Was weder Linke noch Rechte verstehen ist, dass es letztlich darum geht bei größtmöglicher Freiheit und Individualität des Einzelnen einen GEMEINSAMEN Lebensraum mit möglichst hohem Lebensstandard für zumindest den Großteil der Bevölkerung zu schaffen und zu erhalten. D.h. auch wirtschaftlich muss eine Balance gehalten werden.
Die USA ist hier insofern Vorreiter, als das Länder wie Saudi Arabien wo Menschenrechte nichts wert sind hofiert werden und Länder, die nicht so reich sind und nichts haben, was für die USA wertvoll wäre auf der Schwarzen Liste landen (Iran), damit man so heucheln kann, dass man ja was tue.
Gleiches Spiel in Europa beim Thema Überwachungsstaat (oder auch Internetzensur mit Ausrede "Hatespeech" oder "Urheberrecht", was ein eigenes Thema ist, wo ich mich ewig über aufregen kann), einerseits ist es löblich, wenn Kriminalität verhindert und aufgeklärt werden kann, andererseits kostet es sehr viele Freiheiten, zu viele, denn am Ende ist es der normale Bürger, der als "Abfallprodukt" aber hauptsächlich kontrolliert werden kann. Sei es Bewegungsprofile durch Überwachungskameras mit Gesichtserkennung oder etwa durch die Abschaffung des Bargeldes (jeder kleinste Einkauf wird protokolliert, was fatale Folgen haben kann, vor einigen Jahren wurde eine Deutschen die Einreise in die USA verweigert, weil sie auf Amazon einige "spezielle" Bücher gekauft hatte) und wenn China mit seinem neuen Sozialem Punktesystem Schule macht, dann stehen uns "lustige" Zeiten bevor.
(Meine Frau staunte letztens nicht schlecht, sie hatte in einem Bio-Supermarkt mobiles Internet benutzt und ein paar Stunden später kam dann von Google die Nachfrage per Mail, ob sie dem Laden eine Wertung geben möchte. Da hat Google halt die GPS Daten ausgelesen und mit der Google Maps abgeglichen und wusste genau, wo sie eingekauft hat).
Was jetzt z.B. Linke nicht verstehen ist, dass unbegrenzte Zuwanderung oder ein Grundeinkommen unseren Lebensstandard langfristig ERHEBLICH senken würden, denn der ganze "Spaß" ist absolut nicht bezahlbar. Was hingegen helfen würde wären merkliche Steuersenkungen.
In Deutschland leben über 80 Millionen Menschen, von denen mal vielleicht ein Drittel in Vollzeit arbeitet, d.h. dieses Drittel muss die Lebensunterhaltskosten für zwei Drittel erwirtschaften. Darunter fallen oft Ehepartner bei Paaren wo nur einer arbeitet und eigene Kinder. Aber eben auch die Renten und Arbeitslosengeld. Bei einem bedingungslosen Grundeinkommen werden gerade viele einkommensschwache Leute dann einfach schlicht ganz mit dem Arbeiten aufhören, was die Belastung der Arbeitnehmer weiter nach oben treibt. Das alles kann zu unüberschaubaren Problemen führen, man stelle sich vor alle Putzleute hören auf. Die Folge wäre, die Leute müssten in der Firma selbst putzen, was Zeit kostet und somit die Produktivität merklich sinken lässt. In anderen Bereichen würde es wiederum zur Verwahrlosung führen, wenn da keiner saubermacht (und das ist nur ein sehr simples Beispiel).
Davon ab reicht doch eine einfache Rechnung, wenn ein Mensch 2000 Euro verdient, dann muss er 1000 Euro abgeben, damit zwei andere je ihre 500 Euro Grundeinkommen haben. Dann hat er nur noch 1000 übrig und da sind noch keine anderen Abzüge bei. Also muss er noch mal 500 abdrücken, für die heute üblichen Abgaben, und hat dann selbst auch nur noch 500 übrig. Dann sagt er sich, okay, dann kassiere ich auch lieber die 500, ohne dass ich dafür arbeite und zocke stattdessen lieber den ganzen Tag Videospiele ...
Jetzt kommen natürlich wieder Schlaumeier und sagen, "ja, wir knöpfen natürlich nur den Besserverdienern mehr ab". Nur, es gibt letztlich nicht sooo viele Leute die 3000 Euro und mehr verdienen und deren Jobs haben dann teils auch ganz andere Anforderungen. Und die sagen dann auch, dann brauche ich nicht die Verantwortung oder den Stress sondern mache dann eben was anderes, gemütlicheres, wenn ich da letztlich genausoviel am Monatsende bei raus habe. Oder er wandert gleich ins Ausland ab, wo er als hochqualifizierte Fachkraft (und das sind Besserverdienende in der Regel) am Ende dann merklich besser verdient, was bei Massenabwanderung von Fachleuten dann letztlich bedeutet, dass hier die komplette Wirtschaft den Bach runtergeht und das System ohnehin zusammenbricht).
(Ein Bekannter von mir hat einen "Traunjob" geangelt, er hat sogar nur Hauptschule, hat dann Berufsausbildung gemacht, dann Meister und hatte dann durch Zufall Glück einen Job zu finden, wo eine Firma unbedingt einen flexiblen Fachmann in genau dem Bereich suchte und verdient jetzt 150.000 Euro im Jahr. Er macht das jetzt zwei Jahre und will nächstes Jahr kündigen und dann wieder wo arbeiten, wo er mit ganz viel Glück vielleicht um die 60.000 als "normaler" Meister in der Industrie verdient (Industrie zahlt ein wenig besser als Handwerk, deswegen ist Meister vielleicht ein wenig irreführend). Grund, die 150.000 sind eben kein Geschenk sondern Stress pur, da ist nichts mit 40 Stunden Woche oder keine Verantwortung oder ähnlich).
Und warum würden Steuersenkungen helfen? Na ganz einfach, wenn die Leute mehr Geld auf der Tasche haben können sie auch mehr konsumieren. Und der Staat holt sich dann über die Mehrwertsteuer dennoch einen Teil davon ab. Dafür steigt aber gleichzeitig die Wirtschaftskraft, weil eben die Nachfrage nach Konsumgütern steigt und entsprechend mehr produziert wird, was dann wieder neue Arbeitsplätze schafft (und noch mehr Steuereinnahmen und weniger Ausgaben bei z.B. Arbeitslosengeld). Natürlich ist das nur ein kurzzeitiger Effekt, bis das alles eingependelt ist aber der sorgt eben erstmal für Aufwind und das Niveau bleibt dann ja auch dort oben. (Deutschland ist eines der weltweit führenden Länder, was die Höhe der Steuerabgaben anbelangt und Parteien wie die SPD wollen ja gerne noch mehr abknöpfen, siehe etwa aktuelle Debatte um CO2 Steuer).
Oh man, ich könnte da stundenlang drüber schreiben ... aber ich höre jetzt besser auf.