RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Hanfi redete mit Garett über die Geißel. Sie hatten nämlich nun echt ein Problem. hanfi war dafür, die Frau einfach in dem kleinen Raum zu lassen, bis jemand sie fand, aber Garett hatte Angst, dass sie vorher verhungerte oder in Folge eines Nervenzusammenbruchs starb. Bei solch schwächlichen adeligen Damen konnte man nie wissen, was sie mit sich anstellten. Garett war dafür sie in den Zimmer zu legen, wenn sie das Gasthaus wieder verlassen würden, damit das Zimmermädchen sie fände. Doch Hanfi erwiederte, dass dann die Wachen ihnen wohl nacheilen würden und sie einholen könnten, bevor sie weit genug weg wären.
So diskutierten sie fast eine halbe Stunde und sie kamen einfach zu keinem Kompromiss, so ließen sie es schließlich einfach dabei es so zu machen wie es gerade kommen würde, wenn sie abreisen würden.

Hanfi war hungrig und bestellte sich "Durzog-Steak mit Kräuterbutter und Erdäpfeln". Es war ein großes, grünes, glibbriges Steak und eigentlich viel zu groß für die kleine Menge Kräuterbutter die darauf war. Hanfi wusste nicht so genau, was Durzogs für Wesen waren, sie hatte dieses Steak nur aus purer Neugierde genommen. Es war zwar nicht sehnig, aber auf seltsame Weise fest und zäh und es ließ sich nur in großen Brocken schlucken. Es schmeckte ein wenig wie Echsenfleisch, nur etwas herber und bitterer. Womöglich waren diese Durzogs ja giftig.... Hanfi hatte ein Viertel des Steaks und die ganze Kräuterbutter gegessen, als sie den Appetit verlor. Sie genoss noch die Erdäpfel mit dem Rest der Bratensauce, dann überreichte sie das Steak Moradril, der gerade hereinkam. Doch anstatt es zu essen, nahm er es auseinander und untersuchte es auf seine Bestandteile. Es war so ekelhaft was Moradil da tat, dass Hanfi aufstand und auf ihr Zimmer ging.

Als sie die Türe öffnete und den Raum betrat sah sie sich plötlzich Luxorian gegenüber. Er saß auf dem seidenen Divan und blickte sie geradeaus an.
"Hanfi, ich habe auf dich gewartet."
Hanfi schloss die Türe und kam näher.
 
Gundula hatte sehr lange in dem nun doch recht spannenden Buch gelesen und gar nicht bemerkt wie spät und wie hungrig sie war. Gundula stieg langsam die Treppe zur Gaststube herunter, wo sie sich Tintenfischringe mit gelber Soße bestellte. Während Gundula ihr wohlschmeckendes essen genoss und sich über die ihr unbejannte Soße wunderte, höhrte sie, wie Hanfi und Garrett uber den wert und die Menge ihrer Diebesbeute unterhielten.
"Wirklich praktisch, zwei so gute Diebe in der Gruppe zu haben. Wenn sie mir etwas von dem Geld geben, könnte ich die Gelegenheit ja nutzen um mir ein paar neue Handschuhe zu kaufen. Ich breuchte dringend mal wieder welche. Schade das es hier warscheinlich keine Stehwolfhandschuhe geben wird, aber vieleicht finde ich ja etwas ähnliches.", dachte gundula dann kam ihr eione Idee und sie dachte:
"Und vieleicht möchte Erik ja mitkommen und mir beim Aussuchen helfen? Aber ich werde ihn etwas weniger auffällig fragen, denn sonst könnte ja jemand meinen, das wir zusammen "shoppen" gehen würden und für soetwas fühle ich mich etwas zu alt."
Gundula überlegte, wie sie ihre Frage formulieren sollte, und schließlich sagte sie:
"Erik hast du Lust mit mir etwas in die Stadt zu gehen? Aber nicht zum shoppen."
Erik, welcher sich gerade das von Moradil zerpflückte Durzog steak in den Mund schob, sah auf.
 
