RPG Endless Travellers: Darkness Rising

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Wazir tauchte hinter dem brennenden Mann auf, den Sextana in Brand gesteckt hatte und rammte ihm eine Klinge durch den Bauch, griff mit der freien Hand an den Kopf des Sterbenden und brach ihm knackend das Genick. „Geh jetzt.“ flüsterte er dem Toten zu, als er ihn fallen ließ. Jetzt stand er da und schlug hektisch die kleinen Flämmchen aus, die langsam an seiner Kleidung geleckt hatten. Er zeigte mit einer Hand auf Sextana: „Wir dürfen nicht so werden! Nein! Wir dürfen nicht so werden, wie die, die wir bekämpfen! Wir sind Mensch, das müssen wir uns immer bewahren! Uaaah...“ machte er, beugte sich leicht nach vorne und griff sich vorsichtig an den Unterbauch. Tat das weh! Doch dann schüttelte er trotzig den Kopf, erhob sich wieder und wandte sich ab. Es zog ihn zu Manta, zum Verbandsplatz.

Es kehrte langsam Ruhe auf dem Feld ein, es schienen nur noch eine Hand voll Feinde übrig zu sein. Tarek hatte grade einen Gegner nach einem langen und guten Schwertkampf entwaffnet und könnte ihn nun töten. Stattdessen packte er den Feind und schubste ihn weg. „Mach dich weg hier! Renn! Lass dich hier nie wieder blicken!“ schrie der dem verdutzten Mann nach, der tatsächlich seine Beine in die Hand nahm und verschwand. Damit war der Kampf vorbei. Tarek sah sich um. Aronax zerfetzte einmal mehr einen am Boden liegenden Toten, Fetzen von Haut und Organen flogen weg und der rote Lebenssaft seines Opfers tropfte dem Dämon vom Kinn. Wazir tottete über das Feld in Richtung der anderen, die sich bereits am Rand des Kampffeldes gesammel hattet. Er ließ seinen Blick noch mal über das Feld schweifen, Tama und Oris gingen suchend über das Feld, Tama fiel neben einem noch lebenden Feind auf die Knie, der so schwer geschädigt worden war, das keine Aussicht auf Rettung mehr bestand und erlöste den Mann von seinem Leiden. Tarek ging nun auf die Gruppe zu, die sich am Rand eingefunden hatte.
 
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Lea wollte gerade mit etwas Schwung den Ring loslassen, den sie auf den brennenden Banditen werfen wollte. Sie kannte ein Spiel aus ihrer Kindheit wie man Ringe warf. Das würde ausreichen um den Banditen am Hals zu triefen, mehr Schwung hatte sie nicht drauf. Da sie auch nicht wusste wie genau diese Waffe eingesetzt wurde. Als sie plötzlich in den Flamen noch eine Gestalt erblickte. Brach sie sofort ihr vorhaben ab, den Banditen von seinem leiden zu erlösen. Er sollte keinen Qualvollen tot sterben, auch wenn er es für sein Vorhaben was er mit Lea vor hatte alle mal verdient hätte. Doch Lea war nicht so grausam, nur das sie eben kurz zögerte. Da dieser Bandit in dem Feuer sie an etwas erinnerte, das sie schon längst vergessen hatte.

Es war mal ein Feuer ausgebrochen und man brachte ein Mädchen das überall Verbrennungen hatte. Sie wollten unbedingt das der Heiler sie rettet, doch leider blieb ihm nichts anderes übrig als dieses Mädchen von seinem Leiden zu erlösen. Viel zu schwer waren ihre Wunden gewesen, so das sie nicht einmal eine Nacht überlebt hätte. Er nahm erst mal ihre schmerzen weg, anschließend gab er ihr ein Mittel zum einschlafen. Dann überzeugte er sich das sie tief und fest eingeschlafen war. Als er sich sicher war das sie schlieft, verabreichte er ihr dann ein Gift das darauf ihr Herz zu schlagen aufhörte. Einige Leute beschimpften den Heiler darauf, doch die Leute die wussten das dieses Mädchen nicht mehr lange gelebt hätte. Verteidigten die Entscheidung des Heilers, die er bestimmt nicht getroffen hätte wenn er daran Glaubte das dieses Mädchen noch überleben könnte.

Wazir tötete denn Mann darauf und sprach nur mit Sextana als er dann wieder ging weiter ging. Gut das ich ihn noch im Feuer gesehen habe. Denn es war töricht von Wazir gewesen hinter dem Banditen Plötzlich auf zu tauchen. Ich war gerade dabei die Leiden des Banditen beenden zu wollen. Dabei hielt er sich den Bauch fest, hätte Sextana ihn nicht heilen können? Aber Lea sprach das lieber nicht an, denn Sextana wird nicht so gut auf Wazir zu sprechen sein nach seinen Worten. Auch wenn er recht hatte. Doch konnte er nicht wissen das Sextana ihr es überlassen hatte ihn zu töten.

Dann schaute Lea zu Sextana. Sie zeigte ihr die Waffe in ihrer Hand und dann noch auf ihren verletzten schlafen Arm. "Verzeiht mir das ich gezögert habe, und ihr deswegen von Wazir ärger bekommen habt. Wenn ich einmal diese Waffe geworfen habe Sextana, dann kann ich nicht einfach hinter rennen. Da ich nicht genau die richtige Wurftechnik der Waffe kenne. Er hatte Glück gehabt das ich kurz gezögert habe. Mit dieser Waffe hätte ich ihn auch mit töten können, oder schwer verletzen können. Aber was sollst ich habe ihn ja noch rechtzeitig gesehen. Ich bin bei meinen beiden Lehrmeistern einem Heiler und ein Beschwörer aufgewaschen. Von ihnen habe ich gelernt keinen ob Feind oder Freund an seinen leiden sterben zu lassen. Doch hätte ich nicht gezögert hätte ich Wazir wohl oder übel mit getroffen. Es ist nicht meine Art einen Feind qualvoll sterben zu lassen, auch nicht wenn er es verdient gehabt hätte. Er wollte sich an mir vergehen, und mich danach erst töten. Nur weil er dachte ich könnte mich nicht wehren. Das mein einer Arm nicht zu gebrauchen ist, ist nicht zu übersehen. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich ihn alleine getötet. Doch mit dem einen Arm konnte ich es nicht alleine schaffen, daher habe ich euch gebeten mir zu helfen Sextana. Habt nochmals Dankt für eure Hilfe." Mehr sagte Lea nicht dazu, sie war nur noch froh noch am leben zu sein.

Sie hoffte das Sextana ihr verzeiht, das sie nicht schneller gehandelt hatte. Schon alleine der Gedanke an Fermar ließt sie wieder das geschehene und das Gerede von dem Banditen vergessen. Schon musste Lea etwas schmunzeln.
 
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Frieden. Es war vorbei. Erschöpft ließ sich die Goblinhexe auf ihre vier Buchstaben sinken. Jetzt, da die unmittelbare Gefahr vorüber war, traf sie die Erschöpfung wie ein Hammerschlag. Zu viel Magie. Ohh... und jetzt zahlt sie es mir heim. Verdammte Kopfschmerzen. Und auch der klaffende Schnitt an ihrer Stirn pochte unangenehm vor sich hin. Twiggys ganze linke Gesichtshälfte war rot verschmiert, und dort wo das Blut trocknete bildete sich eine juckende Kruste. Vorsichtig kratzte sie an ihrem zugeklebten Auge, um zumindest mal wieder richtig sehen zu können. Lief da nicht immernoch was nach? Schien so. Ihre Finger fühlten sich nass an.
Fehlte ja noch dass sie diesen Blödsinn überlebt hatte, nur um jetzt an einen noch blöderen Kratzer zu verbluten...

“Oh... hallo...“ Ihr Skorpion arbeitete sich gerade aus dem Ärmel ihrer Robe. „Alles überstanden?“ Sie stupste ihn vorsichtig mit einer Kralle an. Ok... dann hab ich immerhin einen hier erfolgreich vor Schaden bewahrt.

Was für ein Schlachtfeld hatten sie da hinterlassen. Das Doppelwesen war damit beschäftigt Leichen zu fressen, was Twiggy wunderte weil Menschen normalerweise extrem zimperlich waren wenn es darum ging, ihre Artgenossen als Nahrung zu verwenden, und hier hatten sie scheinbar nichts dagegen. Äußerst seltsam. Das Doppelmonstrum hatte wohl Sonderrechte, weil es so eine Art Freund für die Leute war...
Ein paar andere Menschen liefen herum, um besiegten Feinden den Rest zu geben. Die Arbeit konnten sie sich eigentlich sparen, und das Aas einfach für sich selbst sorgen lassen. Aber naja. Menschen eben.
Bis jetzt sah es so aus, dass von ihrer Seite noch niemand drauf gegangen war, aber ob das so bleiben würde? Manche hatte es übel erwischt. Martax zum Beispiel war regelrecht aufgespießt worden... Konnte man sowas überhaupt überleben? Twiggy hoffte es, auch wenn sie Schwierigkeiten hatte wirklich daran zu glauben. Wäre schade um das rote Ungetüm und ein ziemlich unwürdiges Ende, nur durch so ein paar dämliche Rosahäute.


Twiggys Blick wanderte weiter, bis sie das provisorische Verletzten-Lager in ihrer Nähe entdeckte. In diesem Moment fiel ihr die Kinnlade fast bis auf die Knie, und sie schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Ihre Augen weiteten sich vor ungläubiger Fassungslosigkeit. Ein Heiler. Der die eben noch so mühsam erledigten Banditen versorgte. Sind die hier noch ganz DICHT? Mehrere von dieser Gruppe waren beinah drauf gegangen, um gegen diese Angreifer zu kämpfen, und diesem oberflächenbewohnenden Hirngespinst fiel nichts besseres ein, als eben diese feindlichen Vollidioten wieder aufzusammeln und zusammenzuflicken.
Hatten die sie noch alle?
Sie sah die Situation schon bildlich vor sich, wenn sich einer der Verletzten aus der Gruppe dorthin schleppte: Oh entschuldige, wir können dich grade nicht heilen. Ich muss mich erst noch um den hier kümmern, der eben noch versucht hat dir den Kopf von den Schultern zu schlagen. Setz dich hin und warte.
„Menschen“, zischte Twiggy voller Verachtung. Natürlich jetzt auch noch wertvolle Ressourcen dafür verschwenden, dem Feind zu helfen. Mit dem Ergebnis, dass er nur irgendwann später wiederkommen und jemand anderen angreifen würde. Die haben sie doch wirklich nicht mehr alle...

Am anderen Ende des Schlachtfelds sammelten sich die ersten Verbliebenen. Musste Twiggy da jetzt auch hin? Vermutlich.
Aber es war ihr egal, wenn die Oberflächler Sehnsucht hatten konnten die genauso gut hierher kommen. Ihr war schwindelig, ihre blöde Verletzung wollte einfach nicht aufhören zu bluten, und sie hatte absolut keine Lust, sich jetzt auf die Beine zu zwingen und da rüber zu wandern, nur um sich eine Moralpredigt oder sonst was anzuhören.
 
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Wie ein Schmetterling aus einem Kokon, entpuppte sich aus dem toten Haufen der Bogenschütze ein verletzter Qaraaner. Evan schleppte sich zu Martax herüber. Er war verletzt und am Ende seiner Kräfte, aber er lebte und konnte sogar noch laufen... irgendwie. Martax beruhigte seinen aufgewühlten Geist während er Evans Lob hörte. "Ihr habt nur einen Bruchteil dessen gesehen, was ich vermag", er überlegte mit einem stetigen, leisen Knurren, "oder was ich mal vermochte. Das Diesseits ist anders wenn man verbannt wurde. Bei Anrufungen wurde ich nie meiner Macht beraubt!" Der Dämon spuckte verächtlich einen Klumpen Blutspeichelgemisch auf den Boden. "Ich hätte allein durch diese Schwächlinge wie ein Schnitter durch Korn gehen können und hätte nicht mal einen Kratzer abbekommen. Schlachten zwischen Dämonenheeren sind um einiges... brutaler... langlebiger, gnadenloser..." Er knackte mit dem Nacken, "...mächtiger." Der Gehörnte sah den abgekämpften Krieger an. "Viel mächtiger." Martax zog dabei eine Schnute wie drei Tage Regenwetter. Er war ganz und gar nicht zufrieden mit diesem Kampf. Er war schwächer geworden als er dachte. Dieser elende Geist hat mich wirklich an sämtliche Grenzen des Diesseits gebunden. Dafür wird er bezahlen und auch die Könige, die ihm diese Macht gegeben haben! Der Dämon stemmte sich nach oben und half mit seiner Hand an Peinbringer nach. Die Schmerzen in Seite, Bauch und Schulter zwangen ihm ein gequältes Stöhnen ab auf welches ein angestrengtes Grollen als Zeichen der Willensstärke oder Sturheit folgte. "Auch ihr seid zu was zu gebrauchen. Guter Schwertkämpfer. Kommt schon, da drüben werden Verletze geheilt. Wir sollten uns dort hinbegeben. Vielleicht kann man Eure Wunden heilen." Er rechnete nicht damit, dass der Heiler der Wüstenleute ihm half und das war ihm auch ganz Recht. Er vertraute diesen Wickelköpfen nicht weiter als er sie treten konnte. Langsam schlurfte er los. Der Zweihänder wurde zweckentfremdet als Wanderstab genutzt. Martax hielt sich nach wie vor die Rippen, jedoch vermochte er inzwischen ganz gut mit den Schmerzen umgehen.

