RPG Endless Travellers: Darkness Rising

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Einige Wochen zuvor

Je näher Judal dem imposanten Hafenbezirk von Seva kam, desto mehr schienen seine Beine gegen ein weiteres voranschreiten zu rebellieren. Vor einigen Tagen hatte Kanika es zwar geschafft, ihn davon zu überzeugen, auf diese Reise zu gehen und neue Orte und Kulturen kennenzulernen … doch als er da zusagte, schien dieser Moment noch eine gefühlte Ewigkeit entfernt. Und nun konnte er über den Dächern bereits diverse farbenprächtige Segel und Flaggen ausmachen. Ein mulmiges Gefühl der Ungewissheit überkam ihn, welches Schritt um Schritt stärker zu werden schien. Dies versuchte er jedoch so gut es geht zu ignorieren, denn ein Zurück gab es jetzt nicht mehr. Seine Überfahrt war bereits bezahlt, sein Gepäck gepackt. So blieb ihm nichts anderes übrig, weiter voranzugehen, während er sich das Gehirn mit Sorgen und Befürchtungen zermarterte.
„Da wären wir nun … du hast auch alles dabei, was du brauchst?“, fragte Kanika ihn, nachdem sie die Anlegestellen erreicht hatten und vor dem Handelsschiff standen, mit welchem Judal über das Zentralmeer übersetzen würde. Eine Weile stand er nur da, zu den strahlend weißen Segeln hinaufschauend, die sich ähnlich den Wellen auf dem Meer im Wind tanzten. „Ja … alles dabei“, antwortete er etwas geistesabwesend, wurde jedoch durch eine Hand aus seinen Gedanken gerissen, die ihm durchs Haar streichelte.
„Mach dir keine Sorgen, du wirst sicherlich allein ganz gut zurechtkommen. Und ich werde das wohl am besten beurteilen können.“ Die dezenten Falten in Kanikas Gesicht schienen sich zu vertiefen, als sie ein beruhigendes Lächeln aufsetzte. Judal selbst war sich dessen nicht so sicher, doch jetzt war es zu spät für einen Rückzieher. „Wenn du das sagst“, war seine Antwort. Ihre ermutigenden Worte schienen nicht ganz den gewünschten Effekt erzielt zu haben, doch ein wenig hatten sie seine Stimmung verbessert.
„Du siehst das alles mal wieder viel zu negativ. Irgendwo tief in dir kommt doch sicherlich auch etwas Neugier und Abenteuerlust auf, oder?“ Jetzt, wo sie es sagte … natürlich stand er der ganzen Sache nicht komplett abgeneigt gegenüber – sonst hätte er ja auch dem ganzen nicht zugestimmt. Doch auch wenn ein Teil von ihm sich auf die bevorstehende Reise freute, änderte dies nichts daran, dass der Rest von ihm nach wie vor der Ungewissheit, die mit einer solchen Reise verbunden war, hauptsächlich Unbehagen abgewann.
„Und allein wirst du ja auch nicht sein – Kurukan begleitet dich ja schließlich.“ Judal neigte den Kopf, um die Schlange zu mustern, die ihm fast schon lustlos um den Hals baumelte. Scheinbar hielt Kurukan gerade ein Nickerchen. „Kurukan ist nicht gerade eine äußerst gesprächige Gesellschaft“, meinte er daraufhin, jedoch mit einem nervösen Lächeln auf den Lippen. Doch es stimmte schon, diese Schlange hatte ihn bereits mehrere Jahre lang begleitet. Der Gedanke, dass ihn zumindest ein Teil seines gewohnten Umfelds auch auf diese Reise begleiten würde, war ebenfalls beruhigend.
Jetzt reiß dich zusammen, Judal … es ist zu spät den Schwanz einzuziehen. Dieses Abenteuer kann ja schlecht noch vor dem ersten Schritt enden.
Einmal atmete er tief durch, ehe er sich mit seinen flachen Händen auf die Wangen schlug. Anschließend nahm er den Reisebeutel neben sich und machte sich bereit, an Bord des Schiffes zu gehen. Doch zuvor drehte er sich noch einmal zu Kanika herum, welche ihn in die Arme schloss. Nachdem sie ihn aus ihrer Umarmung entlassen hatte, griff sie in ihre Taschen und holte ein kleines, hölzernes Schmuckstück hervor.
„Und ehe ich es vergesse – das hier ist für dich.“
Judal betrachtete das gute Stück fragend. „Was ist das?“
„Ein Talisman … ein Glücksbringer für deine Reise. Und ein kleines Erinnerungsstück, damit du mich ja nicht vergisst.“ Judal lachte kurz. „Ich werde dich ganz sicher nicht vergessen.“ Den Talisman hängte er sich kurzerhand um, ehe er ihn im Ausschnitt seiner Tunika verschwinden ließ. Er glaubte ein leichtes Pulsieren zu vernehmen, als das Holz seine Brust berührte, doch die Aufregung war zu groß, als dass er dem in diesem Augenblick großartig Aufmerksamkeit schenkte. „Danke, Kanika“, sagte er schließlich.
„Nichts zu danken, Juju. Aber nun los, das Schiff wartet nicht ewig auf dich.“ Da war was dran. Schnell begab der junge Magier sich an Bord, ehe er von der Reling aus seiner Mentorin noch zum Abschied wank.
„Viel Glück! Und bis bald!“, rief sie noch, als das Handelsschiff endlich aus dem Hafen auslief. Judal blickte zurück, bis der Hafen selbst nicht mehr zu erkennen war und die Silhouette der Stadt am Horizont immer kleiner wurde. Anschließend drehte er sich herum, und ließ seinen Blick über den endlosen Ozean wandern, der sich vor ihm erstreckte. Jetzt gab es tatsächlich kein Zurück mehr.


***


„Endlich, meine Füße bringen mich um.“ Nach einer gefühlten Ewigkeit schienen die Palmen, die sich die ganze Zeit über am Horizont abzeichneten endlich in greifbare Nähe zu rücken. Und das war auch gut so … Judal war des Laufens müde und sehnte bereits seit mehr als zwei Stunden eine wohlverdiente Verschnaufpause herbei. Ihm kam es fast so vor, als hätte der Händler, den er nach dem Weg gefragt hatte, bei der Entfernung zu diesem idyllischen Fleckchen hier ein wenig untertrieben. Der junge Magier konnte froh sein, dass sein Wasservorrat trotzdem ausgereicht hatte, sonst hätte seine Reise vielleicht ein verfrühtes Ende gefunden.
Als er der Oase näherkam, erspähte er eine größere Ansammlung von Leuten … mehr, als er erwartet hatte.
Was da wohl los ist? Eine Karawane auf der Durchreise?
Das klang eigentlich gar nicht so schlecht. Vielleicht konnte er sich ihnen ja anschließen und mit ihnen gemeinsam weiterreisen. Ein festes Ziel hatte er ohnehin nicht und die Gesellschaft wäre sicherlich schön. Das war es doch sowieso, was Kanika für ihn im Sinn hatte, oder? Neue Leute treffen, Freundschaften schließen und so. Während er weiter auf den grünen Flecken inmitten der ansonsten kargen Landschaft zusteuerte, drehte er den Kopf um seinen stummen Begleiter anzuschauen.
„Was meinst du? Ein bisschen Gesellschaft würde uns sicher gut tun, nicht?“ Natürlich gab es keine Antwort. Kurukan zeigte keine Reaktion, bis auf ein kurzes Züngeln. Wie sonst auch waren es Worte der Bekräftigung, die hauptsächlich an ihn selbst gerichtet waren.
Doch bevor er dieses Unterfangen anging, galt es zunächst sich selbst aufzufrischen. Sein Wasserschlauch musste wieder gefüllt werden und außerdem verspürte er nach seinem längeren Fußmarsch einen ordentlichen Appetit, den es ebenfalls zu befriedigen galt – zum Glück hatte er vor seinem Aufbruch ordentlich Proviant aufgestockt.
Etwas gedankenverloren ging er also in Richtung der Wasserstelle, doch auf etwa halbem Wege zuckte er plötzlich zusammen, als er von der Seite angestoßen wurde und ein Ziehen an seinem Beutel spürte. Taschendiebe? Am helllichten Tage? Verdutzt staunte er, als er sich erschrocken herumdrehte und seinen vermeintlichen Dieb betrachtete – ein Pferd versuchte doch ganz dreist an den Inhalt seines Reisebeutels zu gelangen. „H-he!“, war alles, was Judal hervorbrachte, während er den Beutel höher über sein Haupt zu heben versuchte, um ihn außer Reichweite zu bekommen. Zum Glück schien der Besitzer des Pferdes sogleich zur Stelle. Ein Elf tauchte hinter dem Reittier auf und nahm es an den Zügeln, um es von dem Windmagier wegzubewegen. Erleichtert atmete Judal aus.
„Ah, keine große Sache … ist ja nichts weiter passiert“, erwiderte er auf die Entschuldigung seines Gegenübers. „Feigen, hm? Davon habe ich tatsächlich ein paar im Gepäck.“ Mit einem nervösen Lachen zog er seine Tunika sowie die Umhängetasche wieder zurecht. Als der Elf ihn auf seinen stillen Begleiter ansprach und sich sogleich für seine Bemerkung entschuldigte, hob er beschwichtigend die Hände.
„Ach, das war sicher keine Unhöflichkeit. Es ist nicht ungewöhnlich für mich, dass Fremde mich nach meinem guten Kuru erkundigen. Schlangen als Haustiere scheinen nicht so weit verbreitet zu sein.“ Erneut lachte er, jetzt jedoch etwas weniger nervös und angespannt. „Und ja, ich bin eben erst hier angekommen. Das war ein ziemlicher Fußmarsch … hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir wohl auch ein Reittier besorgt.“ Er streckte seinem Gegenüber die Hand aus. „Judal ist übrigens mein Name.“
 
„Ah, also täuschte ich mich nicht. Und oh, wo sind nur meine Manieren geblieben... Feyndri'hal, sehr erfreut.“ und ließ den Kopf seiner Stute los, um dem symphatischen Jungen Mann ebenso freundlich die Hand zu reichen, wie es hier bei den Menschen üblich war. „Und ich bin sehr froh, das Nichts zu Schaden gekommen ist.“ lächelte er erleichtert. „Ich wurde gewarnt, dass die Stute diese Frucht sehr anziehend findet, doch ich hatte es noch nie zuvor erlebt.“ und ging dann auf die Schlange weiter ein. „In der Tat, eine Schlange als Haustier, habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen. Ist sie giftig?“ erkundigte sich der Elf interessiert und machte sich unbwußt Sorgen, wohin sie beißen würde, wenn sie sich oder der junge Mann erschrecken würde. „Und Kuru ist ein sehr schöner Name.“ und betrachtete fasziniert sein Haustier. Sieh an, sieh an, eine handzahme Schlange namens Kuru also.

Das erneute Geräusch des fernen Schleifens der schon zuvor enthalfterten Klinge des Dämons drang erst an Feyndri'hals Ohren, als das Pferd schon unruhig wieherte und auf der Stelle trat. Der Himmelself weitete die Augen „Vorsicht!!“ Feyndri'hal, packte die Schultern des schmächtigen und riss Judal geistesgegenwärtig mit sich herum und somit fort von den tödlichen Hufen des nun in Panik aufsteigenden Pferdes, welches dann in einem schrägen Satz in bestürzter Panik endgültig von der Oase fort in einer aufwirbelnden Staubwolke das Weite suchte. „Dah' loh r'hmida!“ schimpfte der Elf wütend und hob den Arm vor Augen, um dem feinen Staub und den aufgewirbelten Steinchen zu entgehen. Neben Judal stehend blickte er dem davongaloppierenden Tier noch hinterher, bevor er mit gleichem Atemzug im Blick herumwirbelte und böse Richtung Oase blickte. Eine Hand noch auf dessen Brustkorb gelassen, ließ er nun auch diese sinken und blickte dem Jungen Mann in die Augen und dann auf die Schlange. Er vergewisserte sich, dass es ihm gut ging und sie ihn nicht gebissen hatte, oder ihn. „Jetzt wisst Ihr, warum man Schlangen eigentlich nicht um den Hals trägt, Judal. Zahm hin oder her!“ und war erleichtert, das wohl nichts dergleichen passiert war und die Schlange wirklich zahm. Er wich einen höflichen Schritt zurück „Seid ihr in Ordnung?“ sah ihn an, dann in Richtung des Tumultes und machte eine abfällige ärgerliche Handbewegung Richtung Ärger: „Zum Henker mit ihm, jetzt er hat mein Pferd wirklich verjagt... Dah' loh...“ grummelte er, sah zu Judal und klopfte sich selbst währendessen den Staub ab und ließ den Blick nun genauer über ihn schweifen und seufzte. „Ich fürchte mein Essen muss warten... jetzt kann ich mein Pferd wieder einfangen... loh r'hmida!“ zeterte er und wollte sich in Bewegung setzen, dem Tier hinterher zu laufen. Alexis würde sich schon darum kümmern... immerhin kannte er das Ungetüm, oder auch nicht.
 
