RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Hanfi, immer noch etwas sauer wegen Luxorians Eigenmächtigkeiten hinsichtlich der Turmbegehung, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Gundula wollte natürlich nicht zulassen, das Garett gefressen wurde und ging wie eine Furie auf die Spinne los. Doch irgendwie verstand die Spinne diesen Annäherungsversuch falsch, sie wollte doch eigentlich zu Mordred, der immer noch wunderbar sexy anziehend war. Deshalb fauchte die Spinne Gundula an und verteidigte ihren Platz an Mordred´s Seite. Gundula war verblüfft über so viel Liebe, das sie stolperte und der Spinne genau vor die viel zu vielen Füsse fiel. Erik, welcher ohnehin mit halbem Auge immer über seine Gundula wachte, sprang der Spinne auf den Rücken und macht drohende Gymnastikübungen mit den Nasenhaaren, ineffizient aber ungemein lustig anzusehen. Shadow nutzte die Verwirrung der Spinne, welche sich nicht zwischen der Liebe zu Mordred oder dem Ärger über Eriks Faxen entscheiden konnte, und platzierte einige gut gezielte Kampftritte, so das sie, immer noch mit Erik auf dem Rücken, winselnd zu Char’at rannte. Dieser saß etwas trunken in der Ecke, er hatte sämtliche Flaschen aus Erik´s Biervorrat mit den Augenbrauen geöffnet. Er machte eine unscheinbare Bewegung mit der Hand und die Spinne ging in Flammen auf. Erik sprang mit einem Kampfschrein vom Rücken der gegrillten Spinne, löschte seinen flammenden Hosenboden und warf dem Dämonen einen vorwurfsvollen Blick zu.
 
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Ryu bewunderte die Zähigkeit der Taranteln, obwohl er eine exkat halbiert hatte, griff der vordere Teil weiterhin an. Eine Spinne wollte ihn von hinten anspringen, blieb jedoch in der Luft hängen, Miriams Augen glühten violett auf und die Tarantel wurde zu Mus komprimiert. Drei Spinnen, die auf Miriam zusprangen manchte Ryus Drachenfeuer den Garaus.

Derweil hatte die Spinnenmutter sich einigermaßen von Cha'rats Fertigkeiten als Grillmeister erholt und wälzte ihren tonnenschweren Körper neuerlich auf Modred zu. Miriam lief auf die Spinne zu, rutschte unter ihr hindurch und verwandte dabei ihre Vampirkampftechnick, um ihre Arme tief in den weichen Bacuh der Spinne zu graben. Ein grünlich gelber Schleim spritze aus der Wunde und verteilte sich über die Magierin. "Igitt!" schimpfte sie, "Das kriegst du zurück!" Die Hände immernoch im Leib der Spinnen zuaberte sie einen Feuerball...
 
Ein irres lachen entsprang Eriks Kehle, als er sich einigermaßen von dem Schleim befreit hatte. Die Spinne hatte sich in einer rasch größer werdenen Kugel aus Feuer in Mus und einige Chitin Fetzen verwandelt. Nur das montröse Gesäß, dass komischerweise einen panzerähnlichen Schutz hatte, war liegen geblieben. Einige gefährten stimmten in Eriks unpassenden Lachanfall ein und verstummten genauso plötzlich. Unzählige kleine Spinnen -etwa so groß wie Eriks Faust, so schätzte er- kamen aus dem dampfenden Hinterteil der Tarantel gekrabelt, was auch den guten Schutz erklärte. Nachdem sich die Spinnen etwas orientiert hatten, begannen sie ihren Kreuzzug gegen die Gefährten und sprangen wie irre auf sie zu. Eines der Tiere verfing sich bei einem missglückten Angriffsversuch in Eriks Bart. Dieser führte, glücklich darüber, dass er seine neuen Superkräfte einsetzen konnte ein Freudentanz auf und erwürgte die Spinnen mit seinen Barthaaren (welche die nächsten Verwandten der Nasenhaare sind).
Die anderen Gefährten sahen in Eriks Tanz eine Art Spezialkampftechnik gegen kleine Spinnen und begannen wie Erik zu tanzen und versuchten dabei auf möglichst viele Spinnen zu treten. Nur Luxor beteiligte sich nicht an dem fröhlichen Tanzgelage, bei dem einige Schleimbedekte Gesichter bereits zu grinsen begannen. Luxor hing mit den Flügeln wie ein Kolibri flatternd unter der tiefen Decke und kreischte in unregelmäßigen Abständen "Spüüüünnnnennnn...AAHHHHHHH!"
Nachdem ein Großteil der Spinnen geplättet den Boden zierte und sich der Rest in finsteren Ecken verzogen hatte, ließen sich die Gefährten erschöpft nieder (Luxor fiel wie ein Stein von der Decke und kreischte erneut, da er im größten Schleimhaufen gelandet war). Hanfi kam fröhlich lachend auf Erik zugeeilt und fragte: "Erik, woher kanntest du nur diesen tollen Tanz? Ich dachte immer du hasst tanzen?" Erik, der nicht im geringsten Verstand, was Hanfi von ihm wollte sah sie fragend an und setzte dann seine verzweifelte Suche nach dem Bier fort.
 