Die Mittagssonne brannte und es war ungewöhnlich heiß für diese Dimension. Martax gefiel es. Er war Hitze gewohnt und bisher fröstelte ihn immer etwas in den Hallen der Seraphen. Auf seinem Weg entdeckte er Twiggy. Auch sie sah schlimm mitgenommen aus, aber nicht wirklich bedrohlich verletzt. Die Goblin starrte mit großen Augen zu dem Heiler hinüber. "Was schaut Ihr so?" Martax nahm den Sammelplatz näher in Augenschein und entdeckte was Twiggy so unwohl aufstieß. Da wurde tatsächlich einer der Banditen geheilt. Ein Feind. Ein Schwächling der gestorben wäre wie es alle Schwächlinge tun sollten. Sofort ging wieder sein Puls in die Höhe "HEY!" Er beschleunigte seine Schritte auf den Heiler zu. "Was bei den Höllen tut Ihr da Mensch? Versorgt unsere Verletzen und nicht den Feind." Er machte eine ausladende Geste hinter sich um damit auf Evan, Twiggy, Sextana und Lea hinzuweisen. Haj'ett war nicht verletzt wie er erkennen konnte. "Dieser hier brauchte ebenso Hilfe.", gab Manta eindringlich in Martax Richtung. "Nun setzt Euch, damit mich mir eure Wunden ansehen kann Dämon." Manta hatte Martax Namen nicht mitbekommen. Außerdem hatte er gerade genug zu tun als sich um Umgangsformen Sorgen machen zu können. Der Dämon stierte den Banditen an. Er hatte zwei Verbände um den Leib. Sein Arm und ein Auge waren darin eingewickelt. Er half Manta aus so gut er konnte. "Fasst mich nicht an Mensch!" Martax riss seine Hand nach oben um seinem Unmut Nachdruck zu verleihen. Dabei gab er die Sicht auf seine verletzte Seite frei. Auch das Blut lief wieder etwas mehr, da er nicht mehr auf die Wunde drückte. "Dieser Feind braucht nur eines! Einen schnellen Tod!" Der Bandit bekam Angst. Er schüttelte den Kopf und sah hilfesuchend zu Manta. "Beruhigt Euch Dämon. Er kann euch kein Leid mehr zufügen. Er hat verloren. Seine Freunde sind tot. Es sollte genug Belehrung für ihn sein. Er ist keine Gefahr mehr." Manta stellte sich Martax in den Weg um ihn von törichten Taten abzuhalten. "Er ist noch am LEBEN!" Damit rammte er Manta mit dem freien Arm zur Seite um eine freie Sicht auf den Banditen zu haben. "Bitte, nein..." Der Bandit hob abwehrend die Hände und schüttelte sie wie auch seinen Kopf. "Schweig und stirb!" Damit ließ er das Arc auf den Verletzen niedergehen, welches ihm einen Arm abtrennte und eine schwere Wunde quer von einer Schulter zur gegenüberliegenden Hüfte schnitt. Der Verletzte sackte keuchend zusammen. "NEIN!" rief Manta und rappelte sich auf die Beine. Doch es war zu spät. Der Dämon rammte von oben seine Klinge in den zusammengesackten Menschen, durchschlug ihm den Rücken auf Brusthöhe und spießte ihn auf. Der Zweihänder trat aus dem Brustkorb wieder aus und wurde erst vom Erdreich gestoppt. Für einen Moment lief dem Todgeweihten noch Blut aus dem Mund. Er hob den Kopf und versuchte Manta anzuschauen. Seine Lippen bebten vor Anstrengung. Leise flüstern formte er unter Qualen ein einziges Wort. "Danke..." Er versuchte Manta anzulächeln Doch Martax riss die Klinge wieder aus seinem Leib und gab damit zwei riesige Wunden frei aus denen das Blut nur so sprudelte. Der Dämon rammte dem Kauernden sein Knie seitlich gegen den Kopf worauf dieser zur Seite kippte. Der Bandit schloss langsam die Augen als er seinen letzten Atemzug machte.

Der Dämon betrachtete den Toten noch einen Augenblick, schniefte und wandte sich dann kurz Manta zu. "Jetzt habt Ihr Zeit für die Anderen. Kümmert Euch um die!" Mit diesen Worten wandte er sich ab und steckte seinen Zweihänder zurück in die Halterung. Martax ging langsam, in leicht gebeugter Haltung, zu einem Felsen herüber der einige Meter abseits des aktuellen Geschehens stand und lies sich dort nieder. Sogar das Hinsetzen kostete Kraft und ging langsamer als gewohnt von Statten. Er hatte nun zum ersten Mal Zeit wirklich durchzuatmen. Für einen Augenblick tat ihm alles weh. Jeder Knochen, jeder Muskel... Es war fraglich ob er im Moment noch jemandem Schutz gewähren könnte. Er würde wohl nicht mal sein eigenes Leben schützen können. Doch weit und breit gab es keine Gefahr. Das Schlachtfeld verdiente seinen Namen. Martax lies seinen Blick darüber schweifen. Ein seichter Wind zog über die Toten hinweg und ließ Stofffetzen hin und her wippen. Überall lagen Leichen, blutend, verbrannt, mit Bolzen, Pfeilen und klaffenden Wunden im Leib. Ein Lächeln formte sich auf Martax Gesicht. Ein guter Tag... nur einen Moment ausruhen. Er blinzelte ein paar Mal und drückte wieder seine Hand auf die Wunde an der Seite. Der Rote fühlte sich müde. Ob es eine Rast geben würde bevor sie weiterreisen würden? Martax hätte jedenfalls nichts dagegen.
 
Manta starrte diesen dummen Dämon nach, der ihn grade um die Früchte seiner Arbeit gebracht hatte. Kopfschüttelnd wand er sich ab, so eine Dummheit! Da würde wohl noch ein Gespräch nötig sein, er würde versuchen sich diesem Wesen zu erklären. Benur der während dem feigen Mord etwas abseits gestanden hatte, bedeutete nun den beiden übrigen Banditen, die inzwischen notdürftig versorgt wurden, sofort zu gehen. „Rasch, weg hier! Ihr seid hier nicht sicher. Alles Gute!“ Dann waren die beiden auch schon verschwunden. Immerhin zwei vor diesem Unsinn bewahrt.
Wazir kam an geschlurft, mit einem bitteren Ausdruck auf dem Gesicht. „Was für eine Räude Menschen zu töten. So unwürdig, vor allem wenn es Rassen gibt, deren Tod sich weit mehr lohnt.“ brummte er mit einem schnellen Seitenblick in Richtung Lea. „Aber jetzt hilft mir doch mal einer verdammt.“ stöhnte er und gab mit beiden Händen den Blick auf seinen Unterkörper frei. Dort hatte sich ein handlicher Dolch genau zwischen die Schuppen seines Unterpanzers geschoben und war vermutlich in den Unterbauch eingedrungen. Manta gab schnell Anweisung. Wazir wurde hingelegt und von seiner Platte befreit.


Aronax wurde langsam wieder ruhiger. Es drangen wieder mehr Farben zu ihm durch, Licht, Staub, Feuer und verbranntes Fleisch und...etwas anderes. Er hielt die Nüstern in den Wind, blickte sich um und entdeckte die Quelle. In drei Sätzen war er bei ihr. „Ihr blutet.“ knurrte er die Goblin an, während ihm das Wasser im Maul zusammen lief. „Lasst euch etwas geben, damit nicht noch mehr des süßen Lebenssaftes ungenutzt verrinnt.“ riet er ihr hechelnd. Dann wandte er sich um, machte einen Satz von ihr weg und begann sich zu schütteln. Knurrend und Fauchend wurde der Kopf wild geschüttelt. Das grüne Feuer, das aus der Doppelkreuznarbe gebrannt hatte verging zischend. Die Proportionen begannen zu wandern. Er veränderte sich. Der Kopf schob sich knirschend zusammen und nahm wieder die Form eines Menschenkopfes an. Und wenige Momente später saß Maku zusammengekauert da. Er stand auf und streckte sich lang und ausgiebig. „Endlich wieder frei.“ lachte er und auf einen für die anderen stummen Kommentar von Aronax grinste er noch mal: „Ja, ja.“. Dann sah er sich um, ging über das Feld, um sein Schwert zu suchen.


Oriak ging es inzwischen wieder etwas besser. Er hatte etwas zu Linderung der Schmerzen von Manta bekommen und hatte ein paar ordentliche Schlucke Wasser genommen. „Was ist eigentlich mit dem?“ fragte er in die Runde rein und deutete auf Jadro, der immer noch dort lag. Benur, der in der Nähe stand, ließ sich nieder und fühlte seinen Puls. „Er scheint nur bewusstlos zu sein.“ antwortete er. „Na dann ändern wir das Mal.“. Oriak krabbelte zu den beiden rüber und begann die Stirn des Katzemannes mit Wasser zu benetzen, Benur öffnete den Mund um zu sehen ob die Atemwege frei waren.
 
Für einen Moment verschwand Sextana's Geist in einer anderen Zeit, in Bildern der Erinnerung. Sie konnte gerade schwören, dass die Schreie der Vergangenheit wirklich zu hören waren, und nicht nur Einbildung, da sprach jemand sie an. Als sie ihren Kopf hob und eine Hand erblickte, die auf sie zeigte, kniff Sextana ernst die Augen zusammen. Wenn Blicke hätten töten können, so hätte sich der Mann wahrscheinlich in eine einzige Blutlawine verwandelt.
Was dachte sich dieser Fremde dabei, über sie zu richten? Es war besser, dass der Mann sich so schnell wieder von ihr abwandte, denn wahrscheinlich hätte eine Auseinandersetzung mit diesem Fremden dazu geführt, dass ihn angesammelter und bisher kleingehaltener, unbändiger Zorn getroffen hätte.
"Hüte dich, mir sagen zu wollen, was ich nicht werden soll, heuchelnder Abschaum, wenn du nicht einmal weißt, was ich längst bin.", murmelte sie und versuchte sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Er gehörte zu diesem widerwärtigen Etwas das die Leichen selbst nach dem Tode noch zerfetzte, sich an ihnen labte, und wollte ihr sagen, dass sie ihre Menschlichkeit bewahren sollte? Menschlichkeit, oder meinte er Schwäche? Die Magierin gab sich wenigstens Mühe, auf ihre Art stark zu sein. Weder war sie ein Krieger, der jedem schnell das Lichtlein auspusten konnte, noch hatte sie eine andere Methode, auf die sie schnell töten konnte. Nachdenklich lauschte Sextana nur halb den Worten der Elfe. Wenn sich Sextana nur mit ihrer Magie schützen konnte, nur mit Magie stark sein konnte, so nahm sie in Kauf, dass Barmherzigkeit darunter litt - außerdem schenkte sie den Opfern die Anmut des Flammentodes, Kunst, mit der man den Tod eines Menschen nur noch schwer vergessen konnte, und die sie selten jemandem auf diese Weise geschenkt hatte. Also war sie lieber wehrhaft, als naiv und selbst tot. Die Rothaarige hatte schon viel schlimmere Dinge unbeabsichtigt getan, mit viel unschuldigeren Menschen, Dinge für die es sich wirklich lohnte Scham zu empfinden, war da also überhaupt noch genug Menschlichkeit, um sie im Kampf gegen Unholde zu verlieren?
Langsam stand Sextana wieder mit wackeligen Beinen auf. Ihr Kopf dröhnte noch ziemlich vom Sturz, doch wie sie sah, war es ihr wohl besser ergangen als manch anderen der Gruppe. Die Magierin erkannte, dass der Kampf zum Ende gekommen war. Der Rotschopf sah sich um und blickte dem Heiler bei seiner Arbeit zu. Dabei entging auch ihr nicht, dass einer von ihnen tatsächlich einen der Angreifer behandelte. Und mir Belehrungen an den Kopf werfen. Langsam vertrieb Sextana ihre düsteren Gedanken und drehte sich zur Elfe um.
"Ver-.., Verzeihung!", sagte Sextana als sie Lea ins Gesicht blickte. "Ehrlich gesagt habe ich nur halb zugehört.", gestand sie.
"Er.. Er wollte sich an dir vergehen?", fragte sie jetzt ungläubig nach.Er hätte viel, viel länger gelitten, wenn ich das gewusst hätte. Und jeder, der ihn erlösen wollte, hätte es bitter bereut. Der Rotschopf schüttelte den Kopf, zog so viel Rotze wie möglich zusammen und ging hinüber zur Leiche, um sie zur Seite zu treten, sodass das Gesicht des Banditen nach oben zeigte. Sextana spuckte beherzt die volle Ladung in das Gesicht dieses Abschaums. "Es ist mir ganz recht, dass du nicht schneller gehandelt hast. Ich habe die Wahl gelassen, ihn schnell zu töten oder leiden zu lassen. Ganz egal, wer ihn jetzt eben erlöst hat, ich hätte es nicht getan. Und wenn mir dafür eine Witzfigur Belehrungen über Menschlichkeit halten möchte, ist das nicht deine Schuld.", erklärte Sextana. Mit dem Tode des Mannes und ihrer letzten Geste der Verachtung war diese Auseinandersetzung vorüber. Der Rotschopf wandte sich Haj'ett zu, im Wissen, dass sie eine Unterhaltung mit ihm besänftigen könnte. "Ist ja alles ganz schön schnell passiert..", sagte sie etwas unbeholfen. Sie war nicht gut darin, nett zu sein. "Naja, ich will mich bei dir bedanken. Du hast wirklich geistesgegenwärtig gehandelt!", sprach sie weiter. Als sie realisierte, wie sie aussehen musste, mit dem Gesicht und Dekolleté voll fremdem Blut, lächelte sie verlegen. Zum Glück verdeckte es jedoch auch, dass die Magierin rot anlief. "Wer weiß schon, wie schnell ich gestorben wäre. Und du hast mich nicht nur vor dem Banditen bewahrt.. Sondern, wie sage ich es am Besten.. Auch vor mir selbst.", versuchte Sextana zu erklären. Wie sollte sie das auch erklären? Er konnte unmöglich wissen, was sie meinte. "Ich neige manchmal einfach dazu, mich zu vergessen.", sagte sie, ohne weiter erklären zu wollen, was sie damit meinte. Ihr Blick schweifte danach kurz durch die Gegend, und blieb an dem Dämon hängen, der, als wäre es nichts, gerade das Leben des versorgten Banditen beendete. Nun, der Bandit hatte scheinbar nicht mehr vor gehabt, jemanden der Gruppe anzugreifen, doch Sextana konnte verstehen, wieso der Dämon diesen Akt vollbracht hatte. Erst kämpften sie sich durch die Angreifer, dann kam einfach einer der Wüstenmänner und machte das zunichte, was sie erschaffen hatten, wofür der Dämon Blut vergoß. Selbst Sextana hatte die Flammen ihres Schutzzaubers zum Morden benutzt, etwas, zu dem sie bisher selten gegriffen hatte. Doch es hatte außergewöhnlich gut geklappt.
Jetzt blickte sie dem Dämon nach. Er hatte wirklich viel Blut vergossen, nicht nur das der Feinde und dem Blicke nach zu urteilen, den der Heiler ihm hinterherwarf, konnte er sich jetzt nicht auf dessen Heilkräfte verlassen. Wahrscheinlich wollte er das auch nicht. Gewiss wollte er das nicht.
Der Rotschopf war sich nicht ganz sicher, ob sie hinüber zum Dämon gehen wollte, um ihm ihre Dienste als Heilerin anzubieten. Aber er sah doch ganz schön mitgenommen aus und jetzt gerade war er allein, eine Möglichkeit, um in Ruhe mit ihm zu reden. Schwer schluckend wandte sich Sextana Haj'ett zu. "Ich hoffe, wir finden auf der Reise noch ein paar Male die Gelegenheit, uns etwas zu unterhalten.", sagte sie lächelnd. Gerne wäre sie einfach stehen geblieben, doch jetzt gab es Wichtigeres. Mit einer Mischung aus Widerwille und Angst ging die Magierin hinüber zu Martax und überlegte, ob sie nicht besser erst einmal nachsah, ob Karma noch auf der Stute saß. Doch erkannte Sextana diese Überlegung nur als Vorwand, um sich nicht mit dem Hünen auseinandersetzen zu müssen.
Bei Martax angekommen fragte sie sich, was sie zu ihm sagen sollte. Sie wusste schon nie, was sie zu anderen Leuten sagen sollte, aber.. Zu einem Dämon wie ihm?
"Die Banditen sind übel zugerichtet, aber das kann man auch von dir behaupten.", sagte sie schließlich und nahm auf dem Boden neben Martax Platz. Sie spürte seine gewaltige Aura, er hatte wirklich etwas Kraftvolles in sich, nicht nur körperlich. "Du bist von unermesslichem Wert für die Gruppe. Wir können uns glücklich schätzen, solch eine Kampfkraft an unserer Seite zu wissen.", sprach Sextana mit ruhiger Stimme, "Aber jetzt bist du verletzt und ich will mich revanchieren. Darf.. Darf ich dich heilen?"
Eine Heilung bei dem roten Hünen würde nicht so umständlich werden, weil er bei vollem Bewusstsein war, doch bestimmt würde sie Sextana viel ihrer übrig gebliebenen Kraft kosten. Das war es allerdings wert, wie sie fand, denn Martax hatte sie alle beschützt und konnte bei folgenden Kämpfen definitiv wieder hilfreicher sein, als Sextana mit ihrer verbliebenen Kraft. "Du musst es wirklich wollen, dann dauert es nur einige Sekunden.", bat sie. Hoffentlich würde der Hüne nicht beleidigt reagieren, oder wütend, stolz, oder überhaupt negativ, weil Sextana ihm Hilfe anbat. Die Magierin konnte sich problemlos eingestehen, dass der Dämon ihr imponierte und sie nicht vor hatte, ihn zu reizen. Verunsichert startete die rothaarige Magierin den Versuch, dem Dämon in die Augen zu schauen.
 
