RPG Endless Travellers: Darkness Rising

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Als er wieder erwachte war die Sonne ein wenig weiter gewandert und in einer Sandmulde knackte ein winziges Feuer, über dem sorgfältig auf gespießt 2 Schlangenkörper brutzelten.

"Ich kann es zwar nicht so gut wie meine Schwester, aber für ein wenig braten reicht es", grinste Serafine.

"Wo kommen die her?"

"Die Pferde wurden plötzlich unruhig und ich bin nachsehen gegangen. Da fand ich die beiden im Sand. Sie klapperten ständig mit irgendwas an ihrem Schwanz und das störte offenbar die Pferde. Mich ehrlich gesagt auch, dies Gerassel macht einen wahnsinnig. Da habe ich zugegriffen und ihnen den Kopf abgeschnitten. Der Dolch von dir ist wirklich scharf. Da man, wie du sagst, hier nichts verschwenden darf, brate ich sie jetzt. Ende der Geschichte."

Sie zog ein abgetrenntes Stück aus einer Hosentaschen und ließ es rasseln. Harvald war nicht wenig entsetzt. Klapperschlangen und sie tat so als wäre das gar nichts. "Du bist recht schnell in deinen Bewegungen."

"Falls du das wegen der Schlangen meinst, ja sie sind etwas schneller als die Ratten bei uns im Viertel, aber nicht viel. Als Kinder haben wir uns einen Spass daraus gemacht sie mit bloßer Hand zu fangen ohne gebissen zu werden. Man bekam 1 Kupferstück für 10 gefangene Ratten. Ich war eine der Besten."

"Hier draußen kann dich alles töten, sogar die Luft! Sei also vorsichtig Serafine."

Und so knabberten die beiden an den Schlangen während die Sonne sich langsam senkte. Harvald überlegte zu welchen Überraschungen die junge Frau noch fähig war. Die Geschwindigkeit ihrer Bewegungen mussten sie einfach zu einer Schwertkämpferin, nein besser mit einem leichten Rapier, machen und die Zielsicherheit mit der Armbrust. Eine bemerkenswerte Kämpferin.

Du hast aber noch nicht gesehen wie sie gegen einen Menschen kämpft. meldeten sich die Zweifel. Sie ist eine bemerkenswerte Jägerin, möglicherweise auch eine Dämonenjägerin. Ob sie zur Kriegerin oder Kopfgeldjägerin taugt, wird sich noch erweisen müssen. Menschen zu töten ist etwas anderes.

"Harvald", begann Serafine vorsichtig. "Warst du einmal - du weist schon - ein normaler Mensch. Ich meine du bist so menschlich und doch siehst du so anders aus. Ich weiss nicht, was mit meinem Leben gerade geschieht, nichts ist mehr wie es war, wie es sein sollte und ich sitze hier mit jemandem, vor dem ich noch vor 3 Monaten geflüchtet wäre und es fühlt sich richtig an."

"Ich war vor sehr langer Zeit ein normaler Junge, doch eines Tages änderte sich alles, so wie bei dir. Du hast jetzt auch deine Narben Fina, man sieht sie nicht, wie die meinen, aber sie werden dich begleiten," antwortete Harvald. "Unsere Narben haben die Kraft uns daran zu erinnern, dass die Vergangenheit Realität ist."

Danach saßen beide noch eine Weile schweigend da und hingen ihren Gedanken nach während das Feuer niederbrannte.
 
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Sachte schüttelte der Elf mit dem Kopf bei Oriaks Ausführungen. Entweder er war ziemlich naiv oder aber er hatte wenig mit Elfen bislang in der Form wie sie beide gerade zu tun gehabt. Doch laut... traf es sehr gut. Er würde später darauf zurückkommen und nahm ersteinmal den Trank.

„Wieviele Elfen habt Ihr getötet?“ wollte er dann so neutral wie möglich von ihm wissen und schluckte die bittere Flüssigkeit und verzog abermals das Gesicht, ohne ihn wissen zu lassen, ob er ernst oder nachtragend wäre, wenn er die Antwort erhielte. Schlimmer als jetzt könnte es nicht werden und richtete sich dann wieder auf. Es war eine Erleichterung zu spüren, wie der Trank die Kehle hinunterlief und sich wohlig warm im Magen breit machte. Er wollte gar nicht wissen was genau darin verarbeitete war und sah noch, wie Oriak erneut zu Tamra schritt und etwas auspackte. Der Elf unterdessen verschloss wieder das Fläschchen und stellte es neben sich in den Sand.

„Ich bin kurz Holz suchen, bleibt hier und vorsichtig: Das sind die Feigen von heut morgen, sie haben noch ihre Stacheln.“ und warf ihm zwei kleinere Lederbeutelchen zu. Sie hatten am morgen des Tages zwei Beutel voller Feigen gesammelt damit sie Wasser sparen und so wie es aussah wollte der Wüstenmann diese nun zubereiten. Feyn nickte und stand auf. Ging zu Abu und zog seine Wüstenkleidung wieder an. Ohne Hemd. Das, was noch da war, brauchte er für die Robe als Unterkleidung, wenn sie bei der Sternentreppe ankämen und zwar sauber und unversehrt. Kurz sah er sich zu Zottel um, der Oriak folgte. Der Elf schnürte Siilian wieder an seinen Gürtel und zog sie kurz aus ihrer Halterung. Die lautlose leicht gebogene Klinge schimmerte matt im grellen Sonnenlicht und kurz prüfte er ihre Unversehrtheit und auf sandige Ablagerungen, innerhalb der Schwertscheide, indem er sie kurz schüttelnd umdrehte. Der verfluchte Sand war ja mittlerweile fast überall und Feyn sehnte sich mittlerweile eine Oase oder ein tieferes Wasserloch herbei. Noch nie hatte er Wasser so zu schätzen gelernt wie auf dieser Reise. Auch prüfte er Sitz und Festigkeit der Sattelgurte noch einmal. Wenn Abu sich wundlaufen würde wäre das fatal für alle, also achtete er auf Unversehrtheit ihrer.

Als der Wüstenmensch wiederkam, machten sie ein kleines Feuer um die Kaktusfrüchte kurz darüber von Stacheln und feinen Härchen zu befreien, bevor sie sie verspeisen würden. Der Himmelself hatte die hiesigen Wüstenspeisen schon zu schätzen gelernt und auch aufmerksam zugesehen und versucht zu verstehen, was hier zu Lande essbar sein kann und wovon man besser die Finger lassen sollte, während sie sich zunächst über Heilpflanzen, Pflanzen und hiesige Tierwelt unterhielten und ihre Weltanschauungen und Ansichten miteinander teilten.
"Wieviele?" hakte dann Feyndri'Hal immer noch so neutral wie mötglich nach.
 
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Was für seltsame Gestalten das doch waren. Von ihrer Position aus hatte Twiggy einen guten Blick auf die beiden. Wie schon so oft war sie der Meinung gewesen die Merkwürdigkeit der Menschen inzwischen einschätzen zu können. Und wie so oft belehrte man sie eines Besseren, indem irgendjemand noch einen draufsetzte.

Das bunte Etwas zum Beispiel. Er war in vielfarbiges Flickenkleidung gehüllt, wodurch er Twiggy ein bisschen an Zuhause erinnerte. Denn bei ihrem Stamm war es notwendig gewesen jeden noch so kleinen Fetzen an Stoff so lange wie möglich zu nutzen. Das wiederum führte zu teilweise kreativen, teilweise aber auch wirklich hässlichen Flickenteppichen aus unterschiedlichsten Stoffresten in die sich manche Goblins hüllen mussten. Muss also ein Mensch von der ärmlichen Sorte sein, wenn er alle möglichen Flicken zusammenbasteln muss. Dann überall noch lauter kleine, klingelnde Glöckchen dran. Mich würde das Klingeln wahnsinnig machen. Kein Wunder dass er so einen nervösen Tick mit diesen bunten Papierfetzen hatte und ständig mit denen herumspielte. Er nannte sich „Narr“, was die fremde Frau nochmals bestätigte. Also ist „Idiot“ unter Menschen tatsächlich ein existierender Beruf.

Aber die Dummheit so offensichtlich zur Schau zu stellen machte Twiggy misstrauisch. Es passte nicht zu dem was sie sah und hörte. Der Kerl war ein Lauscher. Er beobachtete und lernte. All das kam ihr bekannt vor, denn auchTwiggy hatte sich lange Zeit damit beholfen sich dumm zu stellen um nicht als Bedrohung eingeordnet zu werden. Währenddessen war Zeit gewesen um zu lernen und zu beobachten. Der Flickenteppich hier schien das auch so zu machen. Die eigene Aufmerksamkeit hinter einer Wand aus vorgeschobenem Blödsinn zu verstecken und währenddessen alle Informationen aufzusaugen. In Twiggy regte sich der Argwohn. Sei vorsichtig mit dem.


Ebenfalls vorsichtig sein sollte sie mit dem anderen Neuzugang. Die Frau sah vielleicht aus wie ein normaler Mensch mit eigenwilligem Kleidungsstil (und wahrscheinlich bald mit Hitzschlag durch all das Schwarz und das Metall, aber das war nicht Twiggys Problem), wären da nicht diese Augen. Schwarz und grün... die Goblinhexe war ja kein Experte was Menschen anging, aber normal war das sicher nicht. Was ist normal? Hast du Alexis in letzter Zeit mal angesehen? Der war ja auch nicht mehr normal.

Und dann steckte der Frau noch ein Stein vorne drin... Erst hatte Twiggy gedacht sie hätte jetzt endgültig den Verstand verloren, aber das Ding schien dem Menschen da tatsächlich eingewachsen zu sein und es war auch kein magischer Taschenspielertrick. Was war das für eine eigenartige Kreatur die sich her versuchte als Mensch auszugeben? Sicher, es gab Wesen die eine Mischung aus Stein und Tier waren. Aber nicht SO! Und nicht in Gestalt eines Menschen!

Twiggy war die Frau im höchsten Maße suspekt. Und dann war die auch noch eine Magierin? Sie hatte zwar keine Ahnung was Geomantie-Magie sein sollte, aber es hatte was mit Zaubern zu tun. Also vorsichtig sein.

Als der Flickenfratz sich plötzlich in Luft auflöste fielen Twiggy erst einmal fast die Augen aus dem Kopf und sie überprüfte reflexartig ihre beiden Ohren. Die funktionierten noch... und trotzdem hatte sie kein Klingeln gehört als sich der Kerl bewegt hatte. Ihre Augen konnte man täuschen, aber die Ohren? Nein, jedenfalls nicht so einfach! Und der Kerl tat es wieder. Verschwand und war plötzlich ein paar Meter weiter. Nur der Sand wirbelte durch die Gegend. Keine Geräusche, keine Magie, denn eine Illusion hätte Twiggy durchschauen können. Er war also nicht nur ein Lauscher, er hatte auch einige interessante Überraschungen auf Lager. Wie war das mit „sich dumm stellen“? Irgendwie hatten Twiggy und er doch etwas mehr gemeinsam als zunächst gedacht... Sei bloß vorsichtig mit dem!

