RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Der Drow hielt sich sehr zurück, erinnerte sich an seine Lehren als Spion. Es galt hier und da die Sinne einzusetzen und nicht die Dinge so naiv zu akzeptieren, welche sich seinem Bewusstsein schon fast aufdrängten. Die Illusion, gleich da sie fehlerhaft zu sein schien, beeindruckte den Nachtläufer trotzdem. Es war ein großer magischer Aufwand nötig um solch eine große Illusion zu schaffen. Arec war nicht verwundert, dass es hier und da wohl an Fähigkeit von Konzentration, oder Kontrolle dem Vater dieses Zauber zu mangeln schien. Würden sie hier diese Illusion perfekt vorgegaukelt bekommen, wäre diese magische Macht mit der eines wahrlichen Meisters seines Faches zu vergleichen. Etwas so, wie die Fähigkeiten der Mutter Oberin in ihren jungen Jahren. Doch selbst diese noch geringere Macht zu heute, würde Arec Angst machen. Wer war diese Gilde? Die Vorsichtsmaßnahmen in dem kleinen Haus, sowie dem Mechanismus der Tür, ließ darauf schließen, dass sie sehr vorsichtig sein mussten. Es schien ihnen vergönnt zu sein, des Öfteren heikle Dinge zu "erwerben". Ihre Feindesliste, musste daher ziemlich lang sein. Anders konnte sich der Drow diesen Aufwand nicht erklären. Er stellte, mehr mit Unbehagen fest, dass Morachin ebenfalls diese Dinge alle zum Ersten mal zu Gesicht bekam. Also war es wieder mal Instinkt und seiner Fähigkeit in Hinterhältigkeit und Schnelligkeit, auf die er sich verlassen musste, wenn es hart auf hart kommen würde.. und das wird es.

Arec bemühte sich, die Anderen zu beruhigen. Als Drow wusste er um die Wichtigkeit von Deckung und den Schein zu waren. Nur so, konnte die eigene Illusion ihrer wahren Identität aufrecht erhalten bleiben. In den unterirdischen Gängen, lag ein moderiger Geruch, welcher nicht zuletzt von den Pilzen kommen könnte. Seine Augen erwiesen ihm hier sehr gute Dienste und es war fast, wie ein Gangsystem des Unterreichs, unmittelbar unter der Oberfläche. In diesem Areal würde er gut kämpfen können, würde er schnell agieren können. Er biss sich hinter seinem Mund auf die Zähne. Nur die Ruhe. Geduld Arec.. Geduld!. Sein Gehör nahm plötzlich ein paar polternde Füße weniger war. Arec wand sich um. "Bleibt bei uns Herr Zwerg. Wir wollen doch vollzählig ankommen." Der Dunkelelf bemühte sich, alle sicher hin und wieder zurück zu kriegen. Etwas beunruhigte Arec jedoch am Meisten. Überall auf ihrem Wege waren gierige Augen, welche sie angafften. Allein in den Gängen standen, gut im Schatten verborgen, fünf Gildenmitglieder, von der Tür ganz zu schweigen. Es war ein Tanz auf einen Seil. Ein falscher Schritt und sie würden richtig Probleme bekommen. Doch diese Art Aufgabe, war dem Nachtläufer nicht fremd. Einen deutlichen Unterschied gab es jedoch zu seinen früheren Missionen. Hier war er nicht allein und es ging mehr um die Sicherheit der Anderen, als um die eigene. Nicht nur Morachins, weil er persönlich noch wichtig ist für ihn, sondern auch um die der Gefährten, welche ihm teuer geworden sind. Der Drow sortierte sich wieder, hinter Morachin ein.
 
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Mataia führte den vermeintlichen Caius al'Seen und seine "Gefolgsleute" durch Raum um Raum. In den tristen grauen Hallen unter Qudinar wurden sie im Dämmerlicht der Pilzbeete und Fackeln geschäftigen Treibens anschaulich: hier verlud man Waren für den Transport, dort fertigten Maler Fälschungen kostbarer Gemälde an, woanders übten sich Neulinge unter verschiedenen Bedingungen in der Kunst des Schleichens. Nur selten unterbrach sie der Ausruf eines Prüfers: "Ich sehe dich, Junge!"
Morachin fühlte, wie sich ihm hin und wieder ein Blick von den Balkonen aus zuwandte, wo die Prüfer standen. Dass sie die undeutlichen Bewegungen auf der Galerie über ihnen wahrnahmen, bestätigte ihre Eignung für diese Position, umso mehr als dass ihnen gleichzeitig niemand entging, der nicht gänzlich mit den Schatten unter ihnen verschmolz.
Morachin war sich der Tatsache bewusst, dass sie viele Umwege nahmen. Man wollte mit dieser Führung sagen: "Seht! Wir sind fähig! Auf unsere Dienste ist Verlass!" Die wichtigsten Dinge jedoch spielten sich natürlich hinter verschlossenen Türen ab, wo kein fremdes Auge zuviel sehen konnte.
Dem Schnitter war auch klar, dass das hier keine kleine, örtlich begrenzte Gilde war. Viele der Kostbarkeiten, die hier in schlichten Holzkisten verschwanden, würde in weit entfernte Länder gelangen. Gerne hätte er zuvor mehr darüber herausgefunden, mit was für einer Organisation er sich hier wirklich einließ, aber die Zeit drängte und zwang ihn, unvorbereitet an diesen Ort zu kommen.

Schließlich ließ Mataia Morachin und seine Begleiter in einem achteckigen kleinen Zimmer zurück. Während sich die Tür hinter ihr schloss, nahm Morachin seine Umgebung in Augenschein. Es war hier etwas heller, Kandelaber spendeten von Spiegeln reflektiertes Licht, den Rest der Wand schmückten brokatene Behänge, die nacheinander die Lehren der Magna Mater veranschaulichten. Die Mitte nahm ein runder Tisch ein, den sechs bequem gepolsterte Stühle aus Mahagoni umstanden. Auf einen davon setzte sich Morachin nun hin, nachdem er sorgfältig alles auf irgendwelche Möglichkeiten für Lauscher untersucht hatte. "Wir warten, bis mein "Handelspartner" erscheint. Wenn mir scheint, die Zeit sei gekommen, bringe ich ihn um. Ich signalisiere euch den Augenblick, indem ich "Der Handel ist perfekt" sage. Es muss schnell gehen, er wird Wachen dabei haben. Weitere werden draußen warten, falls etwas geschieht. Danach müssen wir erst herausfinden, ob es mehr als nur einen Ausgang aus dem Versteck gibt. Die Tür, durch die wir hereingekommen sind, wird vermutlich von einem anderen Ort aus kontrolliert. Falls der Splitter bei dem "Geschäft" nicht schon auf dem Tisch steht, muss er auch noch gefunden werden."
Er lehnte sich zurück und entspannte sich. Plötzlich sah er den Stuhl zu seiner Linken an. "Ja. Ich auch, ich auch. Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe so ein Gefühl, als ginge es hier nicht mit rechten Dingen zu. Zumindest sagt mir das meine imitierte weibliche Intuition."

