Das stimmt. Auf viele Deutsche in der Deutschen Geschichte, ja sogar auf einige, die während der Nazi-Zeit berühmt wurden, wie Heinz Rühmann oder Wernher von Braun bin ich stolz.
Natürlich nicht auf die Nazis oder den kriegslüsternen letzten deutschen Kaiser Wilhelm II. Ganz zu schweigen von dem ebenfalls "kriegsgeilen" Otto von Bismarck. Der und sein Kaiser haben ja die ersten konkreten Grenzen von Deutschland (mehr oder weniger) vorgegeben.
Und ich bin auch stolz auf unsere Landschaften wie den Harz, den Schwarzwald, die Rhön, den Hunsrück, den Bayerischen Wald, sowie das Voralpenland (Allgäu, Oberbayerische Seenplatte) und die Bodenseeregion.
Das sind zu Recht schöne Urlaubsregionen.
Sie sind auch noch trotz Kommerzialisierung intakt und man kann sich da wunderbar, trotz der dichten Bevölkerung in Deutschland erholen.
Ich bin zudem stolz darauf, dass wir so gut unsere Vergangenheit bewältigen und uns die Polen, Engländer oder Franzosen, also die Länder, die wir in der Nazizeit im 2. Weltkrieg am meisten zugesetzt haben, uns so langsam vergeben.
Und wir sind auch stolz, dass wir im Gegensatz dazu auch nicht diese Vergangenheit leugnen.
Wir Deutsche und damit ich, sind auch stolz auf unsere Erfindungen, wie der MP3-Technologie, dem Benzinmotor von Nikolaus August Otto, dem Dieselmotor, den "Fischer-Dübel" und das Telefon durch Philipp Reis. Ach ja: Johann Göbel hat zudem auch noch die Glühbirne erfunden.
Ja. Viele wissen gar nicht, dass viele heute so selbstverständliche Erfindungen aus Deutschland stammen. Vielleicht auch, weil momentan man nichts mehr von "brauchbaren Erfindungen Made in Germany" hört.
Außerdem sind wir so langsam "aufgetaut" und gegenüber unseren Mitmenschen, egal ob Einheimische oder Ausländer toleranter geworden. Gut. Es hakt zwar noch an einigen Ecken. Aber insgesamt habe ich das Gefühl, unsere Mundwinkel gehen wieder etwas nach oben.
Selbst auf Mallorca gibt es weniger "Sauftouristen" als noch vor 2 Jahren. Statt dessen gibt es immer mehr "Rucksacktouristen", die auch Mallorca AUßERHALB der "Playa de Palma" kennen.
Und ich bin stolz, in einer Demokratie leben zu dürfen, wo man eine großzügige Meinungs- und Religionsfreiheit habe. Ich kann z.B. an den Satan glauben, ohne dass ich verhaftet werde.
Kein Stolz:
Ich bin als Deutscher nicht stolz darauf, wie arrogant und herablassend man immer noch behandelt wird in unserem Land.
Gerade in den Behörden und bei vielen Discountern wie "Hornbach" oder "Media Markt", "Apollo Optik" oder "Kaufland". Ganz nach dem Motto der "Massenabfertigung" scheint es da abzugehen. Und das Schlimme ist, dass die Fachmärkte, wo man meistens nett, freundlich und ausführlich beraten wird, nach und nach verschwinden.
Und ich bin auch nicht stolz darauf, dass wir so eine "Halli-Galli-Geiz-ist-geil-Mentalität" haben. Hauptsache wir kaufen uns zum Heimwerkern eine Bohrmaschine für 10 Euro, die uns dann später beim ersten Bohren um die Ohren fliegt.
Wir reisen nach Mallorca, weil es da die Getränke mit mehr Volumenprozent Alkohol als im Harz gibt und stoßen damit unnötig Co2 in die Umwelt.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass wir während der Tsunami-Katastrophe vom 26.12.2004 nur so viel gespendet haben, weil da unsere Landsleute umgekommen sind.
