RPG Endless Travellers: Darkness Rising

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Harvald, der immer noch bei Oriak stand, beobachtete den Elfen und das Mädchen aus wenigen Schritten Entfernung. Sie schien sich wieder einigermaßen beruhigt zu haben und hatte in dem Elfen offenbar jemanden gefunden, dem sie mit ihrer Neugier auf die Nerven gehen konnte. Nachdem dieser Feyndrihal eine Schriftrolle gebracht hatte sprach er aus was er dachte. "Auch ich traue euch und euren Gefolgsleuten nicht. Wir sollten uns darauf einigen, dass wir vorübergehend das gleiche Reiseziel haben. Der Zirkel der Sternenmagier ist für mich eine alte Legende. Ich weiß nicht welche Geschäfte ihr oder der Elf dort zu erledigen habt. Ich weiß auch nicht ob die Magier dort für die Invasion verantwortlich sind oder ein Gegenmittel haben. Niemand konnte mir sagen, was dort geschieht, doch wenn es mit der Dämoneninvasion zu tun hat, will ich es wissen."

Dem Elfen war es offenbar, nutzloser Weise, gelungen die Inschrift auf dem Boden zu entziffern. Offensichtlich war er darin besser als im praktischen Umgang mit Goblins, dachte Harvald noch, als Serafine plötzlich einen unterdrückten Schmerzlaut von sich gab und zu Boden fiel.

Mit den Worten "Was ist mit dir, Fina", stürzte Harvald heran, doch bevor er sie erreichte rappelte sie sich schon wieder auf. Sie sah Harvald Oriak und Feyndrihal einen Augenblick lang an, als habe sie sie noch nie gesehen. Dann ging sie einige Schritte zu einer anderen Inschrift hinüber und sagte mit klarer Stimme, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt: "Und hier steht nur Wasser kann eine Wüste verwandeln. Wasser ist Leben. Liebe ist lebendiges Wasser. Irgendwo muss noch eine Inschrift sein, vielleicht auf der anderen Seite"

Harvald und die beiden anderen sahen sie verblüfft an. Wieso kannte sich das Mädchen mit alten Schriften aus. Harvald den eine Ahnung befiel, fragte sie "Wer bist du?"

"Ich bin Semiramiss. Meine Schwestern nennen mich Mira. Das reicht auch", antwortete die Frau im Plauderton mit einem scheuen Lächeln, "und du bist der nette, gewalttätige, alte Mann, von dem die anderen beiden immer reden. Ich bin froh, dass du bei uns bist."

Sie drehte sich zu Feyndrihal. "Und ihr Feyndri'Hal seit freundlich und ein wahrhaftig gebildeter Mann, ich mag euch und hätte euch gern näher gekannt und von euch gelernt, als ich noch lebte und euch Oriak sage ich, meine Schwester ist klug und heißblütig. Zuviel ist in den letzten Wochen geschehen. Urteilt nicht zu vorschnell."

Als Harvald die verwirrten Blicke der beiden anderen sah sagte er nur trocken: "Nicht jetzt, es ist eine längere Geschichte und es scheint mehr daran zu sein, als ich bis letzte Nacht glaubte."
 
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Je mehr Haj'ett sprach, je deutlicher das Bild seiner Seele für den Narren wurde, desto ruhiger wurde dieser. Feste begriff um was es dem kleinen Kerl ging. Solche Momente waren wirklich selten. Da wirst du durch die Launen der Welt durch die halbe Welt geschleudert und denkst ein trostloseres Gefängnis könnte es nicht geben und dann begegnet dir jemand wieder dieser feine Kerl. Ganz untypisch für den Harlekin schien sich alles in ihm zu beruhigen und er lauschte den Worten des Armbrustschützen, während er dessen Waffe in den Händen halten durfte. Es kam dem Narren vor als würde er einen tiefen Blick in die Seele eines Mannes bekommen der mehr Schneid' besaß als man auf den ersten Blick vermuten mochte. Wenn Ihr wüsstet... Still schwiegen Finger und Karten, bedächtig lauschte jeder Atemzug des bunten Mannes dem Geschuppten. Hätte er eine Wahl gehabt nicht mit ihnen gehen zu können, so hätte sich Feste jetzt umentschieden. "Nun.." Er gab dem Fernkämpfer sein gutes Stück zurück. "Dies ist ein beeindruckendes Stück Waffenkunst von dem ich keine Ahnung habe und Ihr mein Herr seid ein beeindruckender Mann Euer Zunft. Wenn alle Agamas diesen Schneid und diese Tiefgründigkeit besitzen, sollten wir froh sein, dass Eurem Volk nicht nach Eroberung trachtet. Die umliegenden Ländereinen um euren Sumpf würden schneller fallen als gegen das alte Iskossa-Reich." Der Narr machte einen Purzelbaum nach vorn und nutze den Schwung um in einer fließenden Bewegung aufstehen zu können. Natürlich war alles voller Sand und er putze so gut er konnte die Körner aus seinen Fransen. Trotzdem bekam man nicht den Eindruck als war es eine gedankenlose Handlung gewesen. Vielmehr schien der Narr bewusst den feinen Sand in seiner Kleidung eingegangen zu sein um so aufstehen zu können. Dann wandte er sich erneut an Haj'ett und klopfte ihm aufmuntern auf die Schulter. "Ob aus dem feuchten Landen im Westen oder dem Kaiserreich im Osten. Wir haben alle unsere Bestimmung und angesichts euer Offenheit kann ich mehr tun als nur eure Frage nach eurem Weg beantworten." Feste griff in seinen Wams der eine weitere versteckte Tasche offenbarte und holte eine Rolle mit mehreren Papierstücken heraus, welche alle ordentlich aufgerollt waren. Diese wurden entblättert und vor Echse und Goblin in den Sand gelegt. "Ich war nicht ganz aufrichtig zu Euch was meinen Weg angeht. Auch wenn Ihr meint, ich habe Euch nur wenig darüber gesagt, so hätte ich dies tun müssen." Er fächerte die Pergamentstücke auseinander. Feste war gespannt auf die Reaktionen. Jeder dieser, teilweise vergilbten Papierstücke zeigte die Zeichnung eines alten Gruppenmitglieds. Alexis, Haj'ett und Feyndry’Hal fielen sofort auf. Sie waren alle in eindeutigen Zeichnungen festgehalten und wirkten teilweise wie in einem Stillleben. Alle Stücke waren nach dem gleichen Muster bezeichnet worden. Da gab es immer eine große Profilzeichnung wie sie auf Steckbriefen zu finden waren in der Mitte und rundherum waren kleine Zeichnungen der Charaktere in verschiedenen Situationen entstanden. So gab es z.B. eine kleine Zeichnung wie Haj'ett an einem Tisch saß und etwas aß oder wie er eine Treppe hinunterkam. Alexis wanderte auf seinem Papyrus einfach eine Straße in einer Stadt entlang, oder wirkte einen Zauber. Selbst Mana war als Frau und als Wolf aufgemalt. Doch neben den drei bekannten der aktuellen Gruppe gab es auch Zeichnungen mit alten Kampfgefährten. So waren auf ihnen Jarha, Amenhotep, Ta'nor und Akuma vermerkt.

Die untersten beiden waren wohl noch zwei anderen Gruppenmitgliedern gewidmet, aber inzwischen waren sie zur Unkenntlichkeit verwischt. Flecken und Schlieren legten die Vermutung nahe, das sie wohl schon einiges an Wasser, Hitze, Stößen und Schlägen ausgesetzt waren. Immerhin trug sie Feste unter seinem Wams. Wer weiß was sie alles erdulden mussten. Der Narr ließ die Zeichnungen auf Haj'ett wirken. "Es ist nicht so, dass ich euch nicht gekannt hab als ich euch sah. Ich habe euch nur nie persönlich kennen gelernt. Meine Aufgabe in einer kleinen Gruppe, die unter dem Decknamen Schlangenbruderschaft operierte, war alles zu wissen was es zu wissen gab. Jeder Feind, sollte zu jeder Sekunde immer mindestens einen Schritt hinter uns sein. Meine Augen und Ohren hatten Euch lange genug im Visier umzu erfahren was Ihr einem Feind niemals anvertraut hättet und doch war meine ganze Arbeit auf den ersten Blick gegen Euch nur ein Vorwand für meine eigentliche Aufgabe. Ich arbeitete mit der Schlangenruderschaft, in der Tat, doch nie für sie. Ich war eine lange Zeit in der Nähe des Maestro dessen Größenwahn den Riss erzeugt hatte. Ich studierte mit Spiller Bände von dicken Büchern, dessen eigener Haufen von Sklavenjägern Euch im Sumpf aufgelauert hatte und dessen Golem das kleine Dorf vernichtet hat in der die Aspara lebte. Ich half Balthasar bei dem Plan die Geister zu fangen die für das eigentliche Ziel dieser Unternehmung notwendig waren. Ihr habt ihn getroffen nicht wahr? Er hat den Hammer an Euch verloren damals in Rakka. All diese Schurken, die genügend Machenschaften auf ihrem Gebiet aufzuweisen hatten um allein für ein bekämpfenwertes Ziel gehalten zu werden, kannte ich und doch war ich ihr größter Feind. Denn nichts ist gefährlicher für einen Schurken als ein Vertrauter der keiner ist. Ich habe geholfen wo ich konnte und doch war ich mehr als einmal sicher die Schlangenbruderschaft hätte eure Gruppe wackerer Recken niedergerungen." Feste hob das Papyrus mit Haj'etts Zeichnungen auf und betrachtete es im lauen Wind des Nachmittags. "Euch mag das Gefüge der Welt nichts bedeuten, aber Ihr könnt es lenken, ob ihr wollt oder nicht. Ich schätze das haben wir alle gemein, wie wir hier sind." Er sah zu Twiggy und lächelte sie freundlich an. "Dabei ist es völlig unerheblich wie sehr man an sich glaubt oder was man ist. Viel wichtiger ist, für wen die Anderen einen halten."

Der Harlekin gab Haj'ett seine Abbildungen. "Mein Ziel mag nicht edel sein, und ich habe weniger Edelmut in mir als der Kai'shak hier.", er nickte zu Ta'nors Zeichnungen, "aber ich weiß was meine Taten bewirken und weiß wen ich beeinflussen kann. Eure Seele gehört nur euch Haj Myrgoberanzan Hejaj Musasha Pruas Branza Ett. Wenn Ihr nicht an Euch glauben wollt, so lebt in der Gewissheit, dass andere es tun und nach dem freigiebigen Blick in Eure Seele habt Ihr mich ebenfalls für Euch gewinnen können. Wenn ich Euer Leben durch mein Handeln schützen kann, dann seht von nun auch dies als Gewissheit an. Allein durch mein Nichtstun ist halb Goddar in die Luft geflogen und auch wenn es niemand weiß so habe ich mehr für die Vernichtung der Welt getan als ganze Städte des Westen in ihrem egozentrischem Handeln zusammen." Feste hatte lang mit ernster Miene gesprochen und weder ein Glucksen, noch ein Grinsen entwich während der ganzen Zeit seiner Kehle. Er hatte wohl lange nicht mehr so offen gesprochen. In seinem Geschäft führte Offenheit selten zum Erfolg, sondern wurde vielmehr mit Verrat und Schmerzen gekrönt. Erst jetzt wo er all diese Dinge freimütig zugegeben hatte wandelte sich seine Mimik wieder in die grinsende Fratze die ihm ebenso gute Dienste als Maske diente wie die Echte auf dem anderen Teil seines Gesichts. "Jetzt sollten wir aber wirklich mal los. Sonst rennen uns Elf, Wüstenbursche und fahler Bengel noch weg." Er machte auf dem Absatz kehrt und stiefelte zu Alexis und Lithia herüber. "Hedda ihr Turteltauben. Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber unsere Führer scheinen sich schon auf einen freien Nachmittag eingestellt zu haben. Wir sollten sehen, dass wir Land gewinnen, meint ihr nicht auch?" Er zwinkerte beiden zu und latsche einfach an ihnen vorbei schnurstracks auf Tarek und Wazir zu. "Guten Tag die Herren. Ich darf mich als eines der jüngeren Mitglieder dieser Unternehmung zählen. Den Zuspruch unseres Hexenjägers habe ich... Der Kahlköpfige, wenn er sich Euch nicht vorgestellt haben sollte." Er nickte Glöckchen klingelnd mit dem Kopf hinter seine Schulter auf den Magus. "Ich denke wir können dann bald los. Es sei denn Eure Erfahrung, über Wüstenwind, Sonnenstand und Ortskenntnis lassen auf lausige Umstände schließen. Was meint Ihr?"
 
