RPG Endless Travellers - Crossed Roads

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Mit müden Schritten näherte sich Varim dem festlichen Treiben und beobachtete, wie eine übermäßig freundlich aussehende Frau Larale vom Pferd half.
Sein blick schwenkte zu den Tischen, an denen reichlich betrunkenes Gesockse saß und sich zu Tode soff, an denen aber auch einige interessante Individuen saßen.
Jedoch hatte Varim jetzt keinen Nerv mehr, um sich darüber Gedanken zu machen, er wollte nun essen, möglichst unauffällig bleiben um nicht auf dem Scheiterhaufen zu landen und sich dann einen halbwegs bequemen Schlafplatz suchen. Er suchte sich also einen Platz am Tisch, an dem er nicht von schreienden Besoffenen umringt war, sondern von der schlafenden Sorte, und fing an mit dem teilweise schon kalten Essen seinen Hunger zu stillen. Inständig hoffte er, dass die Leute schon zu betrunken waren, um ihn als Hexer zu identifizieren.
>Ich hätte vielleicht meine Schulterplatte abnehmen sollen...<
Eine lallende Stimme riss ihn aus den Gedanken:"He, du bis nich von hiea, bis wohl auch eener von deesen Reesenden, kannsu uns was spannendes erzähln?", sagte ein Dorfbewohner und lies ein lautes Rülpsen folgen.
Angewidert sah Varim den Dorfbewohner an und überlegte.
>Wenn ich mich jetzt weigere, etwas zu erzählen, könnten sie Verdacht schöpfen...wobei diese Leute dafür eigentlich schon viel zu betrunken sind...
andererseits könnte ich sie auch noch betrunkener machen und mir ihr Hab und Gut unter den Nagel reißen- oder ich belasse es lieber beim Geschichtenerzählen...nein...doch...quatsch dafür bin ich jetzt zu müde.<
"Hört, guter Mann...ich bin jetzt lange gereist und sehr erschö- seht mal da, was ist denn das!?!", rief Varim aufgeregt und alle Blicke der nach Geschichten lechzenden Dorfbewohner richteten sich gen Himmel, auf die Stelle, auf die Varim deutete, und dort war- nichts...
Unterdessen war Varim schon längst aus dem Blickfeld der Menschentraube geschlichen und suchte in dem kleinen Dorf nach einem Gasthaus.
 
Haldamir nahm ein paar Bissen des Essens das man ihm vorgesetzt hatte und lauschte der Elfe. „Gepedi ist mehr als nur eine Stadt, Gepedi ist ein ganzes Reich. In dem wir uns gerade befinden. Aber wir wollen in de Hauptstadt des Reiches die ebenfalls Gepedi heißt. Sie liegt nicht weit entfernt, nur noch wenige Tagesmärsche.“
Der Priester pausierte und ass ein bisschen mehr. „Die Stadt an sich ist wunderschön. Erstaunlich gepflegt für ihre Größe. Auch wenn sie nicht an Therasus ran kommt. Weder in Größe, noch in der Schönheit oder der Sauberkeit. Einst war es eine Stadt der Elfen, aber sie wurde von einer Menschenstadt fast völlig verschlungen. Es gibt nur noch wenige unbedeutende Gebäude der Elfen. Und Elfen leben dort auch kaum noch. Soweit ich weiß sind 9 von zehn Einwohner Menschen. Es lohnt sich auf jeden Fall diese Stadt zu besichtigen.“
Nachdem die Ewlfe aufegestanden war um zu den Reitern zu eilen, spielte er einen kurzen Augenblick mit dem Gedanken ihr zu folgen, entschied sich aber dann doch anders. Um genau zu sein genau in dem Moment als er eine Gestalt in einem der Langhäuser erblicken konnte. Man konnte die Anzahl der Häuser zwar an beiden Händen Abzählen und die Anzahl der hier lebenden Menschen durfte im zweistelligen Bereich liegen, aber trotzdem hatte er es geschafft zu vergessen wer dort hauste.
Er Erhob sich nun und ging auf das Haus zu und die Gestalt verschwand von der Tür. Haldamir betrat sie kurz darauf und vernahm eine ihm bekannte Stimme. „Ihr hättet euch ruhig früher sehen lassen können.“
„Es tut mir Leid, aber ich war mir nicht sicher ob ihr noch lebt und ob es eine so gute Idee gewesen wäre nach euch zu fragen.“ Haldamir versucht das Gesicht seines alten Bekannten zu erkennen, scheiterte aber wegen der Dunkelheit in der Hütte. „Ihr wisst das es unsichere Zeiten für einen Balanmae sind, ebenso wie für einen Balantine.“
Haldamir konnte erkennen wie sein Gegenüber eine Pfeife zündete. „Dennoch habt ihr den Dorfbewohnern gesagt das ihr ein Balanmae seit.“
„Das mag sein, aber ein Balanmae ist für die wenigsten ein Problem. Ein Balanae der sich nach einem Balantine erkundigt schon.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuerst fühlte sie sich ein wenig überrumpelt angesichts der Tatsache, dass aus dem nichts eine Elfe vor ihr auftauchte. Eine junge Elfe…auch wenn sie nach den Maßstreben ihres Volkes schließlich auch jung war…dabei war sie schon gut 200 Sommer alt.

Sie ließ sich widerstandslos vom Pferd helfen und musterte weiterhin die Elfe während sie den Reiseumhang ein wenig fester zu zog. Gisal hüpfte unterdessen von Yleas Rücken und setzte sich auf Larales Schulter, die blauen Augen auf Chaya gerichtet.

„Mein Name ist Larale Theris. Ja in der Tat, müde sind wir wohl, vor allem nach diesem Tag.“ Die Feuerelfe schüttelte kurz ihr Gesicht und fuhr sich durch das kupferfarbene Haar. Einen Moment schweifte ihr Blick, dann lächelte sie.

„Ja vielleicht sollten wir wirklich etwas essen und uns ausruhen…ehe wir weiterziehen.“ Sie seufzte und wandte sich dem Pferd zu. Ylea sah sie aus ihren großen Augen ein wenig ängstlich an. Larale fuhr der Stute über den Hals.

„Geh und such dir einen Platz außerhalb des Dorfes zum Grasen und ruh dich aus, ich rufe dich wenn ich dich brauche.“ Flüsterte sie ihr leise in der Sprache der Feuerelfen zu und die Stute drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit zwischen den Häuserreihen. Etwas unschlüssig stand sie da und drehte sich zu Etyana um, die mittlerweile von Seraphim abgestiegen war.

„Entschuldige mich kurz.“ Sagte sie zu der jungen Elfing und ging dann auf die Vampirin zu, die sich noch im Schatten hielt, während Seraphim Ylea hinterher marschierte.

„Varim kann ich zwar nirgendwo entdecken, aber ich vermute mal, dass er ins Gasthaus gegangen ist…immerhin ist er nicht unter den Gästen. Ich würde vorschlagen wir treffen uns dort dann wieder…falls wir uns trennen sollten.“ Sagte sie und Etyana nickte.

Larale steuerte einen Tisch an, an dem wohl noch nicht die Hälfte der Leute betrunken war und war froh, dass der Lichtschein nicht ihr ganzes Gesicht erhellte. Aber sie ahnte jetzt schon, dass man sie gleich nach Geschichten fragen würde. Aber welche sollte sie erzählen?

Es gab so viel was sie erzählen könnte…alleine was in letzter Zeit passiert war. Aber das rückte in den Hintergrund, als sie die vielen Speisen sah. Sie lächelte die übrigen…leicht betrunkenen an dem Tisch an und schnappte sich Brot und Käse während sie an einem irgendeinem Getränk nippte, dass keinen Alkohol enthielt.

„Erzähl eine Geschichte.“ Baten einige an dem Tisch, als sie kaum 5 Minuten dort gesessen hatte.
„Mhm da gibt es so viel was ich erzählen könnte…und die meisten Dinge sind nicht wirklich erfreulich." versuchte sie sich herauszureden...
 
Es waren bereits viele Stunden vergangen, in denen Skye zwischen den Dorfbewohnern, den Zirkusleuten und natürlich zwischen ihren Gefährten saß und im Grunde nur da saß.
Harras hatte seine Aufmerksamkeit voll und ganz Shara gewidmet, während Miril und Nyon mit den Dorfbewohnern redeten. Haldamir war irgendwann verschwunden. Dazu kamen noch einige andere Reisende, von deren Ankuft Skye jedoch nur dadurch erfuhr, dass die Dorfbewohner darüber sprachen.
Ob es nun schon Mitternacht war oder bereits ein neuer Tag begonnen hatte, konnte Skye nicht einschätzen. Sie war nicht unbedingt müde, sie hatte den ganzen Abend ja nur gesessen. Es drängte sie eher danach ein paar Runden zu laufen.
Nachdem sie nun auch dem letzen neugierigen Dorfbewohner scheu um ihre Geschichte evrtröstet hatte, stand sie auf und lief dem Wald entgegen.
Sie hörte bereits die Stimmen der Bäume. Sie säuselten vor sich hin, erzählten etwas. Skye beschloss ihnen zuzuhören und sich ihren Weisheiten anzunehmen.
Mit einem eleganten Sprung erklomm sie den untersten Ast eines Baumes, machte einen Hüftaufschwung und verschwand im Blattwerk.

Nach einer Weile der Ruhe hörte sie Schritte. Natürlich sah sie sofort nach, wer dort war und sie traute ihren Augen kaum.
„He da oben!“ rief Larale zu Skye hoch, als sie sie bemerkte. Skye hatte darauf verzichtet sich zu tarnen, sie hatte im Moment (außer einigen aufdringlichen Dorfbewohnern) nichts zu befürchten.
„Euch kenn ich doch!“ bemerkte Larale und sah Skye an. Auch sie konnte sich noch an sie erinnern.
Larale die Feuerelfe, die genau wie Skye am Schattenpfad auf die Gruppe um Shara und Haldamir getroffen war. Aber wieso war sie hier?
„Hallo. Wie kommt ihr denn auf den Südkontinent?“ Skye Kannte die Elfe ja sozusagen schon und sprang deswegen von ihren Ast herunter.
Und so erzählte Larale, genau so erstaunt wie Skye selbst sie wieder zusehen, ihre Geschichte. Skye glaubte nicht an Götter oder das Schicksal. „Ein wirklich erstaunlicher Zufall…“ bemerkte sie nur.

So vergingen einige Minuten, vielleicht auch eine ganze Stunde, in der die beiden Frauen mit einander redeten. Dass Larale genau so wenig Mensch war wie Skye und dabei doch kein normaler Elf half ihr dabei, ihre Scheu etwas zu überwinden.
Doch plötzlich hörten sie Krawall von fern heran kommen. Vom Norden her schien sich etwas zu nähern...oder besser gesagt: jemand.