Er sah Gundula schief an. Was war denn nun wieder? War sie nicht sauer? Oder war das ganze ein Test? Erik suchte krampfhaft nach einer Lösung, fand auf die Schnelle aber keine ... schließlich sagte er: "Wa'hunnn de Dahnm?" wobei ihm ein großer Fleischbrocken aus dem Mund flog und zwischen Gundulas Füßen liegen blieb. Da sie entgeistert die Aufgenbrauen hob und Erik fragend ansah, vermutete er, dass sie ihn nicht verstenden hatte. Schneller kauend machte sich Erik daran, endlich den zähen Brocken zu schlucken. Während das Fleisch den Rachen hinab wanderte konnte er deutlich die Schuppen spüren, die sich den Weg in den Magen bahnten. Erik hatte plötzlich, wie einige Stunden zuvor, das Bedürfnis sich zu übergeben, setzte den Wunsch diesmal aber nicht in die Tat um.
"Warum denn dann?" wiederholte Erik seine Frage nun.
"Nun ... ja ... einfach so? Ähh..." erwiederte Gundula zögerlich.
"Von sinnloser Stadtstreicherei hab ich nach einem Tag wie gestern erstmal genug." raunte Erik leicht entnervt und schob sich noch ein Stück Fleisch in den Mund.
"Ja neue Handschuhe ... und so."
"I dahte wir wollhn reen? Mein hu i wa hnunnlos beunkn?
(Ich dachte wir wollten reden? Meinst du ich war grundlos betrunken?)
"Gut dann reden wir ... jetzt!"
Erik zögerte, eine solche Antwort hatte er nicht erwartet. In den tiefen seines immernoch alkohol-geschädigten Kopfes, war Gundula in diesem Moment ausgewichen. Er sagte weiterhin nichts.
Schließlich fragte er: "Von wem reden wir?"
Diese mehr als dumme Frage brachte Gundula so aus dem Konzept, dass auch sie nichts mehr sagte. "Gut!" sagte Erik "Ich schlaf dann noch ne Runde... an nem Straßenschild erholt man sich kaum..."
Gundula fragte Erik noch etwas, doch Erik antwortete mit einem kurzen und knappen "Hm?". Das schien Gundula nicht zu gefallen, also zog sie verärgert ab.
 
Luxorian packte Hanfis Hand und zog sie rasch neben sich auf den Divan. Die dunkelrote Seide fühlte sich kalt und viel zu glatt an unter Hanfis Fingern und sie wusste nicht wie ihr geschah. Sie blieb jedoch sitzen und war bereit, Luxorian zuzuhören, was auch immer er ihr wohl zu sagen hatte. Er suchte offenbar gerade nach den richtigen Worten...
 
Jedoch ging Gundula nicht davon, und die Fassung verlor sie auch nicht sie gieng nur einige Schritte, dann drehte sie sich um, und fragte Korribas, ob er mir ihr handschuhe aussuchen gehen wollte. Korribas stimmte fröhlich zu, und so gingen sie, nachdem Gundula sich ohne zu fragen einige von Garretts Goldmünzen genommen hatte los. Gundula beachtete den aus dem Tisch einschlummernden Erik dabei kaum.
Da Korribas sie fragend ansah, sagte sie entschieden:
"Weist du Korribas aus berauschte Nord habe ich gerade überhaupt keine Lust."
Und dann giengen sie miteinader auf die suche nach einem Handschuhladen. Bei ihrem Einkaufsbummel hatten die beiden sehr viel spaß und lachten über alle möglichen dinge wie z.B. das Straßenschild an dem Erik geschlafen hatte. Gundula fand auch ein Paar teure schöne Schneewolf handschuhe die mit einem harten Material verstärkt waren. Sie hatten lange suchen müssen, bis sie welche gefunden hatten, die gundulas ehmalige Stehwolfhandschuhen ähnlich waren.
 
Luxorians Augen waren ein wenig dunkelgoldener als der Rest von ihm. Jetzt waren sie ganz dunkel, fast braun. Hanfi schaute ihn geradeaus an, sie fühlte sich ein wenig abgehoben. Sie wünschte sich nur sehnlichst, er würde etwas sagen. Langsam begann die Spannung in ihre Nerven zu steigen und sie fühlte sich immer ungemütlicher.
 
(da luxor verhindert ist, schreibe ich dies in seinem auftrag)

Luxorian sammelte lange Zeit seine Gedanken. Dann sagte er langsam:
"Ich war vorhin viel zu überrascht. Aber ... ich liebe dich!"

