RPG Endless Travellers: Darkness Rising

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"Nun, fangen wir einfach mal an. Vielleicht möchtet ihr euch setzen?" Oriak hatte sich inzwischen in den Schneidersitz begeben und Zottels Kopf lag auf seinem Schoß. Der Elf setzte sich auch hin. "Seid ihr wüstenfest? Habt ihr schon mal einen Sandsturm erlebt? Oder auch, wer weiß von eurer Reise? Habt ihr Feinde, die etwas gegen eure Reise unternehmen könnten? Solche Dinge wären gut zu wissen." er machte eine kurze Pause. "Wisst ihr," begann er wieder: "Die Wüste ist eine Umgebung, die nie zu unterschätzen ist, wir können gut durch kommen, wenn wir gut sind. Man darf sich nicht täuschen lassen, sie wirkt gerne ruhig und friedlich, aber seid euch sicher, es passiert immer etwas, auch wenn man es grade nicht mit kriegt. Wenn ihr etwas seht, was euch seltsam erscheint, so fragt mich, so banal es erscheinen mag. Viele Reisende verschwinden in der Wüste weil am Ende ein kleines Stück gefehlt hat. Ein Augenblick Aufmerksamkeit, ein kleines Stückchen Glück, so etwas. Das soll auch keine Angst machen, aber ich möchte euch nur mal bewusst machen, wo ihr durch wollt." Er sah den Elfen an: "Also? Habt ihr ein paar Antworten für mich?".
 
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Nickend nahm auch der Elf an Ort und Stelle neben ihm fließend zu Boden sinkend Platz und legte den rechten Fuß unter sein linkes angewinkeltes Bein und nahm locker die Arme um das Knie und lauschte. „Nein, ich bin nicht wüstentauglich, wie ihr es beschreibt.“ begann er. „Das Ödland Riins sowie die Skelettwüste sind meine ersten Begegnungen mit einem so trockenen Landstrich. Ansonsten bin ich eher an... nun, sagen wir politischen Handelsbeziehungen einzelner Länder untereinander interessiert. Ich denke als Außenbotschafter Hál o Dur's sollte man dies sein.“ legte er dar und widmete sich dann genaustens den nächsten Fragen. „Auch einen Sandsturm habe ich somit noch nicht erlebt, wohl aber Stürme an sich. Doch ihr wollt wohl auf etwas Spezielles hinaus, nicht wahr? Also nein. Erfahrungen habe ich diesbezüglich nicht.“ und lächelte sacht. „Nun, unser Elfenrat, weiß grob wo ich mich befinde und was mein nächstes Ziel ist. Ich schreibe regelmäßig Pergamente ins Heimatland sobald es mir freie Zeit und eine zivilisierte Stadt oder Ort dies ermöglicht. Und richtige Feinde habe ich bislang nur die, die ich durch diese Gruppe hier kennenlernen durfte. Glaubt mir, das reicht schon. Ansonsten könnte man wohl den allgemeinen menschlichen Pöbel als Feind bezeichnen, das Übliche – Räuber, Diebe, Elfenhasser... sowie Raubtiere denen die Herkunft ihrer Beute egal ist.“ und lauschte aufmerksam und genaustens den Ausführungen Oriaks über sein Metier. „Ich denke nicht, das ich weiß was auf mich zukommt. Deshalb suche ich einen fähigen Führer und dessen Rat, denn will nicht allein reisen müssen. Ich verstehe was Ihr sagt und werde mich daran halten.“ nickte er ihm gewissenhaft zu. „Und Ihr macht mir keine Angst damit, im Gegenteil. In meiner Heimat wird professionell sachkundiger Rat äußerst geschätzt und weise befolgt. Dessen seid versichert. Ich hätte Euch nicht diesbezüglich angesprochen, wenn ich mir nicht Eurer sicher gewesen wäre, dass ihr diesen Anspruch erfüllen könntet.“ und sah ihm mit offener Ruhe ins Gesicht.
 
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Feste ließ sich die Hand.. den Fuß schütteln. "Was für ein interessanter Name. Seit gewiss, er gehört zu den drei Interessantesten die mein Hirn bisher behalten hat." Er streckte die Zunge heraus und machte kehrt - auf den Händen. Aus dem spontanen Scherz entwickelte sich inzwischen regelrechter Ehrgeiz auf Training. Wie lange schon hatte er seine Fähigkeiten nicht mehr trainiert? Tage? Wochen? Es war einfach zu viel los und bisher kam er nur dazu seinen Plänen zu folgen, oder sie zu schmieden. Das hatte zwar dafür gesorgt, dass er auf dem selben Niveau blieb, denn es gab allerhand Anwendungsbereiche, für Schauspiel, Silberzunge, Kartentricks, Akrobatik und etwas Athletik, doch immer war es etwas anderes als wirkliches Trainieren. Nun, so beginne ich auf der Stelle damit, wenn ich schon mal Zeit habe! Diesen Gedanken als Leitsatz gefasst bewegte er sich auf die anderen Wüstenleute zu, immer eine Hand vor die Andere. Es gab keinen Zweifel, dass er es schaffen könnte, wenn... ja wenn da nicht der plötzliche Baumschlag gewesen wäre. Der Knall überraschte ihn so sehr, dass sich der Narr, sofort bedroht fühlte. Feste rollte sich nach vorne ab, blieb auf Fuß und Knie in der Hocke und zog noch in der Rolle je eine Karte pro Hand aus den Ärmeln, um sie wurfbereit zu haben. Blicke und ernste Miene in alle Richtungen, doch es war keine Gefahr auszumachen, nicht mal ansatzweise. So stand er auf als wäre nichts gewesen und begann zur Melodie zu pfeifen, die ihm irgendwoher ans Gehör drang. Er kannte das Lied irgendwie. Vielleicht hab ich sie schon mal in einer Kneipe, oder auf einem Markt aufgeschnappt... Vielleicht war es auch nur eine ähnliche Melodie, aber sie ging ihm ins Ohr. Er holte die restlichen Karten hervor und begann sie wieder von einer Hand in die andere zu mischen. Dann setzte er schlendernden Schrittes pfeifend seinen Weg fort, bis erneut Tumult ausbrach und die Goblin dem blonden Elf an die Gurgel sprang. Dabei war besonders interessant zu sehen, dass sich einer der Wüstenleute einmischte, aber nicht wirklich um dem Elf zu helfen, wie es jedes Märchenbuch erzählen würde. Vielmehr machte er Blondie als Übeltäter aus. Aus dem Augenwinkel hatte er nur gesehen wie er etwas großes, ...vermutlich die zerfetzte Decke da..., auf die Goblin geworfen hatte. Was für eine komische Tat für einen vom schönen Volk. Irgendwie glaube der Harlekin nicht mehr, dass die zarte Elfe, welche inzwischen Flöte spielte, zu ihrem männlichen Pendant gehörte, wie der Gaukler erst angenommen hatte. Dafür war sie viel zu abwesend bei der ganzen Sache. Bisher hatte sie noch nicht mal ein Wort mit ihm gewechselt.

Feste blieb stehen und schaute sich an, wie das ausgehen vermochte. Weder machte er Anstalten sich auf die Seite des Elfen zu schlagen, noch auf die des Turbanträger, samt Tier und Anhang. Für einen kurzen Augenblick hatte er überlegt sich auf die Seite der Goblin zu schlagen, aber irgendwie kam sie allein ziemlich gut klar. Er wusste nicht so viel über diese Geschöpfe. Seine seltenen Begegnungen waren eher aggressiven Verhandlungen vorbehalten. Doch diese hier war ihm irgendwie sympathisch. Die Lage klärte sich und zwei Wüstenleute versorgten das Spitzohr, auch wenn sie ihn in die Ohnmacht schlugen. Der Spaßmacher zuckte mit den Achseln und sah noch geradeso wie die Goblin ins Dickicht trottete. Mehr Zeichen ihre Ruhe haben zu wollen gab es gar nicht. Vermutlich brauchte sie Zeit und Ruhe, wie menschlich. Sollte dieses Volk am Ende von uns so sehr missverstanden sein? Vermutlich. Was verstehen wir nicht falsch, wenn es um andere Völker geht? Vielleicht war sie jedoch auch ein besonderes Exemplar. Feste konzentriere sich nun viel mehr auf Oriak und Feyndri'hal wie er unlängst erfahren durfte Er spazierte mit den mischenden Karten in den Händen einige Schritte an den beiden vorbei, ließ sich dann mitten im Sand zwischen diesen beiden, sowie Echse und Zauberer nieder und fing ohne Vorwarnung an Karten auszugeben. An zwei fiktive Spielpartner und sich. Solange bis 13 Karten verteilt waren und sein fiktiver linker Nachbar 14 hatte. Der Rest wurde als Stoß in den Sand fallen gelassen und Feste nahm seine Karten auf. So saß er da, allein und auf den ersten Blick völlig ohne Sinn, putze die Sandkörner von seinem Blatt, als wäre es das Normalste der Welt in dieser Situation und sortierte seine Karten. Viel wichtiger war jedoch, dass er sowohl die beiden übrigen Grüppchen sehen und das Pärchen hinter sich hören konnte. Natürlich machte sich nicht besonders bemerkbar und drehte sich um, sondern er tat einfach was er tat, auch wenn der Sinn nur ihm bekannt war. Feste hatte also die ideale Position um das zu tun, was er wollte: mehr über die anderen zu erfahren. Als alle Karten sortiert waren, begann er zu warten, dass sein imaginärer, linker Partner den ersten Zug machte. "Du kommst raus."
 
