Solitarius hatte sich die ganzen Geschehnisse aus zweiter Reihe angesehen. Auch wenn Garetts Wutanfall und die darauf folgenden Morde in keinster Weise gerechtzufertigen sind, verstand er ihn auf eine seltsame Art und Weise. Er wusste, wie es ist, in einem Rausch des Hasses zu sein. Er selbst hatte das zuweilen erlebt, als er noch daheim in seiner Oase war. So versuchte er auch nicht, Garett zurückzuhalten, als dieser auf die Schattenschwärmer los ging, das hätte nur zur Folge gehabt, dass er selbst verletzt worden wäre.
Als doch nun die Gefährten anstatt Garett den Kopf verlieren sollten, machte sich selbst Solitarius Gedanken darüber, wie man aus dieser Situation entkommen konnte. Hanfis Vorschlag einer diplomatischen Verhandlung hielt er für mehr als absurd, Garett war ein Mörder und auf Mord stand im ganzen Land die Todesstrafe. Doch da Garett geflohen war, und nun die Gefährten für ihn dran glauben sollten, sah er nicht ein.
Sie wurden zur Guillotine, die auf einem offenen Platz zwischen hohen Häusern stand, als Garetts Stimme ertönte. Er schrie genau von der entgegengesetzten Seite herüber: "Ich bin der, den ihr sucht!"
Die Wächter der Schattenschwärmer wussten nicht recht, was sie nun tun sollten, doch als die tiefe Stimme ihres Kommandanten ihnen befahl, gefälligst diesen reudigen Kater einzufangen, stürmten sie auch schon los.
Solitarius überlegte einen kurzen Moment und wägte die Möglichkeiten ab. Fliehen oder Garett helfen. Er sah in die Runde. Alle standen herum und redet wild durcheinander mit den anderen über die Geschehnisse und wie das passieren konnte. Da Solitarius ein wenig abseits stand, entschied er sich letzten Endes dafür, Garett zu helfen.
Ja, er hatte gemordet, aber er war immernoch sein Freund. Und in Solitarius' Heimat ist Freundschaft das höchste aller Gebote. So rannte er den Wachen der Schattenschwärmer hinterher, zog während dem sprinten seinen Stab und rannte durch die Häuserschluchten.
Nach einer Minute stieß er sich an einer Hauswand ab und sprang zur gegenüberliegenden. So machte er es immer weiter, bis er auf den Dächern angekommen war. Die Häuser waren nicht sonderlich hoch und eher klein, und sie schienen sich dem Nebel anzupassen. Solitarius fegte über die Dächer hinweg, Garett und die Wächter unter sich im Blick.
Als sie abbogen, schwang er sich wieder auf die Straße und landete genau neben Garett. Dieser war sichtlich überrascht, Solitarius hier zu sehen. "Kennst du dich hier aus? Wie kommt man hier raus?" fragte ihn Solitarius. Aufgrund ihrer rasanten Geschwindigkeit, die allen Wüstenbewohnern seltsamerweise angeboren schien, musste Solitarius geradezu schreien.