Wiedergeburt

Martax bemerkte Sextana gar nicht. Sie war auf einmal da und saß neben ihm. Zuerst war der Dämon etwas verwirrt wie sie einfach so auftauchen konnte, tat es jedoch mit seinem abgekämpften Zustand ab. Langsam drehte er müde den Kopf und schaute sie an. Ihre roten Haare wehten seicht in der Mittagsprise. Sie war so... zierlich und doch bei aller Zerbrechlichkeit, die sie körperlich ausstrahlte, hatte Martax gesehen zu was sie fähig war. "Ihr schaut mich so unsicher an wie ein hilfloses Kind Euer Rasse. Dabei habe ich mitbekommen wie Ihr mit den Banditen umgesprungen seit. Eurer magisches Feuer sah ebenso unbändig aus wie die Illusion von Twiggy - mit dem Unterschied, dass Euer Feuer echt war." Er schaute zu dem verkohlten Leichnam eines der Feueropfer herüber. Es war nicht mehr viel übrig was ihn als Mensch kennzeichnen würde. "Unbändig wie die Lavaströme des Bucta'cor." Er sah die Verwirrung in ihren Augen. Natürlich. Wie sollte sie den größten Fluss des Schattenreichs auch kennen. "Das ist ein gewaltiger Lavafluss in meiner Heimat. Es ist die mächtigste Naturgewalt im Schattenreich und hat schon Kriege entschieden. Niemand kann sich ihm entziehen oder hat sein Feuer überlebt. Er verzehrt... alles." Martax musterte das Blut auf ihrem Gesicht und ihrem Dekolleté, ".. so wie Ihr, wenn Ihr wollt. Warum ist Euch diese Macht unangenehm. Ihr habt auf mich fast erleichtert gewirkt als es wieder versiegte?" Sie konnte Martax Stimme anhören, dass er mit Respekt über Ihre Fähigkeit sprach. Das sie eine Heilerin war wusste er nur aus den Erzählungen des Katzenwesens beim Frühstück. Martax nahm seine Pranke von der Wunde. Dunkles Dämonenblut lief erneut in einem Rinnsal aus der Wunde, um die sich mittlerweile ein breitgefächerter Ring von Kruste gebildet hatte. "Wenn Ihr meine Heilung beschleunigen könnt nur zu." Damit hielt er ihr seinen kräftigen Arm hin. Er wusste nicht genau wie das jetzt von Statten ging, vermutete jedoch aus seiner Erfahrung, dass sie ihn irgendwie berühren musste. "Eure blasse Haut bildet einen seltsamen Kontrast zu euer roten Mähne. Es wirkt fast wie die weißen Zeichnungen auf meiner roten Haut. Ich bin bisher noch keinem Menschen begegnet der so rote Haare und so weiße Haut hatte." Martax spürte wie die Schmerzen ausstrahlten, als ob man ihn ständig mit glühenden Nadeln in den Leib stach. Er musste knurren und überlegte wie er sich ablenken konnte. Dann vielen ihm beim erneuten Betrachten der Heilerin die nackten Füße auf.. "Warum habt Ihr keine Schuhe an? Sind sie beim Kampf kaputt gegangen?"



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Die Mittagssonne schien dem Narr ins Gesicht. Seine weiße Schminke begann zu glitzern und langsam zu schmelzen, aber das war Feste egal. Die Wochen in dem dunklen Loch waren teilweise zermürbend und dabei war er nur einer der Wächter. Wie musste es erst für die Gefangenen gewesen sein, die oftmals nicht Mal ein Fenster in ihren Kerkern hatten. Da waren die freundlichen Sonnenstrahlen und der blaue Himmel eine willkommene Abwechslung. Das Panzergebirge verabschiedete sich langsam. Sie waren bereits bis zu den Ausläufern vorgedrungen, was auch deutlich an der Breite der Straße zu erkennen war. Trotzdem waren sie seit Stunden keiner Seele begegnet. Jeder der in dieser Gegend lebte hütete sich den Weg in die Berge zu nehmen. Selbst der Weg war nicht ohne Gefahren und es war leicht einen falschen Schritt zu tun, welcher unweigerlich oft der letzte Fehler im Leben war. Doch hier war die Straße breit und fest und strahlte viel mehr Sicherheit als vor einem Tag aus. Gemächlich trotteten die Packpferde im Gänsemarsch den Weg entlang und schienen die milden Temperaturen und die Sonne ebenso zu genießen wie der Narr. Plötzlich vernahm Feste ein seltsames Klopfen. Es war als würde irgendwo etwas versuchen durch Holz zu kommen. Es folgten undefinierbare, dumpfe Geräusche und eine Art Kratzen gegen Holz. Der Spion schlug die Augen auf. Vorbei war es mit der Gelassenheit und Ruhe. Was ist das? Er schaute sich um. Jetzt war es wieder ruhig. Da! Wieder dieses Klopfen. "Hört Ihr das auch?" fragte er seinen neuen Freund aus der Wüste. Der Karawanenführer horchte auf. "Ja, was ist das? Als ob ein Specht gegen einen Baum hämmert.", reagierte er im Akzent der Wüstenmenschen. "Nur haben wir hier keine Bäume. Höchstens ein paar..." Das Klopfen wurde plötzlich zu einem kräftigen Rums. "Die Kisten!", schallte es dem Narr entgegen. Feste zog eine Braue hoch. "Die Kisten...?" Er riss die Augen auf. "Die Kisten! Soir!" Er packte das Zaumzeug des Pferds nehmen ihm. "Haltet die Tiere an! Soir ist wach." Gesagt getan und der Narr eilte, in klingelndem Schritt durch die ganzen Glöckchen an seiner Kleidung, zur Kiste in die sie vor ihrer Abreise die ehemalige Intrigantin gebettet hatten. Feste klopfte von außen gegen die Kiste. "Alles gut meine Liebe. Wir haben Euch wahrgenommen. Wir lassen Euch raus." Wieder dumpfe Geräusche. Die Luftlöcher brachten nicht genug durch um zu verstehen was sie sagte. Mithilfe des Turbanträger wuchteten sie die klopfende Kiste vom Rücken des Tieres, was schon regelrecht apathisch wartete bis die seltsame Kiste von seinem Rücken war. Feste war kurz beeindruckt wie geduldig die Tiere waren. Natürlich wurde allerhand seltsame Dinge auf sie geladen. Als Packpferde eines Händlers waren sie bestimmt viel gewohnt, aber dennoch als Fluchttier nicht in Panik auszubrechen, wenn sich etwas auf dem eigenen Rücken bewegte war schon eine Leistung für so ein Tier. Der Narr nahm an, dass auch lebendige Tiere, wie z.B. Kanarienvögel oder Amphibien transportiert wurden und die Tiere es dadurch gewohnt waren.

Durch die Bewegungen von Soir wäre Feste die Kiste beinahe aus der Hand gerutscht als er geistesabwesend war. "Ganz ruhig meine Gute. Wir wollen Euch doch nicht fallen lassen." Es war geschafft die Kiste kam mit einem dumpfen Pochen auf dem felsigen Untergrund auf. Rasch wurde sie geöffnet. Schon als die ersten Lichtstrahlen an ihr Gesicht drangen, musste Soir die Augen zukneifen. "Endlich! Das hat ja ewig gedauert!" Feste grinste. "Hallo Sonnenschein. Zurück von den Toten?" Unter einem zerzausten Mob der keine definierbare Frisur darbot, funkelten ihn zwei braunrote Augen an. "Was soll sie närrische Bemerkung?", keifte sie. Feste zeigte seine Zähne beim Lächeln und wackelte mit dem Kopf, damit die Glöckchen an seiner Narrenkappe klingelten. Soir grunzte. "Was frage ich auch." Der Spion schaute den Wüstenbewohner an. "Sie ist wieder da. Belebung geglückt. Patienten hat ihr Feuer wieder." Der Händler wusste nicht so recht was er damit anfangen sollte. Er schaute etwas unsicher zwischen Feste und Soir hin und her. "Wer ist das denn?", fragte Soir energisch. "Belam Sahib A'uhabakr, zu Euren Diensten", beantworte der Händler die Frage für Feste und verbeugte sich leicht mit der Hand auf dem Herzen. "Ihr habt ihm viel zu verdanken Sonnenschein", ergänzte der Spion. "Ohne ihn wären wir beide wohl tot. Sein Orientierungssinn und seine .... Geschäftigkeit hat meinen Plan überhaupt erst ermöglicht." Soir rümpfte die Nase und musterte Belam. "Ah ja... Könnt ihr mich endlich aus diesem Sark holen? Ihr wisst ja gar nicht wie stickig und heiß es da drin jetzt geworden ist." "Natürlich meine Liebe." Feste erhob sich und hielt Soir eine helfende Hand hin. Der Intrigantin taten alle Knochen weh als sie sich aufraffte. "Lasst es langsam angehen. Ihr wart eine längere Zeit nicht mehr auf den Beinen." Sie ächzte. "Ich fühle mich wie von den Toten auferstanden... und so falsch ist das ja auch gar nicht. Was für ein finsteres Loch!" Sie fröstelte als die Erinnerungen an ihre Zelle im Panzergefängnis erneut hochkamen. "Dahin müsst Ihr nie mehr zurück. Ich habe Euch die Freiheit wiedergegeben." Soir stieg behutsam aus der Kiste. "Dafür bin ich Euch auch unendlich dankbar. Ich weiß nicht wie ich das jemals wieder gut machen kann..." Der Narr grinste wieder. "Oh keine Sorge. Auch wenn ich Euch immer gemocht habe war Eure Befreiung nicht reine Nächstenliebe. Ich brauche Eure Hilfe bei einem Unterfangen." Er konnte die Fragezeichen über Soirs Kopf aufsteigen sehen. "Keine Sorge. Ich werde Euch alles erklären." Die junge Frau streckte sich. "Gut, wenn es geht bei einer Mahlzeit." Sie schaute auf die Fetzen herab die einmal ihre Kleidung waren und nun verblasst und stinkend an ihr herabhingen. "Und bei einem Bad. Ich fühle mich dreckig. Außerdem will ich aus diesen Fetzen raus. Ich sehe schlimmer aus als jeder Landstreicher!" Feste griff in die Kiste in der Soir lag. "Hier." Er warf ihr das zweite Bündel zu. "Darin sind neue Klamotten für Euch. Mit dem Rest müssen wir noch etwas warten." Er schaute an ihr vorbei zu Belam. "Wie weit bis zur Herberge?" Noch etwa eine Stunde, zwei wenn wir hier lange trödeln." Feste nickte. "Nun gut. Unsere Wiedergeborene wird in ihren eigenen Interesse keine Lust zum Trödeln haben. Könnt Ihr Laufen?" Soir prüfte ihren Stand. "Es muss gehen. Ich habe genug gelegen und gesessen für zwei Leben. Ich will laufen." Wieder ein klingelndes Nicken des Narren. "Dann los."
 
