Hanfi lauschte immer noch, als Gundulas Lied verklungen war. Gerade wollte Hanfi einen schmalzigen, aber durchaus freundlichen und positiven Kommentar dazu abgeben, da wurde sie durch einen Ruf unterbrochen.
"Hey Gundula, wo seit ihr???"
Gundula sprang auf.
"Erik?" ,ihre Stimme hallte im Rund der Arena. Gundula stieg die Stufen zur Kampffläche hinab, wo inzwischen niemand mehr battelte. Gerade in diesem Moment kam Erik aus einer Tür, die von den Kerkern kam, in die Arena gehumpelt. Sein rechtes Bein war mit seinem blutigen Wams umwickelt, offenbar war es schwer verletzt. Hinter ihm kam eine zierliche, missmutig dreinblickende Halbelfin, die Erik offenbar kannte.
"Eeerik, du lebst! Huch, was hast du denn mit deinem Bein gemacht, das blutet ja!" ,rief Gundula entsetzt.
"Papa, wer ist denn die hübsche Junge Frau an deiner Seite?" ,fragte Philippe neugierig. Dafür erntete er einen bitterbösen Blick von der Dunkelelfin.
"Sie heißt Arifess, sagt sie. Ich hab sie in der Arena da unten getroffen." ,stöhnte Erik. Arifess' Schmerzstillungszauber verlor langsam nämlich seine Wirkung und Erik spürte sein Bein und seine Schmerzen wieder.
"Also ich glaube, bevor wir uns aufmachen um die anderen zu suchen, sollten wir uns mal um Erik kümmern..." ,meinte Hanfi.
Also musste sich Erik auf den staubigen Boden setzten. Da Shain nicht mehr da war, konnte Hanfi keinen so starken Heilzauber mehr anwenden. Gundula schob Erik ein HotDog in den Mund und operierte die restlichen Obsidiansplitter aus seinem Bein. Dann wurde die Blutung mit Hilfe von Hanfis Heilzauber gestillt und Gundula fertigte Erik aus dem HotDogeinwickelpapier und seiner eigenen Hose einen Verband. Danach durfte Arifess noch einmal ihren Schmerzzauber anwenden und schon konnte Erik wieder laufen. Nun machten sie sich auf, denn sie waren sich in einem einig: Sie wollten diesen derben Ort so bald wie möglich verlassen und ihre Reise fortsetzen. Doch noch waren noch einige Hürden zu überwinden. Zum Einen saß Luxorian noch im Knast. Zum Anderen wussten sie nicht, wo man ihre Pferde und Ausrüstung hingeschafft hatte.
Shuhoku meinte:
"Ich glaube ich habe gehört, dass die unsere Pferde und Sachen in irgendeinen Schuppen neben der Arena gebracht haben um sie nach unserem Tod unter sich zu verteilen."
"Gut, dann sollten wir jetzt mal da hingehen." ,sagte Solitarius und sah sich nach dem schnellsten Ausweg aus der Arena um.
"Also ich würde ja mal sagen, wir kommen am schnellsten raus, wenn wir diesen Gang hier nehmen und geradeuas an den Kerkern vorbei durchlaufen, dann kommen wir da raus wo wir reingekommen sind, hoffe ich mal." ,erläuterte Hanfi.
So zogen sie also los. Als sie gerade den Gang betreten wollten, kam ihnen Shadow entgegen. Er sah ziemlich verpennt aus.
"Äh, Shadow wo kommst du denn her?" ,fragte Hanfi verwirrt.
"Ich hab geschlafen *gähn*. Wo ist Luxorian, der war vorhin noch bei mir, oder etwa nicht?"
"Äh, Shadow, der wurde vorhin verhaftet." ,sagte Solitarius mit einem fiesen Grinsen.
Hanfi wollte gerade noch etwas einwerfen, da hörten sie einen Schrei von den Kerkern her.
"Das war Luxorian!" ,schrie Shuhoku. Er tauschte rasch mit Gundula einen Blick aus, diese nickte und zückte ihr Küchenmesser und im nächsten Moment rannten die beiden in Richtung Kerker davon und ließen die anderen stehen. Diese folgten langsam dem Flur weiter. Gundula und Shuhoku wussten was sie da taten. Vom Kerker her hörten sie die Geräusche eines kurzen Kampfes. Die anderen erreichten inzwischen den Ausgang und betraten einen leeren und öden Hinterhof, hinter der Arena. Hier standen einige Baracken herum, die Shadow und Garett sofort untersuchten, weil sie darin ihre Sachen vermuteten.
Zehn Minuten später kamen auch Gundula und Shuhoku. Sie sahen verschwitzt und müde, aber zufrieden aus. Sie stützten Luxorian, den man offenbar ziemlich feritg gemacht hatte. Er hatte ein blaues Auge, sein goldenes Haar war verwuschelt und seine Rüsutng wieß einige Kratzer auf. Aber trotzdem lächelte er den Gefährten erleichtert zu.
"Hui, somit wären wir ja wieder komplett." ,sagte Hanfi froh.
"Jetzt brauchen wir nur noch unsere Pferde und Habseligkeiten, dann können wir von hier verschwinden!"