Harras lachte während des Gesprächs mit Shara auf, als der Lärm vom Norden her auch an sein Ohr drang. Um besser sehen zu können stand er auf und sah in die Richtung, aus der der Lärm kam.
Doch plötzlich schossen Reiter aus den Schatten und näherten sich mit rasender Geschwindigkeit das Dorf. Unter lautem Gejohle umkreisten sie die Tischgesellschaft und zogen ihre Waffen.
Sie mischten die Dorfbewohner auf, stießen mit ihren Pferden die Tische um. Jeder lief aufgewühlt umher, voller Panik, ohne zu wissen was zu tun wäre.
Erst, als Harras den Mut aufbrachte und zusammen mit diesen Elben eines der Pferde zum Sturz brachte, hielten die Reiter an. Bisher hatte noch niemand erkennen können, welcher Rasse diese Banditen angehörten.
Sofort wurden Harras und umkreist und mit bösen Blick angestarrt, während einige andere verhinderten, dass ein anderer Dorfbewohner sich verdrücken wollte.

Eine tiefe, donnernde Stimme erklang und es bildete sich zwischen den Pferden eine Schneise.
„Aber aber… wer wird seine Gäste denn gleich so behandeln?“
Zwischen den anderen Reitern kam ein weiterer hervor. Seiner Rüstung nach zu urteilen war er im Rang höher als die anderen. Jedenfalls würde das auch erklären, warum sie ihm Platz machten.
„Ihr seid keine Gäste.“ Rief Harras „Ihr seid Schurken, die arme Dorfleute bedrohen!“
Unter den Reitern erklang ein höhnisches Gelächter.
„Ach, tun wir das?“ erklang wieder die tiefe Stimme. Der Blick des Anführers schwiff über die ungestoßenen Tische „Nun seht euch an, was ihr angerichtet habt…Das gute Essen…Zum Glück ist für uns noch genug heil geblieben.“
„Aber ihr seid nicht erwünscht! Dies gehört den Dorfbewohnern!“
Harras sah verärgert zu dem Mann vor ihm hinauf. Wenn er etwas hasste, dann war es Grausamkeit und Ungerechtigkeit gegenüber anderen. Sein Gegenüber erwiderte den Blick, bis er schließlich einem seiner Männer ein Handzeichen gab.
Da schrie plötzlich ein kleines Mädchen und wurde von einem der Reiter unsanft am Arm gepackt und hoch gezerrt.
„Dann sorgen wir eben, dass keine Dorfbewohner hier sind wenn wir essen… Sperrt den Haufen hier in einer alten Scheune ein! Passt auf das keiner rauskommt!“
Sofort begannen die Reiter wieder die Dorfbewohner zu umzingeln und sie zusammen zu treiben. Natürlich griff nicht nur der Elb und Harras zu den Waffen.
„DAS WÜRDE ICH LASSEN!“ schrie der Anführer und ließ sich das wimmernde Mädchen geben.
„Wenn einer von euch auch nur versucht die Hand zu erheben, kann ich nicht für das Wohl dieses Kindes garantieren!“


Von fernen beobachteten Skye und Larale das geschehen. Es wäre töricht gewesen sich ein zumischen. „Irgendwas müssen wir tun…“ sagte Larale und starrte auf das Dorf.
Skye hingegen nickte nur und hoffte, dass nicht jeder ihrer Begleiter in der Scheune gefangen gehalten wurde….
 
<Haldamir möchte uns also in ein Dorf führen. Nun… wieso nicht. Es könnte passieren das dieser Haufen doch endlich mal zusammenrotten kann.> dachte Shara nach der Rede Haldamirs. Sie hatte mit den „neuen“ bisher kaum mehr als zwei oder drei Sätze gewechselt. Ob sich Gelegenheit dazu ergeben hatte? Nun… diese Frage erinnerte sie an ihren Ziehvater…

[In Sharas Kindheit]

Ein Raum. An den Wänden standen zu drei Seiten wuchtige Regale aus dunklem Holz, verziert mit stark verschnörkelten Intarsien, vollgepackt mit dicken Wälzern und Schriftrollen. Von der Decke hing ein zwölf armiger Kerzenleuchter, von dem noch 10 Kerzen brannten, doch es schien das auch diese bald erlöschen wollten. Unter dem Leuchter stand eine Klappleiter, deren Spitze knapp unter der Lampe endete, eine ideale Position um an die Kerzen zu gelangen. Auf dem Boden lag unter einer dicken Schickt auf Papieren und weiteren gestapelten Büchern ein herrliches Mosaik, welches wenn es ganz zu sehen gewesen wäre den gesamten Raum mit einem Bild einer Stadt in den Wolken und deren Bewohnern ausfüllen würde. Doch so war lediglich ein kleiner Streifen zu erkennen, ein Streifen freien Bodens, der von der Eingangstür bis zu einem überladenen dunkle Holztisch führte. Holztisch? Nein, wohl eher Holzklotz. Der Raum wirkte vollgestopft, nicht zuletzt durch die schiere Unordnung die herrschte, nein auch das Licht der langsam versiegenden Kerzenstummel tauchte den Raum in ein dunkles Licht. Hätte der Raum ein Fenster gehabt hätte man sehen können dass die Abenddämmerung kurz vor ihrem Ende stand.
Die Schriften die sich auf dem Tisch befanden waren über und über mit Runen überzogen, mit geheimnisvollen Zeichen und Zeichnungen, Bildern von entfernten Orten oder ungewöhnlichen Dingen. Einige Bücher summten leise vor sich hin, genau wie einige der im Raum verteilten leicht silbrig leuchtenden Gegenstände. Einer von ihnen stieß gerade ein kleines Rauchwölkchen aus.
Doch so mystisch und ungewöhnlich dieser Raum zu wirken schien, das wohl ungewöhnlichste war die Gestalt, welche sich hinter dem Holzkoloss niedergelassen hatte und seine Hakennase tief in den Schriften stecken hatte. Der Mann schien alt, er trug einen von der Zeit gezeichneten grauen Rauschebart und verfilzt-fettiges grau-schwarzes überschulterlanges Haar. Auf seiner krummen hakenförmigen Nase trug er ein eigenartiges brillenähnliches Instrument, das verhinderte dass man seine Augen sehen konnte, denn Gläser hatte diese Brille nicht. Doch schien er dennoch durch sie etwas sehen zu können, denn sein Kopf huschte unentwegt über die Seiten.
Der alte Mann trug einen weiten Umhang, der wäre er nicht schmutzig-Grau gewesen als ein Hochzeitskleid hätte durchgehen können.
Er blätterte eine Seite weiter.
„Nun… diese Rätzel muss doch zu lösen sein. Schon die siebente Erwähnung von Nered De’Troche aber noch keinen Zusammenhang.“
Aus einem Nebenraum und durch die offene Türe drang gepolter-
„Shara, du kommst zu spät.“ Sagte der alte Mann im ruhigen aber direkten Ton als das Mädchen gerade durch die Tür herein gelaufen kam. Etwas außer Atem bleib das Mädchen auf einer der freien Stellen in Raum stehen und stemmte Ihre Arme in gebeugter Position auf ihre Knie um so kurz zu verschnaufen. Sie trug seidenglattes schwarzes Haar in dem sich eine kleine silberne Spange wiederfand. Sie trug ein gelbes Kleid, mit braunen Schmutzflecken an den Knien.
„Verzeihung Vater.“ Sagte das junge Mädchen und blickte etwas beschämt auf den Boden.
„Du hast dich wieder mit diesem Rumtreiber getroffen, habe ich nicht recht?“ Das Mädchen sagte nichts. Ein kurzes Schweigen, während dem der Alte das Mädchen durch seine eigenartige Brille fokussierte. Sie blickte kurz auf und gab ihre makellosen kräftig-grünen Augen preis.
„Ach Shara, habe ich dir nicht gesagt das er uns noch in Schwierigkeiten bringen wird?“
Trotzig schaute das Mädchen auf und wurde laut „Eric würde uns nie etwas antun! Er lief mir nur zufällig über den Weg, als er auf dem Weg nach Nerratos war! Ich wollte mit und habe die Gelegenheit genutzt!“
„Das sagst du jetzt, aber warte nur ab. Eine Gelegenheit zu haben heißt nicht diese auch zu nutzen. Das nächste Mal gehst du Ihm aus dem Weg. Sag hinterher nicht ich hätte nichts gesagt“ der alte Mann lächelte sie mit diesen Worten an. Das kleine Mädchen schaute ihn zornig mit schräg liegendem Kopf an. „Hast du wenigstens deine Lektionen gelernt?“ frage der alte sachlich.
„Ja ja, Vater“, antwortete Shara in einem rebellischen Ton, “du weißt genauso gut wie ich das ich das alles schon kann! Ich brauche nicht zu lernen“
„Nun dann lass es uns herausfinden!“, eine klitzekleine Handbewegung und aus dem Regal welches Shara am nächsten war flog aus der obersten Reihe ein dicker Wälzer genau auf sie herab. Ein zusammenzucken von Shara, die schützend ihre Arme über ihren Kopf hielt, bevor das Buch wenige Millimeter vor dem Aufprall zum Stillstand kam. „Und wieder hast du es nur knapp geschafft. Du musst dich beherrschen! Morgen wirst du zuhause bleiben und lernen! Keine Widerrede. Und nun geh zu Bett.“
Mit plötzlich trübblauen Augen drehte Shara sich um und lief wieder aus dem Raum hinaus. Das gepolter wurde langsam leiser und schloss mit einem Türknallen endgültig ab.
„Alter Narr. Du bist zu weit gegangen…“ seufzte der alte Mann. Er lehnte sich zurück und nahm seine Brille vom Kopf. In seinem stark eingefallenen Gesicht konnte man noch die braunen Punkte ausmachen die seine Augen darstellen sollten. Neben ihm auf einem etwas erhöhtem Bücherstapel lag ein pfeifenartiges Instrument, welches er ohne innezuhalten sich in den Mund steckte. Ohne dass er etwas dazu beigetragen hatte begann das Instrument zu qualmen als wäre gerade frischer Tabak angesteckt worden. Er paffte einige Minuten an der Pfeife. <Wenn sie doch nur nicht so aufsässig wäre. So ein unglaubliches Potenzial. So eine unglaubliche Ignoranz.>


[Gegenwart]

Auch wenn manche Zeiten ihrer Kindheit nicht so Glücklich waren (bei diesen Gedanken zuckte Shara unwillkürlich zusammen) erinnerte sie sich doch gerne an ihren Ziehvater.
„Dann lasst uns gehen“ stellte einer ihrer Weggefährten fest und machte sich auf den Weg. Ohne ein Wort ihrerseits setzte auch Shara sich in Bewegung und folgte dem Fremden und somit auch Haldamir.