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Hanfi lachte frölhlich. Fast hatte sie vergessen, was Luxorian ihr da angetan hatte, denn so shclecht, schätzte sie ihre Kampffähigkeiten gar nicht mehr ein. Immerhin hatte sie es geschafft in dem ganzen Gerempel kein einziges Mal mit Schleim bespritzt zu werden. Außerdem konnte sie nun einen tollen neuen Tanz.
"Hey, erik, der swingt so richtig!" ,rief sie und zeigte Erik spontan und mit viel Hüftschwung was sie meinte. Erik schaute sie nur fragend an und meinte:
"Hua?"
Hanfi wollte ihm gerade Näheres erläutern, da meinte Char'rat:
"Hey, dieser Flur dahinten führt weiter in die Ebene hinein. Wollt ihr noch hier herumsitzen oder weitergehen?"
"Ich will rumsitzen!" ,rief Gundula, doch die anderen wollten alle weiter. Mordred und Shadow ergriffen den trunkenen Dämonen, der gerade vorrausschwanken wollte bei den Armen und hielten ihn gerade. Als sie in den Gang traten schlug ihnen schon wieder beißender Rauch entgegen. Dieses Mal roch er nach Minze. Wieder musste Shuhoku vorraus....
 
Gundula war total dagegen, dass man gleich wieder weiterzog zum nächsten Raum, sie wollte lieber hier bleiben und Erik bei der Suche nach seinem Bier helfen, denn sie hatte auch gerade mal wieder Lust auf eines. Leider konnte sie dem Willen der Mehrheit nicht entgegenstehen.

Der Rauch, der ihnen aus dem Korridor entgegen schlug, roch wiederlich.
"Shuhoku, geh rein und schalte die Nebelmaschine aus!" ,rief Gundula keuchend. Shuhoku hechtete föhlich inhalierend in den Gang. Plötlzich hörte man ein Knallen, dann ein Zischen und einen Schrei Shuhokus.
"Autsch, das Ding hat mir einen Stromschlag verpasst!" Gleich darauf lichtete sich der Nebel. Als die Gefährten in den Gang traten sahen sie Shohku, der besinnungslos auf dem Bodne lag, ein Kabel in der Hand.
"Wir sollten ihn wiederbeleben. Ich hoffe der Stromkreis ist unterbrochen." ,meinte Gundula. Suhoku machte ohne darüber nachzudenken einen Kampftritt und schlug Shohuku das Kabel aus der Hand. Damit floss gewiss kein Strom mehr.
"Ich belebe ihn wieder!" ,meinte Hanfi, doch Luxorian war eifersüchtig.
"Das machst du., Garett!" meinte er.
Bald darauf nieste Shuhoku und schneuzte die Katzenhaare aus Mund und Nase. aber er war wenigstens wieder fit. Garett hatte vorsichtshalber seinen "mungo" angewandt und war in sicherer Entfernung in Sicherheit.
 
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Der längliche, hohe Raum indem die Gefährten sich nun befanden war sehr seltsam ausstaffiert. Zwischen den hohen Säulen, die die Decke stützten, waren seltsame, eiserne Fallen angebracht. Zwischen jedem Säulenpaar war je ein Klingenpaar gespannt und zwischen diesen Klingen standen Kisten, in denen sich offenbar etwas regte.
"Los, hauen wir uns durch!" ,grölte Erik und wollte mit seinem Obsidianschwert die erste Schnur durchtrennen, als Char'rat ihm gerade noch in den Weg sprang.
"Halt, das hat sicher was damit auf sich!" ,meinte er. Luxorian trat unterdessen ganz vorsichtig an die Absperrung heran. Da erschien plötzlich ein flammender, kleiner Ball in der Luft. Er sah fast so aus wie Atlans Alf, nur viel magischer.
"Ein Rätsel verschließt den Weg der sieben Gedanken. Die Lösung öffnet ihn, die falsche Antwort öffnet den Befreiungsweg der Succubus in dieser Kiste!" ,sagte das Wesen mit piepsender Stimme. Die Kiste schepperte wieder laut und deutlich.
"Geht ihr mit Gewalt werden diese Klingen euch zerteilen!" ,fügte das Wesen noch hinzu, dann begann es mit dem Rätsel.
"Ein Teil von uns ist es, doch es ist unzählbar, fast jeder hat es, doch nicht jeder pflegt es. Die Einen haben mehr davon, die anderen weniger. Ersteres ist nicht immer schöner, vor allem im Falle des zweiten Teils meines vorletzten Satzes."
"Puuh...." ,meinte da Atlan überfragt und kratzte sich am Kopf.
 
Atlan überlegte noch. Erik und Gundula standen ratlos in der Gegend herum. Ryu schien das Rätsel zu primitv zu sein. Er sah recht gelangweilt ein. Als niemeand sonst sprach, stellte Carras eine Vermutung auf, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 62,98% richtig sein würde: Ich vermute, dass das Haar gemeint ist?", sprach er.
 
"Die Antwort war richtig!" ,piepste das fliegende Wesen, im selben Moment verpuffte es zu Rauch. Ein Kabel, dass zu der Kiste mit der Succubus führte summte heftig, ein kurzer Stromschlag, und mit der Succubus war es aus und vorbei. Gleich darauf hoben sich die eisernen Klingen und die Gefährten konnten weiter, zur nächsten Säulenreihe.
"Jetzt lasst uns halt die Succubus schnetzeln!" ,grummelte Erik, doch die anderen waren dagegen. Sie wollten lieber rätseln. Kurz vor der scharfen Barriere erschien wieder ein goldenes Wesen in der Luft, dass mit rapselnder Stimme sprach:
"Ihr seit hier am zeiten der Sieben Schlösser. Ihr wisst, was euch hier erwartet..."
"Jetzt stell schon dein Rätsel!" ,fuhr Luxorian das Wesen an.
"Darin schwimmt meistens was Menschen, Tiere und Pflanzen brauchen zum Leben, es hat verschiedene Formen, doch sein Zweck ist meistens gleich."
"Ups, das ist aber schwer!" ,grummelte Gundula....
 
