Sollte das Mobbing schon fortgeschritten sein, dann solltet ihr handeln indem ihr euch (mehr oder weniger) professionelle Hilfe sucht. Meistens sind Lehrer die einzige Anlaufstelle. Sucht zum Beispiel den Vertrauenslehrer auf. Am besten an Tagen, wo ihr selber ruhig seid und nichts vorgefallen ist. Dann könnt ihr am besten euer Problem schildern.
Heute mag das anders sein, aber damals war das ein Fremdwort. Vertrauenslehrer, Anlaufstellen gab es nicht. Und da galt nur eins, entweder kommst Du mit den Mitmenschen aus oder Du tust es nicht. Und klar, wie ich schon sagte, ich war nicht der Mensch der körperliche Gewalt gegen andere durchsetzen konnte oder wollte. Weder physisch noch psychisch. Das war nie mein Ding.
Aber ich habe mich seit den Vorfällen verändert, wobei ich glaube, nicht zum besseren. Ich bin härter geworden, aber auch zynischer. Man kann ruhig sagen, die Vorgänge damals haben den kleinen ruhigen netten Jungen zerbrochen. Haben ihn neugeformt, kälter werden lassen. Die Jahre danach wurde ich gemieden, nie mehr gemobbt. Erst später erzählte mir jemand warum, ich habe ein angeblich "kaltes" Feuer in meinen Augen gehabt. Wie in Kinofilmen die Pychopathen gucken. :roll:
Und wie ich auch schon sagte, noch heute bereiten mir größeren Gruppenansammlungen von Jugendlichen noch mehr oder weniger große Probleme. Die alte Angst, der alte Hass kommt dann wieder hoch. Ich habe gelernt, damit umzugehen. Nur ich wurde durch meine damalige Umwelt geformt, in eine Richtung, die ich niemals bereit war zu gehen.
Wenn ich so recht überlege, wurde ich im geistigen zu einen der Schläger. Sie haben mich transformiert. Allerdings in eine Art und Weise, die in einer Ausgangslage von Psychopathen und Amokläufern einhergeht. Gut, ich habe die Kurve gekriegt. Die Hilfe von Psychologen damals sah in erster Linie eine starke Medikation vor. Wirkliche Hilfe war das nicht.
Stichwort: Ältere Lehrer/Jüngere Lehrer
Das war bei mir eher egal. Ob älter oder jünger, da zählte nur kannst Du Dich gegen andere durchsetzen oder kannst Du es nicht. Und meine Flucht damals, war keine Flucht an sich, es war eher eine Vorstufe zum Suizid. Du kannst nichts, du bist nichts und somit nicht fähig überhaupt das Anrecht haben auf Deine Existenz. Wie in der Natur, die Schwachen und Kranken haben vornherein verloren.
Stichwort: Freunde
Ja, Freunde waren schon da. Aber kein bester Freund, keiner der Dich wirklich unterstützen würde. Und Freundinnen, *lach* niemand möchte mit jemand zusammen sein, der schwach und ängstlich rüberkommt. Eine Gewisse Art von Mitleid war da, aber kein Verständnis. Und ich lese es ja heute noch aus Eure Antworten heraus. Wer "geistig " schwach ist, der verdient es nicht anders gemobbt zu werden, als Prügelknabe herzuhalten.
Man sieht, das heute in den netten Strassentests, wird jemand verbal oder körperlich attackiert, sieht man gerne mal weg. Oder gafft halt nur. Man braucht nicht dazwischen zu gehen, aber man kann Hilfe rufen und sich um das Opfer kümmern, wenn der/die Täter abgelassen haben.
Und ich lag mehr als einmal blutig und heulend am Boden, spüre noch heute die mitleidigenden, aber auch spöttischen Blicke der anderen, Unbeteiligten.
Das ging bei mir 2 Jahre so, als ich 13 und 14 war. Und heute bin ich älter, aber ganz tief im inneren bin ich noch immer der kleine Junge.
Mobbing mit Gewalt zu begegnen, heiße ich nicht gut, aber ich verurteile es auch nicht. Denn niemand kann mitreden, wenn er nicht eine gewisse Hölle durchschritten hat. Und ich wurde gebrandmarkt.
Aber zurück zum eigentlichen Thema, die heutigen Möglichkeiten sind andere. Sicherlich gibt es andere Wege, das ohne eigene Gewalt gegen andere zu beenden.
Mobbing ist für die Betroffenen meist eine schlimme Erfahrung. Doch denkt daran, das es nur eine Phase ist und ihr dadurch kommen werdet.
Sicherlich kommt man durch, aber es verändert einen. Und nicht immer zum guten.