Kurz darauf gesellte sich Alexis mit Haj'ett dazu. Natürlich nahm Alexis die beiden Fremden direkt mit in den zerfallenden Haufen der sich „Gruppe“ schimpfte. Twiggy wunderte sich nicht einmal mehr darüber, hatte der glatzköpfige Magier doch bisher jeden ohne große Diskussion aufgenommen. Twiggy zuckte die Schultern. Bei der Geschwindigkeit mit der die Leute hier in der Versenkung verschwanden würden es die beiden bestimmt auch nicht lange machen.

Mit diesen Gedankengängen beschäftigt traf es Twiggy etwas unvorbereitet als sich ihr Blick plötzlich mit dem Echsenmann kreuzte. Ihr blieb noch Zeit für ein genervtes Knurren, bis auch der bunte Flickenteppich dieser Entdeckung folgte und Twiggy ohne Umschweife ins Zentrum der Aufmerksamkeit katapultierte. Am liebsten hätte sie ihm in diesem Moment alle Krallen gleichzeitig übers Gesicht gezogen. So aber fletschte sie in ihrer Deckung nur kurz mit den Zähnen. Das wars dann also. So viel zum einfachen Weg. Twiggy hasste es wenn alle gleichzeitig zu ihr hinschauten. Viel lieber hielt sie sich im Hintergrund. Aber der Narr war anderer Meinung.

Jetzt kam er ihr sogar entgegengelaufen und Twiggy stand erzwungenermaßen auf um ihr Versteck zu verlassen. Vor dem Gebüsch blieb sie stehen und wartete.

„Ich bin nicht Euer Feind, wenn Ihr es wünscht. Ich würde viel lieber euer Freund sein... oder wenn es Euch lieber wäre erst mal nur ein positiver Bekannter. Allein schon wegen dem Gruppending und alle zusammen gegen den Rest der Welt und so." Sagt der Mensch zum Goblin.

Der Mensch war stehen geblieben. Twiggy schätzte die Entfernung ab. Weit genug dass sie ihn nicht erwischen würde wenn er sich dazu entschied seinen nicht-magischen Zaubertrick einzusetzen. Sie bräuchte es also gar nicht erst versuchen.

"Denkt Ihr, ich könnte mich Euch nähern, ohne Gefahr für meine Kleidung zu befürchten? Die Sache ist die.. dieser Fransenstoff war eine unsägliche Nährarbeit und ich fürchte der nächste Schneider ist mehrere Tagesreisen entfernt."

Oh keine Sorge. Dieses Mal erinnere ich mich daran dass ich auch noch ein Messer dabeihabe. Dieses Mal würde sie sich jedenfalls nicht unnötig aufhalten, sondern die Sache ganz traditionsgemäß lösen... „Kommt ganz auf dich an“, meinte Twiggy knapp. Sie blieb unverändert stehen und guckte mit misstrauischem Blick zu ihm hinüber. „Greif du mich nicht an, dann greife ich dich nicht an.“ Vorsichtshalber verlagerte Twiggy ihr Gewicht, sodass sie bereit war loszuflizten oder den Kerl anzuspringen, sollte es denn notwendig werden.

Die auffällige Nervositätsdemonstration nahm sie dem Kerl nicht wirklich ab. Wenn er es darauf anlegte dann wäre er ja sowieso schneller und wer wusste schon ob er nicht noch irgendwelche Überraschungen auf Lager hatte? Nein, es war einfach nur Schauspielerei was er da machte. Er wollte den Schein wahren, genau wie Twiggy. Nur dass wir beide wissen dass da mehr dahinter steckt.

„Und was genau willst du jetzt von mir?“
 
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"Ich wollte mich vorstellen." Feste breitete seine Arme aus und machte einen ausfallenden Schritt nach vorn, um sich in Schauspielermanier zu verbeugen. "Mein Name ist Feste. Ich werde mit Euch zusammen reisen und würde gern mehr erfahren über meine Gruppengefährten." Er steckte die Hände in kleine Taschen an den Seiten seines Fransenwams und begann auf sie zu zuschlendern. "Warum hockt Ihr lieber alleine in einem dornigen Busch als bei denen zu sein, denen Ihr Eurer Trübsal erzählen könnt?" Er strich sich mit dem Zeigefinger ein paar mal unter der Nase hin und her. "Hoppla, das kam jetzt direkter heraus als ich es vorhatte." Feste ließ sich klingelnd wieder in den Sand plumpsen und putzte sich den aufstiebenden Sand von der Kleidung. "Ihr scheint ein sehr misstrauisches Wesen zu sein. Mögt Ihr mir Euren Namen sagen? Ich kann mir auch einen ausdenken, wenn Euch das lieber ist." Er betrachtete das kleine Wesen was ihn durch zwei Schlitze anschaute eine Weile, legte den Kopf kurz schief und zog eine Schnute. Dann wackelte er mit dem Kopf und ließ dabei die Glöckchen kräftig klingeln. "Ihr solltet mir Euren Namen sagen. Da kommt Ihr besser weg." Der Narr zog wieder die Karten hervor und begann zu mischen. "Wir sind gerade dabei uns alle darauf einzustellen zusammen aus diesem trostlosen Erdenfleck zu verschwinden und so wir Ihr mich anschaut und euch bereitmacht mir an die Kehle zu springen, glaube ich nicht, dass euer Kopf sehr daran interessiert ist bei dieser Reise an etwas Entspannendes zu denken." Er zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht viel über Euer Volk. Das meiste was ich über Goblins gehöre habe sind Geschichten von barbarischen Überfällen auf Minenarbeiter oder Händler. Ich kenne ein paar Yaral sehr gut. Die mögen Euch nicht besonders, hm? Immerhin teilen sie zumindest in Reusun den gleichen Lebensraum." Der Narr streckte einen Zeigefinger aus und senkte ihn fast schon in Zeitlupe hinab, bis er er ihn im Sand versenkte. "Unterirdisch." Er merkte wie sich der Sand unangenehm unter den Fingernagel schob und verzog das Gesicht als der Finger wieder zum Vorschein kam. "Bahhh... Sand..." Feste legte den Kartenstapel ein weiteres Mal auf seinem Schoß ab und zog die oberste Karte um sich mit der Kartenkante die Sandkörner aus dem Fingernagel zu pulen. "Wi-der-lich!" Twiggy konnte dabei sehen, dass es eine Kreuzdame war. "Also...", setzte er erneut an als seine Finger sandfrei waren. "Was treibt Euch um? Warum zieht es Euch in die Einsamkeit und doch spitz Ihr die Ohren nach anderen Gesprächen?" Er stupste seinen Glöckchenohring an. "Ich bin sicher wir können alle voneinander lernen." Feste grinste.
 
Oriak biss in eine Feige, der Fruchtsaft tropfte herunter. Die Frucht tat sehr gut, erfrischte ungemein. Oriak wischte sich übers Kinn. "Hmmm." machte er: "Ihr wollt einen Kram wissen." er klopfte sich mit Zeigefinger gegen den linken Nasenflügel und dachte nach. Dachte an Situationen zurück, wo er andere getötet hatte, wo er gemordet hatte. Sah Gesichter, Blicke, die ihn voller Überraschung anstarrten, als sie der leise Tod durch seine Hand unvorbereitet getroffen hatte. Es gab Zeiten, in denen der Tod, den er brachte aus den unterschiedlichsten Motivationen heraus, ihm zu schaffen machte. Und manchmal ließ es ihn erschreckend kalt, was er tat oder auch was seine Taten bei denen, die zurück blieben, verursachen mochten. Aber das waren oft nur kurze Momente des Zweifelns und Inne haltens."Ist gar nicht mal so leicht." er sah den Elfen an: "Ich führe ja kein Buch oder so." führte er mit einem schnellen Lächeln aus. Dann zuckte er mit den Schultern: "Ein paar Hände voll nehm ich mal an. Wer sich so in den Weg gestellt hat, in den Jahren. Schwer zu sagen, ist nicht so, das ich mir merke wie viel von welcher Rasse ich schon erledigt habe, solch ein Rassist bin ich nicht, ich bin auf keinem Feldzug gegen die oder die." er schüttelte mit dem Kopf. "Das glaub ich nicht.". Er aß noch eine weitere Feige und fragte den Elfen dann: "Ist das wichtig?".
 
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"Ja." Feyndri'hal lächelte eisig. "Aber nicht jetzt." und atmete scharf ein, dann wieder aus, als kurz seine Augen aufblitzten mit einem unheimlichen Glanz. „Jetzt sind wohl andere Dinge wichtig.“ und biss eine Feige halb durch. Abu kam angeschmökert angelockt von Feigen, die das Menschlein da hatte und ihr Besitzer. Kurz konnte sie sich nicht entscheiden, doch als Feyndri'hal ihr seine andere Hälfte hinhielt, war für sie klar wohin sie schnabbulieren gehen wollte und knabberte die Leckerrei aus seiner dargebotenen erhobenen Hand, während der Elf immer noch nicht den musternden Blick von dem Wüstenmenschen nahm. „Was ist Rassist für ein Wort? Was bezeichnet es? Menschen die Elfen töten? Elfen die Menschen töten?“ wollte er dann von ihm wissen. „Oder ist das auch Kram?“ wurde seine Stimme kurz arrogant und er zog eine Augenbraue hoch. „Ich tötete 15 Menschenexemplare. Fünf in Port Raven, zehn auf meinen Jahren der Reise die mir dachten überlegen zu sein. Es machte mir Spaß, ihr Leben aus ihren überraschten Augen weichen zu sehen, während sie ihren letzten Atemzug taten - in meinen Armen.“ lächelte er abermals eisig. „Ich denke sie hatten sich etwas anderes vorgestellt, im Angesicht ihres eigenen Todes. Das überlebende Gesicht eines Elfen gehörte wohl nicht dazu. Ihre Überraschung war zu köstlich...“ amüsierte sich schmunzelnd und wischte sich die Hand an seiner Hose ab, als Abu zuende geknabbert hatte und ihn stubsend in die Haare fuhr, sie wolle mehr. „Doch wir sollten diesen Kram jetzt nicht näher vertiefen, nehme ich an.“ und rollte kurz mit dem rechten Arm im Schultergelenk und führte dann ernster aus: „Euer Trank wirkt erstaunlich gut, ich denke wenn es die Zeit erlaubt, könnten wir weiter. Die Sonne scheint den Zenit bald zu überschreiten und die Hitze wird abnehmen, oder wollt Ihr hier rasten bis zum Abend?“ und sah sich erfrischt aufgestanden um."Wie lange wirkt dieser Trank nun?"
 