Martax Art war.. Direkt. Sextana schluckte schwer, ihm war ihre Unsicherheit aufgefallen. Und er sprach Dinge so zügig an, offen, dass Sextana zweimal überlegte, ob sie wieder vor sich herstammeln sollte, oder ihm einfach sagen, was es mit den Flammen und deren Macht zu tun hatte.
Zunächst aber nickte sie nur und legte sanft eine Hand auf den Arm des Dämons. Es war wirklich aufregend für die Magierin und sie gab sich Mühe, in dieser Situation ruhig zu bleiben. Sie war auf ihren Reisen vielen Wesen begegnet, doch keines war vergleichbar mit Martax. Sein Arm war mehrfach so breit wie Sextana's und neben Martax fühlte sie sich wie eine Puppe. Zum Glück hatte Martax die Unterhaltung weitergeführt, sonst hätte Sextana niemals die Ruhe bewahren können und wäre wahrscheinlich aufgeregt japsend wieder davongezischt.
"Meine Schuhe? Oh nein, die sind nicht kaputt gegangen. Wären sie bei dem Ritt und dem Kampf aber wahrscheinlich. Hätte ich versucht mit denen zu rennen, hätten die Banditen mich nach wenigen Sekunden abgeschlachtet.", erklärte sie - dabei wurde sie an die Schmerzen an ihren Füßen erinnert, die sie bestmöglich ausgeblendet hatte. An diesem Tag war sie wirklich schon viel gerannt und das auch noch Barfuß. Es war gut, dass Sextana sich mit Martax unterhalten konnte, es half ihr, sich auf das Wesen des Dämons einzulassen. Außerdem beruhigte es sie, machte ihr klar, dass sie nicht so aufgeregt sein brauchte. Eine Heilung war somit um Vieles erleichtert. Schon während der Unterhaltung ließ sie sanft ihre Magie auf Martax wirken, nicht sichtbar, doch spürbar. Sextana wurde die Ruhe selbst und blendete das Schlachtfeld um sich herum so gut aus, wie es ging. Sie stellte sich vor, dass es gerade nur Martax und sie gab und spürte förmlich, wie ihre Energie floss. Dabei wurde sie angenehm träge. Die großen Verletzungen des Hünen konnten sich langsam verschließen, was blieb, war das entzündete Fleisch und der Blutverlust. Narben würden sich bilden und Kraft bald zu dem Dämon zurückkehren.
"Unglaublich.. Ich kann mir kaum vorstellen, an was für eindrucksvollen Orten du schon gewesen sein musst. Trotzdem bin ich mir sicher, dass meine Kraft nicht vergleichbar mit der Lava dieses Flusses ist.", sagte Sextana bescheiden lächelnd. Ihr Lächeln erstarb, weil Martax fragte, wieso ihr ihre Macht unangenehm war. "Das.. ist nicht so leicht zu beantworten.", murmelte sie. Dann sah sie sich die Zeichen auf Martax' Körper genauer an. Er hatte recht, sie fielen ganz schön auf, auf seiner roten Haut. Die Rothaarige fragte sich, was die Zeichen zu bedeuten hatten - vielleicht erzählten sie seine Geschichte, oder sie waren Trophäen. Sextana konnte sich zumindest nicht vorstellen, dass jemand wie er so etwas einfach nur zur Zierde auf seiner Haut trug. Zögerlich blickte Sextana wieder zu dem Hünen hinauf, in seine gelben Augen, während sie beschloss, zumindest ihm zu erzählen, wovor sie solch einen Respekt hatte.
Immerhin schien er auch zu vielem bereit zu sein, viele Dinge getan zu haben, die andere als furchterregend erachten würden. Und gerade eben hatte er die Banditen auf wirklich brutale Art exekutiert. Er würde bestimmt nicht so über sie richten, wie es der fremde Wüstenmann getan hatte.
"Weißt du, als ich noch ein kleines Mädchen war, da hatte ich schon diese Kraft. Ich konnte sie nur nicht kontrollieren.", fing Sextana an zu erzählen. "Es handelte sich um magische Ausbrüche. Etwas war anders an mir, das wussten wir, nachdem ich bei einer Verabredung mit einem Nachbarskind einen Ausbruch hatte..", Sextana schluckte schwer. Sie wandte ihren Blick ab und auf die andere Handinnenfläche, die nicht auf dem Arm des Dämon lag. Es war Scham, die sie überkam, selbst nach so langer Zeit. "Ich habe die Kontrolle verloren, wir waren nur Kinder die spielten, und im nächsten Moment brannte alles und ich verstand nicht einmal, dass ich das getan hatte. Ich habe zweien Eltern ihr Kind entrissen, es starb.", erzählte der Rotschopf, "Und ich, ich lief einfach aus dem brennenden Haus hinaus, unversehrt, ich, die verdient hätte, zu brennen. Es waren meine Flammen. Und es war nichts mehr von dem Kind übrig, ich hörte nur noch die Schreie. Mein Leben lang, immer wieder.", kam sie zu einem Ende.
"Heute habe ich meine Kraft besser unter Kontrolle. Ich setze nicht mehr unwillkürlich alles in Brand. Aber es könnte passieren. Wenn ich die Kontrolle verliere, dann könnte ich alles und jeden um mich herum in Gefahr bringen.", erklärte sie sich und blickte wieder hoch zu dem Dämon. "Ich habe kein Problem meine Kräfte gegen Feinde einzusetzen, die mich angreifen und dieses Risiko in Kauf nehmen, doch Unschuldige oder Verbündete in Gefahr zu bringen, das ist nicht meine Absicht.", sagte sie. Ihre Magie floss und floss, selbst während ihrer ehrlichen und aufreibenden Offenbarung. Sextana hoffte, dem Dämon nicht zu früh das Falsche offenbart zu haben.
Wenn ihm nicht gefiel, was sie erzählte, was würde er dann wohl tun? Sie wollte nicht daran denken. Doch sie konnte seine Gedanken dazu wohl kaum lesen und hoffte einfach inständig, er würde sehr gut mit dieser Information umgehen.
Die Magierin wollte nur zu gerne das Thema auf eines der Anderen wechseln. "Mein Aussehen ist wohl ziemlich stark von meiner Mutter aus Goddar geprägt worden. Es liegt in ihrer Familie, scheinbar auch mein Hang zur Magie.", erklärte Sextana. Es schmeichelte ihr, dass sie so einzigartig darin schien. Sie mochte es zumindest in diesem Zusammenhang ziemlich, anders als die anderen zu sein. Es konnte auch etwas Gutes sein. "Was hat es mit den Zeichen auf sich? Ich nehme an, es hat mit deiner Geschichte zu tun, richtig? Ich glaube, ich würde alles dafür tun zu sehen, wie es dort im Schattenreich aussieht. Die Kriege wären nicht der richtige Schauplatz für mich, doch das Feuer und der Lavasee.. Ich stelle es mir gewaltig vor.", sprach die Magierin. Allein dieser Dämon war so faszinierend, mit seiner ausdrucksstarken Aura, dass Sextana wohl nicht ahnen könnte, wie es im Schattenreich sein musste. Sie war schon an vielen Orten gewesen.. Doch dies übertraf ihre Vorstellungskraft bei weitem.
 
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Lea konnte nicht glauben was sie da erblickte, das man seine Feinde auch noch behandelte. Sie konnte den Magier ja verstehen das er damit etwas gutes bezwecken wollte. Doch beim näheren Betrachten des Magiers fiel ihr auf, das es sich dabei um ein Heiler handelte. Doch auch wenn er ein Heiler war und damit etwas gutes tun wollte. Kannte Lea es all zu gut, das Solche Art von Leuten wie diese Banditen vor nichts zurück schreckten. Sie blieb ruhig und sah Martax zu, wie er vor Zorn bebte. Sie gab ihm vollkommen recht. Auch als Martax das Leben des Banditen mit seinem Schwert beendete, blieb Lea ruhig stehen und schaute zu. Wie konnten sie denken das die überlebenden Banditen nicht versuchen werden sie ein weiteres mal an zu greifen. Sie werden dadurch nicht deren Charakter und ihre Einstellung ändern. Innerlich freute sich Lea darüber das Martax dem Unsinn ein ende gemacht hatte. Zwar sah sie das Zwei Banditen es tatsächlich überlebt hatten, und nach ihrer Behandlung des Heilers darauf verschwanden.

Auch überhörte sie nicht die Worte von Wazir. „Was für eine Räude Menschen zu töten. So unwürdig, vor allem wenn es Rassen gibt, deren Tod sich weit mehr lohnt.“ Der darauf brummen einem schnellen Seitenblick in ihre Richtung warf. Sie erkannte eine Verachtung ihr gegenüber, nur weil sie nun dem Elfenvolk angehörte. Was bildest du dir ein Wazir über mich ein Urteil zu bilden, wenn du mich überhaupt nicht einmal richtig kennst. Nur weil ich zu der Rasse der Elfen gehöre, heißt es noch lange nicht das ich Hochnäsig und eingebildet bin. Dann wäre ich schon längst nicht mehr hier, da ich mich in Moment nicht einmal richtig verteidigen kann. Auch ich bilde mir kein Urteil über dich und deiner Rasse. Auch wenn ich gesehen habe wie eure Rasse sich gegenüber anderen Rassen benimmt. Als Schülerin eines Heilers lernt man viele Rassen und ihre Einstellung gegenüber anderer Rassen kennen. Ich bin froh das es auch von euer Rasse welche gibt, die nicht so denken wie ihr Wazir. Zum Glück wisst ihr nicht was ich vorher war? Dann hättet ihr mich bestimmt noch mehr verachtet, als ihr es jetzt gerade tut Wazir. Dann wandte sich Lea ab und hörte die anderen Worte von Wazir nicht mehr zu.

Als ihr Blick zu Sextana wanderte. Sie hörte Sextana die ganze Zeit über zu, auch wenn ihre Gedanken wo anders gewesen waren. Als sie zu ihr sagte. "Er.. Er wollte sich an dir vergehen?" Lea wollte darauf sofort antworten, doch Sextana ging gleich zu der Verbrannten Leiche des Banditen hin. Sie lief Sextana hinter her und blieb vor der Leiche des Banditen stehen. Lea sah Sextana zu wie sie all ihre Verachtung gegenüber der Verbrannten Leiche es Banditen zeigte. Lea dachte nach ob sie es ihr gleich tun sollte, doch sie entschied das Sextana es für sie gemacht hatte und damit es völlig ausreichte. Schon hörte sie Sextana sagen. "Es ist mir ganz recht, dass du nicht schneller gehandelt hast. Ich habe die Wahl gelassen, ihn schnell zu töten oder leiden zu lassen. Ganz egal, wer ihn jetzt eben erlöst hat, ich hätte es nicht getan. Und wenn mir dafür eine Witzfigur Belehrungen über Menschlichkeit halten möchte, ist das nicht deine Schuld." Lea war echt froh darüber das sie ihr nicht Böse war.

Als Lea wieder eine Stimme in ihrem Kopf hörte. "Macht dir keine Gedanken darüber Lea, wie manche Leute sich dir gegenüber verhalten. Du kennst es doch sicher? Wenn du ihnen einmal geholfen hast werden sie ihre Meinung gegen dich über vielleicht noch ändern. Ich liebe dich Lea und bin immer in Gedanken bei dir." Lea lächelte wieder als Fermar zu ihr gesprochen hatte.

Sie hatte nicht einmal bemerkt das Sextana inzwischen von der Leiche des Banditen fortgegangen war. Und sie ganz alleine noch bei der Leiche stand. Lea schubste den Kopf des Banditen mit einen leichten Schubs mit ihrem Fuß zur Seite. Dann sprach Lea leise zu der verbrannten Leiche des Banditen. "Das soll dir eine Lehre sein sich nicht mehr an wehrlosen Frauen zu vergehen zu können." Danach entfernte sich Lea von der Leiche des verbrannten Banditen wieder.

Schaute sich im gehen nochmals um, da sah sie das Sextana zu Martax gegangen war. Er wird eher die Hilfe von Sextana annehmen als ihre Hilfe an zunehmen. Dann entdeckte Lea Twiggy sollte sie ihr ihre Hilfe anbieten. Lea überlegte nicht lange und machte sich auf den Weg zu Twiggy. Wenn sie ihre Hilfe nicht wollte, konnte Lea immer noch von ihr weggehen. Lea blieb vor Twiggy stehen. Dann ließt sie ihre Waffe auf den Boden fallen, die sie immer noch in den Händen hielt. Und kniete sich auf den Boden vor Twiggy hin, damit sie nicht zu groß für Twiggy war.

Denn ohne die Hilfe von der Goblin Dame, konnte sie selber nicht ihren Beutel mit den Heilkräutern und Heilpflanzen öffnen. "Wenn ihr wollt Twiggy kann ich euch helfen, damit eure Wunde besser verheilen kann? Aber ihr müsst dem zustimmen das ich euch behandeln darf." Lea überlegte was sie noch zu Twiggy sagen sollte. Da fielen ihr die richtigen Worte ein. "Ich kann euch verstehen, wenn ihr meine Hilfe nicht annehmen wolltet. Doch ich hätte keinen von diesen Banditen behandelt. Was dachte sich dieser Magier ach ich meinte dieser Heiler von diesem Wüstenvolk dabei so jemanden zu helfen. Martax hat recht gehabt den Banditen auf der stelle zu töten, doch leider haben zwei dieser Banditen Überlebt die dieser Heiler behandelt hat und konnten verschwinden. Ich hoffe nur das wir es nicht bereuen werden. Nicht das sie uns doch noch mit ihren neuen verbündeten uns erneut angreifen werden. Aber dann hoffe ich das der Heiler nicht noch einmal den selben Fehler macht und ihnen hilft." Lea holte mit der anderen Hand ihren Beutel mit den Heilpflanzen und Heilkräutern heraus. Den sie Twiggy vor ihre Nase hin hielt, damit sie ihn für sie öffnete. "Bitte lass mich dir helfen Twiggy, wenn du mir den Beutel bitte öffnest damit ich dir helfen kann." Dann wartete Lea geduldig ab, ob Twiggy ihre Hilfe annehmen wollte?
 
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Der verletzte Dämon spürte ihre kleine Hand kaum auf seinem Arm. Umso intensiver fühlte sich dann jedoch ihre Magie an. Als würde sich sämtlicher Schmerz einfach zu seinem Arm bewegen. Schulter und Bauch fühlten sich quasi sofort wieder normal an, obwohl die Wunden noch vorhanden waren. Die Kraftreserven der jungen Frau überraschten den Dämon. Würde sie diese Energie in die Macht ihrer Feuermagie lenken und das vielleicht sogar als absoluten Ausbruch... zu welchem Inferno wäre sie fähig. Sextanas berichtete über ihre Erlebnisse in früher Jugend und wie sie dazu stand. Martax murrte knapp. "Ihr haltet Euch an Moral und Schuld fest. Ich kann es Euch nicht verübeln, haben doch beide Dinge bei euer Art viel Gewicht. Ich traf viele Menschen in meinem Leben. Magier die mich beschworen haben, Menschen für die ich Messerarbeit verrichten musste aus Rache, oder Neid. Nicht selten ging es dabei um solche Dinge wie Moral, Schuld und Gerechtigkeit. Doch wer war ich über sie zu richten? Ich war an das Ritual gebunden... meistens, wenn die Beschwörer keine törichten Fehler machten und ich ihr Blut nehmen konnte. In meiner Welt gelten diese menschlichen Belange nichts. Dort zählt nur Macht." Er ballte die freie Hand zu Faust und spannte sie Muskeln in seinem Arm an. "Wenn Ihr jedoch mitten in ein Heer unserer Feinde gelangen würdet.. eine Brutstätte von Niederen Dämonen zum Beispiel... dann..." Er grinste diabolisch. "Haltet Euch niemals an Schwächen wie Moral oder Schuld auf. Ihr könntet eine mächtige Feuermagierin werden. Wenn Ihr dem Machtdrang in Euch nachgebt." Sie fragte nach den Zeichen auf seiner Haut. Ihr war Neugier offensichtlich in die Wiege gelegt. "So wie dieser Dämon hier." Er fuhr sich mit der Kralle des Zeigefingers über die rote Brust das Schlüsselbein entlang. "Vaugrodouh der Brander. Ein teuflisches Biest das Flammenmeere und Feuerwinde erschuf als wäre es keine Mühe. Seine Zauber verzerrten unzählige Dämonen. Die Schlacht seiner Legionen gegen die Meinen bedeckte damals die ganze Ebene und das dunkle Blut tränkte jeden Zentimeter des trockenen Bodens. Doch letztlich konnte ich ihn im Zweikampf bezwingen, inmitten des Schlachtgetümmels. Als ich ihm das Arc durch den Rachen trieb und seinen Schädel in zwei Teile riss, verging er vor meinen Augen und seine Macht ging zum Teil auf mich über. Ein guter Tag und ein triumphaler Sieg!" Er atmete tief durch als er daran dachte. "Hätte sich Vaugrodouh über Dinge wie Moral oder Schuld Gedanken gemacht, hätte ich ihn viel eher und einfacher bezwingen können. Doch er entflammte seine Dämonen ebenso wie meine und überall brannten Haufen von Dämonenleichen, teilweise mitten im Schlag mit den Waffen im Leib des Feindes. Der Gestank war für uns kaum erträglich."

