Ein sonniger Morgen schickte sein Licht über die Plantage im Norden Hamerfells. Ein kleiner Rothwardon spielt im Hof. Eine Staubwolke in der Ferne kündigt eine Karawane von Reisenden an, die Eltern des kleinen Rothwardon waren von einer seltsamen Unruhe erfasst. Immer wieder schauten sie nachdenklich zu ihrem Sohn hinüber.
Die Karawane entpuppte sich als eine Gruppe Kajiit, welche zielstrebig zur Plantage kamen. Der Anführer der Karawane, ein alter vernarbter humpelnder Kajiit mit verschlagenem Gesichtsausdruck ging mit den Plantagenbesitzern ins Herrenhaus.
Harte Worte drangen durch die offenen Fenster, eine Faust schlug auf den Tisch, der kleine Rothwardon blickte erschrocken auf und ging ans Fenster. Er beobachtete die Szene im Inneren: Seine Mutter saß weinend in einer Ecke, sein Vater stand am Tisch, so als wäre er gerade aufgesprungen, der alte Kajiit saß am Tisch, vor im ein offener Geldbeutel, indem eine große Menge Geld sein musste. „ Nein,“ sagte sein Vater gerade „wir werden unser einziges Kind nicht für 1000 Draken hergeben, euer Herr versprach uns 3000 Draken“
Dem kleinen Rothwardon am Fenster stockte der Atem, hat sein Vater wirklich gerade gesagt, er will ihn für Geld an diese Karawane geben? Er sollte an diese Katzen verkauft werden? Von seinen eigenen Eltern? Warum, was hatte er getan? Er wusste, er machte seinen Eltern wenig Kummer, half dem Vater auf der Plantage und machte seiner Mutter oft mit Blumen eine Freude. „Es ist nicht euer Kind,“ miaute der alte Kajiit gerade „und das wisst ihr auch genau. Es ist das Kind eines…“ „Bei Azura, Atlan“ schrie die Mutter, sie musste ihn am offenen Fenster gesehen haben, „du hast gelauscht! Nein, es ist nicht so, wie du denkst“ Der Kajiit stieß einen schrillen Pfiff aus, Atlan warf sich herum und rannte zum Ausgang des Hofs. Dort kamen ihm schon zwei andere Kajiit´s der Karawane entgegen, er wand sich durch ihre Krallen, drehte sich rum und rannte auf den Hof zurück. Er sah seine Mutter am Hauseingang stehen und Gedanken irrlichterten durch seinen Kopf. >Warum soll ich zu diesen Katzen verkauft werden, was hatten die mit mir vor und warum hat der hässliche Alte gesagt, ich wäre nicht das Kind meiner Eltern?< Seine Schritte verlangsamten sich nicht, er rannte zum Nebengebäude, riss die Tür auf und rannte quer durchs Haus. Er hoffte, die anderen Kajiit hatten nicht gesehen, wo er hin gerannt ist. Ein leises Scharren auf dem Fußboden belehrte ihn darüber, das Katzen die bessern Spurenleser waren. Er wusste, wenn sie ihn erwischten, war alles aus. Sheograd allein wusste, was sie mit ihm vorhatten. Er schlich von der Tür des Zimmers, indem er sich versteckte, zum Fenster, welches zum nahe gelegenen Wald lag. Er schob den Vorhang beiseite, verließ das Haus und rannte tief in den Wald und versteckte sich in den Baumkronen. Beim Spielen im Wald hatte er sich zu einem richtigen Spezialisten im Verstecken entwickelt und diese Fähigkeit nutzte er jetzt aus.
Er blieb mehrer Stunden im Wald versteckt und erst in den Nachtstunden schlich er sich zur Plantage zurück. Dort fand er alles verlassen vor, keine Karawane mehr, keine Eltern, die ihn suchten, nicht mal eine Kerze brannte. Er schlich ins Innere des Herrenhauses und erstarrte. Im Dunkeln war er gegen einen leblosen Körper gestoßen, er ertastete den Waffengürtel seines Vaters und nicht weit daneben die schöne dicke Haarpracht seiner Mutter. Atlan sank in sich zusammen, seine Eltern waren tot, er war allein. Seine Gedanken wirbelten durcheinander, er erinnerte sich an die Worte des Alten, dass dies nicht seine Eltern waren. Sie waren aber die einzigen, die ihm etwas über seine wahre Herkunft verraten konnten, denn der alte Kajiit war sicher schon seit Stunden weg. Über den toten Leibern seiner Zieheltern sprach er den Schwur aus, alles über seine Herkunft herauszufinden…. und erwachte.
Um ihn war Dunkelheit, in der Ferne hörte er Stimmen und seine Brust war zerkratzt. „Mutter, Vater“ keuchte er und blickte sich um. „Wo bin ich, was ist passiert?“ „Du hast geschlafen, wie alle hier“ piepste Alf, „ich hab versucht dich zu wecken, nachdem ich erwachte.“ „Du hast auch geschlafen?“ fragte Atlan. „Und geträumt, von Riesenmäusen, die mich fressen wollten. Aber ich hab sie in den Schwanz gebissen und dann bin ich aufgewacht. Die anderen, dieser unheimliche Dämon, die knackige Rothaarige, Carras und die Nordin mit ihrem Stehwolftick sind auch schon wach. Sie haben sich über überwundene Ängste unterhalten und das es an den Succubiviechern lag, das wir gepennt haben. Ich hab versucht dich zu wecken, sogar gekratzt, aber du hast nur gestöhnt und was von deinen Eltern gemurmelt. Ich hatte Angst um dich, Glatze“ Atlan kuschelte seinen kleinen Freund dankbar in seine Arme und rief nach den anderen. „Welche Angst musstest du überwinden“ fragte Gundula. „Ich glaube, den Mut zu verlieren und die Suche nach meinen wahren Eltern aufzugeben“ antwortete Atlan und versank wieder in seinen Gedanken. Wie viel von dem furchtbaren Traum war echt, wie viel war nur ein Traum fragte er sich. Ob er seine Herkunft wohl jemals klären konnte?..............