Carras überlegte, Gundula raufte Erik die Haare, Hanfi schien im Kopf mehrere Lösungswege abzuschreiten.

Ryu lächelte. Die Konfusion unter den anderen amüsierte ihn etwas. "Wasser." antwortete er leichtfertig. "Es transportiert Nährstoffe durch den Körper jedes Lebewesens, seine verschiedenen Formen sind die drei Aggregatszustände." Das Wesen wechselte von gold zu weiß, die Konfusion die zuvor unter den Gefährten herrschte schien nun auf das Wesen überzugehen. "Der Zweck den Wasser meist erfüllt ist die Erhaltung von Leben." Puff. Das Wesen löste sich in Wohlgefallen auf, der Succubus starb in seinem Kistchen. Ryu lächelte finster. "Rätsel sollten immer eindeutig zu beantworten sein, sonst erlebt man als Rätselsteller böse Überraschungen.".

Ein paar Schritte weiter wartete das nächste Irrlicht. "Meine Brüder habt ihr überwunden." piepste es "Nun hört das dritte Rätsel. "Ich stamme aus tiefster Tiefe, ebenso wie aus der Sonne Licht. Wachsen tu ich nicht. Bin ich dick, werd ich dünne, kann laufen doch nicht springe. Ich kann über Wasser gehen, doch tu mich nicht mit ihm verstehen. Ich beflecke alles was mich berührt und manch Feuer hab ich schon geschürt. Wer bin ich?"

Ryu kannte die Antwort, wieder war es entsetzlich einfach, doch diesmal würde er wieder den anderen den Vortritt lassen.
 
"Eine wahrhaft schwere Frage..." ,murmelte Hanfi, "Das könnte sowohl der Wind sein, als auch etwas anderes. Seltsam...."
Auch die anderen suchten nach des Rätsels Lösung. Da rief Gundula plötzlich:
"Ich habs! Es ist der Stehwolf!"
"Falsch!" ,kommentierte die goldene Kreatur. Im selben Moment begannen die beiden scharfen Klingen, sich auf die Gefährten zuzubewegen und ihrer Kiste entstieg eine große, feurige Succubus....
 
Der Raum verfinsterte sich mehr und mehr. Nach wenigen Augenblicken waren alle Kerzen erloschen und Schwärze beherrschte den Raum. Nur das gespenstische Leuchten des Succubus durchbrach die Dunkelheit. Die Gestalt bewegte sich an die Spitze das Raums und begann sich dort in immer schneller werdenden Kreisbewegungen zu drehen.
Als die Bewegung stoppte waren plötzlich mehrere Succubi zu sehen. Außerdem waren noch 2 Incubi aufgetaucht.
Die Gefährten überfiel in der Zwischenzeit eine Müdigkeit wie sie sie noch nie vorher erlebt hatten.
Als alle zu Boden gesunken waren, stürzten sich die Succubi und die Incubi auf die Gefährten, jeder bekam einen.

Char’at wachte in einer ihm unbekannten Welt auf. Um ihn herum lagen nur kleinere und größere Felsen. In mehren Hundert Metern Entfernung sah er Hanfi. Aber das war nicht die Hanfi, die er kannte...Sie war viel größer als normal, sogar größer als er. In der Händen trug sie 2 Schwerter. Mit lautem Gebrüll stürzte sie sich auf Char’at. Offensichtlich schien sie auch wesentlich schneller als normal zu sein. Char’at hatte Mühe den Hieben von Hanfi auszuweichen. Als er doch noch eine Schwachstelle in Hanfis Abwehr fand, nutzte er sie sofort und attackierte, jedoch erfolglos. Seine Kräfte hatte er auch verloren und so konnte Hanfi ihm eine tiefe Wunde in den rechten Arm schlagen, aus der sofort sein violettes Blut strömte. Char’at war jetzt in panischer Angst und tat das einzige was ihn aus dieser Situation retten konnte. Er spannte seine Flügel und versuchte ihr zu entkommen.
Und tatsächlich schaffte er es ungesehen in eine kleine Höhle zu fliehen.
„Versteck dich ruhig. Ich werde dich finden.“ brüllte Hanfi und zerstörte dabei eine große Felsformation. Char’at ließ sich davon beeindrucken und legte sich einen Plan zurecht. Sobald die Sonne unterging wagte, er sich aus seiner Höhle heraus und stapelte auf einem erhöhten Felsplateau ein Paar schwere Felsbrocken zusammen. In der Ferne sah er die wütende Hanfi. Er flog auf sie zu so dass sie zur Verfolgung ansetzte sie holte schnell auf und Char’at wusste, das der Plan äußerst riskant war, aber er musste es riskieren. Er lockte sie zu der vorbereiteten Stelle und stieß absichtlich gegen eine Felsmauer und brachte damit die Steine ins Rollen. Diese begruben Hanfi unter sich und Char’at erwachte wieder in dem absolut schwarzen Raum. Sein Succubus war verschwunden, aber die anderen konnte er nicht sehen. Und egal in welche Richtung er ging, er kam nicht von der Stelle.“ Hm diese Succubi sind teuflische Wesen. Sie konfrontieren einen mit den grössten Ängsten und ernäheren sich so von der Lebensenergie. Wer die Angst besiegt kommt frei....Wer nicht muss halt sterben...Hoffentlich kommen die anderen damit zurecht. Es wäre doch langweilig wenn sie jetzt schon sterben würden.“
 