Lithia blickte zu dem Magier hinauf und ertappte sich dabei, sich über sein Schmunzeln zu freuen. Es war doch etwas Positives, wenn ein Mensch lächelte, also konnte Lithia nicht alles falsch machen. Nicht ganz so leicht zu verschrecken wie der Echsenmensch, glaubte Xynalithia mit diesem Menschen ein paar Worte wechseln zu können, ohne dass er das Weite suchte. Die Wesenheiten mit denen er gereist war, sagten der Priesterin leider wenig und ehe sie ihn über alles einzelne ausfragte, hielt sich Xynalithia lieber zurück. Die Art und Weise, wie er bei dem Wort „Anführer“ innehielt, war sowieso bei weitem interessanter. Der Hexenjäger schien sich nicht ganz einig darüber zu sein, inwiefern er ein Anführer war oder was für ein Anführer er sein wollte, so vermutete Lithia zumindest. Empathie, daran fehlte es der ehemaligen Eroberin gewiss, doch wenn man sie nach ihren Erfahrungen in Zeiten ihrer Führung fragen würde, konnte man wertvolles Wissen erlangen. Schließlich hatte Xynalithia durch ihr Schicksal nicht nur gelernt was sie richtig, sondern auch, was sie falsch getan hatte. Doch dieser Magier fragte sie danach nicht und wahrscheinlich hatte er nicht einmal mitbekommen, dass es Lithia nicht entgangen war, wie wankend er auf seinem Posten stand. Lithia setzte sich auf ihre Unterschenkel und sah Alexis forschend an.
Meinen Verstand hat man mir gewissermaßen schon einmal genommen. Ich glaube, so furchtbar kann es für mich nicht werden.“, sagte sie nachdenklich. „Die Herrin möge mir beistehen.“, murmelte sie dann ganz leise, ihr Blick schweifte für einen Moment dabei durch Alexis hindurch. Als sie wieder an diesen jetzigen Moment dachte, stand sie langsam wieder auf, nahm ihren Überrock mit hoch und sah dem Magier in Augenhöhe in seine genauso seltsamen Augen.
Für einen Augenblick war sie gewillt, nicht an ihre unsichtbaren Ketten zu denken. Sie fasste sich an den Stein auf ihrer Brust, als wollte sie ein fremdes Auge bedecken; dabei war es mehr eine deutsame Geste, als aufrichtiger Glaube daran, dass es je möglich sei, sich von jenen Ketten zu lösen oder zu verstecken.
Ich war nicht in Port Raven, doch ich bin mir sicher, es war wirklich das pure Chaos. Nicht nur du bist ein Anführer. In einer solchen mehr oder minder ähnlichen Führungsposition stand ich auch einst und ich weiß, was es heißt, seine Leute auf dem Weg an sein Ziel zu verlieren. Ich verlor alle.. gewissermaßen... jeden und alles, was ich je kannte.“, erklärte sie. Ich verlor mich.
Lithia sah dem Magier mit starrem Blick auch weiterhin in die Augen. Vielleicht unterzog sie den Magier gerade einer wirklich unliebsam-plötzlichen Lehre, oder sagte ihm gleich auch etwas, was er längst wusste, doch was sie ihm sagen wollte, war das wohl eigenwilligste und bedeutsamste, was ihr in ihrer Situation über die Lippen kommen durfte.
Ich habe jeden verloren, weil ich selbst nicht wusste, was das Ziel ist und wo unsere Reise endet. Ich habe jeden und einfach alles verloren, weil ich nicht überzeugt genug war, von dem, auf das wir zusteuerten. Was ich tat war geleitet von unaufrichtigen Intentionen und ich werde nie vergessen, welch ein Opfer ich dafür erbrachte.“, erzählte Lithia. Ich habe so vieles und das Wichtigste vergessen, aber das vergesse ich nie. Sie schluckte kurz und atmete aus und wieder ein, als hätte sie die Luft angehalten, als sie diese Sülze auszusprechen versuchte.
Wenn du weißt, was das eure Ziel ist.. Und du den Weg darauf zu mit völliger Überzeugung beschreitest, wenn du es tust aus den aufrichtigsten Gründen und Gefühlen, dann.. Dann wirst du als Anführer nicht scheitern, so wie ich es tat. Du wirst sie alle bis ans Ziel und das Ende der Reise bringen, wenn du mit voller Überzeugung sagen kannst, dass dein Ziel das Richtige ist.“, sagte Xynalithia. Das hätte er mir voraus..

Daraufhin sah sie rasch wieder weg, nicht länger in seine Augen. Was nur hatte sie da für einen Monolog geführt? Ob ihre Herrin akzeptierte, wenn sie derart frei sprach?
Etwas erschrocken von ihrer eigenen Erkenntnis, dem aufkommenden Schuldgefühl und der Aufrichtigkeit in ihren Worten starrte sie einmal mehr durch Alexis hindurch und nahm langsam die Hand von dem ovalen Stein, der sich so unwirklich kalt angefühlt hatte.
"Hedda ihr Turteltauben. Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber unsere Führer scheinen sich schon auf einen freien Nachmittag eingestellt zu haben. Wir sollten sehen, dass wir Land gewinnen, meint ihr nicht auch?", platzte der Narr in die Unterhaltung hinein. Lithia blickte den Narren perplex an, doch dankte ihm im Inneren. Er hatte diese für sie fast schon peinliche Unterhaltung gesprengt und verhindert, dass Alexis allzu viele Fragen über ihre Erzählungen stellen konnte - oder?
Und außerdem hatte er Recht, so fand Lithia. Sie mussten bald aufbrechen und Lithia konnte es kaum abwarten, von diesem Ort zu verschwinden.
 
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Feyndri'hal wich sofort skeptisch und erschrocken sprunghaft zurück und sah komplett überrascht zu der sich windenden Frau, sah fragend zu Harvald und Oriak, nahm seine Hand schon mal Richtung Schwertknauf, als sie sich wieder aufrappelte. Was dann jedoch geschah, ließ den Elfen die Augenbrauen harsch in mehr als Skepsis zusammenziehen und regelrechtes Misstrauen sorgte dafür, das er nach seinem Schwertknauf griff und die Hand dort beließ. Wirklich verwirrt sah er den Dämonenjäger an. Wieso lebte sie noch, wenn sie Geister in sich trug, oder gar einen Dämon? Harvald beantwortete zunächst seine ungestellten Fragen, doch geklärt war noch lange nichts für ihn. Doch er nickte und harsch atmete der Elf aus. Ließ den Knauf seiner Waffe los, doch war und blieb sehr angespannt. Harvald war mit ihr gereist? Er schluckte hart und blickte Semiramiss an.

„Seid gegrüßt. Semiramiss?“, brachte er ihr jedoch nur zögerlich nicht ganz fassen könnend was gerade vor sich ging entgegen, vernahm ihr Nicken und sah mehr als skeptischen Blicks zu Harvald. Er musste sich erst einmal sammeln, doch trat dann gefasst zu der von ihr entdeckten nächsten Schrifttafel hinüber und besah sich die Zeichen. Es waren die selben und wand sich um und nickte, seine Arbeit machend. „Ja das steht da.“ bestätigte er mehr den anderen als ihr. Suchend fuhren seine Augen die Umgebung ab. Dann schob er die Frau freundlich kurz beiseite, als er abermals an ihr vorbei ging und legte nahe einer verwachsenen Steinformation die Hand auf den Fels unter den Ranken. Fühlte Rillen und riss dann das Grünzeug herab. Auch hier legte er eine Schrifttafel frei und putzte Dreck, Rankenrückstände und Staub aus ihnen. Trat zurück.

"Selig, wer... dieses geschaut hat... und so unter die Erde geht! Er kennt das... Ende des Lebens! Er kennt auch... den Anfang!“

las er jetzt frei erneut vor und trat dann langsam zu Oriak und Harvald rückwärts zurück, während Mira immer noch da stand und meinte: „Das ist doch ganz einfach, oder?“ Feyn blickte sie an, dann nacheinander auf die beiden Tafeln und die Tür. „Ihr seid die Schriftexpertin, sagt Ihr es mir.“ und musterte die immer noch körperlich unveränderte Frau, die einen anderen Geist in sich trug? Diese lächelte ihn schweigend an. Sie hatte weder Schwierigkeiten seinen Namen auszusprechen und schien auch sonst sehr gebildet zu sein. Lange sah er sie durchdringend schweigend an. Ob das eine Auswirkung Port Ravens war? Er legte zwei Finger an seinen Nasenrücken, schloss seine Augen und musste Bilder aus seinem Geist abschütteln, sie gehörten jetzt nicht hier her. Er hatte überlebt, Saskia hatte überlebt, alle hatten überlebt denen er begegnet war. Alle... lebten.

Er blickte abrupt auf und sah Semiramiss an. Atmete hörbar ein und hörbar aus. „Ja.“ bestätigte er ihr ihre Frage und sah erfreut zu den Inschriften als suche er nach etwas. "Ja aber natürlich..."
 
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Semiramiss sah Harvald erwartungsvoll an. "Nun los Harvald es ist so einfach. Die Lösung steht vor deinen Augen."

Harvald dachte einen Moment nach und antwortete: "Staub ist die Antwort. Von Staub bist du genommen, zu Staub sollst du werden, der Anfang und das Ende des Lebens. Und Staub gibt es hier wirklich genug."

"Nein, Harvald", Semiramiss lachte. "Du hast wieder nicht zugehört. Obwohl, die Antwort passt zu dir. Sie ist falsch und doch richtig. Die Antwort lautet Leben. Was muss ich jetzt mit der Lösung tun. Was meint ihr Herr Elf. Ich versuche es einfach einmal."

Wie eine tänzelnde Traumwandlerin ging sie zwei Schritte zu der ersten Inschrift zurück und berührte eines der Schriftzeichen, das sanft zu glühen begann. Dann eilte sie auf die andere Seite und berührte dort ein identisch scheinendes Zeichen. Beide Zeichen schienen heller zu glühen. Mit einem Knirschen senkte sich die Platte um eine Unterarmlänge ab und begann sich zur Seite zu schieben.

Ein Schwall kühler, aber muffig riechender, Luft schlug ihnen entgegen. Hinter dem Tor offenbarte sich im Licht der Morgensonne ein ziemlich steil abfallender Gang der ins Dunkel führte, groß genug war um einen Mann und ein Pferd durchzulassen.

