Ich würde ja keinen Arier-Pass bekommen (nur mütterlicherseits), aber ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen und ich bin ein richtiger Fan. Ich finde Deutsch und Deutschland nur toll. <- Und das ist bei mir gewachsen weil ich mehr als fünf Jahre im Ausland gelebt habe... und es gibt einfache Kleinigkeiten die typisch deutsch sind... die kaum jemanden auffallen:
z.B. Minus und Minus ist Plus <- das kann auch imm Alltag heißen: Der hat mich geärgert ich hab zurück geärgert. Schön! Alle glücklich.
<-So - dieses Spiel spiel das mal in den USA... nur als Beispiel... du hast damit gerade einen Grundstein US-Lebensphilosophie verletzt. Kein Scherz.
Davon gibt es eine ganze Menge... wir habe allein durch unsere Sprache z.B. eine ganz eigenen Sexismus entwickelt, dessen Folge ist zum Beispiel, dass wir rein in der Sprache und dem Alltag über alle Themenbereiche der Sexualität oder Geschlechterkampf/Trennung etc. etc. reden können... das sind Tabu-Themen auf dem Rest des Globus. Eine kleine Anekdote wo ich sagen: Das hat mich gefreut.... ich chattete in NewYork mit einer Türkin aus Hamburg und sie sagte: "Ich hab heut keinen guten Tag, ich hab meine Tage"... daraufhin ist ein bangeladesischer Freund und Dr. der Chemie aus allen Wolken gefallen und fragte mich, als ich ihm ohne nachzudenken die Antwort gab, was sie gerade schrieb: Das erzählt die dir?! Die kennt dich doch gar nicht!
Und diese Grundmenthalität solche pissigen normalen Sachen (das ist das für uns) als Gegeben zu nehmen und einfach auch Problemsituationen anzusprechen, dass ist etwas typisch Deutsches. Die Amerikaner haben nicht die Todesstrafe, weil die so gewaltverherrlichend sind... sondern weil es für die ein gigantischer Schock ist, dass ein Mensch einen anderen umbringen kann. Das Thema wird tabuisiert und weggeschlossen... wir Deutschen... wir sprechen... Wir denken: Wie soll ich meinem Sohn/Tochter mit 16 Rauchen, Trinken etc. verbieten, wenn ich es selbst getan habe... <- Diese Eigenreflexion z.B. ist typisch deutsch.
Es gibt noch mehr: Z.B. die Polizei... wenn du z.B. in KölnNippes/BerlinKreuzberg oder wo auch immer um 2 Uhr NAchts unter ner Brücke von einem Penner zusammengeschlagen wirst... sagt ein deutscher Polizist nicht: Du böser Penner.... er sagt: Was machst du denn auch um 2 Uhr Nachts unter ner Brücke in diesem Viertel! Ist doch kein Wunder, dass da was passieren kann! <- Und dieses Denken: Leute ihr seid selbst verantwortlich für das was ihr tut... und diese Eigenverantwortung... <- das ist eigentlich auch typisch deutsch... dass haben wir leider in den letzten 50 JAhren was eingebüßt aber ich bin Optimist....
Und was ich ganz toll (sowie ätzend, denn wenn man was bewegen will... steht es einem immer quer)... das ist der deutsche "Freiheits-Drang"... das äußerst sich z.B. so... nehmen wir an wir nehmen ne Gruppe Iren und ne Gruppe Deutscher und sagen: Wir bauen jetzt ein Haus auf dem Hügel... Dann sagen die Iren: Okay. Und legen irgendwie los.... die Deutschen musst du jeden einzelnen überzeugen, von der Notwendigkeit, dass du da jetzt ein Haus auf den Hügel bauen willst... und du wirst machen können was du willst... die bauen erst wenn sie selbst diese Entscheidung getroffen haben und zwar jeder einzeln... jeder für sich... nur mit dem Unterschied, dass wenn sie sich entschlossen haben mit "Ja" steht das Haus schneller als bei den Iren...
