ER, kann wirklich zaubern. Das dachte sich Saskia, als sie über die Menge sah, die sich vor ihnen gebildet hatte. Es waren nicht alle, aber es war ein Großteil der Flüchtlinge die sich der zuerst kleinen Menschentraube angeschlossen hatten und nach jedem weiteren Satz von ihm, wurden es mehr und mehr. Sie sah, wie der Mann die Beere zückte, erzählte was Lea damit anstellen sollte und was er über sie sagte. Es klang so, so ermutigend. Doch dann sprach er nicht mehr nur zu Lea, sondern hatte sich wohl erhoben, er sprach die Menge an, Frauen, Männer, Jüngere, Ältere, Kinder... Sie alle standen gebannt, manche andächtig, manche ehrfürchtig, einige mit einem mutigen Blick in den Augen, andere in Ehrfurcht da.
„Ich kann dir mein Holzpferdchen schenken, dann kannst du darauf reiten.“ erklang mutig eine kleine Jungenstimme Richtung Oriak, als dieser von Soldaten sprach die mutig in eine Schlacht ziehen und tausende von Feinden niederstrecken könnten. Saskia stockte der Atem in der Kunstpause. Auch sie dachte einen Moment über die tausend Soldaten nach und sah die Monster erneut, die sie schon im Hafen angriffen, wie sie weggerissen, zerrissen und aufgefressen wurden, doch auch, wie Speere sie schützen und Pfeile und Magie... Oriak redete weiter, zeigte über die Menschentraube über Lea und ihr Schiff, Saskia strahlte Lea an, sah dann gebannt zu dem Redner. Es war plötzlich muksmäuschenstill um sie. Alle hörten zu. Er hatte Recht, ohne sie wäre keiner von ihnen hier, er klatschte in die Hände und die Leute machten mit, „Jaaa genauu.“ erklang es durchbrechend dann aus der Menge Lea bekam von den Flüchtlingen hier auf die Schulter geklopft, die Hände geschüttelt, sie wurde sogar umarmt „Danke... vielen Dank!“, rannen die Tränen einer Frau ihre Wange entlang, als sie Lea für ihr Leben dankte, der Applaus wurde stürmisch, jubelnd als begriffen die Leute jetzt erst, das sie wirklich noch lebten und es geschafft hatten. Viele fielen sich in die Arme, weinten – vor Glück darüber. Der Wüstensohn redete unterdessen weiter auf die Menge ein, die nun immer lauter in ihren Stimmen wurde, Oriak beipflichteten, nickten, ihre Fäuste hoben um sich zu wehren, als sie daran dachten was ihnen angetan wurde. Einige hoben sogar beide und hämmerten euphorisch aufgestachelt in die Luft, als er sie anschrie „Das müssen wir alle tun!“
„Jaaaa“, „Genaaau“ der Applaus wurde euphorisch, die Menge war aufgeheizt, Mut fasste sich im Blick der meisten Männer, die Frauen hielten verzückt die Hände vor den Mund und himmelten ihn an. Einige Ältere in den hinteren reihen schüttelten mit dem Kopf bei soviel Wagemut „Das klappt nie!“ wurden auch Stimmen laut „Er hat Recht!“, stimmten andere dagegen und freuten sich „Ich kann Handwerkern.“, „Ich schreinern!“, erklang es unter der Menge, die ersten fanden sich zusammen und wollten etwas bewegen „Ich kann schön maaalen.“ sagte ein kleines Mädchen schüchtern und drehte sich dabei immer halb im Kreis auf ihren Fußspitzen, sie hielt dem Sohn der Wüste ihre Puppe hin. Saskia schlug verzückt die Hände vor's Gesicht und musste leicht auflachen vor Staunen. Oriak sprach von Stärke und die Menge jubelte. Die Menschen brauchten Hoffnung, Der Mann gab ihnen Hoffnung und Glauben, den Glauben an sich zurück. Nein, sie waren nicht klein, nein, sie waren nicht besiegt, sie alle standen hier und hatten überlebt! Er klatschte in die Hand und die Menge rief vereint „Wir schaffen daaas.