Arcanum Antor
RPG-Spielleiter
Das war ja eigentlich zu erwarten gewesen. Klar, wenn er ihr seine Lebensgeschichte erzählte, konnte er natürlich auch erwarten, dass sie dasselbe mit der ihren tat.
Nur was sollte sie ihm erzählen? Die volle Wahrheit kam nicht in Frage. Eine Lüge … der avedanische Kodex sprach nicht ausdrücklich dagegen, jemanden anzulügen, dem gegenüber sie nicht schuldig war. Aber sie wollte es nicht.
»Meine Heimat wird Aveda genannt«, begann sie nach einigen Momenten. »Ein Inselreich irgendwo im Westen.« Sie seufzte. Wenn sie doch nur wüsste, wie genau sie dort hin kam … Würde sie dann zurück wollen? Eigentlich fühlte sie sich hier in der Gesellschaft der Anderen zum ersten Mal seit langer Zeit einmal wirklich wohl.
»Ich lebte dort in der Hauptstadt, Ascejidin«, fuhr sie dann fort. »Eine wirklich schöne Stadt … Ich habe nie einen Ort gesehen, der auch nur annähernd vergleichbar gewesen wäre.« Ihr Gesicht nahm einen träumerischen Ausdruck an. »Im Zentrum der Stadt steht eine Festung mit einem gewaltigen Turm. Der Kristallpalast. Die komplette Fassade besteht aus demselben kristallinen Material, wie meine beiden Klingen. Normalerweise residiert dort … der Herrscher … aber im Augenblick steht er leer. Ich sage Euch, es war ein unbeschreiblicher Anblick, wenn sich die aufgehende Sonne dort in dem Kristall spiegelte … als würde das Licht jeden Morgen ein neues Lied singen, um den neuen Tag zu begrüßen.« Sie legte eine Pause ein und reflektierte kurz, was sie gesagt hatte. Bisher hatte alles der Wahrheit entsprochen.
Sie seufzte noch einmal. »Na ja, vor einigen Tagen ist es dann geschehen. Ich weiß nicht genau, wer es war oder warum sie es getan haben …« Sie schalt sich innerlich. Dieser Teil war nicht ganz wahr. Eigentlich konnte sie sich sehr gut vorstellen, was der Grund dafür gewesen war. »… aber ich wurde in einen Hinterhalt gelockt. Sie haben mich bewusstlos geschlagen und an einen Sklavenhändler verkauft.« Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und eine Mischung aus Wut und Hass bemächtigte sich ihres Gesichts. »Der Kerl hat mich in irgendeine kleine Stadt hier in der Nähe verkauft.« Sie schnaubte verächtlich. »Aber ich konnte fliehen und bin auf Skye, Miril und die anderen getroffen. Na ja, von da an bin ich mit ihnen gereist.«
Sie begann zu schweigen. Ihre Geschichte war vorerst zu Ende. Auch Varim schwieg. Zumindest für einige Momente. »Wie war es, bevor Ihr verkauft wurdet? Hattet Ihr Familie?«
Nyon sah ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Entgeisterung an. Dann richtete sie ihren Blick mit einem etwas traurigen Ausdruck zu Boden. »Familie … das ist etwas … kompliziert. Ich will jedenfalls noch nicht darüber sprechen … irgendwann vielleicht, aber nicht heute.«
Familie … ja, sie hatte einst eine Familie. Aber wie lange war es nun schon her, seit sie das letzte Mal an so etwas gedacht hatte?
Nur was sollte sie ihm erzählen? Die volle Wahrheit kam nicht in Frage. Eine Lüge … der avedanische Kodex sprach nicht ausdrücklich dagegen, jemanden anzulügen, dem gegenüber sie nicht schuldig war. Aber sie wollte es nicht.
»Meine Heimat wird Aveda genannt«, begann sie nach einigen Momenten. »Ein Inselreich irgendwo im Westen.« Sie seufzte. Wenn sie doch nur wüsste, wie genau sie dort hin kam … Würde sie dann zurück wollen? Eigentlich fühlte sie sich hier in der Gesellschaft der Anderen zum ersten Mal seit langer Zeit einmal wirklich wohl.
»Ich lebte dort in der Hauptstadt, Ascejidin«, fuhr sie dann fort. »Eine wirklich schöne Stadt … Ich habe nie einen Ort gesehen, der auch nur annähernd vergleichbar gewesen wäre.« Ihr Gesicht nahm einen träumerischen Ausdruck an. »Im Zentrum der Stadt steht eine Festung mit einem gewaltigen Turm. Der Kristallpalast. Die komplette Fassade besteht aus demselben kristallinen Material, wie meine beiden Klingen. Normalerweise residiert dort … der Herrscher … aber im Augenblick steht er leer. Ich sage Euch, es war ein unbeschreiblicher Anblick, wenn sich die aufgehende Sonne dort in dem Kristall spiegelte … als würde das Licht jeden Morgen ein neues Lied singen, um den neuen Tag zu begrüßen.« Sie legte eine Pause ein und reflektierte kurz, was sie gesagt hatte. Bisher hatte alles der Wahrheit entsprochen.
Sie seufzte noch einmal. »Na ja, vor einigen Tagen ist es dann geschehen. Ich weiß nicht genau, wer es war oder warum sie es getan haben …« Sie schalt sich innerlich. Dieser Teil war nicht ganz wahr. Eigentlich konnte sie sich sehr gut vorstellen, was der Grund dafür gewesen war. »… aber ich wurde in einen Hinterhalt gelockt. Sie haben mich bewusstlos geschlagen und an einen Sklavenhändler verkauft.« Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und eine Mischung aus Wut und Hass bemächtigte sich ihres Gesichts. »Der Kerl hat mich in irgendeine kleine Stadt hier in der Nähe verkauft.« Sie schnaubte verächtlich. »Aber ich konnte fliehen und bin auf Skye, Miril und die anderen getroffen. Na ja, von da an bin ich mit ihnen gereist.«
Sie begann zu schweigen. Ihre Geschichte war vorerst zu Ende. Auch Varim schwieg. Zumindest für einige Momente. »Wie war es, bevor Ihr verkauft wurdet? Hattet Ihr Familie?«
Nyon sah ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Entgeisterung an. Dann richtete sie ihren Blick mit einem etwas traurigen Ausdruck zu Boden. »Familie … das ist etwas … kompliziert. Ich will jedenfalls noch nicht darüber sprechen … irgendwann vielleicht, aber nicht heute.«
Familie … ja, sie hatte einst eine Familie. Aber wie lange war es nun schon her, seit sie das letzte Mal an so etwas gedacht hatte?
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