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Oriaks Augen verengten sich, während der Elf sprach. Er hatte etwas Falsches gesagt. Oriak hob warnend den Finger und lehnte sich vor: "Vorsicht." sprach er leise und eindrinlich: "Sprecht nicht so über Dinge, die ihr nicht versteht. Der menschliche Pöbel wie ihr ihn nennt, das bin ich." Er legte sich die Hand auf die Brust: "Herzlich Willkommen. Redet nicht so abfällig über uns, wenn ihr uns nicht kennt. Wisst ihr, in jedem von uns steckt ein Verbrecher und in jedem Verbrecher steckt eine Geschichte, wie dieser zum Verbrecher wurde. Vergesst das nie. Und ihr solltet euch auch nicht der Illusion hingeben das solch neidere Berufungen eine rein menschliche Angelegeneheit wären. Mein bester Freund dort," der deutete auf die anderen Wüstenleute: "trägt ein Elfenohr um den Hals, vom Kopf des Mörders geschnitten, der jene tötete die er liebte." Oriak lehnte sich etwas zurück und lächelte leicht: "Und wer weiß, vielleicht wird sich die Welt vor ihrem Ende ihrer Verstoßenen und Geächteten erinnern, ich glaube sie haben auch viel zur Lösung dieses Krieges beizutragen, wenn man sie einmal ruft. Darüber hinaus werden wir uns auf unsrer Reise hier und da mit solch menschlichen Pöbel umgeben und befassen müssen. In solchen Situationen würd ich meine Worte weise wählen." Oriak rieb sich gedankenverloren die Hände bevor er, mehr zu sich als zum Elf weiter sprach: "Also keine Feinde von denen wir heute wissen, aber eine Gruppe Elfen weiß davon, ob das mal gut ist. Schriftverkehr als Verbindung. Und ihr seid noch recht wüstenfremd. Also gut." er klatschte in die Hände: "Wie sieht es mit eurem Proviant aus, eure Ausrüstung, wann seit ihr bereit zu starten? Ich kann in wenigen Augenblicken reisefertig sein." Oriak schob Zottels Kopf vom Schoß, der murrend aufstand und sich kräftig schüttelte, danach gähnend sein Maul weit öffnete. Dann trottete er davon, zur Wasserstelle. Oriak indes wartete auf den Elfen.
 
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Während Oriaks Augen sich verengten und dieser sprach, lauschte der Elf sehr ruhig und sehr genau in die Augen Oriaks blickend. Er wurde nun in seiner Vermutung bestätigt, die er zuvor schon einfach für sich schweigend angenommen hatte, doch blitzen seine eigenen Augen eine Winzigkeit lang funkelnd auf, als er von dem Elfenohr erfuhr. Was Oriak sich allerdings wohl nur schwer vorstellen konnte war, das Feyndri'hal oft auf Seite der Menschen stand. Und das nicht nur in diesem Fall. „Die wenigsten Elfen sind Kuscheltiere, oder so verträumte Wesen, die nur in Harmonie leben, Oriak. Die Geschichte von uns Himmelselfen ist genauso blutrünstig und düster, wie die von einigen Menschen; unsere Taten nicht minder grausam. Auch wir sind vor Unrecht oder Fehlleitung nicht gefeit, also zügelt Eure Zunge ebenso, wenn ihr nicht wisst, worüber ich spreche. Bitte.“ und neigte kurz seinen Kopf als bitte er um Verständnis. „Vielleicht ist ja das neue Bild von Menschen für mich als Himmelself ebenso wichtig, wie Euer neues Bild von den Elfen.“ ließ er vorerst so stehen. Auch wenn er ihm zuvor klarzumachen versucht hatte, das es noch eine Unterscheidung zwischen einzelnen Elfenrassen gab, sah er wohl, das der Wüstenmann, erst einmal alle über einen Kamm scherte. Wie vorhersehbar. „Und nein, ihr Wissen ist nicht gut und nach dem Sternenzirkel wird sich das weitere Vorgehen diesbezüglich entscheiden. Ich mag mein Volk nur ungern durch mich in Gefahr wissen. Wir Himmelselfen waren nie sehr präsent in der restlichen Welt und ich hoffe das es noch lange so bleibt. Doch auch wir wollen nicht mehr so isoliert leben. Ein schmaler Grat, der durch mich Realität wurde. Leider zu einem sehr... nun... ungünstigem Zeitpunkt, wie ihr sicher schon feststelltet wenn ihr mit ihnen hier gemeinsam reist.“ und drehte seinen Kopf Richtung der übrigen Oasenmitglieder. Dabei fiel sein Blick auf einen sehr ungewöhnlich gekleideten Mann, der nun in ihrer Nähe mit Karten spielte. Feyndri'hal nahm ihn durchaus als den Getauschten wahr, zudem wohl ein Gaukler? Ungewöhnlich... Er richtete sich dann wieder in voller Aufmerksamkeit Oriaks Worten zu. „Nun, ich hoffte hier meine Vorräte aufstocken zu können und mich erneut mit dem benötigten Wasser zu versorgen. Mein Tier benötigt noch ein wenig mehr Rast von den Strapazen, immerhin ist es nicht so ein gehöckertes Ding da... Was ist das?“ zog er skeptisch die Augenbrauen gegenüber dem ihm völlig fremden Wesen der rastenden Kamele neben den Pferden zusammen. „Ich sah einige von ihnen auf meinem Weg nahe der Grenze zu Kemets Wüste, doch sie waren frei und fern von mir. Ich wusste nicht, das man sie benutzen kann. Reitet ihr sie etwa?“ und ließ einen Augenblick seine Blicke schweifen. Dann sah er wieder Oriak an: „Nun, unter normalen Umständen würde ich gerne sofort aufbrechen, allerdings wollte ich zumindest Alexis noch von meinem Ziel unterrichten, den Neuankömmling dort ihm ebenso noch vorstellen, wenn er jetzt nicht vollkommen eingeschüchtert ist...“ zeigte auf Judal „... und noch ein wenig Ruhe auf den Schaden den die Goblin mir zugefügt hat, in Verbindung mit euren Heilkünsten wirken zu lassen, um meine Kampffähigkeit weiter einschätzen zu können.“ nickte er ihm zu. „Ich denke noch weit vor der Abenddämmerung, Oriak.“ bestätigte er ihm dann. „Und wie ist nun Euer Preis?“ wollte er abschließend wissen.
 
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Oriak lächelte mit einem Blick auf die Kamele. "Das sind Kamele. Ja, sie lassen sich reiten und sind sehr gut an das Wüstenleben angepasst. Sehr zuverlässige Tiere." Jetzt sah er wieder Feyn an. "Dann sei es so, tut, was ihr zu tun habt. Meldet euch bei mir, wenn ihr soweit seid. Lasst uns wann anders über eine Bezahlung reden. Wenn wir angekommen sind. Das hat keine Eile." Oriak stand jetzt auf und streckte sich. "Nun gut, fürs erste haben wir damit alles besprochen. Ich möchte die Zeit bis zur Abreise noch mit den Meinen verbringen, wenn ihr nichts dagegen habt.". Es machte nicht den Anschein, als wäre dem so. Deshalb drehte sich Oriak um und ging mit Zottel zur Wasserstelle zurück.
 
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Als der Söldner gegangen war, löste sich Harvald, immer noch ohne Augenbinde, aus dem Schatten der Palme, nahm seine Axt auf, versenkte sie im der Halterung am Rücken bückte sich, nahm den wieder vollen Becher unter der Palmblüte auf und ging zu dem Elfen hinüber.

"Das ich Harvald heiße, habt ihr vermutlich schon gehört und ich bin kein Mitglied dieser zweifelhaften Gesellschaft. Der Anführer der Gruppe hier hat es wohl nicht so mit Palmen. Kommt wohl aus einer eher kargen Gegend. Andererseits hat er mir erspart auf die Palme zu klettern. Auf die Idee, sie einfach umzuhauen, wäre ich nicht gekommen, obwohl ........eigentlich naheliegend." und deutete mit dem Daumen auf den Axtgriff über der Schulter. "Das Zeug, das sie hergibt, ist ziemlich gut. Ein Wüstenbewohner zeigte mir den Trick, als ich die Wüste das erste Mal durchquerte." Harvald bot dem, wegen seiner Verbände etwas steif und schwerfällig bewegenden, Elfen den zweiten Becher an.

"Zunächst hatte ich vermutet, ihr wärt Mitglied dieser Gruppe, doch als euch dieser Söldner angriff, wurde klar, dass ich mich geirrt habe. Spätestens als er euch die Klinge an den Hals legte und euch drohte. Ich würde an eurer Stelle diesen Kameltreibern keinen Glauben schenken, schon gar nicht mein Leben anvertrauen. Einer trägt ein Elfenohr als Trophäe um den Hals. Ich habe mitgehört, was der Söldner euch erzählt hat, aber könnt ihr ihm trauen. Worte sind billig. Söldner können das Hemd wechseln, sie bleiben was sie sind." Harvald nahm einen tiefen Zug aus den Becher "Wenn Wut wie Sand wäre, dann wäre ich diese Wüste, nur grösser. Ich habe sie bereits mehr als einmal durchquert; zuletzt auf dem Weg von Serendrion über Iminza nach Dujol, als der Orden der Seraphen mir ein Angebot machte, nur konnte ich die Stadt nicht betreten und niemand hatte es auch nur nötig vor die Tore zu treten. Ich bin nach 3 Tagen wieder gegangen und habe weiter gejagt."

Er schaute am Elfen vorbei auf die Wüstenmänner. "Als Gegner achte, wer immer es sei! Söldner aber sind keine Partei! Nach der Vorstellung der Goblinhexe und der Söldner werde ich dieser Gruppe nicht nicht angehören." Harvald ließ die Doppeldeutigkeit der Worte unkommentiert stehen. "Sie sind falsch und das liegt offenbar nicht nur an den Dämonen, die sie begleiten und beherbergen. Euch griff euch ein Goblin und ein Söldner an, mich nur ein Dämon, alles Mitglieder dieser höchst ehrenwerten Gesellschaft. Wer weis wie er reagiert hätte, hätte er nicht meinen Atem im Nacken gespürt. Braucht es eines weiteren Beweises. Die Wüste allein ist schon gefährlich genug."

Harvald schien einen Augenblick nachzudenken und stellte den Becher auf dem Boden ab. "Ich habe ein Geschenk für euch", jedoch bückte er sich nicht nach dem Beutel mit seinen Besitztümern, sondern zog die Axt und hob sie mit der Rechten quer vor den Körper. Mit den Worten "Haltet sie am Knauf" drückte Harvald dem überraschten Elfen die Knochenaxt in die Hände. In der nächsten Sekunde schnitt er sich mit der Schneide in die Hand und hielt sie einige Sekunden so fest. Das Blut verschwand als wäre es nie vorhanden gewesen. Harvald sah, wie sich die Augen des Elfen verblüfft weiteten und nahm die Hand von der Klinge. "Schweigt über das, was ihr gerade verspürt oder gesehen habt. Der Dämon, der mich angriff, ein offenbar verdientes und allgemein verehrtes Mitglied dieser Gruppe, hat vor seinem erfreulichen Verschwinden freundlicherweise, wenn auch sicherlich unbeabsichtigt, weit mehr zurückgelassen, als zu meiner Heilung nötig war. Ihr solltet in bester Verfassung sein, gleichgültig was ihr vorhabt, ... bei diesen Begleitern." Harvald spuckte auf den Boden. "Ihr versteht jetzt vielleicht, warum nur der sie Todesfalter nennt, der sie nicht in Händen hält. Für mich ist sie eine freigiebige, warmherzige Fee." Schnell zog er den Panzerhandschuh über die nur scheinbar verletzte linke Hand.