Mataia kehrte in den Schlafsaal zurück. Zwei, die so wie sie waren, warteten dort bereits. "Die letzten Diebe sind zurückgekehrt. Inzwischen müssten sie beim Gildenmeister vorstellig geworden sein, um al'Seen-seras Ankunft zu berichten", informierte sie die beiden, die so wie sie waren. Ihre Augen wechselten von grün zu orange und wieder zu grün. Ansonsten verriet nichts ihre Freude angesichts dieser Gelegenheit, wieder jemand zu sein. Stumm setzten sie sich in Bewegung.
Mataia ging weiter zur Küche. Ihre Befehle lauteten, Caius al'Seens Auftraggeber zu ermitteln. Aber dazu musste sie eine andere Rolle spielen. Sie nickte dem Koch zu und ließ sich von ihm den Schlüssel zum Vorratskeller geben. Natürlich war er auch wie sie.
Mataia schloss die Tür des Vorratskellers auf und öffnete. Bevor sie die Treppe runterstieg, langte sie nach einer Öllampe, die an der Wand hing, und entzündete sie. Das flackernde Licht verlieh ihrem Schatten ein unheimliches Eigenleben.
Nachdem sie schließlich am Fuße der Treppe im Vorratskeller stand, stellte sie die Lampe auf ein nahes Fass. Mit Sicherheit, die besagte, dass es für sie ganz natürlich war, zog sie sich aus und nahm den Stapel ihrer Kleider auf den einen Arm, während sie mit dem anderen erneut die Lampe ergriff.
Als sie den Vorratskeller durchquerte, tauchten im Lichtschein nackte, teilweise angenagte Leichen auf, die man achtlos übereinander geworfen hatte: Menschen, Elfen, Halbelfen, Halblinge und einige der exotischen Vogelmenschen des Zhakarwaldes. Das angehäufte tote Fleisch interessierte Mataia im Moment allerdings nicht, sie war nicht hungrig. Sie ging weiter.
Schließlich gelangte sie zu einigen Leichen, die alleine auf dem kalten Boden lagen. Eine davon, der man das Genick gebrochen hatte, war ihre eigene. Ihr warf Mataia den Kleiderstapel zu. Angenehm überrascht stellte sie fest, dass Xandris, der sich mit den diversen Kunden der Gilde beschäftigte, ihrer Leiche direkt gegenüberlag. Sie tastete seinen Körper sorgsam ab, um ein Gefühl für ihn zu bekommen. Dann schließlich wurde sie zu niemandem.
Niemand wurde zu Xandris. In aller Seelenruhe schlüpfte er in seine Kleider und schickte sich an, den Handel mit Caius al'Seen abzuschließen.
 
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Als die kleine Gruppe immer weiter im Netz der unzähligen Gänge herumgeführt wurde, dachte Thorgrimm nur, dass er sich nie gedacht hätte hier, unter einer Elfenstadt, auf ein solch großes und verzweigtes Gangnetz zu treffen. Noch immer versuchte er sich den Weg, den sie vom Eingang her zurückgelegt hatten, genau einzuprägen, obwohl er wusste, dass wenn der Splitter in Morachins Händen ist, sie sich irgendwie nach draußen durchschlagen würden.
Also hatte er auch ein wenig Zeit zu beobachten, was in den Hallen geschah, einige waren nur schlichte Lagerräume, andere Ausbildungs- und Trainingsstätten, andere wiederum waren wohl Gemeinschafts- und Schlafräume. Obwohl die Gilde einiges von ihrem Hauptquartier preisgab, indem sie die Gruppe wohl bewusst über Umwege ans Ziel brachte, war sich der Dawi sicher, dass hier unten noch ganz andere Dinge ihren Lauf nahmen, denn viele Türen waren geschlossen, sodass die dahinterliegenden Räume vor fremden Blicken geschützt blieben.
Irgendwann, als sie einen weiteren schlichten Raum mit einem Tisch und Stühlen in der Mitte und Wandbehängen betraten, blieb ihre Führerin stehen und verschwand. Dies sollte also der Übergaberaum werden, dachte Thor, und begann sich genauer umzusehen, doch gab es nichts zu entdecken, also setzte er sich auf einen der bereitgestellten Stühle, während Morachin den weiteren Ablauf und das Stichwort zum Angriff bekannt gab, und stieß ein Seufzen.
„Irgendwie gefällt mir das gar nicht....“
 
Der Elf stand in dem Raum. Er würde sich nicht setzen. Dieses Gefühl, was Thor aussprach hatte er schon die ganze Zeit. Je weniger Platz vorhanden ist, desto weniger Möglichkeiten ergeben sich auszuweichen, oder Abstand zu bösartigen Überraschungen zu bekommen. Diese Gilde ließ ihn innerlich schlucken, doch Stolz und Selbstdisziplin würde so etwas niemals nach außen lassen. Er verschränkte die Hände mit den Lederarmschienen. "Mir auch nicht. Es mag sein, dass ihr euch gut fühlt bei diesem Plan geschätzter "Caius", aber ich bin hier nicht nachsichtiger, als ich in Lloths Spinnengruppe sein würde. Daher rate ich ebenfalls zum Schnellen Handeln!" Arec spielte alle ihm möglichen Szenen durch, wie die Übergabe ablaufen könnte. Bei allen sah er nur Blut am Ende und nicht unbedingt, dass ihrer Feinde. Er knirschte in grimmiger Miene mit den Zähnen. Ich habe nicht mal eine Waffe...Ich muss zusehen, dass ich schnell an eine Klinge komme... ist zwar keine Dunmerarbeit, aber besser als die geringe Reichweite meiner Klauen. Die Anderen schienen zwischen Unsicherheit was sich hinter diesem Ort wirklich verbarg, Unwohlsein, und angestauter Aggression zu schwanken.