[…]

Das Dorf war mehr ein zusammen gewürfelter Haufen von Holzhütten. Einige hatten außen Holzbretter angenagelt um einen besseren Schutz gegen die Widrigkeiten zu liefern, andere Häuser sahen aus wie verfallene Soldatenbaracken, dort waren aber wieder schön anzusehende Hütten mit Brennholz an den Seiten. Eines dieser Häuser, es war ziemlich zentral gelegen an einem Platz wo gerade ein kleiner Wanderzirkus halt machte und ein Jongleur seine Fähigkeiten preisgab, war etwas größer als die Anderen, scheinbar ein Gastaus oder soetwas, jedoch konnte man es nicht erkennen um was es sich jetzt genau handeln musste.
Doch ihr Blick wurde wieder von dem Jongleur gefesselt, der gerade mit brennenden Fackeln um sich warf und dabei stetig ein warnendes Wort für die staunenden Kinder auf den Lippen trug. Ach Nyon stand neben ihr, doch ihr schenkte Shara keine Beachtung. Shara kniff ihre Augen etwas zusammen – ein verblassender Strahl Licht wurde in die Luft gemalt und lag etwas Magisches auf die Szenerie. Doch weniger das brennende Spektakel fesselte sie…
Kopfschüttelnd, aber mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht wendete sie sich ab und begabt sich wieder den Anderen hinterher zum großen Haus. Vor diesem winkte ihnen auch ein schon etwas untersetzter Mann herüber.

Eine Traube von Menschen umgab die Gruppe. Es war faszinierend das das kleine Dorf doch so viele Menschen beherbergten. Ein Sturm von Fragen begann auf die Gefährten einzuwirken und kannte keinen Stillstand. Aufgeschreckt durch den plötzlichen Anstieg der Lautstärke kletterte Sophie aus Sharas Tasche, flog in ihrem Schreck hoch hinauf zu einem der Dachbalken und versteckte sich in einer dunklen Ecke. Ein kurzer Aufschrei einer Frau, mehrere Finger wiesen in Sophies Richtung und ein lautstarkes „oooohhhhhh“ füllte für einen kleinen Moment den Raum. Sophie reckte ihren kleinen Kopf über den Abgrund und starrte in die Menge. „Och wie niedlich“ rief eine etwas korpulentere Frau mit glänzenden Augen in Sophies Richtung.
<Sophie, ich glaube wir haben hier nichts zu befürchten. Du kannst ruhig wieder runter kommen, ich beschütze dich schon>. Menschenmassen machten dem Pixie immer angst, es war schließlich so leicht zwischen ihnen als so kleines Wesen einfach zerquetscht zu werden. Langsam stand sie auf und hüpfte hinunter, fiel einen Meter und fing gekonnt ihren Sturz mit ihren Flügeln ab. Sie schwebte vorsichtig in Sharas Hand, die danach ihr Zweite schützend über Sophie legte und sich endlich zum Tisch begeben konnte. Durch den Trubel um Sophie fiel Shara nicht auf, dass auch Ihr viel Aufmerksamkeit entgegengebracht wurde. Jemand so gekleidetes war so auffällig und ungewöhnlich in diesem Dorf wie ein schwarzer Drache der über ein Schneefeld flog. Doch die meisten von ihnen konnten ihren Blick nicht von Sharas Augen abwenden, wie sie smaragdgrün durch den Raum leuchteten.
Als Shara sich zu den anderen setzte nahm sie die Hand von Sophie herunter und legte die Andere auf den Tisch sodass die Pixie herunterhüpfen konnte. Sofort beugten sich zwei Dorfbewohner weit über den Tisch um sich das Wesen näher zu anzuschauen. Sophie, der diese Aufmerksamkeit nicht wirklich gefiel streckte ihre Hand aus und berührte einen der Dorfbewohner im Gesicht. Ein lauter Knall, gleißendes Licht und der Dorfbewohner kippte nach hinten vom Stuhl herunter und lag auf dem Boden. Eine kurze Stille erfüllte den Raum bis der Mann grölend aus voller Kehle anfing zu lachen. Viele stimmten mit ein in dieses Lachen, hatte doch die winzige Fee es geschafft den großen Mann umzuhauen. Auch wenn die Stimmung darunter nicht litt hielten die Dorfbewohner jetzt zumindest einen respektablen Abstand zu Sophie, die wieder herumflatterte um sich alles anzuschauen. Durch das magische Band zwischen ihr und Shara war beiden etwas unbehaglich zumute doch beide waren auch sehr neugierig.

„Erzählt uns von euren Reisen!“ „Ja, erzählt uns was ihr erlebt habt!“ Die Menschen um die Gruppe herum waren wie ein Meißel, der mit einem schweren Hammer die Gruppe immer tiefer in ihren Erinnerungen forschen lies um eine um die Andere gute Geschichte zu erzählen. Shara beließ es mit Beschreibungen rund um das Abenteuerleben, und gab den Menschen einen guten Rat: „Nehmt immer wärmende Decken im Winter mit! Sorgt dafür das es euch nicht so wie mir ergehen wird, denn hätten mich meine Gefährten“, und damit deutete sie auf Haldamir und von ihm aus reihum auf weitere Gruppenmitglieder, „nicht gerettet so wäre ich heute sicher nicht mehr am Leben.“ Shara gefiel es im Mittelpunkt zu stehen, auch wenn die Gesellschaft nicht ganz das Niveau erreichte das sie sich wünschte. Dieses Gefühl übertrug sich auf Sophie, die nun wesentlich mutiger um staunende Kinder und verträumt dreinblickende Frauen umherschwirrte.
Etwas war ihr aufgefallen als sie ihren Blick über die Menge schweifen lies: Skye war nicht mit ihnen in das Haus gekommen. In der Ahnung von welchen Gefühlen sie bei diesem Gedanken wieder ergriffen werden würde stieß sie den Gedanken beiseite und konzentrierte sich darauf die Fragen der neugierigen Dörfler zu beantworten.

[In Sharas Kindheit]

Wieder dieser Raum, wieder diese Ordnung. Es war als hätte der alte Mann sich nicht vom Fleck bewegt. Der einzige Hinweis auf verstrichene Zeit zeigte das Mädchen, das inzwischen zu einer jungen Frau herangewachsen war. Heute trug sie ein purpurfarbenes Gewand, das was sie zu ihrem letzten Geburtstag von ihrem Vater erhalten hatte. Sie saß inmitten von Pergamenten und Büchern und las.
„Diesen Feuerzauber bekomme ich einfach nicht hin“, sie machte eine Handbewegung, bei der die Handfläche nach oben zeigte und die Hand sich schnell öffnete. Ein Wölkchen Qualm stieg auf.
„Üben üben üben Shara.“
„ja aber Vater, ich versuche es schon seid Stunden! Kein anderer Zauber hat jemals so lange gedauert!“
„Shara, du darfst nicht so schnell aufgeben… ich...“ doch die letzten Worte gingen in Geräuschen von lauten und schnell aufeinanderfolgenden Fußtritten aus der Halle unter. Jemand war Hals über Kopf in ihr Haus gekommen. Sekunden später erschien fast atemlos ein junger Bursche etwa in Sharas alter
„Eric!“ Shara sprang auf
Der alte Mann erhob sich. Es war doch erstaunlich welche Macht eine solch simple Bewegung ausstrahlte. Seine laute und grollend erhobene Stimme hallte durch den Raum: „Eric Druidans Sohn! Habe ich dir nicht verboten herzukommen! Wie kannst du es wagen…“
„Halt hört euch an was ich zu sagen habe“, und tatsächlich er hatte es geschafft den Alten zum Schweigen zu bringen, denn seine Worte stoppten abrupt, „Das Dorf wird angegriffen! Wir brauchen eure Hilfe! Ich weiß nicht was es für Wesen sind! Kommt schnell, den Kampf werden wir ohne euch nicht überleben!“
Für einige Sekunden war es still. Shara hob ihre Hand vor Entsetzen an ihren Mund. Der alte Mann bewegte seine Hand zu seiner Brille und drehte am rechten in einem etwa 45° Winkel.
„Er hat Recht. Shara, geh nach oben und bereite dich vor.“
„Vater, meine Freunde brauchen Hilfe!“
„HAST du nicht gehört was ich gesagt habe? Bereite dich vor! Ich glaube wir haben es heute mit einem Gegner zu tun dem wir unterlegen sein könnten.“
Der alte Mann hob sein Kleid, wirbelte einmal um sich selber und war verschwunden. Shara durfte keine Zeit verlieren und setzte sich sofort in Bewegung. Sie ergriff Erics Hand, eine Bewegung die sie in letzter Zeit bei ihren Geheimen Treffen des Öfteren durchgeführt hatte, und lief mit ihm schnurstracks durch die mit Ornamenten verzierte große Halle in den ersten Stock, wo ihr Zimmer im linken Flur zu finden war.
„Shara was meint Lector mit <bereite dich vor>?“ Sie drehte sich bei diesen Worten schnell zu ihm um und gab ihm in einer liebevollen und zärtlichen Umarmung einen Kuss. „Du musst uns jetzt vertrauen. Wir haben keine Zeit für Erklärungen… warte hier“, und sie löste sich von ihm und verschwand in ihrem Zimmer. Nach etwa zwei Minuten kam sie wieder heraus mit einer grün-schwarzen Robe, ein paar alten Stiefeln und zwei Amuletten, eines welches Eric ihr selber geschenkt hatte und das Sonnenkreutz darstellte, eines in Form einer Schneeflocke.
„Wir können los.“ Sie bewegte sich auf Eric zu und umarmte ihn nochmal.
„Moment du willst springen?!“ sagte Eric mit weit aufgerissenen Augen.
„ich kann es nun viel besser, ich habe viel geübt. Vertrau mir bitte, davon wird unser beides Überleben abhängen.“
„Nun gut…“ Shara begann sich zu konzentrieren und bekam einen Gesichtsausdruck als würde sie angestrengt gegen ihren eigenen Geist ankämpfen.
„Bevor wir gehen Shara“, unterbrach Eric sie, „ich will dir noch sagen das ich dich liebe… ich liebe dich über alles in der Welt und es gibt nichts was Lector machen kann um diese Liebe wieder zu zerstreuen. Es ist mir wichtig das du dieses Wissen immer fest in deinem Herzen trägst“
Shara brachte unter Anstrengung und der der Konzentrationserhaltung gerade noch die Worte „Ich liebe dich auch“ hervor, als der Zauber begann zu wirken. Was hätte sie gesagt wenn Sie gewusst hätte das dies die letzten Worte sein würden die sie Eric hatte sagen können.