Alle Anwesenden hielten sich ob des Geruches instinktiv die Nasen zu. Als der Geruch verflogen war kniete Harvald nieder und spähte in die Dunkelheit. Seine Augen enthüllten einen geraden Gang der zu lang war als dass er ihn hätte bis zum Ende sehen können. Dann fiel sein Auge auf einen Stein, der vor seinem Knie lag. Er hob ihn auf und steckte ihn in die Tasche. Die Stimme in seinem Hinterkopf, die so oft höhnische Kommentare zum Besten gegeben hatte, brach in Gelächter aus.

"Das ist ja mal eine Überraschung." entfuhr es Harvald. "Wir sollten nachsehen was dort unten ist. Vielleicht finden wir dort was wir nach der letzten Nacht am meisten benötigen, ein wenig Ruhe und Schutz. Ich gehe hinein und sehe mir das mal an. Meine Augen sehen auch im Dunkeln hervorragend. Fina, entschuldige Mira such bitte die Zunderbüchse mit dem Zahnrad und dem Docht am Deckel in meinem Sack. Wir werden sie brauchen können."

Bevor jemand antworten konnte, verschwand Harvald in der Dunkelheit. Nach ungefähr 10 Minuten war er wieder zurück.

"Der Gang ist groß und gerade, als sei er von der Urmutter aller Steinschuppen in den Fels gefressen worden, ungefähr 2 Mannslängen breit und eineinhalb hoch. Wir können problemlos die Pferde hineinführen. Euer Kamel allerdings sollte an einigen Stellen den Kopf ein wenig herunter nehmen, denke ich. Dort wachsen versteinerte Eiszapfen von der Decke. Der Gang führt ein gutes Stück recht steil in die Tiefe und am Ende liegt eine Überraschung. Diesmal eine positive denke ich."

"Ist Euch schon aufgefallen, es muss irgendeinen magischen Schutz geben. bemerkte Semiramiss und wies auf die Öffnung im Boden. "Kein Sandkorn weht in die Öffnung. Wir werden hier nicht verschüttet werden. Einen besseren Schutz vor dem Sturm werden wir kaum finden."

Semiramiss gab Harvald die Zunderbüchse und der drehte das Steinschloss gegen den Feuerstein sodass die Funken stieben. Schon beim zweiten Mal begann der Docht zu brennen. Er drückte ihr die Flamme in die Hand. "Geh voraus und leuchte, ich werde dir folgen."

Seiten und Gewölbe des Tunnels, schienen mit einem metallischen Puder überzogen zu sein. Sobald die Reisenden mit der Lampe und Fackeln in den Tunnel gegangenen waren, hatten sie den Eindruck als sei alles wie ein glitzernder Sternenhimmel, der erstrahlt.

"Ist das schön", rief Semiramiss aus. "Hier war bestimmt schon seit Jahrhunderten niemand mehr." Harvald rieb kurz an dem Material und murmelte nur "Narrengold". Und wieder lachte die Stimme in Hinterkopf.

Nach einigen Minuten Weges öffnete sich der Gang zu einer riesigen Halle deren Decke man in dem Licht der Zunderbüchse kaum erahnen konnte. Von der Decke hingen Gesteinsformationen aus weißem Kalk, die mal wie versteinerte Eiszapfen, mal wie sorgfältig gefaltete Gardinen wirkten. Den Hintergrund bildeten weitere bizarre Gebilde, in denen sich Gips und Sandstein mischten. Das wichtigste befand sich jedoch auf dem felsigen Boden. Wasser - ein ganzer See, von in der Dunkelheit unübersehbarer Größe, bedeckte den Höhlenboden. Ein leichter Nebel lag auf der Wasseroberfläche.

"Es ist atemberaubend" flüsterte Semiramiss sichtlich ergriffen.
 
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Feyn beoabachtete Semiramiss jetzt fasziniert. Ihre Bewegungen waren anmutig, ihr Lachen ehrlich, der Umgang mit Harvald vertraut. Und sie zauberte zunächst ein Schmunzeln auf des Elfen Lippen mit ihren Antworten an Harvald und dann ein kurzes aufkichern. Ja, dieses Person hatte etwas. Ein leichtes Kopfschütteln im Grinsen und er sah was sie tat. Doch als sich die Zeichen ihrer Bestimmung hingaben und ihren Zweck offenbarten, sowie das grollende Geräusch der sich senkenden Platte den Boden leicht erzittern ließ, erstarb sein Lächeln wieder und er legte die Hand an seinen Waffengriff, doch wandte sich schnell mit ekelndem Gesicht und wedelnder Hand ab und unterdrückte ein Würgen, als er sich Richtung Oriak umwand und dann wieder zum Eingang sah. "Vorsicht, wir haben hier schon so manche Überraschung erlebt, Harvald...“ riet er ihm noch, als der Dämonenjäger niederkniete und etwas aufhob, lauschte seinen Worten und seufzte dann die Arme vor der Brust verschränkend und sah wie er in der Höhle verschwand. „Macht er das immer so?“ fragte er die gespaltene Persönlichkeit der Frau und sah skeptischen Blicks zu ihr. Doch er gesellte sich dann in der Zeit wo Harvald verschwunden war zu Oriak.

Erneut trat er neben ihn Schulter an Schulter in die andere Richtung blickend und senkte rechtsblickend seinen Kopf, als er ihn leise ansprach: „Ich habe nicht Euch, sondern mich beleidigt gefühlt. Von Euch weiß ich das Ihr auf Euch selbst aufpassen könnt, ich machte mir Sorgen um sie.“ und sah ihn an. „Nach allem was wir erlebten, ich mit... dir, war ich mir nicht sicher ob sie nicht ein Messer ins Fleisch kriegt. Wäre ich du, hätte sie es nicht so leicht gehabt. Bei uns, ist so eine Geste eine Aufforderung zu einem Kampf. Eine sehr ernst zu nehmende.“ und sah in sein Gesicht. „Ihr reistet mit mir, Ihr seid mein Führer durch diese Wüste, also seid ihr Teil von... meiner Reise. Hier ist abermals nicht mein Land, nicht mein Volk und wieder... erwies ich Respekt.“ er lächelte eisig und sah über die Schulter zu Semiramiss, die es nicht hörte weil sie mit ihrem Kram beschäftigt war. Er ging dann zu Abu und nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Wasserschlauch. Trat dann wieder an die Stelle des Eingangs zurück und lauschte. Schüttelte mit dem Kopf und wunderte sich über Harvald.

Er lauschte gelassen als der Dämonenjäger wieder hervortrat und berichtete.
Eiszapfen?... Feyn wunderte sich noch und blickte sich nach Oriak um was wohl Steinschuppen sein mochten, lauschte dann weiter, nickte ab und an und beobachtete die Frau mit Harvald in ihrem Tun aus nächster Nähe.
Als beide im Eingang verschwunden waren, nahm er Abus Zügel auf trat erneut zu Oriak und lauschte abwartend. Oriak setzte sich in Bewegung und der Elf folgte ihm. Dunkel dunkel dunkel eng... dachte er noch, aber dann stockte der Elf der Atem und er weitete die Augen.
„Hhh.“ und sah das Glitzern und Leuchten an den Wänden, über ihm und sogar unter ihm. Sacht fuhr seine Hand über das Gestein und sein Blick glitt in die Ferne. Es war kalt, und hart und doch war sein Glanz so warm. Er schluckte und versuchte den Anschluss nicht zu verlieren. Als die drei ihm voraus in die große Kaverne traten erblickte auch er die Überraschung. Er sah sich um. Heimat... waren seine ersten Gedanken und seine Augen füllten sich mit Tränen und er kniff sie beherrscht zusammen. Seit langem hatte er noch nicht einmal annähernd das Gefühl seiner Heimat so tief verspürt wie hier. Es war überwältigend angekommen zu sein. Nach einigen Sekunden hatte er sich wieder gefasst und atmete erleichtert aus. Dann führte er Abu zu den anderen und besah sich diese Eiszapfen.

Die Geräusche hier erhallten wohltuend in seinen Ohren er fühlte Frieden.
Es war so erfüllend.
 
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Oriak hatte sich die letzten Vorgänge zwar ruhig angesehen, war aber ebenfalls von der Offenbarung überrascht worden, das in dem unfreundlichen Mädchen noch ein zweites steckte. "Wie klein doch die Welt ist." hatte er sich dann gewundert, als er daran dachte, das er mit Maku ja schon so jemanden kannte, der mehrere in sich trug. War vielleicht nicht ganz so eine Besonderheit wie einst gedacht so etwas.

Dann lösten sie das Rätsel, was zugegebener Maßen leicht war, selbst er wäre darauf gekommen und er war eigentlich nicht so der Typ für solche Dinge.
Doch als sich die Öffnung vor ihnen auftat meinte noch etwas gespürt zu haben, etwas feines im Sand, ganz leicht nur. Er blickte misstrauisch über die Schulter in die Spalte, durch die sie gekommen waren. Doch dann redete der Elf in an und der Mensch blickte ihn an. Er zuckte mit den Schultern. "Ein Messer im Fleisch bringt sie nicht um." und mit einem kurzen Lächeln: "Und das hat schon manch vorlauter Person zur Besserung verholfen. Sie hat mich beleidigt und bedroht, nur weil ich offenbar aussehe wie jemand, auf den sie wütend ist. Doch sie ist noch sehr jung, da gehören solche Fehler sicherlich dazu. Auch ist sie offenbar ziemlich verzogen und weiß nicht, was sich gehört und was nicht, aber auch das gibt es. All das bringt mich nicht um. Ich habe mir ihr nichts zu schaffen, nicht wenn sie mir so kommt. Wenn sie irgendwann entscheidet mich nicht als Feind zu sehn, dann lass ich sie gerne von vorne anfangen. Bis dahin muss ich wohl auf meine Männlichkeit aufpassen." Oriak musste kurz lachen und klopfte dem Elf auf die Schulter, bevor dieser wieder zu seinem Pferd ging.
Dann kam Harvald zurück, der das vor ihnen liegende Höhlensystem erkundet hatte und führte sie alle hinein.

Oriak ging als letzter hinein und war ebenfalls angetan von der Art und Beschaffenheit der mächtigen Höhle. Das stetige Funkeln von allen Seiten aus, auch von unten, man könnte meinen man flöge durch einen Sternenhimmel. Wie sich das flackernde Licht in allen Unebenheiten brach und unzählige kurzlebige Schattenspiele gebar. Er kannte ähnliche Höhlen aus seiner Heimat, doch eine solch große hatte er noch nie gesehen. Was man hier für Untaten verstecken könnte! Allerdings, so dachte er sich gleich drauf, bräuchte man dann ein besseres Rätsel um Einlass zu erhalten. Er grinste kurz ob seiner Gedanken und ging dann weiter durch den Gang. Als sie schließlich in der Haupthöhle ankamen und diese ihnen einen sehr großen unterirdischen See darlegte klappte auch Oriak kurz die Kinnlade runter. "Wow, was für ein Schatz!" stellte er erfreut fest und sein Satz wurde durch die ganze Höhle geworfen. "Wunderschön hier." kam es ihm: "Und groß." und sah sich weiter staunend und glücklich um. Der See wie er geheimnisvoll vor ihnen lag, der Nebel, der über seiner Oberfläche stand. All das wirkte so unergründlich und beinahe magisch.

Doch plötzlich, wie sie alle da standen und noch ergriffen waren, von dem Anblick, der sich ihnen bot hallte ein Geräusch durch den Gang, den sie gekommen waren. Ein Schnauben. Oriak fuhr herum und ihm dem Moment fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Na klar! Dachte er sich, die Wüstenteufel hatten nur darauf gewartet, das ihnen jemand die Tür öffnet für ihre Wasserstelle.