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Ein donnerndes Brüllen weckte ich aus seinen Gedanken. Er war unaufmerksam gewesen. Der Dämon war da, nein nicht da, er war hier. Die in unendlich vielen Kämpfen mit Menschen und niederen Dämonen angeeigneten Reflexe übernahmen die Kontrolle über Harvalds Körper. Der schlug auf die Hinterhand seines Pferdes. Eine gleitende Bewegung, die die Axt vor den Körper bringt. Er konnte den anstürmenden Dämonen zwar nur als dunkle Silhouette vor dem gleißenden Hintergrund erkennen, aber das Donnern des Herzens war eindeutig und es kam mit rasender Geschwindigkeit näher.

Etwa löste sich aus dem Schatten und kam mit noch grösserer Geschwindigkeit auf ihn zu. Die Axt zuckte hoch, traf das Projektil mit der Blüte und lenkte es um Zentimeter am Körper links vorbei. In der nächsten Sekunde prallte der Dämon mit voller Wucht gegen die rechte Schulter, die fast im selben Moment taub wurde. Harvald wurde herum gerissen, strauchelte und fast unbeabsichtigt riss der Steinschuppenzahn im Griff seiner Axt eine winzige Kratzwunde in die Haut das Dämons.

Die einströmende Lebensenergie traf Harvald, wie ein Hammerschlag, und ließ ihn taumeln. "Welch eine Kraft, welch ein Übermass an Lebensenergie. Dieses Wesen kaum grösser als er selbst, barg die Energie von Hunderten. "Das war ein ganz anderes Kaliber als die Dämonen, mit denen er bisher zu tun gehabt hatte. Es würde ihn wahrscheinlich das Leben kosten und selbst wenn er in der Lage sein sollte, ihn zu erschlagen, würde er dem Ansturm der Lebensenergie standhalten können? Nutzlose Gedanken," meldete sich erneut die Stimme im Kopf, "das Monster gehört nicht in diese Welt und schon aus diesem Grunde muss es sterben. Überleben hat keine Priorität."

Harvald rappelte sich auf, rollte die rechte Schulter, um die Funktionsfähigkeit zu testen und machte sich erneut kampfbereit.
 
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Der Anker

Es war unglaublich und doch war es wahr. Die Donnerschneide, das Schiff des Admirals von Riin fuhr geradewegs auf sie zu. Ein gewaltiges Schlachtschiff mit unglaublichen vier Kanonendecks. Von Bug bis Heck glitt es durch die aufgepeitschte See als würde ein heißes Messer durch Butter schneiden, oder die Axt des Scharfrichters auf den Hals eines Verurteilten niederfahren und genauso fühlte sich Feste gerade. Er hatte diesen Punkt nicht bedacht, nicht eingeplant. Es war ein Fehler was hier passierte und... vor allem gab es keinen Zweifel. Sie kamen wegen ihm. Natürlich warum sonst würden sie sonst... "Mein Herr!?" Der Kapitän der Brigg, die wie eine Nussschale gegenüber des Schlachtschiff wirkte, sah den Narren aufgeregt an. "Was sollen wir tun?" Seine Stimme drang wie dumpfe Laute an Festes Ohren. Er sah ihn sprechen, aber hörte ihn nicht. Es war alles wie im Zeitraffer. "Sollen wir kämpfen? Fliehen?" Es donnerte erneut. Dieselmal mit so unschierem Krach, dass es durch jede Planke der Brigg wich und allen Seeleuten durch Mark und Bein ging. "Mein Herr Feste... bitte was sollen wir tun?" Ein lauter Knall. Anders als das Donnern was vom Schlachtschiff ausging. Eine riesiger Ballistenbolzen durchschlug den Leib des Kapitäns und schleuderte ihn mit fort. Er stand nur ein, zwei Meter neben dem Narren und wurde einfach so davon geschleudert. Der Bolzen nagelte sich durch die Reling und grub sich mit dem Kopf durch das Holz, welches in tausend Splitter flog. Der Kapitän zappelte im wahrsten Sinne des Wortes aufgespießt auf dem Pflock des Todes, die Hände verkrampft an den Bolzen gelegt, die Beine einige Zentimeter über dem Boden. Er röchelte. Blut floss aus dem aufgespießten Leib. Feste konnte gar nichts tun. Er war einfach nicht fähig dazu. Die Gedanken überschlugen sich. Er schaute dem Admiral beim Sterben zu, dessen Männer zu ihm eilten und versuchten den Körper vom großen Bolzen zu ziehen. Doch es gelang nicht. Der Winkel war zu spitz. Das Zappeln wurde langsamer, bis die Glieder des Kapitän nur noch schlaf herunterhingen. Ein großer Schatten bemächtigte sich des Schiffs. Endlich war der Harlekin fähig sich zu bewegen. Er drehte sich zur Donnerschneide. Am Bug stand ein großer, bärtiger Mann hinter der großen Balliste und funkelte mit einer Mischung aus Stolz und Gewaltbereitschaft den Toten an. Er war in ein weißes Hemd gekleidet und eine orangefarbene Stoffhose, die von einem breiten Gürtel gehalten wurde. Seine schwarzen Lederstiefel gingen ihm bis über die Knöcheln und um den Schultern ging ein weiter dunkelblauer Mantel mit goldenen Knöpfen daran, welche alle offen waren. Auf seinem Kopf hatte er einen Dreispitz aus blaugefärbtem Leder mit einer Brosche auf einer Vorderseite des Saums. Darauf war ein Schädel zu sehen, der von hinten von einem Dolch durchbohrt wurde und aus einer Augenhöhle wieder herauskam. Das Zeichen des Admirals. Unter dem Dreispitz sprossen einige dunkelbraune Locken hervor. Er hatte drei Goldringe an der linken Hand. "Volltreffer Jungs! Der Kapitän ist Vergangenheit. Eisenfänge raus!" Einige Piraten drehten an einem riesigen horizontalem Steuerrat, indem sie mit dem Rad im Kreis lief. Aus den Seiten der Donnerschneide fuhren gewaltige Stahlklingen mit hunderten Widerhaken hinaus die alle schräg nach vorne geneigt waren. Die Donnerschneide zog in voller Fahrt an der Brigg vorbei und schlug die großen Eisenklingen in die Flanken des Schiffes. Egal ob Holz, Kanone oder Matrose, es wurde alles durchbohrt. Das ganze Schiff wurde durch einen gewaltigen Ruck durchgeschüttelt und hing nun ebenfalls wir ihr Kapitän auf den Klingen der Donnerschneide.

Planken wurden ausgefahren und an die Zähne bewaffnete Piraten stürmten hinüber. Die Matrosen liefen wie aufgescheuchte Hühner durcheinander. Niemand hier hatte noch einen Funken Moral nachdem sie gesehen haben was mit ihrem Kapitän geschehen war. So war es ein leichtes die Meute zusammenzutreiben. Soir und Feste bewegten sich während der ganzen Aktionen nicht ein Stück. Beide waren gelähmt vor Schreck, wenn auch aus verschiedenen Gründen. Feste weil er einfach nicht wusste was hier geschah und warum die Donnerschneide gekommen war. Es durfte eigentlich gar nicht passieren. Seit Wochen hatte niemand mehr die Donnerschneide gesehen und jetzt taucht sie aus dem Nebel auf, als würde sie wiedergeboren werden und entert bewusst genau das Schiff auf dem Feste aus Riin weg wollte? Oder war das alles nur ein Zufall? Das konnte nicht sein. Soir war darüber gelähmt, dass Feste offensichtlich Panik hatte. Sie hatte den Narren noch nie ratlos, oder gar geschockt erlebt. Selbst bei dieser wahnsinnigen Flucht aus dem Panzergefängnis schien er immer zu wissen was er tun musste, auch wenn dieser Plan nur einem Verrückten einfallen konnte. Und jetzt ist er nicht mal fähig um sein Leben zu kämpfen? Es musste etwas ganz gewaltig aus dem Ruder laufen, wenn so etwas geschah. Admiral ich hab sie, sprach einer der Matrosen vor Feste und Soir. "Sehr gut mein Junge, bring sie an Deck und jeden der mir Treue schwört!" Weitere Piraten kamen ihrem Kameraden zu Hilfe und packten die beiden. Auch einige der Matrosen gingen wie geprügelte Hunde hinter den Eroberern her "Was wird mit dem Rest?" Der Admiral schaute über die traurigen Seelen die in einer Reihe an der Reling standen und wohl möglich nur nicht übergelaufen sind, weil sie zu viel Angst zum Sprechen hatten. Der Admiral zog den Schleim in seiner Nase hoch und spuckte aus. "Welcher Rest?" Der Matrose nickte und drehte sich zu den Piraten, welche die Armen Seelen mit gezogenem Säbel in Schach hielten. Er zog seinen Zeigefinger schnell über seine Kehle. Feste und Soir hören nur die Schmerzensschreie als die Piraten auf die Männer einhackten. Sie konnten sich den grausamen Rest denken.

An Bord der Donnerschneide stiefelte der Admiral zu den beiden Gefangenen hinüber. "Da sie mal an! Unser ganz spezieller Ehrengast und seine Begleitung sind da. Ich heiße euch auf dem mächtigsten Schiff der Meere willkommen." Er ließ ein kehliges Lachen ertönen und stemmte die Fäuste in die Hüfte. "Keine Unterhaltung vor dem eigentlichen Geschäft?" Soir und Feste hielten sich zurück. Keiner brachte einen Laut heraus und Feste überlegte sich wie zum Teufel sie hier wieder herauskamen. Er gewann langsam die Fassung wieder während sie einander anstarrten. "Was... was wollt ihr von mir?" knurrte er schließlich den Admiral an. "Von dir? Nichts Bursche. Mir geht es nur um sie!" Soir riss die Augen auf, als der beringte Zeigefinger auf ihr Gesicht zeigte. "WAS? Warum? Was ist...." "Später." Der Admiral machte eine wischende Handbewegung als wäre er ihrer Stimme überdrüssig. Vielleicht war das auch so. "Direkt zu ihm?", fragte der Matrose der Feste am Arm hielt. "Ja, beide. Ich komme mit. Ich will das Spektakel nicht verpassen." Spektakel? Was wird hier gespielt? Wer ist 'ihm'? Feste verstand überhaupt nichts mehr. Die Matrosen drehte sie herum und schubsten sie Richtung einer Treppe, die in den Bauch des Schlachtschiffs führte. Die Dunkelheit verschluckte sie wie ein gieriges Raubtier und sie gingen einen engen Gang entlang der durch einige Laternen erleuchtet war. Schließlich nahmen Soir und Feste ein seltsames Summen war. Es war nicht wirklich ein Geräusch, es schien mehr so als würden ihre Körper dieses Geräusch erzeugen und auch die der Piraten. Doch diese waren davon völlig unbeeindruckt und führten ihre lebende Fracht weiter die Gänge entlang bis zu einer Tür vor der zwei Wachen standen. Es war offensichtlich nicht die Kajüte des Admirals und dennoch war sie schwer bewacht. Als diese den Gefangenentrupp sahen, stellen sie sich gerade und öffneten die Tür sofort. Das Summen wurde im selben Moment allgegenwärtig. Die Gefangenen wurden in den Raum geführt, der wohl etwa vier Meter mal drei Meter maß. An einem Ende stand eine Art Thron der eindeutig schon bessere Zeiten gesehen hatte aus altem Holz. Er war massiv und wirkte fast als wäre er aus einem Teil des Raumes entstanden so perfekt war er an Boden und Wand gearbeitet worden. Doch viel auffälliger war der große Kreis aus Glyphen die summend, langsam um einen unsichtbaren Mittelpunkt im Raum kreisten. Davor stand ein Mann in einer brauen Robe mit einem langen knorrigen Ast auf dem Rücken der in seiner Spitze viele kleine schwebende Glaskugeln beherbergte die um die Krone des Stabes zu schweben schienen. Der Mann war nur von Nase bis Kinn zu sehen. Beides war schon faltig. Er stand bewegungslos mit erhobenen Armen da und schaute in den Kreis aus Glyphen.