Martax lehnte sich wieder an den Felsen an. Der Dämon hatte er sich aufgesetzt, als er sich in Rage redete. Er zuckte mit den Schultern. "Allerdings seid Ihr ein Mensch. Eure Welt ist komplizierter. Es gibt viel mehr Regeln. Ich denke nicht dass dieses Vorgehen hier akzeptiert wird. Aber um auf Eure Frage zurück zukommen. Jedes Muster, jede Reihe von Schriftzeichen ist der Name von einem höheren Dämon der durch mich fiel. Wir gewinnen an Macht durch einen Sieg, werden stärker, so wie auch unsere Waffe." Wieder tauchte der Moment seiner Verbannung in seinem Geist auf, wie ein undefinierbarer Schemen, der flüchtig durch seine Gedanken huschte. Der Dämon bemühte sich ihn wieder rasch zu vertreiben. "Doch nun alles fort. Die Macht, die Stärke... versiegt wie ein Quell der ausgetrocknet ist." Er musste mit den Zähnen knirschen, spürte den Rachedurst wieder aufkeimen. Die Anspannung ergriff von seinem ganzen Körper Besitz. "Doch ich werde mir alles wieder zurückholen!" Seine Wunde in den Rippen schmerzte plötzlich wieder und Martax ertappte sich, dass er für Sextana wie kurz vor dem Ausbruch wirken musste. Er atmete tief durch, um sich wieder zu entspannen. Erneut fühlte er die Anspannung abklingen. "Ich wollte Euch nicht erschrecken. Die Rache.. ist stark in mir." Was tust du da. Entschuldige dich nicht! Die Menschenfrau soll merken was Stärke ist. Sie alle sollen es merken! Es gibt nichts zu vergeben. Hier ist kein Platz für Reue Dämon! Seine Augen musterten sie verstohlen. Ob sie war gemerkt hat? Wechsle das Thema! Er räusperte sich und versuchte sich an die anderen Erzählungen von Sextana zu erinnern. "Eure Mutter war also auch Magierin. Aus Goddar? Ich habe schon mal von diesem Reich gehört. Gab es schon immer Magier in Eurer Familie? Vielleicht sogar einen der alten Portalmagier? Habt Ihr schon mal von Portalmagiern gehört? Es waren bisher die einzigen Sterblichen aus dem Diesseits die das Schattenreich besucht haben. Wenn Ihr einen unter Euren Ahnen habt, hat Eure Familie meine Heimat schon gesehen. Vielleicht gibt es Niederschriften davon - Reiseberichte dieser Portalmagier vielleicht. Sie sollen sehr wertvoll sein für die Magierzirkel. Es gibt sogar bei meinem Volk Legenden über diese Schriftrollen." Die Heilung hellte sogar sein Gemüt auf. Er lächelte Sextana an, wobei es bei dem Gehörnten schwer war zu sagen ob es freundlich gemeint war, oder wieder Hintergedanken hatte.
 
Twiggy spannte sich an, als sich das Mensch-Dämon-Mischwesen in gewaltigen Sprüngen auf sie zu katapultierte. Wollte das Ding etwas Abwechslung von dem ganzen Menschenfleisch? Ein Stück knochigen, schmutzigen Goblin? Twiggy würde nicht kampflos abtreten, nicht gegen das da, aber viel hatte sie im Moment nicht, dass sie ihm entgegen setzen konnte. Schon als es näherkam merkte sie ein weiteres Mal, wie ihr die widernatürliche Ausstrahlung einen Knoten in die Eingeweide zauberte. Möglichst unauffällig setzte sie ihr sechsbeiniges Haustier auf den Boden und stupste es an, damit es sich aus der Gefahrenzone bewegte. Der Skorpion verwand zwischen den Steinen.
„Ihr blutet.“
Ach nee.
Das Ding fing schon an vor Gier zu sabbern.
„Lasst euch etwas geben, damit nicht noch mehr des süßen Lebenssaftes ungenutzt verrinnt.“
„Bleib weg von mir! Ihr beide!“
fauchte sie ihm nach. Gegen diese Monstrosität hatte sie eine Waffe, eine richtige Waffe, nicht so wie diese billigen Illusionen. Käme ihr das Ding nochmal so nahe, wenn sie wieder fit war, würde sie diese auch einsetzen. Die Goblinhexe traute dem Ding nicht über den Weg, und sie war ehrlich erleichtert als es wieder verschwand. Komm nicht in meine Nähe. Wer oder was auch immer du bist.


Ein wesentlich angenehmerer Vertreter der dämonischen Welt trat auf den Plan.
Twiggy verfolgte gebannt, wie Martax zu dem Heiler stapfte und die Sache kurzerhand selbst in Ordnung brachte. Unweigerlich brach Twiggy in Gelächter aus und vergaß sogar kurz ihre Kopfschmerzen. Innerlich musste sie jubeln. Ja! Richtig so! Wenigstens einer hier mit Vernunft! Nicht nur die Genugtuung, dass den Bandit ein angemessenes Schicksal ereilte, hellte Twiggys Laune ungemein auf. Nein, es war vor allem der Gesichtsausdruck des Heilers, der wohl überhaupt nicht fassen konnte dass irgendjemand gegen sein hoch geheiligtes Weltbild verstoßen hatte – und auch noch auf so drastische Art und Weise. Damit, dass sich tatsächlich jemand seinem Wahnsinn den er da trieb entgegen stellte, hatte die Rosahaut nicht gerechnet.
Martax wandte sich ab und ließ den schmollenden Heiler stehen.
„Du hast noch zwei vergessen!“ rief Twiggy glucksend, doch der Dämon war schon wieder abgezogen. Und der zweite Mensch verjagte die beiden Banditen, bevor jemand anderes Gelegenheit hatte, Martax' Korrekturmaßname zuende zu führen. Schade... aber besser als nichts.
Und er hat diesem Idioten ein ausgewischt.


Kurz danach näherte sich das nächste Problem. Ein spitzohriges, goldbraunes Problem. Twiggys Mine wechselte schlagartig von Erheiterung zu Argwohn. Was wollte die jetzt?
"Wenn ihr wollt Twiggy kann ich euch helfen, damit eure Wunde besser verheilen kann? Aber ihr müsst dem zustimmen das ich euch behandeln darf." Twiggy wollte ihr schon entgegen fauchen, ob sie sich nicht lieber auch irgendeinen Banditen vom Schlachtfeld suchen wollte, anstatt ihre Zeit mit so etwas wie einem Goblin oder – noch schlimmer - jemand wichtigem zu verschwenden. Doch die nächsten Sätze der Oberflächlerin überraschten sie, und die giftige Erwiderung blieb ihr im Halse stecken.
„Klingt ja... erstaunlich vernünftig.“ Für deine Verhältnisse. Hatte Lea vielleicht einen Schlag gegen den Kopf bekommen, was ihr plötzlich so etwas wie Einsicht ermöglichte? Bisher hatte Twiggy sie als naiven, übertrieben gutherzigen Weltverbesserer eingeschätzt. Und als Plaudertasche, vor allem als Plaudertasche. Aber nein, bis auf den kaputten Arm sah Lea noch aus wie immer. Äußerst merkwürdig... „Ich dachte alle Menschen sind bei diesen Dingen so... sagen wir... seltsam. Ehrgefühl und... krampfhaftes Mitleid und so.“ Twiggy hatte keine Ahnung, dass Lea eigentlich keiner Menschenrasse angehörte. Für sie waren die spitzen Ohren einfach nur eine Laune der Natur, so wie beispielsweise verschiedene Haar- und Hautfarben bei Menschen. „Aber ist schön dass es unter euch auch Ausnahmen gibt.“ In einem Anflug von Ärger legte die Goblinhexe die Ohren an und kniff die Augen zusammen. „Und du kannst Gift darauf nehmen, dass der da“, sie deutete mit ihrem krallenbewehrten Daumen hinter sich, in Richtung des hirnlosen Heilers, wobei ihr ein missgelauntes Brummen entwich, „das nächste Mal genau das Gleiche machen wird.“ Menschen waren in solchen Dingen so stur wie Steine. Und auch ungefähr so intelligent. „Und er wird uns allen noch eine Moralpredigt halten, damit ihm dann ja keiner mehr in die Quere kommt.“

Lea hielt ihr einen Beutel vor die Nase, aus dem es nach Oberflächengrünzeug roch. Twiggy brummte. Sehe ich aus wie ein Hund, der erst daran schnuppern muss? Einem Menschen hätte Lea das Ding bestimmt nicht so ins Gesicht geklatscht wie ihr. Aber was erwartete sie auch schon. Immerhin war sie nur ein Goblin. Sie konnte sich wohl glücklich schätzen, dass überhaupt jemand seine Sachen an sie verschwenden wollte, wo es doch genug andere Bedürftige gab.
Banditen zum Beispiel.
"Bitte lass mich dir helfen Twiggy, wenn du mir den Beutel bitte öffnest damit ich dir helfen kann."
Mit einem genervten Kopfschütteln schnappte sich Twiggy den Beutel, öffnete den Verschluss und hielt Lea den Beutel wieder hin. „Also gut.“ Durch irgendeine der Bewegungen, die die Goblinhexe während der letzten Minuten gemacht hatte, war ihre Verletzung wieder ein Stück weiter aufgerissen. Sie merkte, dass ihr mehr von der warmen roten Flüssigkeit über den Kopf lief.
„Und das funktioniert mit einer Hand?“
Twiggy war skeptisch, weil Lea es nicht einmal alleine schaffte, den Beutel auf zu bekommen.
Misstrauisch wartete sie ab, was die Oberflächlerin vorhatte. Sollte sie etwas dummes anstellen, könnte es passieren dass der Goblinhexe ganz aus Versehen mal die Krallen ausrutschten.
 
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Lea sah Twiggy an und erkannte das sie wohl nicht ihre Hilfe an nehmen wollte. Doch dann schient sich die Goblin Dame es sich jedoch anders entschieden zu haben. Sie musste wohl etwas gesagt haben, was Twiggy dazu bewegte doch ihre Hilfe an zu nehmen. Was die Worte von Twiggy auch Lea zu verstehen gabt. Die sie zu ihr sprach, warum sie bereit war das Lea ihr doch helfen durfte. „Ich dachte alle Menschen sind bei diesen Dingen so... sagen wir... seltsam. Ehrgefühl und... krampfhaftes Mitleid und so.“ Das sie Lea für einen Menschen hielt, bekam sie dann auch von ihr mit. „Aber ist schön dass es unter euch auch Ausnahmen gibt.“ Wobei Lea etwas lächeln musste.

„Und du kannst Gift darauf nehmen, dass der da“
,dann zeigte sie mit ihren krallen artigen Daumen auf den Heiler hinter sich. Und sprach dann weiter,„das nächste Mal genau das Gleiche machen wird.“ Das war auch Lea völlig klar gewesen. „Und er wird uns allen noch eine Moralpredigt halten, damit ihm dann ja keiner mehr in die Quere kommt.“ Das sie auch ihre Verachtung gegen über diesem Heiler teile. Kam Lea jetzt sehr zu ihren Gunsten, um Twiggy doch noch helfen zu können.

Dabei hatte Lea völlig vergessen das sie den Beutel viel zu nah vor die Nase von Twiggy hielt. Die nach einem kurzem Brummen, dann erst mal ihren Kopf schüttelte. Und dann doch noch den Beutel schnappte um ihn zu öffnen. Und dann prompt den Beutel wieder vor ihr hin hielt. „Also gut.“ Hörte Lea Twiggy zu ihr sagen. Als sie sah wie die Wunde an Twiggy ihrem Kopf wieder zu Bluten anfing. „Und das funktioniert mit einer Hand?“ Lea lächelte ihr freundlich entgegen. "Oh ja das geht schon mit einer Hand, da eure Wunde nicht all zu groß ist. Doch erst mal muss ich meine Magischen Kräfte aufladen. Um euch dann helfen zu können. Denn diese Benötige ich damit die Heilkräutern und Heilpflanzen schneller wirken können." Dann nahm sich Lea drei Blaugrüne Beeren und öffnete ihren Mund. Die Lea dann in ihren Mund fallen ließt.

Dann nahm sie ein Blatt das Goldsilber in der Sonne glänzte, und zerrieb es mit ihrer einen Hand in ihrer Handfläche. Anschließend ließt Lea das Blatt auf den Boden fallen. Darauf legte die Elfen Frau ihre Hand auf die Wunde von Twiggy drauf. Lea ließt die Wunde schneller zu heilen. Zum einen durch die Kraft der Heilpflanze und zum anderen durch ihre Magischen Kräfte. Dann nahm sie ihre Hand wieder runter von der Wunde am dem Kopf der Goblin Frau. Dann zeigte Lea mit ihren Fingern auf die Blaugrüne Beere. "Du solltest auch drei Beere davon nehmen, um eure Magischen Kräfte wieder auf zu laden Twiggy. Man kann ja nicht wissen wann, wir wieder auf Gegner treffen." Danach grinste Lea Twiggy an. "Es ist schön von euch Twiggy das du dachtest das ich zu dem Volk der Menschen gehöre. Aber nein ich gehöre nicht dem Volk der Menschen an. Ich gehöre zu dem Volk der Elfen, aber auch da drunter gibt es bestimmt solche wie diesen Heiler hier." Mehr sagte Lea nicht zu Twiggy, denn es war besser weniger zu sagen. Sie lächelte nur Freundlich weiter zu Twiggy an.

Ganz unrecht hattest du ja nicht gehabt damit Twiggy. Aber es ist besser wenn Du nichts davon Wissen tust. Das mein Vater zu der Rasse der Menschen gehörte und meine Mutter zu der Rasse der Elfen gehörte. Irgendwann werde ich es dir erklären das ich eine Mischung aus den Beiden Rassen gewesen war. Die so zusagen Halbelfen genannt werden. Seit ich die Höhle mit dir zusammen wieder verlassen habe gehöre ich ganz dem Volk der Elfen an. Da mich Fermar in eine richtige Elfen Frau verwandelt hatte, und damit konnte ich mich vor meinen Tot retten. Sonst wäre ich wohl an meinen schweren wunden eher gestorben. Besser ist wenn ich dir nichts davon erzähle Twiggy.
 
