob eine Augenbraue.
"Du sagst das, als ob es dir unangenehm wäre mit mir zu reisen."
Mana gluckste.
"Oh keineswegs. Ich habe dir viel zu verdanken. Du ahnst nicht einmal wie viel."
An Trish gewandt fügte sie hinzu: "Wir können das gerne im Gasthaus näher besprechen. Unsere Gruppe ist müde und hungrig."
 
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"Ein Geist," wiederholte Trish leise. In der Theorie erklärte das einiges, aber was es in der Praxis bedeutete... Sie folgte dem kurzen Wortwechsel zwischen Mana und Alexis nur mit halbem Ohr, während sie über das sinnierte was sie von dem Wolf, nein, dem Geist, gerade erfahren hatte. Die natürliche Ordnung zwischen Diesseits und Jenseits zu stören war etwas das ihr zutiefst missfiel. Alles im Universum hatte seinen Platz und wenn auch jede Magie in gewisser Weise an diesen Dingen rührte – ihre eigene priesterliche Magie nicht ausgenommen – gab es doch manches von dem man lieber die Finger lassen sollte, selbst wenn man damit nicht das Universum aus der Bahn warf. Das gebot allein schon der Respekt den man dem göttlichen zu zollen hatte.

"Hmm? Oh. Ja. Du hast sicher recht." Die Apsara stand auf und streifte mit den Händen über ihre Hose, bevor sie sich Staub von den Fingern klopfte.

Sie folgte Lars und der Troll Frau in die Schenke und hielt die Tür für die Gäste offen, während der Wirt Grimhild den Weg zur Badestube zeigt. Gerade als der letzte der Reisenden den Raum betreten hatte kam eine schlanke Frau von unauffällig durchschnittlichen Gesichtszügen die Treppe herab, ihr dunkelblondes Haar zu einem dichten Knoten im Nacken gebunden. Ihr folgte dichtauf die rothaarige Tochter der Wirtsleute, die offensichtlich sehr viel mehr nach dem Vater schlug als nach der Mutter.

"Grüß euch. In bin Barbara, Lars Frau." Sie trat recht unbekümmert auf, hatte sie doch von einem der schmalen Fenster im Obergeschoß zumindest einen Teil der Szene vor dem Wirtshaus verfolgen können. Der Kai'shak war schon eine Ehrfurcht einflößende Gestalt, aber zum einen war im Moment nicht anwesend, zum anderen war die ganze Begegnung doch wesentlich friedlicher abgelaufen als Barbara es Anfangs befürchtet hatte.

"Setzt euch doch, während ich mich um's Essen kümmere." Sie deutete auf den größten Tisch im Raum, nahe des Kamins und wandte sich dann an die Apsara. "Trish, kümmerst Du dich bitte um Getränke und vielleicht auch für den Anfang etwas Brot, Wurst und Käse für unsere Gäste?"

"Sicher. Was wollte ihr alle trinken? Bier, Wein, Apfelmost?" Sie nahm die Bestellungen entgegen und holte Becher und ein Tablett unter der Theke hervor. Die eigentlichen Getränke fanden sich in einem Stauraum der unter der Treppe eingebaut war, bis auf das Bier. Davon zapfte sie einen großen Krug aus einem Faß auf der Theke, bevor sie alles zu dem Ecktisch trug.

In der Zwischenzeit hatte Barbara die Glut in der Kochstelle zu einem munteren Feuer entfacht und war damit beschäftigt Weißkraut und gesalzenes Fleisch zu zerkleinern um den Eintopf zu strecken der zum Standard ihrer Küche gehörte und meist über mehrere Tage je nach Bedarf neu gestreckt und wieder aufgewärmt wurde, so wie auch jetzt bereits ein großer Kessel nur darauf wartete. Ihre Tochter schickte sie in den Keller um ihr als zusätzliche Zutaten noch Trockenpilze, Rindswurst, und Lorbeer zu holen.
Obwohl die beiden Frauen auf engem Raum arbeiteten kamen sie sich nicht in die Quere, ein deutliches Zeichen, daß sie gut aufeinander eingespielt waren wenn es darum ging hungrige und durstige Mäuler zu stopfen.