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"Das stimmt auffallend." Oriak, der immer noch im Schneidersitz am Feuer saß, besah sich deine Feige, von allen Seiten, als ob er sie zum ersten Mal sehen würde: "Ich behandle verschiedene Dinge, nicht immer mit dem nötigen hmmm... Respekt, der ihnen womöglich angemessen wäre." jetzt sah zum Elfen hoch: "Und ich kann euch dahingehend nicht mal etwas vormachen, zumeist, da ihr solche kleinen Feinheiten für gewöhnlich erkennt und benennt. Das gefällt mir." er biss in die Feige. "Weder sind jene, die tot sind Kram noch die Sache, was ein Rassist ist. Ein Rassist ist jemand, der gedanklich seine Rasse über die anderen Rassen erhebt. Das spiegelt sich natürlich auch manchmal in Wort und Tat wider. Erstaunlich das man das erklären muss. Vielleicht habt ihr ein eigenes Wort dafür, lohnen würde es sich wohl, so wie ihr vorhin über Elfen geredet habt. Ich merke mir nicht wen ich töte, weil ich mich dann immer fragen würde, hat dieser und jener den Tot verdient." er zuckte mit den Schultern und seine Augen blickten ins Feuer, in Wirklichkeit zogen aber in seinem Inneren viele Bilder vorbei. "Diese Frage könnte ich nicht immer in einer Art beantworten, wie es mir recht wäre. Deshalb lass ich es. Aber ich fühle nur ganz selten so wie ihr beschrieben habt, nachdem ich jemanden ermordet habe." Jetzt stand er ebenfalls auf nur um sich gleich wieder hin zu knien. Er löschte das Feuer. "Den Tod zu bringen, ist keine gute Aufgabe, aber es ist manchmal meine Aufgabe. Und ganz selten nur ist es eine Lust." als das Feuer gelöscht worden war, bedeckte er es großzügig mit Sand, sodass es nicht mehr zu sehen war. Jetzt stand er auf und sah dem Elfen ruhig ins Gesicht: "Für mich ist der Tod schon reserviert, vielleicht heute, vielleicht morgen. Ich werde nicht damit hadern, wenn er an mich tritt, das ist das mindeste, was ich verdiene.". Und nach einer kurzen Atempause: "Ich weiß es nicht, ich habe einen solchen Trank noch nie bei einem Elfen angewandt. Man sagt euch eine gute Konstitution nach, das könnte die Wirkung des Trankes unterstützen. Der Trank, ist sehr wertvoll. In einem Menschen wirkt er beinahe zwei Tage. Wie es bei euch ist, werden wir sehen.". Er drehte sich um und ging nun zu Tamra und während er ihm ein paar Knollen verfütterte und ihm dankbar durch die Mähne fuhr, rief er über die Schulter: "Doch bis dahin habt ihr Recht, sollten wir weiter reiten.".
 
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„Hm.“, nickte der Elf und bestieg Abu. „Ich muss gestehen Eure Welt erschließt sich mir nicht immer. Doch dazu bin ich hier... um über Menschen und das Geschehen außerhalb Hál's zu lernen.“ nickte er und wendete. „Und wenn ich töte hat derjenige den Tod verdient. Ansonsten zieh ich meine Waffe nicht.“ und ritt mir Abu gefolgt von Oriak auf Tamra den Hügel hinauf. „Also kann ich wohl kaum von morden sprechen, sondern eher von überleben.“ und ritt nun neben Oriak im seichten Trab.

„Und nett das ihr mich für ein Wesen mit guter, wie sagtet ihr? Konstitution?“ der Elf musste lachen: „...haltet.“ und schaute in die Weite. „Ihr seid auch nicht schlecht aufgestellt.“ und grinste für sich.
Oriak konnte vermutlich nicht ermessen wie dankbar ihm der Elf war.
Und so ritten sie Stunde um Stunde wieder schweigend dahin. In der Ferne sah man nach einer Weile Geier über etwas kreisen, während Zottel sich mal wieder von dannen gemacht hatte in der gelben Undendlichkeit. Oriak ritt weiter, doch der Elf stoppte dieses Mal. Hatte ihm der Wind etwas zugetragen von dort? Ein leises Grummeln eventuell? „Oriak?“ und das Kamel stoppte, während der Elf mit Abu ein Stück Richtung Geier ritt. „Bleibt hier, ich seh mir das mal aus einiger Entfernung an!“ befahl der Schattenwandler und der Elf stieg ab. Ging in die Richtung aus der er das Geräusch meinte zu hören und lauschte. Zottel war nirgens zu sehen, ebenso Oriak wurde immer kleiner... Der Elf sah auf den Sand vor sich. Er schien lose zu sein...

Seine Augen weiteten sich „Oh NEIN!! ORIAK!“

Feyndri'hal bemerkte den sich bewegenden Sand. Er schwoll Richtung Oriak, dann sah er Zottel der hinter Oriak zustürmte. „WÜRMER!!“

Ein gellender Pfiff. Aus vollen Gallopp des Pferdes, ergriff der Elf die Lederschnürung des Sattels und schwang sich auf; riss seine Stute beinahe damit um. Abu fing sich. Wie der Wind schnellten Pferd und Elf dahin, mit wehenden Haaren und aufstobenden Sand: „ÁBHERU MESHÁ!! (LAUF MÄDCHEN!!)“ Die galoppierenden Huftritte des Tieres wirbelten bebenden Sand auf. Abu jagte den sich nun bewegenden Sandhaufen der sich immer wieder im neuen Sand vor ihr aufzuwölben schien, während Zottel augenscheinlich gejagt davon stob.
 
Twiggy runzelte die Stirn, verschränkte die Arme und beobachtete wie Feste näherkam, sich tief verneigte und danach in den Sand hockte. Huh? Bei Menschen mochte das eine andere Bedeutung haben. Doch bei Goblins war es so wenn sich einer (meist ein kleiner, schwächlicher) verneigte, also klein machte, und sich anschließend in schicksalsergebener Weise hinhockte, dann demonstrierte er damit Unterwürfigkeit. Du kannst das jetzt aber nicht auf Menschen übertragen... Naja nein, natürlich nicht, fürs erste reichte ihr das aber trotzdem als Zeichen des Guten Willens. Ihr misstrauisch verkniffenes Gesicht lockerte sich wieder. Das hieß natürlich nicht dass sie dem Kerl jetzt mehr traute als vorher, sie würde sich nach wie vor zur Wehr setzen wenn sie sich bedroht fühlte – sie zeigte das jetzt nur nicht mehr ganz so offen.

Feste plapperte munter drauflos und ließ ihr gar keine Zeit auf eine Frage zu antworten, weil immer gleich die nächste nachkam. So blieb Twiggy erstmal weiterhin schweigend stehen und beobachtete. Ihr war nicht ganz klar warum er ihr dann auch noch eine Spielkarte entgegenstreckte. Natürlich war sie nie in die Verlegenheit gekommen mit irgendwelchen Menschen Karten zu spielen. Die Bedeutung des Bildes erschloss sich ihr daher nicht.

Dann grinste er. Twiggy starrte ihn einfach nur an und war kurz versucht, zurückzugrinsen und ihre Zähne zu zeigen - da hingen nämlich immernoch ein paar Fetzen Elfenhemd drin wie sie festgestellt hatte. Endlich fertig, hm? Scheinbar war die Fragerei jetzt zuende und er erwatere Antworten. Also gut. Bringen wir es hinter uns. Sie fing erst einmal an mit ihrem Namen. „Twiggy. Mein Name.“ Kurz, knapp, auf den Punkt. „Warum ich mich nicht überall mit reindrängel? Na, gibt es bei euch Menschen nicht sowas wie...“ gesundes Misstrauen gegenüber Fremden? „Vorsicht?“ Scheinbar nicht, es war ein völlig absurdes Konzept dass mit der menschlichen Gesallschaft überhaupt nicht vereinbar war. „Bis jetzt hat mich jedenfalls nicht die Vertrauensseligkeit am Leben gehalten.“


„Im Gegensatz zu manch anderen sehe ich auch nicht viel Sinn darin, mit allem und über alles zu reden. Oder ständig zu reden. Und ich hab festgestellt dass man manchmal sehr deutlich werden muss um etwas ohne Worte auszudrücken.“
 
"Har!" machte Oriak laut und trieb Tamra an, das Kamel rannte und Oriak riss es mal links mal rechts. Der Wurm hinter ihnen tauchte ab, grub sich tiefer in den Sand ein, sodass weder das Tier mehr zu sehen war noch seine Bewegungen. "Rasch!" schrie Oriak und schwang sich aus dem Sattel. "Wir müssen uns verteilen und in Bewegung bleiben!" brüllte er dem Elfen entgegen, der sich ebenfalls vom Pferd schwang. Oriak hatte längst sein Schwert und seinen Dolch gezogen und sprang abwartend hin und her. Tamra kannte eine solche Situation schon und suchte sich instinktiv einen festeren Untergund, einen steinigen Untergrund. Feyn schickte sein Pferd hinterher, doch auf halbem Wege, schoss der Wurm plötzlich hervor. Abu stieg hoch und sprang geistesgegenwärtig ab und flog so über den zuschnappenden Wurm hinweg und war in zwei Sprüngen bei dem Kamel.
Der Wurm war längst herum geschossen und fuhr blitzschnell durch den Sand, doch da rammte ihn Zottel hart und warf ihn aus der Bahn. Der Wurm bohrte sich innerhalb eines Wimpernschlages in den Sand und war verschwunden. Aber nur einen Augenblick, dann schoss er zwischen Oriak und dem Elfen wieder hoch. Oriak schleuderte sein Messer, welches sich in einer gebogenen Flugbahn auf dem Weg machte und rollte sich grade noch rechtzeitig zur Seite weg, als der Wurm sich auf ihn stürzen wollte. So ging der Vorstoß des Wurms ins Leere, das Messer aber schrabbte im Flug hässlich über den oberen Mundlappen und hinterließ ein paar flache Schnitte, aus denen Blut hervortrat. Der Wurm verschwand brummend im Untergrund und war für den Augenblick verschwunden. Oriak atmete schwer und sah sich gehetzt um, als er plötzlich von unten gerammt wurde. Oriak stürzte und rollte herum doch zu spät, der Wurm war über ihm und verdunkelte die Sonne.
 
Der Hyänenwolf kurz und bündig eine abrupte Hakenwendung wieder nach links Richtung Freund schlagend, erkannte Feyn seine Chance! Während der Sand sich nun wie eine Blase aufgewölbt hatte und in einer Art Explosion wild auseinander barst, wieherte Abu in blanker Panik beim Anblick dessen,was sich da vor ihnen gerade auftürmte und der Hyänenwolf Richtung Freund preschte. Der Elf in naher Entfernung rechts vom Wurm, weitete ebenso die Augen, als das nun deutlich sichtbare Ungetüm gefolgt von erbarmungsloser Entschlossenheit Oriak zu fressen, für ihn erkennbar wurde. Zottel setzte noch zum Sprung an, während das Ungetüm sich bereits senkte. Dank seiner elfischen Konzentration und Körperbeherrschung war er in der Lage reagierend zu bleiben.