"Scheiße!" entfuhr es Oriak, "Nach links rasch!" er zog Tamra hinter sich her und bedeutete den anderen mit wilden Gesten ihm zu folgen, was sie eilig taten. Im Gang wurde es derweil immer lauter. Das Stampfen vieler schwerer Füße war zu hören. Dazwischen Schnauben und Knurrlaute.

"Rasch rasch!" trieb er die kleine Gruppe an und bedeutete ihnen links ein gutes Stück in die Höhle zu gehen, dem felsigen Landstrich am See entlang. "Wir müssen weit genug weg sein, dürfen uns aber nicht verstecken, wenn wir uns ihnen zeigen, aber fern bleiben, sind wir keine Gefahr. Wenn es zu einem Kampf kommt sind wir verloren. Also lasst es nicht dazu kommen." Inzwischen mussten die Tiere schon sehr Nahe sein. "Okay!" zischte Oriak hastig: "Ihr bleibt alle hier! Haltet die Tiere ruhig bleibt einfach hier." Er sah die anderen drei eindringlich und ernst an. "Ich werde gehen, mich den Tieren anbieten." Als der Elf anhob etwas zu sagen machte Oirak eine ablehnende Handbewegung: "Keine Zeit! Glaubt mir, ich weiß was ich tue, ich weiß es!" stellte er klar. "Wenn es gut geht, dann können wir einen kleinen Frieden mit ihnen ausmachen. Bleibt einfach hier und sorgt für Ruhe!“. Dann drehte er sich um und huschte den ankommenden Tieren entgegen.
 
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"Ich will sofort baden, der ganze staub und Dreck der letzten Wochen." rief Semiramiss "Es scheint Monate her das ich das mich letze mal irgendwo in Fawham gewaschen habe."

"Nein, Semiramiss erst füllen wir alle Wasservorräte auf. In machen Bordellen in Port Raven mag es ja als witzig empfunden werden, das Badewasser einer jungen Frau zu trinken, ich jedenfalls konnte dieser Unsitte noch nie etwas abgewinnen. Hilf mir die Fässer und die Flaschen neu aufzufüllen, desto schneller kommst du ins Wasser."

Semiramiss sah die Notwendigkeit der Maßnahme sofort ein und begann mit grossem Eifer die Wasserflaschen aufzufüllen, während Harvald die Fässer entlehrte"

Oriaks Stimme wurde warnend und er begann zu fluchen. erst jetzt ging ihm auf, das er seine Wahrnehmung wieder einmal vernachlässigt hatte. Es kam etwas durch den Tunnel und es war groß. Sofort lud er die leeren Fässer wieder auf und führte die Pferde weiter nach hinten in die Höhle. Semiramiss hatte es offensichtlich auch mitbekommen, nahm die Oellampe, zog den Goldenen am Halfter zu sich, flüsterte ihm etwas ins Ohr und das Pferd folgte ihr die Ohren spitzend, ohne dass sie es führen musste.

Als sie neben Harvald stand brach ein etwa fingerdickes Stück von einem der versteinerten Eiszapfen ab und zeichnete ein kompliziertes, verschnörkeltes Symbol auf den felsigen Untergrund. Als sie die Figur vollendet hatte begann, sie sanft zu glühen und verblasste nach wenigen Augenblicken.

"So jetzt können sie uns nicht mehr hören und selbst wenn wir schreien würden nur noch sehr leise."

"Was war das Mira", fragte Harvald. "und vor allem, woher weißt du das?"

"Der braune Mann, Oriak, hat doch gesagt sorgt für Ruhe", erklärte Semiramiss mit ernster Mine. "Nichts anderes habe ich gemacht. Ich fand die Rune auf einem Boden im großen Tempel von Port Raven dort wo die Gläubigen stehen. Es gibt noch eine zweite, die bedeutet laut. Sie befand sich in der Nähe des Platzes an dem der Prediger steht. Es ist einfache Magie, die eine Rune dämpft im Umkreis von etwa 10 Schritten jedes Geräusch, die andere verstärkt alle Geräusche. Einer der Priester im Tempel hat mir die Magie gezeigt. Er hat mir auch Lesen beigebracht und alles gezeigt, was ich über Runen weiß. Ich war gern im Tempel, denn die Priester hatten immer eine warme Suppe für ein armes Mädchen und im Winter war dort immer geheizt. Das sie dauernd etwas über die Götter erzählten war lästig, aber die Suppe war gut. Einer hat sich meiner besonders angenommen und mir Lesen und Runen beigebracht. Er war ein lieber, alter Mann, wie du Harvald, nur war er nicht gewalttätig." Die Erinnerung ließ sie lächeln. Harvald sah nicht die geringste Angst in ihrem Gesicht.

Harvald zuckte die Schultern und zog seine Axt und nahm sie vor den Körper. "Ich weiss nicht, ob es wirkt, aber es schadet auch nichts."
 
Mit Entsetzen sah und spürte der Elf die Magie der Semiramiss und hörte ihre Worte. Harvald mochte das vielleicht mit seiner Gelassenheit aufnehmen doch für den Elfen mit seiner Begleitung schien das fatal und zu dreist ungefragt so zum Schweigen gebracht zu werden.

Zuerst die Bedrohung an Oriak jetzt auch noch die verwehrte Möglichkeit einer nötigen Warnung, das war ihm zu suspekt und er zog seine Klinge und setzte die gebogene Spitze Harvald an die Kehle während er mit der anderen Hand hart Semiramiss am Hals packte seine Fingernägel in ihre Haut grub sie hart an die hintere Wand drückte und eisig zu beiden meinte: „Eine dumme Bewegung du Gör und er ist tot, ebenso du!“ und sah ihr zu ernst in die Augen, als das sie meinen könnte etwas Dummes zu tun wie sich zu bewegen und auch sein Blick galt nun Harvald, dass er es ernst meinte, besser still zu halten.

„Wenn du Weib glaubst hier über meinen Kopf hinweg entscheiden zu können was das Beste für die Situation ist, lasst ihr mir keine andere Wahl. Du wirst jetzt auf der Stelle und ohne Dummheiten diese Rune wieder vom Boden lösen und deine verdammte Klappe halten!“ er sah zu Harvald. „Dämonenjäger, wenn du glaubst hier so einfach herauszukommen ohne seine Hilfe...“ und nickte hinter sich in Richtung Oriak „...Hast du dich leider getäuscht. Auch wenn du glaubst das es eine Kleinigkeit war, was deine Begleitung mit meinem Führer anstellte hast du dich getäuscht. Also rate ich Euch an, Euch beide zu benehmen und uns nicht so respektlos zu behandeln. Habe ich mich da klar und deutlich ausgedrückt?“
 
Harvald wandte sich langsam um und in die silbernen Einsprengsel in den schwarzen Augen begannen wie Sterne zu funkeln.

Er löschte die Lampe, die zu Boden gefallen war. Wortlos und langsam ging er zur Fackel, die der Elf abgelegt hatte und schleuderte sie ins Wasser, wo sie verlosch. Er lauschte auf alle Herzschläge in der Höhle. So entging ihm auch nicht das Semiramiss Herzschlag sich plötzlich änderte. Er sah alles wie an einem sonnigen Tag. Auch wie der Körper von Semiramiss plötzlich erschlaffte und sich wieder straffte. Serafine war zurück, davon war er überzeugt und sie hatte seinen Dolch. Mit einer eher nachlässigen Bewegung verwischte er die Rune am Boden und wandte sich Oriak zu.

"Nun da ihr offenbar auf der Reise eure Zuneigung zu dem Elfen entdeckt habt, erklärt ihm was geschieht, wenn ich euch angreife. Wenn ihr eure Waffe zieht, wird die Fackel fallen und verlöschen und ihr seht nichts mehr, wie auch der Elf oder die Wüstenteufel, die hier in auf ihrer Suche nach Wasser hereinkommen. Was denkt ihr, könnt ihr mit eurer Waffe dann noch anfangen. Was denkt ihr, welche Chance ein Wüstenkrieger oder ein Himmelself, ein Hyänenwolf, ja selbst eure Wüstenteufel in absoluter Dunkelheit gegen diese Augen haben. Semiramiss könnt ihr ohnehin nicht töten, sie ist bereits in Port Raven gestorben, unter den Balken eines einstürzenden Hauses und sie ist immer noch hier. "

Harvald trat immer weiter aus dem Lichtkegel der letzen verbliebenen Fackel bis er mit dem Hintergrund verschmolz und wechselte im Schatten die Position.

"Was denkt ihr Elf," schallte die Stimmen dumpf aber laut und deutlich aus dem Nichts und brach sich erstmals an den Höhlenwänden, sodass der Ursprung nicht mehr erkennbar war, und Harvalds Ohren ein leichtes Klirren vernahmen. "Könnt ihr einen Zauber schneller sprechen als mein Dolch fliegt, wenn ihr nicht wisst, wo ich bin. Oder euer Schwert schwingen, wenn ihr mich nicht seht, aber ich euch. Was denkt ihr was geschieht, wenn die Höhle von meiner Stimme hallt und die Echos kreuz und quer schallen, sodass selbst die Wüstenteufel nicht mehr wissen, woher der Klang meiner Stimme kommt. Sie werden sich gegenseitig in blinder Wut zerfleischen, denn ich werde nirgendwo sein.

Ihr seit alle Kinder des Lichts, ich hingegen habe Jahre in Höhlen wie dieser verbracht; ich komme aus der Dunkelheit. Sie ist mein Element. Weder ihr beide noch die Wüstenteufel gehören hier her.

Habt ihr gehört, ich könnte die Wüstenteufel und euch allein mit meiner Stimme töten, denn die Decke ist nicht sicher. Also denkt nach was ihr euch wünscht Elf, Licht oder Schatten, Inferno oder Schweigen. Es ist eure Wahl. Gebt mir Serafine und verschwindet zurück ins Licht, wohin ihr gehört, jetzt........ Sofort."
 
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Eiskalte Augen furchten sich zu Schlitzen, und es knisterte bedrohlich in der Hand um Serafines umschlossenen Hals die sie erbarmungslos würgte. Er hatte gefühlt wie sie wieder ihren Geist wechselte und vernahm wie das erste Licht verlosch, doch er sah, wie er die Rune verwischte, also war das zumindest erledigt. Er sah Harvald aus dem Licht entschwinden und blieb regungslos. Er lauschte seinen Worten verharrend bis er mit dem Hintergrund verschmolz und aus seinem Blickfeld war.

Sein Klang hallte von den Wänden wieder und machte es unmöglich Harvald zu lokalisieren, doch das war auch nicht der Plan. Er blickte zu Serafine und sie spürte eine eisige Kälte bei sich. Er drückte fester zu, ging nah an ihren Körper trotz der Klinge in ihrer Hand, dessen Spitze er nun an seinem Bauch fühlte. „Vergreifst du dich noch einmal am Wüstenmann, bist du tot. Hast du das verstanden.“ zischte er ihr erbarmungslos zu und warf sie bevor sie zustach respektlos mit seiner Körperdrehung um 180 Grad ins Licht, so dass sie dort hart zu Boden knallte und blieb im Schatten stehen. Um ihn herum war es nun eiskalt und sein Blick war emotionslos starr auf die Frau gerichtet.