Er machte einige Schritte zu Ryan herüber und legte ihm die Hand auf die Schulter. Dieser fuhr beinahe Erschrocken herum,konnte sich aber beherrschen. Doch die Anspannung war für den Krieger deutlich in seinen Augen zu lesen. "Ruhig Freund. Es wird die Zeit zum Handeln kommen. Haltet euch an Morachin, wenn es hart auf hart kommt. Er wird wissen was zu tun ist." Ryan nickte. Es schien ihm gut zu tun zu wissen, dass er hier nicht alleine war, oder nur für sich kämpfen muss, sondern Gefährten mit ihm streiten werden. Zohani wirkte äußerlich gelassener, aber wenn Arec in seinen Lebensjahren eins gelernt hatte dann, dass der Schein bei Frauen nie so leicht dem ersten Eindruck entspricht. Er schaute noch nicht zu ihr herüber, ließ ihr Zeit seinen Blick auf ihr zu spüren und diesen Blick zu erwidern. Es war wirklich viel Stolz in ihren Augen. Arec nickte der Söldnerin zu und legte ein zuversichtliches Lächeln auf, obgleich es keine Freude ausstrahlte. Es galt den Ernst der Lage zu erhalten, bzw. ins Bewusstsein zu rufen. Morachin schien von all dem nichts mitzubekommen, oder er tat zumindest so.

Gerade streckte er sich auf seinem Platz, an die Lehne gelehnt, die Arme hoch erhoben und die Beine von sich gestreckt. Der Nachtläufer ging zu ihm herüber und klopfte dem Zwerg im Vorbeigehen akzeptierend auf die Schulter, worauf dieser ein kurzes Brummen von sich hören ließ. Der Schnitter bemerkte den Drow neben sich und wand das Gesicht leicht zu ihm hin. Arec beugte sich zu Morachin herunter und sprach leise in sein Ohr. Nicht weil er den Gefährten etwas zu verheimlichen hatte, sondern, weil diesem Ort nicht eine Dolchbreite über den Weg traute. Es schien ihm fast, als wenn sie sogar jetzt belauscht und beobachtet werden würden, allerdings könnte er sich dass auch nur einbilden. "Morachin.. seit ihr sicher, dass ihr hier bekommt, was ihr wollt? Es scheint mir, dass diese Gilde intelligenter ist, als der Rest, mit dem ihr schon blutige Bekanntschaft geschlossen habt. Ich sehe es noch nicht, dass alles reibungslos verlaufen wird. Jeder von uns wird seine Trümpfe zurück halten und ich will ungern feststellen, dass wir nur einen Buben und sie ein As haben, wenn ihr versteht, was ich sagen will. Euer Splitter ist ebenso meine Aufgabe wie die Eure. Ich versicherte euch meine Hilfe bis zur Erfüllung und diese werdet ihr vollkommen bekommen. Jedoch hat für mich das Leben der Anderen Vorrang." Der in weiß Gehüllte lächelte, wohl aus Amüsement, oder freute er sich über etwas anderes? "Ihr sprecht vom Leben der Gefährten, jedoch nicht von dem euren, warum dies? Ein Drow ist doch sonst immer sich selbst der nächste." Arec ließ kurz Luft durch die Nase heraus. "Mein Leben... ist etwas Anders. Sagen wir einfach, mein Leben ALLEIN nützt mir über Lang nichts. Daher bitte ich euch, wenn wir getrennt werden auf keinen Fall auf mich zu warten, sondern meine Gefährten und euren Splitter zu nehmen zu verschwinden! Ich komme klar! Versprecht es!" Morachin ließ einen kurzen Laut von sich hören, der als Bestätigung aufgefasst werden konnte, jedoch gab es mehrere Interpretationen davon. Er hatte keine Gelegenheiten mehr, näher auf Arec einzugehen, da "Mataia" bzw. Xandris gerade auf der Bildfläche erschien. Der Drow nahm Haltung an, blieb aber an seinem Platz bei Morachin stehen.
 
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Schaum, überalle schöner weißer Schaum. Idril sitzt in ihrer Badewanne und genießt die Wärme des Wassers. Wie schööö~n. Keine Störung, keine Hektik und vor allem, keine Attentäter. Nur sie, ihr Badewasser und Schaum.
Idrils in den Nacken gelegter Kopf starrt an die Decke. Dann schließt sie die Augen und taucht ins Wasser unter. Blubberblasen steigen auf, als sie ausatmet, als sie wieder auftaucht, gabs noch mehr Schaumkronen auf dem Wasser zu sehen.
Wer sie sehen würde, würde sie für verrückt halten, doch ihr macht es so unglaublichen Spaß zu baden, wie schon lange nicht mehr. Sollen sich die anderen doch in dreckigen Verliesen herumtreiben, sich blutigen Schlachten stellen... das Baden und die Schönheit des Lebens kann für sie nicht oft genug passieren. Die anderen wissen es ja gar nicht zu schätzen, was das Leben alles noch so nebenbei bietet. Sollen sie doch. Sollen sie sich ruhig die Finger schmutzig machen. Idril jedenfalls würde ihr Bad auskosten, wie schon lange nicht mehr.

Nochmal wird heißes Badewasser in den Zuber nachgefüllt. Die Füße angezogen, damit es nicht allzu heiß dort wird. Haaa~ch, was für eine Wohltat. Idril würde wohl im Wasser sitzen bleiben, bis sich ihre Haut schrumpelig wie die einer Alten anfühlen würde.

Sie lässt sich ein Glas Wein bringen und die Zeitung. Als nächstes würde sie sich eine Rückenmassage gönnen...

Wie schön, kann das Leben doch sein.
 
