RPG Endless Travellers: Darkness Rising

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Alexis nickte Twiggy respektvoll zu und beließ es dabei. Die Goblinhexe war offensichtlich mehr als angespannt. Es überraschte den Hexenjäger etwas, dass die sonst so abwesend und abweisend wirkende Twiggy scheinbar so viel Anteilnahme an Martax' Situation zeigte. Stille Wasser sind tief.
Der nunmehr alleine stehende Magier sah sich um und suchte sich schließlich ein schattiges Plätzchen. Bisher war es ihnen vergönnt am Tage etwas Schatten abzubekommen, doch diese Unterbrechung in der Tristesse einer sehr anstrengenden Reise war mehr als willkommen. An eine Palme gelehnt versuchte er etwas zu entspannen und das Gefühl zu deuten, das in ihm aufkam. Erst langsam dämmerte ihm, woher dieses Gefühl kam: Lissandras Flötenspiel erinnerte ihn an seinen letzten Abend mit Dot in Dujol, als sie zusammen den Wanderspielern und Benkelsängern zuhörten. Sein innerstes zog sich zusammen.
Er vermisste ihren Geruch, wie sich ihre Haut anfühlte, ihre wunderschönen Augen und der Blick, den sie ihm immer zuwarf. Er vermisste einfach alles an ihr.
Unruhig wie er wurde, stand er auf und sein gesamter Frust der letzten Tage entlud sich in einem magischen Angriff auf eine arme, wehrlose Palme. Das mit einem magischen Hieb durchtrennte Gewächs ächzte noch einen kurzen Moment, als würde es sich in ein erschrockenes Wehklagen ergehen, ehe es mit einem lauten Rauschen umfiel.

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"Das ist jetzt das fünfte Dorf.", grollte der Herold durch die Schreie der verbrennenden Dorfbewohner seinem geflügelten Begleiter entgegen. "Ich habe langsam genug von deinen ablenkenden Spielereien."
Der Drache schnaubte angewidert und fegte in einer beiläufig anmutenden Bewegung mit seinem Stachelbewehrten Schwanz ein brennendes Bauernhaus hinweg. "Du hast leicht Reden, wurm. Seit Äonen warte ich auf eine Gelegenheit wie diese. Das werde ich auskosten." Ohne auf eine Antwort zu warten, rammte der Drache seine Schnauze in ein anderes Bauernhaus und fischte ein paar schreiende, teils brennende Menschen heraus um sie genüsslich zu verschlingen.
Der Herold legte seinen Kopf schief, als sich ein Verdacht seinen Weg über seinem Verstand in richtung Zunge bahnte. "Ist es am Ende doch so, dass du die Sternenmagi fürchtest?"
Der Drache ruckte mit dem Kopf herum und fauchte den Herold erzürnt an. Der Herold selbst regte sich dabei nicht, als wäre er von der gewaltigen Gestalt völlig unbeeindruckt.
"Ich fürchte niemanden!"
"Dan beweise es mir! Fliegen wir endlich weiter und machen diesem Geschwür ein Ende!"
 
Aber die Ablenkung währte nur kurz. War es das ständige schwirren des kleinen Wesens das ihn wieder in die Wirklichkeit zurückbrachte oder war es der dissonante Ton der die Melodie störte? Letztlich war es gleichgültig, denn erneut meldete sich der Argwohn. Hier war nicht der Ort für Gedankenlosigkeit.

Der Stamm der Palme links von ihm zersplitterte urplötzlich und ohne Vorwarnung. Der Stamm senkte sich und fiel weniger als eine Mannslänge von Harvald entfernt zu Boden. Der wich gelassen mit 2 Schritten aus. Wie oft war in seiner Jugend schon ein Baum nicht so gefallen wie er sollte.

Wenn das ein Anschlag auf dich war, war er selten dämlich, meldete sich die Stimme aus dem Hinterkopf. Also jetzt gelassen reagieren. Wenn jemand einen Baum nach dir wirft, dann werfe eine Blume zurück. Nimm aber die mit dem schwersten Topf. Welche Hure in welcher Hafenstadt hatte das noch gesagt? Stein, sie hat Stein gesagt, meldete sich die Stimme erneut.

Er schnitt mit dem Zahndolch einen der Blütenstände direkt an der Basis ab und fing den reichlich sprudelnd ausströmenden Saft mit zwei Bechern aus seinem Gepäck auf. Die Klinge war perfekt. Ein kurzes Nippen bestätigte ihm, dass der Wüstenmann bei seinem Tipp nicht gelogen hatte. Der süßliche Most, Toddy nannte er ihn, schmeckte wie von Trauben und vergoren würde er einen aussergewöhlichen Wein ergeben.

Der Elf hatte sich erhoben und war zu der Gobblin hinüber gegangen, die scheinbar am Rande eines Nervenzusammenbruches unter einer etwas weiter entfernten Palme hockte. Gobblins bekommen keinen Nevenzusammenbruch, es ist nicht einmal sicher, ob sie überhaupt so etwas wie Nerven haben und doch hatte die Goblin auf seine Ansprache, wie ein verängstigtes Kind gewirkt. Der Elf warf eine Decke über sie und trat respektvoll 2 Schritte zurück und lockerte die Waffen als würde er erwarten, dass sie wie ein Raubtier unter der Decke hervorstürmen würde.
 
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Sprechendes Ungetüm


"Was ist das?" die verängstigte Stimme einer Frau drang an Martax Ohr. "Das meine Liebe ist ein höherer Dämon - völlig sicher in Bannkreise geschlagen, gleich fünf an der Zahl, damit die Hoffnung eines Ausbruchs das Erste ist was an ihm stirbt." Die allgegenwärtige Schwärze vor den Augen des roten Hünen wich langsam. Die Stimmen bekamen Konturen. Er war in einem Raum aus Holz, der sich seltsamer Weise irgendwie zu bewegen zu schien. Der Dämon machte eine Gestalt in einer Robe aus, welche zu der verängstigten Frau sprach. Er hatte einen Stab auf dem Rücken und seine Hände schimmerten noch von einem bläulichen Aura. Beschwörer! Sofort waren alle Sinne von null auf hundert! Die Wut und der Hass übernahmen Martax Wesen ohne Kompromiss. Das muskelbepackte Kraftpaket stürzte auf und sofort in Richtung seines Sklavenmeisters. Soir stolperte vor Schreck einen Schritt zurück und der Admiral griff schon nach seinem Säbel. Doch Tererius zog nur eine Braue hoch. Er vertraute seiner Magie voll und ganz und er sollte Recht behalten. Martax stürzte nur gegen eine unsichtbare Mauer und sofort ging sein Körper in blaue Flammen auf wo er den innersten Ring überragte. Ein Aufschrei, wie er nur aus dem Schattenreich kommen konnte, durchfuhr die Donnerschneide. Gepeinigt zog sich der Dämon wieder ein Stück zurück und die Flammen erloschen sofort. "Tz, tz, tz. Lernt dein Volk denn niemals die Grenzen zu akzeptieren, die euch gesetzt werden?" Der Magier schüttelte den Kopf und schaute das zusammengekauerte Stück Dämon arrogant an. Martax fletschte die Zähne und stierte zurück. Wenn Blicke jemals die Fähigkeit gehabt hätten zu töten, hätte sich diese Wirkung jetzt auf martialische Weise über den Robenträger entladen. Man merkte fast, dass er innerlich kochte vor Zorn über seine missliche Lage. "Wer... wer bist du Menschlein?" Soir hielt die Luft an. Sie hätte niemanden geglaubt was hier passierte wenn ihr davon berichtet worden wäre. Sie wagte kaum die Stimme zu erheben. Mit einem heiseren Flüstern hauchte sie: "Er spricht..." Martax Blicke jagte für einen Augenblick zu ihr herüber und im gleichen Moment fühlte sich die Meuchelmörderin als wäre sie das Oper einer ihrer heimtückischen Taten. Tausende Szenen schossen ihr durch den Kopf, wie sie durch die Hand dieses Monsters starb auf tausend verschiedene Arten. Erst als er wieder Tererius anfletschte wich das beklemmende Gefühl.

