RPG Endless Travellers: Darkness Rising

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Er nahm seinen Turban wieder entgegen und steckte ihn weg. "Ich bin ein Mensch mit vielen Geheimnissen, glaube ich und doch hab ich keine Geheimnisse, versteht ihr? Mich kann man fragen, was man will, wenn man nur darauf gefasst ist, auch eine entsprechende Antwort zu kriegen. Hier lautet sie wie folgt, es gäbe wohl eine Hand voll Leute, denen es Leid täte, wenn ich nicht mehr bin, aber das ist fast nicht der Rede wert, wirklich. Und ich finde es ganz gut so, es trägt zur Leichtigkeit und Gelassenheit, selbst in einer solch schweren Zeit bei, wenn man weiß, dass man wenig und so wahnsinnig viel zu verlieren hat. Das ist vielleicht nicht leicht zu verstehen, aber man sagte mir einmal, ich sei ein Mensch voller Widersprüche." erklärte er schmunzelnd. "Ihr habt bereits erzählt dass ihr Gaukler seid, seid euch dessen bewusst, dass ich zwar hervorragend die Kunst beherrsche, den Anschein zu erwecken, zuzuhören, aber das ich es darüber hinaus auch wirklich kann, zuhören. Und bei einem solch spannenden Gesprächspartner wie ihr es seid, sowieso. Bei der Gelegenheit, danke für das fruchtbare und anregende Gespräch, macht mir sehr Spaß!" Er hörte ihr weiter zu und erwiderte dann: "Aber ich bin keiner von den Guten, das müsst ihr wissen. Auch bin ich nicht böse. Ich bewege mich im Schattenreich, welches dazwischen liegt. Ich habe schon Dinge getan, die waren furchtbar, aber auch Dinge, die eigentlich die Helden tun sollten."
 
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Saskia lauschte mit Bedacht und ließ ihn abermals ausreden. Doch dann schwieg sie eine ganze Weile ihn nur aus eisblauen Augen anblickend und überlegte. Jetzt wurde Oriak ihr leicht unheimlich und wunderlich bei seinen Sätzen. „Ich sagte lediglich ihr seid sehr nett. Mehr nicht. Und seid bedankt für die Antwort, meiner unangemessenen Frage. Ich hatte kein Recht das zu erfragen und es war unbedacht.“ sie sah ihn ernst an und wich nicht seinem Blick aus. „Nun...“ lockerte sie wieder ihren Blick auf und striff die Decke von den Schultern, als sie dabei aufstand „... mir ist nun warm genug.“ und faltete sie einigermaßen zusammen, bevor sie diese lächelnd zurückreichte. Ihr Mantel hat die Meiste Nässe aufgesogen und bevor die Decke auch noch durchweicht wollte sie lieber keine Umstände mehr machen. „Danke für die Decke, die tröstenden Worte, das Gespräch Oriak, Sohn der Wüste.“ sah ihn lächelnd an, dann das Kind, Timmi und blickte seufzend hinauf in die Segel. Dann wandte sich sich wieder der Gruppe zu.
 
Oriak nahm die Decke entgegen und dankte der jungen Frau herzlich. Er stand jetzt auch auf, schüttelte die Decke, rollte sie zusammen und steckte sie wieder an ihren Platz. Dann pfiff er und Timmi rannte auf ihn zu, er nahm ihn auf: „Na, habt ihr schön miteinander gespielt?“. Fragte er lächelnd, Timmi quietschte vergnügt und steckte ihn in seine Tasche. Dann ging er auf den Jungen zu. „Hey, wie geht es dir?“ fragte er lächelnd und ging vor dem Kind in die Hocke. Sie redeten kurz und er stellte fest, dass der Junge gesprächiger geworden war. Das war gut. Dann schickte er den Jungen los, er solle sich etwas zu Essen besorgen. Oriak ging zu Zottel rüber. „Na du Hund? Alles klar?“ fragte er und lies sich neben ihm nieder. „Du hast schon Recht das wir aufpassen müssen. Wer weiß, was mit so einer Kraft noch alles geschehen kann. Da müssen wir wirklich aufpassen, am Ende stehn wir da und sind vereist…“ Oriak musste lachen: „Das wäre doch absurd.“ Er begann den Hyänenwolf zu hinter dem Ohr zu kraulen. „Ich habe ihr gesagt, dass wir zwei Seiten haben, ich hatte das Gefühl, dass es sie ein bisschen abgeschreckt hat, das wird vielleicht besser sein. wir müssen vorsichtig sein, immer wachsam, nur so schaffen wir es den nächsten Tag zu sehen, auch wenn es hier vermeintlich sicher wirken mag und auch wenn sie nett wirken mag. Es wird auch irgendwann einmal wieder Zeit, dass wir wieder Boden unter den Füßen kriegen.“ sagte er und sah mit verträumten Blick aufs Meer hinaus.
 
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Die junge Frau fragte sie sich gedanklich leise selbst was hier wohl los war, als sie sich rücklings an der Reeling anlehnte und zu Evan und Lea sah, die diesen leicht böse ansah. Alexis neben ihr, sah ihrer Meinung nach nicht so aus, als hätte er etwas mit dieser magischen Lichtentladung zu tun gehabt oder diese gewirkt die sie so geblendet hatte. Obwohl er im Kampf mit Lichtfäden sehr gut hantierte, wirkte er für sie zu besonnen und ausgeglichen, um so etwas auf diesem Schiff zu tun. Dann sah sie noch einmal zu Oriak hinüber und musterte ihn von ihrer Position aus. Der Hyänenwolf hatte auf sie reagiert, aber nicht auf die magische Entladung. Sie war froh, dass ihm nichts passiert war außer ein paar eingepuderte Handschuhspitzen und Fußspitzen. Sie lenkte ihren Blick wieder auf Evan. Lea wirkte böse auf ihn. Evan schien seine Aufmerksamkeit auf eine Gestalt zu richten und auch Saskia folgte dieser Aufmerksamkeit. Hier war es jetzt unheimlich und so zog sie ihren Mantel enger um sich, während der Wind langsam ihre Haare und Mantel trocknete. Sie konnten nirgens fliehen, wenn sich ein feindliches Wesen an Bord geschlichen hätte. Was unlogisch war, oder?
 
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Immer wenn Twiggy geglaubt hatte, sie könnte die Menschen endlich richtig einschätzen, dann passierte so etwas und zeigte ihr deutlich, dass sie keine Ahnung hatte. Völlig verdattert starrte sie auf den Boden und brachte keinen Ton heraus. Wie sollte sie jetzt darauf reagieren? Sie schwankte zwischen einer menschengerechten Antwort, oder einer Antwort die man vermutlich von einem schwachsinnigen Goblin erwarten würde. Bis jetzt war ihr noch nie jemand begegnet, der einen Skorpion als Haustier einordnete. Normalerweise reagierten Menschen entweder mit „Ieeee! Nimm das weg!“ oder mit „Ich hau da jetzt drauf.“ Nur hier irgendwie nicht. Ob dieses Menschenweibchen neben ihr auch einen Skorpion ihr Eigen nannte und deshalb wusste, dass Krabbler nicht wirklich gefährlich war?
Noch überraschender fand Twiggy jedoch, natürlich neben der Tatsache noch unversehrt und am Leben zu sein, dass ihr plötzlich Geschenke gemacht wurden. Ihr, einem Goblin! Etwas zu Essen. Und ein magisches Wunderheilmittel gegen Übelkeit? Skeptisch starrte sie auf die winzige braune Beere auf ihrem Schoß. Das kleine Ding reichte, um sie von ihrem Elend zu erlösen? Vorausgesetzt, Menschenmedizin funktionierte überhaupt bei Goblins...
So verlockend sich das auch anhörte, noch stärker war allerdings ihre Furcht davor, sich plötzlich am falschen Ende einer Waffe wiederzufinden. Sie wagte es noch immer nicht, sich zu bewegen. Ihr viel zu großer Umhang schien ihr bis jetzt den Hals zu retten, da man sie nicht so genau darunter erkennen konnte. Setz dein Glück nicht unnötig aufs Spiel. Twiggy zog den Kopf ein, machte sich noch etwas kleiner als sie ohnehin schon war und schaute Evans Richtung. Sie vermied es, ihm direkt ins Gesicht zu schauen, weil ihr das Risiko zu groß war, dabei enttarnt zu werden. „Ja ....“ quiekte sie schüchtern und nickte zaghaft mit dem Kopf. „Wird.... nicht nochmal passieren...“ Sie sprach relativ langsam und leise, sehr darauf bedacht, die menschlichen Worte richtig auszusprechen und ihren Goblinakzent zu vermeiden. Und jetzt bringt mich bitte nicht um, ja?
 