... daher kommt das z.B. unser Pragmatismus ...lol
Und das finde ich auch super. Und was ich noch toller finde ist... wir gehören zu einer klitzekleinen Volksgruppe (der Germanischen) und darüberhinaus noch zu einer welche einen Ausnahmezustand zwischen den großen Europäischen einnimmt... das gilt auch für Holländer oder Schweden, aber von denen gibt es noch weniger....
Und wenn ich mir sowas im Alltag ansehe und mir dann noch die Geschichte.... z.B. die ganze Antike... ihr seid heute alles nachfahren von einer Volkrgruppe die es geschafft hat sich gegen ein Weltführendes Imperium zu behaupten. Deswegen sprechen wir heute keine romanische Sprache. <- Und um so mehr man sich mit der Antike beschäftigt und heute ausländische Berichte und Schriften über uns ansieht... und man erkennt, dass es von heute bis damals Wesenszüge gibt... welche Historiker zweifach beschreiben (das gibt es auch bei den Franzosen z.B. oder den Japanern, bei den Engländern z.B. schon wieder nicht) über einen Zeitraum von 2000 Jahren... dann komme ich schon ein wenig ins schwärmen und kann sagen: Das ist doch faszinierend. Denn es ist etwas besonderes und macht die Welt bunter... wir machen diese Welt zu einem Teil schön.... und das schon in der Vergangenheit... ohne Wagner kein StarWars z.B. oder kein Herr der Ringe... <-(wer das bestreitet kennt die Nibelungensage nicht)...
Ich bin persönlich der Auffassung... dass man Verantwortung für das Treiben seiner Vorväter nehmen muss aber auch für seine Nachfahren... <- ich z.B. habe Angst und sehe, dass wir uns immer weiter "anglistizieren" durch Filme und Medien... wie auch Spiele... <- aber ich halte diesen Kulturkampf noch nicht für verloren, wir haben halt noch keine "Waffen" um dagegen ernsthaft was zu unternehmen... und wir verdanken eine Menge der Wiedervereinigung und der Menthalität der Ostdeutschen, denn davor war Deutsch == Schlecht... Gott sei Dank haben die das nicht mitmachen müssen... und nun profitieren alle von diesem NAtionalsbewusstsein... die Weltmeisterschaft ist da nur was Kleines... hat mich aber tierrisch gefreut... allein um zu sehen: Da ist das Umdenken... Endlich! Und es schwappt weiter... vor 16 Jahren hätten wir noch geschrieben: Die Deutschen.... <- heute schreiben wir "wir"
Vielleicht ist es ein wenig unglücklich formuliert... aber es gibt eine "deutsche Kultur" welche eine deutsche Menthalität prägt... die als besonders und positiv zu betrachten ist dann kein Fehler... den dieses Weltenbürgertum endet in anderen Ländern... und wenn man sagt: Gut in Ordnung ich finde alles toll... <- dann verliert man den oben beschriebenen "Kulturkampf" und dann sprechen wir in 100 Jahren Englisch.... das ist so gesehen nichts Schlimmes... und könnte man seine Nachfahren mit leben lassen, aber dann nicht die Vorfahren die 2000 Jahre dafür gesorgt haben, dass du immer noch Deutsch sprichst....
Und wer jetzt sagt: Die Vergangenheit interessiere ihn nicht... der wird ja dann wohl auch in aller Ehrlichkeit über die Judenverfolgung hinwegsehen... interessiert ihn ja dann auch nicht. Und das ist dann ein Mensch der "Nach und vor mir die Sinnflut"-Menthalität...
Ich persönlich nehme lieber diese Verantwortung... und es gibt eine Menge Einzigartigkeit in Deutschland... und diese zu bewahren... kann man nur wenn man sie auch als positiv sieht...
gruß
Ryan