"Wer ich bin tut genauso wenig zu Sache, wie der Grund warum du hier bist." Der Gehörnte verstand nicht. "Was? Du hast mich beschworen. Tatest du das etwa nur zum SPAß!?" Sofort kochte der Jähzorn wieder in ihm hoch und der instinktive Wille diesem Magier das Fleisch von den Knochen zu schälen flackerte wieder einige Zentimeter auf, bis seine Klauen wieder den innersten Kreis überschritten und die Flammen wieder Gewalt über seinen Körper bekamen. Martax jaulte erneut auf, welches in ein Grollen überging während er wieder zurückwich. Er hatte kaum Bewegungsspielraum innerhalb dieser Bannkreise. Es gab keine Grenze die eine Armlänge entfernt von ihm war. Er konnte sich vermutlich nicht mal hinlegen in seinem magischen Kerker, geschweige denn ausstrecken. "Nun, meine Aufgabe ist erfüllt. Er gehört Euch Admiral." Der alte Mann drehte dem Roten seinen Rücken zu und machte Anstalten aus dem Raum zu marschieren. "Wartete mal, nicht so schnell Tererius! Was passiert mit den Kreisen, wenn ihr jetzt geht." Der Piratenkönig hielt mit seiner Pranke den Magier an der Schulter fest. "Oh, da macht Euch keine Sorgen. Solange Ihr nicht Eure Abmachung brecht, wird keiner der fünf Bannkreise schwächer werden." Er schaute über die Schulter abfällig zum Gehörnten. "Er kommt da nicht raus. Jeder Kreis hält mehr Schmerzen als der Vorhergehende für ihn bereit." Damit wandte er sich an Soir, die nach wie vor noch nicht ganz realisierte hatte was da inmitten der Kreise hockte. "Kommst du meine Liebe?" Sie schreckte verdutzt hoch. "Was? Wohin? Was wollt ihr von mir alter Kauz?" Sofort krochen ihr wieder die letzten grausamen Ereignisse vor der Beschwörung in den Sinn. "Ich werde nicht mit Euch gehen!" Tererius seufzte und kniff sich in den Nasenrücken, während er die Augen geschlossen und den Kopf seufzend gesenkt hatte. "Bitte... es ist nur zu seinem Besten Soir. Ich will nicht seinen Männern", er zeigte dem dem Daumen über die Schulter auf den Admiral, "befehlen lassen müssen, Euch hinter mir herzuschleifen. Ich werde alles erklären, darauf habt Ihr mein Wort."

Es war wirklich so, dass sie kurz abwägte welches das kleinere Übel für sie barg, aber so sehr sie sich den Kopf zerbrach, es konnte kaum schlimmer sein als mit diesem Dämon in einem Raum verweilen zu müssen, oder allein als einzige Frau auf einem Schiff voller Piraten, deren Körper monatelang keine Frau mehr gespürt hatten. Zudem wirkte Tererius bei all seiner Rätselhaftigkeit nicht wie ein Psychopath, der irgendwelche Forschungen an ihr vornehmen wollte, hoffte sie zumindest. So willigte sie schließlich ein und verschwand mit dem Beschwörer. Zurück blieben Admiral und Dämon die einander anstarrten und sich ihre Gedanken zu dem machten, was da kommen mochte. "Ich bin keinesfalls ein Henker oder ein Richter. Du bist nicht hier damit ich dir beim Sterben zusehen kann", brach der Admiral schließlich das Schweigen. "Was willst du Mensch?", grollte das gehörnte Ungetüm. "Ich brauche deine Hilfe für den Krieg." Martax wurde hellhörig. "Was für ein Krieg? Sprichst du von dem Riss?" der Pirat machte langsam einige Schritte nach vorne auf die Bannkreise des Roten zu und sah ihn eindringlich an. "Der Riss ist die Ursache für den Krieg, aber nicht der Anlass. Du magst vielleicht glauben, dass du ein furchteinflößendes Wesen bist..." "Normalerweise rennen die Sterblichen schreiend vor mir weg, oder sinken wimmernd vor mir zusammen und betteln um ihr erbärmliches Leben", unterbrach Martax den Admiral. "Dann wird es dich bestimmt nicht überraschen, dass es weit aus gefährlichere Ungetüme gibt als dich." "Dämonen?", er zog eine Braue hoch und schaute den Piraten an. "Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass sie keinesfalls einfach so in diesen Meeren auftauchen können, denn diese Meere sind meine Heimat und für jeden Riiner der sie mit seinem Schiff befährt, werde ich dafür sorgen, dass es nichts gibt, was uns die Kaperfahrten zugrunde richtet." "Ich weiß nicht wovon du faselt Menschlein, aber wenn es einen Kampf gibt, bin ich dabei. Du brauchst diese magischen Dinge nicht. Die Verlockung auf einen Kampf sind viel bindender als jede Hokuspokus." Martax sah wie es in dem Admiral arbeitete. Ja er schien wirklich drüber nachzudenken. "Guter Versuch." Der Piratenkönig lachte und verließ das Zimmer. Die schwere Holztür schwang ins Schloss und wurde abgeschlossen. Nun war Martax allein mit den Bannringen, die nach wie vor ihr bedrohliches Summen abgaben. Nun, zumindest habe ich viel erfahren. Es gibt also eine Möglichkeit meinem Gefängnis zu entfliehen. Ich muss nur diesen Admiral überzeugen...




Festes Obstmahl war beendet, just in dem Moment in dem der kleine Echsenmann seine besondere Pfeifenmischung hervorzauberte. "Nun, ich mache mir nichts aus Rauch. Er ist... ungesund und schadet der Singstimme." Der Narr deutete einen singenden Minne durch Haltung und Gestik an. "Doch raucht Ihr nur euer Pfeifchen Kamerad. Ich werde mich auf die Socken machen um den Rest kennenzulernen. Diese Wüstenleute da drüben scheinen auch zu Euch zu gehören, oder Ihr zu ihnen, wie man will." Der Narr bewegte beiden Zeigefinger in einer drehenden Geste umeinander und glotzte den Agama dabei mit rausgestreckter Zunge an. Dann erhob er sich von seinem gemütlichen Palmenplatz und klopfte sich den Sand von den Fransen. "Ich bin gerne bereit für jede Art Prüfung, oder Holzschnittkunst, die Euch vorschwebt. Ich werde anscheinend bleiben wie es aussieht." Er schaute grinsend zu Alexis herüber. "Alsbald bis dann." Damit wandte er sich zum Gehen und als wäre im die Antwort für die universelle Frage der Menschheit eingefallen schlug er sich mit dem Handballen gegen die Stirn, was die Glöckchen an seiner Kappe und seinem Handgelenk kräftig zum klingeln brachte. Der Narr wandte sich erneut zu Haj'ett um und räusperte sich mit der Faust vor den Lippen. "Bitte verzeiht. Ich habe ja noch gar nicht Euren Namen erfahren. Alexis und Harvald 'der fahle Mann' waren da direkt mit der Tür ins Haus. Dabei waren sie so schnell wieder weg, dass ich gar nicht dazu kam ihnen meinen zu nennen. Ein vernünftiges 'Du' ist mir lieber als jede Höflichkeitsfloskel." Der Harlekin erhob beide Arme als würde er sich ergeben wollen und machte mit Schwung einen Satz nach vorn vor der Echse in den Handstand. Der Sand erschwerte die Balance etwas, aber für einen Scherz war dem Narren keine Anstrengung zu schwer. Er streckte den Kopf nach oben und schaute sein Gegenüber in die Augen "Mein Name ist Feste - Feste der Spaßmacher, Harlekin, Schausteller, Nichtsnutz, Jongleur, Barde, .. und noch einiges mehr. Was davon stimmt müsst Ihr selbst herausfinden." Er griente und beugte sein rechtes Bein zum Gruß. "Angenehm eure Bekanntschaft zu machen." Feste hatte wirklich vor so lange auf den Händen zu stehen bis der schuppige Gefährte ihm seinen Namen verriet und die Hand reichte. Da war er sich ziemlich sicher.
 
Twiggy hob den Blick und hatte gerade noch Zeit, die verdächtig langsam herankommende, fremde Gestalt zu erkennen. Dann warf er die Decke und bevor Twiggy reagieren konnte war es finster und das Gewicht des schweren Stoffes lastete auf ihr.
Goblins lebten zwar in Höhlen, aber wenn eine Höhle ohne Vorwarnung auf sie niederfiel löste das nicht unbedingt Begeisterung aus.