"Da sind wir Tererius. Wie versprochen bringe ich sie dir." Der Alte schaute einen Moment auf und senkte seine Arme. Sofort verlangsamten die Glyphen ihre Kreisbewegung. "Sicher das sie das ist? Sie wirkt ein bisschen mickrig." Der Admiral ließ sich auf den Thron fallen. "Du hast gesagt sie ist es." Tererius musterte Soir lange und intensiv. Jeder Augenblick der sein Blick auf ihr ruhte widerte sie an. Was wollte dieser alte Kauz von ihr? Sie schaute zu Feste hinüber der auch nichts dazu zusagen hatte, ihren Blick jedoch zu bemerken schien, denn er zuckte mit den Schultern. "Führt sie vor mich. Ich will sie im Auge haben!", befahl der Admiral und beugte sich vor "Sie sollen ja auch alles gut sehen können nicht wahr?" Er lächelte wieder seinen Goldzahn hervor. "Also dann. Ich habe getan was du wolltest jetzt bist du dran alter Mann!" Der Admiral lehnte sich wieder zurück und legte seine Hände auf die Armlehnen. Alle Augen ruhten auf Tererius. "Wie ihr wollt." Er nickt und drehte sich wieder zum Glyphenkreis. "Was ist das?", fragte Feste der anscheinend seine Stimme wiedergefunden hatte. "Magie.", brachte Tererius nur knapp heraus und hob wieder seine Arme in einer beschwörenden Geste. Er wisperte einige Worte in einer fremden Sprache und die Glyphen begannen zu tanzen. Ihre Leuchtkraft strahlte den ganzen Raum aus.



Martax spürte die Wunde zuerst nicht, aber schließlich konnte er fühlen wie ein kleiner Teil des Lebens aus ihm wich. Verzauberte Rüstung? Es stachelte ihn nur noch weiter an. Sie Wut beherrschte das Geschehen. Mit einer harten Handbewegung Griff er symbolisch nach Peinbringer. Das Schwert wackelte kurz. Martax spurtet wieder los auf den Fremden zu. Im Lauf löste sich das Schwert aus der Umarmung der Erde und schnellte wieder in seine Hand. Mit weit erhobener Klinge stürzte er auf den Widersacher zu... und stoppte abrupt einige Meter vor ihm. Etwas presste sich in seine Seele. Irgendetwas drängte ihn von diesem Fremden zurück. "Was soll das? Bis du ein Magier Menschlein!?" Ein starker Schmerz erfasste den Roten. Der in sich zusammensackte. Er kannte diesen Schmerz. Er kannte ihn nur zu gut. "DAS.... IST.... UNMÖGLICH!" Der Dämon funkelte den Blinden aus wütenden Augen an. Er sah nicht das er sprach. Also wer tat es dann?

Tererius spreizte seine Finger. Die Glyphen rasten nun in einer Kugelbewegung um ihren Mittelpunkt. Das Licht färbte sich von einem kalten Blau in ein düsteres Violett. Feste und Soir wussten nicht was hier geschah, aber es war mächtige Magie.
"Das wirst du nicht verfluchter Mensch! Du kannst mich nicht fortreißen. HÖRTST DU!" Martax rammte seinen Zweihänder in den Sand und erhob sich. Es war deutlich, dass selbst das Aufstehen ihm nur unter großen Schmerzen möglich war. "DU... WIRST...." Er holte wieder zum Schlag aus. Sein ganzer Körper wurde auf einmal einen violetten Nebel getaucht. Aus dem Martax einen mühsamen Schritt nach dem nächsten tat. "NIEMALS!"
Tererius ächzte. "Der Dämon ist mächtig. Er kämpft dagegen an." Der Alte Mann schrie seine ganze Macht hinaus. Soir zuckte zusammen. "Er hat einen zu starken Bezug zum Diesseits. ich schaffe es nicht..." Der Admiral knurrte und sprang auf. "DU MUSST! ICH WILL MEINEN DÄMON!" Einen Dämon darum ging es hier? Er wird hier wirklich einen dieser grässlichen Dämonen beschwören? Festes Reflexe waren hellwach. "EINEN ANKER.." Tererius drehte unter Mühe den Kopf zum Admiral. "Wir müssen seinen Anker lösen!" "Drück dich klarer aus alter Mann! "Etwas was seine Kontrolle stört. Einen Gegenstand muss in die Magie hinein. Das wird ihn verwirren." Seine Arme zitterten schon ob der gewaltigen Macht die ihn die Beschwörung kostete. Der Blick des Admirals wurde kalt. "Wenn das so ist..." Feste wusste es würde etwas Schreckliches passieren. Er drehte sich zur Intrigantin und sah sie mit erschrockenen Augen an. Er wusste nicht was es war, aber es würde ihm nicht gefallen. "Soir...." Er spürte nur wie der Admiral ihm von hinten einen Tritt in den Rücken gab und der Narr fiel nach vorne, direkt hinein in den Kreis aus Glyphen.
Martax grunzte. Er würde auf keinen Fall jetzt durch so eine Magierratte hinweg reißen lassen. Zu oft wurde er schon beschworen doch jetzt hatte er eine Aufgabe die es zu bewältigen gab. Nein... Eine seltsame Energie entwickelte sich in ihm. So etwas hatte er noch nicht gespürt. Was auch immer es war, er wurde mehr. Er bekam grauenvolle Kopfschmerzen. "NEEEEIN!" Die violette Nebelwolke hüllte ihn ganz ein und Riss ihn fort. Er verlor das Gefühl von Raum und Zeit. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte er einen komisch angemalten Menschen zu sehen. Dann wurde alles Schwarz.



Feste atmete den violetten Nebel ein. Die ganze Luft war voll davon und noch immer bewegte er sich mit rasanter Geschwindigkeit. Von jetzt auf gleich wurde der Nebel zurückgedrängt und eine trockene Hitze erfasste ihn. Er spürte Stein und Sand über die er durch die Wucht geschliffen wurde und blieb einige Meter von der Wolke entfernt liegen. Für einen Moment sah er eine Wüste, eine Oase und einen seltsamen Mann mit Augenbinde... dann wurde er ohnmächtig.
 
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Harvald sah den muskelbepackten Dämonen abstoppen. Der Schwung des Sturmlaufes hatte ihn weit an im vorbei getragen. Er wandte sich um. Auch diesmal, mit der Sonne im Rücken, konnte Harvald wenig mehr als eine Silhouette erkennen. Ohne sein Schwert aufzuheben, stürmte der Dämon erneut los. Harvalds Kampfinstikte entschieden sich in Sekundenbruchteilen. Auf den Boden gekauert, wie ein Sprinter beim Start, die Schwingen der Axt vor dem Körper, den Axtstiel gegen den Boden abgestützt, erwartete er den Angriff.

Die Waffe des Dämonen kehrte wie von Geisterhand gezogen in seine Rechte zurück und er erkannte gerade, wie der die Klinge weit über den Kopf hob, um den todbringenden Streich auszuführen. Die Chancen am Leben zu bleiben standen schlecht, aber der Dämon hatte offenbar nicht erkannt, dass seine Fee auch als Stichwaffe gefährlich war. Körper und Sinne auf äußerste angespannt, um im Augenblick des Zusammenpralls loszustürmen und die Axt in die Brust des Dämonen zu treiben. Er hatte einen Lidschlag Zeit. Sollte der Dämon weiter so wütend vorstürmen, hätte er vielleicht sogar eine Chance zu überleben. Überleben ist nicht die erste Priorität, nur der Tod des Dämonen zählt.

Was aber in der den folgenden Sekunden geschah, war einfach widernatürlich. 2 Mannslängen vor ihm stoppte der Dämon seinen unwiderstehlichen Sturmlauf und kam ins Taumeln. "DAS.... IST.... UNMÖGLICH!" dröhnte sein Organ in Harvalds Ohren. Dann strauchelte er und fiel. Ein seltsames Flimmern überzog den Dämonenkörper, das Harvald sogar trotz seiner Sehbehinderung wahrnahm. Kälte kroch in seinen Magen. Langsam erhob sich Harvald, die Axt immer noch vor dem Körper. Ein Trick" maulte die Stimme im Hinterkopf, und du Idiot bist darauf hereingefallen. Der Dämon stützte sich auf seinen Zweihänder und erhob sich. "Das wirst du nicht verfluchter Mensch! Du kannst mich nicht fortreißen. HÖRTST DU!" Er hob den Zweihänder scheinbar mühsam über die linke Schulter und machte einen unsicheren Schritt nach dem anderen voran. Harvald war sich sicher, der Hieb würde nach unten rechts gehen und bereitete sich entsprechend vor. Nach links ausweichen. Mit einem kreisförmigen, waagerechten Hieb, würde er den Dämon in 2 Hälften teilen.

Als der Dämon weiter vorwärts taumelte schien er transparent zu werden. Die ganze Existenz wurde nebelhaft und auch der Herzschlag, er klang immer ferner. Jetzt! Die riesige 2-händige Axt zog ihre tödliche Kreisbahn und traf auf....Nichts. Der Schwung hätte Harvald fast von den Füßen gerissen.

Ca. 1 Mannslänge weiter hinten, dort wo der Dämon das erste mal gestrauchelt war, erschien aus dem Nichts eine kleine Silhouette,..... und fiel um. "Was war das wieder für eine Teufelei" Jede Unze seines Verstandes riet zur Flucht. Doch das würde nur heute retten. Die Neugier trieb ihn näher, die Angst hielt die Axt in Bereitschaft. Der Anblick, der sich bot, als er sich über den Körper beugte, war geeignet ihn noch mehr zu verwirren, wenn dies überhaupt noch möglich gewesen wäre: Ein Narrenkleid, wie er es von einigen fahrenden Schauspielgruppen kannte, von offenbar hoher Qualität mit Glöckchen, vermutlich aus Gold und eine Halbmaske aus schimmernden weißem Bein. Nicht unbedingt das, was er erwartet hatte, aber was hatte er erwartet? Einen Magier vielleicht. Die Kleidung kann täuschen, meldete sich der allgegenwärtige Zweifel. Was aber nicht täuschte war der Herzschlag. Das Herz des Mannes raste, wie das eines kleinen Vogels. So schnell würde der nicht wieder erwachen und aufstehen.

Harvald sah dem Herzschlag seines Pferdes folgend auf. Es hatte sich nur ungefähr 50 m entfernt. Auch wenn es bei weitem nicht so hoch im Blute stand, wie das Pferd des Elfen, so hatte es doch schon viele Schlachten gesehen und war durch fast nichts zu erschüttern. Kaltblütig eben, er schmunzelte. Seine Axt stets in der Rechten, holte er sein Pferd zurück und brachte es in der Nähe seines geräumten Unterschlupfes in den Schatten. Den Narren holte er auch, legte dessen Beine mit seiner verschnürten Schlafrolle hoch, tränkte eines seiner neuen Kopftücher mit ein wenig Wasser und legte es ihm auf die Stirn. Harvald hatte Fragen und er wollte die Antworten. Er schob die Axt wieder in ihr Halfter am Rücken, setzte sich 2 Schritte entfernt auf den Boden und lockerte den Dolch am linken Unterarm.