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Carras erwachte. Wie aus weiter Ferne hörte er Geräusche, die er nicht identifizieren konnte. Über ihm schien die Sonne und es war strahlend hell Er wollte sich aufrichten, um zu sehen, wo er war doch er merkte, dass das nur sehr mühsam ging. Irgendetwas behinderte ihn. Als er sich endlich aufgerichtet hatte, sah er dass er sich auf den Ebenen vor Antwyres befand. Um ihn herum tobte eine Schlacht. Als er auf sich herabblickte sah er, dass er eine Rüstung trug, die ihm irgendwie bekannt vorkam. Auf dem Boden lag ein Schwert und ein Schild, das das Wappen der Grafschaft von Antwyres trug. Er begriff: Das musste die erste und einzige Schlacht sein, in der er je gekämpft hatte, kurz bevor er Mönch wurde. Sie hatte sich tief ins ein Gedächtnis eingebrannt. Er träumte immer noch davon. Das schien einfach nur ein weiterer Traum zu sein. Er war nur merkwürdig real. Carras war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht den Soldaten bemerkte, der auf ihn zurannte. Er wollte ihn mit einem Schildzauber abwehren, aber zu seinem Entsetzen musste er feststellen, dass er gar keine Zauber mehr beherrschte. Der Krieger holte mit seinem Schwert aus und Carras konnte sich gerade so zur Seite rollen, was in einer Rüstung nicht gerade einfach war. Schnell rollte er sich zu seinem Schild und parierte die Hiebe des Kriegers. Dieser hieb blindwütig auf sein Schild ein Carras griff derweil nach seinem Schwert und erstach den Krieger damit. Es war kein schöner Anblick. Während der Krieger auf dem Schlachtfeld zuckend verendete kam auch schon der nächste angestürmt. Carras hob sein Schild und kämpfte...

Er wusste nicht wie lange er gekämpft hatte und wie viele er getötet hatte, aber es schien kein Ende zu nehmen. Immer wieder kamen neue Krieger, die er abwehren musste, egal wohin er flüchtete. Nie bekam er Unterstützung. Die anderen Soldaten von Antwyres waren zu sehr mit ihren eigenen Feinden beschäftigt. Seine Kraft drohte ihn zu verlassen. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er bei der Schlacht damals so lange gekämpft hatte. Aber für Erinnerungen hatte Carras keine Zeit. Er würde nicht mehr lange durchhalten können. Es musste irgendetwas geben mit dem er diesen Albtraum entkommen konnte. Doch bevor er etwas fand, stürmte auch schon der nächste Kämpfer auf ihn ein.

Drei Krieger später -er hatte sie nur um Haaresbreite überlebt- wusste Carras, dass er den Nächsten nicht besiegen konnte. Er musste eine Lösung finden. Plötzlich sah er, wie etwas auf dem Boden hervorblitzte. Carras hob es hoch. Es handelte sich um die Krone des Grafen. Er wusste instinktiv, dass er die Krone aufsetzen. Er war sich sicher, dass er überleben würde, sobald er die Krone aufgesetzt hatte. Doch er konnte sie nicht aufsetzen. Etwas in ihm sträubte sich dagegen, denn langsam begriff er, worum es hier ging. Dieser Ort war nicht wirklich. Hier manifestierten sich seine größten Ängste. Man möchte meinen, dass er sich am meisten vor der Schlacht fürchtete, doch dem war nicht so. Am meisten hatte er vor dem Angst, was die Krone repräsentierte: Die Verantwortung vor der er zweimal davon gelaufen war. Einmal, als er Mönch wurde, und ein zweites Mal, als er sich den Gefährten angeschlossen hatte. Zweimal, um einem Leben als zukünftiger Graf von Antwyres zu entkommen. Doch diesmal würde er nicht davon laufen können. Zitternd setze er die Krone auf...

...und erwachte. Neben ihm stand Cha'rat. "Wie ich sehe, hast auch du deine Angst überwunden", sagte er. Er erklärte Carras den Fluch, mit denen die Succubus sie alle belegt hatte. "Wo sind wir hier", frug Carras? "Wenn ich das nur wüsste...", antworte antwortete Cha'rat. "Wir werden wohl warten müssen, bis die anderen ihre Angst überwinden."
 
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Hanfi fiel durch dichten Nebel. Um sie herum war alles hellblau. Sie richtete sich auf.

Einen Moment lang war Hanfi verwirrt. Sie lag in einem großen Himmelbett mit Vorhängen aus hellblauer Seide, glatt und wallend. Sie selbst war nackt, nur bedeckt mit der strahlend königsblauen Satindecke. Das Bett war warm, angenehm duftend und weich. Hanfi lehnte sich wieder zurück in die Kissen. Wo auch immer sie war, es war ein guter Ort, das spürte sie.

Da blickte sie neben sich. Auf dem Kissen neben ihr lag Luxorian. Er lächelte sie liebevoll an.
"Guten Morgen, meine liebe Hanfi." ,sagte er sanft. Hanfi wollte gerade zurücklächeln, als er plötzlich aprupt aufstand, die Vorhänge zurückzog und im Badezimmer verschwand. Als Hanfi sich aufgerappelt und einen samtenen Bademantel angezogen hatte, war er schon fertig mit seiner Morgentoilette und eilte mit den Worten "Keine Zeit, muss los zur Arbeit!" aus der Tür. Irgendetwas war kalt gewesen an seinen Worten. Doch Hanfi verstand nicht was. Dann trat eine Dienerin ein, die Hanfi nicht kannte:
"Herrin, es ist bereits Nachmittag. Es wäre an der Zeit euch anzukleiden."
"Was macht Luxorian denn heute? Er sagte er müsse arbeiten!"
"Ich sah den Herrn vorhin in eine goldene Kutsche steigen. Sie fuhr zum Fest des Königshofes."
"Ein Fest am Königshof? Aber- Wieso geht er da ohen mich hin? Und wieso weiß ich nichts davon?" ,rief Hanfi, plötzlich erschrocken. Die Dienerin fiel vor ihr auf die Knie und stammelte:
"Ich musste schwören euch nichts davon zu berichten, vergebt mir Herrin!"
Hanfi fühlte die blanke Wut in sich aufsteigen.
"Gebt mir meine Robe! Sofort!"