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„Arrrggghh.“ machte Wazir zähneknirschend, als Manta zu nähen begann. Er packte Tekar am Arm, suchte Halt. „Wie ich das hasse! Mh, sind die übrigen Banditen weg gekommen?“. Fragte er den Freund, der seinen Arm hielt. „Ja, Benur hat sie weg geschickt.“. „Gut gemacht.“ freute sich Wazir. „Was ist eigentlich mit dir passiert?“ fragte er Tekar mit Blick auf sein großzügig verbundenen Kopf. „Ohr ab.“ knirschte Tekar bitter. „Verdammt! ******e. Ich würde mit dir tauschen. Bei mir bleibt nur ein Schnitt, das fällt nicht auf..“. „Nein behalt du mal. Ist es nicht sonderbar? Wir sollten uns freuen, dass wir noch da sind, stattdessen weinen wir verflossenen Körperteilen nach.“ wunderte sich Tekar.
Oriak und Benur waren dazu übergegangen dem Janagi die äußerlich sichtbaren Wunden zu behandeln, so gut es eben ging. Am Ende musste sowieso Manta oder jemand anders, der sich wirklich auskannte hier noch mal richtig anfangen, aber der saß noch an Wazir. Oriak musste immer wieder in dem Tun innehalten, sein Kopf strafte jede unachtsame Bewegung sofort. Er hoffte das später noch mal Zeit sei, an gewisse Kräuter zu kommen.
Die anderen hatten damit begonnen, das Schlachtfeld zu bereinigen. Sie sammelten Waffen Geschosse und sonstiges brauchbares Gut zusammen und zogen die Toten an einem anderen Punkt zusammen. Sammelten die Körperteile ein, soweit das möglich war. Bald lagen alle Toten beieinander. Um ihre Ausrüstung erleichtert, aber ihrer Kleidung und jener Dinge, die sie als persönlich ansahen, belassen. Dem Selbstverständnis der Wüstenleute nach war es ein Zeichen von Respekt und Anerkennung gegenüber dem Feind, ihm das zu lassen, mit dem er sich zu seinem letzten Gang gewandet hatte. Tama bereitete alles für die Verbrennung der Leichen vor, während Saphir und Maku sich auf den Weg machen. Sie wollten nach vorne gehen, wo Wazir zuerst auf die Banditen getroffen sein musste, vielleicht lag dort auch noch ein Toter. Jetzt konnte das Feuer sowieso noch nicht entzündet werden. Tarek und Oris waren währendessen dabei die Reittiere wieder einzusammeln, sie waren im Kampf teilweise weit verstreut worden. Vor allem Amanta, das Kamel mit der schweren Angst vor Feuer war ziemlich weit weg gerannt. Oris ritt eine ganze Weile umher ohne es zu finden. Dann aber fand er schließlich Fußspuren und hatte das Tier kurz darauf entdeckt.
 
Perplex erwiderte der Rotschopf das Lächeln des Dämons. Woran er wohl dachte? Sie war sich sicher, ihn bisher nicht dabei ertappt zu haben, wie er lächelte. Doch Sextana hatte schon Viele in die eigenartigsten Stimmungen versetzt, wenn sie in ihre Auren eingriff, um sie zu heilen. Immerhin hatte er sich nach der plötzlichen, furchteinflößenden Aufregung wieder beruhigt.
Die Magierin ergriff wieder seinen Arm, den sie in der Zwischenzeit vorsichtig zurückgezogen hatte, und erleichterte sich damit die Kraftübertragung. Sie spürte durchaus, dass sie an diesem Tag viele mächtige Zauber, vor allem das Heilen eines Todgeweihten am frühen Morgen, gewirkt hatte. Trägheit ergriff sie und es überkam sie die Angst, dass sie bei einem zweiten Angriff nicht handlungsfähig sein würde. Der Tag war noch recht jung und wer wusste, wann die nächsten Komplikationen auftauchten?
Moral, Schuld - Martax wusste ja nicht, wie gerne Sextana beides aus ihrem Leben verabschiedet hätte. Sie hätte sich nie wieder mit Erinnerungen an Getanes quälen müssen. Ihr Leben wäre um einiges leichter und doch gab es besagte Regeln, die ihr das Leben mit der Schuld und ihrer Kraft schwer machten.
"Ich dachte oft darüber nach, einfach zu werden was ein großer Teil in mir sein will. Es wäre so leicht, sich dieser Macht hinzugeben.", murmelte Sextana. Sie beneidete Martax darum, an Orten gewesen zu sein, an denen man sich seiner Macht hingeben konnte. Er hatte so viel mehr gesehen in seinem Leben und bestimmt würde er in Zukunft noch vieles, vieles mehr sehen. "Ich weiß nicht, ob ich es mir wünschen würde, ein Leben wie deines im Schattenreich zu führen. Selbst, wenn ich eine mächtige Magierin werden würde und nie wieder an Schwächen festhalten müsste, würde ich wahrscheinlich frühzeitig untergehen. Ich habe Potenzial, doch ist es längst nicht ausgebaut.", erklärte die Magierin. "Doch dein Reich muss unfassbar spannend sein. Was würde ich nur drum geben, es einmal sehen zu können.", sagte sie und lächelte. Die Erzählungen über Vaugrodouh, den Brander, sie lösten noch mehr Neugier in der Heilerin aus, als Martax eh schon entfacht hatte. Für einen Moment stellte sich Sextana die Schlacht vor und versuchte sich auszumalen, wie der Kampf zwischen Vaugrodouh und Martax ausgesehen haben musste. Der Anzahl der Zeichen nach zu urteilen, musste Martax schon unglaublich viele Dämonen und Schlachten geschlagen haben und Sextana realisierte das mit einem Schauder über ihrem Rücken. Es musste fürchterlich für den Dämon sein, sich an diesem Ort zu befinden. Menschen waren kompliziert, schwach, sie hatten für alles Vorschriften, sie lebten ganz anders, als es wohl im Schattenreich sein würde. Wenn selbst Sextana als Mensch die menschliche Rasse oft nicht verstand, wie musste es dann Martax ergehen?
Sextana spürte, dass Martax gewissermaßen über seine Entschuldigung erschrak. Ihr war klar, das sie gerade von Moral und Schuld gesprochen hatten und in diesem Falle konnte die Magierin sich sogar ganz gut vorstellen, was Martax sich dachte. Unmerkbar tat Sextana ihnen beiden den Gefallen, nicht auf diese Situation zu reagieren, sondern dezent darüber hinweg zu lächeln. Der Dämon schien sich ziemlich fest an die Normen des Schattenreiches zu klammern. Hier, unter den Menschen konnte es ein Vorteil sein, Emotionen die sonst als schwach gelten würden, für Verbindungen und zu eigenen Gunsten zu nutzen. Man konnte sagen, Emotionen waren Stärke und Schwäche der Menschen zugleich. Martax sah darin wohl bisher nur die Schwäche. Vielleicht, eines Tages, würde er die darin verborgene Stärke erkennen. Doch Sextana war nicht so viel besser. Sie war unbeholfen, wusste diese Menschlichkeit nicht immer zu händeln.
Der Hüne hatte doch ziemlich schnell das Thema gewechselt, womit er zurück auf die Familie des Rotschopfes gekommen war.
"Was meine Familie angeht.. Tatsächlich ist meine Mutter keine Magierin. Meine Großmutter allerdings soll sehr, sehr mächtig gewesen sein - seit unzähligen Jahren stiegen aus der Familie meiner Mutter Magier hervor. Und trotzdem hat meine Mutter ein Leben als Schneiderin geführt. Es schien mir oft so, als schämte sie sich für ihre Begabung, sie versteckte sie regelrecht - ich weiß nicht, was passiert sein könnte. Ich habe sie oft gefragt, wer meine Großmutter und was für eine Magierin sie war. Sie wich diesen Fragen immer aus.. Also weiß ich nicht viel darüber, was meine Familie konnte oder nicht konnte.", erzählte Sextana. Sie war noch immer sicher, dass irgendetwas geschehen sein musste, weswegen ihre Mutter sich ihren Wurzeln abgewendet hatte. Und es musste wirklich eine Schande gewesen sein, dass ihre Tochter dieses Kapitel wieder geöffnet hatte. Durch all diese Geschehnisse hatten Sextana und ihre Mutter stets ein distanziertes Verhältnis zueinander gepflegt, selbst, wenn sie einander gern hatten.
"Hmm. Ja, von Portalmagiern habe ich in der Alabasterakademie gehört. Ich bin keinem begegnet, das weiß ich ganz sicher. Doch um ihre Fähigkeiten beneide ich sie!", sagte Sextana. Ihre Augen hatten einen lebhaften, statt wie sonst oft leeren Blick, als sie davon sprach. "Wenn ich jemals solche Niederschriften in die Finger bekommen sollte, werde ich sie gründlich studieren. Die Sicht eines Menschen auf das Schattenreich.. Das wäre wirklich interessant. Genauso wie die Sicht eines Dämonen auf sein Schattenreich. Aber.. Darf ich dich in Zukunft öfter darüber ausfragen, wenn mir noch mehr Fragen einfallen?", fragte sie mit leuchtenden Augen.
Dann ließ sie von seinem Arm ab, fast schon widerwillig, und starrte weiter zu ihm hoch. Die Heilung war vollbracht. Sextana war entkräftet und hoffte, sie hätte bald Möglichkeit, sich richtig zu erholen.
 
Twiggy bemühte sich, still zu halten und nicht allzu viele finstere Blicke auf Lea abzufeuern. Stattdessen beobachtete sie die Geschehnisse auf dem Schlachtfeld.
Es wirkte tatsächlich, die Wunde schmerzte von Minute zu Minute weniger, was aber wohl nicht nur auf die Heilpflanze zurückzuführen war.
Vor allem Schuld daran war: Zorn. Zorn war schon immer ein gutes Mittel gegen Schmerz gewesen, und auch gegen Erschöpfung. Während Lea sich an ihrer Verletzung zu schaffen machte, begann die Goblinhexe zu zittern. Nein, eigentlich war es kein Zittern. Sie bebte vor Zorn, weil sie nicht fassen konnte was sich da gerade vor ihren Augen abspielte.
Diese verdammten Oberflächler erdreisteten sich doch tatsächlich, einfach mal all die Leichen zu fleddern, die gesamte Beute einzuheimsen und dann sogar noch alle Leichen auf einen Haufen zu bringen, um sie dann in einem sinnlosen Akt von Verschwendung abzufackeln. Traditionell gebührte es dem Sieger, seine Beute als erstes zu plündern, genauso wie ihm auch das erste Stück Fleisch zustand. Und diese... diese... ihr wollte gar kein Wort einfallen – diese da, die erdreisten sich einfach, Twiggy um ihr gutes Recht zu bringen! Sicher, es waren Gepflogenheiten der Krieger, und als solcher würde die Goblinhexe schwer durchgehen, aber zwei Banditen hatte sie doch absolut vorbildlich zur Strecke gebracht... also verdammt, dieses Recht gebührte ihr auch! Diese beiden waren IHRE Beute! Und das, was die Menschen da jetzt trieben, empfand sie wie eine eiskalte Beleidigung. Oder als würde man ihr jetzt direkt vom Schlachtfeld weg einen Tritt geben und sie zum Latrinenputzen verdonnern, als der jämmerliche Wicht der sie nun einmal war. Kümmerling! rief eine Stimme aus ihrer Vergangenheit. Als ob aus dir je etwas anderes werden würde!
Genau wie früher, kaum drehte man sich zwei Minuten lang um, flitzten die Diebe und sammelten die Sachen ein, die nicht Niet- und Nagelfest waren. DAS war die Tradition, auf die sich solche wie Twiggy berufen mussten. So und nicht anders.

Und jetzt setzten die Menschen dem ganzen noch die Krone auf und es kam zu dem Punkt, an dem sie es nicht mehr ignorieren konnte. Was Lea noch zu ihr sagte, bekam sie nicht mehr mit.

Twiggy sprang so unvermittelt auf, dass sie Lea beinah gegen den Kopf geknallt wäre. Ohne davon aber irgendeine Notiz zu nehmen, rannte sie zurück aufs Schlachtfeld. Sie war so stocksauer, dass ihre Erschöpfung wie weggeblasen war. “Und UNS nennen sie Diebe!“ Dieses menschenartige Ungeziefer erdreistete sich doch tatsächlich auch noch, ihren Umhang zu klauen, den sie während der Schlacht verloren hatte!
Wie ein reinblütiger Dämon stürmte Twiggy auf einen der Wüstenmenschen zu und bohrte die Krallen in das schmutzige braune Stück Stoff, dass er gerade vom Boden aufgehoben hatte. Mit ihrem ganzen Gewicht stemmte sie sich dagegen und riss es dem Menschen aus der Hand, wobei sie den Oberflächler anstarrte als hätte sie ihn am liebsten ermordet. “Das gehört MIR!“ grollte sie zähnefletschend und drückte den schmutzigen Fetzen an sich, den ihr Umhang nun mal darstellte. Es war ihr schmutziger Fetzen, was fiel dem da ein ihn einfach zu stehlen? Reichte ihm nicht das ganze andere Zeug, dass er und seine Artgenossen da zusammengeklaut hatten?
Twiggy gab noch eine Reihe weiterer unverständlicher Knurr- und Grummelgeräusche von sich. Zumindest hörte es sich für den Menschen so an. Denn eigentlich warf sie ihm gerade die übelsten Beschimpfungen an den Kopf, die die Goblinsprache zu bieten hatte.

Der Mensch hob beschwichtigend seine Hände und versuchte sich wohl zu entschuldigen, aber Twiggy hörte kein einziges seiner Worte, weil das Blut viel zu sehr ihn ihren Ohren rauschte. Sie stierte ihn an, grollte wie eine wütende Bestie und würde jetzt am liebsten ihre Krallen in seinem Gesicht versenken. Oder auch ganz woanders, völlig egal.
Unglaublich was die sich alles erlaubten! Zuerst brachten sie sie um ihre eigenhändig erkämpfte Beute, dann beschlagnahmten sie einfach mal so sämtliches Plünderungsgut, erwarteten noch Verständnis dafür dass sie einen Feind heilten, und jetzt klauten sie auch noch direkt ihr Eigentum nur weil sie mal fünf Minuten lang weg gewesen war und es zufällig neben einer Leiche gelegen hatte. So viel zu den Regeln und der Ordnung der Oberfläche! War es hier jetzt auch notwendig, sich erst einen Posten und einen Einschüchterungsfaktor zu erkämpfen, damit sowas nicht mehr passierte?
So oder so wurde sie jetzt sehr deutlich, auch um jegliche Missverständnisse zu vermeiden.

“Kein Wort mehr!“
Der Mensch hielt tatsächlich seine Klappe, ihm war wohl aufgefallen dass ihn der keifende Zwerg sonst anfallen würde. “Reicht euch das nicht, hm?!“ Twiggy machte eine wegwerfende Handbewegung zu dem Haufen aus Plünderungsgut, den die Menschen so fleißig zusammengetragen hatten. “Wie viel braucht ihr denn noch?“
Sie fing sich einen verwirrten Blick ein, bis es dem Menschen wohl dämmerte worauf die Goblinhexe hinauswollte. „Das ist nicht für uns, sondern für uns alle“, erklärte er. „Wenn ihr davon etwas nehmen wollt, dann dürft ihr das gerne tun.“ Ich hab nicht vor um Erlaubnis zu fragen. Mensch. „Werde ich auch“, zischte sie grollend. „Und du Finger weg von meinen Sachen!“ schärfte sie ihm nochmal ein, und erst als er mit einem Nicken bestätigte das die Warnung angekommen war, wandte sie sich wieder ab.