Dann schloss er die trotz der Binde gereizten Augen beruhigte seinen Puls und lauschte auf den Herzschlag des Narren. Jede Veränderung würde ihn warnen. Die Minuten vergingen......
 
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Alexis nahm nickend zur Kenntnis, dass Feyn sich erstmal um eigene angelegenheiten kümmern wollte. Wenn er bereit war die Gruppe zu begleiten, gab es noch genügend Gelegenheit sich miteinander auszutauschen. Außerdem hatte Alexis diese Verschnaufpause dringend nötig.
Er hielt Saskias Locke vor seinen Augen hoch. Und er hatte noch was zu erledigen.
Auf halbem Wege zu Oriak brach jedoch die Hölle los. Martax setzte mit wildem Gebrüll auf einen fremden Hühnen mit Augenbinde los, der dem Ersten Eindruck nach Erfahrung im Kampf gegen Dämonen zu haben schien. Ein Dämonenjäger?
So oder so war diese Situation nicht hinnehmbar. Der Hexenjäger hechtete los, um die Distanz zu verringern. Auf dieser Entfernung war es zu gefährlich seine Zauber zu wirken.
Auf halbem Wege nahm die Situation jedoch eine weitaus dramatischere Wende. Alexis spürte, was geschah. Martax wurde beschworen. Und den Fluktuationen und Martax' Kampf gegen die Beschwörung konnte er entnehmen, dass der Zauberer zwar überaus mächtig sein musste, allerdings so seine Schwierigkeit mit dem Brocken von Dämon hatte.
Nein, er musste es verhindern!
Durch den Sand kam Alexis jedoch nur schleppend voran. Und so kam er schließlich erst am Ort des Geschehens zum halten, als sich der vermeintliche Dämonenjäger bereits um den Gaukler kümmerte, der an Martax' Statt erscheinen war.
Der Hexenjäger kniete neben der Stelle, an der sich der Sand verwirbelt hatte und versuchte ein Gespür für den Zauber zu kriegen, der hier gewirkt wurde. Doch die Energien verrebten zu schnell und so konnte er sich allenfalls ein vages Bild davon machen.
Er sah auf zu dem Gaukler, der nun bewusstlos im Schatten lag. War dies sein Werk gewesen?
Nein. Er vernahm an ihm nur Reste dieses Zaubers an ihm. Der Gaukler war kein Magier. Möglicherweise wurde er nur in diese Sache hineingezogen. So oder so war er ihm Antworten schuldig.
Ein Magier, der über die Kraft Martax' verfügte... Nein, das durfte nicht sein. Trotz der Differenzen hatte er den Dämon als Verbündeten angesehen. Und bei allem was passiert war würde er ihn nicht einfach hängen lassen. Und sollte dieser fremde Magier übles im Schilde führen... sollten sich ihre Wege kreuzen...
Alexis ballte die Hand zur Faust. Ein Magier der einen Dämon beschwor führte nie etwas gutes im Schilde. Und er hasste Magier, die auf solch schändliche Art und Weise ihre Macht missbrauchten.

Er schritt herüber in den Schatten zu diesem Gaukler. Seine zusammengekniffenen Augen glommen im Schatten vor Magie. Und jetzt haben wir einen Clown am Hals. Hoffentlich hat der ne gute Antwort parat.
 
Harvald spürte den in seinem Rücken heraneilenden Mann, der Herzschlag war auch nicht zu überhören, Er war kein Assassine, der wie seinen Schritt auch seine Emotion zu jedem Zeitpunkt kontrolliert, er war auch kein Krieger, denn dazu strengte ihn der Weg durch den feinen Sand viel zu sehr an, er war ein Magier. War er der Beschwörer, der über den Dämonen gebot?

Harvald zwang sich zur Ruhe. Er verstand nichts von Magie, obwohl seine Fähigkeiten zweifellos magisch waren, so hatte er doch keinen Einfluss darauf. Vor Monaten hatte ihm ein Magier erklärt, dass in der Magie ein Gesetz des Ausgleichs galt. Wenn ich einen Körper von hier nach dort befördern möchte, macht es den Zauber leichter, wenn man gleichzeitig einen Körper von dort nach hier befördert. Dies galt angeblich umso mehr, je weiter der Beschwörer von dem beschworenen Objekt entfernt war. Ausgleich nannte er diesen Vorgang und Wechselbalg das Objekt.

Wenn nun der Narr der Wechselbalg war, dann.... Unsinn um seinen Dämonendiener über eine so kurze Strecke, wie zum Zentrum der Oase zurückzurufen, hätte es keines Wechselbalges bedurft. Auch wäre ihm die Ankunft dieses Wesens in der Oase aufgefallen. Dort kam er nicht her. Also woher? Wenn hingegen der Dämon der Wechselbalg war, dann musste dieses Wesen entweder unglaublich gefährlich sein oder einen überaus wichtigen Grund haben, dass der Magier es auf Kosten eines Dämons hierher holen wollte. Seine Konstitution jedenfalls schien für diese Art von Transport ungeeignet zu sein, denn sie hatte bei dem Austausch jedenfalls stark gelitten und trotz der Maßnahmen zeigte er wenig Neigung umgehend zu erwachen.

Der Magier hinter ihm kam näher. Wenn dieser Mann über einen Dämonen dieser Macht gebot, dann standen ihm auch weitere Dämonen zu Gebote. Harvald hatte nichts gegen Magier, aber Beschwörer waren eine Eiterbeule; Wesen aus einer anderen Realität auf dieser Welt unter den Menschen freizusetzen, war nicht akzeptabel. Langsam erhob er sich, verschränkte die Arme vor der Brust und wandte sich um. Auf diese Entfernung würde der Dolch schneller den Weg in das Herz des Magiers finden, als dieser in der Lage sein würde, irgendeinen Zauber zu wirken. Auch hier sah Harvald die Magie als er seine Augen öffnete, wie eben als der Dämon in einer Wolke von Blau verschwand, nur glühte diese im dunklem Blau von Turmalinsteinen. Es waren die Augen in welchen sich die Magie sammelte.

Der Magier schien von dem unverhofft erschienenen Wesen fasziniert zu sein, denn er beachtete Harvald kaum. Harvald wartete. Es war nicht seine Art ein Gespräch mit einem Fremden zu eröffnen, zumal in dieser unklaren Situation. Bestand die Gruppe aus Feinden oder gab es einen Grund einen Dämonen dabei zuhaben. Es gibt keinen guten Grund mit einem Dämonen zu reisen, meldete sich erneut die Stimme im Hinterkopf, die zu jedem Thema einen Kommentar zu haben schien.
 
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Die Fluten

Spiller wirkte ungehalten, als er sich steif zu der Elfe umdrehte, deren unergründliche Augen seinem scharfen Blick regungslos widerstanden. Es war offensichtlich, dass er die Einmischung Pirijos nicht billigte, begannen doch schon einige rätselhaft gefärbte Funken magischer Energie seine Schultern zu umtanzen, hinabzuschwirren und wie ein Schwarm winziger Fische um seine Hände zu kreisen. Doch der Magier hatte sich unter Kontrolle und atmete nur zischend ein und aus, was den faszinierenden Funkentanz zum Erliegen brachte und stattdessen eine weiße Atemwolke in den eisigen Nordwind emporsteigen ließ.
"Eine Ablenkung," knurrte er, "denn der Feind ist hat seinen Weg in diese Stadt gefunden!"
Er spieh die letzten Worte fast aus, fuhr jedoch schnell fort, als seine Worte von einigen der anwesenden Elfen missverstanden zu werden drohten.
"Nein, nicht Ihr, und niemand, der Euch bekannt sein dürfte. Es handelt sich dabei um ganz persönliche Widersacher, dieser Angriff hat weder mit den Elfen, noch mit den erbärmlichen Menschen in dieser dekadenzverseuchten Drecksstadt zu tun..."
Pirijo zeugte mit keiner Regung, dass etwas an Spillers Ausführungen sie brüskiert hätte können, es war vielmehr, als würde sie stumm Informationen aufnehmen, wie ein Buch mit leeren Seiten, in das man hinenschrieb.
Ernst wandte sich Spiller nun wieder Helena zu und fuhr fort.
"...denn die Wahre Bruderschaft ist hier."
Es spielte keine Rolle, woher er das wusste, es war tatsächlich ebenfalls keine Neuheit für sie. Auf der Unterlippe kauend erinnerte sie sich mit einiger Scham an die Nacht, in der sie sich unter... widrigen Umständen gegen den Bogenschützen Serth hatte wehren müssen.
"Ihr sprecht wahr, Onkel, einer von ihnen ist uns bereits begegnet. Aus meiner eigenen Garde! Doch wozu der Angriff? Wovon wollt ihr die Bruderschaft ablenken?"
Es dämmerte ihr bereits, doch wollte sie es aus seinem Mund hören, um ganz sicher zu gehen. War sie die ganze Zeit wie ein Dummkopf herumgetrampelt und hatte das Ziel ihrer Reise nicht erkennen können, obwohl es doch direkt vor ihrer Nase gewesen war? Wenn sie doch bloß den Schnüffler dabeigehabt hätte.
"Die Nadel, Helena. Ich sie ist in dieser Stadt verborgen und nun ist sie nichtmehr sicher!"
Sein Ton war eindringlich, fast schon alarmierend. Sein Blick traf wieder die stille Pirijo, die nun doch langsam mit dem Hauch eines kaum vorhandenen Stirnrunzelns ihre Verwirrung ausdrücken zu wollen schien.
"Einige meiner Männer sind bereit auf dem Weg zum Palast um sie zu holen. Wir werden abziehen, sobald wir die Nadel haben - "
Er stockte. Rasch fixierte er Helena und trat einen Schritt zurück.
"Aus deiner eigenen Garde sagtest du? Helena, bist du sicher, dass du deinen verbliebenen Männern noch vertrauen kannst? Dass du ihm dort vertrauen kannst?"
Selbstbewusst formulierte sie in ihren Gedanken bereits eine Antwort, doch kam sie nicht dazu die Worte auszusprechen, derer sie sich so sicher war. Denn plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter und wirkte bleiern schwer, als warmer Atem ihre Wange streifte und in Form von tanzenden weißen Wölkchen vor ihrem Gesicht vorbeizog, gefolgt von den schrecklichen Worten, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließen:
"Die Wahre Bruderschaft entrichtet ihren Dank für diese Information."