Heru, Mari Imunbah! und knisternd leuchtend wurde klar, das sich ein seichter Nebel um ihn bildete. Mit gestreckten Händen vorwärts ausgerichtet, schleuderte schon durch wilde wirbelnde Sandwolken im nächsten Augenblick später ein unerbittlicher Eiswirbelhauch in Richtung Boden, als sich das schwere und doch recht behäbige Wurmmonster in halber Länge aus dem Sand gehoben hatte. Zottel sprang seinen Freund um und riss ihn so mit sich aus der Bahn. Eine dicke Eisschicht, sich dort formierend, wo der Wurm wieder abzutauchen drohte entließ dicke Nebelschwaden in die Luft und umgab augenblicklich das Geschehen; verhüllte die Sicht auf den Kampfschauplatz. Doch zerriss der Krach eines lauten schweren Aufpralls mit nachklingendem Knackens des aufschlagenden Wüstenwurms die Ruhe, als das Eis unter ihm brach und es zersplitterte. Sofort trat der Elf ahnend im Rückwärtsgang Abstand bringend zwischen sich und dem Nebel und schleuderte in Windeseile auf die erneut auf ihn zukommende Gefahr seine Hände in tödlicher Magiezeichenabfolge entgegen, während der Wurm nun zu ihm herumriss.
Der Elf suchte ebenso eilig nach Schwächen beim Wurm! Er hoffte darauf und ja: er nahm die sich öffnenden Mundlappen jetzt wahr, als die Gefahr ihn fast schon zum Fressen gern habend zu nah kam. „BATUH!!“ Im nächsten Augenblick schleuderte diesem nämlich vollkommen konzentriert und äußerlich unbeeindruckt in beeindruckender Abfolge ein Eishagel aus dicken, langen Eiszapfen entgegen und setzte dem Wurmmaul damit schwer zu.

Dieser, hart im weichen ungeschützten Maulteil getroffen, schloss diesen sofort; riss abrupt wieder wild zur linken Seite Richtung Oriak und Zottel herum und legte so seine rechten sich aufsträubenden Schuppen frei. Feyndri'hal rollte binnen Sekunden in seine neue Position seitwärts, um weitere der hagelnd einschlagenden Eisspitzen der tödlichen Eismagie des Himmelselfen schnell und klirrend hart weitere Eisstachel in sein weiches Fleisch dazwischen und somit unter seinen geschuppten Panzer zu treiben. Unerbittlich trieb der Elf diese Magie voran! Das Wüstenmonster, nun im Todeskampf, wollte ein letztes Mal in den schützenden Sand abtauchen, und baute sich aufbäumend abermals in voller Länge vor ihm auf um dann den Zenit überschreitend erneut in einem abfallenden Bogen sich auf den heimatlichen Sandboden vor Oriak eintauchend zu stürzen. Feyndry'hal zögerte keinen Moment länger. Erneut ließ er Magie aus seinem bitter eisigen Repertoire wirken. „IMENO“ und binnen Sekunden formten sich Hände, Finger und erneut Hände und knisterten bedrohlich, als Feyn damit sich auf ein Knie einschraubend eine Hand auf den Boden schleuderte, sich ausschraubend erneut sie gegen das Monster schleuderten!

Auf das Ungetüm wurde ein tödlicher Hauch binnen Sekunden in bezaubernder Anmut versprüht, der selbst die Umgebung um mehrere Grad abkühlte und auch den Magieanwendenden selbst kurzzeitig mit einem Reif überzog. Doch wo sich dieser zärtlich anmutende leise klirrende Wind in Mitten der heißen Wüste den Wurm erreichte, hörte man es bedrohlich knacken und knistern, als konzentrierte Entschlossenheit und fester Blick vorwärts nicht aufhörten auf das Monster fixiert voranzutreiben. „ARATU!“ Immer weiter immer fester stoben Eiswolken im wirbelnden Tanz tödlich vorwärts, suchten ihr Ziel und verbissen sich dort unerbittlich. Jede Bewegung des Wurms geschah für den Elfen wie in Zeitlupe, die Zuckung seiner ungesehenen Muskeln, die ihn in Bewegung vorwärtstrieben, die sich bewegenden Schuppen, die sich in weißem Reif zu glasigem Eis formierten, bis es letztendlich komplett regungslos in einem bezaubernd anmutendem Glitzermantel zwei Meter vor ihm schaurig schön und still, wie eine in Eis gemeißelte Statue - für Oriak enbenso zum greifen nah - in Gänze erstarrt war!

Lautlos wurde im nächsten Augenblick seine Windklinge Siilian gezogen, um sich in dieser unwirtlichen kurzzeitigen Eislandschaft zu vergewissern, dass es endgültig vorbei war. In Gänze, eingehüllt in blickdichten Nebel ging er jetzt nahe an das erstarrte Etwas heran. Sank lauschend leise auf ein Knie und prüfte gewissenhaft die Situation. In dicken Nebelschwaden gehüllt, aufsteigend wie Morgentau nach einer kühlen Nacht während wärmende Sonnenstrahlen langsam den Boden erwärmten, glitt seine freie linke Hand zärtlich streichelnd über den vereisten nun wieder tauenden Wüstensand und berührten das dicke glänzend klare Eis vor ihm, das den Wurm komplett eingefroren hatte.

Der Nebel gab nun eine dünne Sicht frei und erst da sah er voran nach Zottel mit Oriak, bevor er in die andere Richtung schauend nach Abu's und Tamras Unversehrtheit suchte. Der Nebel löste sich schnell und sie schienen allesamt in Ordnung zu sein.
„Seid Ihr unversehrt?“ wollt er dann von seiner Reisebegleitung wissen und schaute ihn an, als sei gerade etwas ganz Normales geschehen.
 
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Am späteren Nachmittag begannen Harvald und Serafine die Pferde erneut zu tränken und zu beladen.

"Ich überlege wie ich mein Pferd nennen soll", begann Serafine. " Wie heißt dein Grauer"
"Er hat keinen Namen. Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht."
"Aber irgendwie musst du ihn doch rufen."

Harvald dachte einen Augenblick nach. "Wenn er überhaupt hört, dann wenn ich rufe; Komm her, DuMistvieh." Der graue Wallach hob den Kopf und sah Harvald fragend an, bevor er sich wieder seiner Getreideportion zuwandte. "Dann wird das wohl sein Name sein."

So wandten sie sich den letzten Vorbereitungen zu. Serafine nahm ein dickes grünes stacheliges Blatt aus ihrer Hosentasche, brach ein Stück ab und rieb sich mit dem austretenden weißen Saft das Gesicht ein. "Aloe, der Kutscher hat gesagt es hilft gegen Sonnenbrand. Ich denke Du brauchst es eher nicht."

In der immer noch hellen Sonne schmerzten Harvalds Augen und er legte erneut sie Augenbinde an. Als alles bereit war, ergriff Harvald Serafines Hand und wies in eine Richtung: "Diesmal führst du Fina."

"Danke Harvald du bist ein wirklicher Freund" Serafine stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. "Keine Sorge! Ich bin Realistin! Ich weiß, was die Liebe aus Menschen macht. Idioten!" Schnell wandte sie sich ab und stieg auf ihr Pferd. "Du kannst dich auf mich verlassen."

So ritten, die tiefstehende rote Sonne im Rücken, Richtung Osten weiter. Serafine ritt voraus, die Armbrust, einen Bolzen in der Führung aber die Sehne entspannt, quer über dem Sattel liegend und Harvald folgte ihr das Packpferd am Zügel führend. Sie ritt in leichtem Trab ohne die Pferde zu strapazieren und sah sich alle paar Minuten um. Sie nahm ihre Verantwortung sehr ernst.
 
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"Uuuuarrr." machte Oriak sich schüttelnd. "Aua! Verdammt." fluchte er und schüttelte den Kopf. Er sah Feyndri'hal mit schief gelegtem Kopf an: "Dank euch, ja." dann lachte er kurz. "Das Glück liebt mich an manchen Tagen." redete er weiter und musste dabei aufpassen das ihm sein Herz nicht zum Mund heraus hüpfte, so schnell pochte es grade. "Und erneut bin ich dem Tode entkommen, jetzt war noch nicht der Moment." Oriak ging auf den Elfen zu. "Obacht jetzt könnt ihr was lernen. Lasst es geschehen." Der Elf nickte ein wenig unsicher und Oriak griff den Unterarm des Elfen, und wollte mit seiner freien Hand die Hand des Elfen an seinen Unterarm legen, doch der Elf vollführte die Bewegung selbst. Der Mensch nickte kurz, leicht überrascht, doch dann sah Oriak den Elfen an und sprach: "Habt Dank, habt Dank. Ihr habt mich grade vor dem Tode bewahrt, vielen Dank dafür. Erneut wurde mir etwas Zeit geschenkt, ich darf noch bleiben, in dieser wundersamen Welt. Ihr habt mich gerettet, ich habt euch meinen Respekt verdient. Gut gemacht!" er blickte den Elf mit Anerkennung und Stolz an. "Könnte sein, das bringt euch bei dem Hause Ohara und deren Anhängern einige Sympathien ein. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, werde ich davon berichten, dann werden sie es wissen und ihr werdet Leute haben, an die ihr euch wenden könnt in..." Oriak grinste kurz: "mannigfaltigen Situationen.". „Seid bedankt und gern geschehen.“ lächelte der Elf dankbar und nickte.
Mit einem Augenzwinkern löste er den Griff und wandte sich um.

Er trat vor den gefrorenen Wurm.
Für einen Augenblick besah er sich das gefrorene Tier mit gedankenverlorenen Blick. "Faszinierend!" rief er dann über die Schulter: "Das sieht unsereins nicht alle Tage.". Dann zog er sein Schwert und holte aus und schlug mit aller Macht zu, doch wie die Klinge das Eis traf zersplitterte der Wurm sofort in tausend Teile, als hätte er nur darauf gewartet, das nur ein Sandkorn gegen das Eis geweht würde, um ihn zu erlösen. Es klingelte dem Menschen in den Ohren, als die unzähligen kleinen und großen Teile singend durch die Luft flogen und schließlich prasselnd im Sand landeten. Oriak stand hoch oben über ihnen und sah auf sie herab, wie sie da vor im lagen. Dann neigte er den Kopf und flüsterte: "Geh mit dem Sand.". Sein Blick fiel kurz in die Ferne und verlor sich darin. Dann schüttelte er den Kopf und sah sich um. "Hm..." machte er und suchte die Gegend ab. "Ahh." machte er dann, als er einen Gegenstand im Sand entdeckt hatte. Er ging die drei Schritte darauf zu, trat auf die Spitze der Klinge, sodass sich das Messer ein wenig aufrichtete. Oriak beugte sich vor und fischte es vom Boden auf. Strich es noch zwei mal an seiner Stiefelsohle ab, damit es wieder sauber war und steckte es mit einer schnellen Bewegung weg.