Wenige Stunden später stürmte Hanfi, gekleidet in ein zauberhaftes, weißes Samtkleid mit Goldbordüre in den Ballsaal des fremden Schlosses. Da sah sie Luxorian, gekleidet in feinste Kleider und aufgemacht wie ein Pfau mit einer schönen Brünetten die Treppe hinaufsteigen.
"Luxorian!" ,schrie sie, doch er blickte sie nur kurz an und ging dann weiter. Hanfi rannte den Beiden nach. Sie verschwanden in einem Zimmer. Als Hanfi die Türe aufriss, sah sie, wie die beiden sich innig liebten.
"Wie kannst du mir das antun? Wie kannst du nur!" Hanfi verlor die Nerven. Sie spürte die Tränen auf ihrem Gesicht. Doch Luxorian blicke sie nur kalt an und meinte:
" Glaubst du wirklich ich mag unadelige Dunkelelfinnen?"
"Argghh!" ,schrie Hanfi voller Wut und Schmerz, doch Luxorian ignorierte sie. Sie hatte das Gefühl zusammenzubrechen. Ihre Hand zucke nach dem Brieföffner, der auf einem Schreibpult lag. Sie liebte Luxorian, wie sie ihn nie zuvor geliebt hatte, da war die Angst ihn zu verlieren und gleichzeitig der abgründige Hass. Und ihr Schwur, niemals einen Menschen zu töten, den sie kannte. Der Brieföffner fühlte sich kalt und hart an. Er war scharf wie ein Dolch. Vor sich war Luxorians Rücken, über die fremde Frau gebeugt. In Hanfi tobte ein Kampf.
"Verdammter..... Fordere niemals.... niemals in deinem Leben.... Eine Dunkelelfin aus Shapeir heraus.... Denn ich bin vielleicht dumm und dreist.... Aber meinen Stolz wirst du nie besiegen....." Hanfi kam näher
"Stirb du Verräter!"
Mit diesen Worten rammte Hanfi den Dolch in Luxorians Rücken, sie sah sein schönes, entsetzten Gesicht. Blut spritzte hoch, der Heilige schrie in Qualen, doch Hanfi hatte kein Mitleid mehr.

Sekunden später erwachte sie auf dem steinernen Fußboden des Weisheitsturms.
 
Gundula erwachte nach einem schrecklichen Traum auf einem kalten harten Steinboden. Gundula schaute sich erschrocken um und stellte erleichtert fest, dass die anderen Gefährten mit ihr im Raum waren. In ihrer nähe lag Hanfi, welche anscheinend ebenfalls gerade erst erwacht war. Als sie Gundulas Blick bemerkte, murmelte sie nur mit angstverzerrtem Gesicht:
"Ich hatte einen so schrecklichen traum...."
"Ich auch", sagte Gundula und als sie sich plötzlich wieder an ihren Traum erinnertezitterte sie vor Schreck.
"Vieleicht hielft es uns ja unsere Angst zu vergessen, wenn wir über unsere Träume reden?", meinte Hanfi.
"In meinem Traum kam irgendetwas schreckliches, starkes, magisches vor, das erbarmungslos die letzten Stehwölfe niedermetztelte. Die armen Tiere konnten sich überhaupt nicht wehren....Es war so furchtbar.....", sagte Gundula zitternd.
"Und was hast du geträumt Hanfi?"
 
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Nebel...

Aus dem Nebel kam etwas heraus, etwas großes Unförmiges...
Es - schwebte!

Luxorian flog in einer endlos großen Halle, unter ihm die Gruppe. Hanfis rote Haare stachen leuchtend aus all dem verschwommen Nebel hervor.
Das Wesen bewegte sich direkt auf die GRuppe zu, es hob etwas, das aussah, wie ein Arm. Plötzlich flammte das ganze Wesen auf, es schlug den Arm direkt in die Gruppe...

Alle wurden beiseite gefegt, auch Hanfi. Doch Luxorian konnte sich nicht bewegen. Ohne helfen zu können, musste erzusehen, wie die Dunkelelfe schutzlos vor dem Monster stand.

Wieder hob es den Arm, wieder flammte es grell auf.

Endlich - Luorian konnte sich wieder bewegen! OHne zu warten, warf er sich in die Tiefe. Doch noch während seinem Sturzflug merkte er, das es wohl zu spät sei...

Der Arm sauste in Richtung Hanfi, wie in Zeitlupe sah der Heilige, wie seine geliebte Dunkelelfe mit den roten Haaren durhc die Luft gewirbelt wurde, und wie sie gegen eine breite Säule prallte, die plötzlich aufgetaucht war. Langsam fiel sie zu Boden.

Und auch Luxorian fiel zu Boden...

Doch seine Beine hingen in der Luft...
 