Tappsende Schritte ließen sie aus ihrer Ruhe entfließen und leicht verärgert über diese Verdrängung der Gemütlichkeit blickte sie auf. Sie erschrak ein wenig.
Ein muskulöser Männerkörper, nackt, lange schwarze Strähnen hangen über dem Oberkörper, flussartige Schriftzüge überdeckten den Körper, als handele es sich um Papier. Dunkle Narben gesellten sich zu den Worten und ergänzten das Lebenswerk, wie makabere Anmerkungen.
Augen, dunkelgrün und doch weiß wie das Licht, so ausdruckslos, so tief, als wären sie das Tor zu einer anderen Welt, einem Reich voller Wirrnis und Verständnislosigkeit. Idril fand keine Seele in der schimmernden Iris, keine Emotionen und doch war dort etwas, das sie verstand, das sie fühlen konnte.
Stumm stieg er in das warme Wasser. Beinahe genüsslich beobachtete sie, wie die Tropfen die gespannte, trainierte Haut benetzten und langsam herabperlten. Seine Haut war weiß wie Schnee und bildete einen perfekten Kontrast zu den schwarzen und violetten Schriften, die sie verzierten.
Er erschien ihr wie ein unnatürliches Kunstwerk; dunkel, geheimnisvoll, gefährlich und trotzdem auf eine subtile Weise anziehend. Idril fiel auf, dass er viel von einem Drow hatte.
Langsam kam er auf sie zu, zog sie an sich heran, streichelte ihre weiche Haut, drehte sie herum und ließ seine kräftigen Hände auf ihre verspannten Schultern sinken.
Idril schauderte am ganzen Körper und genoss die kraftvollen aber zärtlichen Hände auf ihrer schmerzenden Muskulatur. Entspannt ließ sie ihren Kopf an seinen Hals sinken und blickte in sein Gesicht.
Er hatte seine Augen geschlossen, ließ sich ganz auf ihren Körper ein, jede Bewegung vollendete er in perfekter Harmonie mit ihr.
Idril lächelte, sie war entspannt, sie war glücklich, und auch er schien ihre Anwesenheit zu genießen.
Sie schloss ihre Augen.
 
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"Mmmh, tut das gut" "Findest du?" "Ja."
und Idril genoss die kräftigen Hände, die ihre Verspannungen löste und ließ die Zeitung ins Wasser sinken. "Das ist viel besser als eine Zeitung und ein Glas Rotwein." und die Zeitung bedeckte nass ihre Brust.

Schaum, ganz viel Schaum bedeckte beide Körper únd die Ruhe wurde nur von dem sacht plätschernden Wasser unterbrochen, welches gegen beide Körper leicht schwappte. Das Wasser, die Ruhe und die Massage taten Idril einfach nur gut und sie ließ zu, was sie nicht hätte zulassen dürfen. Berührung, Zärtlichkeit, Druck und ... Haut. Sehr viel Haut.

Ihr Kopf glitt nach vorne und ein wohltuender Seufzer entfuhr der Drow, als Leonar tiefer massierte - den Rücken hinab, bis zum Poansatz und wieder hinauf. "Gut so?" "Ja."
 
Man konnte kaum behaupten, dass es zwischen Morachin und Xandris in gleichem Maße aufregend verlief. Der Unterhändler der Gilde brauchte scheinbar ewig, um das Thema des Splitters auch nur zu berühren (und da der Preis bereits ausgehandelt war, handelte es sich dabei um eine beachtliche Leistung im belanglosen Schwafeln) und ließ sich auch mit direkten Fragen nicht vom Kurs abbringen. Nach einer Ewigkeit, so kam es Morachin vor, sprach der Mann endlich jenen Satz, der die drängendste Frage des Schnitters beantwortete: wo war der Splitter? "Der Splitter befindet sich momentan in unserem Schatzgewölbe. Wenn ihr freundlicherweise geruhtet, mich einen Blick auf die Edelsteine werfen zu lassen, werde ich sogleich jemanden schicken, um ihn zu holen."
Morachin nickte bedächtig und gestattete sich ein Lächeln. Endlich! "Der Handel ist perfekt." Das war das Stichwort. Xandris setzte gerade zu einer geziemenden Antwort an, aber sein Kopf lag bereits am Boden. Blut spritzte aus dem Stumpf, wo das entnervend gesprächige Haupt gesessen hatte und sog sich in Xandris' teure Gewänder.
Die Tür ging auf und im Rahmen erschien der Kopf einer Wache, die das "Tsching!" von Morachins Sense angelockt hatte. Der Rest folgte, als Arec, bei Morachins Ausspruch in Position gegangen, den unglückseligen Menschen ins Zimmer zog und mit einer vergifteten Klinge außer Gefecht setzte.
Ansonsten schien niemand die blutigen Vorgänge bemerkt zu haben. Der Gang war dunkel, Ryan und Thorgrimm hatten fast alle Kerzen im Raum erlöschen lassen. Man hatte höchstens gehört, wie die Tür ohne Hast geöffnet und geschlossen wurde. Während Ryan herumging und genug Kerzen neu entzündete, um Morachin eine genaue Untersuchung von Xandris' Leiche zu ermöglichen, schaffte Arec den paralysierten Wächter auf einen der Stühle im Raum. Nur mit viel Kraft konnte der Mann sprechen oder die Andeutung einer Bewegung machen. Hilfeschreie und Fluchtversuche standen außer Frage. Es wunderte seinen dunkelelfischen Bewacher allerdings, dass keine Furcht, eher sogar Arroganz in den Blicken lag, die ihn doch tatsächlich abschätzend musterten.
Morachin hatte indes einen gut bestückten Schlüsselring aus einer in die Ärmel von Xandris' Robe eingenähten Tasche zutage gefördert. Zwei davon hatten Gravuren, der eine, ganz aus Gold und kunstvoll gefertigt, die einer Münze, der andere, aus Bronze, die einer Feder und eines Tintenfasses. Der erste würde wohl das Schatzgewölbe, der zweite irgendein Studierzimmer oder etwas Ähnliches öffnen. Die restlichen drei Schlüssel, aus schlichtem Kupfer, ließen keine Rückschlüsse auf ihre Verwendung zu.
Aus derselben Tasche entnahm Morachin einen kleinen Papierfetzen. Unscheinbar, aber... die Schrift darauf! Eindeutig die Sprache seines Volkes! Rasch las sich Morachin das Geschriebene durch:

"Ainil,
Finde heraus, für wen dieser al'Seen arbeitet, nimm die Bezahlung und bring ihn um. Geh freundlich vor - aus gesundem Misstrauen muss nicht feindseliger Widerwille werden. Danach durchsuchst du das Schatzgewölbe weiter. Der Splitter muss dort sein. Wenn ich wieder zurück bin, solltest du ihn besser vorweisen können."