Da war er nun, der wahre Harvald und Feyn steckte seine Klinge wieder ein. Doch sein böser Blick ruhte immer noch auf Serafine, die er auch aus dem Schatten heraus fixierte. Er rührte sich nicht einen Meter, doch es knisterte immer noch bedrohlich.
„Ich hatte dich für einen klugen Mann gehalten – Dämonenjäger!“ rief er eisig und furchtlos aus der Dunkelheit. „Wenn du glaubst eine Chance allein zu haben, dann bitte! Bereite unser aller Leben ein Ende!“
 
Oriak war den Wüstenteufeln etwa zwei Steinwürfe weit entgegen gelaufen als der erste in die Haupthöhle kam. Und was für einer. Selbst für einen Wüstenteufel war das Tier besonders groß. Das Tier war über zwei Meter groß und wohl auch länger als alle Exemplare, die Oriak bisher gesehen hatte. Außerdem war das Tier komplett schwarz. Es hieß das schwarze Wüstenteufel besonders selten seien, weil die Tiere erst in einem hohen Alter eine schwarze Färbung ihrer Schuppen erreichten. Dieses Tier musste einige hundert Jahre alt sein. Eine absolut eindrucksvolle Erscheinung. Dieses Leittier erblickte Oriak und stapfte direkt auf ihn zu.

Oriak selbst machte jetzt das, was er schon zwei Mal beobachtet hatte und hoffte einfach darauf, das es funktionierte. Er ließ sich vor dem ankommenden Tier ehrfurchstvoll auf die Knie nieder und senkte seinen Kopf. Die stampfende Macht die sich im näherte ließ ihn schaudern, aber das durfte er nicht zeigen. Der Wüstenteufel blieb einen Schritt von dem Mensch stehen, der im Angesicht dieses massigen Wesens ziemlich zerbrechlich wirkte. Oriak hob langsam den Kopf und sah das Wesen an. Er blickte in große und für ihn undefinierbare Augen und verlor sich beinahe im Augenblick, als der Wüstenteufel ihn laut und durchdringend anbrüllte. Oriak hielt stand, der hielt ganz still, er wusste, das musste sein, auch wenn es ihn wahrhaftig einschüchterte. Dann schnaubte der Wüstenteufel und schnüffelte an dem Menschen. Oriak zwang sich mit Macht einfach still zu bleiben, es auszuhalten. Dann begann auch er zu sprechen. „Hallo.“ begann er ziemlich unbeholfen und seine Stimme flatterte etwas. „Wir sind hier!“ sagte er jetzt bestimmt und sich zusammen reißend. Er sah das bullige Tier an welches ihn fixierte. „Wir sind keine Gefahr für euch.“ erzählte Oriak eben diesem Tier grade, auch wenn die anderen Wüstenteufel noch nicht zu sehen waren. Das Tier bei ihm grollte ihn abwartend an, der Kopf drehte sich leicht und er blickte auf einen Punkt hinter Oriak, sicherlich auf die anderen. „Wir sind nur Gäste hier bei euch und wir werden euch keine Probleme machen.“ redete Oriak dem Tier weiter gut zu. Seine ruhige Stimmlage und demütige Gestik machten ihr übriges und es schien so, als würde es klappen. Der Wüstenteufel ließ zwar ein tiefes Grollen hören, aber das war schon deutlich leiser als seine vorherigen Laute. Oriak wähnte sich deshalb auf einem guten Wege und redete weiter. Auf spürte er eine gewisse Sicherheit in seine Glieder ziehen, das Herz klopfte nicht mehr bis zum Hals und er schaffte es tatsächlich etwas mehr Ruhe in seine Bewegungen und Worte zu legen. „Bitte lasst uns zu, bitte tut uns nichts, wir...“. Plötzlich schien hinter ihm was zu passieren.
Irgendwas zog die Aufmerksamkeit des Tieres auf sich.

"Nun da ihr offenbar auf der Reise eure Zuneigung zu dem Elfen entdeckt habt, erklärt ihm was geschieht, wenn ich euch angreife. Wenn ihr eure Waffe zieht, wird die Fackel fallen und verlöschen und ihr seht nichts mehr, wie auch der Elf oder die Wüstenteufel, die hier in auf ihrer Suche nach Wasser hereinkommen. Was denkt ihr, könnt ihr mit eurer Waffe dann noch anfangen. Was denkt ihr, welche Chance ein Wüstenkrieger oder ein Himmelself, ein Hyänenwolf, ja selbst eure Wüstenteufel in absoluter Dunkelheit gegen diese Augen haben. Semiramiss könnt ihr ohnehin nicht töten, sie ist bereits in Port Raven gestorben, unter den Balken eines einstürzenden Hauses und sie ist immer noch hier. ". hallte es plötzlich durch die Höhle. Und mit den unbedachten Worten schwang etwas mit, was viel zertörerischer war als ihr plumper Inhalt. Unruhe und Aggression. Und die Seifenblase an Ruhe und Vertrauen, um die sich Oriak gemüht hatte, zwischen ihm und dem Tier vor ihm, zerplatzte augenblicklich. Der Wüstenteufel schrak zurück. Schnaubte entrüstet, warf den Kopf zurück und brüllte durchdringend. „NEIN!!!“ schoss es Oriak durch den Kopf. Der Wüstenteufel stampfte wütend auf und preschte vor. Oriak wollte sich beiseite rollen, doch er war zu langsam. Der Schädel des Wüstenteufels rammte in Oriaks Oberkörper und pesste ihm alle Luft heraus. Oriaks Augen verdrehten sich vor Schmerz und er hatte den Geschmack von Blut im Mund. Dann wurde er sprichwörtlich auf die Hörner genommen und einfach hoch gerissen. Er schaffte es noch „Danke Harvald.“ zu denken und dann schleuderte ihn der Wüstenteufel durch die Luft. Oriak flog wie eine Kinderpuppe davon und als er ein paar Meter weiter unbarmherzig auf dem Felsen aufschlug verlor er das Bewusstsein. Der Wüstenteufel aber stürmte brüllend und knurrend auf die verbliebene Gruppe zu.
 
"Ihr habt mich nicht verstanden Elf, schon damals am Wasserloch nicht. Überleben hat in einem Kampf nicht die erste Priorität. Wer einen Krieg gewinnen will muss selbst zu Krieg werden"

Er wich weiter in den Schatten zurück bis er mit dem Rücken an der Wand stand und die Wand bewegte sich. Es war nicht die Erschütterung des hereinstürmenden Wüstenteufels, der sich erwartungsgemäß auf die einzige Lichtquelle stürzte und sie zum verlöschen brachte. Die Wand lebte. Es sah nach oben, sie war inzwischen offenbar mehr als 2 Mannslängen hoch und damit........ Harvald wollte sich nicht vorstellen wie lang. 30 Mannslängen, vielleicht mehr. Die Mutter aller Steinschuppen hatte er sie genannt. Er griff in den Sack, den er um seine Schultern trug, suchte mit fast zitternden Händen nach dem Beutel mit den Gold und Silbermünzen. Gut, das er das meiste seines Vermögens in Diamanten und anderen Edelsteinen bei sich trug, nur weil es leichter war, natürlich. Ohne das geringste Zögern warf er den Beutel und Gold und Silber regneten auf den Wüstenteufel herab. Die "Wand" hinter ihm bewegte sich schneller. Nun bewegte sich Harvald in seinem Element, dies war das Zuhause seiner Jugend. Die Steinschuppe so riesig, sie würde alles was sich ihr entgegenstellen sollte einfach zerdrücken. Sie würde ihn nicht angreifen, denn die Rüstung aus Steinschuppeneiern machte ihn unantastbar. Tief atmete er den metallischen Geruch der Steinschuppe. Ja, so roch die Heimat. In diesem Moment machte die Steinschuppe eine Bewegung ,die Höhlendecke stürzte ein und Harvald wurde schwarz vor Augen.
 
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Feyndri'hal spürte instinktiv die Gewaltigkeit der Namenlosigkeit angesichts des Alters von diesem Ort und so tat er das, was ihm sein Stand gebot. Er meditierte in Demut auf der Terasse eines Raumes seit er hier erwachte.

Die Hitze brannte auf ihn gnadenlos hernieder, doch ebenso, wie er hierzulande mittlerweile die Kälte der Nacht dankbar empfing, war ihm nun auch die hiesige Hitze des Tages gleichwohl willkommen. Ebenso wie die Einsamkeit und Leere, die das Land ihm auf der Reise immer wieder in stillen Momenten darlegte. Hier, an diesem Ort, ging es nicht um Endlichkeit und Beherrschung der Leistungsfähigkeit seines Körpers während der Reise, sondern um seine Unendlichkeit des Seins und die Öffnung des Geistes für das hiesige Gefüge was das Land am Tag mit dem Himmel der Nacht verband. Getrennt durch Raum und Zeit. Er brauchte einen klaren reinen Elfen-Verstand für das, was dieser Ort und die schweren Bürde seiner Aufgabe, die ihm seitens seines Elfenrates bevorstand, von ihm abverlangte. Losgelöst von Gefährten, Erlebtem und Gefahren. Von diesem Moment an, galten andere Maßstäbe für ihn als die in ihm schon so vermenschlichten. Nämlich die seines Volkes. Er war als Repräsentant der Himmelselfen und als ihr Botschafter hier. Er war nicht als Feyndri'hal vor Ort. Von diesem minimalen Unterschied würde seine Existenz in dieser Welt außerhalb Hál o Durs für ihn abhängen. Also musste er sich befreien, von Erlebtem, Vergangenheit, Bürden und Ängsten und sich einen Moment lossagen von den menschlichen Begleitern oder Andersartigen die er oder sie ihn, bis hier her brachten. Ebenso lossagen von eigenen Gedanken, Empfindungen und Vorurteilen und in Verbindung treten mit dem hiesigen Gefüge unter Berücksichtigung seiner Herkunft.

Erst als seine Haut schon leicht schmerzte, er die Sonne als Stern akzeptieren konnte und eins war mit der wohltuenden Leere, öffnete er die Augen und sah auf den vor ihm liegenden Weg. Er spürte nicht mehr den körperlichen Schmerz seiner Knie, oder gar seinen aufflammenden Durst, der an seinem Verlangen nach Wasser zerrte. Er spürte Hitze, die Hitze eines Sterns in ihm brennen, der seinen Verstand vorbereitend geklärt und seinen Geist nachhaltig bereinigt hatte, für das, was da kommen mochte. Feyndri'hal erhob sich mit einer Klarheit, die der Kälte eines Universums in der Nacht unter dem Mantel des Sternenhimmels würdig war. Jetzt war er bereit dazu, diesem Ort vollends zu begegnen. Und so, setzte er würdevoll gefestigt einen Fuß vor den anderen, während seine zur Spitze geformten Hände einer Pyramide gleich, große schwere Flügeltüren sich mächtig und erhaben für ihn öffneten.

„Geehrter Magister und hochgeschätztes Ratsmitglied, bitte gewährt dem Außenbotschafter der Himmelselfen Hál o Durs einen Augenblick Eurer wertvollen Zeit und Aufmerksamkeit, um ein hochbrisantes Anliegen des Elfenrates zu erläutern.“ begann er mit ungewohnt klarer Stimme, verneigte sich demütig, galant und richtete sich ebenso respektvoll wieder auf, als er hineingebeten wurde.