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Alexis bekam von dem bunten Treiben um ihn herum wenig mit. Er studierte Gedankenverloren die Karte und versuchte seine Prioritäten zu ordnen.
Vorrausgesetzt der angesteuerte Hafen war sicher, gab es einiges zu tun. Sie brauchten eine Unterkunft - viele Flüchtlinge waren bei ihnen und vielleicht waren bereits viel mehr aus Goddar geflüchtet. Waren die Schatten ihnen gefolgt? Woher wusste er das schon? Die Viecher in Port Raven wirkten Chaotisch, ohne Führung. Wie die Perversionen von Tieren. Aber wenn sie einen Anführer hatten? Hatte Maestro diesen Augang geplant? Es wirkte eher, als wäre irgendwas schief gelaufen.
Dann zwang er seine Gedanken wieder in eine andere Richtung. Also im günstigsten Falle: Sie bekämen eine Unterkunft, was warmes zu Essen. Danach Wissensakquise in der Städtischen Bibliothek. Oder im dortigen Magierzirkel.
Alexis biss sich auf die Unterlippe. Er war noch nicht in Dujol gewesen, also wusste er zu wenig. Für gewöhnlich holte er sich vorab einige Informationen über den nächsten Ort ein, den er besuchen wollte. Als allein wandernder Magier war es nicht verkehrt sich die örtlichen Gepflogenheiten bewusst zu machen. Andere Städte, andere Sitten. Aber er war nicht mehr allein.
Also, Wissen über Magien zur Monster/Zauberabwehr. Was noch? Das waren seine Prioritäten, nicht unbedingt die der Gruppe. Oriak wollte seinerseits seine Quellen abrufen. Wie lange mochte das dauern? Sollte die Invasion aus Schatten über die Länder schwappen war ihre Zeit begrenzt...
Verdammt. Er war nicht gut in solchen Dingen. Bisher war er eher Mitläufer, Mitstreiter, Mitwisser gewesen. Entweder wusste igrgendjemand aus der Gruppe, was zu tun war, meistens Ta'nor. Oder sie hatten direkt einen Auftrag erhalten.
Aber jetzt... Die anderen hatten im Grunde die richtigen Fragen gestellt. Fragen, die er selbst hatte und nicht beantworten konnte. Sie schipperten hier, völlig abgekämpft, ins Ungewisse.

Er wurde aus seinen gedanken gerissen, als der Lichtzauber gewirkt wurde. War hier noch ein Magier an Bord? Lea und Evan hatten sich der Sache bereits angenommen. Es schien nichts ernsthaftes vorgefallen zu sein. Die Nerven lagen bei allen blank.
Dass der Tumult unfreiwilligerweise von einer Goblindame und ihrem Haustier ausging bekam er ganricht so recht mit. Er hatte sich entschlossen, ein paar Informationen über Dujol beim Kapität einzuholen. Der war sicherlich schon gut herumgekommen und wusste wohl auch einiges über Dujol. Alexis musste irgendwie seine Nerven beruhigen. Und Wissen half ihm dabei, so unnütz es auch erscheinen mochte.

Er klopfte an die Tür der Kapitänskajüte und wurde freundlich eingebeten. Als Alexis umsichtig die Tür hinter sich wieder schloß und sich zum Kapitän wandte, musste er blinzeln.
Das Bild wirkte surreal und er dachte erst seine Fantasie ging mit ihm durch, doch es war tatsächlich so: Der Kapitän war wie erstarrt, völlig ruhig, so als stünde die Zeit still.
Den Ursprung dieses Phänomens machte er sogleich aus, denn er kannte die Präsenz, die er nun wahrnahm.
"Magna. Ich hatte mich schon gefragt, wann du dich mal wieder zeigen würdest."
 
"Wenn wir in Dujol angekommen sind, werde ich Alic eine Depesche schicken, ihm von den Dingen die hier draußen geschehen berichten und um Hilfe bitten, wie ich ihn kenne wird er uns eine Gruppe Männer schicken, was meinst du?" fragte Oriak seinen pelzigen Freund. Zottel knurrte leicht. "Ihre Qualitäten werden wir gut gebrauchen können, auch wenn hier scheinbar keiner so Recht weiß, was wir tun sollen oder wollen. Aber du weißt ja, wir finden immer was, wir Streuner." Der Mann fuhr Zottel gedankenverloren durchs Fell. "Ich hoff bloß, dass bei denen da alles in Ordnung ist." Er dachte an die Menschen, die ihm lieb und teuer waren, die wenigen, jene, die weit weg waren, hoffentlich weit genug weg um von dem Mist hier nichts mit zu kriegen, so dachte er. Er saß neben seinem Begleiter an der Reling und streckte sich jetzt ausgiebig. "Wenn wir nur endlich da wären." bemerkte er gähnend.


 
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Lea sah Evan jetzt wieder etwas freundlicher an. "Ja in der Tat du hast schon recht Evan man kann nicht wissen ob etwas Giftig ist im Ersten Moment. Doch wäre er Giftig gewesen dann wäre er nicht so davon gedüst, sondern wäre erst in einer Abwehrhaltung und dann gleich zum Angriff übergegangen. Gerade wollte ich meine Lichtkugel los sicken damit der Skorpion sich verkriechen kann und ihr ihn nicht gleich tötet. Doch dann hatte der kleine Knips wie du ihn genannt hast die selbe Idee gehabt. Er wollte nur sein Haustier in Schutz nehmen. Doch seine Kugel hätte andere unschuldige hier auf dem Schiff treffen können da sie Stärker war. Meine ist eine Schwache Lichtkugel normalerweise, als ich sie jedoch länger gehalten habe als üblich wurde sie stärker als sonst. Dann habe ich legentlich mit meiner die andere Lichtkugel abgefangen, damit hier niemand von den ganzen Unschuldigen hier unnütz verletzt wurde. Da ihr ja selber seht wie zusammen gekauert die kleine Gestallt ist, werdet ihr bemerkt haben es Ihm oder Ihr selbst schlecht geht. Daher konnte sie gerade noch all ihre kraft aufbringen um ihr Haustier vor Dir in Schutz zunehmen. Dann drehte sich Lea nochmals zu der kleinen Gestallt um, als sie von dieser die Stimme hörte. Diese erinnerte sie an einen Gnom von der Beschreibung her von der Begegnung von dem Ihr einer der Lehrmeister ihr erzählte. Es könnte sich auch dabei um einen Schmächtigen Zwerg sich handeln auch diese Beschreibung passte auf die Gestalt. Lea hatte viele Erlebnisse von ihren beiden Lehrmeistern und auch dem Knecht gehört. Von vielen Begegnungen mit Gestalten die nicht nur Menschlich oder Elfisch waren. Schnell sammelte sich Lea wieder " Ihr solltet bitte mit bedacht hier mit Lichtmagie umgehen. Sie könnte leicht das Schiff mit uns allen hier drauf in Brandt setzen. Und versucht euch jetzt vom Schreck zu erholen. Keine Angst euch wird hier nichts geschehen, Ihr habt mein Wort keiner wird euch etwas tun. Also benutzt keine Magie mehr die das Schiff hier sehr stark beschädigen kann." Dann drehte sich Lea wieder zu Evan um. "Kommt lass uns wieder zu den anderen zurück gehen. Es gibt hier keine wirkliche Gefahr mehr." Dann machte sich Lea wieder auf den Rückweg zu den Anderen. Da kam Geo wieder Poltern der mit dem Schlüssel auf sie zu. Lea blieb kurz stehen damit Geo wieder an ihr hochklettern konnte. Der es sich wieder in ihrere Kapuze gemütlich machte. Als Ihr Frettchen wieder sicher in ihrer Kapuze lag, ging Lea etwas Langsamer wieder weiter zu den Anderen. Es kehrte wieder ruhe auf dem Schiff ein. Einige Kinder hatten ein Muster auf dem Boden gemalt und Spielten mit Steinen darauf. Neben dran saßen zwei Ältere Damen die zusammen Lachten. Dann stellte sich Lea wieder neben Alexis hin.
 