Sie wurden in einen wirbelnden Strudel gezogen, der sie nahezu unmittelbar an ihren Zielort, ein abgelegener Platz im Dorf, brauchte. Etwas erschöpft von der Konzentration sackte sie kurz nach ihrem Erscheinen zusammen. Das rettete ihr das Leben, denn ein Roter Lichtblitz schoss geradewegs über ihren Kopf und traf Eric mitten in die Brust, der wie in Zeitlupe zu Boden stürzte und in einer abstrakten Position wie tot liegen blieb. Ein furchterregender Schreck durchfuhr Shara und in ihr wurde eine Barriere durchstoßen vor der ihr Vater sie all die Jahre gewarnt hatte.
„Ach mit jetzt habe ich doch tatsächlich diesen kleinen Jungen getroffen…“, eine schmierige Stimme, hoch und kalt, kam aus einer der dunklen Häusergassen, der Richtung aus der der Lichtblitz gekommen war, „schade, denn jetzt bleibt mir nichts Anderes mehr übrig als die Kleine zu töten… wo doch nun mein einziger Lähm zauber für diesen Wicht verschwendet wurde“, sagte die Stimme belustigt, „mein Meister wird nicht erfreut sein…“
Doch Shara konnte ihn kaum hören. Sie verstand nicht was er sagte. Das einzige an was sie dachte war der leblose Körper unter ihr. Die Welt um sie herum färbte sich rot. Eine ungeheuerliche Kraft übernahm die Kontrolle über sie. Ihr Zorn und ihre Trauer schienen in diesem Moment keine Grenzen zu kennen und in dem Moment wo sie glauben musste er würde sie zerreißen entlud sich all ihr Zorn und all ihre Trauer in einer gewaltigen Explosion, die sich Kreisförmig mit unglaublicher Geschwindigkeit von ihr weg bewegte. Die Welle überflog das gesamte Dorf. Die Zerstörung walzte alles nieder. Und in ihrem Zorn bemerkte sie nicht dass der gelähmte Eric am Boden das meiste davon abbekam. Kurz nachdem sie den Zauberer in der Gasse erreicht hatte, der schon tot war bevor er überhaut den Boden erreicht hatte, hörte sie einen lauten Schrei in ihrem Kopf „Neeeeiiiiinnnn Sharaaaa! Was hast du getan!“.


[Gegenwart]

Shara war wohlauf und sehr vergnügt, wie schon lange nicht mehr. Die Aufmerksamkeit, die gute Suppe und der Wein taten ihre Arbeit. Sie war schon leicht angetrunken als die Dörfler verkündeten dass das Fest angerichtet sei. Und tatsächlich: Draußen auf dem geräumigen Dorfplatz waren Tische und Bänke aufgestellt worden, die Tische überladen mit vielen Köstlichkeiten. Es hatten sich schon einige an die Tische gesetzt. So ging sie hinüber zu ihren anderen Gefährten und nahm Platz und direkt auch ein großes saftiges Stück Fleisch. Während Sie so aß war sie sich ihrer Umgebung immer weniger bewusst. Sie stieg beim Essen lieber auf etwas Wasser um denn mit Alkohol hatte sie wohl wissend schon ihre Erfahrungen gemacht.

Doch als sie sich, satt wie sie war umschaute bemerkte sie zum ersten Mal den Blick des Mannes gegenüber von ihr. Er saß direkt neben Skye und schaute sofort wieder weg als ihre Blicke sich trafen. Ungewöhnlich, er wich ihrem Blick aus.
<Sophie? Schau auf diesen Mann dort>, sie sendete ein Bild zu ihr hinaus, <und zeige mir was er vorhat>
So drehte sich Shara wieder weg nur um gleich von den Bildern Sophies sehen zu können wie der Mann leicht verlegen in ihre Richtung schaute… nein förmlich starrte. Was hatte es damit auf sich? In diese Gedanken übertrug Sophie eine mächtige Freude auf ihre Herrin und flatterte davon. <Sophie, wo…?>, doch ein kleiner Stups brachte sie zum schweigen. Verwirrt schaute Shara ihrem kleinen Freund hinterher, der sich etwas unweit von dem Geschehen auf einem Baum niederließ.

Auch Shara interessierte sich für diesen Mann. Es ergab sich das neben ihr ein Platz frei wurde, der es ihr ermöglichte direkt gegenüber des Mannes zu sitzen. Er war groß… selbst im sitzen überragte er die meisten Anderen. Sein muskulöser Körperbau unterschied ihn sehr stark von Skye, die die ganze Zeit über zwar eher wirkte als wäre sie in einem lebendigen Albtraum gefangen, doch neben diesem Mann stärker wirkte als hätte er nicht dort gesessen. Den Falten in seinem Gesicht nach zu urteilen musste er um die 30 Jahre alt sein. Doch das Gesicht wirkte deshalb nicht alt, besonders die Narbe an seinem linken Auge machte etwas Besonderes aus ihm. Seine Kleidung war abgenutzt doch die fiel Shara nicht mal auf.

„Hallo die Dame, mein Name ist Harras. Mit wem habe ich das Vergnügen?“
<Der Kerl hat Manieren> „Shara ist mein Name. Ich kenne euch nicht. Kommt ihr hier aus diesem Dorf?“, fragte Shara, obwohl sie mit 99%iger Sicherheit sagen konnte das er es sicher nicht war.
„Nein… ich komme aus dem Norden… […]“ und er begann zu erzählen. Bald waren sie so tief in einem Gespräch vertieft das beide unter der Zuhilfenahme des nun wohl konsumierten Alkoholes nichts anderes mehr sehen konnten als sich selbst. Harras hatte entgegen zu seinem Aussehen einen geschmackvollen Humor, war gut aufgelegt und sah überdies auch noch gut aus! Ein Lachen durchbrach die Nacht, Shara und Harras bekamen sich nicht ein vor Lachen als er ihr eine Geschichte von einem Gobelin namens Seidenblume vortrug, der von einem Missgeschick in das nächste stolperte und diese mit dem grandiosen Finale beendete als der Gobelin seiner Frau den Hof machte, jedoch herausfinden musste das seine Frau überhaupt keine Frau gewesen war. Die Beiden hätte sich noch Stunden unterhalten können. Shara fühlte dich unheimlich wohl, wie schon seid langem nicht mehr, wären da nicht diese vermaledeiten Reiter aufgetaucht, die den schönen Moment der Zweisamkeit beendeten. Erschrocken wischen die Beiden die Reitern aus als diese die Tische umkippten und die freudige Menge sich in die Himmelsrichtungen verstreute, bis auf wenige Ausnahmen.
Als Shara in der Gefahr wandelte von einem der Reiter nieder geritten zu werden sprangen der Elb und Harras an ihre Seite und konnten es gemeinsam bewerkstelligen den Reiter umzureißen.

„Aber aber… wer wird seine Gäste denn gleich so behandeln?“

Eigentlich sollte sie sich nun ihrer innewohnenden Fähigkeiten bedienen, doch sie konnte nicht. Erstaunt gerade knapp vielen Schmerzen entkommen zu sein und noch erstaunter von Harras gerettet worden zu sein stand sie da wie gelähmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unsicher stand Etyana an einer Hausecke. Sie hatte das Treiben und die Unruhe von weitem erkennen können, doch sie wusste nicht, ob einige ihrer Gefährten inmitten des Tumultes gestanden hatte.
Neben ihr stand Shalyrioth, der gelassen in die Ferne starrte.
Doch mit einem Mal zeigte sein Blick eine Reaktion, und die Vampirin folgte ihm. In der Ferne kamen drei großgewachsene Gestalten herbeigelaufen, die sich mit übermenschlicher Schnelligkeit auf das Dorf zubewegten. Fast schienen sie über das Land zu schweben, wie man es nur von Geistern denken würde.
,,Elfen !", keuchte Shalyrioth und ein Lächeln flog über sein Gesicht.
Auch Etyana wusste sofort, dass es sich nur um Waldelfen handeln konnte, da sie sich in ihren Wäldern mit unglaublicher Schnelligkeit bewegen konnten.
Forschend warf die Vampirin erneut einen Blick auf das Dorf, wo der Lärm langsam abzog. Von ihren Gefährten konnte sie niemanden mehr erblicken, Unruhe machte sich in ihr breit. Einzig Ashanti leistete ihnen Gesellschaft und saß zu Etyanas Füßen.
So bemerkte sie gar nicht, dass schon wenige Augenblicke später die Elfen, welche gerade noch etwa drei Meilen entfernt gewesen waren, plötzlich neben ihr standen.
Sie tauschten mit Shalyrioth brüderliche Gesten aus und fragen schließlich: ,,Wir sind auf dem Weg in eine große Stadt namens Dayawin, könnt Ihr uns sagen, welche Richtung wir einschlagen müssen ?
Zuerst wunderte die Vampirin sich über die Frage, denn ihr war keine nahegelegene Stadt mit diesem Namen bekannt, doch dann wurde ihr klar, dass die Stadt auch nicht nahegelegen sein musste. Denn die Waldelfen würden wahrscheinlich das ganze Land in atemberaubendem Tempo durchqueren.
,,Dayawin ist nicht mehr weit", sagte Shalyrioth zu Etyanas Verwunderung. Ein wenig weiter östlich, dann werdet Ihr es finden".
,,Wollt Ihr uns nicht begleiten, Bruder ?"
,,Nein", sagte Shalyrioth lächelnd. ,,Ich reise mit einer Gruppe mit, der gegenüber ich mich verpflichtet fühle. Sie sind treue Gefährten und wir haben viele Gefahren überstanden". Trotz des Lächelns war ein leicht trauriger Blick in seinem Gesicht zu erkennen, und die Vampirin fragte sich, ob er wohl seine verwandten Elfen vermisste. Doch auf der anderen Seite wurde er in den entfernten Wäldern gejagt und vertrieben, aufgrund seiner vorherigen Lebensgeschichte. Doch wieder anders betrachtet war er wegen Ashanti gekommen, und ihn kannte er nun. Würde Shalyrioth nicht ein Wiedersehen mit Gleichgesinnten gut tun, die ebenfalls reisten, und ihn nicht jagten ?
,,Uns gegenüber brauchst du dich nicht verpflichtet zu fühlen, Shalyrioth", sagte die Vampirin schließlich. ,,Gerade weil du viele Gefahren mit uns überstanden hast, hast du ein Wiedersehen mit deinen Verwandten verdient. Es steht dir frei, sie zu begleiten".
Etyana fand diese Aussage mehr als gerechtfertigt.
Der Waldelf schaute zu den anderen Elfen, die vor ihm standen, und ihn anlächelten. ,,Wir kennen Eure Geschichte", sagte einer von ihnen schließlich und Shalyrioth starrte sie mit aufgerissenen Augen an. ,,Doch sie ist für uns kein Grund, Euch zu verschmähen, Shalyrioth. Wir stehen nicht im Dienst des Elfenkönigs. Wir sind freie und reisende Elfen, so wie Ihr einer seid, und haben längst gelernt, unserer Vorurteile abzubauen. Wenn Ihr mögt, so begleitet uns nach Dayawin, ihr könnt jederzeit zu euren Gefährten zurückkehren, wenn ihr mögt".
Etyana schenkte dem fremden Elfen ein anerkennendes Nicken und wandte sich dann Shalyrioth zu. ,,Wenn du möchtest, dann kehre einfach zurück, sobald du die Elfen sicher nach Dayawin gebracht hast. Und wenn du dich länger dort aufhalten möchtest, dann steht dir das frei. Ich werde dir regelmäßig Boten schicken lassen, falls wir uns in einer Stadt aufhalten, und sie werden dich über unseren Standort und unsere Gesundheit informieren".
Der Waldelf schaute die Vampirin voller Freude an. ,,Du kannst dir nicht vorstellen, was das für mich bedeutet !"
,,Aber ich kann es mir denken", sie erwiderte sein Lächeln, und Shalyrioth nahm die Vampirin herzhaft in die Arme. ,,Du bist eine wahre Freundin ! Bitte denke immer an die Boten, ich möchte stets wissen, ob ihr alle bei bester Gesundheit seid. Und lasst sie mir stets nur die Wahrheit erzählen ! Ich werde bestimmt bald zurückkehren, und dann reisen wir wieder zusammen !"
Dann ging er ein paar Schritte zurück und winkte Etyana. Sie lächelte.
,,Sag den anderen von mir, dass ich bald aus Dayawin zurückkehre !"
,,Das werde ich machen !"
Ein letztes Mal wechselten sie einen Blick, dann wanden sich alle Elfen der weiten Landschaft entgegen und liefen urplötzlich los. Ihre Schnelligkeit überraschte Etyana, sie hatte Shalyrioth niemals mit allen Fähigkeiten gesehen.
Dann wandte sie sich dem Dorf zu, sie musste schauen, wo all die anderen steckten.
,,Glaubst du, es ist das Beste für ihn", ertönte schließlich Ashantis Stimme.
,,Auf jeden Fall. Ich habe diese Situation deshalb in die Wege geleitet, weil die Elfen an einem perfekten Zeitpunkt eingetroffen sind. Wer weiß schon, wann Shalyrioth jemals wieder auf gleiche seiner Art treffen wird, die ihn nicht jagen wollen ? Er hat es verdient, sich ihnen anzuschließen".
Noch einmal ergriff der Wolf das Wort. ,,Glaubst du, er wird sein Versprechen einhalten, und bald zurückkehren ?"
Diese Frage trübte Etyanas Stimmung.
Heiße Tränen brannten mit einem Mal in ihren Augen, und sie schaute zurück, wo die Elfen nichts weiter als einen dunklen Fleck am Horizont darstellten.
,,Ich hoffe es, er ist einer meiner besten Freunde".
 