Sie wollte sich umdrehen, doch noch bevor sie die Bewegung vollenden konnte wurden ihre Bemühungen durch einen jähen Ruck unterbrochen, obgleich sie in ihrem tiefsten Innersten bereits wusste, wessen Worte ihr schlussendlich die entsetzliche Wahrheit offenbart hatten. Der Schmerz setzte ein. Und anstatt sich nach der allzu vertrauten Hand auf ihrer Schulter umzusehen blickte Helena an sich hinab und fand die stählerne Spitze rötlich feucht glänzend aus ihrer Brust ragend, wie den Dorn einer trotzigen Rose. Widerstandslos musste die hinterlistig schmale Klinge ihren Weg durch Kettenhemd, Tuch und Fleisch gefunden haben und verhöhnte sie nun mit ihrer glitzernden Bosheit.
Die jähe Hinterlist dieser Tat ließ alle Anwesenden einschließlich Spillers und der unterkühlten Pirijo in überrumpelter Handlungsunfähigkeit erstarren. Helena taumelte mit hängendem Kopf und während sie den eigenen Atem schwer und rasselnd, unnatürlich laut wie einen Sturmwind in den Ohren rauschen hörte, sah sie nichts anderes als die reifüberzogenen Planken des Decks, auf dem sich zögerlich tröpfelnd ein sich stetig ergänzendes Muster aus blutigen Flecken bildete. Ein weiterer Ruck und die stählerne Spitze verließ ihren Körper wieder, zuammen mit einem gequälten Keuchen, das sich ihrer Kehle entwand. Die schwere Hand übte nun sanften aber unnachgiebigen Druck aus und ein wirrer Schleier aus Schemen, Gesten und bestürzten Gesichter zog vor ihren trüber werdenden Augen vorbei, ehe sie den sanften Luftzug des freien Falls in ihren kurzen Haaren spürte. Der letzte Blick, der sich ihr auf das Deck noch gestatte, offenbarte ihr, dass Anthred sein von Helenas Blut böse schimmerndes Stilett nun gegen die Feuermagierin schwang, um zeitgleich das mächtige Breitschwert zu ziehen. Tumult brauch aus und dumpf drangen die aufgeregten Rufe der sich plötzlich lösenden Schockstarre auf dem Schiff zu ihr hinab, gedehnt, als würde sich die Zeit während ihres Fallens bis zur Schmerzgrenze dehnen.
"Wie?", brüllte ihre innere Stimme in die ansonsten vollkommene Leere ihrer Gedanken. Wie? Wie hatte ihr dieser Mann in so kurzer Zeit so heißkalte, nie dagewesene Liebe vorspielen können? Helena kam sich so schwach vor, so naiv und als das unbarmherzig frostige Wasser des Hafenbeckens ihren Körper mit hundert kalten Händen umschlang, fühlte sie nichts als Scham vor ihrer eigenen Dummheit. Sie hatte sich geöffnet, sich vollkommen hingegeben, seelisch wie körperlich. Die Schwärze umschlich sie nun, wie ein Aal, sich in verwirrende Wellen ringelnd. Ein finsteres Etwas, dass sie nun in wenigen Momenten für immer verschlingen würde und mit dem letzten Funken Klarheit, der in ihrem schwindenden Geist verblieb, wurde ihr bewusst, dass nichts ewig war, Vertrauen eine Illusion und der Tod letztenendes für jeden unausweichlich.
Diese Gedanken gaben ihr Frieden. Bittersüßen Frieden.


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Wenn man Haj'ett gefragt hätte, wie er sich die Hölle vorstellte, dann wäre ihm die Antwort mittlerweile wirklich leicht gefallen. Denn es schien ihm, als wäre er die letzte Zeit wirklich durch diesen Ort der Verdammnis gewandelt, an dem die Seelen der sterblichen mit tausend verzweifelten Zungen heulend ihre Agonie herausschrien, während sie von brutaler Hitze und stechender Sonne gequält wurden.
Aber das Schreien war nur der Wind, der katzengleich um die Felsen strich und die feinen Staubkörner tanzen ließ.
Dennoch litt Haj'ett zunehmed unter der Reise, denn er war ein Wesen des Sumpfes und der Feuchtigkeit, das immer tiefer in die karge, trockene Ödnis hinauswanderte, die sich vor der Gruppe ausbreitete. Der Mangel an Flüssigkeit bereitete ihm Kopfschmerzen und ermüdete ihn, während die Hitze ihn tagsüber aufgekratzt und nervös machte, da sie seinen Stoffwechsel anregte und mit überschüssiger Energie versorgte.
Es wunderte den Echsenmann also nicht im geringsten, dass er bisweilen heulende Schreie vernahm, auf die niemand anderes reagiert, oder hinkende, verkrümmte Gestalten ausmachte, durch die die Wüstenmänner einfach hindurchliefen.
Als die Oase endlich in Sicht kam, glaubte Haj'ett nun vollends den Verstand verloren zu haben. Er begann nun also, sich Luftschlösser und perfide Wunschfabrikate zusammenzuphantasieren, die sich mit sicherheit in feinen Sand auflösen würden, sobald man ihnen zu nahe kam. Er hatte in der Bibliothek der Seraphen darüber gelesen, dass dies vielen Wanderern passiert, die sich in die Nähe der Großen Wüste wagten, die
in Kemet ausgebreitet lag wie ein fleckiger gelber Teppich.
Doch nein, auch die anderen Gruppenmitglieder merkten auf und schienen erfreut das Tempe anzuziehen. Haj'ett folgte mit wachsender Aufregung in der Echsenbrust und wäre fast vom Kamel gefallen, als er hastig abzusitzen versuchte. Tatsächlich, es war Wasser zwischen seinen Zehen, kühl und sanft wie Seide.
Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil, bis er sich nach dem ersten Staunen kopfüber hineinwarf und lange, lange unter Wasser blieb.
 
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Die Welt des Narren war aus den Fugen. Im Augenblick des Betrachters mochte es gar nicht so seltsam wirken: Ein Mann kam aus einer magischen Wolke heraus und wurde einige Meter über den Boden geschleift. Danach blieb er bewusstlos liegen. Natürlich bewusstlos. Welcher Verstand hätte so eine Prozedur im Wachzustand durchgestanden? Doch das unglaublich war viel mehr, dass es sein Geist überhaupt überstanden hatte. Es gab keinen Zweifel. Die Chancen so einen 'Transport' zu überstehen tendierte gegen Null. Mann konnte sich als sterbliches Wesen aus Fleisch und Blut nicht einfach per Magie von jetzt auf gleich mehre Meter durch die Welt bewegen, ganz zu schweigen von mehreren 100km, wie in Festes Fall. Es musst wahrlich viele unbekannte Faktoren zusammenspielen, dass es überhaupt gelang und in der langen Geschichte Maradars war es wohl bisher nur ein - zwei Mal überhaupt erfolgreich gelungen, ohne dass der Proband als sabberndes Stück Fleisch mit Herzschlägen endete. Allein nur der Riss nahm genügend Unbekannte aus der Gleichung, dass man überhaupt die theoretische Erwähnung für solch ein Unterfangen durchdenken könnte. Doch gegen alle Wahrscheinlichkeiten von Wissenschaftlern der Welt war es eben nun mal passiert. Das sich in Windeseile zurückgezogene Bewusstsein im Kopf des Tricksers mit der Narrenkappe wagte sich wieder in bekannte Gebiete vor. Schließlich setzte wieder sein Gespür ein. Er spürte... etwas Feuchtes... Kühles, Angenehmes. Er hörte seinen Atem wieder, der die heiße Luft der Wüste in seine Lunge sog und Dank der erträglichen Temperaturen hier im Schatten ohne Probleme verarbeiten konnte. Sein Kreislauf stabilisierte sich. Herz und Nieren nahmen wieder ihre volle Leistungsstärke auf. Muskelzucken im kleinen Finger. Schließlich gab es den ersten bewussten Gedanken. Wo bin ich? Der Kopf des Narren fühlte sich an wie drei Tage Saufgelage ohne Pause. Der noch unbekannte feuchte Gegenstand auf seiner Stirn kühlte angenehm.

Sofort war der zweite Gedanken geboren. Was ist das für ein Ding? Gehirn und Arm begannen wieder zusammenzuarbeiten und der Seveldarer hob seine Finger aus dem Sand, um seine Stirn zu betätscheln. Der Kopf hatte eindeutig ein nasses Tuch erkannt und gab es so an das Bewusstsein weiter. Doch noch immer war die erste Frage ungeklärt. Es musste mehr getan werden als nur die Frage zu denken um sie zu beantworten. "Wo... wo bin ich?" Feste zog das Tuch von der Stirn. Seine schwarze Schminke war etwas zerlaufen wo das Wasser seine Haut benetzt hatte. Schließlich wagte er einen Blick und öffnete die Augen. Er sah zwei Männer nicht weit vor sich stehen. Beide kannte er nicht. Einer war kahlköpfig der andere hatte die Haarfarbe eines Tattergreis. Der Kahlköpfige besaß einen kurz gestutzten Vollbart, dem Anderen fehlte sämtliche Körperbehaarungen. Seine Haut war auch irgendwie, grau. Ob er krank ist? Hingegen sah der Bärtige aus wie das blühende Leben, wenn auch nicht unbedingt das sorgenloseste. Auch ihre Kleidung war unterschiedlicher denn je. Der Kranke hatte eine Rüstung von seltsamer Struktur, der Besorgte eine einfache Robe mit Eisenplatte. Feste erkannte nicht, dass sie besonders war. Für ihn war es nur Zierde. Schließlich hatte er andere Sorgen. Er schob seine Finger in den Boden, drückte sich ab und setzte sich auf. Der Rücken wurde an eine nahe Palme gelehnt. Seine Miene war ernst, stumm, aber alles andere als grimmig, oder fröhlich. Etwas Traurigkeit spiegelte sich im sichtbaren Auge wieder, aber der Zwang die Orientierung zu finden, verbarg sofort alle Gefühle. Sein Kopf arbeitet inzwischen wieder unter ähnlichen Umständen wie sein Herz. "Wo bin ich? Was ist passiert? Habt ihr Namen, oder soll ich mir welche ausdenken? Wie komme ich...", er sah sich um und stellte fest, dass sein kurzer Eindruck, den er bei seiner Ankunft von diesem Ort hatte tatsächlich kein Hirngespinst war, "... in die Wüste? In welchem Land bin ich? Wer seid ihr überhaupt?" Der Narr schätzte ab ob er überhaupt Antworten bekommen würde. Irgendwie sahen die beiden aus als würden sie ebenfalls einige Fragen auf den Lippen haben.
 
Alexis musterte den Narren, während dieser wieder zu sich kam genau. Offenbar war er lediglich in diese Sache hineingezogen worden. Sicherlich war der Narr vor ihm ein guter Schauspieler, dennoch...
Der Hexenjäger flogte mit seim Blick der Schleifspur im Sand bis zu der Stelle, an der die Beschwörung Martax' stattgefunden hatte. Der Narr schien lediglich als Wechselbalg hindurchgeworfen worden zu sein. Alexis hatte schon darüber gehört. Ein Theorem von zwei übereifrigen Magiern in einem Zirkel, den er mal besucht hatte. So weit er wusste, gab es die beiden Magier nicht mehr. Aber selbst wenn alles klappte... der Verstand des Narren hätte sich zersetzen müssen. Ein ähnlicher Effekt wie es bei den Exkursionen der Sternenmagi und deren Portalzaubern der Fall war.
Lag es am Riss? An der Schwächung der Barrieren?
Der Narr riss Alexis aus seine Gedanken.
"Alexis Imarius. Hexenjäger. Wir sind auf der Durchreise. Etwas, das man von Euch nicht behaupten kann." Er reichte dem Narren eine Hand, um ihm zu singalisieren, dass er ihm aufzuhelfen gedachte. "Ihr seid als Wechselbalg für die Beschwörung eines Verbündeten von mir benutzt worden. Was könnt Ihr mir darüber erzählen?"
 
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Ein, zwei Schritte, der Elf stoppte und starrte kurz gerade aus. Dann sah er über die rechte Schulter. Er hatte die kurze Verschiebung im Magiegefüge gespürt und drehte sich dann ruhig doch skeptischen Blickes in Richtung Oase um. Sein Augenmerk richtete sich auf die Umgebung. Das fehlende rote Etwas fiel sofort auf. Er weitete kurz einen Augenblick schockiert die Augen und sammelte sich sofort wieder. Hm. Der Himmelself blickte regungslos zu Judal, dann in Richtung Pferd. „Seid froh dass Ihr kein Reittier habt, sonst hättet ihr jetzt ebenso den Ärger am Hals. Leiht mir bitte einer eurer Feigen. Ich habe im Moment weniger Zeit für ausgiebige Vertrauensspielchen mit ihr. Das muss warten. Wir sollten aus der Sonne.“ und rang sich ein Lächeln ab, doch war auf Grund der Geschehnisse hochgradig alarmiert. Alexis war kein Beschwörer. Das rote Wesen fehlte. Ein Seufzer. Es hatte wieder einen erwischt. Würde das jemals enden? Wohl kaum.