"Ich denke darüber nach am frühen Abend, sobald meine Augen klar sind, ohne sie loszuziehen, es ist sicherer." Die silbernen Punkte in den mitternachtsschwarzen Augen begann zu funkeln, als er dem Elfen die Axt wieder aus der Hand nahm und auf dem Rücken verstaute.

"Wir sollten uns noch einen Becher gönnen, bevor wir getrennter Wege gehen. Ihr nach Norden und ich etwas weiter westlich wo die Ausgeburten von Port Raven mittlerweile ihr Unwesen treiben. Erst vor Stunden ist dort erneut Schreckliches geschehen." Und ließ einen fassungslosen Elfen stehen.
 
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Der Himmelself nickte Oriak zu und erhob sich ebenso, als dieser aufstand und sah ihm noch nach, begleitet von einem tiefen Ausatmung und ein minimales Kopfschütteln. Uneinschätzbar... stellte er für sich fest und das gefiel ihm überhaupt nicht sonderlich. Dann wandte er sich um. Da war dieser Gaukler zwischen ihm, Alexis und Haj'ett. Der Elf merkte wie er schlechte Laune bekam, was nicht dem Narren geschuldet war, sondern der Unbehaglichkeit und den Geschehnissen. Zweifelsohne hatte der Wüstenmann nachdenklichen Eindruck bei ihm hinterlassen. Er wischte diese Gedanken weg und sah hinab in den Sand, wo Feste kartenspielend saß. War nicht wegen ihm hier dieser ganze Tumult ausgebrochen, welches solche Konsequenzen nach sich zog? Der Dämon im Tausch gegen diesen Gaukler? Er ist derjenige, der eingetauscht worden war für einen Dämon. Hierher geschleudert oder katapultiert quer durch Raum und Zeit? Vermutlich. Warum glaubst du, ist ihm das passiert? Und warum wohl überhaupt? dachte er für sich nach. Wer hätte Interesse daran, einen Dämon zu besitzen im Tausch für einen Menschen. Wer wusste, wo dieser Dämon sich befindet? spekulierte er für sich skeptisch. Und was ist das für ein Mensch, wenn er gegen einen Dämon eingetauscht wurde?

In einigen Schritten wäre er bei ihm, doch das Schleifen einer Waffe in eine Halterung ließ ihn augenblicklich aufhorchen und sehr hart zusammenzucken. Feyndri'hal war definitiv nervös geworden. Er sah diesen Dämonenjäger, Harvald, auf sich zukommen. Hm?, der Elf wandte sich nun komplett ihm zu, als er angesprochen wurde und sah auf den Becher, dann auf das Gesicht Harvalds. Der Dämonenjäger? „Seid bedankt, Harvald.“ nickte höflich und nahm den Becher und roch zunächst daran. Dann hörte er ihm weiter aufmerksam präzise und still zu und beobachtete seine Bewegungen genaustens.

Der Jäger stellte seinen Becher ab, redete von einem Geschenk und ergriff dann die Axt. Natürlich war nicht verwunderlich, dass nun der Elf in einem Schritt rückwärts sofort seinen Becher fallen ließ und nach seinem Schwert griff. Skeptischen Blickes sah er jedoch, das er diese Axt halten sollte und so ließ er langsam seinen eigenen Waffengriff wieder los und ergriff wie von dem Jäger angeraten, dessen Waffe. Sein skeptischer Blick allerdings war mehr als aussagekräftig. In der nächsten Sekunde schnitt sich der Dämonenjäger mit der Schneide in die eigene Hand und hielt sie einige Sekunden so fest. Das Blut verschwand als wäre es nie vorhanden gewesen. Die Augen des Elfen weiteten sich verblüfft und der Dämonenjäger nahm die Hand von seiner Klinge. Es war unglaublich. Der Elf verspürte eine Art Energieschub, ein leichtes Kribbeln von seinen Händen in seinen Körper ausgehend, welches ein wohliges ausgeglichenes Gefühl und Erfrischung hinterließ. Er fühlte sich unglaublich gestärkt in diesem kurzen Augenblick und wollte etwas sagen. Harvald stoppte ihn jedoch und der Elf klappte wieder seinen Mund zu und neigte den Kopf leicht rückwärts in den Nacken. Sein Ausatmen bestätigte Harvald, dass sein Geschenk angekommen war und lächelte schmunzelnd über die Namen, als Harvald ihn darüber aufklärte, wie seine Reisepläne aussahen und nahm dem Elfen wieder diese verblüffende Waffe ab. Atemlos ließ er diesen jedoch zurück, als er abermals Port Raven erwähnte.

„Wartet, Harvald!“ und hob seinen Becher wieder auf. „Bitte begleitet mich zu meinem bescheidenen Lagerplatz.“ und ging ihm zwei Schritte nach und lud ihn in einer einladenden Geste zu sich an seinen kleinen Rastplatz ein. „Einen Moment bitte.“ und holte schnell seine verhängnisvolle Decke zurück, klopfte sie auf dem erneuten Weg zu Harvald ab und bat ihm dann einladend ihm zu folgen. „Ich hatte keine Gelegenheit, Euer Getränk zu probieren.“ nutze er den Vorwand und hob seinen leeren Becher; würde sobald sie einigermaßen ungestört waren, auf die Geschehnisse um Port Raven zurückkommen.
 
Interessent. Ein Himmelself also und er ist ebenfalls neu, wie ungewöhnlich.. oder vielleicht sogar absichtlich? Pah, auf Schicksal kann man sich viel einbilden.... Feste schaute inzwischen ein wenig missmutig seinen fiktiven linken Spielpartner an. "Jetzt mach endlich! Wir wollen hier mal vorankommen guter Mann!" Gedankenverloren zog er eine Karte aus seinem Blatt und steckte sie an anderer Stelle wieder hinein. Warum sich wohl Feyndri'hal und Oriak allein zum Zirkel der Sterne aufmachen? Das war in Kemet wenn ich nicht irre. Ob das hier Kemet ist? Er schaute sich in seinem Blickfeld um, ohne den Kopf zu drehen. Sieht aus wie jede Wüste. Könnte überall sein. "Eine Karte spielen sollst du, dummer Tropf!", schnauzte er nun miesepetrig. "Und bitte bevor wir ein Lagerfeuer entzünden müssen um unsere Karten noch zu erkennen!" Er widmete sich wieder seinem Blatt. Was... wenn es nun etwas gäbe,... was zu erfahren sich lohnen würde? Hach, wenn ich nur nicht so neugierig auf Geheimnisse wäre. Der Sterneinzirkel weiß bestimmt etwas über den Riss, oder zumindest über die Weltenschmiede. Immerhin muss ich nun alleine sehen wie ich die anderen Teile des Funkelschafts beschaffe... Ach verdammt seien Riiner, Zauberer und Bibliothekare. Sie stehen auf einer Linie mit Beulenpest und Händlerprinzen. Alle machen Pläne nur komplizierter als sie sein müssten! Feste warf sein Blatt in die Mitte und stützte seinen Ellenbogen auf einem Knie ab, auf dessen Faust er Glöckchen klingelnd seinen Kopf niederlegte. Der Narr starrte einen Augenblick auf die heillos durcheinander liegenden Karten, die er vor sich in den Sand geworfen hatte. Sie lagen fast alle mit der Bildseite nach oben. Nur drei Karten waren verdeckt. "Hmmm..." Er griff mit den Fingerspitzen zur Ersten und deckte sie auf. Der Herzbube war es. Was, wenn nun... Die zweite Karte wurde aufgedeckt und der Kreuzkönig kam zum Vorschein. Ja genau... und dann müsste ich nur noch... Karte Nummer drei zeigte nach dem Aufdecken die Pik 7. "Ach nee.. das geht nicht..." Feste betrachtete die Karten und strich sich nachdenklich mit Daumen und Zeigefinger über das bartlose Kinn. Vielleicht etwas Hilfe von Außen... Er spähte zum Kartenstapel des fiktiven linken Spielkameraden, der natürlich noch nach wie vor so lag, wie Feste sie ausgegeben hatte. "Ich darf doch mein Freund." Als würde er wirklich eine Antwort erwarten, hielt er kurz inne und nickte ihm anerkennend zu. "Vielen Dank." Daraufhin nahm er die oberste Karte des Stapel auf und sah: den Joker. "Hm... interessant. ...und dann könnte ich doch einfach... Er schaute nun zum ersten Mal zum rechten fiktiven Spielpartner, an dessen verlängerter Sichtlinie Alexis und Haj'ett saßen. "Gestatten?" Diesmal wartete der Narr keine Antwort ab und klaubte einfach die oberste Karte des sich dort befindlichen Stapels auf, natürlich ebenfalls nach wie vor unsortiert auf einem Haufen. Feste schaute sich die Karte an und bekam ein breites Grinsen. Genauso so kann es klappen! Er warf die Karte zu Herzbuben und Kreuzkönig. Der Karobube erschien und verdeckte nun mit dem zuvor gezogenen Joker die Pik 7. Nun lagen dort Herzbube, Kreuzkönig, Karobube und der Joker. Sehr interessant. Der Kartenspieler schaute nach oben zu Alexis und Haj'ett. Wirklich sehr interessant... Über seinen Einfall hob sich die Stimmung des Harlekin so sehr, dass er wieder ganz vergnügt war. Er zog alle Karten mit geschickten Fingern zusammen zu einem Stapel und begann wieder zu mischen. "Neues Spiel, neues Glück. Ich bin wieder im Rennen meine Herren. Jetzt macht euch auf was gefasst!", sprach er triumphierend zu den fiktiven Spielgefährten und begann erneut auszugeben. Dabei drehte er sich kurz zu Botschafter und Dämonenjäger um, widmete sich aber rasch wieder den Karten.
 
Harvald war verblüfft. Das hatte er von dem Elfen jetzt nicht erwartet. Die Elfen Serendrions hätten eine Einladung niemals ohne langwierige Konsultationen innerhalb der Kaste und darüber hinaus ausgesprochen. Auch wenn sie es nie ausgesprochen hatten, er war ihnen unheimlich gewesen. Sie hatten ihn als abstoßend empfunden und die Kontakte auf das mindeste beschränkt.