Zu dem Zeitpunkt als der Angriff stattfand befanden der Balanmae und der Zwerg immer noch in dem Langhaus und redeten über vergangene Zeiten. Den Angriff bekamen sie nur wegen der Geräuschkulisse mit. Keiner von beiden wagte es einfach so raus zugucken, da man sie ansonsten entdecken würden.
Der Zwerg löschte seine Pfeife, lies die übrigen Lichter aber an um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erlangen. „Was tun wir jetzt?“
Haldamir musterte eingehen die Wände der Hütte. „Als erstes sollten wir ruhe bewahren. Einfach drauf los zu stürmen bringt uns nicht weiter. Wer weiß ob sie irgendwo Schützen haben. Wir brauchen als erstes einen Überblick und dazu ist es nötig das wir uns nicht gefangen nehmen lassen.“
Sein Gegenüber nickte „Was tun wir wenn es zu Kampfhandlungen kommt? Könnt ihr mit euren Verletzungen kämpfen?“
Haldamir versuchte die Lage einzuschätzen. Würde er trotz dem Verletzungen irgendetwas ausrichten können? Würde er siegreich aus einem Kampf hervor gehen? „Ich denke es dürfte kein zu großes Problem darstellen. Solche Räuber sind selten gute Kämpfer und ihre Bewaffnung dürfte auch alles andere als Professionell sein. Können wir uns irgendwo verstecken Fall sie die Häuser durchsuchen?“
Der zwerg brauchte einige Momente bis er eine Antwort lieferte: „Ja, in der hintersten Kammer gibt es eine Luke im Boden in der wir uns verstecken können.“
„Worauf warten wir noch?“ gab Haldamir von sich und deutete dem Zwerg er solle ihm den Weg zeigen.
Die hinterste Kammer war mit Abstand der kleinste Raum der Behausung und diente als Lebensmittellager des Gebäudes. Von der Decke hingen unzählige Würste, Schinken und anderes Räuchergut. Auf dem Boden standen Behälter die mit Pökelsalz und Lebensmitteln gefüllt waren. Alles in allem war der Raum nicht sonderlich auffällig. Auffälliger war vielmehr die Frau die sih hier befand.
Der Zwerg und Haldamir zogen sofort die Schwerter als sie den Umriss bemerkten. Einen Moment später steckte Haldamir seien Klinge aber wieder weg. „Nyon, was macht ihr hier?“
 
Zuletzt bearbeitet:
Als die Reiter auftauchten dachte Chaya zuerst, dass noch mehr Gäste kommen würden, doch als die Reiter anfingen Tische umzuschmeißen und die Dorfbewohner zusammenzutreiben wurde ihr schnell klar das dies Räuber waren, die das Dorf überfallen wollten. Sie stand inmitten der panischen Dorfbewohner und voller Wut flammten in ihren Händen Feuerbälle auf, doch gerade als sie die Feuerbälle werfen wollte hörte sie ein kleines Mädchen schreien. Sie drehte sich um und sah einen der Räuber, der das Mädchen festhielt. Chaya, um deren Händen immer noch Flammen loderten fühlte sich hilflos und wusste nicht was sie machen sollte.
„Dann sorgen wir eben, dass keine Dorfbewohner hier sind wenn wir essen… Sperrt den Haufen hier in einer alten Scheune ein! Passt auf das keiner rauskommt!“
Einige der Anwesenden griffen nach ihren Waffen und auch Chaya griff blitzschnell ihr nach ihrem Kurzschwert und zog es.
Da drohte der Anführer der Reiter den Dorfbewohnern: „DAS WÜRDE ICH LASSEN! Wenn einer von euch auch nur versucht die Hand zu erheben, kann ich nicht für das Wohl dieses Kindes garantieren!“
Der Widerstand erlahmte augenblicklich. Doch Chaya senkte ihr Schwert nicht sofort, was einem der Reiter als Grund ausreichte sie mit einer Keule auf sie loszugehen. Ein Schlag traf Chaya am Kopf bevor sie ihr Schwert heben konnte um den Schlag abzublocken und sie wurde zu Boden geschleudert und blieb ohnmächtig liegen.

[...]

Als Chaya wieder aufwachte brummte ihr Schädel gewaltig und ihr war schwindelig. Sie begriff nicht wo sie war und vor allem wie sie dort hingekommen war. >Zuletzt war ich doch auf dem Fest... Und dann kamen die Reiter.< Langsam begriff sie, dass sie eine Weile ohnmächtig gewesen sein musste. >Der Schlag muss ganz schön hart gewesen sein. Deswegen auch die Kopfschmerzen.< Sie richtete sich auf und bemerkte, dass sie keinesfall alleine war. Sie wandte sich an den nächstbesten Dorfbewohner und fragte: „Wo bin ich? Und was ist passiert?“ Der Dorfbewohner schaute sie grimmig an und antwortete: „Wir sind alle in dieser verdammten Scheune eingesperrt. Während die Räuber wahrscheinlich unser Dorf plündern...“ Chaya dankte ihm und stand auf. >Die Dorfbewohner müssen mich hierher getragen haben. Und mein Schwert ist weg...< dachte sie. Zunächst stand sie nur unsicher da und sah sich um. Dann kam eine Dorfbewohnerin auf sie zu und sprach sie an: „Mein Sohn wurde von einem Pferd nieder getrampelt. Ich habe gesehen, dass ihr eine Magierin seid. Könnt ihr im helfen“, fragte sie und sah Chaya bittend an. Chaya nickte und dachte: >Ich werde es zumindest versuchen.< Der Junge lag auf Stroh gebettet in einer Ecke der Scheune. Chaya kniete vor ihm auf den Boden, legte eine Hand auf eine der zahlreichen Wunden und konzentrierte sich. Die Wunde schloss sich langsam, doch das Heilen kostete sie viel Kraft. Sie wiederholte das Wunde für Wunde bis sie zu erschöpft war um weiterzumachen. Leise sagte sie zu der Dorfbewohnerin, dass der Junge den Rest selbst bewältigen muss. Dann setzte sie sich auf einen Heuballen und ruhte sich aus.
 
Gerade als die Reiter angefangen hatten, auf dem zentralen Dorfplatz zu randalieren, hechtete Varim aus einem ihm unbekannten Reflex heraus in die ein paar Meter von ihm entfernte,
offene Tür eines der Langhäuser. Ein Gasthaus hatte Varim nicht gefunden, aber bei einer solch lauten und brutalen Gesellschafft war sowieso nicht mehr an Schlaf zu denken. Vorsichtig lugte Varim zur Tür hinaus und sah sich um. Überall waren die Tische umgestoßen, das Essen lag zusammen mit den zerstörten Tontellern-und Bechern und allerlei anderen Scherben verstreut auf dem Boden.
Die Aggressoren waren wahrscheinlich eine Räuber- oder Banditenbande, zumindest den Rüstungen nach, welche allesamt ziemlich abgenutzt und abgerissen aussahen, bis auf die des Anführers.
Die Banditen drängten die eben noch Feiernden in eine Scheune, sperrten das Scheunentor mit einem hölzernen Riegel ab und machten sie somit zu Gefangenen.
Larale konnte Varim nicht entdecken, Etyana jedoch konnte er hinter der Ecke eine anderen Hauses erblicken. Sie konnten sich gegenseitig anblicken, aber die Banditen konnten sie nicht sehen.
Noch nicht. Bald würden sie das Dorf bestimmt nach Entflohenen durchkämmen.
Varim versuchte mit Handzeichen, Etyana klarzumachen, dass sie sich lieber erstmal verstecken sollte, obwohl sie das auch so wissen sollte.
Dann bedeutete er ihr, dass er gleich den Dorfplatz überqueren und zu ihr rüberkommen würde. Dazu brauchte er aber erstmal einen Plan....
>hmmm...die Banditen stehen noch ziemlich planlos auf dem Platz herum, aber ein paar halten die ganze Zeit Ausschau...wenn auch nur einer mich bemerkt ist es vorbei. Ich müsste sie irgendwie ablenken...<
Da fiel ihm eine Laterne auf, die an einem Seil über einem Hauseingang hing. Wenn er das Seil mit einem seiner Wurfmesser durchschneiden könnte, würde die Laterne auf den Boden fallen, zu Bruch gehen und vielleicht sogar ein kleines Feuer auslösen. Dadurch wären alle Banditen wenigstens für einige Sekunden abgelenkt, und Varim bliebe genug Zeit um zu Etyana rüberzurennen.
Die Banditen konnten allerdings bemerken, dass ein Projektil anfliegt, dass wäre ein Risiko- aber das war Varim bereit einzugehen.
Er nahm ein Wurfmesser, zielte und- warf. Beinahe hätte das Messer das Seil verfehlt, aber Dank der an das Messer gebundenen Seele konnte Varim die Flugbahn noch nachjustieren und somit dafür sorgen, dass das Seil durchgeschnitten wurde, die Laterne am Boden zerbarst und sich soagr wie vorhergesehen ein kleiner Brand bildete. Die Blicke aller Banditen wandte sich dem Geschehen zu und genau in diesem Moment sprintete Varim los, überquerte in weingen Sekunden den kleinen Dorfplatz, stolperte aber, kurz bevor er Etyana erreicht hatte, über einen Schemel (den Varim noch schnell verfluchte) und wäre fast auf der Vampirin gelandet, die aber in letzter Sekunde ausweichen konnte. Stattdessen fiel Varim mit dem Gesicht in den staubigen, schmutzigen Boden. Noch bevor sie etwas sagen konnte, hatte er sich schon wieder aufgerichtet und fragte sie, während er sich den Staub aus der Kleidung klopfte:"Wisst ihr, wo Larale ist? Ohne sie wird es schwer werden, dieses Räuberpack zu überwältigen..."
 