„Auf meinen Reisen traf ich einen würdigen Vertreter Eures Standes und war durch ihn in der Lage eine differenzierte Kommunikation für die Einschätzung eines Anliegens meinem Volk darzulegen. Doch der Umstand meiner bis dato Unerfahrenheit als Außenbotschafter mit der hiesigen Magie, führte zu einer sehr kompromittierenden und prekären, bis hin zur persönlich nicht vertretbaren Lage, die weder so angemessen noch als professionell angesehen werden konnte. Ich bitte inständig darum dieses persönliche Versagen und die daraus resultierende Fehlleitung nicht zu Ungunsten meines Volkes anzulasten, dessen Vertretung ich mich in diesem Fall als unwürdig erwiesen habe.“ und blickte gefestigt in weiß glühende Augen, deren helles Leuchten direkt aus dem Zentrum der Pupille strömt und dem Blick seines Gegenübers eine mehr als deutbare Qualität verlieh, als er wissend wen er da vor sich hatte dennoch weiter fortfuhr: „Mir ist es wichtig zu betonen, dass es sich hierbei um einen persönlichen emotionalen Fehltritt meinerseits handelte, dem ich mich aus gewissen Gründen außer Stande sah angemessen zu begegnen und bitte diesen Rat um meine ganz persönliche und aufrichtige Entschuldigung sowie der aufrichtigen Entschuldigung im Namen meines ganzen Volkes.“ und verneigte sich ehrfürchtig tief. „Ich hoffe, dass dieser Eklat nicht zu einer Belastung wurde und biete meinen persönlichen Rücktritt als Konsequenz für diesen Umstand an, sollte er bedauernswerter Weise dazu geführt haben.“ und zog jene Schriftrolle aus seinen Kleidern, die dieses Anliegen seines Volkes an diesen hochverehrten Rat enthielt. Nur seine leicht zittrigen Hände in der er das Schriftstück anbot, verrieten die immense Belastung, die sein Verstand hier demütig und konsequent aushielt.

Die Schriftrolle wurde ihm aus den Händen genommen und er richtete sich wieder würdevoll auf, blickte in mittlerweile durchlässige Augen, doch anstatt auf weitere Verwirrung oder Verzerrungen zu treffen, begannen sich Bilder und Empfindungen für ihn unerklärlich zu ordnen: „Ihr habt Fragen?“ wurde vom Magister nüchtern festgestellt. Tief sog der Botschafter die hiesige Luft ein: „Nur eine.“ war die klare Antwort des Elfen und sah ihn an.

[...]

Als der Himmelself die Räumlichkeiten wieder verließ, zeugten nur die noch nicht wieder ganz in dieser Welt verweilenden Augen von seiner eindeutig geschwächten und tiefen Erschöpfung auf Grund der immensen Anstrengung des vergangenen Gesprächs. In seiner Robe jedoch befand sich ein weiteres Pergament, welches er umgehend seinem Volk zukommen lassen musste.
Als er wieder in seinem Raum angekommen war, sank er in dessen Schatten abermals meditierend auf seine Knie und schöpfte Atem. Feyndri'hal wollte sich wieder mit Werten, Maßstäben und Zielen füllen und merkte das es ihm kaum gelang.
 
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Es war seltsam. Lithias Worte ließen sie für Alexis in einem völlig neuen Licht erscheinen. Es war nun offensichtlich, dass er es mit einer facettenreichen Persönlichkeit zu tun hatte, die schon so einiges erlebt haben musste. Er wusste nicht, was es mit ihrem Priesterinnen-Status und ihrer Herrin auf sich hatte, oder was es für sie bedeutete. Sie schien jedenfalls älter zu sein, als ihr Äußeres vermuten ließ.
Dennoch.
Ihre Worte waren das aufheiternste, das er seit langem gehört hatte. Es ging ihm nicht einmal um die Bestätigung als Anführer. Er hatte sich diesen Posten nicht ausgesucht. Nun ja, vielleicht ein bisschen. Aber sie hatte Recht. Es war seine eigene Überzeugung, die ihn so weit gebracht hatte. Und jetzt, da er Dot hatte, eine Aussicht auf eine eigene Familie, auf das Leben, das er sich immer gewünscht hatte, ohne dass ihm je bewusst gewesen war, dass er es sich herbeisehnte, jetzt war er entschlossener denn je.
Er wollte gerade etwas entgegnen, als der Narr die Unterhaltung jäh unterbrach. Richtig. Sie mussten weiter. Die Zeit war nicht ihr engster Verbündeter inmitten dieser Umstände.
Er sah kurz dem Narren hinterher, der sich scheinbar unbeschwert der Truppe angeschlossen hatte und richtete dann seinen Blick wieder auf Lithia.
"Ich danke Euch. Ihr ahnt nicht, wie sehr mir Euer Rat hilft." Er legte sich kurz in Gedanken seine Worte zurecht. "Vielleicht lasst Ihr mich eines Tages an Euren Erfahrungen teil haben."



Die weitere Reise stand der bisherigen in Sachen Entbehrungen und Schwierigkeiten in nichts nach. Tag und Nacht nur Sand und Hitze. Es war so zermürbend und ermüdend, dass Alexis sich die verstörende Anwesenheit der Sternenmagier regelrecht herbeisehnte, nur um wenigstens andere Eindrücke erleben zu können. Doch endlich, endlich erreichten sie einen Fleck in der Wüste, an dem sich das Felsmassiv, das als Sternentreppe bekannt war sich am Horizont abzeichnete.

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Das Gewitter, das von Westen her aufzog wirkte unheilvoll, unheilvoller noch, als das normale Naturschauspiel dem diese Beschreibung zuteil wurde. Rasch könnte man es abtun, obschon ein Gewitter in der Wüste sehr ungewöhnlich war. Doch ein scharfer Beobachter vermochte leicht zu erkennen, dass der herannahenden Schwärze am Horizont eine weitere, unnatürliche Eigenschaft anhaftete: Es bewegte sich mit rasender Geschwindigkeit ostwärts, fast so, als hätte es ein eigenes Bewusstsein. Nur, wenn man sich in unmittelbarer Nähe befand, konnte man die Ursache für das Gewitter ausmachen. Doch hätte kein Zeuge dieses Schauspiels je ein Wort darüber verlieren können, denn es wäre sein sicherer Untergang gewesen.

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Die Stimmung in der Gruppe begann sich ob des endlich greifbaren Ziels ihrer langen Reise aaufzuhellen. Doch der Effekt hielt nicht besonders lang an. Ein Gewitter näherte sich von Westen und steuerte direkt auf das Gebirgsmassiv zu. Zunächst mochte der eine oder andere aus der Gruppe eine Abkühlung in naher Zukunft begrüßen, doch etwas stimmte mit diesem Gewitter nicht.
Als sie schon recht nahe beim Gebirgsmassiv waren, konnte Alexis etwas erkennen, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er hatte sowas schon einmal gesehen.
"Bei den Geistern, nein!", entfuhr es ihm. "Los! Schneller!", drängte er und gab seinem Rappen die Sporen.

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Der Drache brach aus dem Schutz der Gewitterwolken hervor und machte einen Schlenker vor dem Zirkel der Sternenmagi. Nachdem er und der Herold die Lage sondiert hatten, landeten sie am Fuße des Gebirges und der Herold stieg ab. Dann blickte er hinauf und besah die Beschaffenheit des Gebirges.
"Such eine Schwachstelle. Wir müssen den Bannkreis irgendwie durchbrechen, sonst ist unser Vorhaben hier zum Scheitern verurteilt."
Der Drache grollte. "Und was machst du in der Zwischenzeit?"
"Verstärkung holen."
Dem Drachen entfuhr ein kehliges, hässliches lachen, bevor er abhob und um das Gebiet kreiste.
"Nun ist es also so weit. Endlich kann ich meine wohl verdiente Rache nehmen."
Mit diesen Worten hob der Herold seine Arme und mit der gleichen Bewegung entstand ein Knistern in der Luft. Die Realität schien sich zu verzerren, bis die Barriere zwischen den Welten derart geschwächt war, dass sich hinter dem Herold ein kleinerer Riss bildete. Geister brachen daraus hervor und irrten panisch umher, ehe sie davonstoben, um dem zu entkommen, was dann folgte.
Aus der Klaffenden Wunde in der Wirklichkeit, dessen Ränder in feurigen Energiespitzen züngelten, ergossen sich Schattenwesen, die um den Herold herum stoben und auf den Zirkel der Sternenmagi zustürmten. Der Ansturm wurde durch den uralten, in den Fels gemeißelten Bannkreis jäh aufgehalten. Doch das hielt die Schattenwesen, mehr instinkgesteuert, denn vernunftbegabt, nicht davon ab immer weiter dagegen anzurennen, während ihre Zahl stetig anschwoll.

Der Herold blickte schließlich hoch zum Drachen.

"Na komm schon, beeil dich!"
 
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Oriak öffnete kurz die Augen. "Ahaha!" machte er, es war viel zu hell auf der anderen Seite, weshalb er die Augen schnell wieder schloss. Auf dieser Seite war es angenehm dunkel und so blieb er erst mal mit geschlossenen Augen liegen. Stattdessen fühlte er sich. Und er fühlte sich elend. Sein Kopf brummte übel, sein linker Arm fühlte sich irgendwie...dumpf an und war offenbar ein bandagiert. Und auch um seinen oberen Bauch fühlte er einen fest gewickelten Verband. Gleichzeitig fühlte es sich weich an, und was seine Hände fühlten, ließ ihn darauf schließen, das er in einem Bett lag.
"Oha." machte er und stöhnte vor Schmerzen, "Was ist nur passiert?" fragte er sich im Stillen, doch er konnte sich wahrhaftig nicht mehr daran erinnern. Er wusste noch, wie er mit Harvald und Feyn in eine große Höhle gekommen war. "Wo sind die beiden?" schoss es ihm durch den Kopf. Doch das war zwecklos, zu erst sollte er heraus finden, wo er überhaupt war. Er dachte wieder an die Höhle und versuchte sich zu erinnern, was darin geschehen sein mochte. Aber nichts mehr. So sehr er sich auch anstrengte, im fiel nicht mehr ein, was darin geschehen war. Aber da nachdenken auch nur das Trommeln gegen seinen Schädel verstärke, ließ er es auch gleich wieder.

Nach einer kleinen Weile öffnete er noch einmal die Augen. Blinzelte mehrmals gegen die Helligkeit an, die jedoch schon nicht mehr so stark war, wie vorhin noch. Dann schaffte er es sich um zu sehen. Er lag auf einem Bett in einer kleinen Kammer. Fensterlos, aber einige Kerzen, gepaart mir vielen in gelb und orange gehaltenen Stoffbahnen, spendeten ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Er hob seinen linken Arm, von dem ebenfalls in Gelb und Orange bezogenen Bett hoch und sah einen Verband, er hatte sich offenbar den Arm gebrochen. Kurz viel sein Blick auf den großen Verband um Brust und Oberbauch, der galt sicher seinem Brustkorb und ließ ihn vermuten das Rippen betroffen sein mussten. Er sah sich schnell im Zimmer um, aber er konnte seine Sachen nirgends entdecken. Dann blickte er noch ein mal an sich herab. Er trug nur einen weißen Lendenschutz und sah bei der Gelegenheit, das er viele kleine Schnitte und Kratzer davon getragen hatte. Die Frage war bloß, wovon?
"Gut," sagte er sich. "Zeit heraus zu finden, wo ich bin.". Schloss kurz die Augen und atmete tief und aus. Dann drehte er sich um und setzte sich auf. "Naaarr!" machte er stöhnend, als Wellen des Schmerzes durch seinen beschädigten Körper fuhren, als Protest auf die plötzlichen Bewegungen.
Aber er musste auch sagen, das die Bewegung überraschend gut funktioniert hatte. "Also weiter!" sagte er sich und stand auf. Er wankte ganz schön, zu unsicher seine Beine, zu weit weg der Boden. Aber auch das ging bald wieder vorbei und er sah zur Tür. Da wollte er hin. Also machte er einen Schritt. "Aargghh!" machte er mit verzerrtem Gesicht und fasste sich mit der freien Hand an das rechte Bein, dort befand sich am Oberschenkel hinten eine vernähte Wunde, lang wie eine Menschenhand, welche im starke Schmerzen bescherte. "Verflucht!" machte er und humpelte weiter, versuchte das Bein nicht mehr zu sehr belasten. Dann hatte er die einfache Holztür erreicht. Ohne Umschweife drückte er die Klinge herunter und die Tür ging nach außen auf. "Wahhh!" machte der Mann, als er beinahe von der Tür mit gerissen worden wäre. Dann stand er im Türrahmen gelehnt und sah den Gang, der sich dahinter aufgetan hatte, entlang. Er führte, ebenfalls fensterlos aber mit vielen kleinen Lichtquellen erhellt in beide Richtungen ein paar Meter und machte dann jeweils einen Knick.