Der Elf hätte wohl den erwarteten Effekt erzielt, wenn es sich bei Twiggy beispielsweise um einen Vogel gehandelt hätte. Denn ein Vogel beruhigte sich sobald er nichts mehr sehen konnte. Für die Goblinhexe jedoch war da eben eine fremde, bewaffnete und potentiell feindliche Lebensform auf Angriffsreichweite herangekommen und hatte ihr einfach mal eben einen „Sack“ über den Kopf gezogen. Sollte sie wohl nicht sehen wie er versuchte sie anzugreifen? Gleichsam packte Twiggy die irrationale Angst, dass sich gleich jemand von oben auf sie drauf werfen würde. Und von genau dieser Angst getrieben griff sie blindlings nach ihrer Magie und ließ grob nach Gefühl einen grellen weißen Lichtblitz oberhalb der Decke erscheinen. Gleichsam schoss Twiggy auch schon wie von der Tarantel gestochen unter der Decke hervor, direkt nach vorne auf den fremden, feindlichen Übeltäter zu. All die schlechte Laune, der eben noch mehr verstärkte Stress und die sehr offensichtliche Angriffshandlung des Fremden waren einfach zu viel um noch logisch zu denken. Nein, sie handelte nur noch.
Sie würde dem Schwert ausweichen und sich dann direkt an seinem Unterarm festbeißen, damit er gar nicht mehr in der Lage war seine Waffe festzuhalten und Twiggy damit anzugreifen. Gleichsam würde sie mit den Krallen nach dem Rest von ihm schlagen.
 
„Ngghhhh...“ der Elf wurde geblendet und riss seinen Arm vor seine Augen. Das Schwert fiel, noch bevor es gezogen wurde und glitt somit unverrichteter Dinge wieder in die seitliche Halterung zurück, denn der Elf blockte nur noch, als er seinen Arm hochriss. Auch wurde er komplett von Twiggys Schnelligkeit und Wucht ihres Körpergewichtes überrascht, als sie sich in seinen ungeschützten Arm somit verbiss, und beinahe den Knochen unter der Haut und Muskeln mit ihren scharfen Zähnen fast zum Bersten brachte. Die Zahnspitzen bohrten sich nämlich langsam doch mit stetigem Druck ungehindert schmerzend tief ins Fleisch des elfischen Unterarmes.

Der Elf landete somit auf dem Rücken und hatte Mühe ihre Krallen unter Kontrolle zu bringen, zumindest mit dem rechten freien Arm, versuchte er sein Bestes. Sie war zudem noch klein, sodass er keine Hebelwirkung anwenden konnte, um sie mit sich zu drehen und so zerkratzte sie ihm, die linke Seite, samt frisch genähter Wunde von der Schulter abwärts komplett, den rechten Arm, den er immer wieder schützend vor das Gesicht hielt und zerfetzte den Stoff seine Hemdes. Wenn er Schneider wäre, würde er sich über die gleichmäßig geschnittenen Streifen freuen, auch über die blutorte Farbe, die es nun aufsog und sich somit verfärbte.

Erst sehr spät gelang es ihm unter starken gleißenden Schmerzen seine Überraschung zu kontrollieren und zwang sich sie nicht ernsthaft zu verletzen, sonst hätte er ihr einen Hieb gegen für ihn vermutete Stellen, wie Augen, Ohren oder Schläfebereich, verpasst. So jedoch zwang er seine rechte Hand unter wilden Kratzpranken unter ihrem Unterkiefer und quetschte ihn sehr hart zusammen.

„Du... bist... Twiggy...“ ächzte er wirklich Mühe habend sie davon abzubringen ihn nicht vollends zu zerfleischen unter starken Schmerzen. Drehte dann seine Beine in eine haltgebende Position im Sand und versuchte sich mit ihr zu kugeln, sodass sie mindestens seitwärts zum liegen käme, während er weiterhin mit seiner Kraft versuchte ihren Kiefer hart und schmerzhaft zu quetschen und ihr somit das Gebiss auseinanderzudrücken, falls dies möglich war. Vielleicht würden sie auch die Schmerzen ebenfalls dazu bewegen, abzulassen. Noch hatte er keine klare Strategie, wusste jedoch, das sein Vorhaben mal gründlich nach hinten losging. Er keuchte und biss die Zähne zusammen. Und versuchte sich zu konzentrieren. Wenn sie nicht abließe, müsste er zu seiner Eismagie greifen – und das, wollte er noch vermeiden.
 
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Ohne Vorwahnung und mit viel Kraft krachte ein graues Ungetüm in die Kämpfenden. Zottel rammte knurred Twiggy, sodass sich ihr Biss lockerte und sie zur Seite fiel. Gleichzeitig legte sich Oriaks leicht gebogene Klinge mit leichtem Druck an den Hals des Elfen: "Vorsicht Spitzohr. Ganz ruhig bleiben." zischte er. Gleichzeitig griff er nach dem Schwert des Elfen, zog es und warf es ein paar Meter weit weg, wo es klappernd liegen blieb. Twiggy rollte rum und fuhr fauchend wieder hoch doch wurde von Zottel erneut umgerammt. Dann baute er sich knurrend vor ihr auf und zeigte seine Zähne. Die Goblin blieb diesmal auf dem Boden, kroch auf allen Vieren etwas nach hinten, keuchend, der Kampfrausch schien gebrochen. Der Hyänenwolf trieb sie vor sich her. Twiggy kreischte und zischte aber Zottel wich nicht, er deutete einen Angriff an, sein Kopf schoss nach vorne und er schnappte zwei Mal durch die Luft bevor er sie langezogen und mächtig anbrüllte. Die Goblin hatte genug. Sie wich zurück. "So, setzt euch auf, Spitzohr. Ich werde euch jetzt die Klinge vom Hals nehmen. Keine Dummheiten, sonst macht mein Freund hier da weiter, wo die Goblin aufgehört hat. Und er hat ein größeres Maul." knurrend kam Zottel auf den Elf zu. Oriak nahm sein Schwert weg. "Jetzt erzählt doch mal, warum ihr mit einer meiner Reisegefährten kämpft? Ach ja, an eurer Stelle würde ich schnell antworten. Sieht nicht sonderlich gut aus, son Fetzenarm. Ich werde das erst verbinden, wenn ich weiß ob ihr eine Bedrohung für meine Gruppe seid oder nicht." stellte Oriak klar.
 
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Sand stob auf, als der Elf die Erschütterung von etwas zwischen ihm und der Goblin spürte und im nächsten Moment der nicht mehr auszuhaltene Schmerz, sowie der beängstigende Druck auf seinen fast brechenden Arm augenblicklich nachließ. „GHAAAAH!!“ schrie er schmerzerfüllt auf, als er sich von der Kratzbürste befreit wurde und wand sich seitwärts noch von ihr weg, sich den Arm haltend und auf den linken Ellenbogen aufstemmen wollend.

Die Spitze eines gebogenen Schwertes klemmte sich gegen seinen Kehlkopf und er sank wieder keuchend auf den Rücken zurück und sah dann, wie ein graues Etwas ihn vor der eigenen Dummheit weiter bewahrte. Er blinzelte die Augen zusammenkneifend und ließ den Kopf rückwärts in den Sand sinken. Versuchte Atem und Schmerz zu kontrollieren. Seine rechte Hand auf den Biss gepresst, spürte er das Blut laufen. Auch als er seinen linken Oberarm gegen die frisch wieder aufgerissene Wunde nahe seines Herzens presste. Sah noch, wie Oriak ihn entwaffnete und richtete dann seinen Kopf wieder hochnehmend gegen das Gekreische um Twiggy...

„Tut ihr nichts...!“ presste er hervor und ließ selbst wieder den Kopf sinken und kniff die Augen zusammen, nur um im nächsten Augenblick Oriak über ihm zu erfassen... Das Gekreische verstummte, stattdessen vernahm er ein Knurren und sah zu Zottel. „Ah... der Hyänenwolf... sehr erfr... eut...“ keuchte er ihm entgegen. Merkte wie seine Kehle von der Spitze befreit wurde und hörte Oriaks Worte. Dann lachte er leise auf und biss im nächsten Moment wieder die Zähne zusammen. Er hatte sich ein Zusammentreffen mit dem Wüstenmann anders vorgestellt doch war jetzt froh, das Saskia untertrieben hatte bei der Begleitung Oriaks. „Feyndri'hal... sehr erfreut... Oriak, Sohn der Wüste.“ keuchte er und stemmte sich nun, wie zuvor schon vorgesehen auf seinen linken Ellenbogen hoch und beugte sich krümmend zusammen vor Schmerz.