"Können wir weiter?". Fragte er den Elfen. „Nur zu gern.“ lachte er.
 
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Reaktionen: Harvald und Ladyfalk
Lithia lächelte schwach, es war kein aufrichtig freudiges Lächeln, sondern mehr wie eine mechanische Regung ihrer Maske. Ohne Umschweife nahm der Magier vor ihr das Angebot an – dabei hatte sie nicht erwartet, dass es so leicht werden würde, ihn zu überzeugen. Doch schien er genau wie sie selbst erkannt zu haben, dass es töricht gewesen wäre, ihr Angebot und somit auch ihre Fähigkeiten abzulehnen.
Das Lächeln erstarb schnell wieder und eine ernste Miene löste es somit ab.
Ich verfüge über vielseitig einsetzbare, geomantische Magiefähigkeiten.“, beantwortete Lithia die Frage des vermeintlichen Anführers. Dann sah sie in die Runde, machte eine Pause und hob eine Augenbraue. „Für den Fall, dass ihr mit solchen Ausdrücken nichts anzufangen wisst: Das heißt, ich manipuliere die Erde, auf der wir stehen, den Sand in dem wir versinken, oder das Gestein, das uns zu schützen vermag. Meine Fähigkeit ist somit sowohl Schutz als auch Waffe.“, erklärte sie; dann verschränkte sie die Arme vor sich und gerade als sie Alexis fragen wollte, was er zu bieten hatte, da unterbrach der Narr mit seinen unerwarteten Taten die Unterhaltung. "Sagt mal, habt ihr euch nicht auch gefragt warum die kleine Goblin dahinten im Gebüsch hockt und zu uns herüber schaut?", fragte der Narr plötzlich in die Runde. Erst jetzt entdeckte Lithia das Wesen, das dort drüben im Gebüsch saß. Die Magierin schüttelte den Kopf und sah daraufhin mehr Feste fragend an, als das kleine Wesen. Und wenn es doch lauschte, sollte es doch – immerhin wurden keine geheimen Sachen besprochen. Die Dunkeläugige hatte erkannt, dass Feste noch viel neugieriger war als selbst dieses Wesen dort, das die ganze Zeit aufmerksam gelauscht haben musste. Er redete und redete.. So sehr hätte sich bestimmt nicht einmal die Priesterin in Rage geredet... Mit der Art, auf die er sich dem Wesen näherte, entlockte er Lithia gerade einmal ein Kopfschütteln, welches er aus seiner Position wohl nicht gesehen hätte. Sie beschloss diese Unterhaltung auszublenden und das Wesen zu späterem Zeitpunkt zu fragen, welcher Herkunft es war. Denn wenn sie es auch versuchte, sie kam einfach nicht darauf, um was für eine Lebensform es sich bei diesem kleinen Wesen handelte.

Wie dem auch sei.“, raunte Lithia dann und wandte den Blick wieder auf Alexis. „Es ist gut, dass du die Vernunft besitzt mich mitreisen zu lassen.“, sagte sie und meinte damit ein Lob, welches letztlich nicht mehr wie ein Lob über ihre Lippen kam. „Dieser Ort ist wirklich.. Reizend, aber ich hoffe, dass ihr alle nicht plant länger hier zu verweilen. Es gibt nur diese hässlichen Bäume als Schutz vor dieser Hitze.“, sagte sie und fächerte sich mit der Hand etwas Luft ins Gesicht. Dann knüpfte sie sich den Überrock ab, damit es nicht ganz so heiß um ihre Beine war. Zum ersten Mal musterte Lithia mit ihren verschlingenden Augen nun Haj'ett. Wohin war all ihr Wissen verschwunden? Sie fühlte sich, als besäße sie mächtiges Wissen über viele Völker, nur als sei dieses Wissen fortgesperrt, an einen düsteren fernen Ort. Und gewissermaßen war es das, vermochte sich Lithia zu erinnern. Die Bibliothek, in der sie ihr Wissen gesichert und gewonnen hatte, in der sie alles nachgelesen hatte, was für sie interessant sein konnte. Doch erinnerte sie sich nicht mehr daran, welches Wissen sie daraus gezogen hatte. Dieses grüne Wesen.. Was war es?
Was bist du?“, fragte Xynalithia also schroff, sogar schroffer als beabsichtigt, so wie ihre Gedanken sie geleitet hatten. „Woher stammt deine Lebensform? Besitzt du besondere Fähigkeiten?“, fragte sie mehrfach auf das Wesen ein. Ihre Augenbrauen verengten sich. Sie konnte sich an ihr eigens erarbeitetes Wissen nicht mehr erinnern.. So sehr sie sich auch anstrengte.
Gerade dadurch wurde ihre plötzliche Neugier, wie schon bei dem Narren, beflügelt. Sie platzierte den Überrock auf dem Boden und nahm darauf Platz, um sich nicht in den Schmutz zu setzen.
Bist du so etwas wie eine Echse?“, hakte sie dann nach. Ihre Züge lockerten sich etwas und für einen Moment erschrak Lithia vor sich selbst. Was war nur los? Es schien sich die beinahe kindliche Neugier und das Bedürfnis, so viel zu wissen wie es nur möglich war, mit der erzwungenen Ernsthaftigkeit und dem Schuldbewusstsein abzuwechseln.
Sie hoffte, der Echsenmann würde trotz des plötzlichen Wandels über sich erzählen. Um ihn zu bekräftigen setzte sie wieder dieses Lächeln ein. Für einen kurzen Moment sah sie hoch zu Alexis, als wolle sie ihm damit sagen „du kommst auch noch dran!“, und fixierte dann wieder das Echsenwesen. Es wäre zu schön gewesen, ihr Wissen zumindest zum Teil widerherzustellen.
 
Tep'Fel

Das Zimmer war kalt und verlassen, denn schon seit geraumer Zeit weder beheizt noch gar bewohnt. Die zarten weißen Vorhänge tanzten wie von Geisterhand, wohl durch einen sanften Luftzug zum eitlen Spiel verleitet, der seinen Weg durch die alten Türrahmen des Balkons gefunden hatte. Das Bett, ordentlich bedeckt von einer dünnen Flickendecke, die offenbar aus vielen verschiedenen farbenfrohen Quadraten zusammengenäht worden war, lag unbenutzt unter seinem verschattenden Baldachin, der wie ein nächtlicher Himmel mit goldenen Sternen bestickt war und Geborgenheit spendete. Balthasar beugte sich hinab zu der verschmähten Lagerstatt und hob den knopfäugigen Stoffbären auf, der inmitten von Kissen einsame Wache gehalten hatte. Er wirkte winzig in der gewaltigen schwarzen Pranke, die ihn nun hielt und doch glaubte das wiedergekehrte Oberhaupt der Schlangenbruderschaft sich zu erinnern, dass er dereinst fast so groß gewesen war wie seine Besitzerin. Helena, einer der wenigen Glücksfälle, die je sein kaltes Herz aufzutauen vermocht hatten, war schon viel zu lange fort und er vermisste sie schmerzlich. Obwohl ihr Zimmer im Westturm des Palastes über Port Milan klein war und obwohl Balthasar mit seiner überragenden Größe beinahe den Kronleuchter streifte, wirkte der Raum so unendlich weit und leer, jetzt wo sie fehlte. Balthasar haderte und bettete den getreuen Bären wieder auf das Bett, wo er einst liebevoll zugedeckt worden war, als würde er zu frieren drohen. Balthasar fragte sich, wann seine Ziehtochter wohl zurückkehren mochte. Ob sie der ihr zugeteilten Aufgabe gewachsen war? Die Nachrichten aus dem Norden waren spärlich und verworren. Scheinbar war die ferne Stadt Trauerlied in rätselhafte Kriegshandlungen verstrickt und die Informationen aus Chantrasam flossen dementsprechend zögerlich und zäh wie Harz. Ihm blieb nur zu hoffen.
Ohnehin bestand kein Zweifel daran, dass die Welt in Aufruhr war. Die schier unerschöpfliche Flut an Dämonen quoll aus dem Brandfleck, den Port Raven darstellte hervor und hatte begonnen, sich wie ein Virus über die angrenzenden Länder zu verteilen. Wie ihm zugetragen worden war, hatte sich eine große Anzahl des Höllengezüchts nach Westen aufgemacht, angezogen von der reichhaltigen Beute, die das Sumpfgebiet Tep'Fel versprach. Doch vermeldeten seine Informanten wenig Erfolg, was dieses Unterfangen anging, denn das morastige Land schien den einfallenden Horden fremd zu sein und sich mit Zähnen, Klauen und blutrünstigen Beißzangen zu wehren. Der Vormarsch schien in dieser Richtung ins Stocken zu geraten. Indes war dies dem Hörensagen nach ein Vorteil, der von den Strategen Rodinyas geflissentlich ausgenutzt wurde, die ihre Streitmächte weiter nördlich versammelten, um dem Feind in der höchsten Not die Stirn zu bieten, auf dass ihre Ländereien und unbescholtene Bürger nicht der dämonischen Vernichtung anheimfallen mochten.
Balthasar Gedanken wanderten zu den Reliefs, die er schon vor geraumer Zeit unter der Stadt entdeckt hatte und deren lückenhaft übersetzten Zeilen den Plan des Maestros dereinst entfacht hatten. Sie waren der Grund, weshalb er nicht persönlich nach der Nadel suchen konnte. Denn es war nur eine Frage der Zeit, bis die dämonischen Horden sich gen Süden wenden würden. Und bis dahin musste er die uralten Schriften vollends entziffert haben. Denn es war ein Fehler gewesen, sich mit den Geistern anzulegen und Hand an das fein ausbalancierte Gefüge der Welten zu legen. Soviel wusste er bereits und er verfluchte sich, die alte Bruderschaft und vor allem den Maestro, so blind gewesen zu sein. Er wandte sich ab und trat auf den Balkon hinaus und blickte auf das schlafende Port Milan herab. Es würde noch einige Stunden dauern, bis die vielen fleißigen Hände der Stadt ihr Tagewerk beginnen würden. Nahe der Brüstung zeugten ein kleiner Tisch nebst gusseisernem Stuhl davon, wie wenig er doch über eine Tochter wusste. Denn der Stapel Bücher sprach in phantasievollen und farbenfrohen Worten von Abenteuern und Romanzen, die ihm völlig fremd waren.
Die Seiten waren gewellt und die Buchdeckel verzogen, denn niemand hatte daran gedacht, die literarischen Werke vor dem Regen zu schützen, der hin und wieder sanft und perlend über der Stadt herabfiel. Balthasar schalt sich ob seiner Gedankenlosigkeit, hätte es doch auch seine Aufgabe sein sollen, sich Helenas spärlichen Habseligleiten voller Sorgfalt anzunehmen. Er lehnte sich an die Brüstung des Balkons und ließ seinen Blick über die Dächer schweifen, die vor seinen Augen wie ein Flickenteppich rötlicher Töne vor ihm ausbreitet lagen und fragte sich zum ersten Mal, ob er wohl ein guter Vater gewesen war.
Er, pedantisch, eitel, egoistisch und brutal, wie er gewesen und vermutlich zu Teilen immernoch war. Helena und ihrer Schwester hatte es nie an materiellen Dingen gefehlt. Aber hatten sie ihn geliebt? Wenn Helena zurückkehrte, würde er ihr alles sagen, was ihn bewegte. Und wenn das Unheil, dass diese ihre Welt Maradars heimsucht gebannt war, würde Port Milan ihr gehören. Sie hatte es verdient, dass er ihr die ganze Welt schenkte, doch vermochte er dies nicht zu tun.
Wenn sie nur endlich zurückkehren würde.
Balthasar beugte sich weit über den Abgrund und schaute über die Bucht vor der Stadt hinaus in die Ferne nach Nordwesten. Der unsägliche Schmelztigel Port Ravens brodelte irgendwo dort, seinen Blicken hinter dem Horizont verborgen, doch war es ein Ding von absoluter Sicherheit, dass er bereits Funken in alle Himmelsrichtungen spieh.