Harvald wandte sich um "Wenn es euch nicht stört, dass euch eure Partner gemeinsam mit einem Monstrum gesehen zu werden. Ich werde noch etwas frischen Palmmost zapfen." Harvald kramte in der Traglast seines Pferdes,und brachte eine braune unglasierte irdene Kanne zum Vorschein. Was man so alles mit sich rumschleppt. Dieses Mal beschränkte er sich nicht auf einen Schnitt sondern hieb einen ganzen Blütenstand mit der Axt ab. Geschickt fing er fast die gesamte Flüssigkeit, so um die 2 Liter Most auf.

Monster sind Teil des Menschengeschlechts, nur sieht man es den meisten nicht an. Krieg jetzt bloß nicht auch noch einen depressiven, nachdem du den moralischen schon rausgehängt hast, meldete sich wieder die sarkastische Stimme im Hinterkopf, mit deiner unbesonnenen großherzigen Geste.

Harvald schüttelte den Kopf wie man einen üblen Traum abschüttelt, wandte sich um und ging zu dem Elfen hinüber, der gerade seine etwas mitgenommene Decke etwas ordnete und ihn interessiert ansah. Harvald hob die Kanne und 2 neue Becher: Die Neugier lässt uns Berge besteigen und Täler durchforschen. Welche treibt euch an und was wünscht ein hoher Elf wie ihr, von einem ehemaligen Holzfäller aus dem Süden Jotunenhains zu wissen? Die Technik des Palmenfällens beherrschen hier andere in ungeahnter Perfektion.
 
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Der Elf schmunzelte nur wissend auf die Aussage Harvalds senkte dann den Blick als dieser Most zapfen ging und wandte ich seiner Einladung zu. Gewissenhaft breitete der Elf seine Decke vor, ging dann zum Oasenwasser, wusch sich die Hände, nur um daraufhin einiger seiner Speisen in die praktischen Schüsseln oder leicht eingetiefte Tonteller an Ort und Stelle zu drapieren, die daraufhin dann doch ihre ganz eigene schlichte Eleganz offenbarten. Dann erwartete er Harvald interessiert, der eine Kanne seiner Beute hob und mit zwei neuen Bechern aufwartete. Ein einladendes beherztes Lachen, neben dazugehöriger Geste seiner Hände zog sich nicht nur über Feyns Gesicht bei seinen begrüßenden Worten, sondern wurde auch vom seichten Wind in die Wüste getragen. „Eure unerwartete Gastfreundschaft an mich war sehr erfrischend.“ begann er immer noch lächelnd. „Eure Worte zeugen von Weisheit, doch Eure Taten sprechen eine eigene Sprache und stehen für sich, Holzfäller Jotunenhains. Mein Name lautet Feyndri'hal und ich gehöre der Rasse der Himmelselfen an.“ nickte ihm würdevoll zu und stellte damit klar, auf welcher Ebene sie sich seiner Ansicht nach unterhalten würden. Freundlich lud er ihn dann ein, sich einen Platz zu wählen, um sich dann ebenfalls leicht schräg in angemessenem Abstand zu ihm zu setzen, als ihm Harvald erneut nach Absetzen der Kanne den zweiten Becher anbot. Der Himmelself nahm auch hier erneut dankend an und nippte nun an dem Getränk, nachdem beide ihre Becher zum Munde geführt hatten.

„Mhh, außerordentlich köstlich, in der Tat.“ eröffnete er nun sehr wohltuend positiv überrascht, senkte den Becher nach einem weiterem genüsslicheren Schluck dieses wohlschmeckend angenehmen Tröpfchens, was seine trockene Kehle nun in angenehmster Weise befeuchtete und bot dem Dämonenjäger im Gegenzug etwas von seinen eigenen Speisen an. „Nun, ihr habt eine beeindruckende Bewaffnung und dem nun getauschten roten Dämon damit ordentlich zugesetzt.“ achtete er Harvalds Tat. „Das zeugt nicht nur von großem Können, sondern auch über viel Erfahrung.“ und strich ungehindert doch respektvoll in seinem Blick kurzweilig erfassend über Augen und Körperkleidung Harvalds. „Ihr tut das nicht zum ersten Mal und auch das, was ihr über Port Raven erwähntet, ist Teil dessen, was ihr seid, nicht wahr?“ kam er ohne weitere Umschweife doch sehr genau und klar zu seinem Anliegen und richtete seinen Blick nun sehr ungeniert unhöflich, doch sehr stark interessiert in seine Augen. „Wie ist das passiert?“ wollte er dann zunächst wissen und setzte voraus, das Harvald wusste das er zum Einen auf seine Berufung im Bezug zu seinem Beruf ansprach, doch auch noch etwas anderes... Unerwartetes an ihm sah. „Und was ist Eurer Meinung nach in Port Raven passiert?“ schloss er zunächst auf Antworten wartend und nahm selbst nachdem Harvald etwas genommen hatte, ein Stück eines kleinen mundgerechten Fladen, den er in etwas Sesampaste tunkte, diesen zum Munde führte und abbiss. Während Harvald sprach, kaute er langsam und lauschte interessiert seinem Wort.
 
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Rakatan, Anwesen De Rio, in der Nähe von Manukar:

"Jetzt ganz langsam." sagte Carmella sanft. "Deine Bewegung muss Respekt ausdrücken, aber sie muss auch deinen Willen klar machen, du musst dem Pferd zeigen, ich will dich jetzt streicheln, ja." Der Junge neben ihr nickte. Sie standen im großräumigen Hof von Carmella De Rios Anwesen, zwei, drei Rittstunden von Manukar entfernt und die Stadträtin befasste sich grade mit dem, was ihr oft am meisten Spaß bereitete. Kindern das reiten beizubringen. So stand sie mit Hekor, ihrem Pferd im Hof und hielt die Zügel, während Juno, ein Junge aus der Nachbarschaft heute das erste Mal ein Pferd streicheln würde, waren seine Eltern doch viel zu arm, als das sie sich auch nur eine Kuh leisten konnten. Die kleine Kinderhand bewegte sich langsam auf den großen Perdekopf zu. Hekor schnaubte leicht, die großen Pferdeaugen rollten herum und sahen den kleinen Jungen an. Die anderen Kinder, die in einem Halbkreis hinter ihnen standen waren muksmäusenstill, auch sie waren den Umgang mit Perden nicht gewohnt. "Jetzt nicht aufhören du hast es gleich geschafft, leg ihm die Hand auf die Nase." ermunterte Carmella den Jungen und der legte jetzt seine Hand leicht zittrig auf die große Nase des Pferdes. Hekor schnaubte leicht, doch Carmella zog an seinen Zügeln und bedeutete ihm damit, das er jetzt ruhig bleiben möge. Und Hekor, der diese Kinderschulstunden schon kannte, blieb still. Junos kleine Kinderhand lag noch immer etwas verloren auf der großen Nase des Pferdes. "Jetzt streichel ihn. Leg die Hand auf die Strin und fahr dann runter zu den Nüstern, ruhig mit Kraft, das gefällt ihm.". Und Juno ließ seine Hand mehrmals von der Stirn bis zur Nase runter gleiten. "Haha." lachte er: "Ich kanns doch!" freute er sich und drehte sich überschwänglich zu den anderen Kindern um: "Seht mal wie ichs kann!" queitschte er laut und vergnügt. Jetzt schüttelte sich aber Hekor und wieherte laut. Juno sprang erschreckt zurück und Hekor bockte kurz. Carmella fang den taumelnden Jungen auf und drehte sich mit ihm vom Pferd weg, das sich schon wieder beruhigt hatte. Sie hielt ihn an den Schultern fest. "Ja, du kannst es. Aber nicht zu viel, du darfst das Pferd nicht erschrecken ja. Aber du hast es gut gemacht. Sehr gut!". "Ein Reiter kommt! Ein Meldereiter aus Sodu!". Schallte plötzlich ein Ruf vom Tor herüber. "Öffent das Tor!". Während das Tor knirschend zu arbeiten begann winkte Carmella Octan, ihren Berater herbei. "Bring die Kinder weg.". Octan, der groß gewachsene kahlköpfige Mann nickte und klatschte in die Hände: "Wer mag alles Süßkuchen?" rief er in die Runde. "Ich!", "Ich!", "Ich!" schallte es vielstimmig in der Kinderschar, denn welches Kind mag keine Süßkuchen. "Wohlandenn! Auf zur Küche!" rief Octan und zeigte mit dem Finger auf den Wirtschaftsflügel des Hauses, breitbeinig, ein wenig so als würde er eine Expedition in den Dschungel oder ein Schiff durch einen Sturm leiten und nicht eine Kinderschar zum nächsten Naschwerk. "Wer vor mir da ist bekommt zwei!" versprach er noch, dann begann das rennen und er hetzte der johlenden Kinderschar hinterher.