Klar verständliche Anweisungen - für diesen Ainil. Aber für Morachin...

"Was ist das?" Der Schnitter hatte nicht bemerkt, wie Zohani herangekommen war. Zur Antwort zog Morachin ein hölzernes Schild mit einem großen roten Fragezeichen darauf hervor. Verwirrtes Blinzeln. "Wie meinen?" "Ich verstehe nicht alles, was auf dem Zettel steht, aber Xandris heißt eigentlich Ainil und weiß nicht, wo genau der Splitter ist. Ungefähr so. Eine vollkommen unerwartete Entwicklung, wenn ihr wollt." Zohani entgegnete nichts, sondern rümpfte nur die Nase. "Was ist, Zohani-serai?" "Ich weiß nicht genau. Die Leiche riecht... seltsam. Nicht ganz menschlich." "Hm? Ich rieche nichts." Dennoch beugte sich Morachin neugierig wieder über Xandris' - oder Ainils - Körper. Dann näher. Noch näher. Zohani warf ihm schon komische Blicke zu.
"Aha!" Morachin schoss wieder in die Höhe. "Was ihr gerochen habt, sind Pheromone." Er fing an, im Kreis zu gehen. "Pheromone von, ähm... Woher kenne ich die denn noch? Sag' auch mal was! Was meinst du? Mümmel? Nein, Mimi... Mimikry? Das ist es!" Morachin hielt inne und sah seine Begleiter an. "Zohani - lassen wir die zusätzliche Anrede - eure Nase schlägt meine. Beschnüffelt den Wächter." Leicht verwundert, aber auf Morachins Urteil vertrauend tat die Frau wie geheißen. Überrascht bemerkte sie: "Er riecht genauso wie Xan... Ainil."
"Wohlan denn! Ähem... Ich stelle folgende Behauptung auf: In der Gilde gibt es keine lebenden Menschen, Elfen, Halbelfen und Wasweißichs mehr. Nur einen Haufen von Gestaltwandlern. Ist es nicht so?" Morachin sah den Mann an, den Arec schachmatt gesetzt hatte. Aber der Mann war inzwischen kein Mann mehr. Auf dem Stuhl saß ein grauhäutiger Humanoider: vierfingrige Hände, katzenhafte Augen, kein Mund, keine Ohren, keine Nase und dennoch riechend, hörend und sprechend: "Was für ein kluger Primat! Soll ich ihm eine Banane als Belohnung zuwerfen? Nein, wie ärgerlich, ich kann mich ja nicht bewegen! Das andere Tier, das so gelassen neben mir steht, hat mir das angetan. Aber! Sie wissen nicht, dass wir Gestaltwandler ganz besondere Körper haben!"
Plötzlich die Wirkung des Giftes abschüttelnd langen messerscharfe Krallen nach Arecs Kehle.
 
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„Ihr seid ein begabter Masseur, Leonar.“ „So, bin ich das?“ Natürlich, so wie ihr massiert.“
Leonar schmunzelte und bot Idril eine erneute Kostprobe seiner Fingerfertigkeit dar, als er sanft mit seinen Fingernägeln über ihren Rücken hinunter fuhr und wieder hinauf.
Idril seuftze auf. „Mhhhm.“ Er tat ihr so gut. Womit hatte sie das nur verdient? Wieder massierten die Finger den Rücken hinauf und hinunter, ohne das großartig was passierte, doch dann begann er ganz sachte ihre nackten nassen Schultern zu küssen.

Küsschen um Küsschen verließ seinen Mund, um auf ihren Schultern zu landen. Idril war ein wenig angespannt, doch ließ eine weitere Wanderung seiner Hände über ihren Köprer sie gleich wieder entspannen. Zärtlichkeit, Wohlbefinden und dazu dampfend heißes Wasser, waren wahrlich eine Wohltat, für eine Geschundene und es war so, als ob Leonar es erfühlen konnte, was ihr fehlte.

Sacht drehte er ihren Kopf in seine Richtung und küsste sie. Seine Hände, die Küsse, das Wasser – alles spielte mit ein, als sich die Drow ihm hingebungsvoll eröffnete. Sanftes Zungenspiel, viel Schaum und noch mehr Schaum krönte das Wasser bei jeder Bewegung die sie in dem heißen Zuber taten.
 
Es war ermüdend, der neue Mittelsmann, dieser Xandris, schwafelte und schwafelte und wollte einfach nicht zum Punkt kommen, Thorgrimm wollte ihm schon Druck machen, als er endlich den Splitter ansprach und dann ging alles schnell.
Er hörte wie Morachin die vorab vereinbarten Worte sprach und seine Sense den Kopf des Gildenhändlers vom Rest des Körpers trennte, Arec setzte eine weitere herankommende Wache außer Gefecht und er und Hattu löschten die Kerzen, bis auf wenige, sodass Morachin den Toten nach einem Schlüssel für das genannte Gewölbe durchsuchen konnte.
Er wurde auch fündig, aber dann kam Zohani und sprach von einem seltsamen Geruch, was der Zwerg nicht verstand, ebenso die anderen nicht, nur Zohani roch es und so wurde das Geheimnis der Gilde gelüftet.
Anfangs wollte Thor es nicht glauben, aber als dann die paralysierte Wache sich als Gestalltenwandler zeigte, waren alle Zweifel beseitigt! Bis jetzt war Thor noch nicht zum Angriff gekommen, doch änderte sich das, als die Klauen des Gestaltenwandlers ihren Weg zu Arecs Kehle suchten, doch der Dawi war schneller, er hatte zur Vorsicht schon seine beiden Äxte vom Rücken genommen und eine davon hackte die Hand entzwei, sodass die Kehle des Drows, welcher einen Schritt zurückgemacht hatte, nur zwei kleine Kratzer von der durch die Luft fliegenden Hand abbekam.
Wie gut nur, dass sich die Augen seines Volkes im Laufe der Äonen an die Dunkelheit unter Tage gewöhnt hatten, bei der Suche nach dem Splitter und der anschließenden Flucht, würde diese Fähigkeit sicher nützlich sein.
„Gut, wir haben den Schlüssel, also müssen wir nur noch sein Schloss finden dann haben wir auch euren Splitter und dann nichts wie weg! Also worauf warten wir?“
 