Dann umarmte er Hanfi und gab ihr einen Kuss
 
"Ach wie süß!" ,sagte Hanfi, so einen romantischen Liebesbeweis hatte sie schon lange nicht mehr bekommen, geschweige denn überhaupt. Doch sie hatte auf einmal das Gefühl, dass sie jetzt nicht herumstehen und mit Luxorian knutschen konnte.
"Ich glaube wir sollten langsam mal wieder aufbrechen." ,meinte sie plötzlich.

Vier Stunden später war nichts mehr wie es war. Die Gefährten hatten alle gepackt und ihre Pferde gesattelt. Auch Deepthought hatte sich ihnen wieder angeschlossen, da es ihm in der Stadt zu langweilig war. Jenseits der Stadtmauern lag eine weitläufige, grüne Hügellandschaft. Verkohlte Ruinen zwischen den bunten Feldern ließen auf leichte Unruhen schließen, doch alle Gefährten waren in Aufbruchsstimmung und erfreuten sich an der warmen Frühlingssonne, während sie auf ihre Pferde stiegen....
 
Nach einigen Stunden ritt, tauchte am Horizont ein Gebirge auf. Die Berge waren in tiefen Grün, welches nur selten von blankem Fels unterbrochen wurde. Nebel hüllte Teile davon in einem schönen weiß ein. Der höchste Gipfel, erschien in der Ferne noch in einem kräftigen blau, nur unterbrochen vom Weiß des Schnees. Es war ein schöner Anblick, der noch durch den grauen, bewölken Himmel perfektioniert wurde. Die Gefährten hielten an, um sich für kurze Zeit an diesem einmaligen Bild hinzugeben.
Gundula brach als erster das Schweigen, um zu fragen wo sie gelandet seien. Als keiner eine Antwort wusste ergriff Mordred das Wort. "Das sind die heiligen Berge", sagte er, "es gibt wenige die sich jemals in ihre Gegend wagten. Aus diesem Grund zogen Räuber, Diebe, Mörder und anderes verbrecherisches Gesindel hier her. Jedoch auch sie wagen sich nicht weit hinein." Verblüffte Blicke vielen auf Mordred.

Trotz dieser Gefahren wurde einstimmig beschlossen, die Fahrt zu wagen. Mordred enthielt sich. Dieser begann, je näher sie kamen, sich immer seltsamer zu verhalten. Als sie den Wald erreichten zogen sie tiefer hinein, geführt von Mordred der sich scheinbar sehr gut auskannte. Am nächsten Tag sah man durch die Stämme der Bäume eine kleine Lichtung mit saftig, grünem Gras. Gut ausgeschlafen wurden die Pferde gesattelt und man machte sich auf zur Lichtung. Shuhoku hatte bemerkt, dass Mordred’s Gesicht kreidebleich war. Außerdem sprach er kein Wort, zitterte als wäre ihm kalt und in seiner Miene war Furcht zu erkennen.
Je näher sie der Wiese kamen, desto langsamer wurde er. Ein paar hundert Meter vor ihr blieb er stehen. Auf die Frage warum er nicht weiter komme, erhielten sie nur ein leises, ohne stimme gesprochenes "ich kann nicht". Nicht nur er, sondern auch sein Pferd verhielt sich sehr merkwürdig. Bevor ihn jemand nach dem genauen Grund fragen konnte, drehte er sich um und ritt schnell wie der Wind tiefer in den Wald.
Das konnte sich jetzt keiner erklären. An der Lichtung angekommen, war da nur ein zum Teil verfallenes Holzhaus. In dieser befand sich auch nichts besonderes. Warum konnte Mordred diese Lichtung nicht betreten? Keiner wusste es außer ihm, dieser war aber nicht mehr zu sehen. Weiter in westlicher Richtung, wo der Wald für kurze Zeit von einer breiten Wiese unterbrochen wurde, trafen sie auf einen Bauern, der Holz hackte. Erik fragte ihn ob er einen dunklen Ritter auf einem schwarzen Pferd gesehen hatte. Nach kurzem Überlegen sprach er mehr zu sich "Mordred, es gibt ihn also wirklich." Durch weiteres fragen fuhr der Bauer fort: "Mordred fürchtet nichts, es gibt nichts was ihm Angst macht, außer dieser Lichtung! Nie im Leben würde er sie betreten, auch nicht wenn er müsste. Er weiß zu gut was damals vorfiel. Die Furcht hält ihn von diesem Ort fern. Es ist besser ihr lasst ihn jetzt allein."