„Und ich bin keine... Bedro... hung.“ und rollte sich seitwärts, bis er den nötigen Halt fand, um sich auf ein Knie zu stemmen. „Ich wollte helfen... doch das war... dumm!“ sagte er bitter und nahm kurz die rechte Hand vom Arm, um zu gucken ob die Goblinhexe ihm die Hauptschlagader des Handgelenks zerfetzt hatte, doch das war nicht sein Hauptproblem. Er spürte seine Kraft schwinden und kämpfte gegen die Ohnmacht an. Er würde gar nicht aufstehen können, selbst wenn er wollen täte.
 
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Unter Einsatz ihres ganzen Gewichtes und ihrer ganzen verbliebenen Kraft warf sich Twiggy auf den Feind und rammte ihr Gebiss in den fremden Arm. Der Ansturm reichte um den Gegner zu Boden zu werfen und wahllos hieb Twiggy mit ihren Krallen auf ihn ein. Ein bestimmtes Ziel fokussierte sie dabei nicht. Solange sie damit auf Widerstand traf, stachelte es sie wie im Blutrausch weiter an. Gleichsam versuchte sie sich soweit festzukrallen dass er sie nicht abschütteln konnte. Ihr Kiefer hatte sich wie ein Schraubstock geschlossen, wobei sich vor allem ihre beiden Hauer tief ins fremde Fleisch hineingegraben hatten.

Schließlich erwachte der Feind aus seiner Schockstarre und versuchte sich herumzurollen und die Goblinhexe von seinem Arm zu lösen. Er packte zu und drückte mit aller Gewalt gegen ihre Kiefermuskulatur. Der Schmerz entlockte der Goblinkehle ein wütendes Knurren.

Twiggy war zu erschöpft um dieser Gegenkraft lange standzuhalten und der Druck ihres Kiefers lockerte sich. Dennoch kämpfte sie verbissen um jeden Millimeter und weigerte sich mit grimmiger Entschlossenheit, einfach aufzugeben. Ihre Klauen gruben sich auf der Suche nach Halt in den Oberkörper des Elfen. Doch dann krachte etwas schweres mit der Wucht eines Katapultgeschosses gegen sie und ihr Biss löste sich endgültig. Gleichsam zogen ihre Krallen tiefe Schnitte über den Elfen, als die Goblinhexe durch den Aufprall des Hyänenwolfes zur Seite gerammt wurde. Dort auf dem Boden rollte sie sich sogleich herum und sprang unter lautem Protestgekreische auf die Füße um ihren Gegner erneut anzupeilen, wurde aber ein weiteres Mal gerammt und krachte hart auf den Boden. Kurz packte sie ein Schwindelgefühl, was sie aber sofort wieder niederkämpfte. Keine Zeit für sowas! Jaulend und knurrend rollte sie sich auf den Bauch, spuckte etwas Sand aus und sah sich Oriaks Pelzmonster gegenüber. Sie bleckte ihm die Zähne und knurrte, was er ihr sofort gleichtat. Auf Händen und Knien kriechend wich sie zurück, während das blöde Mistvieh seine gigantischen Kiefer nach ihr schnappen ließ und, ganz in goblingerechter Manier, warnend brüllte.

Twiggy wich noch etwas weiter zurück und stemmte sich dann langsam und schwer atmend auf die Füße. Sie war vollkommen außer Atem, ihre Arme pochten, ebenso wie ihre krallenbewehrten Finger. Ihr war schwindelig und die Erschöpfung der letzten Tage machte sich deutlich bemerkbar. Dennoch, nichts davon zeigen in Gegenwart eines Feindes! Langsam bewegte sie ihren Unterkiefer hin und her, während die Schmerzen nach und nach zu ihr durchdrangen. Ebenso wie der metallische Geschmack von Blut an ihren Zähnen, doch die Tatsache dass es nicht ihr eigenes war erfüllte sie mit einer Art raubtierhaften Befriedigung. Ja, es war fast ein Hauch von Triumph, der dem ganzen anhaftete...

Ihr Blick fixierte nun den Elfen, der als blutendes Häufchen Elend vor Oriak kauerte und sich vor Schmerzen krümmte. Dabei fletschte sie ein weiteres Mal lautstark die Zähne und zeigte warnend ihre Krallen, von denen noch der frische rote Lebessaft herabtropfte und den Wüstensand tränkte. Selber Schuld! Das hatte er jetzt davon!

So sehr wie ihr das eigene Blut noch in den Ohren rauschte, musste sie ihre gesamte verbliebene Konzentration dafür aufbringen und den leisen Worten des Elfen zu folgen.
 
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"Ja, zur allgemeinen Überraschung aller war es dumm." spottete Oriak. "Schlaft jetzt." er haute dem Elf mit seinem Schwertknauf auf den Kopf, das dieser das Bewusstsein verlor. "So endlich Ruhe.". Er legte den Elf ab und besah sich dessen Verletzungen. Dann pfiff er nach Manta, er würde seine Hilfe brauchen. Dann begann er mit dem Arm, die Kratzer reinigte er und deckte sie mit einer Salbe ab. Dann legte er noch einen Verband drüber, zur Sicherheit. Währenddessen ließ sich Manta neben ihm fallen. "Zeig mal. Oh gut, das hast du gut gemacht. Mach mal Platz." übernahm er gleich die Kontrolle. "Okay, hier ist eine alte Verletzung wieder aufgebrochen, was ziemlich klar war nebenbei. Wolln mal sehn." er griff unter die Schulter des Elfen und bewegte vorsichtig den Arm des Elfen. Hoch und runter und von links nach rechts. "Klar, das wurde das letzte Mal nicht feritg gemacht. Das musste früher oder später wieder aufbrechen.". Er öffnete seine Tasche und kratzte sich am Kopf. "gut das du ihn schon betäubt hast." Er nahm einen Stift und zeichnete die Wundränder ab. "Sie haben es zwar ausgebrannt, aber es ist dennoch kranke Substanz. Jetzt nahm er ein Skalpell und trennte einen kleinen Hautstreifen rund um die Wunde ab. "Tupfen.". Oriak nahm das Blut mit deinem Lappen ab. "Streu das hier drauf." er bekam ein kleines Döschen, mit einem weißen Pulver drin. "Aber nur eine dünne Schicht. Willst du ihn vorher wieder wecken, das wird höllisch brennen." fragte Manta mit einem Augenzwinkern. "Ich bin versucht." lachte Oriak. Ein gutes Zeichen. Wenn Manta während der Arbeit scherzen konnte, dann hatte er alles im Griff. Oriak streute das Pulver. "Das wird reinigen. Die Tiefenverletzung scheint geheilt, wir wollen die Fläche unterstützen." redete Manta weiter, als hätte er einen seiner Schüler an seiner Seite und nicht einen Typ, der nicht wirklich verstand, was er da sagte: "Wenn du meinst." machte Oriak deshalb schulterzuckend. "Ja ja, hier. Nimm diesen Lappen, mach ihn nass." Oriak sprang zur Oase und tunkte den Lappen ein. Als er zurück war hieß es: "Auswringen." also wringte er aus. Der Lappen wurde in ein Tuch eingelegt, welches ein ziemlich starkes Kräuteraroma in sich trug. "Dieses flache Päckchen legen wir drauf." erklärte Manta: "So kann er den Arm später einigermaßen störungsfrei bewegen.". Gesagt getan, der eingeschlagene Lappen lag auf der Wunde. Manta klatschte in die Hände: "So, jetzt du, zeig mal was du für n Großverband kannst.". Oriak sah ihn an, dann die bedeckte Wunde. "Hm, ist nur n Elf richtig?". Manta schnippte mit den Fingern: "Erraten, eine bessere Gelegenheit zu üben ohne das Risiko was wichtiges zu verlieren gibt es kaum. Also los.". "Also los." machte Oriak und begann den Verband. Das war schon ein anderes Kaliber als die sonstigen Verbände, die er so band. Aber Manta nickte hin und wieder und es gab ein gut hier und da. Dann war er fertig. "Siehst du?" fragte Manta und hob den Arm des Elfen, bewegte ihn durch alle Richtungen: "Ziemliche Bewegungsfreiheit.". "Okay, das wars auch schon, kannst ihn wieder wecken." Manta raffte seine Sachen zusammen und ging zur Oase um sich zu waschen. Oriak ging mit um Wasser zu holen. Mit einem Eimer Wasser kam er zurück. Zottel, der die ganze Zeit still daneben gelegen hatte, den Männern zugesehen hatte und nur einmal kurz die Hautfetzen stipitzt hatte, die von der Behandlung übrig waren, hob den Kopf und sah Oriak an, als wüsste er was nun kommt. Und richtig geraten, Oriak kippte dem Elf das Wasser über den Kopf. Der Elf kam prustend und schluckend zu sich. "Kommt wieder zu euch, ihr lebet wieder." sagte Oriak und lies sich neben dem Elf in die Hocke sinken und sah ihn an.
 