Es war ohne Zweifel, dass Balthasar sich bald zu erheben hatte, um das Unheil zu bekämpfen.

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Unmut ergriff den Echsenmann aufs neue, als er von der fremden Schönheit so unflätig und plump formuliert ausgefragt wurde. Sein Zierkamm am Hinterkopf erhob sich und begann zu zittern, während seine Halsschuppen sich aufstellten und Haj'ett begann, sich aufzuplustern wie ein zorniger Vogel.
"Bist du so etwas wie eine Echse?"
Er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen und blickte demonstrativ an sich hinab, betrachtete seine klauenverzierten Pfoten und wackelte mit den geschuppten Zehen.
"Offenbar schon", antwortete er schließlich giftig und verschränkte die Arme, während er sich in gewohnter Manier die Augen mit der Zunge befeuchtete.
"Was habt ihr denn gedacht?" Es war mehr ein reptiloides Zischen, das ihm entfuhr, als distinguierte Worte. Natürlich war es zu spät, Alexis die Zustimmung auszureden, doch blickte er der kalten Schönheit finster und unverhohlen in die Augen, nicht ohne dem Magier und Freund vorher einen verstimmten Blick zuzuwerfen. Das Gefühl von Fremdartigkeit meldete sich erneut, als sich seine und die Augen seiner Gesprächspartnerin nur so in des jeweils anderen Kopf bohren wollten. Wenn es stimmte, was sie sagte, dann wäre es ein großer Fehler, ihre Bereitschaft sich der Gruppe anzuschließen abzulehnen. Doch schlummerte etwas Finsteres in diesen Augen, etwas dass er nicht deuten konnte und doch von großem Unheil kündete, vielleicht sogar von Verrat.
Er würde jene Frau, der die Männer scharenweise zu Füßen legen mussten sehr genau im Auge behalten. Denn sogleich begann er sich auch zu fragen, was Alexis dazu bewog, die Gefolgschaft dieser Person so bereitwillig anzunehmen. War es die Verzweiflung, die sie alle nur so plagte, wie ein wütender Heuschreckenschwarm im Nacken, den Haj'ett so gut es ging zu ignorieren versuchte? Oder waren es doch der Liebreiz, die gefälligen Formen und das ansehnliche Dekolletee der neuen Mitstreiterin? Er verdrängte den jüngsten Gedanken, konnte er sich doch kaum vorstellen, dass der Magier der Mutter seines ungeborenen Kindes so schnell entsagen konnte. So viel konnte er bereits in seinem Freund lesen. Er war eine treue Seele, erfüllt von einer Liebe, die älter war als selbst die Bekanntschaft mit dem Echsenmann. Patzig schickte sich Haj'ett an, die Fragen zu beantworten, die ihm gestellt worden waren.
"Ich bin ein Echsenmensch, vom Volke der Agamas. Meine Heimat ist das Sumpfgebiet Tep'Fel."
Die unhöfliche Art, mit der er angesprochen worden war hatten seinen Stolz geweckt und er würde seine Herkunft nicht verstecken.
“Meine Kräfte gehen Euch nichts an.“
Verstimmt stiefelte er von dannen, um sich mit angenehmerer Gesellschaft zu umgeben. Die Fremde bereitete ihm wieder und wieder zunehmende moralische Verwirrtheit, auf die er wirklich verzichten konnte. Und so war der Narr sein Ziel, der bereits wortreich und mit marktschreierischer Vollendung die Anwesenheit Twiggys verkündet hatte, die dem Echsenmann bereits vorher aufgefallen war.
 
Der Elf kniff leicht die Augen zusammen, als er nichts mehr außer zerborstene Schuppenteile und zerfetztes Fleisch aufgetaut dem Boden liegen sah doch blieb ansonsten regungslos ernst. Dann senkte er leicht den Kopf und ging zu Abu. Streichelte sanft ihre Nüstern, während Oriak Zottel wuschelnd kraulte und danach Tamra erfreut klopfte.

Sanft und gleichmäßig spürte er seinen, sowie den Atem der Stute. Ihm war ein wenig kalt, obwohl er die Sonne auf seiner Haut spürte. Der Trank wirkte hervorragend gegen die Verausgabung. Er zog eine Feige aus der Tasche und hielt sie mit flacher Hand seinem Reittier hin.
„Das hast du gut gemacht Mädel...“ und senkte den Kopf. Seine Stirn an ihre legend, während Abu schnaufte und kaute. Feyn schwang sich in seinen Sattel und Oriak kletterte auf Tamra. Der Himmelself sah zu Zottel und lächelte kurzzeitig Abu wieder wendend und vom felsigen Untergrund vorwärtstreibend. Sachter Wind wehte Pferd und Reiter durch die Haare, als er zum allerersten Mal diese Freiheit spürte und er sah in die flacher werdende Sonne, die sich den Horizont langsam anzunähern schien. Es kam ihm alles wie in Zeitlupe vor, eine Nachwirkung des nachlassenden Adrenalins vermutlich, aufgeputscht durch den noch immer wirkenden Menschentrank.
Oriak ritt mit Tamra gemächlichen Schrittes voran und Zottel wich vorerst nicht mehr von seines Freundes Seite. Der Sand knisterte leise unter Pferdehufen und Wolfspfoten deutlich für den Elfen, der auch das schnaufende atmen des Pferdes nur zu deutlich wahrnahm. Seine Hand lag die ganze Zeit an ihrem Hals, als er so langsam realisierte was eigentlich geschehen war. Er blickte in die Weite und fühlte sich euphorisch und gleichzeitig bitter traurig, während Tamra in einen Trab und danach in einen Galopp verfiel. Auch der Elf ritt nun im Rhythmus der trommelnd galoppierenden Pferdehufe, die den Wüstensand hinter sich wild aufwirbelten und Spuren hinterließen. Deutliche Spuren. Die weitere Reise verlief ruhig und schweigend. Weder Mensch noch Elf sagten etwas und so langsam verflog das Gefühl der Euphorie und machte abermals der Erschöpfung, Hitze und Normalität platz, als auch die Trankwirkung nachließ. Lange dachte der Elf über Geschehenes nach, doch zum ersten Mal fühlte er den Tod mit ihnen reisen. Er blickte sich nicht um, doch er konnte die Geier fühlen, die sich über das verbliebene Wurmfleisch hermachen würden und so den Gefallenen wieder in den Kreislauf des Lebens zurückführten. Er schwieg, doch gedanklich wüteten lange und ausgiebig Oriaks Worte und die bislang überstandenen Prüfungen aus diesem harten, unerbittlichen Land voll mit Sand und erbarmungsloser Hitze in ihm.

Jeden Abend die Schönheit begrüßend, die es tagsüber verborgen hielt wenn die Kühle der Nacht eintraf und Helligkeit der Dunkelheit platz machte, blickte der Elf jetzt noch über das sonnendurchtränkte Land, welches sie durchquerten und fühlte noch das Licht des hellen Sterns, der Abends platz für Milliarden Anderer machte. Er fühlte das Mal, doch er fühlte auch die Veränderung in ihm, die das Land, die Reise und Oriak bewirkte. Denn dann, dann, wenn er die Entbehrungen des Tages verspürte und kühles Nass seine Kehle benetzend zu schätzen wusste, wenn knackendes Feuer ihn wärmte und er seinen abendlichen Tee neben mittlerweile guten Gesprächen genoss, verspürte er diesen Wunsch. Den Wunsch für immer bleiben zu wollen; fern ab von allem Weltlichen und Unwirklichem, fernab von jeglicher Zivilisation oder Dämonen.

Doch jede Nacht meditierte er diszipliniert, um sich zu ordnen und die Geschehnisse aus Port Raven bei ihm klar zu halten, während Oriak friedlich schlief und der Hyänenwolf aufmerksam bei ihm lag. Und jede Nacht betrachtete er den Wüstenmenschen samt Zottel eine kurze Weile, wenn er seinen Rest Tee an seine Lippen führte und austrank. Sich danach ebenso dem erholsamen Schlaf hingab.

[...]

Als sie dieses Mal das Lager aufschlugen war die Felsformation die sie erreichten erstaunlich hoch geraten und eines fiel dem Elfen sofort auf: Die Luft hatte sich hier verändert. Ebenso war Abu und Tamra unruhiger als sonst und der Hyänenwolf blieb erstaunlich auffällig in ihrer Nähe. Feyndri'hal kümmerte sich zunächst fürsorglich um die Tiere, während der Sohn Oharas abermals Feuerholz sammelte. Sanft fuhren die Finger des Elfen über den Sandstein, als erspürten sie etwas Ungewöhnliches, doch da Feyn es nicht für sich deuten konnte, würde er Oriak später darauf aufmerksam machen, wenn er wieder da wäre. Doch irgendetwas irritierte ihn an diesem herannahendem Abend und er sah in den Himmel. Ein leicht nebeliger Schleier schien über den Sternen zu liegen, sie schienen nicht so klar wie sonst für ihn sichtbar und so sattelte er nicht ab, sondern kletterte auf die Felsformation als willkommene Abwechslung zum sonst so flachen und nur seicht hügeligen Sand. Er blickte in die Richtung in der der Sternenzirkel lag, wie weit waren sie wohl noch davon entfernt? Waren das schon Auswirkungen der dortigen Magie die er verspürte? Laut Oriak waren sie noch mindestens zwei Tagesreisen davon entfernt, was also spürte er hier? Von hier oben konnte er den Wüstensohn ausmachen, wie er sich ganz in der Nähe Holz zusammenklaubte und gerade auf dem Rückweg war. Die Sonne schien noch nicht direkt der Dunkelheit platz gemacht zu haben, da sah er sie:

„Oriak? Was ist das?“ schrie er dem Blondschopf mit dem schwarzen Turban entgegen und zeigte auf jene schwarz auf sie zukommende Wand, die einer Plage gleich in bitterer Schnelligkeit auf sie zuraste.
 