Seine Augen suchten wieder flugs die Wüste neben und rundum der Oase ab und blieben bei Judal hängen. „Woher stammt ihr, wenn ihr kein Reittier habt und gelaufen seid?“ und wandte sich sich gelassen gebend dem Fremden erneut zu. Er wusste nicht, was der Magi gesehen hatte und was es für einen Eindruck auf ihn machte. Die Hitze brannte gnadenlos auf alles nieder und durch die flimmernde Luft war selbst das Tier einer Fata Morgana gleich, als es immer mal wieder unruhig umherlief, alles immer noch skeptisch beäugte und nervös einige Steine auf dem Boden beschnupperte, während ihr Schnauben die Stille durchbrach. Sie war ebenso erschöpft wie viele hier und durch die Hitze wurde es nicht besser, also würde sie schnell aufgeben, denn sie näherte sich schon angelockt durch die Erinnerung an erholsamen Schatten, Wasser und auf Grund des Geruchs von leckeren Feigen aus dieser Tasche des komischen Wesens da, ein wenig.
 
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Feste beäugte die Hand von Alexis als wäre sie ein Wunder. Er ging ganz nah mit seinem Gesicht heran, so dass er jede Hautfalte in der Handfläche sehen konnte und drehte langsam den Kopf um die Finger. Schließlich hob er sein bekapptes Haupt nur etwas und drehte die Augen ganz nach oben um dem Bärtigen ins Gesicht zu schauen. "Ihr seid ziemlich vertrauensselig Hexenjäger. Habt Ihr Euch diesen Titel selbst gegeben, oder wurdet ihr von einem Anderen dazu erkoren?" Der Narr lehnte sich wieder an den Baum und reichte ihm die Faust aus der er den kleinen Finger spreizte. Damit schlug er in seine Hand ein. "Guten Tag Alexis Imarius Jäger der Vetteln und Beschützer der Kinder." Er hob die Arme. Der Narr hatte ein ausgiebiges Bedürfnis sich zu strecken. Er machte sich in seiner sitzenden Haltung so lang er nur konnte und wackelte mit seinen Handgelenken. Die Folge war ein liebliches Klingeln des Glöckchenarmbands. "Ihr behauptet richtig. Eine Durchreise liegt mir fern." Seine Hände verschränkte er hinter dem Kopf und legte ein Bein auf dem angewinkelten anderem ab. "Doch sind wir nicht alle auf einer Reise irgendwohin? Niemand ist wohl immer da wo er sein will, oder?" Feste begann mit dem erhobenen Fuß auf und abzuwippen, wodurch die Glöckchen am Knöchel rhythmisch zu klingeln begannen. "Ein Wechselbalg soll ich sein?" Er glotzte in den wolkenlosen Himmel, der zwischen den vielen Blättern der Palme sichtbar war und schien angestrengt nachzudenken. "Nein, tut mir Leid. Ich kann mich nicht erinnern in dunkle Magie verstrickt zu sein. Das ist bei Euch wohl anders Kanaillenhenker. Wenn Ihr Freunde habt die man beschwören kann,... ouhh" Er schürzte seine Lippen und grinste Alexis danach an. Es war die typische Mimik des Narren. Ab jetzt war er sich im Klaren darüber, dass er die magische Reise gut weggesteckt hatte und war innerlich froh darüber. "Was habt Ihr noch so in petto an 'Freunden'?" Sein Blick glitt zum anderen Mann. "Ihn?" Feste musterte den Weißhaarigen. "Kann er nicht reden, oder ist er schüchtern?"
 
Alexis verzog sein Gesicht zu einer beinahe angewiderten Miene, versuchte sich aber zu beherrschen. Dem Hexenjäger war ob der Reaktion des Hofnarren ganz und gar nicht zum Lachen zumute. Entweder hatte er durch den Transfer doch einen abbekommen, oder er verschwieg bewusst die Umstände um sein Hiersein. Jedenfalls gab er sich wenig vertrauenswürdig. Und stellte indirekt seine Profession in Frage. Eigentlich war es unter seiner Würde, ihm darauf eine Antwort zu geben, doch musste er nachgeben. Und sei es nur, um klarzustellen, wo der Gaukler in seinen Augen stand.
"Ich bin in die Position des Hexenjägers aus Notwendigkeit hineingewachsen. So lange es Gruppierungen wie den Schlangenkult gibt, werde ich nicht ruhen, bis der letzte von ihnen ausgelöscht wird. Ich weiß nicht, ob Ihr schon von diesem Riss über Goddar gehört habt, aber der ist ihr Werk und meine Leute und Ich werden ihn schließen. Von daher werdet Ihr sicher verstehen, dass ich nur schwer einen Hofnarren im Austausch gegen einen verbündeten Dämonenfürsten hinnehmen kann. Ich weiß nicht, welche Rolle Ihr bei alldem spielt, aber ich werde Euch im Auge behalten."
Er drehte seinen Kopf zu Mana, die sich zu ihnen gesellt hatte. "Oder vielmehr wird Mana ein Auge auf Euch haben, während ich mir diesen Dämonenjäger dort vorknöpfe."
"Mit dem größten Vergnügen.", erwiderte Mana süffisant und setzte sich vor Feste auf.
Ohne Festes Antwort abzuwarten schritt Alexis herüber zu dem grauen Hühnen.
"Gebt Euch zu erkennen, Dämonenjäger."
 
Gerade wollte Judal sich der Fragen des Elfen Feyndri‘hal annehmen, da schien binnen eines Augenblicks Chaos auszubrechen. Er hatte seiner Umgebung nicht großartig viel Aufmerksamkeit geschenkt, besonders nicht während er versuchte, ein Gespräch mit seinem Gegenüber zu vertiefen, doch hatte er bereits bei seiner Ankunft mit Unbehagen das große, rothäutige und gehörnte Wesen erspäht, welches diese höchst eigenartige Gruppe zu begleiten schien. Da diese Leute jedoch recht freundlich wirkten, nahm der dieses ihm unbekannte Wesen – nach seinem Wissensstand passte dessen Erscheinung recht gut auf die allgemeine Vorstellung eines Dämons – nicht als Gefahr wahr.
Als der große Rote dann plötzlich mit tosendem Gebrüll auf einen weiteren Fremden zuraste, blieb dem Jungmagier keine Zeit zu reagieren. Diesen Part hatte der Elf für ihn übernommen, der ihn geistesanwesend mit sich aus der Laufbahn des roten Kriegers stieß. Seine Landung im Staub war alles andere als angenehm, aber sicher kein Vergleich zu dem, was geschehen wäre, wenn dieses gewaltige Schwert ausversehen niedergemäht hätte. Perplex und geschockt hockte Judal nun am Boden und blickte dem Wesen hinterher, wie es besagten Fremden in einen Kampf verwickelte. Nur am Rande bekam er mit, wie Feyn sich um sein Wohl erkundigte.
„A-alles gut, denke ich …“ stammelte er. Er schaute zu seiner Schulter, um sich ebenso um das Wohlergehen seines stillen Kameraden zu vergewissern.
Die Dinge schienen anschließend allerdings nur noch unwirklicher zu werden, als eine Art dunkler Zauber den Angreifer ergriff, in die Knie zwang und letztendlich zu verschlingen schien. Eine derartig merkwürdige Wechselwirkung von Magie hatte er bis heute noch nie miterlebt. An seiner Stelle hinterließ diese ihm unbekannte Magie dann einen Mann, der in die bunten Gewänder eines Narren gekleidet war.
Was war hier gerade passiert? Langsam erhob Judal sich wieder auf die Beine und griff nach seinem Stab, den er aufgrund der Ereignisse, die sich hier in den letzten Minuten abgespielt hatten, fallengelassen hatte. Einige Augenblicke fixierte sein Blick die Stelle, an der das rote Ungetüm verschwunden und der Gaukler plötzlich aufgetaucht war, ehe der Elf ihn aus seinen Gedanken riss.
„Hmm? Oh, sicher doch. Einen Moment.“ Der junge Seveldarer lehnte seinen Stab an seine Schulter, um mit beiden Händen nach seiner Tasche zu greifen. Wenige Momente später hatte er schließlich zwei Feigen hervorgeholt und reichte sie Feyndri’hal. „Bitte sehr“, meinte er mit einem sichtlich unbehaglichen Lächeln. „Meine Heimat ist Sevelda, das große Reich weit im Osten. Ich bin erst vor kurzem von dort auf eine Reise aufgebrochen, und von der verbrachte ich die meiste Zeit bislang auf einem Schiff“, begann er schließlich, auf die Frage seines Gegenübers einzugehen. „Es ist für mich das erste Mal, eine derartige Reise zu bestreiten … dass ich mir kein Reittier besorgte ist wohl eher meiner Unerfahrenheit geschuldet.“ Er lachte nervös, ehe er sich dazu durchrang, seine Gedanken auszusprechen. „Ihr … nehmt das alles hier ziemlich gefasst auf“, meinte er schließlich. Der Elf wusste sicher, worauf er sich bezog. „Passieren solche Dinge etwa öfters in eurer Gegenwart? Was genau ist hier eigentlich gerade passiert?“
 
Der Himmelself beobachtete den jungen Mann, während dieser sprach. Von dem unbehaglichen Lächeln bis hin zu seiner Nervosität und Worten versuchte er ihn zu erfassen. „Seid bedankt.“ begann er dann erneut den Gesprächsfaden aufzunehmen, als er das Gewünschte in Empfang nahm und erstaunlich ruhiger zuhörte, als noch zuvor. Er brauchte sich nicht einmal sichtlich zu konzentrieren, sondern nickte als Zeichen seiner augenblicklichen Aufmerksamkeit zur Beantwortung seiner eigenen Frage des Gegenübers. Sevelda also, östlich von meiner Heimat. Hm.

„Mir ist bekannt wo Sevelda liegt.“ und musste sich selbst ertappt habend schmunzeln über seine eigene Betonung. Ob er sich das jemals abgewöhnen würde? Wohl kaum. „Ihr habt für wahr eine lange Reise hinter euch.“ bestätigte er zum Verständnis darüber, dass er wusste wovon er sprach und fügte ruhig an: „Ich bin selbst aus Hál o Dur. Westlich von Sevelda, habe euer Land selbst aber nie besucht.“ und schwieg geschuldet seiner Nervosität höflich zur Unerfahrenheit des Reisenden, doch wandte nicht den Blick beschämt oder unsicher ab, sondern ließ ihn auf dem Gesprächspartner interessiert ruhen. Er brauchte sich dafür nicht schämen zumindest nicht in Gegenwart des Elfen. Er selbst wurde sehr aufmerksam im Blick für den jungen Mann, als dieser sich unverhofft zu seinem Verhalten äußerte, bevor er sich zu zwei weiteren Fragen durchrang. Das war der Himmelself nicht gewohnt. Er verbarg gekonnt seine Irritation darüber und versuchte stattdessen Judal sofort zu erfassen. Dieser hatte sich nicht bewegt, er nahm keine Unruhe in ihm, sondern nur an ihm wahr. Im Gegenteil, er beruhigte ihn sogar durch seine Anwesenheit, wie er sehr überrascht feststellen musste. Wie ist das möglich? Doch er wusste, das Wie würde sich klären, wenn der junge Mann sich bewegen würde. Oder? Unweigerlich musste er an Saskia denken. Ein seltsamer Gedanke für ihn. Fragen, an ihn gerichtet? Er war noch skeptisch, doch empfand es als eine erfreuliche Abwechslung.