Die Arbeit ging schnell voran, so daß bald der Eintopf vor sich hin köchelte, Getränke auf dem Tisch standen, und Trish gerade ein Tablett mit Brot, Käse, Wurst und einigen Äpfeln zusammenstellte, als Lars den Raum wieder durch die Hintertür betrat. "Trish, bringst Du bitte ein paar Handtücher in die Badestube? Das Tablett nehm ich mal."

Sie dachte einen Augenblick nach, bevor sie dem Wirt mit einem Lächeln das Tablett in die Hände drückte. "Gerne." Sie konnte nachvollziehen warum er sie schickte, statt es selbst zu erledigen. Troll oder nicht, Grimhild war eine Frau. Aber immerhin hatte ihr Lars die Arbeit abgenommen den Kamin anzuheizen. Darin war er weitaus besser und effizienter als die Apsara.

Trish warf einen entschuldigenden Blick in die Runde, vor allem in Mana's Richtung, bevor sie für eine Minute im Obergeschoß verschwand. Sie hätte sich gerne intensiver mit dem Geist unterhalten, aber es sah nicht so aus, als würde die Gruppe gleich nach dem Essen wieder abreisen wollen. Sicher würde sich noch eine Gelegenheit ergeben. Bald war sie wieder zurück und machte sich, einen Armvoll Handtücher tragend auf zum Badehaus, das sie nach kurzem Klopfen betrat.

Sie stutzte einen Moment beim Anblick des dampfenden Badewassers. Das hatte jedenfalls nicht Lars bewerkstelligt. Nicht in der kurzen Zeit. Sie legt die Handtücher auf einen Schemel, nahe des Kamins, bevor sie sich ganz der Troll Frau zu wandte. "Ich bin Trishanimaya. Nennen könnt ihr mich ruhig aber Trish." Sie schaute etwas verlegen drein, als sie merkte, daß sie den Satzbau auch hätte besser hinbekommen können. Eigentlich war sie immer stolz auf ihr Talent für Sprachen gewesen, aber die Unterschiede zwischen Ost und West waren manchmal immer noch ein Hinderniss.

"Geschichten habt ihr sicher mehr zu erzählen als ich. Mana sprach von Geistern und einem Kult. Das klingt nach viel mehr als ich euch erzählen kann. Aber wir können gerne uns unterhalten. Vielleicht später? Ich halte euch nur von eurem Bad ab."
 
Ihre Ankunft im Dorf gelang dank Alexis diplomatischem Geschick reibungslos und erfreulich, bis auf die Tatsache, dass Ta'nor die Dorfbewohner wie gewöhnlich in Angst und Schrecken versetzte. Die vierarmige Frau mit der wunderschönen goldenen Haut nahm Haj'ett ohne Überraschung hin, hatte er auf seinen Reisen mit dieser Gruppe doch schon so manches gesehen, was derart absonderlich war. Außerdem _ was sollte er als sprechende Echse denn sagen?
Nach der Begrüßung durch die Apsara sah er sich in dem gemütlichen Wirtshaus willkommen geheißen und plante schon voller Vorfreude, seinen Gaumen mit einem guten Bier zu tränken. Jedoch fiel ihm schnell ein, dass er seit geraumer Zeit pleite war und nicht sonderlich erpicht darauf, seine Mitstreiter anzubetteln. Merkwürdigerweise hatte sich die Reise, auf die sie sich begeben hatten in finanzieller Hinsicht trotz aller Strapazen, die sie auf sich genommen hatten, noch kein bisschen ausgezahlt. Vielleicht könnte er etwas von den Edelmetallintarsien von Balthasars Turm beim Schmied verscherbeln, denn er hatte mehr dabei, als er für seine neue Armbrust brauchen würde. Den kleinen goldenen Hammer wollte er auf keinen Fall verkaufen.