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Carras mischte sich in das Gespräch zwischen Hanfi und Gundula ein. Sehen konnte er sie nicht, aber ihre Stimmen erkannte er natürlich: "Ich finde, dass jeder seine Erlebnisse für sich behalten sollte. Es war schlimm genug, die Geschichte einmal durchzumachen. Außerdem ist hier nicht gerade der geeignete Ort für solche Sachen. Es wird Zeit, etwas Licht in das Dunkel zu bringen." Carras wollte eine kleine Flamme in seiner Hand erscheinen lassen, um die Gegend zu erhellen, aber die Flamme flackerte kurz auf und erlosch dann. Er versuchte es mit einer Leuchtkugel, aber er konne einfach keine zustande bringen. Auch Cha'rat wollte mit Magie Licht erzeugen, aber es gelang ihm nicht. Die Succubus und ihre Gehilfen schienen sie im Dunkeln halten zu wollen, bis alle ihre Furcht überwunden hatten...oder tot waren. Den Gefährten wurde bewusst, wie verzweifelt ihre Lage war. Sie hatten keine Möglichkeit, ihren Kameraden zu helfen und konnten nichts anderes tun außer zu warten. In der Finsternis konnte man Luxorian stöhnen können. "Hört ihr? Luxorian hat Probleme. Wir müssen ihm helfen!", sprach eine hörbar beunruhigte Hanfi. "Wenn wir es nur könnten...", sprach Carras. Hätte es Licht in dem Raum gegeben, hätte man sehen können, wie er betreten den Kopf schüttelte.
 
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Ein sonniger Morgen schickte sein Licht über die Plantage im Norden Hamerfells. Ein kleiner Rothwardon spielt im Hof. Eine Staubwolke in der Ferne kündigt eine Karawane von Reisenden an, die Eltern des kleinen Rothwardon waren von einer seltsamen Unruhe erfasst. Immer wieder schauten sie nachdenklich zu ihrem Sohn hinüber.
Die Karawane entpuppte sich als eine Gruppe Kajiit, welche zielstrebig zur Plantage kamen. Der Anführer der Karawane, ein alter vernarbter humpelnder Kajiit mit verschlagenem Gesichtsausdruck ging mit den Plantagenbesitzern ins Herrenhaus.
Harte Worte drangen durch die offenen Fenster, eine Faust schlug auf den Tisch, der kleine Rothwardon blickte erschrocken auf und ging ans Fenster. Er beobachtete die Szene im Inneren: Seine Mutter saß weinend in einer Ecke, sein Vater stand am Tisch, so als wäre er gerade aufgesprungen, der alte Kajiit saß am Tisch, vor im ein offener Geldbeutel, indem eine große Menge Geld sein musste. „ Nein,“ sagte sein Vater gerade „wir werden unser einziges Kind nicht für 1000 Draken hergeben, euer Herr versprach uns 3000 Draken“

Dem kleinen Rothwardon am Fenster stockte der Atem, hat sein Vater wirklich gerade gesagt, er will ihn für Geld an diese Karawane geben? Er sollte an diese Katzen verkauft werden? Von seinen eigenen Eltern? Warum, was hatte er getan? Er wusste, er machte seinen Eltern wenig Kummer, half dem Vater auf der Plantage und machte seiner Mutter oft mit Blumen eine Freude. „Es ist nicht euer Kind,“ miaute der alte Kajiit gerade „und das wisst ihr auch genau. Es ist das Kind eines…“ „Bei Azura, Atlan“ schrie die Mutter, sie musste ihn am offenen Fenster gesehen haben, „du hast gelauscht! Nein, es ist nicht so, wie du denkst“ Der Kajiit stieß einen schrillen Pfiff aus, Atlan warf sich herum und rannte zum Ausgang des Hofs. Dort kamen ihm schon zwei andere Kajiit´s der Karawane entgegen, er wand sich durch ihre Krallen, drehte sich rum und rannte auf den Hof zurück. Er sah seine Mutter am Hauseingang stehen und Gedanken irrlichterten durch seinen Kopf. >Warum soll ich zu diesen Katzen verkauft werden, was hatten die mit mir vor und warum hat der hässliche Alte gesagt, ich wäre nicht das Kind meiner Eltern?< Seine Schritte verlangsamten sich nicht, er rannte zum Nebengebäude, riss die Tür auf und rannte quer durchs Haus. Er hoffte, die anderen Kajiit hatten nicht gesehen, wo er hin gerannt ist. Ein leises Scharren auf dem Fußboden belehrte ihn darüber, das Katzen die bessern Spurenleser waren. Er wusste, wenn sie ihn erwischten, war alles aus. Sheograd allein wusste, was sie mit ihm vorhatten. Er schlich von der Tür des Zimmers, indem er sich versteckte, zum Fenster, welches zum nahe gelegenen Wald lag. Er schob den Vorhang beiseite, verließ das Haus und rannte tief in den Wald und versteckte sich in den Baumkronen. Beim Spielen im Wald hatte er sich zu einem richtigen Spezialisten im Verstecken entwickelt und diese Fähigkeit nutzte er jetzt aus.
Er blieb mehrer Stunden im Wald versteckt und erst in den Nachtstunden schlich er sich zur Plantage zurück. Dort fand er alles verlassen vor, keine Karawane mehr, keine Eltern, die ihn suchten, nicht mal eine Kerze brannte. Er schlich ins Innere des Herrenhauses und erstarrte. Im Dunkeln war er gegen einen leblosen Körper gestoßen, er ertastete den Waffengürtel seines Vaters und nicht weit daneben die schöne dicke Haarpracht seiner Mutter. Atlan sank in sich zusammen, seine Eltern waren tot, er war allein. Seine Gedanken wirbelten durcheinander, er erinnerte sich an die Worte des Alten, dass dies nicht seine Eltern waren. Sie waren aber die einzigen, die ihm etwas über seine wahre Herkunft verraten konnten, denn der alte Kajiit war sicher schon seit Stunden weg. Über den toten Leibern seiner Zieheltern sprach er den Schwur aus, alles über seine Herkunft herauszufinden…. und erwachte.