„Nun, es nutzt nichts wie ein aufgescheuchtes Huhn herumzulaufen und somit kopflos auf ein Ereignis dieser verstörenden Art zu reagieren. Und gefasst, ist hier mit Sicherheit das falsche Wort.“ begann er vielleicht etwas hochmütig, ohne sich weiter zu erklären wie selbstverständlich. Er war mehr als aufgebracht darüber was geschah. „Und ja, solche Dinge passieren ständig auch in meiner Gegenwart, in aller Gegenwart...“ und deutete in einer fast einladenden Handbewegung ruhig und gemächlich über die von Judal erfasste Situation dieser Oase. „... und immer wieder.“ gab er ehrlich zu bedenken und ließ seinen Blick nun genauer über die Geschehnisse schweifen. „Obwohl ich nicht im Zentrum dessen stehe, bin ich offensichtlich ein Teil davon. Es ist lästig, doch unvermeidlich, wenn man ein Gleichgewicht stört.“ war er sich bewußt und unterdrückte seinen betrübten Seufzer darüber. Kurz blickte er jedoch dabei zu Boden, dann fixierte er Judal. Vertiefte seinen Blick, als er sich ihm seitlich zuwandte. Offen und offensichtlich konzentriert ruhig für Judal, erfasste er Stab, Schlange, Gesicht bis hin zur Stirn des jungen Magiers bevor er sich wieder seitlichen Blickes auf das Geschehen konzentrierte. Die Hände auf dem Rücken zusammenlegte erörterte er kurz:

„Meiner Wahrnehmung nach eine kurze Verschiebung im magischen Gefüge, durch die Öffnung eines Portals zwischen Raum und Zeit vielleicht. Was denkt ihr?“
 
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Harvald stand ruhig und beobachtete. Weitere Wesen trafen in der Oase ein. Merkwürdige Wesen, ein Goblin und ein Echsenwesen aus dem Osten, ein weiterer Mensch.

Seine Aufmerksamkeit zentrierte sich erneut. Der Narr erwachte. Er war erregt, denn sein Herz schlug zwar ruhiger als zuvor, aber lange noch nicht normal. Es kam Bewegung in die Gestalt. Nichts an der Situation schien bedrohlich und doch blieben Harvalds Sinne angespannt. Nicht eine der Anwesenden hatte den Nachweis der Ungefährlichkeit erbracht. Der Magier ging auf den Narren zu und sprach ihn an. Wenn man den Worten glauben schenken konnte, war er von dessen Erscheinen ebenso überrascht, wie vom Verschwinden des Dämonen. Aber er bezeichnete ihn als Verbündeten. Eine merkwürdigen Formulierung für ein beschworenes Wesen.

Der Narr sprach ihn direkt an. Harvald zögerte einen Moment, wie weit durfte er sich offenbaren. Wenn es sich um Dämonenbeschwörer handeln sollte, war es nicht klug zuviel zu verraten. Er entschied sich für den dramatischen Auftritt. Er würde die erste Neugier hinreichend befriedigen. Die Entscheidung erst einmal weiter zu beobachten viel ihm leicht und er wandte dem Narren das Gesicht zu. "Mein Name ist Harvald. Ich stamme aus dem Norden. Ich bin Holzfäller. Ich hatte eine Auseinandersetzung mit einem Dämonen, als ihr plötzlich den anstelle des Dämonen erschient. Ich habe euch aus der Sonne gebracht. Die Anderen reisten offenbar gemeinsam mit den Dämon, was sie mir nicht unbedingt sympatisch macht. Ich misstraue euch, wie jedem hier. Ich weiß nicht, wer ihr seit und warum ihr hier seit. Mehr gibt es nicht zu sagen."

Harvald wandte sich nun dem Magier zu: "Meine Worte gelten auch euch. Dämonenjäger, klingt aus eurem Munde seltsam, der ihr euch selbst als Hexenjäger bezeichnet. Welche Art Hexen jagd ihr? Ich hoffe nicht die armen Frauen, die mit kleiner Magie und ein paar Kräutern den Armen helfen. Dämonen in diese Welt zu rufen hingegen, ist Vermessenheit gegen die Götter. Diese Wesen, wo auch immer ihre Heimat sein mag, gehören nicht in diese Welt. Es gibt viele Menschen, die so denken, doch nur wenige, die in der Lage sind, den Dämonen und denen, die sie aus eigennützigen Interessen beschwören oder beschwören lassen, die Stirn zu bieten. Ich wurde durch ein Ereignis verändert und bin seit dem ein Perversion der menschlichen Natur. Vielleicht gehe ich meinen Weg, um diesen Menschen, die sich nicht wehren können, zu helfen, vielleicht ist es aber auch persönliche Rache. Viele sind dankbar und manche zahlen gut. Es spielt keine Rolle." Harvald griff in den Nacken nahm die Augenbinde ab und sah dem Magier aus den mitternachtschwarzen Augen ins Gesicht, auch wenn es schmerzte. "Nicht nur eure Augen sind seltsam."
 
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Irgendwann war der Punkt erreicht in dem der ganze Lärm in Twiggys Ohren schmerzte und nicht mehr zu ignorieren war. Zuerst war sie davon ausgegangen, der schlecht gelaunte Martax hatte sich einfach nur was (beziehungsweise jemanden) zum abreagieren gesucht, doch was sie da jetzt hörte brachte selbst in ihrem vor Erschöpfung trägem Verstand die Alarmglocken zum läuten. Da lief etwas gewaltig schief! So schnell wie möglich verließ sie die Wasserstelle und, entgegen aller Vernunft und Logik trieb es sie genau in diese fragliche Richtung. Verdammt, was war los mit ihr? Normalerweise rannte man vor sowas doch weg und nicht darauf zu!

Nachdem sie sich eine Sanddüne hochgekämpft hatte, was sich gar nicht so einfach gestaltete da es sich auf dem feinen Sand lief wie auf Brei und sie ständig wieder wegrutschte, konnte die letzten Augenblicke des Geschehens mitverfolgen. Da war ein fremder Axtschwinger, der diese Waffe gerade gegen den gar nicht mehr so unverwüstlich wirkenden Dämon schwang. Irgendeine lila Wolke hüllte währenddessen die Gestalt von Martax ein. Und im nächsten Moment zischte die Axt des Fremden widerstandslos durch die Luft und die lila Wolke.

Martax war weg. Die lila Flecken hingen noch in der Luft an der Stelle wo er gewesen war, verflüchtigten sich aber bereits. Und irgendwas kleineres, vermutlich menschenartiges war urplötzlich in der Nähe aufgetaucht und bildete sogleich das Zentrum der Aufmerksamkeit des Axtschwingers. Sonst.. nichts mehr. Eine endlose leere Dünenlandschaft in der mal locker einen Kilometer weit sehen konnte. Nichts und Niemand weit und breit, keine Stelle an der ein riesiges rotes Ungetüm hätte verschwinden können. Nein, er war einfach... weg. Twiggy schwankte zwischen Entsetzen und Fassungslosigkeit. Von ihrer Position aus beobachtete sie wie Alexis heraneilte und sich dann nach einer kurzen Prüfung der Lage zu dem Axtschwinger und der anderen Gestalt gesellte. Was ist hier grade passiert? Die Frage hämmerte in ihrem Kopf.

Wie unter Zwang wanderte Twiggy das restliche Stück bis zu der Stelle an der die unübersehbaren riesigen Spuren von Martax im Sand schließlich endeten. Dort angekommen streckte sie eine Hand nach dem letzten Rest des lila Nebelwölkchens aus, das noch in der Luft schwebte. Wie erwartet bekam sie nichts zu fassen, bemerkte aber ein Kribbeln von Magie das sie nicht zuordnen konnte. Sie zog ihre Hand zurück und starrte auf ihre Finger.
Twiggy fehlte jegliche Art von magischer Ausbildung und dementsprechend auch jede Menge Fach- und Hintergrundwissen. Sie hatte keine Ahnung war hier gerade passiert war und ihr müder, aufgekratzter Verstand suchte sich eine naheliegende Erklärung: Der Axtschwinger musste irgendeine ziemlich üble Art von Magie eingesetzt haben. Und die hatte Martax, wie auch immer das möglich war, so sehr in seine Bestandteile aufgelöst und zerstört, das nur noch ein bisschen lilafarbener Nebel übrig geblieben war.

Martax war weg. Diese Erkenntnis hallte durch ihren Schädel wie ein Echo. Sicher, er war ein jähzorniger Krieger gewesen der wohl locker in der Lage gewesen wäre ihrer dünnen Goblingestalt mit einem einzigen Handschlag ein Ende zu machen. Ein bisschen aufpassen müssen hatte man bei ihm vielleicht schon.
Aber Twiggy hatte seine Gesellschaft nach einer Eingewöhnungsphase durchaus als angenehm empfunden und das Gefühl gehabt, dass das vielleicht sogar auf Gegenseitigkeit beruhte. Auch wenn die beiden kaum unterschiedlicher hätten sein können, so gab es doch eine ganze Reihe von Gemeinsamkeiten und ähnlichen Ansichten, die ihr den Roten wesentlich sympathischer gemacht hatten als die meisten der rosahäutigen Gutmenschen und Schwätzer die die restliche Reisegruppe darstellten.

Ohne es wirklich zu wollen gab sie ein leises, klagendes Jaulen von sich. Ein Jaulen in dem sich Wut, Enttäuschung und Traurigkeit zusammen mit dem allgemeinen Frust der vergangenen Tage ein winziges Ventil suchten. Ihr müder Verstand war mit dieser seltsamen Flut von Empfindungen völlig überfordert. Es waren alles Dinge die ihr in ihrem bisherigen Einzelgängerdasein völlig unbekannt gewesen waren, jedenfalls in dieser Form und Kombination. Was war los mit ihr? Woher kam das? Es war doch ein vollkommen normaler Zustand, dass Leute von anderen Leuten getötet wurden. Vor allem Krieger von anderen Kriegern. Aber Martax? Es war ihr nicht möglich das nur mit einem Schulterzucken abzutun und sie begriff einfach nicht warum. Was war hier nur anders? Wie ferngesteuert wanderte ihr Blick in Richtung Schatten, wo der fremde Axtschwinger stand. Ein Teil von ihr schrie ihr bei dem Anblick zu das Weite zu suchen bevor er sie auch noch ins Jenseits beförderte, doch der Rest von ihr verspürte den unbändigen Wunsch diesem verdammten Menschen jeden Fetzen seines Gesichtes einzeln von den Knochen zu reißen.

Sie verstand nicht woher dieser Zorn kam. Ihr ging es doch relativ gut (von den der Wüstenumgebung geschuldeten Problemen mal abgesehen) und der Kerl hatte ihr nichts getan. Oder...? Naja. Doch. Irgendwie schon. Zumindest fühlte es sich so an. Es war... vielleicht konnte sie es damit vergleichen bestohlen zu werden. Das Gefühl von Verlust in Kombination mit dem unbändigen Verlangen dem Dieb die Klauen ins Fleisch zu schlagen. Das hier war ähnlich, aber trotzdem anders. Und stärker.

Sie legte die Ohren an und knurrte. Ganz unschuldig stand der Axtschwinger in der Gegend herum und Alexis war einfach direkt nebendran und redete mit ihm als wäre er einfach nur ein x beliebiger Fremder. Doch war er ein Fremder der gerade Martax getötet hatte, und trotzdem konnte der dort völlig unbehelligt herumlungern? Was war das hier eigentlich für eine verdrehte Welt?
Komm mal wieder runter! meldete sich doch noch ein Funken Restverstand bei Twiggy zurück. Es wäre purer Selbstmord sich mit diesem gefährlichen axtschwingenden Pseudo-Magier anzulegen. Für so einen Kampf müsste Twiggy in bester Verfassung sein und das war sie jetzt nicht einmal ansatzweise. Ignoriere ihn! Es geht dich doch gar nichts an, oder? Was ist los mit dir?
Gute Frage.

Sie fauchte in der Goblinsprache eine Beleidigung in Richtung des Fremden, wobei er vermutlich aber sowieso zu weit weg war um es zu hören, dann machte sie kehrt und wanderte zurück zur Wasserstelle. Im Schatten einer Palme ließ sie sich auf den Boden fallen und versuchte diesen Wirbel an Widersprüchen und Emotionen in sich zum Schweigen zu bringen und sich irgendwie soweit zu sammeln, dass sie darüber nachdenken konnte.
 