Der Reiter preschte auf den Hof, während Hekor von einem Stalljungen in den Stall gebracht wurde. Der Reiter schwang sich vom Pferd, an das gleich zwei Burschen ran gingen um es zu Wasser und Futter zu führen. "Carmella De Rio, Stadträtin aus Manukar." begann der Meldereiter das Übergabeprotokoll: "Ich bringe eilige Meldung von Markus Monrah, Statdrat von Sodu." Er reichte ein gerolltes und gesiegeltes Pergament. Carmella unterzeichnete den Empfang des Schreibens und fragte den Mann: "Wünscht ihr einen Aufenthalt?". Der Mann schüttelte den Kopf: "Gerne, hier lässt es sich ja aushalten, wie es scheint, aber es warten noch viele Aufträge." er hob seine schwere Tasche an, die er umhängen hatte. "Aber etwas für Unterwegs wäre nicht schlecht." Carmella nickte und zahlte ihm einen kleinen Obolus für seine Dienste, während der Küchenjunge, der heran gekommen war um eine eventuelle Bestellung des Gastes aufzunehmen davon huschte um ein Proviantpaket fertig zu machen. "Dauert einen Moment. Setzt euch nieder in der Zeit und trinkt einen Schluck." Carmella wieß auf einen Halbkreis aus steinernen Bänken, die sich im Schatten einiger Kastanienbäume um einen Trinkbrunnen gruppierten. Der Mann setzte sich und trank vom Brunnen. Während dessen hatte Carmella sich umgedreht und das Siegel gebrochen. Sie überflog die Zeilen, ihre Strin legte sich kurz in Falten. Dann drehte sich um und verabschiedete sich von dem Meldereiter und eilte ins Haus. Sie ließ Octan rufen und ging dann in den Büchersaal. Dort setzte sie sich in den großen braunen Sessel der an den großen Fenstern stand, hier, wo sie immer hin kam, wenn sie nachdenken musste. Hier, wo sie über das weite Land blicken konnte, welches ihren Namen trug, hier konnte sie etwas Ruhe finden und die nötige Klarheit um Entscheidungen zu fällen. Gedankenverloren saß sie dort, der Blick in der Ferne versunken, die eine Hand spielte mit dem langen blonden Haar. "Carmella." sagte sich Octan an und schloss die Tür hinter sich. Sie drehte sich zu ihm: "Sind die Kinder weg." fragte sie mit einem lächeln: "Sie werden heim gebracht. Was ist passiert?". Carmella deutete auf den schweren Kartentisch: "Lest selbst, es gab einen weiteren Angriff.". Octan griff nach dem Briff und laß ihn schweigend. "Das war wohl leider zu erwarten." befand er. Er stützte sich auf den schweren Tisch auf und sah seine Gebieterin an: "Was tun wir nun? Wir müssen etwas tun?" fragte er sie fordernd. "Ich weiß doch, ich weiß es doch." gab sie besorgt zurück: "Aber wieder genau wie die vorherigen. Keine Warnung, keine Überlebenen, keine Botschaft.". "Oder man wirft einen anderen Blick drauf und man erkennt eine deutliche Botschaft." hielt er dagegen. "Jemand will einen Krieg. Deshalb zieht er umher und vernichtet, mordet und zerstört was er finden kann. So sollen die Parteien in einen Krieg gegeneinander gezogen werden. Für mich völlig klar.". Sie nickte: "Die unangenehme Wahrheit, aber so wird es sein. Das dürfen wir nicht geschehen lassen. Soweit darf es niemals kommen!" sie haute mit der Faust auf den Tisch. "Trefft euch erneut mit Markus." riet der Berater. "Daran hab ich auch schon gedacht. Ich habe so ein Gefühl, wir werden uns in nächster Zukunft öfter treffen.", sie schüttelte kurz den Kopf: "Arrangiert alles, aber ein anderer Ort diesmal, ihr wisst worum es geht, niemand darf davon wissen.". "Es wird immer schwerer, aber noch lange nicht unmöglich. Ich bereite sofort alles vor, ich melde mich, wenn ich mehr weiß.". "Beeilt euch, die Zeit läuft uns davon." Octan nickte und verließ den Raum.


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"Das gefällt mir nicht." maulte Wazir. "Ja, ich weiß. Mein Freund, ich weiß." gab Oriak zurück, "Aber ich hab irgendwie so ein Gefühl als wäre das grade...ja..notwendig vielleicht.". Wazir zuckte mit den Schultern: "Am End musst du es wissen, wir wollen alle das machen, woran wir glauben, zumindest manchmal.". Sein Freund nickte. Sie saßen im Schatten unter ein paar Palme, Zottel bei ihnen und redeten über die bevorstehende Trennung. Wazir verstand nicht Oriaks Beweggründe mit einem Elfen zu ziehen statt mit ihnen. "Aber ihr wartet gefälligst auf uns bei diesem Sternenteil. ja." stellte er klar. Oriak lachte: "Klar. So machen wirs.". "Und pass auf. Er ist nur ein Elf, vergiss das nie." warnte Wazir seinen Freund. "Wie könnte ich. Aber keine Sorge. Ich hab ja noch jemanden der auf mich aufpasst." beruhigte er seinen Freund und klopfte Zottel auf die Schulter.
 
Harvald war unsicher, wie lange war er schon nicht in Gesellschaft anderer gewesen. Doch der Elf war nur freundlich. Ihm schien die äußerliche Entstellung nichts auszumachen. Also setzte sich Harvald und nahm von den angebotenen Speisen. Anders als seine Rationen, aber wohlschmeckend und sehr nahrhaft. Im Gegensatz zu dir kennt er wenigstens jemanden, der kochen kann, meldete sich die gehässige Stimme im Hinterkopf erneut.

"Nun, meine erste Begegnung mit Dämonen liegt eine Ewigkeit zurück. Ich war noch ein halbes Kind und Holzfäller im Jotunenhains. Mit der Hilfe der Götter oder war es einfaches Glück tötete ich einen Dämon. Seelenteufel ist wohl die gebräuchliche Bezeichnung. Er hatte wohl die Reichweite einer Axt unterschätzt. Sein Blut verätzte meine Haut und veränderte mich........ meine Augen. Ich sehe im prallen Sonnenlicht praktisch nichts, in der Dunkelheit dafür umso besser. Die Heilung brauchte lange, lange lebte ich in Höhlen und schuf aus seinen Überresten und anderen Dingen die ich fand, diese Axt und auch meine Ausrüstung. Dämonenleder und Sehnen sind in seiner Zähigkeit unübertroffen, die Knochen härter als alles was wir kennen. Stecht oder schlagt mit eurem Schwert so heftig ihr es vermögt gegen mein Schuppenhemd und ich werde einen blauen Fleck haben mehr nicht. Sie ist aus Eierschalen gemacht."

Harvald grinste kurz und wurde wieder ernst.

"Ein Schwertkämpfer bedarf zum Töten stets einer gewissen Kunstfertigkeit," fuhr er fort, "eine Axt wie diese nur Entschlossenheit, außerdem kannte ich damals keine anderen Waffen. Nach den vielen Jahren ist sie mehr ein Teil von mir, denn eine Waffe."

"Was die Frage nach Port Raven betrifft. Ich verstehe wenig von Magie und ich vermag Städte, nicht zu betreten. Mir ist dort........ unbehaglich, wegen der vielen Menschen. Selten bricht eine Katastrophe herein, ohne ihre Vorboten zu vorauszuschicken. Bereits vor dem grossen Ereignis, von dem ihr sprecht, gab es immer wieder kleinere Vorfälle. Eine Gruppe "Schnitter" nennt man sie wohl, ein Rudel Kabalhunde, 2 Kreischer und einige andere Arten für die bisher keine Namen gibt. Es gab viel Arbeit für jemanden wie mich, seit dem letzten Sommer im Nordwesten Fawhams. Reiche Farmer zahlen gut, wenn ihre Herden bedroht sind."

Harvald suchte nach Worten. Würde er, der sich Lesen und Schreiben mühsam selbst beigebracht hatte, sich dem gebildeten Elfen gegenüber jetzt lächerlich machen. Seine Augen fanden nicht weit entfernt den Narren, der sie verstohlen musterte. Wie mochte er sich vorkommen, in so einer Gruppe. Wie viel von dem, was er aufgrund seiner Fähigkeiten wusste, durfte er gefahrlos offenbaren. Letztlich war es gleichgültig was der Elf dachte, er wird dich für einen Spinner halten, also trank er noch einen Schluck und fuhr fort:

"Ein Priester aus Inizma, den ich lange kannte, erklärte mir die Sache vor Monaten so: Zwischen unserer Welt und der Dämonenwelt haben die Götter ein Netz gespannt, denn es ist in der Schöpfung nicht vorgesehen, dass sich Dämonen und Menschen, Elfen sich begegnen sollen. Jedesmal wenn ein Beschwörer einen Dämon ruft, greift er mit der Hand durch die Maschen und zieht einen Fisch hindurch. Wenn der Fisch zu dick ist, schmerzt es den Fisch und beschädigt das Netz. Er hat behauptete Dämonen, die beschworen werden leiden unmenschliche Qualen. Wie dem auch sei, in Port Raven gab es wohl viele Beschwörer und viele Beschädigungen. Erst fielen nur kleine Dämonen durch die beschädigten Maschen. Doch dann, riss das ganze Netz auf und die Dämonen ergossen sich auf Port Raven wie Fische auf das Deck eines Kutters. Hilf und orientierungslos schnappten sie nach allem was sich bot und da ihre Welt viel härter ist als die unsere töteten sie alles. Sie sind nicht eigentlich böse, nur wütend, sie sollten nicht hier sein. So war es auch mit dem roten Dämon hier, er war wütend und ließ seiner Wut freien Lauf, das war sein Fehler. Ich hätte ihn töten können, oder dabei sterben...."

"Ich war nicht dort, als die Katastrophe Port Raven ereilte, ich jagte ein menschliches Monster an der Südgrenze von Fawham und darüber hinaus. Aber ich habe es gefühlt. Ich hatte gehofft von Dujol oder Port Milan würde sich ein Heer aufmachen, um die Flut, die sich in alle Richtungen ergießt, zu stoppen. Ich denke, ich sollte zurückgehen und sehen so viele Dämonen wie möglich zu töten, um vielleicht einigen die Flucht zu ermöglichen, damit man irgendwo, falls die hohen Damen und Herren sich einig werden, ein Heer aufstellt, das sich der Seuche entgegenstellt."

Harvald sah dem Elfen direkt in die Augen

"Wer mit dem Unheil schwanger geht, wie die Magier in Port Raven, wird eines Tages die Katastrophe gebären, heißt es und das ist nun eingetreten. Vor einigen Wochen ist etwas durch das Loch gekommen; es ist riesig, es ist böse und es bewegt sich langsam auf euer Ziel zu. Glaubt mir, ich kann es fühlen. Also entweder eilt, damit ihr vor der Katastrophe eure Aufgabe abschließt oder, noch sicherer, lasst sie einfach fahren und lasst uns gemeinsam jagen."

Als er das abweisende im Blick des Elfen erkannte, er würde von seinem Vorhaben nicht abzubringen sein, wechselte er schnell das Thema.

"Doch nun lasst uns essen und und trinken. Der Weltuntergang ist ein überaus seltenes Naturschauspiel... wir sollten ihn auf keinen Fall verpassen."

Harvald griff erneut zu und tunkte ein Stück Brot in die überaus leckere Paste.

"Irgendwo muss ich noch eine Flasche alten Rotwein haben. Wir sollten sie heute leeren."
 