Schemen verschiedener Personen erreichten Siviria's Augen, als sie blinzelnd erfwachte. Anfangs war alles noch etwas verschwommen durch die plötzliche Lichtzufuhr, nachdem sie so unschön in die Schwärze abgedriftet war. Neben ihr saß jemand, zwischen den Trümmern lief jemand auf und ab und eine Gestalt stand regungslos im Hintergrund. Stimmen tauschten sich rege aus und dann erreichte Siv plötzlich ein ihr bekannter Duft. Er war kaum zu beschreiben doch genausowenig zu verwechseln.
„Er-.. Erlendur?“, stotterte Siv und tastete nach der Hand des Elfen, der dort an ihrem Bett saß. Als sie sie ergriff traf Siv die Wärme wie ein Balsam. Der sanfte Druck belebte die Elfe und schließlich sah sie Erlendur mit klaren Augen in das Gesicht. „Es ist vorbei.“, sagte er ruhig und nahm ihre Hand, um sie vorsichtig zu küssen. Siviria's Lider flatterten und auch wenn sie diese Art von Nähe begrüßte und noch viel mehr davon zu erlangen wünschte, war sie erschrocken darüber, wie selbstverständlich er diese Geste vor den anderen Kastenhöchsten, die Siv hinter ihm erkannt hatte, vollzogen hatte. Sie hatte sich in ihrer dunkelsten Stunde und auch jetzt noch gewünscht, ihm in die Arme zu fallen, sollte sie ihn je einmal wiedersehen. Jetzt lag sie dort wie ein verletzliches kleines Mädchen, ringend nach Atem, nachdem Erlendur sie so sprachlos gemacht hatte.
Leider durfte sie nicht lange so schwach und berechenbar bleiben. Ihre Augenbrauen verengten sich und Siv sah zu Pirijo und Criaz herüber. Criaz trat gerade einen Stein in die andere Ecke des Raumes, während Pirijo auf Erlendur und Siv zutrat.
„Ihr seid also schließlich erwacht.“, stellte Pirijo mit ihrer ruhigen Stimme fest. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt verbeugte sie sich recht tief und lächelte schwach.
Kaum trat die blauhaarige Kastenhöchste heran, erstarb das Lächeln und die Atmosphäre wurde düster. „Es ist noch lange nicht vorbei!“, sagte Criaz und stützte die Hände in die breiten Hüften. „So etwas zu sagen, nur weil ein Teil der Schlacht erfolgreich war, das ist wieder ganz typisch!“ Siviria's Blick wanderte von Criaz zu Erlendur und füllte sich mit Sorge.
„Es ist tatsächlich nicht vorbei. Sie haben die Kapsel zerstört.. Ich bin sicher, Valos steckte dahinter..“, sprach Siv enttäuscht, „Er scheint nicht nur unser Volk verraten zu haben, sondern auch die Menschen.“ Erlendur umschloss mit beiden Händen die kleinere Hand Siviria's und stützte seinen Kinn darauf. „Das ist gut möglich, sein Tod ist uns nicht bekannt und auf dem Schlachtfeld wurde er nicht gefunden.“, erklärte Erlendur.
„Die Schlacht.. Wieso habt ihr beschlossen, doch zu gehen? Wo ist Kazar? Ich habe euch doch davon abgeraten..“, murmelte Siv entkräftet. „Er wollte nicht nachgeben.. Er war entschlossen, Valos im Kampf zu bezwingen. Ich.. ich wollte ihm endlich die Chance geben, seine Führungskraft unter Beweis zu stellen. Es war der falsche Zeitpunkt, ich weiß..“, erklärte der Heerführer.
„Zu welchem Preis? Wo ist Kazar? Und wo ist eigentlich Helena? Ich habe ihr ein Versprechen gegeben!“, fragte Siviria nun aufgeregt – ihr Blick wanderte zu Criaz, die die Stadt kurz nach ihrem vernichtenden Schlag eingenommen hatte.
„Kazar ist in der Schlacht gefallen... So wie ettliche Waldgeister, es müssen vermutlich alle Waldgeister sein, die es je gab gewesen sein..“, sprach Erlendur brüchig aus, nicht wissend wie er es hätte schonender erzählen können. Siviria's Augen wurden immer feuchter und ihre Lippen zitterten, während Erlendur's Griff um ihre Hand immer fester wurde. Siv spürte wie etwas Feuchtes ihre Hand erreichte und die wenigen Tränen des Kastenhöchsten auf ihre Hände plätscherten.
Auch Pirijo's Miene war betreten, der Blick auf den Boden gerichtet bei dieser ernüchternden Erzählung. Es war wahrlich ein schmerzerfülltes Wiedersehen..
„Genauso wie dein menschliches Fußhündchen! Sie ist wie ein Püppchen ins Hafenwasser geplumpst, nachdem eine andere Ausbrut der Menschen sich aufgespießt hat.“, erzählte Criaz. Ihre Augen funkelten und das breite Lächeln war nicht zu verhindern gewesen. Nach einem kräftigen Schluck Wein ergänzte sie: „Was war das doch für ein Spektakel.“
Pirijo's spärliche Armmuskeln zuckten nervös als die Magierin davonstiefelte, als sei ihr einziger Grund zur Anwesenheit gewesen, dass sie der Herrin der Infiltration persönlich hatte sagen wollen, das Helena nicht mehr unter den Lebenden wandelte. Auch Pirijo ging wenige Sekunden später, nachdem sie beinahe mitleidig in Siviria's Gesicht geblickt hatte, und ließ Erlendur und Siv zwischen den Trümmern und den mit Laken verhangenen, etwas löchrigen Wänden zurück.
Erst jetzt besah sich Siv ihrer Umgebung mit von Tränen verschwommenen Augen genauer. Es musste sich um ein ehemaliges Zimmer eines Edelmannes handeln, denn die Einrichtung war ziemlich teuer, doch nicht ganz so schmuckhaft wie die Gemächer des Regenten. Siv lag in einem breiten, mit feinem Seidenstoff bezogenen Bett und ihr Oberkörper war mit Bandagen überzogen, die ihr die Blöße etwas nahmen, als sie sich mit ihrem einst von der Menschenbrut geschundenen Oberkörper aufrichtete. Der Schmerz war noch immer da, doch die Heiler schienen gute Arbeit geleistet zu haben – sonst sei sie jetzt längst tot.
An diesem Ort gewesen zu sein, während ihr neu gefundene Verbündete dort draußen ihr Leben ließ, das hätte nicht sein dürfen. Siviria traf schwere Enttäuschung.. Wie sollte sie jetzt ihr Versprechen halten? Sie hatte Helena versprochen, ihr auf ihrer ausgeprochen wichtigen Mission im Gegenzug zu helfen, doch jetzt? Jetzt war die Möglichkeit mit ihr gestorben.
Große Hände drückten sie sanft zurück in die Laken.
„Du musst endlich zur Ruhe kommen. Ohne dich wären wir nicht einmal halb so weit gekommen, wie wir es nun sind.“, sagte Erlendur sanft. Wie weit? So weit, dass Kazar starb, es den Verrätern gelang, die Kapsel zu zerstören und eine der wenigen guten Seelen unter diesen Menschen schließlich im Hafenwasser versank und irgendwann in Vergessenheit geriet wie ein teurer Goldschatz..
„Und doch hätte ich dich niemals gehen lassen dürfen.. Es war viel zu riskant. Ich erkannte es erst, als es zu spät war...“, sagte Erlendur. Er legte sich, so wie er war in all seiner ledernen Kluft, neben Siviria auf die Seite und starrte sie so, von der Seite, eindringlich an. Er schien jede Kontur ihres Gesichts ganz genau einprägen zu wollen und strich ihr vorsichtig, mit den so groben Händen, jede weiße Strähne aus dem Gesicht und fuhr mit den Tränen auf ihren Wangen fort. Siviria's Brust bebte vor glücklicher Aufregung, endlich wieder in Erlendur's Nähe sein zu können, und dann noch auf diese zuvor nie dagewesene Weise..
„Als ich davon erfuhr, dass du diesen Menschenmann zum Gemahl nahmst, um die Herrscher gegeneinander auszuspielen.. Da zerriss es mich beinahe..“, hauchte er dann.
Siv blickte Erlendur eindringlich in die blauen Augen, als er das sagte und es schwang eine Entschuldigung in ihrem Blick mit. „Ich.. Ich weiß, es war ein Mensch, ab-“, wollte sie erklären, doch Erlendur legte den Daumen auf ihre Lippen und versiegelte sie grob.
„Es zerriss mich vor Eifersucht, Siviria.“, gestand er daraufhin.
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Xynalithia sah dem Echsenwesen, das sich als Echsenmensch erklärt hatte, fragend hinterher. Hatte sie zu viel gefragt?
Nein, nein - sie hatte bereits den Narren nach seinen Fähigkeiten gefragt und somit konnte sie sicher sein, dass es nicht unbedingt an ihrer Fragerei gelegen haben musste.
Trotzdem versuchte die Priesterin kurz, doch vergebens, den Grund für die Verstimmtheit des kleinen Echsenmanns zu ermitteln. Sie blieb sitzen wo sie war und sah herüber zu der sich auftuenden Runde um das andere ihr fremde Lebewesen. Es gab gewiss noch viele Dinge, die sie früher oder später erlernen musste, das war ihr mehr als klar.
Den Anwesenden zu gefallen gehörte glücklicherweise nicht dazu und die Fähigkeiten derer, die nicht über sich sprechen wollten, würde sie früher oder später sowieso in Erfahrung bringen.
Unbeirrt fixierte Lithia nun Alexis, dessen Vernunft sie bisher weniger anzweifelte. Zwar schien seine Begleitung mindestens genauso verstimmt wie der Echsenmann, doch das sollte Lithia nicht stören, kam ihr diese Wesenheit nicht zu nah. "Eigenartige Truppe die du dort hast. Auf eine bizarre Art muss ich doch hier her gehören.", stellte sie murmelnd fest.
 