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Saskia rutschte jetzt an der Reeling hinunter als Alexis sich zurückzog und plumpste auf ihren Po. Sie war k.o von all den Anstrengungen und von ihrem plötzlich ungewollten Ausbruch. Sie konnte keinen Blick auf die Karte erhaschen soviel stand fest, doch hier war ständig die Rede von Riin und Dujol. Wie es dort wohl jetzt war? Sie lehnte mit dem Kopf an das Holz des Schiffsrumpfs und schloss einen Moment die Augen. Seufzte leise und fühlte sich unnütz. Leise hörte sie Lea sprechen und wie sie mit Evan sprach, Magie erwähnte, Licht erwähnte dämmerte es Saskia. SIE hat diese Magie gewirkt? Whou. Als Lea wieder zu ihnen kam, kauerte Saskia müde auf ihrem Po nicht weit von ihr Oriak samt Freund. „Alexis is wohl gerade fragend zum Kapitän gegangen. Ich habe ihn auch nicht mehr erwischen können um zu fragen was nun werden soll. Was glaubt ihr beide, Lea und Oriak... was haltet ihr von der Sache uns dem entgegenzustellen? Und wie könnte sich jeder nützlich machen um gemeinsam so etwas großes zu bewirken? Alexis ist so schweigsam auf einmal geworden... ich will ihm helfen, weiß aber nicht genau wie.“ sie sah in Richtung wohin er gegangen war. Er und der Wolfsgeist. „Wir brauchen einen Plan.“ meinte sie, sah zu Oriak und dann zu Lea hinauf „...und zwar einen sehr sehr guten. Wie habt Ihr beiden denn die Katastrophe so erlebt ihr beiden? Ich für meinen Teil wurde erst damit konfrontiert als schon alles zu spät war und ich fliehen musste.“ Sie wollte die Geschichte nicht nochmal erzählen müssen. Immerhin wussten Oriak und Lea schon, das sie Gauklerin war und Eismagie wirkte und auch Evan wusste es. Was sie nicht wusste war, wie die anderen beiden, eigentlich drei und sah kurz zu Evan, es erlebten und sie war neugierig genug um die Geschichten der anderen zu hören. Waren sie auch so spannend und faszinierend wie die von Alexis? Immerhin war er mehr beteiligt darin als Saskia es hören wollte, doch es war gut so. Nun waren die anderen dran mit dem erzählen. Wie sie fand. Und immerhin war es ein Anfang für einen Plan Alexis zu helfen, wenn jeder den anderen ein wenig besser kennenlernen würde, richtig?
 
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Oriak sah Saskia an und begann zu sprechen: "Wir sollten uns auf jeden Fall daran versuchen uns dem in den Weg zu stellen." er deutete auf die Menschen die mit an Bord waren. "Seht in die Gesichter dieser Menschen, seht in diese Augen. Diese Leute wollen ihr Leben zurück. Wenn ich in diese Augen seh, dann sehe ich darin auch die Aufforderung an mich das Meinige dafür zu tun." Er zeigte mit seinem Finger auf: "Ich kann ihnen aber nicht ihr Leben wieder geben, aber ich kann dafür kämpfen, dass es wieder anders wird, ich denke, so vieles ist besser als das hier." Jetzt zeigte er auf die beiden Frauen vor ihm: "Seht euch an. Ihr seid zwei junge Frauen, was wenn ihr einmal Kinder habt? Was, wenn sie euch fragen, was habt ihr getan. Was sagt ihr dann? Fragt euch selbst. Ich kann, möchte und werde niemanden zwingen mit mir zu gehen, aber ich werde gegen diese Feinde ins Feld ziehen, das hab ich diesem Jungen versprochen und diesem Mädchen auch." erklärte er und zeigte in Richtung der Menschen. "Sie sollen in einer besseren Zeit leben können, also brauchen wir welche, die für diese bessere Zeit einstehn. Solch einer möchte ich sein. Und ich weiß, am Ende werden wir viele sein. Und jeder kann etwas tun. Ich und die Meinen, wir sind die, die sich im Schatten halten, wir sind die, die Wissen klauen und die, die den Feind dort angreifen, wo er es nicht erwartet. Ich werde, sowie wir in Dujol gelandet sind eine Depesche schicken und meinen Ziehvater um Hilfe bitten, ich bin mir sicher er wird, so er entbehren kann, Männer schicken, dann sind wir schon mehr. Wir sind keine Krieger, steckt uns nicht in eine Schlachtreihe, da verrecken wir, aber schickt uns hinter den Feind, dann wird es für ihn schlecht ausgehen. Und so kann jeder etwas tun. Wir werden alle brauchen. Heiler, die die Menschen heilen, Lehrer, die das Wissen der Welt in dieser chaotischen Zeit bewahren und weitergeben. Jene, die sich um die Kinder kümmern, während andere kämpfen. Andere die Versorgungs- und Handelswege schützen. Und und und noch viel mehr." jetzt deutete er auf Sasika. "Von eurer Macht hab ich schon eine Andeutung erlebt und da schlummert noch viel mehr, seht euch nicht so schwach und das Wissen um die rechte Verwendung dieser Kräfte, das kommt schon, ihr werdet sehn. Ihr..." der Finger wanderte weiter, blieb bei Lea hängen: "Könnt heilen wenn ich mich nicht irre, außerdem," fügte er schmunzelnd an: "Habt ihr zwei Dolche, die ihr ja schon in den Dienst der Sache gestellt habt. Das mag klein wirken, aber wer kann schon wissen, vielleicht sind es am Ende aller Tage, nach allen Kämpfen und Wirkungen, die bis dahin passiert sind, ja die Kleinigkeiten, die in der Menge den Unterschied machen, wer weiß das schon? Und zu guter Letzt," sagte Oriak und legte seine Hand auf Zottels Kopf: "Sind wir nicht allein. Ich habe gesehen, was Menschen alles schaffen können, wenn sie nur wirklich wollen und wenn wir auch noch andere Wesenheiten davon überzeugen können, mit uns an unserer Seite zu stehen, dann kann das gut werden." Oriak musste lächeln: "Auf jeden Fall kann dies alles hier der Beginn einer wunderbaren Geschichte sein, die wir mit schreiben werden. Wir müssen nur darauf sehen, dass wir am Ende der Geschichte noch auf der Seite der Lebenden wandeln, das wäre gut. Auch..." Oriak wurde wieder ernst: "Auch wenn es nicht ohne hohe Verluste ausgehen wird und einige von uns vielleicht nicht das Ende dieser Reise, dieser Geschichte sehen werden, aber das gehört dazu. Man lebt immer auf Lebensgefahr, das kann lange Jahre gut gehn. Wir sind noch auf diesem Schiff gefangen, ich würde euch vorschlagen, nutzt die Zeit, werdet euch klar über euch selbst und die Rolle, die ihr in dieser Zeit nehmen wollt, was wollt ihr tun? Fragt euch selbst und sucht eine Antwort, so können wir jetzt hier auf dem Schiff diese Angelegenheiten klären, sodass wir nicht erst an Land groß darauf warten müssen ob sich nun jeder entschieden hat mit uns, wer das dann auch immer sein mag, zu gehen oder nicht. Ich habe etwas, das kann man bei schlechtem Licht einen Plan nennen. Bei Tag betrachtet verkümmert es zu einer Idee, aber immerhin, nehm ich auch. Danach werde ich versuchen vorzugehen. Dazu werde ich Dujol einige Besorgungen machen, mit einigen Leuten reden, zu meinem Glück war ich dort schon mal und kenne manche. Ich werde des weiteren verhandeln müssen, einige Dinge in Auftrag geben müssen und nach Wissen suchen. Da wäre es gut, wenn ich Zeit für hätte und nicht so viel hier mit der Besatzung dieses Schiffes mit befassen müsste. Und..." er sah Lea an. "Ich werde Geld brauchen, etwas Geld. Normalerweise ginge es ohne, ich würde es mir einfach selbst besorgen, aber die Zeit ist diesmal dafür zu knapp. Wenn ihr mir da ein kleines Kapital leihen könntet, dann kann ich damit schon gut anfangen. Denn das wird auch sehr wichtig sein, für den weiteren Verlauf, wie teilen wir unsere Zeit ein? Solange wir den Feind nicht kennen, sollten wir immer davon ausgehen, dass die nächste Schandtat bereits vorbereitet wird, also müssen wir rasch sein und dürfen nicht zu viel Zeit ungenutzt verstreichen lassen."
 
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Lea hörte gebannt Oriak zu, als sie bemerkte das ihre Hand weh tat in der sie die Lichtkugel gehalten hatte. Ihre Wund war nicht schnell wieder zugeheilt, wie es Normal der Fall war. Ihre Magischen Kräfte waren durch die Starke Lichtkugel völlig verbraucht worden. Das war der Grund warum Ihre Wunde nicht mehr zuheilen konnte. Bis ihre Magischen Kräfte wieder so weit aufgeladen sind, das sie sich wieder selbst wieder heilen konnte wird es einige zeit brauchen. Als Lea ihre Gedanken wieder unter Kontrolle hatte. "Es tut mir leid euch enttäuschen zu müssen ich bin jedoch keine richtige Heilerin. Besitze legentlich das wissen über die Heilpflanzen und Heilkräutern, wie man diese richtig verwendet um anderen zu helfen. Doch ich selbst kann keine Krankheiten oder Vergiftungen frühzeitig erkennen, denn dafür fehlt mir einfach die Begabung dazu. Meine Magischen Kräfte habe ich eben für die Lichtkugel ganz verbraucht, daher kann meine Wunde auf meiner Hand nicht mehr von selbst sich heilen. Ich besitze die Begabung mich selbst zu heilen, solange ich meine vollen Magischen Kräfte zur Verfügung habe. Klar kann ich euch von meinem Geld geben, wenn ich euch welches gebe dann nur wenn ihr einverstanden seit es als Geschenkt an zunehmen. Wenn ich mit meinem Geld euch Helfen kann , dann möchte ich es nicht zurück haben. Hoffe das es für euch Okay ist." Damit es Oriak ihr auch glaube, nahm Lea ihre Hand aus der Tasche der Robe. Daraufhin hob sie ihre Hand so hoch das er ihre Wunde genau sehen konnte. Dann nahm sie die Hand wieder runter und steckte sie in die Tasche ihrer Robe. Danach schaute Lea zu Saskia. "Die Katastrophe habe ich erst mitbekommen als der Kapitän mit seiner Mannschaft und mir im Hafen von Port Raven halt gemacht hatten, um unsere Vorräte für die große Reiße ein zu kaufen und als wir gerade mit dem einladen Fertig waren. Sahen wir wie sich ein Schlund über die Stadt öffnete, aus dem diese Kreaturen gekommen sind. Ob meine beiden Lehrmeister und der Knecht auch so einen Angriff in ihrer Stadt hatten weiß ich noch nicht." Lea schaute zu den Menschen und dann wieder zu Oriak und Saskia.
 