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Es war schön zu sehen, dass des Elfen Gastfreundschaft auch kulinarisch gute Formen annahm und so erzählte Harvald nicht nur seine persönliche Geschichte, sondern teilte mit ihm auch viele Einblicke auf seine Persönlichkeit und Eigenarten seiner selbst. Und der Elf lauschte schweigend, still und sehr aufmerksam. Nickte hin und wieder und war überrascht über seine Meisterung der Wandlung an ihm durch diesen Umstand an Lebenserfahrung. Aufmerksam verfolgte er das Gesagte über Waffen und Rüstungen, war jedoch skeptisch was das anging und dachte sich wohin er als Schwertmeister stechen würde, um ihn zu besiegen – falls das jemals notwendig werden sollte, denn daraufhin bemerkte der Jäger schon, das ein erfahrener Schwertmeister genau dies beachten würde. Feyndri'hal fragte sich in diesem Moment auch, ob das Absicht, Unvorsicht oder Herausforderung war ihm so etwas zu verraten, doch entschied sich dann für das Wort Vertrauensvorschuss und fühlte sich geehrt. Dann jedoch kam das Gespräch wie gelenkt auf Port Raven und der Elf rückte sich in seiner bislang doch recht locker wirkenden Haltung nun etwas zurecht. Denn er selbst war noch vor der Ankunft in Port Milan durch Fawham gereist und hat das Land gesehen. „Wenn dort Dämonen eingefallen sind, in Fawham, ist das eine nicht unbeachtliche Katastrophe.“ flocht er seine eigenen Ansichten unbedeutend in das Gespräch ein. „Ich bereiste das Land selbst bevor ich in Port Milan auf diese Gruppe hier traf und kenne dessen Schönheit aus harter Arbeit.“ und nickte aufmerksam, als er hörte von einer Gruppe die er Schnitter nannte, bestehend aus einzelnen Dämonenarten. Lauschte dann weiter und Harvald offenbarte ihm seine ganz eigene Theorie von Rissen, Dämonen und Port Ravens Geschehnissen. Er wusste nicht, das der Elf sich auf die dortigen Vorkommnisse gar keinen sonderlichen Reim machen konnte und mit dem Gesehenen doch recht überfordert war. Umso unschätzbar wertvoll war es für ihn, Harvalds Meinung und dessen Ansichten zu erfahren. Immerhin kämpfte er gegen sie und wusste wo man sie packen konnte, wie ihre Schwachstellen waren und was man bei ihnen unterlassen sollte. So dachte er zumindest. Und würde das Thema gerne auf eine angenehme Weise vertiefen. Die Flasche Wein kam ihm da gerade recht.

„Harvald ich würde mich sehr geehrt fühlen Euren Wein zu kosten. Zu einfachen Genüssen mit gutem Gespräch, dazu hatte ich auf meiner Reise bislang zu wenig Gelegenheit.“ lud er ihn ein ihm weiterhin Gesellschaft zu leisten und fügte an: „Nun, ihr seid auf dem Gebiet der Dämonenjagd, sowie meinen Erfahrungen weit voraus und das schätze ich sehr. Zugegeben meine erste Erfahrung mit einem Dämon, dessen Zuordnung ich noch nicht einmal kenne, verlief für mich sehr unglücklich und ich hatte wohl mehr Verstand als Glück, als ich ihn dennoch töten konnte.“ und deutete kurz unterhalb seines Herzens tippend, um anzudeuten, dass er aus seiner Sicht zu schwer verwundet wurde auf Grund eines solchen Wesens. Allein diese Tatsache war für den Elfen ein neuer Umstand und eine nicht gerade alltägliche Erfahrung. „Ich möchte wissen, was mich vernichten will und die Menschheit, bevor die Welt untergeht. Ich möchte wissen, wie sie bekämpfbar werden kann und wird, diese Bedrohung und somit an Schrecken verliert, bevor sie vernichtet wird. Ich mag nicht die Welt der Menschen untergehen sehen. Ebensowenig die der Elfen, oder anderer Völker. Doch ich will das Himmelselfen ihren Teil dazu beitragen. Merkbar beitragen.“ und Harvald merkte zum ersten Mal seine Erhabenheit die sich in der unumstößlichen Entschlossenheit und Gewichtigkeit seiner Worte wiederfand und ihn kurz als Vorstand seines Volkes offenbarte.
 
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Alexis' Ohren klingelten. Er hörte nach seinem Angriff gegen die Palme nur sein eignes Blut rauschen und ein leisen Pfeifen. Alles um ihn herum klang dumpf und seine Wahrnehmung war eingeschränkt. So bekam er auch nicht großartig mit, dass Harvald sich an der Palme zu schaffen machte, oder gar Twiggys Angriff auf Feyn. Wäre dem so gewesen, hätte er versucht einzuschreiten.
So war es aber, dass Haj'ett zu ihm gekommen war und seine Stimme drang leise durch das Rauschen an Alexis' Verstand heran.
Er sah hinunter auf den Echsenmann und meinte Besorgnis in seinen Zügen zu sehen. Er hatte einige Köstlichkeiten aus der Küche der Wüstenbewohner dabei und schien sie mit ihm teilen zu wollen.
Er nickte stumm und sie setzten sich etwas abseits unter einer unversehrten Palme in den Schatten. Es war schwer für ihn zur Ruhe zu finden dieses mal. Seine innere Unruhe und der Ausbruch gerade eben ließen sein Herz rasen.
Der Echsenmann eröffnete ihm, nachdem er das Essen vor ihm ausgebreitet hatte, dass er in Sorge um seinen Freund war.
Alexis griff nach einer Dattel im Speckmantel und dachte über seine Worte nach. Haj'ett war der älteste und glückseligerweise doch nicht der letzte seiner alten Gefährten auf dieser Reise gewesen. Viel mehr noch, er hatte in ihm einen wahren Freund gefunden. Die Ereignisse der letzten Tage und Wochen lasteten schwer auf Alexis und wenn er es recht bedachte, musste er sich jemandem anvertrauen.
Er atmete laut hörbar aus und rieb sich die Augen mit Daumen und Zeigefinger.
"Nun, ganz im Vertrauen: Dir kann ich es ja erzählen." Er berichtete ihm von seinen Gedanken über die Verluste der letzten Tage, dass es ihm zu schaffen machte Gruppenmitglieder für die er verantwortlich war einfach zu verlieren, ohne etwas dagegen tun zu können. Alexis hegte Zweifel an seinen "Führungsqualitäten", von denen er wusste, dass er keine besaß. Außerdem erzählte er Haj'ett von seinen Gefühlen für Dot und die Verbindung, die die beiden hatten. Dass er nicht einfach romantische Gefühle hegte, sondern auch auf einer anderen, vielleicht magischen Ebene mit ihr verbunden war. Und dass eine physische Trennung von ihr ihm unsägliches Unbehagen bereitete. Am Ende sammelte er seine Gedanken für eine letzte Sache. Sollte er ihm davon erzählen? Es war zu gefährlich, aber dennoch. Er musste sich irgendwem anvertrauen. Er schluckte und stotterte mehr, als dass er sprach.
"Nun und außerdem ist da noch etwas." Er sah Haj'ett in die Augen. "Sie ist schwanger. Ich werde Vater."

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Magna legte ihren Kopf in den Nacken und ließ genüsslich den roten Lebenssaft an ihrem Hals herunterrinnen. Der Leibwächter war keine Herausforderung für sie gewesen. Ebensowenig wie der vorherige, oder der davor. Die Welt der Sterblichen konnte ja so aufregend sein! Achtlos ließ sie den gerade erkaltenden Körper ihres letzten Widersachers fallen und wandte sich diabolisch grinsend ihrem Hauptziel zu. Der Beschwörer hatte keine Gelegenheit einen niederen Dämonen zu beschwören, also versuchte er sich an Bannzaubern, um sich den Wolfsdämon vom Hals zu halten. Sie stockte, als die leuchtenden Zeichen um sie herum auf dem Boden aufleuchteten und ihr grinsen wurde breiter. Sie setzte ihren Weg unbeirrt fort und brachte den Bannzauber lediglich zum Flackern und ersterben, als sie diesen durchschritt. Unbarmherzig blockte sie alles ab, was der Beschwörer ihr entgegenzusetzen hatte und packte ihn - mittlerweile kauerte er rücklings auf dem Boden vor einer Wand - am Hals, um ihn nah vor ihr Gesicht zu heben. Ihre Stimme war sanft und säuselnd, mit einer Wärme, die im Unterton so kalt klang wie die ihrer Herrin selbst.
"Einer von euch Trampeln hat mir einen Dämonenfürsten gestohlen. Sagt mir wer es war." Die Wärme wich aus ihrer Stimme und sie klang nun ihrer Natur entsprechend: Mehrstimmig, unnatürlich und dämonisch Tief. Das Grinsen wich gänzlich aus ihrem Gesicht. "Wo. Ist. Martax?"
 
Harvald stand auf, und begann in der Traglast zu wühlen. Was da alles wieder zu Vorschein kam. Die Garotte aus der Schnitterflügelsehne. Dann fand er sie 2 Flaschen ganz unten. Wo auch sonst, kam der übliche Kommentar. Er ging zum Elfen zurück zog den Dolch aus der Ärmelscheide und schnitt mit einer einzigen schnellen Bewegung der Flaschen den Hals ab und goss die Becher voll. "Korkenzieher werden überbewertet."

"Nun auch ich weiß wenig über Dämonen an sich und wie man sie bekämpft gibt es eigentlich nur 2 Regeln: Rüstung und Entschlossenheit. Obwohl Es scheint, dass sie heißer sind als Menschen oder Tiere, also wie ein Vogel oder ein Mensch im Fieberwahn, nur noch heißer. Dies macht sie in der Kälte träger, wie eine Schlange im Herbst. In Eis und Schnee sind sie leichter zu töten, vielleicht war dies damals mein Glück, es hatte begonnen zu schneien."

Der Führer der Gruppe und der Echsenmann zogen sich in den Schatten einer anderen Palme zurück. Praktisch nachdem man die erste umgehauen hat. Hoffen wir, das die folgende nicht das selbe Schicksal erleidet.

"Ansonsten gibt es alle Arten, nein, Dämonenfische habe ich noch nicht gesehen, Die großen Fledermäuse, die man Schnitter nennt, verlangen guten Stand und eine wirbelnde Waffe, Kabalhunde sehen aus wie Kampfhunde, nur das der Panzer ihnen nicht angelegt wird. Sie folgen einer Beute im Rudel wie Wölfe. Ich habe gewartet bis sie in eine Rinderherde brachen und mit Fressen beschäftigt waren, dann einen nach dem anderen. Kreischer sind wie der Rote hier, nur dass sie keine Waffen nutzen. Beweglichkeit ist hilfreich und die Entschlossenheit jeden Vorteil zu nutzen. Seelenteufel sind Dreibeine. Sie fressen nicht, sie saugen einem die Lebensenergie aus, also Laufen solange man es kann, oder ein sofort tödlichen Hieb mit der Axt. Sie müssen zum Fressen auf eine gute Mannslänge an das Opfer heran und während des Fressens sind sie wehrlos."