Als er sich wieder der Tür zuwenden wollte, sah er Dastan grußlos das Gasthaus verlassen. Ihn hatte die Gruppe als allerletztes kennengelernt und noch immer kannte der Echsenmann ihn kaum. Der junge Assassine hatte sich zwar im Kampf gegen Balthasar mehr als verdient gemacht, doch kam es Haj'ett eigenartig vor, dass er sich regelrecht davonstahl. So wartete er einige Herzschläge und wimmelte Trish ab, die seine Bestellung aufnehmen wollte. Er müsse sie leider auf später vertrösten, dann aber würde er ein ganzes Fass leeren. Sie schien zu schmunzeln, ordnete sich aber sogleich wieder in den Reigen ein, den sie zusammen mit des Wirts Frau bildete.
Dastan war noch nicht außer sicht, als er schließlich das Wirtshaus verließ und den Dorfplatz betrat. Sein Blick streifte flüchtig die Schmiede, wo der Dorfschmied unter den "Aah!"- und "Ooh!"-Rufen der Bauern den Kai'schak "zusammenflickte". Kurz tat er so, als gehöre er auch zu den Schaulustigen, dann schlug er sich in die Büsche am Waldrand und folgte dem Assassinen auf allen Vieren. Bald war das plätschern eines Baches zu hören und er duckte sich in den Schatten hinter einem umgestürzten Baum, dessen Wurzeln wie die wirren Haare eines Waldschrats in alle Richtungen abstanden. Gerade wollte er zwischen zwei besonders knorrigen Exemplaren hindurchspähen, als er Dastans Stimme vernahm. Der Assassine unterhielt sich mit jemandem.
Wie in alten Zeiten? Nur du und ich?
Es war seltsam, dass niemand antwortete, doch nach kurzer Pause fuhr Dastan unbeirrt fort.
Die Tjal-Inseln also. Noch nie gehört.
Haj'ett wusste nicht ganz, was er davon halten sollte. Mit wem traf sich der Assassine allein im Wald?
Kurz entschlossen kam der Echsenmann hinter dem Wurzelwerk des Baumes hervor.
"Na, ein Schwätzchen im Grünen.? Slrp!"

Zweierlei brachte ihn nun sehr aus der Fassung:
Erstens: Dastan war alleine.
Zweitens: Dastan badete offensichtlich im Fluss und hatte seine Kleidung am Ufer zusammengelegt.
Sprachlos glotzte Haj'ett zunächst eine Weile, bis er sich zusammenriss und woanders hinsah.
"F-führst du Selbstgespräche?"
Er hoffte, sein Gegenüber würde sich schleunigst bekleiden. Auch wenn es dort sicherlich nichts gab, was er nicht schon gesehen hätte war es dennoch peinlich.
 
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Dastan spürte erst jetzt, wie sehr die letzten Ereignisse ihn erschöpft hatten. Kurzzeitig schloss er die Augen und sein gesamter Körper schien zu schweben. Jeder Muskel flehte ihn an, nie wieder aufzustehen. Dieses Bad war eine wahrhafte Wohltat, wenngleich das Wasser etwas frisch war. Doch noch machte ihm die Temperatur nichts aus.
Er fragte sich, was wohl als Nächstes geschehen würde. Als Grimhild sich nach ihrer Position zu erkundigen, hatte er „Port Milan“ aufgeschnappt. Eine Hafenstadt, das ließ zumindest der Name vermuten. Dorthin würde es sie vermutlich verschlagen, nachdem sie sich hier erholt hatten.
Dann trat der Echsenmensch Haj’ett aus dem Dickicht hervor.
Dastan zuckte zusammen, als er so überrascht auftauchte und dann auch noch fragte, ob er Selbstgespräche führte. Die Peinlichkeit konnte man förmlich aus der Luft greifen.
„Oh, Haj’ett …“ Er sah sich kurz um, ob nicht noch wer wie aus heiterem Himmel auftauchen wollte. Der Zeitpunkt hätte günstiger wohl nicht sein können. „Könntet … könntet ihr euch kurz umdrehen?“ Der Echsenmann tat, worum Dastan ihn gebeten hatte und der Assassine beeilte sich, seine Kleidung rasch anzulegen.

„S- Selbstgespräche? Ähm …“ Dastan tat sich schwer, die Wahrheit zu sagen. Als er in den Orden aufgenommen wurde, hatte er schließlich geschworen, den Kodex zu befolgen. Gebe niemals die Geheimnisse des Ordens an Außenstehende weiter. Auch die Blutadler waren ein Geheimnis des Ordens. Und es widersprach seiner Loyalität dem Orden gegenüber, auch nur die geringste Kleinigkeit zu offenbaren.
Erzähle es ihm ruhig. Ich glaube kaum, dass der Orden es jemals erfahren würde, wenn ihr ein derart kleines Geheimnis eine halbe Welt entfernt preisgebt.
Da mochte Aero wohl recht haben. Außerdem wollte er ja, dass diese Leute ihm vertrauten. Er stieß einen tiefen Seufzer aus.
„Nein, keine Selbstgespräche. Ich … ich spreche mit Aero.“ Er deutete auf den Adler, der mittlerweile wieder auf seiner Schulter saß. „Ihr müsst wissen, er ist kein gewöhnlicher Adler. Er ist viel intelligenter und hat die Gabe, telepathisch mit anderen Lebewesen zu kommunizieren. Ich habe ihn schon, seit … ach egal, nicht so wichtig. Aber ich führe keine Selbstgespräche.“
 