Um ihn war Dunkelheit, in der Ferne hörte er Stimmen und seine Brust war zerkratzt. „Mutter, Vater“ keuchte er und blickte sich um. „Wo bin ich, was ist passiert?“ „Du hast geschlafen, wie alle hier“ piepste Alf, „ich hab versucht dich zu wecken, nachdem ich erwachte.“ „Du hast auch geschlafen?“ fragte Atlan. „Und geträumt, von Riesenmäusen, die mich fressen wollten. Aber ich hab sie in den Schwanz gebissen und dann bin ich aufgewacht. Die anderen, dieser unheimliche Dämon, die knackige Rothaarige, Carras und die Nordin mit ihrem Stehwolftick sind auch schon wach. Sie haben sich über überwundene Ängste unterhalten und das es an den Succubiviechern lag, das wir gepennt haben. Ich hab versucht dich zu wecken, sogar gekratzt, aber du hast nur gestöhnt und was von deinen Eltern gemurmelt. Ich hatte Angst um dich, Glatze“ Atlan kuschelte seinen kleinen Freund dankbar in seine Arme und rief nach den anderen. „Welche Angst musstest du überwinden“ fragte Gundula. „Ich glaube, den Mut zu verlieren und die Suche nach meinen wahren Eltern aufzugeben“ antwortete Atlan und versank wieder in seinen Gedanken. Wie viel von dem furchtbaren Traum war echt, wie viel war nur ein Traum fragte er sich. Ob er seine Herkunft wohl jemals klären konnte?..............
 
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Hanfi tastete sich vorsichtig in die Richtung, in der sie Luxorian gehört hatte. Plötzlich stieß ihre Hand gegen etwas Hartes.
Luxorians Stiefelsohle?????
"Luxi?" ,fragte sie beängstigt, "Wieso stehst du auf dem Kopf?"
Von Luxorian kam wieder nur ein grummelndes Ströhnen. Hanfi tastete weiter. Plötlzich berührte ihre Hand etwas Flauschiges.
"Hey, Hände raus aus meinen Haaren!" ,sagte eine hohe, spröde Stimme.
"Ahhh, wer bist du?" ,rief Hanfi erschrocken.
"Das würde ich von euch hier auch gern wissen. ", knurrte die Stimme zurück, "Ich wurde nämlich hier reingeschickt, weil jemand erzählt hat, in diesem Weisheitsturm wäre auch ein Schatz versteckt. Seitdem sitze ich hier fest, weil man hier nur als Gruppe weiterkommt. Du verstehst, meine Gruppe ist tot."
"Hey, was ist da los? Wer ist da?" ,ertönte Gundulas Stimme und man hörte die Nordfrau im Dunkeln näherkommen.
 
Shuhoku rauschte inmitten einer unsdurchsichtigen dunklen Masse durch ein Nichts, er spürte nichts außer einer wirkenden Schwerkraft, die ihn nach unten zog. Mit einem Mal klärte sich die dunkle Masse und seine Umgebung erhellte sich. Der Halbelf wollte einen Schritt machen und kam sofort überrascht zum Stehen, als er merkte, dass er sich auf einer Brücke befand, mitten in luftiger Höhe. Unter ihm zog sich eine Klamm entlang, und die Brücke selbst hatte keine Geländer, sie bestand lediglich aus einem nicht einmal einen Meter schmalen Spalt. GLücklicherweise war der Assassine wegen seines Berufs schon des öfteren hoch oben in der Luft befindlich gewesen, sodass er keine Höhenangst mehr verspürte.
Er sah nach links und nach rechts. Auf der rechten Seite standen seine Gefährten, sie allesamt schienen die Brücke bereits überquert zu haben. "Komm schon, komm rüber! Hier ist es sicherer!", rief Gundula und wedelte aufgeregt mit der Hand. Die Gruppe stand dicht zusammengedrängt auf einem Felsvorsprung, der mit der Brücke verbunden war. Shuhoku sah nach links. Seine Augen weiteten sich. Dort stand Arifess, und hinter ihr ... seine Eltern. "Komm! Shuhoku! Wir haben dich vermisst ... so lange Zeit ..." Shuhoku lenkte seine Schritte automatisch zu ihnen hin. "Wo willst du denn hin? Komm zurück, wir müssne weiter! Was ist denn mit ihm los? Shuhoku!" Er war noch auf dem Weg zu seinen Eltern und Arifess, als sich ein Gedanke in seinen Verstand schlich. Wie war das überhaupt möglich? Seine Eltern waren tot! Und Arifess war ihm genommen worden, und es bestand keine große Hoffnung, sie je wieder zu finden. Das hier konnte also gar nicht echt sein ... Zögernd blieb er stehen. Dann murmelte er vor sich hin. "Nein, euch gibt es nicht. Das ist nur die Vergagenheit, die ich dort sehe. Sich an die Vergangenheit zu klammern, ist ein Fehler. Ich darf mich nicht hinreißen lassen ... dieser Teil meines Lebens lässt sich nicht mehr zurückholen. Jedenfalls nicht in diesem Leben." Er drehte sich herum und stolperte zu dem Rest der Gefährten. Kaum war er dort angelangt, stürzte die Brücke hinter ihm in sich zusammen und seine Eltern verblassten mitsamt seiner Geliebten, bis sie vollständig verschwunden waren. Etwas in ihm wusste, dass er niemals hätte umkehren können, hätte er die andere Seite erlangt.