"Hallo." sprach plötzlich eine Stimme aus dem Gang in seinem Rücken. "Uaarh!" erschreckte sich Oriak und versuchte sich schnell zu drehen, was natürlich kläglich misslang. Stattdessen sank er gegen die Wand und rutschte hilflos an ihr hinab. Ein kleiner Junge stand von ihm und kicherte nun. Hinter ihm stand tuschelnd noch andere Kinder. "Eh, Hallo ihr." grüßte der Mann unbeholfen zurück und lächelte kurz. "Er ist wach!" quietschte nun ein Mädchen hinter dem Jungen. Und plötzlich geriet die Kinderschar in Bewegung. Kreischend und johlend rannten sie durch den Gang davon bis sie um die nächste Ecke verschwunden waren. Dort trafen sie wohl auf einen Erwachsenen, auf eine Frau, er hörte die Kinder aufgeregt durch einander schnattern und eine Frau, die zwischendrin kurz redete. Oriak arbeitete sich eilig an der Wand empor. Und sah sich hektisch um. Doch er fand nichts, mit dem er sich hätte verteidigen können, wenn das nötig werden sollte. Sein Blick blieb bei einer der Kerzen hängen, die in einer Nische nahe bei ihm standen. Die würde er sich krallen, sollte es zum äußersten kommen. Nun kamen die Schritte der Frau näher. Oriak blickte gebannt auf die Biegung vor ihm.
 
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Feyn konnte sich sehr gut konzentrieren in seiner Meditation. Sie war bedeutend tief an so einem Ort wie diesem geworden, das merkte er schnell. Auch wenn er seine alten Werte nicht wiederfand, war er erfüllt von etwas, was er seit langem vermisste: erfüllende Leere.

Sein Geist war endlich zur Ruhe gekommen. Das Einzige was ein wenig störte waren die beständigen leichten Kopfschmerzen wenn er sich mit Magistern in gepflegter Konversation beim abendlichen Mahl austauschte, doch sobald er in Gesellschaft der hier noch lebenden sehr angenehmen Menschen war, erstarben diese erfreulicherweise.

So beendete er seine Meditation als er lautes Kindergejohle und das wilde Füßchengetrappel durch den Gang an seiner offenen Tür vorbeirasen hörte und blickte ruhig vor sich auf eine wunderschöne Kerze, deren warmes Licht seinen ganzen Raum erfüllte. Er hatte schon lange seine Elfen-Robe gegen eine einfache Elfen-Tunika mit einfachen Sandalen getauscht, und strich sich nun sanft eine Strähne seines offenen gepflegten hüftlangen Haars zurück hinter die Ohren, denn er hörte auch die weichen eiligen Frauenschritte die sich in die andere Richtung als die Kinder zuvor im Gang bewegten.

Er war also wach und er war erstaunlicherweise trotz aller Verletzungen nun in dem Gang.
 
Harvald wanderte durch einen langen dunklen Gang. Ohne dass er sie berührte, sprang ein paar Flügeltüren vor im auf und er trat vor die drei in dunkle Roben gewandeten Männer. Der mittlere, aus dessen Augen ein Sternenfeuer strömte sprach ihn an:

"Seit ihr gekommen um eure Ausbildung zu beginnen?"

"Ich, Harvald, ein Sternenmagier, ihr seid wahrhaftig noch verrückter als die Menschen von euch sagen."

"Das ist bedauerlich, sehr bedauerlich." fuhr der linke der 3 Verhüllten fort. "Wir haben Euch, eure Begleiter und eure Tiere auch aus diesem Grund in den Zirkel geschafft. Erlaubt mir eine Frage. Ist es nicht so, das ihr das Herz eines jeden Lebewesens auf Maradar schlagen hört?"

"Ja, schon irgendwie, aber was hat das mit Sternenmagie zu tun? Und ja Serafine, die Kindfrau gehört zu mir, die beiden anderen eher nicht. Wir trafen uns zufällig vor einigen Tagen das erste Mal und jetzt wieder."

"Nun, der Zauber den ein Sternenmagier als Aufnahmeritual bewältigen muss ist", sprach nun der rechte der Magier, "das sein Geist sich überall im Universum verteilt und daher alles zur gleichen Zeit wahrnimmt. Wenn er mit halbwegs klarem Verstand zurückkehrt, ist er ein Sternenmagier. Ihr habt einen wenn auch winzigen Teil dieser Prüfung bereits bewältigt und das ohne jede Anleitung und euer Verstand ist klar und ohne jede Trübung. Das ist beeindruckend. Nur wenige derer, die von sich glauben zum Sternenmagier berufen zu sein, erreichen diese Stufe."

"Die silbernen Einsprengsel in euren Augen sind der Beweis, das ihr den Weg zum Sternenmagier bereits eingeschlagen habt, auch wenn euch dies nicht bewusst ist." ergänzte der linke aus dessen Augen ein weißliches Sonnenfeuer leuchtete. "Ihr steht hier vor uns und seht uns und nicht die Visionen, die wir verbreiten. Ihr seht die Realität. Wenn die anderen nicht eure Begleiter sind in welcher Beziehung steht ihr zu ihnen?"

"Ich traf den Wüstenmann und den Elfen vor einigen Tagen in einer Oase auf der anderen Seite der Utar. Der Elf hatte wohl eine Regierungsbotschaft von welcher Regierung auch immer für euch und hat den Söldner als Führer angeheuert."

"Ja ich hörte so etwas, wir haben ihm eine Antwort übergeben, aber das ist für Euch ohne weiteren Belang . Ihr wisst, dass eure Begleitung etwas Besonderes ist? Sie trägt mehr als eine Seele aber sie ist stark, sie wird es überleben. Eines würde mich noch interessieren," fragte der Mann auf der linken Seite. "Als der Elf euch angriff, ja wir wissen natürlich davon, warum habt ihr nicht zu anderen Mitteln gegriffen, statt dieses theatralischen Auftritts. Er war so unglaublich lächerlich. Lächerlich und dumm."

"Ich kann ein Herz hören, aber ausser meinen Waffen habe ich keine anderen Mittel" antwortete Harvald verwirrt "Ich sah die Seelen von Serafines Schwestern vor einer Nacht in der Wüste. Was eure Frage angeht, nein, ich möchte kein Magier werden. Ich bin ein einfacher Mann und ich will mich der Dämonengefahr stellen und sie bekämpfen. Die Gefahr besteht aber jetzt und nicht in einigen Jahren, wenn ich vielleicht ein Magier sein könnte.

"Ihr habt sie, ihr bedürftet nur einer fundierten Ausbildung." sprach erneut der mittlere der Magier. "Eure Beweggründe verdienen höchsten Respekt, auch wenn wir anderer Ansicht sind. Kommt zurück, wenn ihr bereit seid und nehmt diese Lektion als Geschenk des Zirkels. Ihr werdet die Schläge niederer Wesen einfacher aus eurem Bewusstsein ausblenden können, wenn ihr wieder erwacht. Es ist ganz einfach, seht oder besser lauscht ......" Und alles um Harvald herum verging in einer Geräusch- und Farbexplosion und dann wurde es schwarz.

Harvald erwachte als ihn jemand an der Schulter ergriff. Hatte er das alles nur geträumt, oder war es Realität? Langsam klärte sich sein Blick. Er lag entkleidet unter einem weichen beigefarbenen Fell mit einer Decke. Der Raum war dunkel und tat seinen Augen gut. Nur ein winziges Licht, erhellte den Raum. Harvalds Kopf hämmerte es, als ob jemand in seinem Schädel eine Schmiede eingerichtet hätte und das Atmen fiel ihm schwer.

Serafine saß auf den Bettkannte. mit den Worten: "Trinkt dies, es wird euren Kopfschmerz lindern." reichte sie ihm einen Becher mit einer dunklen Flüssigkeit. Das Pochen im Schädel ließ ein wenig nach und auch der Atem ging etwas leichter.

"Wie fühlst du dich, Harvald" fragte sie mit ein wenig besorgter Stimme.

"Als wäre eine Pferdeherde über mich hinweg getrampelt. Es ist ein Wunder das wir noch leben, eben waren wir noch in einer phantastischen Höhle und jetzt sind wir hier. Aber wo ist hier und wie geht es dir Fina?"

"Wo wir sind, keine Ahnung. Ich sah einen dunkel gekleideten Mann oder war es eine Frau die ein Tablett mit Essen hereinbrachte. Die Person flößte mir den Trank ein und stellte einen identischen Becher neben euer Bett. Mir geht es ganz gut, wenn man berücksichtigt das der Elf mich mit Eismagie angriff. Ein wenig zittrig halt."

Ein reichliches Frühstück, das auf einem Beistelltisch stand lud zum Verweilen ein. "Die Erkundung der Umgebung kann warten." lächelte Serafine, setzte sich und griff herzhaft zu. Es ist angenehm mit einer jungen Frau in einer sicheren Umgebung gemütlich zu frühstücken.

Eine Stunde später verließen beide gut gestärkt den Raum ohne ihre Gastgeber gesehen zu haben. Ein Lichtschein auf dem Gang wies ihnen den Weg ins Freie. Sie traten ins Licht und augenblicklich versagten Harvalds Augen. Zu grell schien die Sonne auf dem Hochplateau.

"Sieh Harvald dort sind unsere Pferde und sie sehen gut aus"

"Tut mir leid Serafine, ich sehe gar nichts, die Sonne"

Serafine ergriff einfach Harvalds Hand und führte ihn zu dem überdachten Laubengang unter dem alle drei Pferde angebunden waren. Nun funktionierten auch Harvalds Augen wieder und er sah, dass die Ausrüstung in bestem Zustand war. Ein dunkel gekleideter Mann, oder war es doch eine Frau, trat an die beiden heran. "Einer der Meister hat uns gebeten alles für eure bedauerliche Abreise vorzubereiten. Wenn ihr noch einen Wunsch habt, werde ich mich bemühen ihn zu erfüllen."

"Ich danke euch und dem Meister für die Freundlichkeit." antwortete Harvald mit einer angedeuteten Verbeugung. "Es ist alles in wunderbarer Ordnung. Es wäre wohl vermessen einen Magier zu fragen, ob ihr über ein leichtes Schwert verfügt, das ihr meiner Begleitung zur Verfügung stellen könntet."

"Durchaus nicht. Wir verfügen über vielerlei Ausrüstungsgegenstände die unsere Adepten zunächst mitbringen und dann später, wenn sie entweder wahnsinnig oder große Magier geworden sind, nicht mehr benötigen. Wartet nur einen kurzen Augenblick."