Der Kai'shak kam an die von dem Dorfbewohner genannte Stelle. Doch weder die Apsara, noch jemand von seiner Gruppe, war noch dort. Doch die verbliebenen Bewohner des Dorfs waren sehr auskunftsfreudig. Es interessierte Ta'nor nicht, ob dies aus Höflichkeit, oder Furcht geschah. Für ihn ging es um das Ziel und Empathie hatte man von einem Kai'shak nicht zu erwarten. Kurze Zeit später betrat er das Gasthaus. Dort war der Mann, der vorhin mit Alexis gesprochen hatte. Lars hieß er, wie sich der Berserker erinnerte. "Wo ist Trishanimaya?" Der Mann machte große Augen. Gerade warf er noch den Holzscheit ins Feuer, den der Gastwirt in der Hand hatte. "Trish... ähm... was wollt ihr von ihr?" Die Unsicherheit triefte geradezu aus dem Mann heraus. Ta'nor hatte nicht vor ein zweites Mal zu fragen und das schien der Mensch zu merken. Lars sah sich hilfesuchend um, sah in die Gesichter der anderen Fremden. Dann kam es ihm falsch vor zuerst die Leute in sein Haus zu bitten und dann einem von Ihnen etwas vorzuenthalten. "Sie ist hinten in der Waschküche, aber dort könnt ihr jetzt nicht rein. Die Trollfrau badet gerade und ich weiß nicht..." Ab diesem Zeitpunkt war 'Ta'nor schon durch die Tür. Auch wenn er sich ganz schön bücken musste, passte er hindurch. Der Dampf umfing sogleich seine ganze Rüstung. In diesem Dunst musste der eiserne Hüne recht imposant, oder bedrohlich aussehen, wie man's nimmt. "Trishanimaya. Der Schmied Ove hat meine Rüstung repariert. Ich wollte ihn mit einem Dienst von mir bezahlen, doch er wollte, dass ihr das entscheidet. Was wollt ihr? Ich kann Feinde töten, magische Wesen aufspüren, Lebewesen eskortieren, oder Informationen beschaffen." Die Frage kam ohne Umschweife heraus. Die Kai'shak sind sehr direkte Wesen und ebenso sprechen und handeln sie. Bei dem Vergleich mit dem Kopf und der Wand sei zu erwähnen, dass meistens die Wand eher nachgab als der Kopf des Kai'shak. Von daher haben sie ihre Handlungsweise nie geändert seit ihrer Erschaffung.
 
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Reaktionen: Andy1967 und Arukai
Trish fuhr auf dem Absatz herum als sie die Tür hinter sich hörte. Wer bei allen Dämonen würde denn ausgerechnet jetzt...

Ein Scharfes "Ja sagt mal," war alles, was ihr über die Lippen kam, bevor ihre Augen aus Gesicht zu quellen schienen und der angefangene Satz in einem undeutlichen Stammeln endete. Den Kai'shak hatte sie am allerwenigsten erwartet, und mit jedem Wort das unter seinem Helm hervor dröhnte wuchs ihre Überraschung.

Es dauerte wohl eine halbe Minute bis Trishanimaya sich von ihrer Überraschung so weit erholt hatte, dass sie auf die Tür deuten konnte duch die Ta'nor grade hereingekommen war. "Wir reden besser draußen. Nein. Besser noch in Wirtschaft."

Als sie die Schankstube erreichten war Trish's erste Handlung sich einen Becher unter der Theke zu greifen und sich einen Schluck Bier zu zapfen. Sie konnte immer noch nicht ganz glauben welches Geschenk ihr da so plötzlich in den Schoß gefallen war. Ganz sicher gab es niemand den sie lieber tot als lebendig sehen würde, und es gab kein magisches Wesen das sie aufgespürt haben wollte. Aber eine Eskorte... Informationen... Mit beidem konnte sie vielleicht etwas anfangen.