Da die beiden den Pferden auch immer wieder Pausen gönnten, eine Stunde leichter Trab, eine Stunde Schritt, eine Stunde leichter Trab und eine Stunde die Pferde führen, gab es auch in dieser Nacht viel Zeit sich zu unterhalten und Serafine war wissbegierig, auch wenn dies Harvalds Maßstäbe waren.

"Du warst schon früher hier, was sind das für Menschen die in diesem Land leben;" fragte Serafine. Harvald zuckte die Schultern.

"In meinen Augen sind sie allesamt von Natur aus wahnsinnig. Sie bauen riesige quadratische Bauwerke, die sie Pyramiden nennen und in jedem Bauwerk wird nur ein einziger Mensch begraben. Tausende schuften Jahrzehnte, nur damit dies gelingt. Schon bei der Geburt eines adligen Kindes wird das Grabmahl in Auftrag gegeben, als sei das Leben nur eine Vorbereitung auf den Tod. Wie morbide muss man sein. Welche Verschwendung von Arbeitskraft. Wie viel mehr Feldfrüchte könnten sie ernten.
Die Adligen sind so dekadent die lassen sich die Weintrauben von einer Dienerin schälen und füllen Himbeeren mit flüssiger Schokolade bevor sie sie essen.
Die beten als obersten Gott die Sonne an, die alles hier tötet und verbrennt. Ich meine einige ihrer Priester, ich kannte einen Wanderprediger, sind ganz verständig aber die Religion ist der denkbar grösste Unsinn den ich auf meinen Wanderungen je gehört habe. Wenn sie wenigstens den lebenspendenden Isu, den einzigen Fluss der aus einem wahren Wunder der Götter in einer Wüste in der es nie regnet anbeten würden, aber nein sie beten einen Sonnengott an."


"Abgesehen davon, dass ich nicht weiß was Schokolade ist, muss es doch wunderbar schmecken. Du bist immer so düster Harvald, so pragmatisch, kannst du dich nicht an einer Statue oder einem Palast erfreuen."

Harvald sah sie an und schüttelte den Kopf. "Nein, nicht wirklich ..." Harvald verschwieg, dass er noch nie einen Palast von außen, geschweige denn von innen gesehen hatte.

Gegen Mitternacht, die beiden Monde standen hoch am Himmel stoppte Harvald den Ritt. Vor ihnen lag ein dunkler Schatten am Boden, den Harvald, der nun führte, als menschlichen Leichnam erkannte.

"Ist das einer der Männer denen du folgst?", frage Serafine während Harvald die Leiche in Augenschein nahm. Sie war von den Aasfressern bereits übel zugerichtet doch konnte er noch genug erkennen.

"Er hat versucht Sand zu trinken. Sein ganzer Mund ist voller Sand. Entweder ist er in der Hitze vor Durst wahnsinnig geworden oder eine dieser tückischen Luftspiegelungen hat ihn auf dem Gewissen. Nein er ist keiner der beiden, denen ich folge. Die sind noch wenige Stunden in nördlicher Richtung voraus. Dort haben sie sich mit anderen getroffen, vielleicht auch mit diesem hier, aber das ist eher unwahrscheinlich, denn dann wäre er wohl nicht verdurstet. Eine grössere Gruppe lagert nordwestlich und wenige ziemlich genau nördlich. Denen werden wir folgen."


Sie schaute in die von Harvald angegebenen Richtungen konnte aber nichts entdecken. Obwohl Serafine sich fragte, woher er dies mit einer solchen Sicherheit wusste, fragte sie diesmal nicht, stattdessen: "Was geschieht nun mit diesem hier."

"Die Aasfresser werden noch ein paar Tage ihr Auskommen hier finden, solange die Leiche noch feucht ist. Dann wird sie zu Staub zerfallen."

Beide stiegen wieder auf. Zwei Stunden später fanden sie dann eindeutige Hinweise darauf, dass sie die Spur der Voranreisenden nicht verloren hatten. Der Sand war aufgewühlt und über eine große Fläche breitete sich eine Art Schleim aus. Sie untersuchten die Rückstände im Sand. "Mindestens einer von ihnen muss sehr gefährlich sein", sagte Serafine und reichte Harvald ein Stück herüber. "Das ist doch eine Schuppe von einem Wurm, wie er uns begegnet ist. Und sieh, was sie aus ihm gemacht haben."

Harvald nickte. "Offenbar ganz große Magie. Fühl mal wie kalt die Stücke noch sind und das in der Hitze dieser Wüste. Da wo ich herkomme habe ich erlebt, dass Eis in den Spalten einen Felsen zerbrechen kann, aber derartiges habe ich noch nicht gesehen. Als ob der Wurm wie Glas zersplittert wäre"

"Das kenne ich auch. Manchmal, wenn im Winter die Wäsche über Nacht auf der Leine blieb, war sie am Morgen bretthart und man konnte sie zerbrechen."

Harvald Blick ging zum Horizont. "Sieh was sich dort zusammenbraut. Die Sterne verschwinden. Wir reiten dort hinüber zu den Felsen. Die werden Schutz bieten vor dem, was da kommt." Diesmal ohne Rücksicht auf die Pferde ritten sie in vollem Galopp auf die Felsen zu.
 
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„Im Gegensatz zu manch anderen sehe ich auch nicht viel Sinn darin, mit allem und über alles zu reden. Oder ständig zu reden. Und ich hab festgestellt dass man manchmal sehr deutlich werden muss um etwas ohne Worte auszudrücken.“ Der Narr zog seine sichtbare Braue hoch. "Oh ja. Da habt ihr eine entscheidende Schwachstelle der Menschen aufgedeckt Twiggy. Sie hören nicht zu! Vermutlich wird auch manchmal viel mehr interpretiert als eigentlich gesagt wurde. Das ist mir ums eine oder andere Mal schon passiert.. nicht nur bei Menschen." Feste wollte sich gerade damit abfinden dieses kurze tête-à-tête ohne großartige Bereicherung seiner Ziele abschließen zu müssen, als ein tapsendes Geräusch das stete Klingeln der Glöckchen Durchschnitt. Der Kartenspieler schaute nach oben und musste den Kopf gar nicht so weit in den Nacken liegen, da eine Gestalt von geringem Wuchs näher kam. "Haj Myrgoberanzan Hejaj Musasha Pruas Branza Ett! Wie schön, dass du dich dieser illustren Runde anschließen magst. Brummt dir durch den Zauberweberkram der Kopf, oder liegt es an der herzlichen Art der kleinen Goblin, welche dich hertrieb?" Er zwinkerte Twiggy kurz zu wie er es erst vor wenigen Minuten bei Haj’ett tat als er mit Alexis bei ihm ankam, bevor er wieder den Echsenmann angrinste. "Ich bin mir nicht ganz sicher wohin die Reise eigentlich geht? Alexis meinte vorhin etwas vom Schließen des Riss, aber bisher weiß ich nicht wo genau ich hier aufgeschlagen bin." Er schaute kurz zu den Wüstenleuten hinüber die ebenfalls der Entspannung in der Gruppe frönten. "Ich wollte ja die Kerle da drüber schon fragen, aber nachdem nichts passiert ist, seit der eine Kerl zum Aufbruch gerufen hat, bin ich mir unsicher ob sich jemand von 'uns' diesen anschließt, oder sie sich uns." Er zuckte mit den Achseln. "Ich glaub die Wüstensonne bekommt mir nicht. Ich zerbreche mir über Belangloses den Kopf." Er schüttelte sich, als würde er einen Ameisenhaufen abstreifen wollen, der ihm auf den Buckel gekrabbelt war und ließ jedes Glöckchen was irgendwo an seinen Sachen befestigt war erklingen. "So, geht wieder... Ansonsten würde ich einfach mal versuchen zu Sortieren was wichtig ist und was nicht." Er streckte die Handfläche nach Twiggy aus. "Sie z.B. ist unverkennbar wichtig. Klein. Gewitzt. Beherrscht Illusionszauber und ein paar scharfe Krallen, die gepaart mit ihren flinken Füßen ein überzeugendes Argument für jede Verhandlung sind." Er musterte den Armbrustschützen. "Ihr seid auch wichtig. Eure Armbrust habt ihr mir zwar noch nicht vorgestellt, aber ich bin überzeugt, Ihr vermögt einen Apfel auf 100 Meter zu durchbohren, oder? Außerdem scheint ihr mir sehr sozial angehaucht. Vielleicht sogar spirituell. Sagt mir, wie kam es, dass ihr diesem Unterfangen eure Mitarbeit gegeben habt? Ein Handel vielleicht? Oder doch mehr ein schnöder Vertrag, wenn auch nicht in Papierform um bare Münzen? Was treibt Euch an gegen ein Heer aus den grausigsten Bestien anzutreten, dass sie nur aus einer anderen Welt kommen können? Denn so viel kann ich euch verraten", er schaute beide in der Runde an, "Das steht uns bevor!" Der Narr war so gespannt auf Haj'etts Antwort, dass er sogar aufhörte zu mischen. Eine wahre Seltenheit, wenn man ihn in beobachtet hatte.
 
Haj'ett schien in Gegenwart von Xynalithia nicht besonders aufzublühen. Und in der Tat, die Geomantin - als die sie sich nun ausgewiesen hatte - hatte etwas hochnäsiges an sich. Trotzdem blieben ihre Natur und ihre Herkunft ein Mysterium. Das machte den Hexenjäger neugierig. Er wollte mehr über diese Person erfahren, auch wenn ihr sehr daran gelegen schien genau das zu verhindern. Umsomehr musste er über ihre Aussage schmuzeln.
"Ja, eine eigenartige Truppe, durchaus. Das war schon immer so. Mit was ich nicht alles schon gereist bin. Trollhexen, Apsara, Kai'shak, Wüstenkrieger, Sternenmagi, ich glaube..." er machte eine Gedankenpause und fusselte sich am Bart, "...Ja ich glaube sogar kurz einen Panda dabei gehabt zu haben. Ich war jedoch nicht immer der... Anführer dieser Unternehmung. Mein Freund Haj'ett und ich sind die einzigen verbliebenen dieser Truppe. Der Rest schloß sich mit der Zeit an. Viele gingen von uns. Die meisten in Port Raven, als diese Katastrophe losbrach."
Er verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. "Also seid beruhigt, Ihr passt gut in diesen Haufen." Er sah kurz in die Richtung, in der sie weiterreisen würden. "Ich muss Euch nur vorab warnen, unser nächstes Ziel ist der Zirkel der Sternenmagi. Deren Magie ist... anders. Verstörend. Nicht jeder Zauberwirker kann unter ihnen wandeln und behält dabei seinen Verstand."
Ihm brannten Fragen zu Xynalithia auf der Zunge. Aber es war offensichtlich, dass sie sie nicht beantworten würde.

Alles zu seiner Zeit, dachte er für sich. Alles zu seiner Zeit.
 
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