Der Elf wandte den Kopf bei Oriak's Bemerkung sah ihn noch an, dann spürte er schon den mächtigen Schlag, der ihn ins erholsame Traumland schickte.

Er brach augenblicklich zusammen.

[…]

Kalt, nass, keine Luft... „HHHH...“ schnappte der Elf und sog natürlich das Wasser in seine Luftröhre, was ihn zum Prusten und sofortigem Husten veranlasste. Gepaart mit einem sich widerspenstig verhaltenden aufkrümmenden Körper und sich ein zur Seite drehen in Richtung Oriaks Stiefeln. Nass, warm, Licht und Eisenstiefel. Dazu ein stechender Kopfschmerz, doch zur Überraschung Verbände. Andere Verbände als zuvor. „War wohl 'ne ausreichende Antwort von mir...“ bemerkte er bitter und fühlte sich gleichzeitig wie ein begossener Pudel. Seine rechte unverletzte Hand krallte sich mit den Fingernägeln in den Sand. „Danke.“ und schwieg.

Er blickte zu ihm hoch und des Elfen Blick war mehr als undefiniert und undeutsam. Er fühlte und sah auch was mit ihm geschehen war und wie professionell er behandelt wurde, wusste, er oder sie hatten die Narbe gesehen und es war ihm peinlich. Sie wussten nicht woher sie kam und er würde kein Wort darüber verlieren. Er war dem Tod entronnen, das war alles was für ihn noch zählte. Über Oriaks Heilerfähigkeiten hatte Saskia geschwiegen, sie hatte ihm nur eine Oberfläche präsentiert, doch der Elf spürte anhand seines Kopfes und der Verbände, dass er es hier mit weit mehr zu tun hatte, als nur mit einem Redenschwinger. Sein Schlag war zu zu genau dosiert, um eine Wunde zu hinterlassen und präzise um ihn bewusst nur für diese eine bestimmte Zeit außer Gefecht zu setzen. Er blickte zum Hyänenwolf, der nun friedlich an dessen Seite lag, als sei er der Zahmste von Welt. „Hm.“ beendete er seinen Eindruck und stemmte sich hoch. Erstaunliche Bewegungsfreiheit unter angenehmeren Schmerzen, ließen ihn besser atmen. Halb liegend war er nun mit ihm auf beinahe Augenhöhe und wich nicht dem Blick aus. „Gibt es für Euch sonst noch etwas aus Gruppensicht zu klären, Wüstenmann?“ fragte er ihn direkt. „Oder darf ich jetzt wieder mein Schwert an mich nehmen und euch auf der Reise trotz Dummheiten begleiten.“ seine Gedanken kreisten jedoch jetzt auch um Twiggy.
 
"Einen Moment noch." hielt Oriak dagegen. "Zuerst geht ihr zu dem Mann dort, der sich an der Oase wäscht.". Oriak zeigte auf den Heiler und sprach weiter: "Das ist Manta, er hat euch geholfen. Danach kommt ihr zu mir und erzählt mir mal woher ihr unsre Namen kennt. Dann kriegt ihr eure Waffe wieder. Und ob ihr uns begleitet ist nicht meine Entscheidung. Mir scheint ihr kennt Alexis und mir scheint er ist hier ein Anführer dieser Gruppe. Also haltet euch an ihn. Kommt jetzt auf." Oriak stand auf und bot dem Elf die Hand an, der nahm an und Oriak half ihm hoch.
 
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Als ein Blitz ohne Donner die ohnehin schon gereizten Augen schmerzen lies, gingen die Instinkte in Harvalds durch. Er schloss die Augen und riss die Binde herunter. Seine Wahrnehmung richtete sich jetzt einzig auf die Herzschläge, die er in der Oase wahrnahm. Seine Fee sprang ihm geradezu in die Hände und Rausch der Jagd erfasste ihn.

Im nächsten Augenblick schoss das wild schlagende Herz der Gobblin auf den überraschten Elfen zu und warf ihn zu Boden. Ein Raubtierherz schoss an ihm vorbei und kollidierte mit dem Goblinherz. Ein Söldner folgte und stürzte sich auf den Elfen.

Mit der ihm eigenen Geschwindigkeit ohne Hast näherte sich Harvald dem Kampfgeschehen, die Axtklinge flach vor der Brust. Er trug zwar sein Kettenhemd nicht, aber seine Gegner auch nicht und wenn die Todesfee erst einmal flog, würden sich die Wunden schneller schließen, als seine Gegner in der Lage wären sie zu schlagen. Nichts was sie am Körper trugen, nicht einmal ihre Klingen würde der der Schärfe der Axt ernsthaften Widerstand bieten können und der Schlag ihrer Herzen verriet sie jederzeit. Niemand, gleich von wo er die Attacke versuchen würde, hätte auch nur den Hauch einer Chance auch nur in Hiebweite zu gelangen, bevor die Axt ihrem Namen als Todesfalter alle Ehre gemacht hätte.

Das Raubtierherz näherte sich wieder. Das Knurren verstummte und der Wüstenwolf stoppte schlagartig knapp außerhalb der Reichweite der Axt, als Harvald die mitternachtsschwarzen Augen öffnete und die Bestie direkt ansah.

Gut das der Söldner keine Augen im Hinterkopf hatte, es wäre ihm vielleicht schmerzlich bewußt geworden, wie wenig Schutz seine Rippen seinem Herzen boten.

"Ja, zur allgemeinen Überraschung aller war es dumm." spottete der Söldner. "Schlaft jetzt." Er schlug den Elfen mit dem Schwert "So endlich Ruhe.". Harvald straffte sich als sich weitere Mitglieder der Gruppe näherten. Die Axt sank langsam auf Hüfthöhe herab und drehte sich zum waagerechten Sensenhieb. Der Herzschlag des Elfen blieb und der Söldner stieß einen gellenden Pfiff aus.

Ein anderes Söldnerherz eilte an ihm vorbei, wobei er darauf achtete nicht an der Klingenseite vorbeizulaufen und kümmerte sich um den Elfen. Wenn er wüsste, dass diese Seite kaum ungefährlicher war.

"Vielleicht habe ich mich ja vorhin geirrt, als ich zu einem der Euren versicherte, dies sei nicht der Tag." fast flüsterte Harvald Oriak fast ins Ohr. "Lag derartiges bei der Einladung vorhin eure Absicht. Wenn ja, seit versichert, keiner der Euren hätte den Kampfplatz auf seinen eigenen Beinen verlassen. Seit ebenso versichert, dass ich dies nicht vergessen werde, und ich schlafe seit meiner Verwandlung sehr selten."

Harvald wandte sich ab. Sollte einer der Männer dem dummen Gedanken verfallen ihn von hinten anzugreifen, würde dieser sein definitiv letzter Einfall sein, denn er hatte hinten Augen. Er suchte ein Leinenhemd aus seinem Gepäck und legte sorgfältig seinen Schuppenpanzer wieder an, wohl wissend, das er ihn in dieser Gesellschaft so schnell nicht wieder ablegen würde. Niemand würde ihn überraschen wie den Elfen, nicht einmal die Goblin. Es war als ob die Sicherheit des Panzers die Erregung dämpfen würde. Er hob seine Arbeit auf verstaute den Schleifzahn im Gepäck und holte einen feuchten schmalen Streifen Dämonenleders hervor und begann den Dolchgriff zu umwickeln. Zwischendurch trank er einen Schluck Palmwein und beobachtete die Szenerie mit Argusaugen, hätte ein normaler Mensch gesagt, aber seine Sinne waren andere und er würde eine Teufel tun sie zu offenbaren. Mit dem Rücken an die Palme gelehnt stehend, die Axt nur eine handweit entfernt.
 