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Der Wüstensohn erlangte Saskias gebannte Aufmerksamkeit, als er zu sprechen begann. Gefolgt von sehr aufmerksamen Augen, einem leicht geöffnetem Mund und ihr Atem erst! Saskia beherrschte sich, sonst würde ihr Herz noch einen unliebsamen Satz machen, oder sie noch eine Fliege verschlucken. So wusste Saskia genau wie ihr geschah und musste unverhofft leise und ungläubig mit vor gehaltener Hand loskichern. Oriak hatte ihr ja schon zuvor angedeutet, wie er sein kann. Ihre Gedanken beschrieben den Mann für sie in diesem Moment als äußerst charismatisch und als sie sich umsah, verstand sie auch warum. Miranda hatte sich mit zwei Frauen hinzugesellt, einige Männer, die Saskia beim auftakeln geholfen hatten auch. Ein Junge, ein Mädchen und ein weiteres stand vor Miranda, die sich auch hinzugestellt hatte. Ein Alter kam gerade hinzu und lauschte nickend. Sie alle hörten zu, nicht alle hörten genau hin, doch Saskia sah wie sie eine Traube bildeten, sie alle gebannt lauschen, dabei hatte Oriak noch nicht einmal geendet. Es war fantastisch, wie in alten Zeiten wo der Direktor zum Auftakt „Manege frei!“ rief und die Vorführung begann. Saskias Augen glitten leicht aufgeregt über die Menge, sahen zu Lea, in die Kinderaugen, in die Augen von Miranda und... schauten Oriak an, Zottel, wie er die Hand auf den Kopf gelegt bekam. Und Saskia musste aufpassen, nicht verzückt in die Hände vor Begeisterung zu klatschen. Sie hörte zu, sie hörte gebannt zu, und lauschte wie schon zuvor seinen Worten, still. Sie hatte bloß zwei, drei Fragen gestellt, einen Satz gesagt und Oriak und Lea fesselten Menschen vor sich mit ihren Worten. Doch Saskia beherzigte, was er ihr außerdem noch zuvor alles mitgeteilt und gesagt hatte, als er mit ihr alleine hockte. Und so blieb ihr Herz ruhig, ihr Atem ebenso und sie, gefasst als sie dann die Gelegenheit für das Wort ebenso nach Aufforderung ergriff:

„Ich werde mich ebenfalls in Dujol umsehen, vielleicht finde ich einige Gauklerkontakte und kann ihnen unsere Geschichte erzählen. Sie können mir berichten, was so landwärts vor sich geht und wo die neuen Sammelplätze unserer Familien sind, sie können helfen mit Lager und Unterkunft, Schutz und Deckung. Wir Familien halten zusammen und haben große Zelte, die viele verbergen können. Und wenn wir nicht zu stark dezimiert wurden, werden Augen und Ohren wie Raben über das Land fliegen können und darauf achten, wenn sich Schatten regen oder ungewöhnliches passiert. Wir haben selbst nie viel, deshalb können wir keine großen Ressourcen oder Lebensmittel stellen, doch... wir sind beständig in der Familie und achtsam Fremden gegenüber. Und wir können kämpfen... wenn wir denn müssen.“ und nickte in Richtung Oriak. Dann zu Miranda. Sie hatte so eine Ahnung, das sie sich um die Kinderversorgung mit anderen Witwen kümmern würde und einen Großteil der hintergründigen Organisation dieser Leute mit einigen anderen, die hier an Bord waren. Dann meinte sie zu Lea: „Vielleicht kann Oriak euch verbinden, ich habe leider kein Verbandszeug bei mir, aber etwas Alkohol vielleicht zum desinfizieren?“ sie lächelte lieb. „Ihr habt also den Lichtzauber gewirkt Lea, das ist ja fantastisch. Ich wusste gar nicht das ihr das könnt.und klatschte nun doch kurz in ihre Hände. Sie fühlte sich nicht mehr alleine und durch Leas Kräuterkunde gut an den alten Alchemisten in ihrer ehemaligen Truppe erinnert. Sie fühlte sich wohl und lächelte gelöst.
 
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Oriak hörte ihre Worte, dann wühlte er in einer seiner Gürteltaschen, bis der die rauhen Blätter der Wüstenstachelbohne gefunden hatte, er zog sie hervor: "Hier Lea, nehmt die. Das sind Blätter der Wüstenstachelbohne, reißt sie klein, am besten kaut ihr sie, sind aber sehr bitter dann in etwas Wasser geben, einen halben Bogen Pergament zugeben und das Ganze zu einem Sud zerstampfen. Diesen tragt ihr auf, der sollte helfen." Er reichte ihr die Blätter, dann sprach er direkt weiter: "Und damit das klar ist, ihr mögt keine richtige Heilerin sein und doch könnt ihr was. Das ist genau das was ich meinte." erklärte er und deutete bei jedem Wort des letzten Satzes mit dem Zeigefinger auf sie: "Jeder kann etwas tun! Jeder kann etwas geben! Jeder kann helfen! Jeder ist wichtig! Was meint ihr, wie ziehen Soldaten in eine Schlacht? Indem sie daran denken, dass sie als einzelne niemals tausend Feinde niederstrecken können? Oder denken sie daran, wie sie gemeinsam, selbst tausende zählend, eine hohe Anzahl Feinde niederringen können? Was werden die wohl denken?" Oriak machte eine Kunstpause, bevor er wieder weiter redete: "Ihr seid keine richtige Heilerin, nun gut, es sei und trotzdem könnt ihr was geben. Und trotzdem gebt ihr schon. Ohne euch, kein Schiff, ohne Schiff, kein uns. Wir wären alle dort hinten." Oriak zeigte über die versammelten Menschen zu der Stelle an der die unheilvolle Rauchsäule von Port Raven lange schon hinter dem Horizont verschwunden war. "Wären dort hinten und wären des Todes, vermutlich würde niemand von uns noch am Leben sein. Das habt ihr geschafft. Das wart ihr!" sagte er ihr und klatschte ein paar Mal heftig in die Hände. "Applaus, Applaus, Vielen Dank! Ich liebe mein Leben nämlich und sehe es gar nicht ein, es mir von diesen Dingern da zerstören zu lassen, ihr etwa? Und ich bin mir sicher, ihr habt noch viel mehr zu geben, wenn ihr nur wollt, es gibt immer was zu tun, ihr werdet sehn, ihr wisst es schon. Jetzt rafft euch auf und denkt an die Dinge, die ihr gut könnt und daran wie ihr sie hier sinnvoll einbringen könnt. Das müssen wir alle tun!" den letzten Satz schrie er fast. Er fuhr sich kurz durch die Haare, dann wandte der sich Saskia, dann fiel ihm noch was ein: "Ach und Danke für das Geld, das wird sehr helfen." sagte er mit Blick auf Lea und zeigte mit dem Finger auf: "Seht ihr, schon wieder was getan." Jetzt drehte es sich zu Saskia um und sah sie an. "Zelte sind eine gute Sache. Diese Menschen hier müssen ja irgendwo leben und wer weiß schon, wie die Dinge in Dujol stehen und wer dort überhaupt unterkommen kann. Das ist sehr gut, genau so kann und muss es gehn, Leute." sagte er in die Runde. "Jeder kann etwas, jeder hat etwas und jeder gibt etwas. Und dann haben wir viel!" erklärte Oriak gestenreich, welche die ganze Gruppe, die sich gesammelt hatte, erreichen sollten. "Und mit diesem viel werden wir dem Feind gegenüber treten, ihr werdet sehn, dann sind wir stark!" Auf stark klatschte der die Hände einmal laut über dem Kopf zusammen. Dann nahm er sie runter, rieb sie leicht an einander und sah einen stillen Moment lang in die Runde. "Ich." begann er wieder. "Ich bin kein Redner, ich bin kein Redner, niemals redete ich vor Leuten, war weder Politiker noch Adelsmann und doch stehe ich hier und halte eine Rede. Warum?" er sah in die Gesichter der Leute, sah einzelnen in die Augen. "Weil wir es versuchen müssen, wir haben keine Wahl. Wir können es versuchen, oder wir gehen direkt zum Totengräber, damit der unsre Maße aufnehmen kann. Ich habe mir das nicht ausgesucht, keiner von uns. Und doch passiert es, das Rad der Götter dreht sich immerzu, ohne Gnade, ohne Bosheit. Wir müssen die Zeit so nehmen, wie sie ist. Wir müssen sie nehmen und uns sagen. Wir tun jetzt etwas!" Dabei haute er mit der Faust mehrmals in die flache Hand. "Das, so glaube ich, müssen wir tun." sagte er leise. "Aber das kann ich nicht für euch tun!" fuhr er lauter fort. "Nein," er schüttelte leicht den Kopf und sprach ruhig weiter: "Das muss jeder für sich selbst tun, ihr müsst euch alle entscheiden, was ihr tun wollt. Nehmt euch die Zeit, die eine solch gewichtige Sache verlangt, aber kommt dann auch zu einer Entscheidung!" appellierte er an die Menschen. Dann pustete er einmal durch. "Und jetzt." sagte er mit einem leichten Lächeln im Gesicht: "Bin ich fertig und muss erst mal einen Schluck trinken." Er lachte leicht, nahm seinen Wasserschlauch zur Hand und nahm einen tiefen Schluck.