Als sie schließlich das Wort an den Kai'shak richtete sprach sie leise und langsam, trotz aller Hoffnung, dass sich nun ihr Schicksal wandeln würde eher ungläubig welche Chance ihr der Dorfschmied da womöglich eröffnet hatte.

"Ich würde euch ja bitten um Eskorte in meine Heimat, aber ich könnte nicht mal die Passage für mich bezahlen. Aber... könntet ihr mich nach Port Milan begleiten und helfen einen Kapitän zu finden der in den Osten fährt und vertrauensvoll genug ist eine Botschaft zu befördern? Wenn das nicht zu viel verlangt ist?"
 
Der Eisenberg schien Trish gar nicht zugehört zu haben. Warum sollte er sich für jene interessieren, die seine Rasse sonst jagte? Doch alles andere als Feindseligkeit schlummerte inmitten des Berserkers. Seine Stimme klang monoton wie eh und je und er schien sich sogar im Sprechtempo der Frage anzupassen als er meinte. "Wenn ihr warten könnt, werde ich euch in eure Heimat eskortieren. Nur habe ich zuvor den Auftrag bekommen diese Gruppe zu beschützen!" Er sah sich um, wie sie da alle im Gasthaus saßen, zumindest die, die anwesend waren und sich Speis' und Trank servieren ließen. Über die Bezahlung schien sich keiner Gedanken gemacht zu haben. "Wenn diese Gruppe aufgelöst wird, oder ich wieder freigegeben werde, stehe ich euch zu Verfügung Aspara." Er drehte lediglich den Kopf und sah aus dem Fenster. "Port Milan ist einige Tagesmärsche von hier entfernt. Ich komme erst von dort. Es würde also ohnehin einige Zeit dauern bis wir dort ankämen. Da wird es einfacher sein ich bringe euch nach Hause, wo immer dies sein mag. Allerdings würde auch erst eine Pflichtentbindung nötig sein, wenn ihr euch entscheidet lieber nach Port Milan zu reisen." Ta'nor wägte gerade ab, was gefährlicher war und entschied, dass es nicht eindeutig bestimmbar war. Auf der Reise in die Heimat dieses vierarmigen Wesens würde eine vielzahl von Gefahren lauern, zumal er sich nicht auskannte. Den Weg nach Port Milan war er jedoch schon einmal gegangen. Dem entgegen standen jedoch die vielen Wassermassen, welche der Kai'shak auf den Tod nicht ausstehen konnte. Zudem könnten immernoch versprengte Teile der Schlangenbruderschaft in Port Milan verblieben sein. Sollte dem so sein, wäre es ohnehin nirgends sicher auf ihren Wegen - für alle die mitgeholfen haben den Turm, oder Balthasar zu stürzen. >Ich darf meine Aufgabe nicht vernachlässigen!<, rief er sich in den Sinn. "Wirt, wenn ihr rohes Fleisch habt, gebt mir 3 Pfund! Ihr werdet in Dienstleistungen bezahlt. Ich kann Feinde töten, magisches Geschöpfe aufspüren, oder Informationen beschaffen. Vielleicht wollt ihr auch irgendwo hin. Wenn es nicht zu lange dauert, kann ich euch dort hinbringen. Ich garantiere für eure Sicherheit!"

Lars zuckte zusammen, als sein Name gerufen wurde. "Nun. Ich habe da Pökelfleisch. Gut abgehangen. Allerdings weiß ich nicht ob noch 3 Pfund davon übrig sind. Wir haben hier normalerweise nicht so großen Gästeandrang." Er sah Trish fragend an. Vielleicht wüsste sie wieviel davon noch da ist. Doch zu einer genauen Feststellung kamen sie gar nicht, da der Berserker Lars wieder ins Wort viel. "Ich brauche rohes Fleisch. Noch nicht erhitzt, oder verdorben." Lars schluckte bei dem Gedanken warum dieses Wesen unbedingt rohes Fleisch wollte. "Da ist noch ein Schwein von Bauer Stevig. Es sollte beim letzten Dorffest gegrillt werden. Ich wollte es eigentlich Morgen pökeln und Räuchern, aber wenn ihr meint... Ähm Trish Liebes, bist du so gut und gehst in die Voratskammer nebenan und holst drei Pfund davon? Es hängt ganz hinten wo es kühl ist." Ta'nors Helmschlitz wanderte wieder zurück zu der Aspara. Er sagte jedoch nichts.
 