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„Na dann bin ich ja beruhigt, das er geholfen hat.“ und ergriff Oriaks Arm und ließ sich aufhelfen. Er klopfte sich vorsichtig den Sand vom Körper und atmete in den Schmerz. Die Goblin hatte ihn fürchterlich zugerichtet und seine Kleidung zerfetzt, doch das hatte er selbst zu verantworten und auch provoziert. Er nickte dem Wüstenmann Oriak zu, doch drehte sich dann herum.

Twiggy galt jetzt seine Aufmerksamkeit.

Sein ruhiger Blick machte die Goblin aus. Sie hatte ihm eine ziemliche Niederlage beschert und er sie komplett falsch eingeschätzt. Er sah sie in angemessener Entfernung stehen, ihr Gebaren, ihre Art. Sein Blut von ihren Krallen auf dem Boden, ihr Zähnefletschen hatte sich ihm eingeprägt. Ihren Biss spürte er immer noch deutlich, wenn er sich die Situation ins Gedächtnis rief. Nun war sie am Zug. Er hatte sein Möglichstes versucht. Der Elf war hier fertig. Saskias Einschätzung sie sei ein Kuscheltier hatte sich bewahrheitet. Die Eismagierin, hätte das nicht überlebt und die Goblin vermutlich auch nicht. Der Elf atmete tief ein und wieder aus. Ja! Verdammt nochmal Ja! Die Goblin hatte ihre Daseinsberechtigung in dieser Gruppe und des Elfen gehörigen Respekt. Er wusste die Goblinhexe würde ihn mit seinen Bewegungen nicht aus den Augen lassen und ebenso fixierte er sie die ganze Zeit, zwar demütiger und auf Abstand, doch nicht aus den Augen lassend. Noch einmal würde ihm das so nicht passieren. Er hatte viel von ihr erfahren und sie fühlte sich ihm überlegen, das war gut. Es rechtfertigte für ihn die Niederlage. Als er sich von ihr dann auch blicklich abwandte war er sehr ernst.

Manta also. Nun denn.

Er trat an den sich in der Hocke Waschenden heran. Sah sein Blut von dessen Händen ins Wasser fließen. „Ich schulde Euch meinen Dank. Heiler.“ begann er ernst und schnörkellos. „Die Verbände sind professionell. Professioneller als die... zuvor.“ und sah auf den sich nun aufrichtenden Mann, der sich ihm zuwandte. Feyndri'hal sah ins Wasser und den kleinen Wellen, die sich mit seinem Blut von dannen machten und sich mit dem Wasser zur Unkenntlichkeit vermischten. „Danke.“ betonte er erneut ihn ruhig anblickend und wandte sich dann um und dem Gehen zu. Als er bei Oriak auf Schulterhöhe mit eigener Schulter erneut stehen blieb und geradeaus in die Oase blickte, schwieg er erst eine ganze Weile ruhig nach Worten suchend. „Ich kenne Alexis aus einer anderen Reisebegleitung vor Eurer Zeit. Er und ich und die Echse dort, trafen uns in Port Milan und ich entschloss mich mit ihnen zu ziehen. Dann trennten sich unsere Wege und ich begegnete in Riin Saskia, die ein Schiff vereiste damit ihr aus Port Raven entkommen konntet. Ich befand mich auch auf dem Schiff und hörte Eure Rede, Oriak. Damals wusste ich es nicht, doch Saskia rettete mir das Leben und so erfuhr ich erneut von dieser Reise hier. Sie bat mich eine Nachricht an Alexis zu überbringen. Ich hielt das für eine gute Idee auf meinem Weg zum Sternenzirkel.“ und legte die linke Hand um seinen Bauch, stützte seinen Ellenbogen auf seinen verletzten Arm und zuckte vor Schmerz zusammen, als er sich in den Nasenrücken kneifen wollte. Er kniff sich dennoch in den Nasenrücken und schloss die Augen, als er ruhig weitersprach.

„Ihr seid vermutlich Söldner, denn ihr habt mich gezielt niedergeschlagen und mich verarzten lassen. Ihr kennt die Wüste, ich mag Euch – und nur Euch, ein Angebot machen.“ und seufzte, ohne die Hand von den zusammengekniffenen Augen zu nehmen. „Ich habe noch einen weiteren Auftrag, neben dem überbrachten Brief von Saskia und dieser Reisebegleitung hier und die Zeit drängt. Ich muss zum Sternenzirkel und brauche einen fähigen und schnellen Führer. Wie lautet Euer Preis für die Reise, falls ihr interessiert seid.“ nahm dann die Hand vom Nasenrücken und drehte den Kopf zu ihm.
 
Palmentod

Haj'ett legte den Kopf schräg, um der verwirrenden Haltung des Narren in Gedanken gerecht zu werden, während er sich den Kopf über dessen kryptischen Worte zerbrach. Dann, als er feststellte, dass der dargebotene Fuß nun schon einige Augenblicke zu viel vor ihm herumgetanzt hatte, zuckte er ertappt zusammen und ergriff nach kurzem Zögern auf halbem Wege den bunten Treter, um ihn höflich zu schütteln.
"Haj Myrgoberanzan Hejaj Musasha Pruas Branza Ett... ähm, Schamane, Armbrustschütze, ööh und Echsenmann", versuchte er der wortreichen Vorstellung seines Gegenübers gerecht zu werden. "und davon stimmt alles."
Er ließ den Fuß los und hoffte, der Spaßvogel würde sich bald wieder in eine für Menschen normale Haltung begeben, bevor Schwindel und Ödlandsonne ihr Werk vollbrachten und ihm das Bewusstsein raubten. Haj'ett wusste immernoch nicht, ob er "du" sagen sollte oder nicht.
"Sehr erfreut!"
Offensichtlich zufrieden streckte Feste zum Abschied die Zunge heraus und wackele lustig mit den Augenbrauen, bevor er aus dem Blickfeld verschwand. Der Echsenmann widmete sich wieder den verschmähten Gaben auf seinem Essenstuch und schaffte es gerade noch, sich eine Dattel im Speckmantel zwischen die Zähne zu schieben, bevor ein Knall und das klagende Knirschen eines sterbenden Baumes ihm einen Hustenanfall bescherte und ihm sein lange ersehntes Mahl fürs erste gehörig verdarb. Während er keuchend und spuckend versuchte, die Leckerei aus dem falschen Hals zu würgen wurde ihm aus dem tränenumflirrten Augenwinkel Alexis gewahr, der bebend dastand und noch immer von Restenergie umzüngelt wurde, was ihn zweifelsfrei als Übeltäter an der wehrlosen Palme entlarvte. Ein Fremder von eigentümlicher grauer Färbung machte sich sofort am Blattwerk zu schaffen, um eine Art Saft zu Tage zu fördern, obgleich kurz darauf ein weiterer Tumult unbekannter herkunft ausbrach, doch Haj'etts Gedanken kreisten weiter um seinen Freund. Er würde ein Wörtchen mit ihm wechseln müssen. Der Magier wirkte unausgeglichen, seit sie Dujol verlassen hatten und obwohl der Echsenmann für diesen Umstand die Sehnsucht nach der hübschen Hausherrin verantwortlich machte, wären einige Worte unter Kameraden vielleicht hilfreich. Auch die merkwürdige Aussage des Harlekins beschäftigte ihn. Feste schien sie begleiten zu wollen und es machten sich Zweifel im Echsenkopf breit, ob er nicht vielleicht zu lange die Tiefe des Oasenwassers genossen hatte.
Kurz entschlossen warf er seine ausgebreiteten Habseligkeiten und Nahrungsmittel in die Mitte des Tuches, griff es an allen vier Ecken, sodass ein provisorischer Beutel entstand und erhob sich. Wenige Schritte trennten ihn von Alexis und als er ihn erreich hatte, legte er dem Magier die Pfote auf den Ellebogen.
"Auf ein Wort und ein Mahl, alter Freund?"
 