“ Ein Raunen ging durch dann durch die Menge, sie wurde still der Blondschopf begann über sich mit einem Ich... Er sei kein Redner, die Menge schwieg bedächtig, sah ihn hoffnungsvoll an. In vielen Gesichtern waren Fragezeichen zu sehen, er hatte ihre gesamte Aufmerksamkeit in dem Moment. Vielen sah er in die Augen, die Menge sah in seine: Er fragte sie: Warum. Warum er da stehe. Die Stimmung glich einer Sonntagspredigt in der ein Pfarrer mahnte sich nicht aufzugeben, auch über die eigenen Grenzen zu gehen, in Zeiten der Not zusammenzustehen. Man wäre nicht allein. Man könne die Zeit nicht aufhalten, die weder gut, noch böse ist und der Mensch das Schicksal in seiner Hand hält über die Zukunft und das jetzt etwas getan werden müsse. Der Mann aus Melakim redete davon, auf seine Weise... auf seine ganz eigene Weise, still und nicht laut – und die Menge, war auch still und nicht laut. Männer nickten stumm, die Leute nickte untereinander einvernehmlich, sah sich an. Einige Frauen weinten über die hoffnungsvollen Worte, Kinder schwiegen auf Grund dieser leisen Stimmung aller. Doch dann, endete er mit einem Appell und wollte etwas trinken. Doch die Menschen begannen zu klatschten, dann zu jubeln, sie klopften Lea auf die Schulter, rüttelten sie erfreut, sahen sie an, lächelten auch näherten sie sich Oriak auf die selbe Weise, sofern Zottel nichts dagegen hatte, würde er mit Schulterklopfen und Händeschütteln überschüttet, es wurde sich bedankt... Hinten im Schiff zog jemand ein Tamburin aus seinem Sack und schlug einen Takt an, Matrosen der in den Wanten über ihnen hingen zückten Muntamonika und stimmten ein, Shantys wurden angestimmt, die Menschen wandten sich nach einer Weile um, begannen sich zu gruppieren, redeten ermutigt über die Zukunft, was wer zu tun gedenkt, Handwerkern, Fischer, Schreiner, Töpfer, Musiker zückten verbliebene Instrumente, Menschen trommelten auf den Kisten oder stampften mit dem Fuß und dann... begannen die Kinder zu tanzen und mit ihnen die Frauen. Reigen bildeten sich, die fröhlich über das Schiff zu hüpfen begannen, Kinder kringelten sich dazu tanzend in einem Kreis, Männer tanzten mit, die Stimmung war ansteckend. Maultrommeln erklangen munter und die Menschen feierten ihr Überleben, ausgelassen den Neuanfang. Auch Saskia klatschte in die Hände, doch anstatt mitzutanzen wie sie es gerne täte, half sie Planen und Decken zu sammeln. Nicht alle passten unter das Deck für die Nacht und sie, hatte schon sooo häufig Zelte errichtet, sie wollte ihr Wissen an diese Menschen weitergeben. Und so wurden die Planen verknotet mit den übrigen Seilen des Schiffs zu kleinen Unterkünften an Deck. Knotentechniken wurden ausgetauscht, zwischen Matrosen, Saskia und Laien und die Menschen fanden unter ihnen Schutz und Geborgenheit, versammelten sich dort um zu sprechen über die Zukunft, was getan werden kann und planten, lasen Geschichten oder legten sich friedvoll und erschöpft schlafen, während Saskia strahlte. Irgendwann ließ sie sich an einer der Kisten nieder und saß neben einer Gestalt die verdeckt kauerte nahe Evan und Lea. „Pheew, Ganz schön viel Arbeit, aber ist es nicht schön, wenn man helfen kann? Kann... kann ich auch etwas für Euch tun?“ strahlte sie naiv die dunkle Kapuze an die neben ihr saß. Sie hatte keine Ahnung, das sie neben einer Goblindame saß, die zuvor noch ihr Haustier einfing und eigentlich für das alles hier, der Stein des Anstoßes war. Doch dann bemerkte sie Zottel, der Knurrte. Sofort stand sie auf und drückte sich weg von der Gestalt als sie den Hyänenwolf sah, er knurrte nicht wegen ihr, soviel stand fest: "O... O Oriak??" sie wich zurück. Die Menge bekam davon nichts mir, doch Saskia war sehr angespannt auf einmal wieder und drückte sich hinter einen Mast.