Miril hatte vor einiger Zeit das Fest verlassen und war ein Stück in den Wald gegangen um zu meditieren. Dort saß sie nur wenige Minuten, als sie Geschrei aus Richtung des Dorfes hörte. >Gut, dass ich mein Schwert mitgenommen habe.< Dachte sie sich. Langsam pirschte sie sich an das Dorf heran und achtete darauf, keine Geräusche zu verursachen.
Plötzlich sah sie im linken Augenwinkel eine Bewegung. Sofort ging sie in Deckung und blickte nach links. Dort knieten zwei Personen und späten vorsichtig in Richtung des Dorfes. Erleichtert erkannte sie, dass Skye eine der Personen war. Die andere kannte Miril nicht. Langsam pirschte sie sich an die Beiden heran als die fremde Person plötzlich in ihre Richtung blickte und sofort einen Bogen auf sie richtete. Skye hatte Miril erkannt und machte der Fremden anscheinend klar, dass von Miril keine Gefahr ausging, da sie ließ ihren Bogen sinken ließ. Miril schlich weiter vorsichtig an sie heran. Als sie die Beiden erreicht hatte, flüsterte sie: „Skye, was ist los?“
„Das Dorf wurde von Banditen überfallen. Sie haben die Dorfbewohner in den Stall gesperrt. Von den anderen unserer Gruppe ist nichts zu sehen.“ Erwiderte Skye.
Miril betrachtete die Fremde. Sie war von merkwürdigem Aussehen. Miril fragte sich, welchem Volk sie wohl zugehörig war. Aber dafür war jetzt keine Zeit.
„Könnt ihr kämpfen?“, fragte sie die Fremde.
„Ja, ich kann mit dem Schwert umgehen, aber ihr müsst wissen, dass ich des Nachts körperlich geschwächt bin. Wie sieht der Plan aus?“
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles war in diesem Moment so anders. Shara hatte angst das wurde ihr bewusst, doch es war nicht di Angst vor dem Fremden denn ihre Zahlreichen Konzentrationsversuche schlugen alle fehl. Wieso konnte sie die magische Barriere nicht durchstoßen? In diesem Moment war sie hilfloser als ein Bauer, der zumindest noch seine Mistgabel hatte. Sie hatte nichts.

Nach einigen Sekunden der Stille, in denen niemand etwas sagte sondern bis auf Shara nur voller Zorn auf die Reiter starrten, sprach dessen Anführer nochmals: "Brav. Sehr Brav. Ihr seht ihr könnt nichts gegen weitere Gäste unternehmen. Und jetzt seid liebe Schafe und verschwindet in der Scheune bevor sich die Hunde zu einer Treibjagd entschließen..." Nach diesen Worten brauch er in ein höhnisches Gelächter aus, dem es seine Gefährten gleich taten. So musste sich die verstreute Masse Dorfbewohner zusammenrotten und geschlossen mit Wachen an beiden Seiten in die Scheune marschieren.

Auf dem Weg begann Shara zu weinen, so plötzlich war der Wechsel von dem besten Abend seid langem zu einer Parodie auf diesen. Sie schluchzte auf dem Weg während die Tränen ihr die Wange herunter rannten.
"Hey, du!" rief einer der Wegwachen und ritt auf Sharas Position zu.
"ich rede mit dir!" Er legte seine Hand auf Sharas Schulter und riss sie herum. Mit weit aufgerissenen und erschrockenen Augen schaute sie die Wache an während hinter ihr die Prozession weiter lief. "Ohhh... schaut sie euch an die Kleine, sie weint ... sollen wir dich ein wenig trösten?" Und es erschallte das selbe böse Lachen, als der Reiter sie auf sein Pferd zerrte - Shara mit Händen und Füßen wehrend. "Das wirst du NICHT TUN!", schrie Harras aus der Menge und stürmte nach vorne. Doch sein mutiger Einsatz sollte nicht von Erfolg gekrönt sein, denn schon hatte er er ein Schwert wenige Zentimeter vor seinem Gesicht schweben. Hätte er nicht abrupt gestoppt wäre er in seinen sicheren Tot gelaufen. "Na na na, wer wird denn. Auf auf zurück in deine Gruppe"
 
Zonak lief schweigend in dem Zug von Menschen mit. Die meisten flehten die Banditen angsterfüllt an, doch diese lachten lediglich über die Gefangenen. >Dabei war es doch ein schöner Abend mit schönen Geschichten.< "Erzähl die Geschichten doch mal dem Anführer, dann lässt er bestimmt alle frei.", meinte Sakrar grimmig. Die Scheune war nciht weit entfernt, der Elb konnte sie schon sehen. Das Gebäude besaß Wande aus dunklem Holz, in denen keine Fenster waren. Zonak überlegte, was er tun könnte. Wenn die Banditen nicht das Mädchen als Geisel gehabt hätten, hätten die vielen Reisenden, die an diesem Anbend hier waren, sicherlich die Banditen zurückgeschlagen. >Doch wir können das Leben des Kindes nicht gefährden. Ach, verdammt!< Der Silvaner besah die anderen Gefangenen genauer. Einige Meter vor ihm lief die Frau, der Zonak und Harras geholfen hatten, und etwas weiter vorne lief Harras. >Ob wir zu dritt viel ausrichten können? Die meisten Dorfbewohner werden wohl zu viel Angst haben.< Der Elb erhiehlt keine Bemerkung Sakrars. Dieser studierte selbst die Lage. Plötzlich näherte sich ein Bandit der Frau, die zu weinen angefangen hatte, und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Er redete mit der ihr, doch Zonak konnte in dem Stimmengewirr nichts verstehen. Der Elb beschleunigte seine Schritte und kam nahe an den Banditen herran. Plötzlich lief Harras auf den Banditen zu und rief: Das wirst du NICHT TUN!" Doch der Bandit zog sein Schwert und hielt es dem Mann vors Gesicht; dieser wäre beinahe in die Klinge gerannt. Der Räuber lächelte bösartig. ""Na na na, wer wird denn. Auf auf zurück in dene Gruppe." Zonak rupfte eine Kleine Pflanze aus dem Boden und sammelte Energein aus seiner Umgebung. Viel gab es nicht, aber es war immernoch besser als nichts. Die Planze wurde von blauen Flammen eingehüllt, die jedoch kein Licht spendeten und nicht wirklich brannten. Das Feuer verdeckte die Pflanze ganzund nahm langsam Form an. Der Silvaner betrachtete sein Werk kurz. Der Naturgeist hatte die Form eines großen Käfers. Auf dem Rücken des Wesens pragten zwei Libellenartige Flügel und am Kopf befand sich ein längerer, dolchartiger Stachel. Der Elb gab dem Geist einen Befehl und das Wesen flog lautos und unbemerkt auf die Schulter des Banditen. Der Stachel näherte sich seiner Kehle. "Was ist das?!", bemerkte der Bandit erschrocken. "Ruhig, sonst schlitzt dir meine schöne Schöpfung dir die Kehle auf", flüsterte Zonak bedrohlich und hoffte, das keine andere Wache etwas bemerkte.
 
„Löscht den dämlichen Brand einfach.“ befahl der Anführer und deutete seinen Männern an, dass sie sich bewegen sollten.
„Und durchsucht die Gegend nach Flüchtlingen. Ich habe keine Lust mich mit möchte gern Helden abzugeben, die meinen den Retter spielen zu müssen.“
Sofort setzen die Reiter sich in Bewegung. Sie mussten wirklich Respekt vor ihren Anführer haben.
Bevor sie jedoch los rannten deutete er auf 4 von ihnen und befahl: „Ihr bleibt hier und passt auf das Gör und die Frau auf!“
Er selbst rückte sich einen Stuhl zu Recht und setzte sich an einen der wenigen Tische, die noch nicht umgestoßen waren. Das Essen darauf war auch noch unversehrt sodass er begann sich einfach zu bedienen.
„So wie es aussieht kann ich es hier länger aushalten.“


„Sicher wäre es töricht, wenn wir einfach rein laufen und meinen in einem offenen Kampf etwas erreichen zu können.“ sagte Larale und warf einen Blick zum Dorf.
Skye und Miril stimmten zu.
„Es sind zu viele um sie nur zu dritt aufhalten zu können....“ an Skyes Stimmlage merkte man, dass sie zwar verunsichert war, dies aber nicht an ihren Begleiterinnen lag. Im Gegenteil, sie fühlte sich durch ihre Anwesenheit nicht völlig allein.
„Also müssen wir sie auseinander locken.“ bemerkte Miril ganz richtig. Doch etwas anderes war für Skye erstmal wichtiger.
„Wir müssen erst einmal raus finden, wo unsere Leute sind. Ich hoffe dass nicht alle gefangen genommen wurden.“ Und Skye bezweifelte das auch. Einigen wäre es bestimmt, durch Zufall oder Glück, gelungen sich vor den Angreifern zu verbergen.


„Meine Güte Leon, was ist mit dir los?“ fragte die eine Wache als sie das verzogene Gesicht ihres Kameraden bemerkte. „Hast du etwa Angst vor einer Schnake?“
Mit einem kräftigen und gezielten Klaps zerschlug er Bandit das Libellenartige Vieh, das am Hals Leons saß und den Stachel ausgefahren hatte.
Völlig breit geklopft verlor es den Halt und fiel herunter. Da erst fiel der anderen Wache auf, dass dieses Ding keine gewöhnliche Schnake war.
Schnell war ein Glas gefunden und diesen Ding darin eingesperrt. Man würde es ihren Anführer zeigen oder gegebenenfalls in der nächsten Ortschaft (die nicht überfallen werden würde) verkaufen. Ein Insektensammler würde sicher fiel dafür geben.