Die Neugier jedoch zwang die Gruppe dazu, ihn zu suchen. Was meinte dieser Mann? Was viel damals vor? Auch der Mann wusste es nicht.
Nach etlichen Stunden suche fanden die Helden einen See, dessen Wasser so dunkel wie Pech war. Er war glatt wie ein Spiegel und wenn man einen Stein hinein warf, gab es keinen Spritzer. Der Nebel verhüllte das andere Ufer.
Als sie diesem folgten sahen sie von weitem Mordred, er stand auf einem hohen Felsen. Im Wasser stand eine weiße Gestallt. Erst aus der Nähe sahen sie, dass es sich um eine einmalig schöne Frau handelte. Sie hatte blondes, langes Haar und war ganz in weiß gekleidet. Mordred sprach mit ihr in einer anderen Sprache und schien sie gut zu kennen. Bei der Gestallt handelte es ich um Vivian, der Lady des Sees. Jeden der sie erblickte zog sie in ihren Bann und man war für immer verschwunden. Um nicht aufzufallen hatten sie sich in gebührender Distanz hinter einem Felsen versteckt. Bald war Mordred verschwunden. Die Lady drehte sich um und wollte ihn den Fluten verschwinden, als sie die Gruppe sah. Sie wollte alle schon in ihr Elend treiben, als ihr Mordreds Worte einfielen. So sprach die Herrin des Sees zu ihnen: "Habt keine Angst. Ich werde euch nichts tun. Ich nehme an, ihr wollt wissen Sir Mordred, der Herr der Finsternis die Lichtung nicht betreten konnte." Durch ein Nicken bestätigt fuhr sie fort, "Er wuchs nicht weit von hier auf, jedoch vor vielen Jahren geschah dort etwas schreckliches. Seine Mutter, Morgause, Herrin der Finsternis, verschwand während er im Wald bei mir war spurlos. Seine Freunde, Gestallten der Nacht, die hier lebten wurden alle getötet. Was noch passierte, ist mir nicht bekannt. Es musste aber schlimmer sein als das Massaker und das Verschwinden von Morgause."

Nach dem Satz "Nur er weiß es...." verschwand sie.
Weiter nördlich fanden sie auf einem Gipfel Mordred’s Pferd. Der Besitzer saß etwas weiter vor. Zusammengekauert auf dem Gipfel eines Berges. Ohne einen Laut oder eine Bewegung sah er in den weiten Horizont. Obwohl man sein Gesicht nicht sehen konnte, spürten sie Angst und Trauer. Auf die Frage was mit ihm sei kam nur eine kurze Antwort "Nichts!".
Was passiert war warum er es fürchtete und alles andere sollte nie jemand außer ihm erfahren. Denn nur er wusste es....
 
Gundula wurde immer ungeduldiger, diese Frau im See hatte sie ziemlich verwirrt. Dieser rätselhafte Mordred gieng ihr auf die nerven, dehalb sagte sie:
"Also was ist jetzt eigendlich los , hör auf den rätselhaften zu spielen. ich verstehe ja deine probleme aber wir sollten weiterreisen meinst du nicht auch?"
die anderen gefährten nickten ebenfalls.
 
"Hey, Gundula, du kannst den armen Blacky doch nicht so anschnauzen!" ,sagte Hanfi mit gedämpfter Stimme.
"Wieso nicht? Ich sag' ja nur die Wahrheit! Außerdem; Woher weißt du, dass er Blacky heißt?"
"Ich habe es mitbekommen, als er es dir gesagt hat." ,antwortete Hanfi.
"Ja, aber ich finds hier auch komisch." ,sagte Philippe, der offensichtlich Angst hatte.
"Aber wie sollen wir ohne Mordreds Hilfe wieder weg kommen?", fragte Shadow, an alle gewandt ratlos. Mordred rührte sich immer noch nicht.
 