"Gesetzt den Fall ich ginge nicht mit." konnte sich Oriak nicht verkneifen. "Zieht ihr dann alleine durch die Wüste?" feixte er. Als der Elf zu einer Antwort ansetzen wollte, winkte er ab. "Lasst gut sein, nur ein Scherz. Zur Sache. Ich bin ein Mensch mit manchen Talenten. Manchmal bin ich auch ein Söldner." deutete Oriak mehrdeutig an. Dann drehte er sich herum fischte die Waffe des Elfen vom Boden. "Hier. Nehmt euer Schwert." Oriak reichte es dem Elf. "Und dann wartet hier, ich bin gleich zurück.". Er drehte sich um und wollte zu den anderen gehen um sich mit ihnen zu besprechen, doch er stoppte und drehte sich noch zu Harvald, der ihm vorhin was zugeflüstert hatte: "Hey!." bellte er: "Weißer Mann. Es ist mir scheißegal wer ihr seid oder was ihr macht, aber labert mich nicht so blöde von der Seite an nur weil ihr grade nicht mit kriegt was um euch passiert. Und kommt mir nicht mit Drohungen, so einen hatten wir erst. Fangt ihr nur nicht so an.". Dann wandte er sich ab und ging zu seinen Leuten um sich mit ihnen über die Situation zu beraten. Als er ihnen vom Anliegen des Elfen berichtet hatte, übersah Benur die Gruppe der Reisenden: "Wir können sie alleine führen. Man wird ja sehen, wer wie lange bei uns bleibt." meinte er. Die anderen stimmten ihm zu. "Was willst du mit dem Elf?" fragte Wazir mit gemischtem Blick und sah seinen Freund an. "Hm, " machte Oriak und zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht. Zum einen möchte ich wissen, was es mit ihm auf sich hat warum er hier ist, dafür muss es einen Grund geben. Zum andern ist es ein Elf." Oriak musste grinsen. "Die verschwinden uns hier ja ständig, möchte mal wissen, wo die alle hin gehen, diese Feiglinge. Vielleicht muss man dann mal einem folgen.". "So ist es also, Oriak geht mit dem Elf." fasste Tarek zusammen und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Pass gut auf dich, das wir uns wiedersehn." Oriak nickte: "Und ihr passt mal auf den weißen Mann da auf, er ist etwas Nervös und kann Situationen mal falsch einschätzen, vor allem wenn es schnell geht, so scheint es.". "Keine Angst." meldete sich jetzt Maku: "Er wird meine Aufgabe sein, jetzt wo Martax weg ist, bin ich ja frei. Er ist nicht der Einzige der nicht schlafen muss." er nickte Oriak zu und sprach weiter: "Wir wern ihn schon mit ziehn, mal sehn ob er seinen Wert beweisen kann.". "Nun, es sei. Ich will sehn, das wir uns bald auf den Weg machen, er sachte so was wie vor euch da sein.". "Ist in Ordnung." allgemeines Schultern klopfen, Handschlag und auf wiedersehn. "Dann geh ich mal." Oriak kehrte zum Elfen zurück.
"Und ich will mal die Schäfchen sammeln." sagte Tarek. "Damit wir heute noch mal weiter kommen. Wo ist denn unser Hirte?" fragte er und suchte nach Alexis. Dann lief er hinüber blieb aber in einem gewissen Abstand stehen und ließ sich nieder, da der Magier gerade mit der Echse beschäftigt war.

"So Feyndri'hal. Nun erzählt mir etwas über euren Auftrag. Warum seid ihr hier, was sind eure Ziele? Ich muss wissen worum es hierbei geht, wenn ich daran mit wirken soll." Oriak sah den Elfen an.
 
Oriak kümmerte sich um den blutenden Fetzenhaufen den Twiggy da im Sand hinterlassen hatte. "Ja, zur allgemeinen Überraschung aller war es dumm." Ausnahmsweise waren sie und der Wickelkopf da mal einer Meinung. Was war das für eine blödsinnige Aktion gewesen? Was hatte sich der Elf davon erhofft? So definierte man also "Hilfe"? Jemandem wildfremden einen "Sack" über den Kopf werfen und sich dann wundern wenn man angegriffen wurde?
Naja, genau betrachtet hatte er bei einer Sache tatsächlich geholfen: Er hatte Twiggy die Möglichkeit gegeben eine ganze Menge Ärger und Wut rauszulassen.

Idioten, alle miteinander. Zwei Wickelköpfe verschwendeten nun ihre Zeit an den Elfen. Twiggy ging währenddessen das kurze Stück runter zum Wasser um ihre blutgetränkte Kleidung abzuwaschen und vielleicht auch den Rest der ihr an Klauen und Schnauze hing. Sie war von oben bis unten voll mit dem Zeug und sobald das trocknete würde es überhaupt nicht mehr weggehen. Etwaige Blicke von anderen Leuten ignorierte sie eiskalt.

Als sie fertig war und wieder von der Wasserstelle wegging, waren die Wickelköpfe gerade mit dem Elfen fertig geworden und er erhob sich auf die Beine. Wie erwartet suchte sein Blick nach Twiggy. Sie starrte zurück und ein Hauch von kalter Feindseligkeit lag in ihrem Blick.
Jetzt hieß es Haltung bewahren! Twiggy sah es so als hätten gerade zwei Goblins die Rangfolge geklärt. Da hieß es jetzt Haltung bewahren, sonst musste man damit rechnen bei der nächsten Gelegenheit von hinten niedergestochen zu werden. Deswegen bleckte sie dem Elfen ein weiteres Mal warnend die Zähne und knurrte leise, so als wäre sie fest davon überzeugt es auch ein zweites Mal mit ihm aufnehmen zu können. Tatsächlich hatte sie da aber berechtigte Zweifel. Ihre größte Stärke – die Überraschung – hatte sie verspielt. Da hieß es schnell kreativ zu werden oder sich direkt auf der Klinge seines Schwertes wiederzufinden. Twiggy war vollkommen davon überzeugt dass der Elf die Sache nicht auf sich sitzen lassen würde. Kein Krieger tat sowas, vor allem dann nicht wenn ein mickriger Goblin der Gegner gewesen war. Nein, falls er in der Nähe blieb würde er wiederkommen um Twiggy zu töten. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber irgendwann würde es soweit sein und in Anbetracht dessen was passiert war brauchte sie nicht zu hoffen dass er das kurz oder schnell machen würde.

Sie seufzte innerlich. Ich hätte ihn töten sollen. Wenn dieses blöde Fusselmonster nicht dazwischen gesprungen wäre, dann hätte sie es auch getan! So aber hatte die Goblinhexe womöglich ihr eigenes, wenn auch zeitverzögertes, Todesurteil unterschrieben. Ich hätte ihn einfach töten sollen. Denn jetzt kriege ich erst noch Probleme.

Der Elf wandte sich ab und erst jetzt erschien es Twiggy angemessen, ebenfalls zu verschwinden.

Mehr als noch zuvor wollte sie endlich ihre Ruhe haben. Suchend wanderte ihr Blick durch den Bewuchs der Oase, bis sie einen besonders dichtes dorniges Gestrüpp entdeckte. Sie steuerte darauf zu und setzte sich dahinter, sodass der dicke Haufen von Blättern, Zweigen und wirklich fiesen Stacheln zwischen ihr und der Wasserstelle lag. War das jetzt endlich ein ausreichender Sichtschutz, sodass Twiggy in Ruhe gelassen wurde? Sie hoffte es zumindest. Und wenn nicht dann hatte sie gleich etwas unangenehmes, in das sie die nächste Nervensäge hineinschubsen konnte.

Sie zog die Beine an, legte Arme und Kopf auf den Knien ab und schloss die Augen. Ihre Ohren stellte sie in Alarmbereitschaft auf und verfolgte aufmerksam die Geräusche in der Umgebung. Sie fühlte sich müde. Müde und aufgekratzt, wenn auch nicht mehr so schlimm wie vor diesem Zwischenfall. Lasst mich jetzt einfach in Ruhe.
 
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Ruhig schloss Harvald seine Arbeit ab und wirbelte den Dolch durch die Hand. Fast perfekt, vielleicht ein halbes Gramm zu schwer im Griff, um die gewünschte optimale Umdrehungsrate bei Würfen zu erreichen. Immer noch besser als der gekaufte Dolch aus Stahl, auch wenn er von einem der besten Schmiede stammte und teuer gewesen war. Die Klinge war zu breit. Harvald warf einen ein melancholischen Blick auf die Klinge und verstaute sie in seinem Beutel.