Haj'ett war beeindruckt von der telepathischen Verbindung, die der Vogel und Dastan unterhielten. Das also war des Rätsels Lösung. Als der Assassine seine Blöße endlich wieder bedeckt hatte, schickte er sich an, den gefiederten Begleiter angemessen zu begrüßen. Eine kleine Verbeugung und ein höflicher Gruß schienen ihm angemessen. Er hatte einmal gehört, dass Vögel und Reptilien, wie er es war, auf eine gewisse Art verwandt waren. Der Echsenmann hatte keine Ahnung, wie man zwischen Federn und Schuppen eine Vetternschaft entdecken vermochte, doch vielleicht war ja doch etwas dran? Man lernt ja nie aus.
Der Vogel neigte den Kopf und blickte scharf und musternd aus klugen, schwarzen Knopfaugen. Doch schien er keine gedankliche Botschaft übermitteln zu können oder zu wollen. Seis drum, dachte Haj'ett. Wenn der Vogel etwas von Bedeutung zu sagen hat, dann würde Dastan es sicher weitergeben.
Sofern dieser überhaupt die Wahrheit gesagt hatte. Ein Weitgereister, der viel gesehen hatte, war vielleicht gewillt zu glauben, dass ein Mann mit seinem Raubvogel sprechen konnte, doch musste es deswegen noch lange nicht stimmen.
Aber er sah keine Lüge in Dastans Augen. Der junge Mann schien offen und ehrlich geantwortet zu haben, deswegen beließ der Echsenmann es dabei.
Außerdem konnte er jetzt schlecht zurücknehmen, dass er sich vor einem Vogel verbeugt hatte...
"Wenn es Euch nichts ausmacht, werde ich nun zum Gasthaus zurückkehren. Es gibt einiges zu bereden und meine Kehle sehnt sich nach einem Getränk. Vielleicht möchtet Ihr und Euer begabter Vogel mir Gesellschaft leisten?" Er hielt kurz inne, als ihm die Sache mit dem Geld wieder einfiel.
"Vorher möchte ich der Schmiede noch einen Besuch abstatten. Ich habe einiges an Edelmetall, für das sich der Schmied eventuell interessieren könnte. Ich werde schon einmal vorgehen."

Der Schmied erholte sich gerade von seiner Arbeit an dem kaltschnäuzigen Kai'shak. Ein wenig erschöpft saß er auf einem Schemel bei einer Werkbank und tupfte sich mit einem Lumpen den Schweiß von der Stirn. Weniger die körperliche Arbeit, als die Gegenwart Tan'ors schien ihn müde gemacht zu haben, was Haj'ett durchaus verstehen konnte. Der emotionslose Riese war ein schwieriger Zeitgenosse, seiner direkten Art zum Trotz.
Der Echsenmann ließ seine Tasche zu Boden plumpsen und kramte einige Stücke verbogenen Metalls hervor. Es sah aus wie Kupfer, doch mit einem goldgelben Stich. Fabelhaft!
Der Schmied staunte nicht schlecht, als Haj'ett ihn beauftragte, es zu handlichen Barren einschmelzen zu lassen. Sein Lohn würde ein Anteil des schönen Metalls sein, den er mit ein paar Münzen auf die Hand noch vergrößern könnte.
Zufrieden verließ Haj'ett die schmiede und spielte mit den Geldstücken in seiner Börse. Zeit für einen Trunk!

Im Wirtshaus ging es nun etwas ruhiger zu. Tan'or bekam soeben eine beachtliche Portion Fleisch serviert und die übrigen Gruppenmitglieder hatten sich zu Speis und Trank versammelt. Der Echsenmann wandte sich sogleich im Stillen an Alexis. Was hatte er im Sinn, wie es weitergehen könnte?
Noch waren nicht alle Mitglieder anwesend, deswegen wäre es unangebracht, eine allgemeine Diskussion zu starten.
Aber es interessierte Haj'ett, was sein Freund wohl zu sagen hätte.
 
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