 
Twiggy lauschte aufmerksam und bestätigte dann mit einem vorsichtigen Kopfnicken, dass die Zurechtweisung von Lea angekommen war. Insgeheim fand sie es ziemlich lächerlich. Das was sie mit ihrer Magie erschuf waren Illusionen, Sinnestäuschungen. Ihr kleiner Lichtzauber von eben war... eben nur ein magisches Licht. Kein Feuerball oder dergleichen. Nur eine Illusion. Sie war ganz bestimmt nicht in der Lage, damit irgendetwas in Brand zu setzen, beziehungsweise jemanden direkt zu verletzen. Und selbst wenn wäre sie nicht dumm genug den Eimer abzufackeln, auf dem sie sich ja auch selbst befand. Die Goblinhexe legte den Kopf ein bisschen schief und starrte die Menschenfrau an. Aber sie konnte das? Mit einer simplen Lichtkugel in Anfängerstufe Dinge in Flammen aufgehen lassen? Sogar diesen Eimer hier? Twiggy musste sich unbedingt abschauen wie das funktionierte. Es hörte sich äußerst praktisch an.

Ein anderer Mensch, mitsamt Pelzmonster als Begleitung, begann eine Rede zu halten und zog damit die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich. Twiggy nutzte die Gelegenheit, um schnell die komische kleine Beere zu essen. Sah nach nichts aus, schmeckte auch nach nichts. Dass ihr das Ding nicht sofort wieder hochkam, wertete sie als gutes Zeichen. Vielleicht wenn sie ein bisschen wartete...? Schließlich richtete sie ein Ohr auf den redenden Menschen aus, was als kleine, sich bewegende Beule auf ihrer Kapuze zu sehen war, und lauschte dem, was der Kerl zu sagen hatte. Schien ja wirklich wichtig zu sein.

Hilfe für die Oberflächler. Kampf gegen eine Armee von Monstern. Damit eine Zukunft für alle schaffen, ja? Das war also das, worauf er hinauswollte? Aus Goblinsicht also eine effektive Methode, um sich selbst umzubringen. Im Gegensatz zu den menschlichen Zuhören zeigte Twiggy keinerlei Regung, keine Begeisterung, keinen spontanen Anflug von Tatendrang, einfach überhaupt nichts, sondern starrte die Gruppe einfach nur an. Und überlegte.
Die Oberflächler hatten nie etwas für ihre Art getan, nein, für sie war ihresgleichen kaum mehr als eine Plage. Und eine Plage wurde bekämpft, wenn sie auftauchte. Kein Goblin war gefragt worden, als ihr Zuhause von den Zwergen erobert worden war. Nein, wer nicht schnell genug wegkam, wurde kurzerhand niedergemetzelt. Twiggy mochte wetten, dass das andernorts auch so war.

Allein schon die Vorstellung, dass es ausgerechnet ein Gobin wäre, der jetzt diesen Oberflächlern half, ihre Probleme zu lösen... vollkommen lächerlich. Twiggy schüttelte den Kopf. Es war natürlich Blödsinn, auch wenn die Vorstellung, Oberflächler mit „ihr wurdet von einem Goblin gerettet“ ärgern zu können, irgendwie etwas reizvolles hatte... Nein! Bist du jetzt völlig verrückt geworden? Twiggy war kein Krieger und kein Held. Sie war ein kleiner, stiller Schatten der sich jeden Tag irgendwie durchmogelte. Sie war einer der Kleinen, die überlebten indem sie sich versteckten. Es war nicht ihr Kampf. Das ging sie doch alles überhaupt nichts an! Als ob sich überhaupt jemand dazu herablassen würde, sich mit einem Goblin zusammenzutun. Wenn, dann bin ich höchstens Köder. Oder Ballast. Den man notfalls ohne schlechtes Gewissen opfern kann. Ist es das was du willst? Nein! Und überhaupt... was hatte sie denn, dass die Rosahäute als „nützlich“ empfinden würden? Nützlich genug, um sie nicht sofort mit Tritten davonzujagen? Sie war gut darin, sich durchzuschlagen, ja. Sie konnte mit ihrer Magie umgehen, gut genug um selbst diese Schattenmonster zu täuschen, wie sie in den Trümmern der Stadt festgestellt hatte. Aber das war bestimmt nichts, das hier in irgendeiner Form von Bedeutung war. Also hör auf, darüber nachzudenken. Konzentrier dich lieber darauf, in einem Stück wieder von diesem Eimer runterzukommen. Sollen die Menschen ihre Probleme doch allein lösen.
Dankbar stellte sie fest, dass sich der Knoten in ihrem Magen gelöst hatte. Die kleine Beere hatte anscheinend funktioniert. Ob sie noch mehr davon auftreiben konnte, damit das auch für die restliche Zeit auf dem Wasser anhielt?
 
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Zottel blickte gelangweilt-gleichgültig durch die Runde, die sich um Oriak versammelt hatte, als er plötzlich etwas roch, gleich darauf hatte er die Quelle des Geruchs entdeckt. Ein einzelner Zweibeiner, der unter einem großen Mantel vergraben hinter jenen stand, die seinem Freund lauschten. Zottel zog den Geruch tief ein, er erhob sich langsam und vorsichtig. Wollte nicht das Oriak etwas merkte, aber er und die Zweibeiner waren alle vertieft, in ihre Reden. Der Hyänenwolf drückte sich an der Reling entlang aus dem Kreis raus, schüttelte sich kurz und lief nun langsam auf den Sonderling zu, der ihn mit seinem Geruch auf sich aufmerksam gemacht hatte. Das Tier erinnerte sich daran, es waren kleine graue oder grüne Wesen, die Oriak Goblins nannte und die nicht sonderlich gut schmeckten. Zottel trottete langsam auf den Sonderling zu. Lief zuerst eine Runde um den Fremden herum, langsam, drei Schritte entfernt und schnüffelnd. Zottel bemerkte, dass da noch ein zweites Wesen sein musste, eines von geringer Größe. Nachdem er seine Runde vollendet hatte, stand er vor dem Sonderling, legte den Kopf schief, die Nase zuckte noch zwei Mal, dann öffnete Zottel leicht das Maul und lies ein leises, aufforderndes Knurren hören.