Die klingenförmigen Nägel bohrten sich um ein Haar in Arecs Hals, jedoch trennte nur eine Axt Fleisch vom Rest des Körpers Die Agilität des Nachtläufers tat ihr übriges um schlimmeren Schaden zu verhindern. Ohne zu zögern rammte er dem sitzenden Gestaltenwandler sein Knie in die Magengegend. Ob nun aus angefachtem Zorn oder verursachtem Schmerz stieß dieser einen Schrei mit offenem Mund aus. Arec knurrte nur untertönig, als er aus voller Wucht seine Klauen in dessen Schlund rammte und sich seine Klauen von innen durch den Kopf wieder heraus bohrten, um blitzschnell wieder zurück gezogen zu werden, damit die Reißzähne in nicht beißen. Das Biest röchelte aufgeregt und wollte aus der Not heraus, irgendwie diesen Elf zu Fall bringen und stürzte sich auf ihn, riss ihn um und betropfte Arecs Gesicht mit einer Mischung seiner Körperflüssigkeiten aus dem Maul. Der Drow stach ihm mit seinem Blick die Augen aus. "Stinken tust du auch noch!" Gerade als dieser dunftverströmende Humanoid seine Zähne in Arec schlagen wollte traf ihn etwas, sehr scharfes und sehr schweres senkrecht ins Rückrat. Die Klinge stoppte erst wenige Zentimeter vor Arecs "edlen Teilen". Ein Brummen erübrigte alle weitere Fragen. Als Thor seine Runenaxt aus dem Leib des Toten zog, prüfte er an dieser eingehend um welche blutähnliche Konsistenz es sich wohl handeln konnte. Sie war leicht violett, obwohl sie mehr ins Durchsichtige ging. "Könnt ihr nicht aufpassen, wo ihr diese Barbarenaxt hinschlagt?" ärgerte sich Arec und schob den Leichnam von sich herunter.

Thorgrimm grunzte. "Typisch Elf! Da rettet man ihnen das Leben und nicht mal ein Wort des Dankes hört man!" Der Angesprochene erhob sich und putze soweit möglich, Schmutz und Flüssigkeiten von sich ab. "Ich hab alles im Griff gehabt! Wenn ich von euch Hilfe will, sage ich..." Doch dann hielt er inne und atmete aus. "Danke Meister Thorgrimm" Die rosigen Wangen im Gesicht des Zwerges ließen ein Lächeln unter dem Vollbart erkennen. "Ist recht!" Zohani und Morachin untersuchten noch immer ihre Fundstücke. Derweil nahm der Prinz die vergiftete Klinge der Wache auf, mit der er ihn außer Gefecht gesetzt hatte. "Ich hätte mir denken können, das ihr eigenes Gift nicht effektiv gegen sie selbst wirkt. Ich brauche unbedingt eine eigene Waffe..." Er warf diese unachtsam neben die Leiche und wand sich dem Schnitter zu. "Habt ihr gefunden was ihr wolltet? Können wir nun endlich euren Splitter holen? Dieses Nest voller Transvestiten und Gestaltenwandlern, ohne Respekt vor dem Tod, macht mich krank. Wie kann diese Stadt nur etwas derartig verkommendes aufbringen." Er rümpfte kurz die Nase. "Menschenstädte..."


Derweil zogen sich auch die letzten Soldaten der riesigen Drowarmee aus den nun mehr Ruinen der einst so lebendigen kleinen Stadt zurück. Sie hatten was sie zusammentragen konnten an Wertsachen. Es war eine stickige Luft durch die Vielzahl der brennenden Häuser und Körper. Hier und da spielten ein paar Drow noch mit den letzten Resten der Bewohner ihre sadistische Spiele und labten sich an deren qualvollem Untergang voller Pein und Leid. Das Lager wurde zwischen und um die Reste der Gemäuer errichtet, von wo aus sie ihre weiteren Pläne ausführen wollten. Die General wusch ihren dunklen, glänzenden Körper von Blut und Schmutz rein, während die letzten Dekorationen in ihrem großen Zelt eingerichtet worden. Gerade als der letzte Arbeiter gehen wollte erschallte ihre dominante Stimme. "Warte! Komm her!" Der Drow, welcher nur einfacher Soldat war gehorchte auf´s Wort. Als er vor ihr stand drehte sie sich zu ihm um und musterte seine Gestalt mit ihren kalten Augen. Er war ein typischer Streiter der "Armee der tausend Klingen" gut trainiert, mit nötigen Rüstungen versehen und einem Langschwert, wie einem spitzen verziertem Schild auf dem Rücken. nur wenige, meist die Höheren, trugen Helme. Die General lächelte voller Vorfreude. "Leg deine Rüstung ab! Ich will wissen, wie du ohne sie aussiehst! Der Soldat verstand nicht recht. "Meine Herrin? Ich..." Eine schallende Ohrfeige brannte sich auf die Wange des Soldaten. "GEHORCHE WURM!" Der Drow verneigte sich ebenso kurz wie stumm und begann seine Ausrüstung abzulegen, wie auch die Schnallen zu lösen. Schließlich war es nur noch die Flachshose, welche er am Leibe trug. Ein zufriedenes Grinsen machte sich auf ihr breit, als sie ihn sah. Ja, die Ausbildung ihre Armee fruchtete ganz ausgezeichnet. Ihre femininen Finger strichen über seinen Brustkorb und seine Bauchmuskeln. Bis schließlich ihr Zeigefinger auf seine Hose zeigte. "Die auch!" Der Soldat wagte nicht erneut nach einem Grund zu fragen. Sie befeuchtete mit der Zunge ihre Lippen, während nicht nur in ihren Augen eine ganz spezielle Gier aufstieg. Sie legte ihren Harnisch ab...
 
