Überall war das Geklirre der Waffen zu hören, während Shuhoku entnervt den Pfeil, der ihm beim Schnitzen plötzlich zerbrochen war, zu Boden legte. Er stand auf und stemmte die Hände in die Hüften – nur, um die Waffen schnell ziehen zu können. Er dachte gerade daran, ob Arifess in Sicherheit war, schließlich war sie baden gegangen. Doch er war sich sicher, dass die Barbaren sich nur auf die Gruppe am Feuer konzentrierten. Dann kam einer der Nords auf ihn zu gerannt, ein kehliges Brüllen von sich gebend. Der Halbelf wartete abschätzend ab, dann wich er dem kraftvoll geschwungenen Hieb mit einem tänzelnden Schritt aus und schlug dem Barbar mit aller Kraft ins Gesicht, sodass es krachte. Der Nord taumelte, doch fing sich wieder. Etwas benommen hieb er um sich, doch Shuhoku war bereits lange außer Reichweite. Als der Nord mit einem wütenden Grollen auf ihn losging, zog Shuhoku das Katana aus der Scheide und blockte den Schlag. Er ließ die Waffe ruhig an seiner Klinge entlang abgleiten, dann drehte er das Handgelenk und stach aus anderem Winkel zu. Der Nord, dessen Klinge umgangen worden war, keuchte auf und wich im letzten Moment aus. Shuhoku lächelte. Der Nord griff wieder an, Shuhoku blockte die Schläge einfach, bis es ihm zu nervig wurde und er zum Gegenangriff ansetzte. Der Schlag, der von oben auf ihn herabsauste, verlor sich im Nichts, als Shuhoku sich nach vorn rollte und dem Gegenüber die Klinge in den Bauch rammte. Er wollte wieder aufstehen, als ein weiterer Barbar von hinten angerannt kam. Doch weit kam er nicht, denn Shuhoku hörte ein hässliches Krachen und wusste, dass es der Hammer gewesen sein musste, den Gundula in absurdem Kampfrausch schwang. Der Halbelf sah schließlich eine ganze Gruppe von Gegnern aus einem Gebüsch springen und zog kampfesdurstig auch das zweite Katana, um gleich darauf loszusprinten. Die Barbaren wendeten sich allesamt ihm zu, er sprang über den ersten Schlag hinweg und zerteilte den ersten Gegner glatt in zwei mehr oder weniger saubere Scheiben. Den nächsten Schlag blockte er, dann rammte er seinem Feind den Griff des freien Katanas in Bauch und Gesicht. Schließlich wirbelte er im Kreis herum und hob alle, die ihn umzingelt hatten, von den Füßen - welches schlicht und ergreifend daran lag, dass ihnen jene fortan fehlten. Shuhoku sah an sich hinab. Der Umhang und der schwarze, lederne Brustharnisch waren blutverschmiert, doch eigene Wunden konnte er nicht erkennen. Also rannte er einfach weiter, auf die nächsten Gegner zu. Während der Halbelf wie verrückt geworden durch die Reihen der Barbaren mähte, handelte der Rest der Gruppe ähnlich. Shuhoku sah nach links und sah Hanfi einem Gegner die Zunge hinausstrecken, und als dieser auf sie zu rennen wollte, traf ihn ein Feuerball von Luxorian im Gesicht. Philippe muss an dieser Stelle wohl nicht erwähnt werden, um ihn herum lag ein Haufen verkohlter Körper.
Seit dem Kaffeeklatsch mit den Orks am Magierturm hatte Shuhoku keinen richtigen Kampf mehr erlebt, er war fast enttäuscht, dass Arifess nicht in der Nähe war, um mit zu kämpfen. Im Hinterkopf wunderte er sich, dass er sie sich in den Kampf herbeiwünschte, wo es doch eigentlich besser für sie war, gerade fern vom Kampfe zu sein.
Doch kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, erschien sie zwischen zwei Bäumen. Sie war wieder voll zum Kampf gerüstet und zog zwei Säbel. Nur einen Augenblick später kämpften sie Seite an Seite. „Hast du mir auch welche übrig gelassen?“ „Hm, es kommt wohl eher darauf an, wie viele noch kommen.“
Doch wie es schien, wurden die Angreifer langsam weniger.