Shuhoku und Shain zuckten kurz zusammen, als mit einem Male Hanfi durch das Fenster ins Zimmer geflogen kam. Von Glassplittern umgeben stand sie leicht keuchend wieder auf. "Hanfi, ist mit dir alles in Ordnung?", fragte Shain, als sie von nebenan ein Brüllen hörten. Es kam eindeutig vom mutierten Shadow. "Der arme, er wird sich noch selbst umbringen, wenn er erfährt, was er während seinem Verwolfdasein getan hat.", meinte Shuhoku seufzend. "Ja und? Was stehst du denn dann hier herum? Wir müssen ihn aufhalten!", schrie Hanfi erregt und hastete im Zimmer umher. "Das werden wir auch, immer mit der Ruhe." Shain und Shuhoku zogen ihre Waffen, und die drei wollten gerade überlegen, was sie als nächstes tun sollten, als Luxorian ins Zimmer gehastet kam, die Tür hinter sich zuschlug und sie magisch versiegelte. "Luxorian, ein Glück, dass du da heil herausgekommen bist", meinte Hanfi. "Wo ist Garett?" - "Der hat's auch nach draußen geschafft." "Achja, Luxorian, ich bin mir nicht so sicher, ob uns deine Magie lange genug beschützen wird... Shadow muss im Moment eine wahnsinns Wut haben ...", meinte Shuhoku zögerlich, und seine Sorgen sollten nicht unbegründet sein, wie sich herrausstellte. Die vier wollten gerade zum Fenster hinaus, um von dort aus in den Garten zu gelangen, als die Türverankerung erzitterte. Der Werwolf schien zu merken, dass die Tür versiegelt war und griff somit den Rahmen an. Alsbald schon war der Boden Staubübersät, und die Wand bekam Risse. Dann gab es einen furchtbaren Schlag, und sie wurde an einer Stelle zerfetzt. "Ich habe die Leute hier schon immer für ihre Baukunst bewundert", meinte Shuhoku sarkastisch, als der Werwolf ins Zimmer sprang. Man erkannte keine Gnade in dessen Blick, nur unstillbaren Hunger und Zorn. Luxorian hangelte sich gerade aus dem Fenster hinaus, als der Werwolf nach Shuhoku hieb. Dieser duckte sich und zückte einen Dolch. Er rammte ihn mit Wucht aufwärts, doch seltsamerweise glitt die Waffe ab und hinterließ nicht einmal Kratzer. Die Haut dieses Ungetüms musst hart wie Stahl sein. Doch was war mit den Augen? Shuhoku warf einen Wurfstern, und er sah, wie dieser traf. Der Werwolf heulte auf, als die Überreste seines zermatschten Auges über sein Gesicht flossen, und er hieb wild um sich. Shuhoku parierte und wich zur Seite aus, doch dann sah er einen Schlag von unten auf ihn zukommen und wusste, dass es zu spät war. Er wurde mit ganze Wucht in den Brustkorb getroffen, und spürte noch deutlich, wie die Rippen krachten, dann segelte er hinterrücks durch die Luft und flog direkt aus dem Fenster hinaus. Hanfi, die sich bereits außen am Haus entlanghangelte, schrie entsetzt auf, dann entschwand Shuhoku weiter unten ihrem Blick und im Dunkel der Nacht. Im Moment würde sie nichts für ihn tun können, der Werwolf war noch zu nahe. Garett jedoch sah, als er gerade unten entlangrannte, wie Shuhoku aus dem Fenster flog und auf einem Heuhaufen landete. Dieser jedoch spürte nichts mehr. Die Grenze zwischen Leben und Tod war für ihn bereits verschwommen, und ihm waren beinahe sämtliche Rippen gebrochen. Nicht lange, und er würde nicht mehr sein. Doch Garett hatte keine Zeit, sich zu ihm hinzubegeben, denn er sah, wie der Werwolf sich zum Fenster begab und hinabschaute. Dort unten lag ein Opfer für ihn ... zwar mit gebrochenen Knochen, dafür aber gewiss sehr schmackhaft. Da stellte sich ihm Shain in den Weg.
"Nur über meine Leiche."