Eine Veränderung im Herzschlag, Harvalds Blick fuhr für eine Sekunde herum. Doch im Dornendickicht war für seine Augen nichts zu erkennen. Gleichgültig, wenn die Goblin ihm nicht unmittelbar ins Gesicht sprang, bestand keine Gefahr.

"Aber all das wird euch wenig nutzen ohne Schutz, wenn sie euch nicht vor ihren Zähnen und Klauen schützen soll, dann vor dem Blut, denn bei vielen ist es ätzend. Es bedarf bei aller Schnelligkeit und Eleganz, die ihr sicherlich habt, mindestens eines gut gefettetes Lederwamses und einer eben solchen Hose, um den Blutkontakt zu vermeiden. Sonst endet ihr vielleicht wie ich oder schlimmer. Lasst euch irgendwo eines fertigen, denn was ihr vielleicht an Beweglichkeit einbüßt, ist das Risiko nicht wert. Bei mir spielt es keine Rolle mehr, aber euch würde es entstellen."

Harvalds Blick ging am Elfen vorbei zu den Wüstenkriegern die offenbar heftig dikutierten, jedenfalls ihrem Herzschlag nach. Sie stehen ihm mit Verrat und Tat zur Seite, meldete sich nochmals die Stimme der Bosheit in Harvalds Kopf.

"Was eure Begleitung angeht," Die Treue zu sich selbst hält der Söldner immer sehr hoch. so fragt euch was er davon hat. Über seinen Preis will er nicht reden, erst am Ziel, falls ihr das Ziel erreicht und nicht vorher in der Wüste verschwindet. Wenn ein Söldner nicht über die Höhe seines Preises sprechen will, ist er auf Beute aus und dort, wo ihr hingeht gibt es keine Beute. Um jemanden zu verraten, muss man ihn erst dazu bringen, daß er einem vertraut. Ich weiß, ihr könnt auch mir nicht vertrauen, denn ich bin euch fremd. Doch auch sie sind es und ihr solltet auf der Hut sein, ebenso wie vor dem anderen Neuankömmling. Vielleicht sollten wir ihn uns gemeinsam ansehen? "
 
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Reaktionen: Luke und Ladyfalk
Der Elf war voller Vorfreude auf dessen Wein und sah interessiert, wie Harvald die Flaschen köpfte. Es entlockte ihm ein Grinsen, als er seine Worte hörte „Interessante Methode.“ kommentierte er amüsiert. Dann hob er erneut den Becher und verkostete den Wein. „Ein abermals edler Tropfen, Harvald. Ihr habt Geschmack.“ befand er anerkennend den trockenen roten Wein aus edlen Trauben und genoss sichtlich Harvalds Gesellschaft und lauschte seinen Worten unablässlich. „Kälte also...“ nickte er leise für sich murmeldn bedächtig und schwieg dann weiterhin. Erneut lachte er über die humorvolle Art des Jägers über den Dämonenfisch und sog dann sein Wissen auf, wie ein Schwamm. Feyndri'hal merkte sich jedes einzelne Wort und würde es nicht vergessen im Bezug zu den Dämonen.

Während sie so plauderten und redeten, oder vielmehr der ehemalige Holzfäller Jotunenhains redete und der Elf mehr lauschte, bemerkte der Himmelself immer wieder, neben seinen gemütlichen Schlucken des Weines aus dem Becher, seine eigenen wahrnehmenden Bewegungen der Umgebung bei ihm. Das der Elf selbst so ruhig blieb, lag daran, dass er selbst nur Harvald im Blick hatte, der für ihn diese Aufmerksamkeit die er selbst sonst an den Tag legte, übernahm. Dann gelangte das Gespräch zu des Dämonen Blut und er erfuhr weiterhin, dass es ätzend war. Feyndri'hal hatte es selbst erlebt, die Gaukler hatten seine Wunde versorgt und auch die Wüstenmänner hatten ihn dahingehend nachversorgt, doch erst jetzt begriff er diese Tragweite. Der Elf drehte kurz gedankennachhängend seinen linken Arm etwas kugelnd als er sich aus seiner lehnenden Haltung nun aufsetzte um reflexartig zu prüfen, inwieweit er bewegungstechnisch eingeschränkt war. Doch er verspürte kaum Schmerzen und die Bewegungsfreiheit war ausgesprochen gut.

„Ich versuche Euren unschätzbaren Rat bei nächstbester Gelegenheit umzusetzen und mir eine geeignet erscheinende leichte Rüstung eventuell zuzulegen.“ nickte er dankbar, doch war erstaunt, dass Harvald sich ein wenig um seine Schönheit sorgte. Wirkten die Elfen wirklich stets so edel auf die Menschheit? So, zerbrechlich, so porzellanartig kaputtbar? Es ließ ihn schmunzeln und hörte weiter. Als Harvald dann erneut seine Warnung gegen die Wüstenmänner ihm gegenüber aussprach, sog der Elf scharf und kurz die Luft ein und überlegte eine kleine Weile, ob das Niveau, das der Dämonenjäger gerade vorschlug, auch das Seine war. Sicher meinte er es nur gut, doch nach dieser erneuten Wiederholung zog der Himmelself ein wenig die Augenbrauen nachdenklich ernst zusammen und musterte ihn auf eine kurze undefinierbare Weise, bevor seine Züge wieder normaler und recht freundlich wurden. Sollte es wirklich so sein, wie er behauptete, würde der Dämonenjäger auch diese Erfahrung mit Söldnern gemacht haben, doch war er selbst nicht ein Söldner – auch wenn er 'nur' Dämonen tötete? So folgte er dieses Mal dem Blick des Holzfällers Harvald über die eigene Schulter selbst nur belanglos Richtung Oriak und seinen Mannen blickend. Er konnte nicht verstehen was sie sagten, doch ihre Gesten untereinander vermochte er ein wenig zu lesen, sofern sie für ihn im Blick waren. Dann richtete er uneingeschränt wieder die Aufmerksamkeit an Harvald zurück: „Nun, seine Beweggründe sind mir noch unbekannt.“ bot er ihm versöhnlich an, wohl bemerkend das er ihn durchaus schützen wollte vor so einem 'Pack'. „Doch oft habe ich auf meinen Reisen die Erfahrung gemacht, das nicht alles so ist, wie es scheinen mag. Und allein seine Warnung mir gegenüber, war mir vorerst Ehrlichkeit genug. Er hätte sie auch einfach unterlassen können, was ich für bedenklicher gehalten hätte.“ schmunzelte er Harvald leicht an und nippte erneut an seinem wohlschmeckendem Wein. „Und natürlich bleibt ein Restrisiko, doch mein Auftrag ist zu wichtig, als das ich allein ziehen könnte. Nun, ich könnte mit Euch reisen, wohl wahr, doch... würde mir dann nicht etwas entgehen?“ stellte er unumstößlich klar und hob minimal sein Kinn, wechselte doch dann unbeeinflusst das Thema und kam wie von Harvald zuvor schon angeboten auf den Narren zu sprechen. Harvald und er tauschten sich diesbezüglich auch aus, oder viel mehr erfuhr er auch hier von dem Dämonenjäger seine Einschätzung. „Vielleicht mag auch er guten Wein? Wir sollten es durchaus probieren.“ lächelte der Elf nun Harvald verschmitzt an und begann seinen Proviant erneut zu packen. Harvald bemerkte schnell, dass der Elf dahingehend noch nicht ausreichend genug für die bevorstehende Reise ausgerüstet war, als dieser schon sein Pferd erneut gewissenhaft sattelte und während der Grauhäutige abermals seine Großzügigkeit unter Beweis stellte, reinigte der Elf unterdessen seine Habseligkeiten, sowie Gliedmaßen und verharrte einen Moment gesenkten Hauptes kniend am Wasser in Einklang mit der Natur und erhob sich dann, bevor ihm Harvald auch dahingehend aushalf und ihn mit dem hiesigen Händler bekannt machte, damit auch er seinen heutigen Geschäftsabschluss zur Zufriedenheit tätigen konnte.

„Ich werde eure Großzügigkeit nicht vergessen.“ nickte er ihm abermals ernsthaft versichernd zu, den erfolgreichen Tauschhandel nun beendet habend, der ohne Sprachkenntnisse Harvalds wohl eher in einer Katastrophe geendet wäre und führte mit ihm die Pferde nun langsam abreisebereit durch die Oase bevor sich ihre Wege trennen würden. Die elfischen Augen Richtung Wüstenmänner und Oriak mit Zottel suchend, nahm er allerdings auch auf ihrem Weg den immer noch kartenspielenden Narren war, oder 'Gaukler', wie er ihn so schön für sich selbst betitelte. Am Rande sah er Alexis mit Haj'ett sich zu einem innigen Gespräch zusammengefunden und zurückgezogen habend und stoppte dann sein Tier, um sich seitlich des Narren niederzuhocken und interessiert auf dessen Bewegungen sowie Karten zu schauen. „Seid mir gegrüßt. Mein Name lautet Feyndri'hal und es ist für mich interessant was Ihr dort tut. Das sind Karten richtig? Was spielt Ihr?“ fragte er ihn ungeniert wissbegierig und eröffnend im freundlichen Tonfall recht interessiert. Er hatte bemerkt, dass der Narr sich auch schon zuvor in seiner Nähe befand, sich doch nicht sicher, ob es gewollt war oder was er alles gehört hatte oder sogar vermutete. Bevor er auf seine Reise ging, wollte er jedoch noch die Gelegenheit nutzen, sich ihm wenigstens einmal vorgestellt zu haben, um sich einen minimalen Ersteindruck zu verschaffen von dem Getauschten. Er wusste der Narr würde die Gruppe begleiten, sonst wäre er nicht hier und er wollte ihn nicht noch mehr mit Unfreundlichkeiten oder Belästigungen über seine wohl unfreiwillige Ankunft nach hier nerven, doch auch zuvor einige seiner Fragen an ihn geklärt wissen, während Harvald die Arme vor der Brust verschränkte und auf sie beide hinabsah.
 
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Reaktionen: Harvald
In Harvalds Kopf rumorte es. Eigentlich war er verblüfft, auch wenn diese Gruppe, eher einem Trauerspiel als einer schlagkräftigen Einheit glich, so würden sich die Gegensätze doch die Waage halten, wenn er und der Elf weiter der Gruppe angehörten.