Sie kehrte dorthin zurück, wo sie Lea eben stehen gelassen hatte, wobei sie immernoch leise vor sich hin grollte. Unterwegs hatte sie sich ihren Umhang wieder übergeworfen, damit er ja nicht nochmal verloren gehen konnte. “Grrhmpf.“ Zur wohlverdienten Plünderung des Waffenhaufens käme sie noch... gleich. Vorher war noch etwas anderes zu erledigen.
Irgendwo hier müsste auch noch ihr Haustier herumkrabbeln... Twiggy schaute sich um bis sie das Tier gefunden hatte, hob es vorsichtig auf und setzte es auf einen Ärmel ihrer Robe.
Erst danach hatte sie sich wieder soweit beruhigt, dass sie Lea wieder etwas Aufmerksamkeit widmen konnte. “Ich hab... grade nicht viel mitbekommen“, begann sie, wobei man an ihrer Stimme hörte, dass ihr Ärger noch nicht ganz verflogen war. Aber da Lea nicht Schuld hatte, versuchte sich Twiggy zusammenzureißen. „Du hast irgendwas von Beeren gesagt?"
 
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Als würde ein Schmetterling von seinem Arm abheben, hob Sextana ihre Hand. Der Zauber war beendet, die Wunde verschlossen. Martax merkte einen kaum spürbaren Luftzug als sie ihre Hand von seiner Haut hob. Der Dämon hielt einen Augenblick inne. Das war es? Er prüfte die Stellen seiner Wunden. Das Gewebe war verheilt. Nur leicht aufgeraute Haut und der trockene Schorf um die Stellen erinnerte noch an die ehemaligen Kerben in seinem Leib. "Ihr... versteht Euer Handwerk." Martax streifte immer wieder über die verheilte Stelle an seinen Rippen. Der Schmerz war auf eine seltsame Weise noch da, obwohl es nicht schmerzte. Es fühlte sich mehr wie ein Phantomschmerz an. Als er die ersten prüfenden Bewegungen machte stach es sofort wieder. Dafür merkte er die Wunden in Schulter und Bauch nicht mehr. Der Rote erhob sich und streckte seine Gliedmaßen mit Wonne von sich. Es knackte irgendwo in seinem Körper. Martax grunzte knapp und lockerte seine Schulter- und Nackenmuskulatur. "Ich bin nicht mehr beeinträchtigt. Faszinierend. Selbst mein Blut hätte dafür einige Tage gebraucht. Der kleine Bastard hatte mich ganz schön aufgespießt." Ein kehliges Lachen ertönte hinten den schneeweißen Reißzähnen. "Ich schätze... ich sollte...", es viel ihm sichtlich schwer sich zu bedanken. "Nun, gute Arbeit." Er schaute auf den zierlichen Rotschopf zu seinen Füßen hinunter. "Eure Familie hat mächtiges Blut und auch wenn es die Portalmagier nicht mehr gibt, wärt Ihr vermutlich dieser Macht würdig. Denkt darüber nach Sextana. Macht und Stärke ist das Einzige was zählt!" Er ging nicht näher darauf ein. Für ihn war klar, dass mit Stärke sowohl die mentale als auch die physische Stärke gemeint war. Ein starker Geist, eingebettet in einen starken Willen, kann eine ebenso tödliche Waffe sein, wie ein scharfes Schwert in einer starken Hand. "Das Schattenreich verzeiht keine Fehler. Ich wäre gespannt wie Ihr darin zurechtkommen würdet. Der letzte Mensch der mithilfe von Magie seinen Geist in das Schattenreich transportiert hatte, ist als sabbernder Vollidiot wieder zurückgekommen. Er war auch schlecht vorbereitet und hielt das Ganze für einen Spaziergang. Die Seelenteufel hat ihn schneller aufgespürt als er gucken konnte." Er griente sie an. "Sein Geist war ein Festmahl für sie." Der Dämon leckte sich mit der langen Zunge über die Lippen. "Wenn ihr etwas wissen wollt dann fragt ruhig. Vielleicht kommt Ihr wirklich mal irgendwann dahin und dann wäre es besser ihr wisst was dort lauert. Nicht nur die Kreaturen können euch dort töten." Er betrachtete die erschöpfte Heilerin. Wieder jemand in dieser Gruppe der stärker war als es den Anschein hatte. Allmählich wird das hier zu einer angenehmen Reisebegleitung. Wenn das so weitergeht kommt mir irgendwann der Gedanke meine Haltung über diese erbärmliche Dimension noch zu überdenken.

"Vielleicht kann ich mich irgendwann mal dafür revanchieren... indem ich euer Leben rette, oder euch etwas über den Nahkampf beibringe." Er schaute über das Schlachtfeld. Die Wüstenleute schickten sich an den Schauplatz des Gemetzels aufzuräumen. Wie gesittet. Den Aasfressern wird es egal sein, ob sie zwischen den Leichen hin und herlaufen müssen. Er suchte die Mitglieder seiner eigenen Gruppe. Evan hatte sich bisher noch nicht viel bewegt und blutete vor sich hin. Das Klingenohr nahm sich Twiggy an und der Kahlkopf stiefelte hier auch irgendwo rum. Schließlich blieb sein Blick an dem Echsenmenschen hängen. Haj'ett hatte vom Rand des Schlacht ein paar Mal gute Treffer gelandet und so manch brenzlige Situation zu ihren Gunsten entschärft, indem er den einen oder anderen Gegner in den Staub schickte, oder zumindest dessen Waffe. Doch auch wenn Martax zweifelsohne eine gute Figur auf dem Schlachtfeld abgegeben und damit auch dem Geschuppten einen Dienst erwiesen hatte, gab es dennoch etwas was den kleinen Kerl enttäuschen würde und Martax hatte daran schuld, irgendwie. "Wir sehen uns wieder beim Sammelpunkt.", nickte er dem Rotschopf zu und stiefelte los. Seine Schritte lenkten ihn zurück aufs Schlachtfeld. Die Wüstenleute hatten das Gebiet inzwischen ziemlich gründlich abgeputzt und alles zusammengetragen was dort vor dem Angriff nicht schon lag. Ob sie auch Martax aktuelles Zielobjekt aufgeklaubt hatten? Der Dämon bezweifelte es. Er konnte ziemlich gut den Punkten folgen auf denen das deutlich dunklere Dämonenblut auf den steinigen Boden getropft war. In der Mittagssonne hatte sich das Meiste inzwischen zu einem schwarzen Schorf verkrustet. Von außen betrachtet sah es beinahe so aus als würde die Landschaft selbst geblutet haben und nun Wunden aufzeigen. Schließlich fand er was er suchte. Inmitten einer ausgetrockneten Blutlache lag die zerstörte Pfeife des Echsenmenschen. Martax hob beide Teile auf und ließ seine Augen einen Moment auf dem zerstörten Utensil ruhen. Plötzlich schossen ihm einige Worte durch den Kopf, die er jüngst an Sextana gerichtet hatte. Haltet Euch niemals an Schwächen wie Moral oder Schuld auf. Für den Augenblick eines Wimpernschlages konnte er ihr nachvollziehen, wie schwer es sein musste das einfach zu leben. Ja man mochte fast sagen Martax fühlte sich schuldig. Humbug! Er zog kurz ein grimmiges Gesicht und ging dann zu ihm hinüber. Das getrocknete Blut pellte er auf dem Weg vom Holz. Es fiel größtenteils von selbst ab. Beim Schützen angekommen versuchte er einen guten Anfang seiner Erklärung zu finden. Doch ihm wollte einfach nichts einfallen. Er war weder Barde noch Kaufmann und dementsprechend wenig wortgewandt. "Es... gab da einen Zwischenfall..." Martax präsentiere ihm mit diesen wenigen Worten die beiden Pfeifenteile. "Sie steckte ihn meinem Gürtel, als mich ein Streich in den Bauch traf. Vermutlich hat sie den Schlag sogar teilweise abgebremst." Seine Erklärungsversuche kamen ihm erbärmlich vor. Martax merkte es nun ganz deutlich in seinem Bauch: Er fühlte sich schuldig. Wie widerlich! Ich hasse diesen Ort und was er aus mir macht...
 
Tekar kam zu Tama rüber, als Twiggy fertig mit ihrer Show war. Tama stand da und wusste nicht, was das grade gewesen war. „Was wollte denn der Giftknödel grade von dir?“ fragte Tekar den Anderen schmunzelnd. Tama sah ihn an, zuckte die Schultern: „Gute Frage. Sie dachte wohl, wir würden die Sachen verräumen oder so. Scheint so als sollten wir ihr das nächste Mal die ehrenvolle und überaus spaßige Aufgabe der Schlachtfeldbereinigung überlassen.“ erklärte er kopfschüttelnd. „Na gerne doch. Reiß ich mich nicht drum.“ stimmte ihm der andere zu. „Ach.“ Tama machte eine wegwerfende Geste: „Sie dachte ich würde wohl irgendein Kleidungsstück wegnehmen, was ihr wohl gehört hat. Aber Giftknödel gefällt mir, das passt gut, sie scheint nichts übrig zu haben für uns.“. „Tja,“ machte Tekar und machte eine mit beiden Armen eine ausholende Bewegung. „Seis drum, wir müssen uns nicht lieben, wir müssen ihnen nur helfen. Aber das wird schwer genug, so wie ich das sehe. Bisher ist das ja noch nichts, vieles was wir nicht verstehn, einiges was sie nicht verstehen. Mal sehn, wo wir zusammen kommen.“. „Na mit der ja zum Glück nicht.“ freute sich der Andere: „Die hat sich Benur ja aufgehalst. Na das wird das Beste sein, er hat wohl am meisten Erfahrung mit kleinen bockigen Geschöpfen.“. Darauf brachen die beiden kurz in schallendes Gelächter aus.
Inzwischen kamen Saphir und Maku wieder zurück, hatten beide einen leblosen Körper über die Schultern gehängt und waren angeregt im Gespräch vertieft.
„Was hat der?“ fragte Manta gepresst, während er sich neben Jadro auf die Knie fallen lies. „Hm, mehrere Oberflächenwunden, kein Bewusstsein, wie du siehst, Atmung ist stabil, Rachenraum frei, scheint allgemein ziemlich ausgelaugt zu sein.“ fing Benur an und Oriak schloss daran an: „Er war vor Kurzem schon mal verletzt, er kam in einem ziemlich unguten Zustand zu der Gruppe.“.

„Na mal sehn. Hier, das da stampfen und dann die hier rein reiben.“ wies er die beiden an eine Paste herzustellen. Dann ging er daran, den Körper des Verwundeten abzutasten. „Oh ja, mh. Na also.“ machte er zwischendurch. „Tragt die Salbe auf die Wunden auf, nehmt reichlich.". Die beiden Assistenzheiler taten wie geheißen, während Manta sich etwas zurück lehnte und sich die Stirn rieb, auf der Suche nach der besten Behandlung.

Tarek und Oris waren inzwischen zurück und hatten es geschafft alle Reittiere wieder einzusammeln und sie davon zu überzeugen, dass es wieder sicher sei.
Sie schlenderten über das Feld, auf dem Weg zu dem Ausrüstungshaufen, den sie begutachten wollten. „Hey!“ machte Oris und zeigte auf Evan, „was ist mit dem?“. Schon standen sie bei ihm. „Hey Mann.“ sprach ihn Tarek an und schnippte mit den Fingern vor dem Gesicht des Mannes: „Du könntest Hilfe gebrauchen. Kommt mit mir da rüber, dort können wir dir helfen.“ bot er Evan an und hielt ihm die Hand hin.
 
Während der Dämon bereits auf den Rest der Reisegruppe zumarschierte, verweilte Evan noch für wenige Momente an Ort und Stelle. Ihr seid zu was zu gebrauchen. Guter Schwertkämpfer. Zu einem gewissen Grad erfüllten ihn diese Worte mit Stolz, vor allem wenn man berücksichtigte, aus wessen Mund sie ursprünglich stammten. Leider bin ich nicht so gut wie es mir möglich wäre. Reynard hätte mir für meine Aktionen hier vermutlich wieder die alte Leier vorgespielt. Disziplin hier, Taktik da. Wo wir es gerade von Leviten lesenden Nervensägen haben ... "Und? Hast du das Spektakel denn genossen, Elayne?", fragte Evan mit deutlicher Anstrengung in die trocken-heiße Luft, die sie umgab. Wie auf Bestellung materialisierte sich die Gestalt der jungen Frau ein kurzes Stück vor ihm.
"Du weißt, wie ich zu solch unnötigen Gewaltakten stehe", begann sie, und sah sich um. "Allerdings haben diese Tölpel ihr Schicksal letztenendes selbst gewählt." Nun richtete sich ihr Blick wieder auf den Qaraaner vor ihr, und eine Mischung aus Besorgnis und Zorn zierte ihr Gesicht. "Und du warst einmal mehr rücksichtslos wie eh und je. Es würde sicher nicht schaden, wenn du auch mal ein wenig darauf achten würdest, nicht zu sterben. Na los, lass dich lieber zusammenflicken, bevor du noch auseinanderfällst."
„Wegen ein oder zwei Kratzern? Ich bitte dich … mir geht’s blendend.“
Nicht wirklich. Die Aussage des Qaraaners vertrug sich weder mit seiner keuchenden, schwachen Stimme noch mit dem erschöpften Anblick, den er gerade bot. Nun, da das Gefecht vorrüber war und das Adrenalin in seinem Körper allmählich abbaute, begann er nicht nur die Schmerzen seiner Wunden zu spüren, auch seine überstrapazierten Muskeln machten auf sich aufmerksam. Etwas mühselig schleppte er sich mit seinen erschlafften Beinen hinüber zu den anderen, während seine Arme kraftlos hin und her baumelten. Das erinnerte ihn einmal mehr daran, dass es da etwas gab, wobei er die Hilfe von Alexis erfragen wollte ... später, wenn sie eine möglichst banditenlose Rast einlegen würden.
Einem Untoten gleich schlurfte Evan also vor sich hin, ehe er von der Seite angesprochen wurde. Es waren zwei von Oriaks Kumpanen. „Hilfe? Ich … keine Hilfe nötig.“ Beinahe wäre er vorne über gefallen, als er anhielt, um weiterhin auf seine Unversehrtheit zu bestehen. Doch kurz darauf meldete sich Elayne zu Wort. „Lasst euch von dem Sturkopf nichts erzählen und kümmert euch bitte um ihn“, widmete sie sich an sie und senkte dabei bittend ihr Haupt. Damit übergab sie den Schwertkämpfer, der ohnehin gerade am Rande der Bewusstlosigkeit balancierte, in die Obhut der beiden Männer.
 