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Feste wechselte seine Rolle regelrecht lautlos. Eben noch Protagonist hatte er nun die Rolle des stummen Beobachters inne, der nicht Mal richtig als Antagonist zu bezeichnen war. Die Aussagen und Verhaltensweisen der beiden Männer amüsierte ihn zutiefst. Mehr noch. Sie waren Teil eine Amüsements für welches er sogar Eintritt gezahlt hätte, wenn er ein echtes Theaterstück gewesen wäre und die Götter wussten, dass er Theaterstücke sehr schätzte. Doch hier wurde nicht gespielt. Es gab keinen Vorhang der fallen konnte und alle Zuschauer konnten aufstehen und nachhause gehen. Es war echt. Alles daran! Von den Requisiten, über die Kostüme bis hin zu den Charakteren die auftraten. Dem Harlekin ist schon am Anfang aufgefallen, dass die Augen des Hexenjägers alles andere als normal wirkten. Wie amüsant, dass die des Grauhäutigen der Abnormalität die Krone aufsetzen wollten. Doch irgendwie hatte Feste das Gefühl, als hätte sie zu kurze Beine, würde einige Zentimeter die fiktive Krone werfen müssen und nicht ganz exakt treffen. Höchste Zeit seinen Teil der Überraschungen beizutragen. Er räusperte sich und wartete bis er die Aufmerksamkeit von Alexis Harvald und dem sprechenden Wolf namens Mana hatte. "Ich wusste nicht, dass es hier eine Bewerbung gibt um die beste Eignung für Eure kleine, verschworene Gemeinde." Er schaute nochmal kurz in die Umgebung um sich wirklich sicher zu sein, dass die Wüste nicht doch nur eine Einbildung war. "Aber da es so aussieht, als würde ich hier alleine festsitzen und weder Ausrüstung noch Gelegenheit dazu haben das zu ändern, denke ich Euch von meinen Qualitäten überzeugen zu müssen." Der Narr war sich nicht sicher, ob es klug war jetzt schon aufzustehen, aber er ging das Wagnis ein. Er lebte ohnehin ständig mit ihnen. "Ich möchte zuvor kurz erwähnen, dass ich weder für den Riss verantwortlich war noch zur Schlangenbruderschaft gehöre, oder gehörte." Er hob prophylaktisch beide Hände in einer Beschwichtigenden Haltung, falls der Robenträger seinem Wolf befehlen würde ihm an die Kehle zu springen, oder der komische Mann mit der Augenbinde irgendeine Dummheit mit seiner Knochenaxt versuchen würde. "Dennoch war ich eine Zeitlang Teil des inneren Kreises des Mannes... Wesens, der Schuld ist am Riss. Ich kann Euch also vielleicht Wissen liefern, was ihr sonst nirgendwo anders bekommen werdet. Auch sonst werde ich Euch Wissen liefern können, was sonst nur mit großer Anstrengung erkauft werden kann." Er wartete gar nicht bis eventuell Fragezeichen über den Köpfen erschienen. "Ich habe viele Augen und Ohren und einen gewissen Ruf an vielen Orten Maradars gepaart mit allerhand Gefallen die eingelöst werden können. Meine eigenen Ziele sind zwar privater Natur, aber ich kann Euch verraten, dass durchaus der Riss im Firmament Teil meines Wissens ist und ich ihn ebenfalls geschlossen sehen will. Wir haben also das gleiche Ziel." Er legte den Kopf leicht schief und und zog die Augenbrauen hoch, zumindest die eine die sichtbar war. "Ich hoffe das genügt an Fähigkeiten um mit Euch reisen zu dürfen." Falls nicht muss ich noch ein bisschen tiefer in meine Talentenkiste greifen.
 
Der Narr, er hatte Angst, denn sein Herz schlug wieder schneller.

Sinn machten seine Worte und Anpreisungen seiner selbst und seiner Kenntnisse für Harvald wenig.

Wer hatte nicht von der Schlangenbruderschaft gehört, die in Port Milan für so viele Nöte verantwortlich war? Informationen aus dem Inneren Kreis der Bruderschaft oder ihres Anführers? In Port Milan gingen viele Gerüchte von einem geheimen Kerker in dem Verschwundene verrotteten, einer Gildenhalle, ja einem Palast, von dem aus der Gildenmeister der Bruderschaft seinen perversen Gelüsten nachging. Was davon der Wahrheit entsprach, wusste niemand und je weniger die Menschen wussten, desto abenteuerlicher wurden die Geschichten. Wahrscheinlich ist es wie immer. Die Wahrheit ist nur einfach und dreckig.


Harvald schloss die Augen und wandte sich wortlos ab.

Sollten sich die anderen um ihn kümmern. Nachdem der Dämon fort war, wo auch immer er sich jetzt befand, war es an der Zeit weiterzuziehen, auf die Dämonenballung, die er spüren konnte, zu. Wenn die Sonne sinkt, ist ein guter Zeitpunkt
.

Sich die Augenbinde wieder über die Augen schiebend, hob er die Bettrolle auf, griff nach dem Wanderstab, nahm er sein Pferd beim Zügel und ging zum Wasserloch hinunter um sein Pferd vor der Abreise nochmals zu tränken. Die Mitglieder der Gruppe und der Neuankömmling schienen hinreichend miteinander beschäftigt. Seine Aussage dürfte ihn auch nicht eben beliebt gemacht haben.

Als er in den Schatten der Palmen trat, fiel ihm die Goblinfrau auf, die mit dicht an den Körper gezogenen Beinen un einer Palme hockte. Was macht eine Goblin so weit entfernt von ihren Wäldern und Höhlen. Sie wirkte in dieser Umgebung genauso deplaziert wie eine Tunnelechse. Ihrem Herzschlag nach, war sie ziemlich aufgewühlt.

Harvald machte sich nicht die Mühe sein Pferd nochmals abzusatteln. Er ließ es trinkem aber nicht zu viel. Das Wesen im Teich, das er spüren konnte machte ihm wenig Sorgen. dann zog er sein Pferd vorsichtig aber bestimmt einige Meter vom Wasserrand fort. Gutmütig ließ sich der Warmblüter die Behandlung gefallen und begann an einigen Gräsern und Kräutern zu knabbern.

Harvald griff in eine der großen Satteltaschen und eine der Proviantbeutel hervor. Er hatte noch über 400 derartiger lederner Rationsbeutel mit einer Mischung aus Trockenfrüchten, grob geschrotetem Getreide, Rosinen und Nüssen. Sein Blick viel wieder auf das spindeldürre Goblinmädchen. Irgendwie bedauerte er sie und warf den Proviantbeutel in ihre Richtung. Eine halbe Mannslänge vor ihren Füssen blieb er liegen.

Du wirst ein sentimentaler Narr
, meckerte die Stimme in seinem Hinterkopf, wegen eines Goblins.

Im Schatten einer anderen Palme ließ er sich nieder und begann langsam zu essen. Den Wanderstab lehnte er gegen die Palme, die Axt quer über den gekreuzten Beinen. Als er kurz darauf jemanden sanft aber bestimmt gegen seine Schulter stubsen spürte, wusste er, wer da seine Ration Nahrung und Süßigkeiten einforderte. Er schüttete etwas aus dem Beutel auf die Hand und hielt sie seitlich hin.
 
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An Feyn's Rand der Wahrnehmung schlich sich ein Wesen, welches sein Augenmerk deshalb erregte, weil es anders war als die hier vorhandenen Menschen. Grau, klein mit Schlappohren und dennoch eine ungebrochen, unangepasste Wildheit inmitten dieser Zivilisation hatte. Twiggy. Vermutete der Elf. Diese Twiggy, von der Saskia ihm voller Begeisterung erzählt hatte. Das war sie also. Hm. Ein Goblin, wie er erfahren durfte. Diese Wesen kannten die Himmelselfen nur aus Büchern. Die Elfen lebten zu abgeschieden, um in Erfahrung zu bringen, wie diese Kreaturen wirklich waren und nie hatte einer von ihnen das Elfenland betreten; wie auch. Wenn die Goblindame es wüsste, dürfte sie sich geehrt fühlen, denn diese Rasse der Elfen traf zum ersten Mal auf eine Goblinart. Repräsentiert durch Twiggy.
Feyndri'hal hatte zugegeben gemischte Gefühle dieses Wesens gegenüber, so entschied er sich, sie erst einmal lange Zeit aus sicherer Distanz zu beobachten. Saskia erzählte ihm außerdem, sie sei der Zauberei mächtig – und mit Illusion war nie zu spaßen. Soviel wusste er.
Er kramte in seinen Bucherinnerungen nach Anhaltspunkten über Lebensweise und Sozialverhalten, musste jedoch schnell feststellen, dass es weder ausreichend, noch realistisch genug für einen Goblin war. Twiggy da, war realistisch und sehr uneinschätzbar wild. Also würde er sich nur auf seinen eigenen Instinkt und seine eigene Wesensart verlassen können, um den richtigen Ton bei ihrem Erstkontakt zu treffen. Wenn das überhaupt möglich war. Immerhin war sie der Sprache - laut Saskia - mächtig. Doch auch Saskias Erfahrungen konnten hier in dieser Situation nicht weiterhelfen. Wobei es schon hilfreich war, diese Kreatur dadurch zumindest in der Gestalt identifizieren zu können.
Eine ganze Weile beobachte er also die Goblinhexe hoffentlich verdeckt genug, wie sie auf die hiesige Reaktion des Verschwinden dieses roten Wesens reagierte. Bedroht. Ihr Gebaren schüchterte ihn zugegebenermaßen stark ein. Ihm war klar, das - obwohl das rote Etwas ihn selbst angegriffen hatte, es allein durch Alexis seine Daseinsberechtigung in dieser Gruppe fand. Also musste sie auch eine haben. Erste Eindrücke hin, oder her. Er erlaubte sich dort wie immer kein Urteil drüber und vertraute dem Magier dahingehend, wie schon zuvor. Interessant war auch zu sehen wie auf diesen Tausch, wie der Elf auf Grund des Gesprächs um ihn herum durch diesen angeblichen Dämonenjäger nun nicht nur mehr vermuteten brauchte, allgemein reagiert wurde. Leider konnte er nicht durch die verdeckte Palme sehen, wer getauscht wurde. Und ein Dämonenjäger? Sein Name war Harvald.

Des Elfen Augen suchten jene sprechende Person und fand sie schnell. Ein kurzer Blick über jene Gestalt ließ nicht unbedingt erahnen wer er war. Ihn umgab etwas anderes, was der Himmelself nicht auf Anhieb zu definieren vermochte. Hm. Die Augen. Er blickte zwischen ihm und Alexis kurz hin und her, straffte sich leicht und atmete ruhig, doch schluckte aus Reflex schwer. Er hatte solche Augen schon einmal gesehen in seiner Vergangenheit. Er jagt Dämonen, also war dieses rote Ungetüm ein Dämon. Schlussfolgerte er wohl somit richtigerweise. Anscheinend waren hier Dimensionen in Bewegung geraten die der Elf zwar schon erahnte, auf Grund seiner Erfahrung in Port Raven doch nicht in diesem Ausmaß in Zusammenhang bringen konnte. Bis jetzt. Es war beunruhigend, ja sogar sehr beunruhigend für ihn seinen Feind nicht einmal annähernd zu kennen; und erst Recht die Tatsache, dass dieser rote Dämon jetzt... weg war ließ ihn mehr als Schaudern. Ruhe bewahren... Ruhe. Und atmete tief. Er ließ aus Ablenkung seinen Blick weiter über die Oase schweifen und sein Blick fiel auf einen Hyänenwolf in der Nähe. Was er bei genauerer Betrachtung noch fand, waren Wüstenmänner die sich gruppierten und dennoch nicht aufeinander hockten. Unbewusst zog er eine Augenbraue hoch, als er den unbekannten Hyänenwolf wohl für sich als Wolfshund von Saskia identifizierte. Das ist kein Wolf Feyn, kein... Wolf. Hatte Saskia untertrieben? Definitiv! Oriak unterdessen, blieb in der Menge für ihn verborgen. Der Wolf war da. Das reichte, um dessen Anwesenheit zu definieren. Er wandte sich von seinen verworrenen Gedanken ab und blickte wieder an einer Antwort interessiert zu Judal.
 
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