Gundula legte den Arm um Philippe und sagte beruigend:
"Du brauchtst keine Angst zu haben mein kleiner wir kommen hir bald wieder weg."
Dann fasste Gundula Mordred am arm und zog ihn schwungvoll hoch.
sie sprach :"Bitte Blachy krieg dich wieder ein und führe uns von diesem schrecklichen Ort weg."
Langsam richtete sich Mordred auf und führte die Gefährten durch den Wald.
Und zu Gundula sagte er:
"Nenn mich doch nicht immer Blacky, das ist mir peinlich."
Gundula beobachtete Mordred, der sie wortlos über einen halb zugewachsenen Trampelpfad führte interessiert.
Immer war er so seltsam. Gundula beschloss den der Herr der Finsternis genannt wurde, bei gelegenheit näher kennenzulernen.
 
Wie ferngesteuert stapfte Mordred neben seinem Pferd her. Die Gruppe folgte ihm zögerlich. Er führte sie über einen mehr oder weniger vorhandenen Weg, der so stark verwachsen war, dass unmöglich war auf ihm zu reiten. Die ganze Gruppe musste absteigen und die Pferde (Hirsch) an den Zügeln führen. Es schien lange Zeit nichts zu passsieren. Der Wald war wie ausgestorben, kein Vogel zwitscherte hier, nicht einmal die Blätter raschelten.
Da eh nichts aufregendes passierte konzentierte Erik sich wieder auf sich selbst. Er hatte den gebührenden Abstand, den Gundula zu ihm hielt nicht übersehen. Wollte Gundula nun engültig nichts mehr von ihm wissen? Er verwarf den Gedanken so schnell er konnte und versuchte sich abzulenken.
"Mordred sieht nicht sehr gut aus, vielleicht sollten wir demnächst rasten."
meinte er zur Gruppe, die bis auf Gundula und Phillipe ein paar Meter hinter dem Herren der Finsternis hertrottete.
"Hhmmm!" erwiederte Shuhoku, der geistesabwesend neben Arifess lief.
"Zumindest sollten wir den Wald noch verlassen, der is mir nicht ganz geheuer." fügte Hanfi noch hinzu.
Um gegen die langeweile anzukämpfen begann Hanfi von Shapeir und seinem Prinzen zu erzählen. Untermalt von Korribas' Gesäusel, gab das ganze ein recht fröhliches Bild ab. Währenddessen lief Lilacor andauernd in den Wald um kam mit toten Tieren zurück, die er im laufen verschlang. Ein paar Meter weiter vorne band Gundula gerade Philippe mit viel handwerklichem Geschick an ihrem Pferd fest. Der Junge hatte vor Müdigkeit fast im stehen geschlafen.
Eine Weile später -die Sonne hatte sich bereits ans untergehen gemacht- maulte Moradril: "Verdammt, das kann doch nicht ewig so weitergehen! So nen riesigen Wald hab ich noch nie gesehen."
Keiner gab ihm eine Antwort; bei den anderen war es genauso. Während des ganzen Fußmarsches durch den dunkler werdenden Wald, hatte Mordred nicht ein einziges Wort gesprochen. Und plötzlich sackte er kreidebleich in sich zusammen. Nun stand die Gruppe vor einem neuen Problem. Der "Weg" war zwar klar zu erkennen, doch Mordred würde nicht auf seinem Pferd sitzen bleiben. Erik erbarmte sich und packte sich Mordred auf die Schulter. Obwohl dieser nicht seine komplette Rüstung trug, tat sich Erik unheimlich schwer Mordred hoch zu bekommen.
Von nun an führten Garett und Luxor, die gelegentlich über Geld stritten, die Gruppe an. Als der Wald etwas weniger dicht wurde schlug die Gruppe am Rand des Weges ihr Lager auf. Erik legte Mordred auf den Boden, worauf sich die Frauen gleich daran machten ihn gut zu versorgen. Garett verschwand mit Lilacor im Wald um das Abendessen zu fangen, während sich Luxorian als magischer jäger versuchte (wegen seiner Gold glänzenden Haut fieng er aber nichts). Er legte sich sofort hin. Seine Glieder schmerzten ihn von der Tragerei. Er wies die anderen an, ihn zum essen zu wecken und schlief augenblicklich ein.
 