 
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ER, kann wirklich zaubern. Das dachte sich Saskia, als sie über die Menge sah, die sich vor ihnen gebildet hatte. Es waren nicht alle, aber es war ein Großteil der Flüchtlinge die sich der zuerst kleinen Menschentraube angeschlossen hatten und nach jedem weiteren Satz von ihm, wurden es mehr und mehr. Sie sah, wie der Mann die Beere zückte, erzählte was Lea damit anstellen sollte und was er über sie sagte. Es klang so, so ermutigend. Doch dann sprach er nicht mehr nur zu Lea, sondern hatte sich wohl erhoben, er sprach die Menge an, Frauen, Männer, Jüngere, Ältere, Kinder... Sie alle standen gebannt, manche andächtig, manche ehrfürchtig, einige mit einem mutigen Blick in den Augen, andere in Ehrfurcht da.
„Ich kann dir mein Holzpferdchen schenken, dann kannst du darauf reiten.“ erklang mutig eine kleine Jungenstimme Richtung Oriak, als dieser von Soldaten sprach die mutig in eine Schlacht ziehen und tausende von Feinden niederstrecken könnten. Saskia stockte der Atem in der Kunstpause. Auch sie dachte einen Moment über die tausend Soldaten nach und sah die Monster erneut, die sie schon im Hafen angriffen, wie sie weggerissen, zerrissen und aufgefressen wurden, doch auch, wie Speere sie schützen und Pfeile und Magie... Oriak redete weiter, zeigte über die Menschentraube über Lea und ihr Schiff, Saskia strahlte Lea an, sah dann gebannt zu dem Redner. Es war plötzlich muksmäuschenstill um sie. Alle hörten zu. Er hatte Recht, ohne sie wäre keiner von ihnen hier, er klatschte in die Hände und die Leute machten mit, „Jaaa genauu.“ erklang es durchbrechend dann aus der Menge Lea bekam von den Flüchtlingen hier auf die Schulter geklopft, die Hände geschüttelt, sie wurde sogar umarmt „Danke... vielen Dank!“, rannen die Tränen einer Frau ihre Wange entlang, als sie Lea für ihr Leben dankte, der Applaus wurde stürmisch, jubelnd als begriffen die Leute jetzt erst, das sie wirklich noch lebten und es geschafft hatten. Viele fielen sich in die Arme, weinten – vor Glück darüber. Der Wüstensohn redete unterdessen weiter auf die Menge ein, die nun immer lauter in ihren Stimmen wurde, Oriak beipflichteten, nickten, ihre Fäuste hoben um sich zu wehren, als sie daran dachten was ihnen angetan wurde. Einige hoben sogar beide und hämmerten euphorisch aufgestachelt in die Luft, als er sie anschrie „Das müssen wir alle tun!“
„Jaaaa“, „Genaaau“ der Applaus wurde euphorisch, die Menge war aufgeheizt, Mut fasste sich im Blick der meisten Männer, die Frauen hielten verzückt die Hände vor den Mund und himmelten ihn an. Einige Ältere in den hinteren reihen schüttelten mit dem Kopf bei soviel Wagemut „Das klappt nie!“ wurden auch Stimmen laut „Er hat Recht!“, stimmten andere dagegen und freuten sich „Ich kann Handwerkern.“, „Ich schreinern!“, erklang es unter der Menge, die ersten fanden sich zusammen und wollten etwas bewegen „Ich kann schön maaalen.“ sagte ein kleines Mädchen schüchtern und drehte sich dabei immer halb im Kreis auf ihren Fußspitzen, sie hielt dem Sohn der Wüste ihre Puppe hin. Saskia schlug verzückt die Hände vor's Gesicht und musste leicht auflachen vor Staunen. Oriak sprach von Stärke und die Menge jubelte. Die Menschen brauchten Hoffnung, Der Mann gab ihnen Hoffnung und Glauben, den Glauben an sich zurück. Nein, sie waren nicht klein, nein, sie waren nicht besiegt, sie alle standen hier und hatten überlebt! Er klatschte in die Hand und die Menge rief vereint „Wir schaffen daaas.“ Ein Raunen ging durch dann durch die Menge, sie wurde still der Blondschopf begann über sich mit einem Ich... Er sei kein Redner, die Menge schwieg bedächtig, sah ihn hoffnungsvoll an. In vielen Gesichtern waren Fragezeichen zu sehen, er hatte ihre gesamte Aufmerksamkeit in dem Moment. Vielen sah er in die Augen, die Menge sah in seine: Er fragte sie: Warum. Warum er da stehe. Die Stimmung glich einer Sonntagspredigt in der ein Pfarrer mahnte sich nicht aufzugeben, auch über die eigenen Grenzen zu gehen, in Zeiten der Not zusammenzustehen. Man wäre nicht allein. Man könne die Zeit nicht aufhalten, die weder gut, noch böse ist und der Mensch das Schicksal in seiner Hand hält über die Zukunft und das jetzt etwas getan werden müsse. Der Mann aus Melakim redete davon, auf seine Weise... auf seine ganz eigene Weise, still und nicht laut – und die Menge, war auch still und nicht laut. Männer nickten stumm, die Leute nickte untereinander einvernehmlich, sah sich an. Einige Frauen weinten über die hoffnungsvollen Worte, Kinder schwiegen auf Grund dieser leisen Stimmung aller. Doch dann, endete er mit einem Appell und wollte etwas trinken. Doch die Menschen begannen zu klatschten, dann zu jubeln, sie klopften Lea auf die Schulter, rüttelten sie erfreut, sahen sie an, lächelten auch näherten sie sich Oriak auf die selbe Weise, sofern Zottel nichts dagegen hatte, würde er mit Schulterklopfen und Händeschütteln überschüttet, es wurde sich bedankt... Hinten im Schiff zog jemand ein Tamburin aus seinem Sack und schlug einen Takt an, Matrosen der in den Wanten über ihnen hingen zückten Muntamonika und stimmten ein, Shantys wurden angestimmt, die Menschen wandten sich nach einer Weile um, begannen sich zu gruppieren, redeten ermutigt über die Zukunft, was wer zu tun gedenkt, Handwerkern, Fischer, Schreiner, Töpfer, Musiker zückten verbliebene Instrumente, Menschen trommelten auf den Kisten oder stampften mit dem Fuß und dann... begannen die Kinder zu tanzen und mit ihnen die Frauen. Reigen bildeten sich, die fröhlich über das Schiff zu hüpfen begannen, Kinder kringelten sich dazu tanzend in einem Kreis, Männer tanzten mit, die Stimmung war ansteckend. Maultrommeln erklangen munter und die Menschen feierten ihr Überleben, ausgelassen den Neuanfang. Auch Saskia klatschte in die Hände, doch anstatt mitzutanzen wie sie es gerne täte, half sie Planen und Decken zu sammeln. Nicht alle passten unter das Deck für die Nacht und sie, hatte schon sooo häufig Zelte errichtet, sie wollte ihr Wissen an diese Menschen weitergeben. Und so wurden die Planen verknotet mit den übrigen Seilen des Schiffs zu kleinen Unterkünften an Deck. Knotentechniken wurden ausgetauscht, zwischen Matrosen, Saskia und Laien und die Menschen fanden unter ihnen Schutz und Geborgenheit, versammelten sich dort um zu sprechen über die Zukunft, was getan werden kann und planten, lasen Geschichten oder legten sich friedvoll und erschöpft schlafen, während Saskia strahlte. Irgendwann ließ sie sich an einer der Kisten nieder und saß neben einer Gestalt die verdeckt kauerte nahe Evan und Lea. „Pheew, Ganz schön viel Arbeit, aber ist es nicht schön, wenn man helfen kann? Kann... kann ich auch etwas für Euch tun?“ strahlte sie naiv die dunkle Kapuze an die neben ihr saß. Sie hatte keine Ahnung, das sie neben einer Goblindame saß, die zuvor noch ihr Haustier einfing und eigentlich für das alles hier, der Stein des Anstoßes war. Doch dann bemerkte sie Zottel, der Knurrte. Sofort stand sie auf und drückte sich weg von der Gestalt als sie den Hyänenwolf sah, er knurrte nicht wegen ihr, soviel stand fest: "O... O Oriak??" sie wich zurück. Die Menge bekam davon nichts mir, doch Saskia war sehr angespannt auf einmal wieder und drückte sich hinter einen Mast.
 