Ansonsten liest man kaum etwas in den Zeitungen über hungernde Menschen.
(Nordic-Walker nerven mich auch, weil die sich wie "Rambo" benehmen müssen.)
Selbstverständlich nervt mich auch diese "Anzeigeritis", verbunden mit kleinen Kindern. Aber solche Leute "sterben" zum Glück "aus". Man erkennt durch die geplante "Kinderbetreuungs-Reform", dass Kinder wieder bei uns langsam auf den Vormarsch sind.
Und dann nervt es mich noch, dass wir kaum noch unsere Sprache sprechen. Nein. Unsere Sprache ist keine "Verbrechersprache". Wir haben halt nur den "falschen Weg" gewählt, um vom Nazitum abzukehren.
Immer mehr Worte aus dem Englischen verdrängen unsere Wörter. Zum Beispiel heißt der Fahrkartenschalter nicht mehr "Fahrkartenschalter" (falls es noch so etwas überhaupt gibt) sondern "Service Point für Tickets von der Bahn". Genau so heißen viele "Bitterschokoladen" inzwischen "Black Organic Wellness Chocolates".
Und dazu kommt noch dieses türkisch-russisch-slawisch-deutsche Gemisch, was auch noch "urdeutsche" Jugendliche von sich geben.
Und da wundert man sich, warum man heute kaum noch Texte von Lessing, Rilke, Goethe oder Schiller versteht. Wen wundert es zudem, dass wir lt. dem Buch "Zwiebelfische" kaum noch richtig unsere Sprache schreiben können?
Dazu kommt noch diese ewig gleiche Comedy, in der uralte Zoten erzählt werden. So wie in "Schillerstraße" oder bei "Stefan Raab´s TV Total"
Genau so nervig ist unser ewiges Gejammer. Es gibt Länder, denen geht es noch schlechter als uns.
Aber wir knüpfen uns schon einen Strick, wenn wir auch nur 5 Euro-Cent verlieren. Dabei sind wir doch noch eines der reichsten Länder in der EU.
Sicher. Wir hatten mal ein Wirtschaftswunder, was bis in die 60er-Jahre ging.
Aber an diesem Wunder hingen sehr viele fest, als im Jahr 2002 die Wirtschaft wieder wie 1923 zu zerbrechen drohte und im Jahr 2006 dann unglaubliche 5,1 Millionen (dank Hartz IV) Arbeitslose gemeldet worden sind.
Wir können durchaus jammern. Aber dann über unsere übertriebene und teilweise lächerliche Bürokratie, gerade im Steuerbereich, gegen den jedes andere Land auf der Welt uns wie ein "Outlaw-Staat" vorkommt. Und die damit verbundenen extrem hohen Lohn- und Lohnnebenkosten.
Und mit Bürokratie meine ich auch noch, diese neue "Kleinstaaterei". Sprich, seit der "Föderalismusreform" scheint jedes Bundesland seine "Türen" vor dem jeweils Anderen zu verschließen. Zum Beispiel wird ab September in den Kneipen in Nordrhein-Westfalen ein absolutes Rauchverbot herrschen, während in Baden-Württemberg nur da nicht mehr geraucht werden darf, wo Kinder in der Mehrheit sind. (McDonalds, Eiscafé´)
Und auch das Computerspiele-Verbot nervt mich an Deutschland.
Diese führen dazu, dass in den Chefetagen der Unternehmen "Hire and Fire" herrscht.
Ach ja. Und darauf, dass ausgerechnet bei Gewinnen Leute aus Konzerne entlassen werden, macht mich auch nicht stolz darauf.
Und ganz klar: Es gibt leider immer noch Leute, die dem Kommunismus und dem Nationalsozialismus nachtrauern.
Die, die dem Kommunismus nachtrauern sind genau die, warum wir in Dänemark z.B. nicht mehr willkommen sind.
Und ohne solche "Hohlbirnen" wie die von der NPD hätten wir uns mit den anderen Staaten auf der Welt noch besser versöhnen können.
Cherubion