Am nächsten Tag war Mordred’s Zustand nicht viel besser. Er lag noch immer da und bewegte sich nicht, nur Schweißperlen waren auf seinem Gesicht.
Gundula tupfte diese vorsichtig mit einem Tuch ab.
Erst gegen Mittag machte er eine Bewegung und schien bald zu erwachen. Bevor er die Augen öffnete ging sein Griff jedoch erstmal zu seinem Schwertgriff. Als er seine Waffe spürte sah er beruhigt aus und seine Augen öffneten sich langsam. Benommen setzte er sich auf und lehnte sich gegen einen Baum.

Als Shuhoku das merkte fragte er Mordred gleich, wie es ihm gehe. Dieser antwortete nur kurz mit "geht schon" (sah aber noch recht fertig aus).
Auf Eriks Frage, was mit ihm los sei wusste er keine Antwort.
Nach einer kleinen Stärkung, drängte er dazu so schnell wie möglich aufzubrechen und diesen Ort hinter sich zu lassen. Auch hier erwies er sich als sehr guter Führer. Ob er hier schon einmal war? Es schien so…
Bei Erik bedankte er sich noch für die Last, die dieser noch zusätzlich tragen musste.

Bald wurde der Wald wieder etwas lichter, da er nur noch aus dunklen, toten Bäumen bestand. Nebelschleier lagen über dem Boden.
Man konnte die Angst die umging richtig spüren, doch passierte nichts.
Nach einem weiteren Tag neigte sich das Gebiet der heiligen Berge seinem Ende zu. Als sie endlich wieder auf grüne, saftige Wiesen kamen ging Freude um und Mordred's Zustand schien sich zu bessern. Er sah schon wieder gesund aus. Seltsamer weiße hatten sie die Durchquerung überlebt und bis auf Mordred hatte keiner Schäden aufgewiesen. Damit waren sie die Ersten.

Vor ihnen erstreckte sich ein einzigartiges Hochplateau, umgeben von dunkelblauen Bergen mit weißen Gipfeln. Das Graß wehte leicht im Wind und ein kleiner Gebirgsbach plätscherte von einem Felsvorsprung. Die abendliche Sonne schien rot und orange über eine Bergkette.
"Das ist ein sehr guter Platz zum Rasten", meinten Hanfi und Gundula.
Eine Rast begrüßte nach den Strapazen jeder...
 
Hanfi war vollkommen erschöpft. Während Gundula, Philippe und Moradril das Feuer anmachten, machte sich Hanfi davon. Sie nutzte die Gelegenheit, den kleinen Bach für sich allein zu haben. Sie nahm sich ihr Handtuch und entfernte sich von den Gefährten. Sie fragte sich im Geheimen, wie Gundula, Philippe und die anderen es nur aushielten, wochenlang nicht zu duschen.
Hinter einerm blickdichten Busch fröhnte Hanfi ausgiebeig der Körperpflege, außerdem wusch sie sich die Haare. Dann zog sie sich ein paar frische Kleidungsstücke an und ging zurück zum Lagerfeuer, wo gerade Garett und Gamerion mit fünf toten Hasen angerückt kamen. Bald war das Lager von dem Geruch von Gegrilltem und frischgeduschten Frauen (Hanfi) erfüllt. Alle entspannten sich ein wenig.
 