„Was können wir also tun?“ die 3 Frauen schwiegen sich an. Niemanden fiel eine Lösung ein. Dass sie erst einmal ihre Freunde zur Hilfe holen mussten, war klar.
„Wenn wir nur etwas hätten, mit dem wir einen Großteil von ihnen weg locken könnten...“ Larale ging einige Schritte auf und ab. „Wenigstens so, dass wir ein paar Minuten haben um uns umzusehen...“
Miril und Skye gaben ihr Recht. Mit einem genauen Lageplan und Unterstützung wäre dieses Vorhaben wesentlich einfacher.
„Sie erstmal Ablenken wäre sicher am einfachsten. Aber hingehen und einen auf Barden machen, bringt sicher nichts. Man würde uns nur zu den anderen sperren.“
„Wenn wir nur jemanden kennen würden, der schnell genug ist um vor ihren Pferden flüchten zu können....Vielleicht gäbe das auch den anderen etwas Zeit...“ und Miril und Larale, die beide schon Skyes Laufkünste wahrgenommen hatte, sahen zur Halbdryade herüber....
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ihr das ständige Gefrage nach Geschichten langsam zu viel wurde – und auch die sehnsüchtigen Blicke einiger der schon etwas mehr betrunkenen, entschuldigte sie sich und stand auf.

Gisal saß auf ihrer Schulter und rührte sich nicht. So unauffällig wie möglich verließ sie den Platz und ging Richtung Wald. Sie brauchte die Natur jetzt, brauchte den Schatten der Bäume um ein wenig zu ruhen. Sie wollte nicht mehr feiern, sie wollte einfach nur noch schlafen. Und so staunte sie nicht schlecht, als sie Skye in den Bäumen entdeckte.

Sie unterhielten sich eine Weile und redeten. Larale erzählte von ihren Erlebnissen – wobei sie ihren Abgang aus der Seerose ausließ – und erzählte dann von der Begegnung mit dem Schattenwesen.

Und dann kamen die Reiter.

Als sie hinter sich ein Geräusch hörte, fuhr sie in einer einzigen Bewegung herum und spannte den Bogen, als eine Frau aus dem Schatten der Bäume trat. Sie sah nicht aus wie einer der Räuber und Skye versicherte ihr, dass Mirli – wie sie wohl hieß – keine Gefahr war. Also ließ sie den Bogen sinken.

Sie hörte Skye aufmerksam zu und sah sie dann an. Immerhin konnte Skye ja schnell laufen und so sollten sie Zeit genug bekommen die Lage auszukundschaften und so dichtete sie ihren Plan.

„Ich glaube ich habe eine Idee.“ sagte sie und sah dann Skye und Miril an. „Ich könnte eine Flamme tänzeln lassen, dass zusammen mit einem Schrei dürfte ausreichen um sie auf uns aufmerksam zu machen und her zu locken. Wenn sie dich gesehen haben Skye, dann rennst du so schnell wie möglich, sei dabei aber absichtlich ein wenig laut und lock sie in den Wald…am besten so, dass sie nicht so schnell wieder herausfinden und dann versteck dich. In der Zeit können wir beide..“ Mit diesen Worten wendete sie sich an Miril.
„Ins Dorf und die Lage auskundschaften. Ich würde vorschlagen wir treffen uns dann wieder hier, sofern wir sicher sind, dass uns niemand folgt.“

Larale machte sich Sorgen um Varim und Etyana. Sie hoffte inständig, dass sie intelligent genug waren sich zu verstecken und nicht zu kämpfen, sondern zu bleiben wo sie waren. Sie wollte keinen weiteren Gefährten verlieren. Nicht an diesem Tag. Gott, warum musste dieser Tag auch so sein? Sie hatten heute – oder war es gestern? – bereits gekämpft. Kamen sie denn nie zur Ruhe?

Erwartungsvoll sah sie die beiden anderen an...
 
»Mich fürs erste Verstecken«, antwortete Nyon, nachdem die beiden Gestalten, die sie gegen das Licht nicht genau erkennen konnte, ihre Waffen gesenkt hatten. Ihre beiden Kristallklingen ruhten nach wie vor auf ihrem Rücken, denn sie war sich sicher gewesen, dass er sie nicht angreifen würde, wenn er sie erst einmal erkannt hatte. »Ich konnte mich hinter diesem Haus verbergen, als dieser Abschaum eintraf und bin durch die Hintertür hier her gelangt.« Sie musterte einen Augenblick interessiert einen der Schinken, der schräg vor ihrem Kopf von der Decke hing. »Ich bezweifle nämlich, dass ich alleine dazu in der Lage bin, diese Meute aufzuhalten und dabei zu verhindern, dass sie den Dorfbewohnern schaden«, sprach sie dann weiter.
Das gedämpfte Geräusch von schweren Tritten und Rufen drangen von draußen herein. Nyon konnte nicht verstehen, was die Stimme sagte, aber die Schritte kamen eindeutig näher und vermutlich direkt auf dieses Haus zu.
»Kommt mit«, drängte Haldamir und bedeutete Nyon, einen Schritt zur Seite zu gehen. Der Zwerg trat vor und öffnete eine Falltür im Boden. Nyon war ziemlich überrascht, denn wenn die Falltür geschlossen war, fügte sie sich tatsächlich nahezu perfekt ins Restbild ein. Es war eigentlich unmöglich, sie zu entdecken, wenn man nicht wusste, dass sie dort war.
Auf das Drängen des kleinen Menschen stiegen Nyon und Haldamir zügig durch die Luke, ehe auch der Zwerg nach unten sprang und Haldamir die Falltür wieder schloss. Gerade noch rechtzeitig, denn schon im nächsten Moment stürmte ein Bandit in das Haus und begann, es nach möglichen versteckten Dorfbewohnern zu durchsuchen.

Die Ritze zwischen Boden und Falltür war zu klein, um irgendetwas dadurch erkennen zu können, aber es war offensichtlich, dass der Eindringling nun mit dem vorderen Bereich fertig war und gerade den hinteren Raum betrat.
Das Versteck unter der Falltür war recht klein und keiner der drei hatte eine halbwegs bequeme Position. Genauer gesagt spürte Nyon ein sehr unangenehmes Ziehen in ihrem Bein, doch sie blieb still. Auch innerlich war sie nicht im Geringsten unruhig, diesen einen Banditen könnten sie wohl ohne größere Probleme töten, sollte er sie tatsächlich bemerken.
Das ohnehin sehr spärliche Licht, das durch die Ritze in das Versteck drang, verblasste für einen Moment noch weiter und ein Schritt war zu hören. Einen Augenblick hielt der Bandit inne, dann wandte er sich um und verließ das Haus. »Niemand«, drang leise bis zu ihrem Versteck.
Einen Augenblick warteten die drei noch, bis sie sicher waren, dass sich niemand mehr im Haus befand, dann öffnete Nyon die Luke wieder einen Spalt und spähte, ob sie sich möglicherweise trotzdem noch im Blickfeld von einem der Räuber vor dem Gebäude befanden. Aber die Tür zu dem kleinen Lagerräumchen war wieder so weit zu gefallen, dass sie hier hinten unentdeckt bleiben könnten.
Leise ächzend verließ Nyon also ihr Versteck und wartete einen Moment, bis Haldamir und der Zwerg ebenfalls wieder aufrecht standen.
»Wenn wir die Chancen auf verletzte Dorfbewohner minimieren wollen, sollten wir uns mit den anderen kampftauglichen absprechen, die nicht in der Gewalt der Räuber sind«, sagte sie dann mit gedämpfter Stimme, um sicher zu sein, dass man sie draußen nicht mehr hören konnte.
 
Nachdem Chaya derweil lange genug herum nur rumgesessen hatte und in Gedanken versunken war, hatte sie sich durch einen riesigen Haufen Heu gekämpft und war nun damit beschäftigt an der Rückseite der Scheune von ein paar Brettern die Nägel mit denen die Wand zusammen gehalten wurde zu entfernen. Sie wollte zumindest einen Blick nach draußen werfen können um die Lage einschätzen zu können. Vielleicht würde es ihr sogar gelingen aus der Scheune zu entkommen. Das erwies sich jedoch als schwieriger als sie gedacht hatte, da sie keinerlei Werkzeuge hatte. Nachdem sie sich zahlreiche Schrammen an den Händen eingehandelt hatte dachte sie wütend: >So geht das nicht!< und beschloss die Nägel mithilfe von Magie zu entfernen. Ihr erster Versuch war nicht wirklich erfolgreich, anstatt einen Nagel zu entfernen hatte sie einen Pilz auf dem Boden wachsen lassen. Sie lachte kurz über ihren Fehler und versuchte es noch mal. Diesmal gelang es ihr und der Nagel fiel aus der Wand. Sie wiederholte den Zauber bei weiteren Nägeln bis sie das Brett weit genug zur Seite schieben konnte um hinauszusehen. Nachdem sie einen Blick nach draußen geworfen hatte schob sie das Brett erst einmal wieder an seinen Platz und kehrte zu Harras und dem Elb dessen Namen sie nicht kannte zurück.

Dort angekommen setzte sie sich zu den beiden, begann das Heu aus ihren Kleidern und Haaren zu zupfen und berichtete den beiden: „Ich habe an der Rückwand der Scheune ein Brett so gelockert, so dass ich es zur Seite schieben konnte...“ „Wartet mal. Wie heißt ihr eigentlich?“, fragte sie den Elben und hielt mit ihrem Bericht inne. Dieser antwortete ihr: „Zonak ist mein Name, aber nun erzählt weiter.“ Chaya erzählte also weiter: „Also wie ich schon sagte habe ich ein Brett beiseite geschoben. Wie es scheint ist hinter der Scheune keine Wache. Wir könnten noch mehr Bretter beiseite schieben, aus dieser Scheune entkommen und den anderen, die bei den Banditen sind helfen. Allerdings,“ sie sah sich kurz um, „sollten die Dorfbewohner erst mal hier bleiben. Es wäre wohl etwas auffällig wenn auf einmal das ganze Dorf umherschleicht.“ Sie sah sie beiden an und fragte: „Was haltet ihr davon?“
 
Harras saß zwischen den Dorfbewohnern und Zonak und machte sich Gedanken. Nicht nur um Skye und Shara, die er im Laufe des Abends näher kennen lernen durfte, auch um das kleine Mädchen, dessen Leben bei einer einzigen Dummheit verwirkt sein würde.
Nur selten sah man den stattlichen Mann nachdenklich irgendwo sitzen. Die Sache war aber ernst. Todernst um genau zu sein. Selbst als die junge Elfe mit der Nachricht kam, sie hätte etwas am hinteren Teil der Scheune bewirken können stimmte ihn das nicht besserer Laune.