Er selbst misstraute insbesondere den Wüstenmännern und diese ihm. Die Goblin schien Treue dem Anführer mit dem Dämonenwolf gegenüber zu halten, ebenso der Echsenmann. Die Söldner schützten auch die Goblin, erstaunlich. Der Anführer kümmerte sich offensichtlich wenig was geschah und schon gar nicht um den Narren, der der Gruppe nachlaufen würde, was blieb ihm übrig in dieser Einöde. Ach ja, dann war da noch die Flötenelfe, die er noch gar nicht näher in Augenschein genommen hatte. Auch sie hatte offenbar Verbindungen zu den Söldnern. Den Verbindungslinien nach hatten also die Söldner in der Gruppe die Schlüsselposition. Sie waren fast eben so viele wie der Rest. In Ordnung, dass erklärt, warum sie sich so aufspielen können.

Jetzt entfernt sich der Anführer der Söldner mit dem Elfen von dem Trupp. Wer also würde diese Gruppe führen. Die verbliebenen Söldner? Steckte der erst so forsche, dann aber offenbar desinteressierte Magier als graue Eminenz hinter den ganzen Beziehungen? Der Elf war zunächst mit dem Anführer und dem verschwundenen Dämonen in Kontakt getreten. War also das Verschwinden des Dämons der Grund für die Eile des Elfen? Wenn ja, was sagt dies über den Elfen und die gemeinsame Reise aus? Trafen sie ihn irgendwo dort draußen? Hatte sich der Dämon einfach selbst abgesetzt, und ihm den erstbesten Brocken, den er zu fassen bekam, vor die Füsse geworfen. Auch die Menge Wasser die der Elf mitgenommen hatte reichte nicht annähernd für die lange Reise. Er würde sein Pferd töten, wenn er auf der Reise nicht mehrfach Wasser fand. Vielleicht kannten die Wüstenmänner ja geheime Quellen.

In diesem Augenblick wäre Harvald ein Kampf mit dem roten Dämon willkommen gewesenen.

Er hatte mehr geredet als in den vergangenen 3 Wochen. Die entscheidende Frage blieb. Warum hatte der Elf ihn ausgefragt? Du hast doch den Kontakt hergestellt, meldete sich die stets unwillkommene Kritik aus dem Hinterkopf, aber wenigstens warst du nicht so dumm alles zu offenbaren. Du hast dich noch närrischer als ein Narr benommen.

Ja, wenn jemand ein wenig Licht ins Dunkel bringen könnte, dann der Narr. Sein Erscheinen hing schließlich mit dem Verschwinden des Dämons unmittelbar zusammen. Eine halbe Flasche Wein war auch noch dar. Nochmal reden...........

Das war er sich jetzt schuldig. Der Elf führte sein Pferd langsam aus dem Lager und hielt beim Narren an. Harvald ergriff die halbe Flasche Wein, die Becher, die er ausgespült hatte und trat leise, schweigend hinter den Elfen und schlug die Arme übereinander.
 
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Feste schaute mit einer Mischung aus Wehmut und Verwunderung zum blonden Elfen. Er hatte inzwischen fertig ausgegeben, erneut jedem 13 Karten und dem fiktiven linken Spielpartner erneut 14, und war gerade dabei sein Blatt zu sortieren, als er dabei unterbrochen wurde. Sofern die weiße Maske, die seine rechte Gesichtshälfte verdecke und eine starre, ernste, fast ausdruckslose Miene zog, seine Mimik zu erkennen gab konnte Feyn wache Augen im Gesicht des Harlekins ausmachen. "Karten! Ich glaube nicht dass Euch dieses Spiel bekannt ist, es sei denn ihr seid viele Vollmonde durch Tavernen der Menschenlande gezogen." Er ließ den Blonden einen Blick hineinwerfen und sortiere gerade eine Karo 8 an die richtige Stelle. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass unter Himmelselfen dieses Spiel bekannt ist. Überhaupt sind Himmelselfen nicht wirklich bekannt. Was bekennender Maßen dazu verleiten würde alles Mögliche querbeet zu erfragen, um dem Neugierigen seinen Wissensdurst zu stillen." Feste bemerkte Harvald mit dem Becher in der Hand. "So einen Kelch bedarf es dafür nicht. Vielmehr wird hier von der Karaffe Sprache in das Behältnis Kopf gegossen." Der Narr grinste. "Doch was fasele ich. Ihr habt bestimmt viel zu tun bevor Ihr mit Oriak, Sohn der Wüste zu Eurer Reise zum Sternenzirkel aufbrecht. Unter Umständen eine sehr kurze, oder sehr lange Reise, je nachdem welche Wüste diese Sandkörner angehören." Feste wandte sich wieder seinen Karten zu. "Die klägliche Menge Wasser, die Ihr gepackt habt wird Euch und Eurem Reittier schon auf halber Strecke töten, wenn der Zirkel nicht schon hinter der nächsten Düne auftaucht." Als hätte der Narr einen Geistesblitz ließ er seine Hände samt Kartenblatt in den Schoß sinken und machte große Augen ohne jemanden bewusst anzuschauen. "Oh, das würde bedeuten es wäre eine sehr kurze Reise!" Er wackelte leicht mit dem Kopf und ließ die Glöckchen klingeln, wobei er ihn wieder zu Feyndri’Hal drehte. "Wie klug von Euch kein Narr zu sein und vorher über die Gegend Bescheid zu wissen. Ihr nehmt bestimmt auch nur Oriak, Sohn der Wüste mit damit ihr den Schein wart nicht wahr?" Seine Augen fixierten Harvald kurz. Doch die Höflichkeit gebar dem Kartenspieler wieder den Elfen anzuschauen bevor er weitersprach. "Doch ich fürchte Ihr werdet zu dritt reisen, so viel Misstrauen wie Euer neuer Saufkumpane dem 'elenden Söldnerpack' entgegenbringt." Er legte überspitzt einen Zeigefinger an sein Kinn. "Ich frage mich ob es eher eine Stützte oder ein Fallstrick ist einen Holzfäller aus dem Norden mit Pseudomoral als Wachhund mitzunehmen." Er zuckte mit den Schultern und sortierte weiter seine Karten. "Jetzt mach endlich Mann! Dauert es schon wieder solange eine Karte auszuwählen!?", schnauzte er den Kartenstapel zu seiner Linken an.
 
Der Wein tat seine leicht betäubende Wirkung an dem Elfen und entspannte ihn noch ein wenig mehr. Zudem war er vorzüglich mundig gewesen, eine weitere und vorzügliche Gaumenfreude, die er durch Menschen erfahren durfte. Der Elf ging nicht davon aus, das Harvald ihm wirklich traute, doch er war froh mit ihm über seine eigenen Belange reden zu können, so hatte er wenigstens ein wenig Klarheit für sich über die Schwächen der Dämonen erlangt. Auch wenn er wusste, dass diese Überlegungen in der Praxis unglaublich schwer sein würden auch nur in Sekundenbruchteilen umzusetzen, oder sie dahingehend als Laie sofort auf Anhieb zu unterscheiden. Er fragte sich nämlich gerade noch, welchem war er begegnet?

Doch war er nun zuversichtlicher als noch zuvor, da sie wohl alle unabhängig von ihren einzelnen Eigenarten und Unterschieden, laut Aussage ihres Jägers, kälteempfindlich waren. Sein Vorteil. Nun hockte der Elf also zunächst verborgen fast schon gelangweilt da; diesen ablenkenden Gedanken nachhängend, während seine Ellenbogen sich auf seine Knie stützen und die linke Hand die Finger der Rechten umschloss, während der rechte Daumen den Linken von der Hand separierte und stütze sein Kinn auf dieses Handspiel. Doch was dann aus des Narren Mund folgte, ließ ihn ganz offensichtlich mit aufblitzendem Blick nach Luft schnappen und das in einem sehr erfreulichen Maß, sodass er sich mit leicht glänzenden Augen sogar positiv angetan aufrichtete in seiner Haltung. Selten überraschte man ihn nämlich mit einer derartigen Intelligenz und scharfsinnigen Klarheit an Beobachtungsgabe, sodass er sich jetzt wirklich genötigt fühlte sich angemessen und bequemer als noch zuvor hinzuhocken und sich die Zeit zu nehmen, um noch einen Augenblick länger, Feste vorsichtig erkunden wollend, zu verweilen.

„Ihr sprecht wahr, ich bin überhaupt nicht mit solchen menschlichen Gepflogenheiten vertraut und auch ist mir Euer Kartenspiel nicht bekannt. Allerdings kenne ich viele Vollmondnächte in Menschenlanden, die sich anders gestalteten.“
lächelte er bekennend in das verdeckte Gesicht des Harlekins mit den wachen Augen wahrlich erfreut. „Umso erfreuter bin ich, dass Ihr eine für mich sehr angenehme und scharfe Beobachtungsgabe habt, die Eurem wohltuenden klaren Mundwerk in Nichts nachsteht.“ und betrachtete nicht nur die Karten mit denen der Narr spielte auf angenehme Weise. Er antwortete nicht direkt auf die Feinheiten die Feste ihm darlegte, doch bedachte jede seiner klar formulierten Äußerungen für sich mit eigener differenzierter Klarheit und Aufmerksamkeit für dessen Sichtweise; und das bezog sich nicht nur auf das, was der Kartenspieler über Harvald und ihre Zukunft offenbarte. Feyndri'hal sah jedoch augenblicklich und sehr aufmerksam überrascht in die Richtung des imaginären Mitspielers, als Feste schnauzig wurde und verharrte skeptisch. Feyn konnte sich darauf keinen Reim machen und war versucht zu glauben, dass sich dort unter Umständen jemand durch Illusion verbergen konnte. Dem entgegen stand, dass er keine Erfahrung mit ausgeübter Illusionsmagie hatte und auch keine weiteren Anzeichen wie Fußspuren oder Vertiefungen um ihn herum sah. Dennoch kam er nicht drum herum, nach einigen verstrichenen Sekunden seiner Überlegung mit der Hand durch den imaginären Spieler zu fahren, nur um zu testen, ob da auch wirklich einer, oder bestenfalls keiner, war.

„Verzeihung, reine Vorsichtsmaßnahme meinerseits.“ schmunzelte er nun beruhigter feststellend, den Narren wieder aufmerksam anblickend. „Ihr seid mir in Eurer bisherigen Art und Weise sehr willkommen. Wie lautet Eurer Name? Nun, Ihr kennt den meinen und habt eine gute Ahnung davon, wer ich bin und was ich zu tun gedenke, nun mag ich im Gegenzug sehr gerne etwas über Euch, oder Eure Mitspieler erfahren, wenn Ihr es mir gestatten würdet?“
 
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