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Oriak glaubte langsam zu verstehen, was die Menschen hier brauchten. Der Angriff hatte sie aus ihren Leben gerissen, hatte Existenzen, Wünsche, Sehnsucht und Träume zerstört und die Leute da getroffen, wo man es nicht sah, es aber sehr fatal war. Er hatte vielen von ihnen Hoffnung und Antrieb genommen, etwas was unerlässlich war, vor allem in einer solch unsicheren Zeit. Es schien so zu sein, das sie jemanden brauchten, der ihnen dies wieder geben musste. Wollte er so jemand sein? Konnte er so jemand sein? Daran zweifelte er. Zu viele Dinge in der Vergangenheit, die nicht gut waren. Aber war eine solche Situation nicht auch die Chance für sie alle, einen neuen Anfang zu wagen, fernab von den vielleicht unrühmlichen Taten der Vergangenheit? Nun, wie dem auch sei, die Entscheidung dazu würde nicht mehr heute fallen. Er war überrascht, von dem, was die Leute jetzt veranstalteten, es war ein regelrechtes Fest, was nun in den Abendstunden veranstaltet wurde. Dazu sollte er Anteil haben, der einsame Sonderling, der eher mit Tieren lebte, denn mit Menschen? Oriak hatte sich nie angemaßt, etwas über die Götter zu wissen, er hatte sein Leben immer weit ab von ihnen geführt, so dachte er. Aber wenn das wahr sein sollte, wenn er hieran einen Anteil haben sollte, dann wusste er eines sicher über die Götter. Die musste einen Sinn für Humor haben, so dachte er sich kopfschüttelnd und leicht lächelnd. Er trank noch einen Schluck und steckte seinen Trinkschlauch wieder weg. Er sah dem Treiben auf dem Schiff zu. Immerhin waren sie jetzt mit sich selbst beschäftigt und nicht mehr mit ihm, die Situation vorhin war ihm recht unangenehm, als die Menschen sich vorhin bei ihm bedankt hatten, hatte er doch nur das gedacht, was viele von ihnen auch denken mussten. Er mochte es allgemein nicht sonderlich im Mittelpunkt zu stehen, sonst hätte er wohl kaum den Schattenstich erlernt. Aber gut was war nun mal...er stockte, weil Saskia ihren alamiert ihren Namen rief. "Was ist los?" dachte er sich, sah sich um und sah es schon. "Zottel, komm her!" rief er fordernd und ging auf die Szene zu, Zottel stand leise knurrend vor einer vermummten in einem großen Mantel versteckten Gestalt Aber Oriak entspannte sich gleich wieder, weil das nicht Zottels aggressives Knurren war, er wartete auf etwas. Er packte Zottel am Hals und zog ihn etwas weg. "Hey, Zottel, lass den Fremden. Lass ihn." Zottel bellte einmal und machte einen Schritt zurück. Oriak drehte sich um und ging in die Hocke. Er sah die Gestalt an: "Und nun sagt mir, wer ihr seid? Warum verbergt ihr euer Gesicht?"
 
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Oriak drückte ihr diese Blätter in die Hand und erzählte wie man diese richtig benutzte. Sie nahm diese Blätter mit einem Kopfnicken entgegend. Anschießend holte sie ihren Beutel mit den Heilkräutern und Heilpflanzen heraus. Sie öffnete den Beute vorsichtig dann legte sie die Blätter dazu. Bevor sie ihn wieder zumachte nahm sie noch ein Blütenblatt heraus. Anschließend machte sie Vorsichtig den Beutel wieder zu, den sie wieder sicher bei sich verstaute. Da hörte sie von Oriak wie sie auch noch für einen Teil der Rettung gelobt wurde. Dabei war es doch ganz normal gewesen, das sie auch versuchte mit zu helfen. Sie mochte es auch nicht unbedingt so in den Himmel gelobt werden. Als dann diese Leute sie umarmten und ihr die Hände schüttelten. Liest sie diese Leute gewähren und damit die ganze Prozedur über sich ergehen. Sie passte darauf auf das ihr Tuch das ihre Ohren verdeckte nicht dabei verrutschte. Und das Geo in ihrer Kapuze nicht dabei erdruckt wurde. Endlich wannten sich die Leute wieder von ihr ab. Lea war sehr froh darüber gewesen. Als die Leute begangen ein Fest zu veranstalten um damit ihre Rettung und den Neuanfang zu feiern. War das die Gelegenheit für Lea sich gewesen sich schell zurück zu ziehen. Als sie dann die Stimme von Saskia hörte, daraufhin lief sie dann in die Richtung aus der die Stimme kam. Da sah sie Oriak der an ihr vorbei sauste. Lea konnte noch nicht so schnell laufen.
 
Reinkarnation

Balthasar schwebte körperlos in eine unendlichen Weite. Um ihn herum wirbelten vage Schemen in blassen Nuancen, deren Beschreibung ihm Schwierigkeiten bereitete. Unter normalen Umständen hatte er ihre Verschiedenheit als Farben bezeichnet, doch fühlte sich die Art und Weise, auf die er sein Umfeld wahrnahm nicht wie sehen an. Eher wie ein ungreifbares Gefühl.
Er wusste nicht, wie lange es gedauert hatte, bis sich sein Bewusstsein wieder gefunden hatte. Aber er wusste, dass er tot war. Nachdem der Maestro seinen Körper auf grausame Weise zerrissen hatte war das die einzige Möglichkeit. Aber wie lang war das her? Ein Teil von ihm fühlte, dass Wochen vergangen sein mussten, für einen anderen fühlte es sich nur einen Lidschlag entfernt an, denn die letzten Momente seines sterblichen Lebens bereiteten ihm noch immer als agonischer Wiederhall körperlose Schmerzen. Doch wo war er? War er überhaupt?
Es gab kein oben, kein unten, kein vorn und kein hinten, alles war überall und er war mittendarin. War das der Tod? Bis in alle Ewigkeit in einer endlosen Leere zu schweben?
Doch nein. Die klagenden Schemen um ihn hatten alle ein Ziel. Und sie fühlten sich... lebendig an. Seelen?
War er auch nurnoch eine Seele? Dann sollte er den anderen vielleicht folgen, dann würde der Schmerz ein Ende haben.
Gerade wollte er sich den anderen Schemen anschließen, in eine Richtung, die keine Richtung sondern ein Gefühl war, da entdeckte er es.
Da entdeckte er ihn.
Balthasar erkannte die finstere Aura des Maestros sofort, sie schien vor unbändiger Macht schier überzuquellen.
Zorn flackerte in ihm auf, Hoffnung und Schadenfreude. Die Seele des Maestros befand sich in einem Zustand der Enttäuschung und Überraschung. Sein Tod musste überaus ungeplant stattgefunden haben. Jemand der so mächtig war, wurde von der Heftigkeit der Überraschung doppelt gebeutelt, wenn die Finger des Sensenmeisters nach ihm griffen.
Da regte sich der alte Ehrgeiz. Balthasar wollte Rache nehmen, an diesem nun hilflosen Gespinst, das in zu Lebzeiten mit mitleidlosen Qualen überhäuft hatte, bevor alles zuende war. Endlich ein Ziel!
Er glitt auf die Seele des Maestros zu, wie ein Raubfisch in den Weiten des Ozeans. Je stärker seine Absichten wurden, desto besser konnte er sich konzentrieren, desto konkreter wurde sein Raumgefühl in diesem endlosen Nichts. Ein Vorteil, den keine der anderen schicksalsergeben Seelen für sich beanspruchen konnte. Dann schlug er zu.
Er spürte, dass der Maestro ihn erkannte, als er sein Bewusstsein um dessen Seele wickelte, und sich mit allen Mitteln zu wehren versuchte. Doch Balthasar war stärker. Er war schon länger hier, sein Schmerz und seine Enttäuschung hatten ihn von der Reise ins Nächste Leben abgehalten. Er war mehr er selbst als irgendeine andere Seele hier. Und er würde den Tod nicht akzeptieren!
Der Widerstand seines Gegners brach und er fühlte, wie große Macht ihn durchflutete, als ihre Seelen sich vermischten und das Bewusstseins des verhassten Maestros erst in eine Ecke gedrängt wurde, nur um dann in einer kleinen Windung von Balthasars Verstand eingesperrt zu werden. Hilflos gefangen.
Das Gefühl des Triumphes war unbeschreiblich.
Doch was nun? Wenn er in die Sterbliche Welt zurückwollte, brauchte er einen Körper. Sein alter Leib war zerstört, vermutlich verfault und unbrauchbar.
Als er seine Wahrnehmung mithilfe seiner eigenen und der neugewonnenen Stärke ausbreitete, wurde ihm etwas gewahr, dass er an diesem Ort noch nicht bemerkt hatte. Es schien... ein Loch zu sein? Ja, eine dunkle Kluft, aus der Finsternis hervorzüngelte. Böse Gedanken verbargen sich dahinter. Dies sollte sein Ziel sein.


Das alte Versteck des Maestros lag in nächtlicher Dunkelheit und wurde lediglich von einigen kalten Sternen beleuchtet. Und von den glühenden Fransen des Risses, der darüber klaffte. Der Ort wimmelte von schwarzen Kreaturen, Dämonen, die ihren Weg durch den Riss gefunden hatten. In ihrer Mitte erhob sich Balthasar. Überwältigt von der Erfahrung, wieder in der materiellen Welt zu stehen, ihre Luft zu atmen und einen Körper zu haben, blickte er sich um und dann an sich hinab. Ein schwarzer, schuppiger Leib, hochgewachsen und muskulös. Grinsend hob er eine Hand und betrachtete die klauenbewehrten Finger, die nun seine waren.
Der winselnde Geist des Dämonen, in dessen Körper er gefahren war versuchte sich durchzusetzen, doch Balthasar zuckte nur unwillig mit dem Kopf und verbannte ihn tief in seinen Verstand, hinter mentale Barrieren, die auch den Maestro fesslten.

Es gab viel zu tun.