Um ehrlich zu sein wunderte es Harras doch sehr, dass hinter der Scheune niemand stand.
„Nun…“ begann er zu sprechen und sah zu Chaya auf. „Ihr habt Recht, dass wir nicht alle gehen können. Das wäre einfach zu dumm von uns.“ Harras sah sich den Elb vor ihm an. „Aber jemand muss mit den anderen draußen in Kontakt treten… Skye ist unter Garantie da draußen. Einen ihrer Begleiter konnte ich auch noch nicht zwischen den Leuten hier ausmachen.“
Er stand auf und sah Chaya und Zonak abwechselnd an.
„Ich würde Vorschlagen, dass ihr euch rausschleicht Chaya. Ihr seid schlank und wendig. Es dürfte für Euch kein Problem sein, Euch durch den Spalt zu zwängen und unbemerkt aus dem Dorf zu kommen. Passt aber gut auf Euch auf und wagt Euch nicht zu weit vor!“
Cahya legte den Kopf daraufhin etwas schief. Würde Harras denn nicht mitkommen? Doch da zeichnete sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen ab.
„Seht mich an. Ich bin zu groß und zu Breitschultrig als dass ich mich zwischen ein paar Brettern durchdrücken kann. Ich bräuchte zu viel Platz und das würde auffallen. Außerdem bin ich ebreits aufgefallen. Falls einer dieser Idioten auf die Idee kommt und hier rein sieht und ich nicht da sein sollte, würden sie misstrauisch werden.“
Die junge Elfe nickte verstehend als Harras ausgesprochen hatte und ihr mutgebend die Hand auf die Schulter legte.
„Aus dem gleichen Grund würde ich Euch auch darum bitten, Zonak, hier zu bleiben. Ich kann Euch nicht dazu zwingen doch es wäre das Beste. Falls Ihr geht, seid vorsichtig und macht nichts Unüberlegtes!“
Mit einem Nicken entließ er dann Chaya und wendete sich ab. Ob Zonak ihr nun folgte oder nicht – Harras bekam es nicht mehr mit, denn seine Gedanken füllten sich wieder mit Sorge um Shara und ganz besondern um Skye.



Auch wenn Skye bei dem Gedanken, dass eine ganze Kompanie Reiter sie verfolgen würde, nicht so Recht anfreunden konnte, stimmte sie schlussendlich zu. Sie war schnell, keine Frage. Es gelang ihr oft Pferde abzuhängen, wenigstens auf relativ kurzer Strecke.
Larale und Miril hatten sich in Position gebracht. Gut versteckt doch alles im Blick. Es galt so schnell wie möglich zu handeln.
Bevor Larale ihren Spruch wirkte, gab sie ihren beiden Gefährtinnen jedoch noch einen Hinweis.
„Ihr Anführer wird sich kaum selbst auf den Weg machen und es werden auch nicht alle Reiter folgen. Gebt also Acht, dass wir diesen nicht über den Weg laufen, zumal sie durch den Aufruhr so schon in Alarmbereitschaft sein werden.“
Skye hatte schon längst begonnen sich aufzuwärmen. Sicher war sicher. Nicht, dass sie am Ende noch wegen eines Wadenkrampfes geschnappt werden würde.
„Ich bin fertig…“ sagte sie ballte nervös die Fäuste zusammen.
„Ihr könnt anfangen Larale…“
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieser Kerl hatte ihr einen schmerzhaften Knietritt in die Rippen gesetzt als er sie auf das Pferd gezogen hatte. Der schmerz war sehr intensiv und vernebelte ihre Wahnehmung noch zusätzlich. Auch das unregelmäßige auf und ab des Pferdes sorgte für zusätzliche Schmerzen. Und noch immer entfuhr ihr kein Schrei aus der Kehle, nur Tränen rannen ihr gesicht herunter. Das Pferd stoppte als Shara wieder aufblickte. Sie waren wieder am großen Platz angekommen, wo sie die Nacht so viele Stunden verbracht hatte.

"Seht nur was ich schönes gefunden habe" raunzte der Reiter zu seinen Kumpanen, als er Shara vom Pfert hiefte und unsanft auf den Boden schleuderte. Die Männer, welche nicht unterwegs waren und plünderten oder die Menschen bewachten, hatten sich an die noch stehenden Tische gesetzt und hatten mit ungeheuerlichen Marnieren begannen ihre Beute zu verzehren. Also sie auf die am Boden liegenden Frau blickten antworteten sie mit einem Gröhlen.
"Los binden wir sie fest" sagt einer von ihnen als Shara sich schwerfällig stützend auf ihre Arme etwas aufrichten wollte. Der Reiter zog sie grob hoch zu sich, was der Magierin nochnam einen starken Schock in ihren Rippen verschaffte und zog sie mit sich zu dem nächstgelegenen Baumstamm. Dort band er ihre Hände etwa in Standschulterhöhe über dem Kopf zusammen und ertaute ihre Füße ebenfalls mit einem gekonnten doppelschwung um den Baum aneinander, sodass Shara, mit dem Baum im Rücken und mit den Armen über den Kopf stehend, knieend dort saß und einen perfekten Blick auf den Dorfplatz gehabt hätte, wäre sie vor Schmerzen und Trauer noch in der lage gewesen entspannt aufzublicken. Stattdessen hing sie eingesunken an ihren Fesseln, ohne eine möglichkeit gehabt zu haben eine bequemere Position einzunehmen, die ihren Schmerz hätte lindern können.
Der Reiter beugte sich vor und flüsterte ihr etwas zu: "Braves Mädchen, wenn du noch weiter artig bist werde ich gleich der Erste sein der dir die schönen Dinge dieser Welt zeigt." Shara blickte schwerfällig und immernoch mit Tränen in den Augen zu ihm auf, während er sich wieder aufrichtete und lachend zu den Anderen davonging, die ihn wieder mit einem Gröhlen empfangen. Hätte er in ihre Augen gesehen hätte er vielleicht noch bemerkt das das smaragdene grün verschwunden war und stattdessen ein sattes tiefes Blau eschien.
Ohne Kraft lies sie ihren Kopf wieder nach vorne fallen und schluchzte weiter vor sich hin... sie brauchte Hilfe und das recht bald...
<Oh Sophie, wo steckst du nur...>
 
Larale platzierte sich günstig, so dass man die Flamme auch auf jeden Fall sehen konnte wenn man im Dorf war.

Dann richtete sie ihre Augen auf einen unbestimmten Punkt in der Ferne und ließ ihr inneres Feuer einfach aus ihren Adern strömen. Wie aus dem nichts materialisierte sich die Flamme in der Luft vor ihr…aber sie wusste es besser. Sie sah die feinen flammenden Linien die von ihrer Aura ausgingen und die Flamme näherten. Die Flamme flackerte kurz unruhig und wurde dann still.

„Es geht los.“ Sagte Larale und entfernte sich von der Flamme, bis sie am Waldrand angekommen war.
„Schrei.“ Sagte Miril zu Skye, die zögerlich nickte und dann einen spitzen Schrei ausstieß. Larale konzentrierte sich völlig auf die feinen Adern, die es zu erhalten gab. Aber sie mussten nicht lange warten. Der Tumult im Dorf war fast augenblicklich zu hören. Zufrieden lauschte Larale dem unruhigen Scharren der Pferde…und dann ihren Hufen als sie schnell näher kamen. Sie zog sich und Miril in den Schatten und wartete gerade lange genug damit die Flamme zu löschen bis die Männer Skye sahen.

„Da ist noch einer!“ sagte einer der Männer und zeigte mit gezogenem Schwert auf Skye. Diese drehte sich um und rannte. Rannte so schnell sie konnte.
Einige der Männer fluchten ging ihnen doch gerade einer der „Bewohner“ durch die Lappen. Sie sahen kurz etwas entsetzt aus, dann gab der vorderste Mann seinem Pferd die Fersen und eben dieses sprang mit einem Satz Skye hinterher. Sie warteten bis sie an ihrem Versteck vorüber waren bevor sie ausatmeten.

„Jetzt kommt unser Teil.“ Sagte Larale und Miril nickte zustimmend. Langsam schlichen sie sich im Schatten an das Dorf heran…darauf bedacht nicht entdeckt zu werden.
„Los geht’s.“ murmelte Miril, dann tauchten sie auch schon in den Schatten der ersten Lagerhäuser ein.
 
Chaya kämpfte sich noch einmal durch das Heu und begann sofort ein weiteres Brett zu lösen und zur Seite zu schieben. Vorsichtig spähte sie durch den Spalt und als sie niemanden sah kroch sie hinaus. Sicherheitshalber schob sie die Bretter wieder zusammen und verschwand schnell im Schatten zwischen zwei Häusern. >Wie soll ich die anderen bloß finden?< fragte sie sich. >Im Dorf werden sie ja wohl kaum sein. Da hätten die Banditen sie wohl entdeckt.< Sie entschied sich zunächst einmal zum Platz, auf dem das Fest stattgefunden hatte, zu gehen und nachzuschauen wie es dem kleinen Mädchen und Shara geht. Außerdem hoffte sie eventuell an ihr Schwert heranzukommen.

Chaya verließ dem einigermaßen sicheren Schatten und schlich vorsichtig zum nächsten Haus und warf einen Blick um die Ecke. Da sie keinen Banditen sah lief sie schnell hinüber zu dem Stall, der ihr gegenüber stand und verschwand erstmal wieder im Schatten. Plötzlich bemerkte sie einen Banditen, der offensichtlich einen Rundgang machte. Angstvoll kauerte sich Chaya zusammen und hoffte, dass sie nicht entdeckt wird. Doch der Bandit lief, nur zwei Schritte von ihr entfernt, einfach an ihr vorüber, schien sie nicht zu bemerken und verschwand wieder hinter einem Haus. Chaya bemerkte, dass von dem Banditen ein deutlicher Alkoholgeruch ausging.

Nach einer Weile vorsichtigem Schleichen und Abwarten hatte sie einen großen Baum erreicht, der auf der vom Platz abgewandten Seite eines Hauses stand, welches an den Platz grenzte. >Der Baum sollte mir einen guten Überblick geben. Wenn ich Glück habe schnappe ich auch ein paar Wortfetzen auf.< dachte sie und nachdem sie sich überzeugt hatte das sie niemand sah kletterte sie geschickt den Baumstamm hinauf und verschwand im dichten Laub. Bald konnte sie den Platz überblicken. Sie sah die Banditen ihre Beute verzehren und hörte wie sie laut herumgrölten. Sie lächelte kurz, denn die Banditen waren fleißig dabei sich an den Biervorräten des Dorfes vergreifen. >Wenn die so weiter machen sind die bald keine Gefahr mehr< dachte sie und sah sie nach ihrem Schwert um. Sie entdeckte es, nur lag bedauerlicher Weise auf einem Tisch an den sie nicht herankommen würde. An einem Baumstamm entdeckte sie Shara, die auf unschöne Art gefesselt war.

Plötzlich ertönte ein spitzer Schrei und Chaya wäre vor Schreck fast von dem Ast gefallen, an dem sie sich festhielt. Chaya blickte rasch in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war und sah am Rand des Waldes ein Feuer. >Das waren wohl die anderen. Aber was wollten sie damit bezwecken?< dachte sie. Die Frage konnte sie sich selbst beantworten als sie ihren Blick wieder dem Platz zu wandte. Die Banditen waren allesamt aufgesprungen und einige von ihnen rannten zu ihren Pferden und ritten eilig in Richtung des Feuers. In Folge dessen waren nur noch wenige Banditen auf dem Platz. „Naja, jetzt weis ich wenigstens wo ich die anderen suchen muss“, murmelte Chaya leise und kletterte wieder von dem Baum herunter und schlich in Richtung des Waldrandes, von wo der Schrei gekommen war. Im Schatten eines Wohnhauses stieß sie plötzlich mit Miril zusammen und erschreckte sich zu Tode.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.