"Wir können ja schon mal die Pferde beladen. Da wir auf einem Berg sind sollten wir die Last auf alle 3 Pferde gleichmäßig verteilen und nicht reiten bis wir unten sind."

"Harvald, du redest mit der Tochter eines Kutschers.“ ereiferte sich Serafine. "Schon vergessen? Ich weiß wahrscheinlich mehr darüber, wie man Pferde belädt, wie du."

Wäre seine Haut nicht so bleich gewesen wäre Harvald bis an die Haarspitzen rot geworden, doch glücklicherweise kam der dunkelgewandete Mann zurück ein schwarzes Schwertgehänge in der Hand. "Ich hoffe diese Waffe entspricht euren Vorstellungen, der frühere Besitzer ist bei seiner Einführung leider dem Wahnsinn verfallen."

Harvald zog die Klinge aus der Scheide und staunte. Ein Rapier aus gebläutem Stahl, neunhunderzweiundsiebzig mal gefältelt, wie die engen Linien auf der Klinge bewiesen. Eine Meisterarbeit eines Waffenschmiedes für eine Dame von Stand oder einen Assassinen.

Harvald schob die Klinge zurück und gürtete die staunende Serafine. "Nun fehlt euch nur noch ein geeigneter Waffenrock und ihr seid eine Kriegerin."

"Was bin ich dem Zirkel hierfür schuldig?" fragte er an den Mann gewandt.

"Dass ihr irgendwann zurückkehrt und eure überfällige Ausbildung hier antretet," gab der verhüllte Mann zurück.

"Das kann ich nicht versprechen."

"Ihr werdet zurückkehren, auch wenn ihr es jetzt noch nicht wisst, irgendwann......"

Ihr Weg über die Hochfläche führte sie auch an dem im Sand knienden Elfen in einigem Abstand vorbei und Harvalds Hand glitt fast unwillkürlich zur Axt. Serafine ergriff seine Schulter und hielt ihn mit erstaunlicher Kraft fest.

"Harvald, er ist es nicht wert. Wenn du ihn jetzt erschlägst, bist du nicht besser wie er."

"Mich reut das ich ihm aus reiner Freundlichkeit Leben von meinem Leben gab, als ihn ein Goblin vor Tagen angriff. Ihr hättet es mehr verdient, als er. Sollte er dir oder mir nochmals zu nahe kommen, werde ich es mir zurückholen."

"Erstens, wie könnt ihr Leben spenden. Und zweitens, was ist ein Goblin." fuhr Serafine in lockerem Plauderton lächelnd fort und Harvald vergaß seinen Groll für einen Moment.

"Über das erste kann ich nicht reden und was ein Goblin ist Fina....." und so wanderten sie die eher schattige schmale Schlucht hinab, bis sie in die Wüste Utar mündete. Sie hatten gerade das Packpferd wieder beladen, waren aus der Spalte geritten, um sich nach Westen Richtung Fawham zu wenden, als sie die Wolken bemerkten.

"Schon wieder ein Sandsturm. Wir reiten in die Schlucht zurück. Die engen Wände werden uns Schutz bieten"


"Dort, die dunklen Punkte, das sind Reisende, wollen wir sie warnen?" rief Serafine im auffrischenden Wind.

"Sie sehen das Wetter selbst kommen, Fina, also komm und lass uns die Pferde in Sicherheit bringen."
 
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Eine blonde Frau kam um die Ecke und sah ihn überrascht und mit einem leichten Vorwurf an: "Was macht ihr hier?". Fragte sie den Verletzten, während sie näher kam. Oriak war verwirrt. "Ja, was mach ich denn hier?" fragte er doof zurück. Die Frau war jetzt bei ihm: "Kommt, zurück ins Bett, ihr seid nicht in der Verfassung um herum zu laufen." Dann begleitete sie ihn wieder in die Kammer zurück. "Wer seid ihr?" wollte er wissen: "Und wo bin ich überhaupt? Und wo sind...". "Schssst." machte sie bestimmt, "Zuerst legen wir euch wieder hin, dann erzähl ich euch." Als die schmerzhafte Prozedur des Hinlegens erledigt war, setzte sie sich zu ihm und begann Verbände und Wunden zu prüfen. Und sie begann zu erzählen.

Sie waren im Sternenzirkel, am Ziel also und sie waren von Mitgliedern des Zirkels wohl aus der einstürzenden Höhle geborgen worden. "Wie geht es den anderen?" wollte er wissen, nachdem sie ihm eine Flüssigkeit eingeflößt hatte, welche die allgemeine Wundschließung unterstützen sollte. "Wir haben einen gefunden, der nennt sich der fahle Mann, dem geht es gut, seiner Begleiterin, deren Name mit entfallen ist, ebenfalls." Als die Frau von Harvald erzählte, hallte Oriak plötzlich ein "Danke Harvald." durch den Kopf, mit dem er aber noch nichts anfangen konnte. Offenbar hatte er sich für irgendwas beim Dämonenjäger bedankt. "Und wir haben Feyndri'hal, einen Elfen gefunden, ihm geht es auch einigermaßen gut.". "Einigermaßen? Ist das besser als bei mir hier?" wollte der Mann wissen und verzog das Gesicht, als sie die Wunde am Bein betastete. "Ja, es geht ihm besser, ist aber eingeschränkt. Kämpfen oder Reisen würde wohl schwer werden.". "Wo sind sie?" wollte Oriak nun wissen. "Sie sind auch hier im Zirkel, der Elf hat ein paar Mal nach euch gesehen und nach euch gefragt.". "Ein paar Mal, wie lang war ich denn bewusstlos?" wunderte sich Oriak. "Ihr wart zwei Tage ohne Bewusstsein." sagte sie und sah in an. "Oha!" machte er überrascht. "Zwei Tage! Scheiße, so lang war ich ja schon lange nicht mehr danieder gelegen." ging es ihm durch den Kopf. Ihm fiel natürlich sofort die Nacht in Calga ein, wo er von dem Dach gestoßen worden war. Er wischte die weit entfernte Vergangenheit weg und wandte sich der neueren Vergangenheit zu. "War das alles? Wir hatten noch Tiere dort?". Die Frau setzte ihn behutsam auf und begann nun den großen Verband um Brust und Oberbauch zu wechseln. "Die Tiere konnten alle gerettet werden. Sie konnten sich unter eine Eisformation retten, wie ich hörte.". "Gut!" machte er und schloss einen Moment die Augen. Alle waren in Sicherheit, alle waren da, alle.... Er riss die Augen auf als sich ein Gedanke kalt wie Stahl in sein Gehirn fraß. Er packte die Frau am Arm, das die kurz und überrascht schrie: "Wo sind meine Sachen? Wo sind meine Klamotten?" wollte er hastig wissen. Die Frau riss sich los und sah ihn kurz mit einem bösen Blick an. "Eure Sachen sind auch hier, wir haben alles gewaschen und ihr erhaltet alles zurück, nur die Ruhe!" erklärte sie ihn forsch. "Nein, ihr versteht nicht, da war eine Maus in meinen Sachen, eine weiße Maus wohnt in einem Beutel an meinem Gürtel! Wo ist sie?" wollte er aufgeregt wissen, sein Herz klopfte wild. Die Frau dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf: "Nein, da war..." dann stoppte sie kurz und sah ihn wieder an: "Doch, da war eine Maus. In einer Tasche. Doch die ist tot.". Oriak schloss die Augen und ließ sich kraftlos ins Bett zurück sinken. Timmi war tot! Hämmerte es in seinem Kopf aus allen Richtungen. Tot, tot, tot, tot, Timmi, tot, tot, tot... Der Wüstenmann hielt sich den schmerzenden Kopf und Tränen bahnten sich durch die geschlossenen Augenlider ihren Weg. "Hey," machte die Frau, doch Oriak hob sofort abwehrend die Hand und sah sie an: "Bitte lasst mich allein. Kommt später wieder." er zog laut die Nase hoch: "Bitte gebt mir etwas Zeit!" Sie nickte verstehend und erhob sich leise und verließ den Raum. Oriak rieb sich die Augen und ergab sich dem Moment. Er ließ Rotz und Wasser fließen überrollt von dem furchtbaren Wissen einen langjährigen Freund und Partner verloren zu haben.
 
Feyndri'hal hatte sich erhoben gehabt, nachdem er seine Handtücher ergriff um baden zu gehen, doch er war stehengeblieben, als die Frau Oriak berichtete.

Jetzt lehnte er rücklings an der Höhlenwand mit gesenktem Kopf, als die Frau ihm am Oberarm ihre Hand auflegte, einen warmen Blick schenkte und dann entschwand. Sie hatte die Tür angelehnt gelassen und Feyndri'hal sah in diese Richtung. Er hatte seine Worte gehört, hörte ihn weinen. Es berührte ihn tief und er schluckte hart. Dann ging er langsam auf den Türspalt zu, blieb seitwärts davor stehen und blickte hindurch. Er sah furchtbar mitgenommen aus und sein Schmerz war sehr deutlich für den Elfen zu erspüren.

Der Himmelself atmete ruhig und spürte dennoch sein verwirrtes Herz ziemlich deutlich. Oriak verlangte einiges an Konzentration von dem Elfen ab, denn das der Wüstenmann weinte, erinnerte ihn zu schmerzvoll an das Geschehen. Er konnte sie beide nicht mal mehr mit seiner Magie schützen, als er von einigen der schweren Steinen getroffen wurde. Zuviel Reserven hatte er schon aufbringen müssen, um das Gröbste an herabfallenden Steinen zu stoppen und ihre Reisegefährten vor dem Steinschlag zu bewahren nachdem er den zarten zerbrechlichen menschlichen Körper vor ihm erreichte, dessen unheilvollen Aufschlag seine elfischen Ohren bitter wahrnehmen mussten. Denn während er mit seinem Körper einige der Steinschläge, die durch die Last der brechenden Barriere auf beide niedergingen, abfing, vereiste er einen Vorsprung, unter den sich Tamra, Zottel und Abu panisch zurückzogen, bevor er nur noch hoffend eiligst mit letzter Kraft den leblosen Körper Oriaks durch den Steinschlag zum Wasser zerrte und darin mit ihm versank. Die durch das Wasser stark verlangsamten einschlagenden Steine verschonten sie größtenteils, als er seinen Körper mit Oriak an den Rand presste und er ihn dort beatmete bis er selbst das Bewusstsein durch einen Stein am Kopf verlor. Wenn Timmi nicht bis dato schon tot gewesen wäre, wäre sie spätestens da elendig ersoffen, die arme Maus. Dennoch war er ihm eine Erklärung schuldig. Und der Botschafter Feyndri'hal sowie Feyn der Himmelself, sah ihn jetzt in seiner tiefsten Schwäche, den Überlebenden Sohn Oharas. Er war nicht länger gewillt, Menschen, die so ein Leid spielerisch in Kauf nahmen oder verursachten was der Dämonenjäger ihnen antat, je wieder so nah um sich herum zu tolerieren. Er zog für sich diese Konsequenz, da er bitter merkte, das Oriak eine Ausnahme darstellte. Er ihm mehr bedeutete, als er wahrhaben wollte und zulassen konnte. Und so klopfte er leise an die Tür, als er sich direkt davor gestellt hatte, das der Wüstenmann nicht sehen konnte das er durch den Spalt gelugt hatte. „Oriak...?“ sprach er leise hörbar und senkte abwartend lauschend den Kopf.
 
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