Shuhoku war in den letzten Tagen nicht weniger nachdenklich als im Turm des Magiers gewesen.
Schweigend saß er nun am Lagerfeuer und dachte schon wieder nach …
Es entging ihm, dass Arifess ihn leicht genervt beäugte, da er sie kaum noch beachtete. Gerade erzählte sie ihm einen Witz über die Zwerge, er lachte jedoch nicht darüber, in Gedanken versunken wie er war. Sie drehte sich trotzig von ihm weg und lauschte Korribas Erählungen.
Shuhoku dachte an die letzten Tage zurück. Häufig hatte er während den Rasten meditiert, seine Klingen hatten sich abgenutzt und er hatte vergessen, sie nachzuschleifen, was gar nicht seine Art war. Dafür war ihm neulich ein Wolf aus einem Gebüsch entgegen gesprungen und er hatte kaum mit der Wimper gezuckt. Shuhoku konnte sich noch gut erinnern, wie er behände ausgewichen war und dem Tier einen Faustschlag gegen die Schläfe versetzt hatte. Was war nur mit ihm los? Seit dem Magierturm schien ihm alles so klar vor Augen zu liegen, er hatte kaum noch trainiert und schwang sich dennoch zu Höchstleistungen hinauf. Verwunderlich …
Schließlich verwarf er seine Gedanken und stand auf. Er sah in Richtung Hanfi, vielleicht war es wirklich nicht schlecht, einmal wieder zu duschen.
Also entfernte sich der Halbelf vom Lagerfeuer und wanderte ein wenig herum. Er fand einen abgelegenen kleinen See und ging näher heran. Das Wasser war so klar, dass man ohne Mühe die Steine am Grund sehen konnte. Shuhoku zog sich hinter einem Gebüsch aus, die Waffen ließ er ebenfalls liegen – und es beunruhigte ihn noch nicht einmal. Dann sprang er in den See und schwamm ein wenig herum. Nach einem erfrischenden Bad rüstete er sich wieder und ging noch ein wenig durch den Wald, um geeignetes Holz zu sammeln, seine Pfeile gingen ihm langsam zu neige.
Als er zum Lagerfeuer zurückkehrte, sah er, wie einer der Gefährten ein großes Wildschwein geschossen hatte und es gerade gebraten wurde.
Er setzte sich wieder dazu, legte einen Arm um Arifess, die ihn überrascht ansah, weil sie nicht erwartet hätte, dass er geistig wieder derart anwesend war, und hörte weiter Korribas Dichtungen zu, während er mit der freien Hand anfing, seine Pfeile zurechtzuschnitzen.
 
Hanfi blickte aus dem Kreis aus Licht, den das Feuer auf das Gras warf.
"Komisch..." ,dachte sie, "Dieses rostrote Grasbüschel war doch vorhin noch gut zwölf Meter weiter hinten!"
Sie blickte zum Feuer, schloss die Augen und schaute nochmal hin.
"Selstam, jetzt scheint es wieder etwas weiter rechts zu sein als vorhin! Und wieso starrt es mich so böse an?"
Dann riss Hanfi sich zusammen.
"Ach, quatsch, das habe ich mir nur eingebidet, das Gras war schon immer da wo es ist. Außerdem hat Gras keine Augen!"
Dann schenkte sie sich einen Becher aus ihrer Feldflasche ein und kochte sich einen leckeren Pfefferminztee.
Moradil hatte Kräuter gesammelt. Dies konnte er seltsamerweise sehr gut und Hanfi fragte sich, ob mit seinem Instinkt für Heilkräuter nicht vielleicht auch seine frühere Erinnerung an mehr als seinen Namen zurückkam. Vielleicht war er ja einmal ein Heiler oder ein Magier gewesen? Hanfi lächelte ihm freundlich zu und fragte an Gamerion gewandt:
"Könntest du mir bitte die Zuckerdose reichen?"
"Bitte sehr, Hanfi" ,antwortete Gamerion, strahlend über sein ganzes Orkgesicht, weil er es geschafft hatte, den Zucker über das Feuer zu reichen, ohne ihn zu verschütten oder zu karamellisieren.
Gundula maulte:
"Deepy, hast du zufällig ein wenig Rum für den Tee dabei? Es schmeckt so fad, wenn man nur Zucker reintut."
"Nein tut mir leid, ich habe nur Whiskey." ,sagte dieser traurig.
"Ist auch Recht!" ,quiekte Philippe und Gundula schaffte es geradenoch, ihm die Whiskeyflasche wegzunehmen und sich selber davon reichlich in den Tee zu tun.
 