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Sanft umklammerte Leonar Idril und tauchte mit ihr unter. Nur duch den Mund des jeweiligen anderen zu Atem kommend. Die Welt um sie herum verschwand im warmen Wasser und es dröhnte nur der eigene Herzschlag in den Ohren von Idril. Ihre Haare wickelten sich bei einer Drehung umeinander, als ihre Körper sich gegenseitig spürten. Als sie wieder unter schwappendem Wasser auftauchten, lag Leonar auf der Drow und ließ sie zu Atem kommen, bevor er sie erneut mit Zärtlichkeiten überhäufte. Leichte Bisse und Rückkenkratzen, waren die Antworten der Drow, doch es war ein süßer Schmerz den er zu spüren bekam. Seine Narben sprachen jedoch eine andere Sprache und er wusste was richtiger Schmerz bedeutet. Hingebungsvoll tauchten sie erneut unter und drehten sich. Als sie wieder auftauchten, schleuderte Idril ihre Haare zurück und stöhnte auf, bevor sie Leonar innig umschlungen ansah. Sie fauchte grinsend. Wäre das Wasser nicht heiß, wäre es von beiden Körpern heiß geworden. Keine Störung wurde mehr zugelassen, als sie sich ineinander verbissen und nur der schwappende Schaum Zeuge ihrer Vereinigung wurde.
 
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Wie eine entfesselte Bestie trieb sie ihre Nägel über seinen Körper und hinterließ dabei tiefe Furchen der Lust. Schmerz durchfloss Leons Körper und unter seinen kräftiger werden Händen erblüten ihre Knospen zu winterlichen Blüten. Ihre Gedanken waren fernab, ihre Seelen verloren, in einem Rausch aus Pein, Glück und inniger Verbundenheit. Das Dasein verngte sich um sie herum und gab sich völlig dem Immaterium hin, dass die beiden erzeugten.
Violette Flammen umschlugen sie, schnellten in die Höhe und brachen herunter, das Wasser begann zu kochen. Doch ihre Haut blieb unberührt, verbrannte nicht.
Es wurde kalt und heiß zu gleich, ein unbeschreibliches Gefühl der Freiheit und Hingabe überkam die beiden und ließ sie noch enger verschmelzen.
Leonar warf Idril herum, küsste ihren Rücken, ihren Hals, ihre Ohre, er ließ keine Stelle ihrer makelosen weichen Haut aus. Sie stützte sich gegen den Beckenrand und stieß einen tiefen Seufzer aus, als sie wieder eins wurden.
 
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Nach stundenlangem Treiben der Extase verlangsamte sich das Tempo des Schaumschlages und die Erschöpfung legte sich über beide Köprer gleichermaßen, als Leonar von Idril abließ und sie von ihm. Sie drehte sich zu ihm in die Arme und er küsste liebevoll ihren Hals, als sie schweigend das mittlerweile lauwarme Wasser zur Abkühlung ihrer beider Körper nutzten. Kaum hatte das Treiben ein Ende gefunden, kam auch schon die Dienerschaft wieder hinein und wollte das lauwarme Wasser wieder durch warm bis heißes ersetzen.

Idril legte den Kopf an Leonars Schulter und seufzte. "Ich sagte doch, dass du gut bist." und veranlasste den Schattenmagi zu einem leisen Lachen, während er ihr Wasser über ihren Oberkörper träufelte und beide Füße weggezogen wurden, als lauwarmes Wasser abgeschöpft und heißes hinzugefügt wurde. Idril schwieg nun nachdenklich. Wie sollte es nun weitergehen mit ihnen. War es aus einer Laune heraus geschehen, war es Spiel und Spaß, oder war es gar Vorhersehung, dass es passierte?
Jedenfalls wusste sie, wie einsam sie gewesen war und war froh, dass es passierte.

Der Schaum war mittlerweile nicht mehr so schaumig und entblößte beide Köprer ineinanderliegend im Wasser. Idril spürte immer noch Leonars Hitze und seine Hände auf ihrem Körper. Ihre Haut begann nun langsam schrumpelig zu werden und sie wollte aus dem Wasser heraus.

"Kommst du mit, ich habe Hunger. Bei der Gelegenheit, können wir gleich mal was besprechen...", fügte sie kurz an und machte sich auf, geschmeidig wie eine Katze aus dem Wasser zu steigen. Ein Diener hüllte sie in ein Handtuch.
 