---


Bibbernd stand Haj'ett neben Alexis an der Reling und blickte zurück auf Port Raven. Seit sie das offene Meer erreicht hatten, umwehte ein eisiger Wind das Schiff. Schwarze Rauchwolken umschmeichelten die zerstörten Gebäude der Stadt, von unten vom Feuer, von oben vom Riss im Himmel beleuchtet. Etwas weiter hinten konnte er noch den höchsten Turm der Kathedrale erkennen.
Die Küstenstadt bot einen furchtbaren Anblick.
Ironischerweise bot sie somit einen ganz ähnlichen Anblick wie damals, als sie sich damals bereitmachten, in ihrem Hafen vor Anker zu gehen und von Kriegsschiffen empfangen worden waren.
In Gedanken versunken ließ er sich zu Boden sinken, den Rücken an die Reling gelehnt. Er legte seine Armbrust neben sich und raffte die Umhängetasche an sich heran. Zum Glück hatte er sie sich noch schnappen können, bevor die schreiende Menge ihn mitgerissen hatte. Schnell fand er die nötigen Utensilien. Seine Pfeife, Stopfwerkzeuge und einige erlesene getrocknete Kräuter. Wenig später war er in Rauchschwaden gehüllt.
Genau das Richtige nach so einem Kampf.
Kurz sah er sich um, ob er jemanden einladen konnte, mit ihm die Pfeife zu teilen, wie die Sitte es wollte. Doch niemand, der in Frage käme war in Reichweite. Selbst Alexis schien beschäftigt, unterhielt er sich doch bereits mit einigen Fremden. So rauchte Haj'ett alleine zuende und klopfte den verglühten Inhalt der Pfeife über Bord. Die Wirkung der Kräuter legte sich wie ein warmer Nebel auf seine Gedanken, umhüllte sie mit freudiger Leere und schenkte ihm einen angenhmen Schlaf.

Es war ein großer Lärm, der ihn schließlich weckte. Zuerst dachte der Echsenmann, die schwarzen Kreaturen hätten sie eingeholt und veranstalteten nun ein Massaker unter den Flüchtlingen. Doch tatsächlich waren da keine Schreie zu hören, sondern Gelächter und improvisierte Musik. Wie bizarr.
Scheinbar war es doch möglich, sich in einer solch elenden Situation seines Lebens zu freuen. Er entdeckte, dass ihm jemand während seines Schlafes ein Päckchen in den Schoß gelegt hatte. Erfreut stellte er fest, dass es sich um einfache, aber genießbare Nahrung handelte.
Scheinbar waren Rationen ausgeteilt worden. Hungrig machte er sich über das kleine Mahl her und kramte in seiner Tasche nach der Wasserflasche. Hunger und Durst waren ein garantierter Nebeneffekt des Kräuterrauchs.
Erst dann fiel ihm auf, dass Alexis fort war. Haj'ett sorgte sich nicht um seinen Freund, vermutlich hatte er schon längst ein hübsches Mädchen gefunden und tanzte ausgelassen mit ihr. Aber der Echsenmann kannte keinen einzigen dieser Menschen und fühlte sich etwas verloren. Allerdings war das kein neues Gefühl. Seit der Himmel inzwei gerissen worden war, seit ihre Mission so katastrophal gescheiter war und die Gruppe einander aus den Augen verloren hatte, seitdem hatte Hajett sich nichtmehr sicher oder entspannt gefühlt. Port Raven war eine große Mausefalle gewesen und nie hatte man sicher sein können, den nächsten Tag zu erleben. Diese kleine Feier war eine willkommene Abwechslung und er fühlte sich ein wenig leichter. Diese Menschen spottetem ihrem düsteren Schicksal mit Tanz und Trommel.

Er stand auf und klopfte sich die Brotkrümel vom Mantel. Zeit, Alexis zu suchen.
Es würde Haj'ett brennend interessieren, wo der Kahn überhaupt hinsegelte.
 
Magna saß am anderen Ende der Kajüte auf einer Kommode, hatte die Beine übereinander geschlagen und wirkte amüsiert.
"Ist eine kleine Weile her.", säuselte sie auf Alexis' eher trockene Begrüßung hin.
"Was hast du mit dem Kapitän angestellt?"
"Ach der! Dem ist nichts passiert. Der wird hiervon garnichts meren wenn wir unsere kleine Unterhaltung beendet haben."
"Worüber willst du reden? Machst du jetzt mit den Schatten gemeinsame Sache?"
Magna warf den Kopf in den Nacken und lachte laut los. Es war ein kehliges, meckerndes Lachen und sie entblößte dabei ihre scharfen Zähne. Dann wurde sie wieder ruhig und fixierte Alexis mit ihren schwarz-violetten Augen.
"Wenn dem so wäre, wären alle auf diesem Schiff längst tot."
"Was willst du dann hier?"
"Dich warnen. Der Riss im Firmament bringt Veränderungen mit sich, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind." Magna glitt elegant von der Kommode und stolzierte durch den Raum.
"Was weißt du über den Riss?"
"Vieles. Aber längst nicht alles. Mana und ich, wir waren einst Wächtergeister. Wir sollten sowas eigentlich verhindern."
Alexis sah Mana an. Diese schien irritiert.
"Nun, die Zeiten änderten sich. Meine liebe Schwester und ich hatten schon immer eine Schwäche für die Welt der Sterblichen. Und wärend sie sich mit dieser Magiern einließ und völlig vergaß, was sie ist, streckte eine fremde Macht ihre Hand nach mir aus. Meine Herrin hat gesehen, was kommen würde, was passieren könnte. Sie stammt von jenseits der Sterne, fernab von dieser Welt und den Sphären aus denen sie besteht. Doch findet diese, unsere Welt durch die Schatten ihr frühzeitiges Ende, gerät das Gleichgewicht endgültig aus den Fugen."
Magna trat näher an Alexis heran und schickte ihm einen kecken Blick. "Und ich hänge zu sehr an dieser Welt. Den Spaß will ich mir nicht entgehen lassen."
Sie wandte sich rasch ab und trat zum Fenster. Sie stütze ihre Hände auf die Fensterbank und sah hinaus in die Abendsonne.
"Ich habe mich mit den anderen Geistern beraten. Sie werden tun, was sie können, um die alte Ordnung wieder herzustellen. Doch da die Schatten nun in eurer Sphäre wandeln, der Sterblichen Welt, ist ihr Einfluss nicht stark genug."
Sie drehte sich wieder zu Alexis. "Nur Sterbliche können ihnen wirklich die Stirn bieten. Das habt Ihr schon einmal bewiesen. Die Stadt Dujol ist der Beweis dafür. Sie wird durch einen uralten Zauber geschützt. Einem Zauber, den ich nicht durchdringen kann, deshalb...", sie trat näher an Mana heran und kniete sich vor ihr hin, "...wirst du erstmal auf ihn aufpassen müssen."
Sie richtete sich wieder auf und sah Alexis an. "Ich werde mich derweil auf die Suche nach Möglichkeiten begeben, den Riss wieder zu schließen. In der Zwischenzeit wird dir das hier vielleicht von Nutzen sein. Es ist ein Geschenk meiner Herrin an dich. Für gewöhnlich dürfen nur ihre Priester sie führen, aber aus irgend einem Grund macht sie für dich eine Ausnahme."
Mit diesen Worten reichte sie ihm ein Bündel aus schwarzem Samt, in das etwas längliches eingewickelt war. Alexis schob den Samt beiseite. Es war ein Kurzschwert das silbern schimmerte. In den Griff war meisterlich ein Fokuskristall eingearbeitet, der zu leuchten begann, als er den Griff packte und das Schwert ein Stück aus der Scheide zog. Auch die Klinge war von silbernem, fast unwirklichem Glanz. Symbole und geschwungene Linien, die an seine Geisterfäden erinnerten waren darin eingraviert.
"Was kann ich denn für Euch tun?"
Alexis blickte erschrocken auf. Der Kapitän war wieder in Bewegung, als wäre nichts gewesen und Magna war verschwunden.
"Oh... nun... Ich..... wollte Euch danken. Ihr habt Euer Leben riskiert und damit so viele Leben gerettet."
Ein paar Höflichkeitsfloskeln später war Alexis wieder aus der Kajüte verschwunden und band das neue Schwert neben sein altes Elfenschwert an seinen Gürtel.
Auf dem Schiff hatte sich jedoch einiges geändert. Die Leute scheinen aufgeweckt und wieder voller Hoffnung. Musik wurde gespielt und hie und da feierten sie ausgelassen.
Jetzt sag bloß dieser Oriak hat eine Rede gehalten, dachte Alexis so bei sich, als er die Szenerie sah. Er war in einer Unterhaltung mit den anderen vertieft, während sich viele Leute um die Gruppe scharten und ihnen gebannt zuhörten.
Aus dem Augenwinkel erspähte dann Alexis jemanden, den er nur zu gut kannte und ging schnurstracks auf ihn zu.
"Haj'ett! Wie ich sehe geht es dir gut, mein Freund!"
 
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