Lea merkte schon vorher wären der Behandlung von der Wunde der Goblin Dame, das diese zu nehmender unruhig wurde. Auch die bösen Blicke die Twiggy ihr zu warf, entgingen der Elfen Dame nicht. Doch die Goblin Frau versuchte ihren Zorn unter Kontrolle zu halten. Erst nach dem Lea mit der Behandlung fertig war. Und sie zu ihr gesprochen hatte, bemerkte Lea das Twiggy ihr nicht wirklich zugehört hatte. Da der Zorn der Goblin Dame immer mehr zu nahm. Dann sprang Twiggy so unvermittelt auf das der Beutel von Lea auf den Boden hinfiel. Da Twiggy wohl so in ihren Gedanken vertieft war, das sie einfach vergessen hatte das sie den Beutel von Lea immer noch hielt. Es ging alles so schnell das Lea es noch gerade schaffte mit ihren Oberkörper auszuweichen. Twiggy wäre beinahe gegen ihren Kopf geknallt, als sie dann zurück auf das Schachfeld rannte. Lea konnte ihr nur noch hinter hersehen. Die Elfen Dame war damit beschäftigt den Inhalt des Beutels wieder mühsam vom Boden zusammen zu suchen. Zum Glück konnte Lea alles wieder auffinden und anschließend in den Beutel rein legen. Natürlich dauerte es viel länger als Normal, da sie nur eine Hand dazu benutzen konnte.

Lea kniete sich wieder so wie zu vor hin, bevor Twiggy aufgesprungen war. Dann tauchte Twiggy plötzlich wieder vor Lea auf. Die Goblin Dame schaute sich erst um, so als würde sie nach etwas suchen. Anschließend sah Lea das Twiggy ihr Haustier wieder entdeckt hatte. Nach dem die Goblin Frau vorsichtig ihr Haustier aufhob und es auf einen ihrer Ärmel der Robe setzte. Widmete sich Twiggy wieder Lea zu. Worauf Lea etwas erschrocken zu Twiggy rüber schaute. “Ich hab... grade nicht viel mitbekommen“, sagte Twiggy zu Lea. Die darauf versuchte zu lächeln. Auch wenn sie den ärgerlichen Tonfall in der Stimme der Goblin Dame noch deutlich hören konnte. Lea sah wie sich Twiggy bemühte sich zusammen zu reisen.„Du hast irgendwas von Beeren gesagt?" Sprach Twiggy Lea drauf an. Lea war Twiggy nicht böse gewesen das sie ihren Beutel aus versehen auf den Boden fallen gelassen hatte. Deshalb gab Lea der Goblin Dame eine Freundliche eine Antwort auf ihre frage. "Oh ja ich sprach von den blaugrünen Beeren, ob du auch welche davon haben möchtest Twiggy. Da diese die Magischen Kräfte wieder aufladen. Du brauchst davon nur drei Stück zu nehmen." Dann zeigte Lea mit ihren Fingern auf die Blaugrünen Beeren, die im Beutel auf dem Boden vor ihr lagen. Dann sprach Lea wieder weiter. "Es ist schön von euch Twiggy das du dachtest das ich zu dem Volk der Menschen gehöre. Aber nein ich gehöre nicht dem Volk der Menschen an. Ich gehöre zu dem Volk der Elfen, aber auch da drunter gibt es solche drunter die nicht freundlich gegenüber andere Völker sind. Viele andere Völker mögen Elfen nicht besonders, und auch viele Elfen mögen andere Völker nicht besonders. Aber ich danke dir trotzdem das du mich zu den Menschen gezählt hast die nicht so handeln wie der Heiler hier." Daraufhin lächelte Lea immer noch Freundlich zu Twiggy.
 
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Dampf und Qualm

Die Regentin fiel, wie sie gestritten hatte, schön und schrecklich.
Umringt von einem unsinnigen Gemetzel entsetzlichen Ausmaßes bot sie einen Anblick, in dessen losgelöster Anmut sich das Schicksal des ganzen Landes widerzuspiegeln schien. Haar wie Schnee, verdreckt, verkrustet und vom Blute ungezählter Toter rot gefärbt. Eine Wunde, hinterhältig gefügt, fast hoffnungslos todbringend.
Helena stürzte voran und schloss die getroffene Elfe in die Arme, damit sie nicht zu Boden sackte und Gefahr lief, vom allgegenwärtigen Drücken, Ziehen, Schieben und Abschlachten um sie herum plattgetrampelt zu werden, wie eine fallengelassene Blume. Anthred, ein stählerner Wirbelwind setzte sogleich nach und entdeckte den Übeltäter, dessen Klinge den Weg ins weiche Fleisch Sivs gefunden und furchtbar zugebissen hatte. Ein junger Mann, dessen Geischt noch kaum vom Bartflaum des Erwachsenenalters erobert worden war, mit erschrocken aufgerissenen Augen ließ sofort seine Waffe fallen, von der das Blut der Regentin perlte. Die Arme stattdessen in bittender Geste erhoben hatte es nahezu den Anschein, als wäre alles ein Versehen gewesen. Ein Missgeschick oder ein dummer Zufall. Anthred ließ ihm keine Zeit, sich zu erklären, sondern warf ihn lediglich mit dem Turmschild um, zu Boden und zerquetschte das junge Leben unter der stählernen Schutzwand wie einen Käfer. Die Garde sammelte sich in Form eines losen Ringes um Helena und die Elfe und auch eine Vertraute Sivs war unter ihnen. Helena konnte spüren, wie das fremde, warme Blut ihren Waffenrock tränkte, sich ausbreitete und vergeblich zu versuchen schien, dem Kleidungsstück seine eigene Farbe zu verleihen. Ein warmer Luftzug schreifte ihre Wange. Und noch einmal. Als hätte sich das eisige Land einen winzigen Hauch Frühling bewahrt, der blütenzart zwischen geschwungenen Lippen hervorströmte und abebbte, freundliche Gezeiten einer warmen Strömung aus besseren Zeiten. Siv atmete noch!
Helenas eigene Worte drangen kaum an ihre Ohren, als sie mit aller Kraft ihrer Stimme nach Hilfe schrie, nach irgendjemandem aus den eigenen Reihen, der zu irgendeiner Form von Arznei fähig war. Ein Stoß brachte sie fast aus dem Gleichgewicht als die Schlacht unvermittelt gegen das dünne Band aus Gardisten brandete und sie und die Elfe taumeln ließ, umschlungen wie ein Paar betrunkener Tänzer. Schreie des Schreckens und der Überraschung wurden laut und bohrten sich in ihre Ohren. Plötzlich brach eine Welle von sengender Hitze über sie herein und legte sich heiß auf ihr Gesicht, ließ die Augen tränen und blendete die Sicht.
Ein geflügelte Gestalt aus Feuer, anmutig wie fürchterlich, ein großer Flammengekrönter Vogel schraubte sich über dem Hafen empor und hundert glühender Federn schwebten sacht herab. Helena kniff die Augen zusammen, um die salzigen Tränen zu vertreiben, in der Hoffnung einen klaren Blick erhaschen zu können, doch bot sich ihren Augen nicht viel mehr, als tanzende Abbilder des Flügelwesens, die auch in der Schwärze ihrer geschlossenen Lieder nicht verblassen mochten. Ein feurig gnadenloses Licht ging von dem Neuankömmling aus, das einem das Augenlicht zu nehmen vermochte, war man töricht genug, seinen Blick nicht abzuwenden. Wie eine kleine Sonne stieß er herab.
Die Besatzungen der Schiffe handelten Schnell und luden die Katapulte mit methodischer Ruhe. Stirnrunzelnd fragte sich Helena, wie jemand die Hoffnung haben könnte, das brennende Wesen vom Himmel zu schießen. Doch tatsächlich, als die Wurfgeschosse losschnellten und pfeifend ihre Bahnen zogen, schien es so, als würde eines sein Ziel nicht verfehlen. Der Feuervogel segelte dicht über ihnen vorbei und prallte mit dem Geschoss zusammen und er schien es mit voller Absicht zu tun. Die darauf folgende Explosion schickte diejenigen, die sich nicht bereits aus Angst freiwillig zusammengekauert hatten, mit Wucht zu Boden und ließ glitzernde Funken auf sie hinabregnen.
Helena hatte die Elfe an sich gepresst und das Gesicht am weißen Hals der Verletzten in den weißen Haaren vergraben, riskierte nachdem das Donnern verklungen war aber einen Blick nach oben. Unbeeindruckt brach aus dem Inferno der Geflügelte hervor, drehte eine Pirhouette und stürzte auf eines der Piratenschiffe hinab und die Segel zerfielen zu Asche, noch bevor er sein Ziel erreicht hatte. Dann, mit ohrenbetäubendem Getöse und Stichflammen, die schier die Wolkendecke selbst zu kitzeln versuchten, brach der Vogel durch das Deck des Schiffe, welches fast augenblicklich kollabierte. Eine gewaltige Dunstwand stieg nun auf und hüllte das Wrack in weiße Schwaden verdampften Meerwassers. Helena blickte sich um. Sie allein standen noch aufrecht, als wären sie und Siv die einzigen, die es auf einem schaurigen Ballabend zu tanzen wagten.
Und durch die sich lichtenden Nebelzungen erblickte sie auf einem nahen Schiff ein bekanntes Gesicht, grimmig und verzerrt, halb von Bandagen verdeckt.
Spiller.


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Haj'ett hatte es nicht gewagt, sich dem rasenden roten Ungetüm in den Weg zu Stellen. Martax machte kurzen Prozess mit dem unglückseligen Banditen und der Echsenmann schämte sich, als er wegsah.
Die Wüstenmänner hatten mit der Gnade, die sie den verwundeten Feinden entgegenbrachten Größe bewiesen, die sie von denjenigen, die ihnen diese Hilfe nicht vergolten hätten, abhob. Haj'ett glaubte, dass man so seine Menschlichkeit bewahren konnte, die auf dem Schlachtfeld nur allzu oft in weite Ferne zu rücken drohte. Oder seine Echsigkeit.
Wenigstens den beiden verbliebenen gelang die Flucht.
Er hockte sich hin und gönnte sich einige Schlucke aus seinem Wasserschlach, während er die treue Armbrust inspizierte und beiläufig den Worten der anderen lauschte, die um ihn herum ihren Beschäftigungen nachgingen. Es wurden Wunden verarztet und Leichen geplündert, das unausweichliche Nachspiel eines Scharmützels, wie gewohnt. Nachdem er die Schusswaffe gereinigt hatte, erhob er sich und wanderte zu dem immer größer werdenden Haufen an Plündergut hinüber. Dort, neben einem befleckten Krummsäbel hatte einer von Oriaks Freunden die verschossenen Armbrustbolzen Haj'etts gestapelt. Der Echsenmann war froh, dass er sie nicht selbst hatte aufsammeln müssen. Es hätte bedeutet, die stählernen Unglücksbringer dem Fleisch von Leichen entreißen zu müssen, eine Aufgabe, die ihn nicht gerade mit Wonnegefühlen erfüllte. Dennoch wurde ihm mit einem unangenehmen Ziehen in der Magengrube bewusst, wie kalt ihn die lange Zeit in Port Raven hatte werden lassen. Der Anblick eines Schlachtfeldes wie diesem, mit den roten Spritzern vergossenen Lebenssaftes, den verrenkten und verbrannten Leichen, die wie Spielzeuge herumlagen und der Art und Weise, wie sie nun ihrer Habseligkeiten beraubt gestapelt wurden, hätte in ihm früher noch massiven Brechreiz ausgelöst. Jetzt war es, als würde er am Schmiedefeuer stehen und seiner Arbeit nachgehen.
Dennoch, dachte er sich, lieber die als ich oder meine Freunde.
Mit lautem Gezeter sauste nun Twiggy an ihm vorbei, um sich mit einem der Wüstenmänner anzulegen. Seine Aufmerksamkeit galt jedoch Amanta, die eingefangen und herbeigeführt worden war und nun einen geradezu reumütigen Eindruck machte. Haj'ett legte ihr versöhnlich die Pfote auf die Schnauze und klopfte ihr mit der flachen Hand gegen den Hals. Das Kamel ließ sich nun auf den Boden nieder und Haj'ett gebot ihm, eine Weile sitzen zu bleiben. Mit dem weichen Kamelleib im Rücken setzte er sich hin, um die Bolzen zu säubern und einzupacken. Er beschloss, sie dieses Mal ein wenig leichter zugänglich zu verstauen, damit er nicht erst seine ganze Habe aus der Tasche zerren musste, um an seine Munition zu gelangen. Mit einigem Interesse lauschte er dabei der Unterhaltung von Martax, des dämonischen Schnitters und Sextana, die die Wunden des Hünen heilte.
Kurze Zeit später endete die Unterhaltung und zwei gewaltige Füße erreichten sein gesenktes Blickfeld. Haj'ett musste den Kopf in den Nacken drehen, um gegen den blendenden Himmel die Umrisse des Dämons zu erkennen, der nun vor ihm aufragte wie ein Wachturm und... verlegen wirkte?
Die zerbrochenen Überreste der Pfeife fielen in seinen Schoß. Der "Zwischenfall", wie Martax es nannte hatte das kleine Rauchutensil komplett unbrauchbar gemacht. Haj'ett war nicht gewillt zu glauben, dass die Pfeife in irgendeiner Form Schaden hatte abwehren können, als sie zerbrach, doch schien es fast so, als wolle Martax mit diesen Worten zumindest so etwas wie Trost spenden wollen. Er hob die Pfeife auf und fügte die zwei Einzelteile an der Bruchstelle zusammen, wo die Kanten wie Schlüssel und Schloss zusammenpassten. Doch natürlich würde er sie so nicht wieder reparieren können. Es war eine sehr alte Pfeife, ein Erbstück, um genau zu sein. Der Echsenmann erinnerte sich, wie sie nur allzu oft und gerne von seinem Großvater hervorgezogen worden war, wenn sie nachts am Lagerfeuer gesessen hatten, um noch ein wenig in die Sterne zu schauen, bevor sie einschlafen würden. Als er starb, hatte er sie Haj'ett gegeben, als Mittel schamanischer Traditionen, Genussgegenstand und als Abschiedsgeschenk. Doch hatte sie auch immer als Mahnmal seiner schrecklichen Herkunft gedient, ein verblendeter Kult in einem stinkenden Sumpf, voller Sklaven und Tyranninnen. Sein Großvater würde ihm verzeihen, dass er jetzt, mit guten Gefährten an seiner Seite, lieber nach vorne schauen wollte.
Und so warf er die Bruchstücke in den Sand der Einöde. Hunderte, wenn nicht gar tausende Meilen von Tep'Fel entfernt, ließ Haj'ett die letzte materielle Spur des Sumpfes entgültig hinter sich.
Wenn auch mit einem Kloß im Hals.

"Es ist in Ordnung. Ich werde eine neue machen."
Er blickte zu Martax auf, der einigermaßen verwirrt über die eigene Schuldigkeit hinabblickte.
"Es ist bei den Schamanen meines Stammes Traition, eine gewonnene Schlacht mit den berauschenden Kräutern einer Pfeife zu feiern. Wir werden uns für heute abend eine leihen müssen."
 
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