Ein Lichtblitz.
Mit schweißgenässter Stirn schlug Shuhoku die Augen auf und fand sich auf dem Boden liegend wieder. Jemand war über ihn gebeugt. "Gehts dir gut?" Shuhoku erkannte Carras' Stimme. "Scheint so" Er wurde hochgezogen. "Von was hast du geträumt? Was war deine größte Angst?" "Ah, die größte Angst. Die anderen haben auch geträumt?" Carras nickte. "Manche scheinen es auch noch zu tun." "Nun, ich nehme mal an dass es darum ging, dass mich meine Vergangenheit einholt. Die Zukunft zählt für mich, denn meine Vergangenheit ist traurig." Er beschloss, dass damit alles gesagt sei und schloss den Mund. Mit etwas zittriger Hand fuhr er sich über die Stirn. Das Erlebnis hatte ihm sichtlich zugesetzt.
 
Indessen, an einem anderen 'Ort'...

Irgendwo, aus dem Wesen der Realität gelöst, versammelte sich eine Gruppe dubioser Gestalten. Sie befanden sich in einem schmucklosen Raum, der aus einem seltsamen Material bestand - Nein, kein festes Material. Pures Licht, doch so matt, dass es den Anschein kalten Gesteins erweckte. Es war schwer zu beschreiben, doch die Lebewesen, die dort saßen und tuschelten, wären noch schwerer zu beschreiben gewesen. Ihr Aussehen war unkompliziert, sie hatten die Gestalt normaler Menschen und anderer Rassen; ihr Zweck, ihre Bestimmung, das war das Unerklärliche an ihnen. Nur sie selbst wussten um ihre Existenz. Indes hatten viele Gelehrte vor langer Zeit versucht, das Wesen dieser Kreaturen zu erfassen, aber...
Die Shingeijutsu wollten nicht, dass irgendjemand von ihnen wusste. Jedesmal waren sie gekommen, hatten ganze Welten vernichtet, um ihr Mysterium zu wahren. Man kannte sie nur als das, was sie den Bewohnern der Welten vorgaben: die hohen Barden, Pestfürsten, Blutglanz-Kinder und vieles mehr, einige dieser Titel poetisch, andere Zeichen des pervertierten Geistes ihrer Träger.
Jeder Shingeijutsu war ein Individuum, aber alle dienten sie derselben Sache, hatten alle dasselbe Ziel und unterschieden sich lediglich in der Wahl ihrer Mittel. Ja... Nur in der Wahl ihrer Mittel. Sie sahen alle genau gleich aus: glänzendes, weißes Haar, das immer ein Auge verdeckte. Es gab auch andere, ihr Aussehen unterschied sich von dem ihrer Gefährten, doch unterzog dieser Ort sie einer seltsamen Metamorphose, durch die auch sie sich in die einheitliche Masse ihrer Brüder und Schwestern einfügten.
Nein, keine Brüder, keine Schwestern. Es waren allesamt Männer. Oder doch eher Frauen? Man konnte unmöglich sagen, welchem Geschlecht sie angehörten, wenn überhaupt; schwere Roben, ganz in Schwarz, verdeckten ihre Körper. Sie waren tatsächlich allesamt identisch.
Von Zeit zu Zeit gesellte sich noch jemand zu der wartenden Menge. Ein Neuankömmling, den Wesen der Welten unter dem Namen Schattenrose bekannt, war bereits nur einer von vielen Shingeijutsu. Seine Ankunft erregte kein Aufsehen, vermutlich hätte man sein Erscheinen auch unmöglich bemerken können, war er doch in der hier üblichen Tracht erschienen. Gemeinsam mit den anderen wartete er - oder besser, es - auf etwas, das kein Uneingeweihter hätte erfassen können. Sie warteten lange Zeit - gab es so etwas an diesem Ort? - bis ein Murmeln durch die Menge ging. Die Shingeijutsu führten Selbstgespräche, redeten von Poesie, Lyrik, Epik. Sie gingen Pläne durch, erwogen neue Charaktere, sannen einfach über ihre Geschichten nach. Der Shingeijutsu, der zuvor die Identität des Attentäters Schattenrose angenommen hatte, nickte in stiller Übereinstimmung mit sich selbst.
Einige Shingeijutsu waren bereits wieder fort, andere blieben, scharten sich in kleinen Grüppchen und tuschelten miteinander, aber alle im Chor, mit einer einzigen Stimme, als wäre sie auch nur ein einziges Lebewesen.
Dieser Shingeijutsu aber war ein Einzelgänger. Seine Geschichten gehörten ihm allein, er arbeitete nie mit anderen seiner Art zusammen, wohl aber manchmal für höherrangige Shingeijutsu. Doch in diesem Fall hatte er freie Hand. Antares hatte Talirien den Krieg erklärt, das war gut und durch die Vernichtung von Antwyres war der junge Carras seiner Heimat beraubt worden. Alles verlief wie geplant. Der Shingeijutsu erwog neue Wendungen, dachte darüber nach, in welche Identität er schlüpfen sollte. Er würde vielleicht noch einmal zu Schattenrose werden, aber dann, um die Endless Travellers zu bekämpfen, nicht, um mit ihnen zu reisen. Doch vorerst war diese Rolle ohne Nutzen. Er konnte auch zu Shai'tan werden, aber die Gestalt derart mächtiger Wesen war gefährlich - ein Shingeijutsu konnte sich darin verlieren und für immer in dieser Hülle gefangenbleiben.
Hm... Für's erste würde er bei den Endless Travellers bleiben, doch in anderer Gestalt. Die Ereignisse hatten ihren Lauf genommen, es bestand kein Bedarf für irgendeine zweckdienliche Form. Und so ging dieser Shingeijutsu als das, was er war.

Nur mit anderer Haarfarbe.
 
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