"Hey!" bellte einer der Söldner "Weißer Mann. Es ist mir scheißegal wer ihr seid oder was ihr macht, aber labert mich nicht so blöde von der Seite an nur weil ihr grade nicht mit kriegt was um euch passiert. Und kommt mir nicht mit Drohungen, so einen hatten wir erst. Fangt ihr nur nicht so an."

Betont langsam gelangte die neue Waffe an ihren Platz an der Innenseite des linken Armes. Sie war unvergleichlich in ihrem glänzenden Weiß. Fast ohne Druck durchbrach die Spitze das Leder und die Klinge saß perfekt in dem mit Graphit geschmierten Halfter aus gehärtetem Leder. Auch die Sicherung würde passen, aber er schloss sie nicht. Jetzt gab es nichts mehr in seiner Ausrüstung, das er nicht selbst gefertigt hatte. Gut, ein zweiter Dolch lag noch halbfertig im Beutel und würde noch für Wochen Ablenkung gewähren.

Harvald schwieg.
Sie hatte so einen, einen wie ihn, interessante Aussage, aber kaum vorstellbar, dass viele wie er durch die Welt irrten. In 30 Jahren hatte er nicht von einem gehört. Es wäre schön gewesen so jemanden zu treffen. Sie fühlten sich durch seine Anwesenheit bedroht, dabei war es keine Drohung, sondern eine Feststellung. Griffen sie ihn an, würden sie sterben, alle, ganz einfach, ganz schnell. Sie hatten ihm nicht zugehört, doch wer hört schon zu. Sie knurren wie das Wolfsrudel vor einem Bären. Nun denn, irgendwie gehört ja auch ein Wolf zudem Rudel......... und ein Dämon.

Er bückte sich und tauschte die Becher unter dem Blütenstock. Immer noch lief reichlich Most aus der Dolde. Der Elf redete jetzt mit dem einen, der ihn angegriffen hatte die anderen eilten zum Anführer herüber wie auch die Echse. Die Goblin lief scheinbar unbeachtet, zwischen den Reisenden hindurch. Sie wusch sich und die Kleidung. Wie ungewöhnlich für eine Goblin, von denen alle sagten, sie würden vor Dreck nur so starren. Dann verschwand sie in einer mit Gestrüpp überwucherten Mulde. Eigentlich verhielt sie sich völlig menschlich, viel zu menschlich.

Macht es überhaupt Sinn mit dieser Gruppe zu reisen? Der Anführer fällt ohne Grund Bäume und wenn seine Mitstreiter über jemanden herfallen greift er nicht ein. Welche Autorität! Überhaupt sie fallen offensichtlich grundlos über einen Neuzugang her. Das der andere Neuzugang sich dort unter der Palme nicht bewegt, war nur zu verständlich. Birgt diese Ansammlung von Menschen, Magiern, Monstren irgendeinen Vorteil auf der Reise zur Dämonenballung? Eher weniger, also warum?
 
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In der Tat wollte der Himmelself, kurz in die Irre geführt, sofort auf den Feix antworten und sah dem Mann dann nach und wartete geduldig, wieder nach vorn blickend. Als er sich wieder zu ihm gesellte und in Erfahrung bringen wollte, worauf er sich einlassen würde, wiederholte der Elf zunächst erneut für den Sohn der Wüste geduldig: „Mein Ziel ist der Sternenzirkel, das sagte ich Euch schon. Ich wurde beauftragt mich mit ihnen in dringlicher Angelegenheit zu beraten, deshalb auch die Eile. Darüber hinaus bin ich noch persönlich involviert.“ und sah ihn an. „Und ja, ich würde alleine durch die Wüste ziehen, wie schon zuvor auch.“ stellte er dann gegenüber Oriak klar und zwar so deutlich, dass dieser sich nun selbst überlegen konnte, wie hoch er die Priorität dessen einschätzte durfte. „Allerdings ist es von Bedeutung, wenn ein Landeskundiger dafür sorgt, dass ich nicht sterbe. Denn das wäre sehr ratsam und sehr von politischem Interesse.“ grinste er nun den Wüstenmann kurz an und wurde dann wieder sachlich. „Ihr mögt keine Elfen, dieser persönliche Umstand ist unbedeutend; zumindest für mich. Doch stelle ich mir nun eher die Frage: Seht ihr Euch dazu in der Lage mir neutral genug gegenüber während diese Reise zu begegnen. Seid Ihr dahingehend verlässlich genug? Denn das muss ich wissen, bevor wir uns zu Zweit auf diese Reise begeben und ob ihr mir bei erstbester Gelegenheit den Dienst versagt oder mir gar versucht ein Messer zwischen die nun deutlich geschundenen Rippen zu jagen.“ und deutete auf seine Verletzungen und hob unterstreichend eine Augenbraue an. Über die Frage des Preises, würden sie nach dieser Antwort wohl noch sprechen. Zumindest war es ein Anliegen des Elfen.
 
Oriak rutschte ein Grinsen übers Gesicht. "Ich bin nicht der Mann für politische Interessen.". Er zuckte die Schultern: "Nun, mir solls Recht sein. Es macht für mich keinen Sinn euch zu töten, da wäre womöglich schon Möglichkeit zu gewesen. Nein. Und selbstverständlich sagtet ihr mir das schon. Aber ich hätte gerne noch etwas mehr gewusst. Mein Auftrag bei dieser Unternehmung wäre es euch nach Möglichkeiten zu unterstützen und das würde vielleicht besser gehen, wenn ich mehr wüsste. Aber am Ende ists natürlich eure Entscheidung. Recht habt ihr darin, das ich von Elfen keine allzu hohe Meinung habe. Aber das hindert uns ja nicht daran, das ihr diese Meinung wieder neu beeinflussen könnt. Man sollte sich immer eine gewisse Offenheit bewahren, dann kann man Neues lernen." Oriak ging in die Hocke und begann Zottel zu kraulen, der wohlig zu knurren begann. "Wisst ihr", begann er wieder: "Ich beende meine Auträge für gewöhnlich. Das würde auch diesmal so sein. Nach heutigem Wissen und Gewissen meinerseits. Versprechen über mein zukünftiges Verhalten geb ich nicht gerne ab.".
 
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Ruhig hörte der Elf ihm zu, ließ ihn ausreden. Oriak redete von Gewissen und Wissen, Versprechen, Unterstützung und neu zu bildender Meinung und sah, wie er in die Hocke vor ihm ging, um Zottel zu kraulen. Der Elf zog die Augenbraue hoch und folgte ihm mit Blick nach unten ohne weitere Regung. Als der Wüstenmann endete, schwieg der Elf zuerst eine kurze Weile. „Nun, Ihr werdet fragen, wenn Ihr etwas wissen wollt, oder es von dieser Bedeutung für Euch ist, wie Ihr sagt. Ich bin Elf, kein Hellseher.“ und schmunzelte halb grinsend, die Hände auf dem Rücken zusammenlegend. Das Kerlchen da gefiel ihm trotzt seiner Vorsicht ihm gegenüber. Es schien, als hätte er Charakter. Ebenso wie der Hyänenwolf den er kraulte. „Was für Informationen benötigt Ihr denn von mir, damit diese Art Eurer Unterstützung gewährleistet werden kann?“ kam er ihm jedoch entgegen. „Meine Reise bis hierher, war gelinde gesagt eine Tortur. Ausgestattet mit Halbwissen und nicht ansatzweise auch nur gut vorbereitet. Gaukler sind halt keine Wüstenbewohner. Ebensowenig, wie Hyänenwölfe – Hunde sind.“ Oder Goblin Kuscheltiere. Und atmete einmal tief ein und seufzend wieder aus. „Ebensowenig denke ich, dass ich als einzelner Elf in der Lage bin, wie stets fälschlicherweise oft angenommen, für eine ganze Art unterschiedlicher Rassen zu sprechen. Ich kann und werde jedoch für die Rasse meines Volkes der Himmelselfen stehen. Bei Euch.“ und dachte einen Moment über Offenheit nach. „Nun, ich halte von Versprechen nicht viel, jedoch viel von Taten. Taten im Einklang mit Worten. Das reicht mir meist schon.“
 
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