Arifess war in den letzten Tagen genau wie Shuhoku geistig nicht ganz da gewesen... Doch nun schien es wenigstens ihm besser zu gehen, denn er saß dort, neben ihr, und schnitzte an seinen Pfeilen...
Die junge Halbelfe lächelte ihn an und sah ihm interessiert zu...
Gerade war das Wildschwein fertig und Teller mit köstlich duftendem Fleisch wurde ausgeteilt...
Also mampften alle und ein paar Minuten kehrte Ruhe über die Gruppe ein...
Nur das prasselnde Feuer und das schmatzen der Gefährten war zu hören. Das Fleisch war einfach köstlich und Arifess nahm wider ihres normalen Verhaltens noch eine Portion...
Als sie fertig war, entschuldigte sie sich und ging ebenfalls zum See um sich zu waschen...
Was sie nicht bemerkte war, dass Shuhoku ihr grinsend nachblickte...

Das Wasser war herrlich erfrischend und glasklar...
So vergaß Arifess alles um sie herum und genoss es einfach, sich endlich mal wieder zu reinigen...
Dabei dachte sie viel über die Gruppe und vor allem Shuhoku nach...
Es war ja schon ein offenes Geheimnis, dass sich die beiden mehr als nur mochten, aber in den letzten Tagen waren sie sich immer fremder geworden, was die junge Halbelfe sehr traurig machte...
"Ob er mich noch immer liebt...?", fragte sie sich immer wieder...
"Ja, bestimmt, sonst hätte er vorhin nicht so reagiert...", redete sie sich ein, doch wirklich sicher war sie sich nicht...
"Ich muss ihn nachher, oder so, mal drauf ansprechen", entschied sie schließlich...
 
"Garett, würdest du mir noch ein wenig Tee einschenken?" , Luxorian hielt seine Tasse mit abgespreiztem kleinen Finger, wie es beim echten, edlen Landadel üblich war.
"Bitte sehr." ,Garett kleckerte tüchtig mit dem Tee, aber niemand merkte es.
"Hey Korribas, findest du Erik nicht auch ein wenig seltsam?" ,fragte Moradril leis, wohlwissend, dass dieser gerade schlief.
"Ja, aber nicht so seltsam wie Mordred." ,antwortete Korribas mit einem fiesen Seitenblick auf den jungen Mordred.
"Aber Erik trinkt viel mehr!" ,wisperte Deepy dazwischen.
"Stimmt das, das er mit Gundula zusammen ist?" , fragte Gamerion so laut, dass es jeder am Feuer mitbekam.
"Wer ist mit mir zusammen, wer will mit mir gehen?" ,fragte Gundula entgeistert.
"Ach, Philippe, bevor du die ganze Milch trinkst, kannst du mir auch noch etwas davon geben." ,sagte Hanfi mit sanfter Stimme und beruhigte so die Gemüter wieder. Als sie sich umschaute, meinte sie plötzlich zehn rostrote Grasbüschel zu sehen, doch sie hatte genug von solchen Haluzinationen und wandte sich schnell wieder dem Feuer zu.
 
Erik hörte gar nicht darauf was die anderen sagten, er hatte sich in seine eigene Welt zurückgezogen, bließ Trübsal, weil Gundula ihm die kalte Schulter zeigte. Er hatte in den letzten Tagen erst gemerkt, wie sehr er sie brauchte. Neben ihm lag die leere Whiskeyflasche, die Deep dabei hatte. So hatte er wenigstens ein bisschen Ruhe vor der Welt.
Plötzlich fiehl ihm die beste Methode ein, um Kummer zu verdrängen. Er suchte seine Taschen ab und fand kurzer ein verdrecktes Bündel. In dem Bündel befand sich eine noch verdrecktere, alte Pfeife. Etwas unsicher schlenderte Erik auf die andere Seite des Lagerfeuers und ließ sich neben Hanfi nieder. Gundulas skeptischen Blick bemerkte er dabei nicht.
"Hanfi hast du noch ....." Erik zögerte, auf seiner Stirn bildeten Falten, weil er sich beim denken so anstrengte "hast du .... Hanfi?"
Hanfi stellte ihren Tee beiseite und begann schweigend in ihren Taschen zu suchen. Schließlich sagte sie "Ich hab noch etwas Opium."
"Kann man das rauchen?"
"Probieren wirs aus?!"
Eine gute viertel Stunde später waren die beiden völlig von Sinnen, lagen sich im einen Moment weinend in den armen und freuten sich im nächsten Augenblick schon wieder über die Farben. Die rostroten Grasbüschel schien weiterhin keiner zu bemerken...
 
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