Leonar erhob sich aus dem Wasser und nahm das Handtuch, das ihm ein Diener entgegenhielt. Er nickte dankend und warf sich ein zweites über seine nassen Haare.
„Sehen wir uns gleich in der Taverne?“, fragte sie und küsste leidenschaftlich seinen Hals.
„Gerne“, flüsterte er und legte ihre Hand auf seine Brust; einige Sekunden verharrten sie so, Niemand sprach.
„ Beeil dich“, lächelte sie und verschwand um sich umzuziehen. Auch Leonar hüllte sich wieder in seine vertraute Robe und griff zu seiner Maske. Sollte er sie aufsetzen? Er fühlte sich mit ihr sichtlich wohler, doch war es Idril gegenüber eher höflich sie abzulassen. Sie würden bald weiterziehen und dann wäre die Maske ohnehin wieder fester Bestandteil seines Gesichtes, viel mehr es war sein Gesicht.
„Grübelst du wieder einmal?“, hauchte die Stimme hinter ihm und ließ ihn erschrocken herum fahren, er war alleine.
„Du weißt doch, das ich nicht materiell bin“, lachte die Stimme und gab Leon einen Stoß.
„Charon“, knirschte der Umbrichii und setze sich auf die hölzerne Bank neben ihm.
„Was willst du?“.
„Du magst die Drow nicht wahr?“, flüsterte der Fährmann. „ Du willst sie für dich!“.
„Und wenn dem so wäre?“, raunte Leonar.
„Nichts, nichts junger Schüler“, Charons Stimme verlor an Ironie und wurde ernst.
Wie lange war Leonar nicht mehr Schüler genannt worden? Es schien ihm Äonen her zu sein.
„Der Krieg kommt Leonar, er zieht herauf wie ein Gewitter, einen Sturm der sich durch nichts aufhalten lässt. Der Westen brennt, die Flammen züngeln so hoch und weit, dass ich es selbst hier spüre. Immer neue Schatten quellen zu mir, leidend und trauernd um ihre Besitzer. Und dein Weg wird dort hinführen, und auch der deiner Gefährten.“
„Bist du nur gekommen um mir etwas zu sagen das ich schon weiß?“.
„Nein. Dieser Krieg wird alles fordern, er wird dich unendliche Kraft kosten. Du musst vorbereitet sein, du musst den nächsten Schritt auf der Leiter der Umbrichii tun.“
„Nächster Schritt? Ich verstehe nicht, ich bin doch schon ausgebildet?!“
„Leonar du bist der letzte deiner Art, aber auch du bist nicht allwissend, oder vielleicht gerade deswegen. Die Traditionen und Riten, die du kennst, ehrst und für deine toten Brüder und Schwester verwahrst, sie sind nichts als Holz des Tores, das es zu öffnen gilt.“
„Ein Tor? Wohin, wohin führt es?!“
„ Zu dem was dein Volk als die Diluculi kennt und fürchtet, zu dem was unaussprechlich ist und doch in aller Gedanken verharrt, einem Schatten des Untergangs, die Ekstase der Dunkelheit.“
Leonar ließ sich von der Bank herabsinken. Diluculi, Diluculi, immer wieder hämmerte das Wort auf seinen Verstand ein. Sie waren legendäre Krieger, Rachedämonen ihres Gottes Blashko. Die Umbrichii waren ein sehr religiöses und tugendhaftes Volk, sie eherten ihren Gott in allen Maßen, doch wie in allen Kulturen gab es auch andere Zeiten, Verstöße gegen Regeln, gegen Gebote. Diluculi fanden diese Sünder, Ketzer oder Verräter und richteten sie in Namen ihres Gottes. Sie trugen schwarze Rüstungen aus den seltensten Materialien, bedeckt mit Stacheln und Klingen, und sie trugen Schwerter. Gebogene Klingen, so schärfer als jede andere Klinge und so finster wie die Finsternis selbst. Ihre Gesichter zierten Masken, Spiegelmasken mit Konturen, Mustern. Sie verzerrten das Spiegebild des Gegenübers, zeigten ihm seine böse Seite der Seele, sie waren schrecklicher als jede Schattenmaske. Diluculi wurden durch ihr Äußeres von vielen Kulturen, sollten sie in tödliche Situation geraten sein, welchen zu begegnen, für Drow gehalten. Leonar hatte nur einige Skizzen und Bilder über sie gesehen, und er konnte die Ähnlichkeit zu den Drow nicht absprechen. Generell waren die Umbrichii den Drow sehr ähnlich, doch er hatte nie herausgefunden woran das lag.
Diluculi, eine Legende, ein Alptraum selbst unter Schatten, und er sollte einer werden.
„Denk darüber nach Schüler, ich werde dich als bald wieder aufsuchen!“


Der Schattenmagus erhob sich und ging zu Idril, die schon in der Taverne auf ihn wartete
„Was ist mit dir?“, fragte sie besorgt, seine Augen waren noch leerer als sonst.
Er begann zu erzählen.
 
„Das ist schlechte Kunde...“ und Idril, die mit ihm eigentlich noch in der Seerose bleiben wollte, lehnte sich auf einen harten Stuhl zurück. Ihr Traum, in einem samtig weichen und bunten Seidenkimono gehüllt zu werden und sich auf einem Sofa neben einer Schale Trauben fallen zu lassen, war geplatzt.
„Wie schön das Leben dennoch sein kann, oder?“, schmunzelte sie. Leonar nickte und tat es ihr gleich. Idril reckte sich wohlig und brachte damit zum Ausdruck, dass es ihr wirklch gut ging. Sie nippte an einem Glas Bier, welches sie sich bestellt hatte und zupfte an dem Hühnchen, welches vor ihnen stand und packte sich eine Keule auf den Teller.
„Was ich mit dir besprechen wollte, ist relativ einfach. Ich will wissen, was du über die Gefährten weißt und wie du sie einschätzt.“ Idril lächelte verwegen. Diesen kleinen Gefallen würde er ihr doch tun, oder? Vor allem nachdem sie etwas für ihn getan hatte in dem Badezuber. Erneut zupfte sie an der Keule und ließ samtig weiches Fleisch in ihrem leicht verwegen lächelndem Mund verschwinden.
„Warum willst du das wissen?“, fragte Leonar. „Nun, sagen wir mal, mein Interesse ist von ganz besonderer Natur. Ich als Lichtwesen, beabsichtige mich mit den Schatten einzulassen und da ist es nur natürlich, dass man alles über seine Gefährten weiß.“
Leonar verstand zuerst nicht. Das war auch nicht nötig. „Du als Schattenmagi bekommst eine Menge mehr mit, als ich... also... nehmen wir mal an, ich würde dich über Arec, oder über unseren neuen Freund Dai'Amari oder Eleasar befragen wollen, was könntest du mir erzählen?“

Leonar nickte bedächtig. Das war also ihr Preis gewesen. „Warum?“, fragte er sie
„Du hast Arec das Vertrauen entzogen... ungewöhlich für diesen Krieger... ich frage mich, was es damit auf sich hatte... kannst du es mir erzählen? Ich will etwas über dich und das Schattenreich wissen Leonar.“ und ihre Augen wurden kullergroß und sie spielte die Naive.
„Du hast diese Art von Spielchen nicht nötig, Idril, also warum tust du das?“ „Antworte mir bitte, Leonar. Was kannst du mir über den Vorfall mit Arec berichten? Wenn du das tust, dann helfe ich dir bei dieser Diluculi-Sache!“
Leonar hob eine Augenbraue. „Ein Handel?“ „Wenn du so willst und ich es kann?!“ und Idril lachte verschmitzt und gab ihm einen Kuss, bevor in seinen Mund genussvoll ein Stück des zarten Hühnchens geschoben wurde und er zu kauen begann.
 
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Leonar nahm Platz.
„Nun Arec ist ein starker Krieger, zweifelsohne einer der besten Drow, den ich je kennengelernt habe. Aber eben dies ist ein zweischneidiges Schwert. Seine Kraft, seine Schläue, seine Führungsqualitäten, seine Herkunft, all diese Dinge bringen auch große und schwere Gedanken mit sich. Angst vor dem Versagen, die Suche nach seinem Platz in dieser Welt, und auch die vielen Feinde, die es zu bekämpfen gibt. Mein Anliegen war es ihn zu meinem Schüler zu machen, ihn auszubilden, er wäre wahrlich mächtig geworden. Aber er kann es nicht kontrollieren, es würde ihn und uns vernichten. Arec trägt Dämonen in sich, die er erst bezwingen muss.“
„Woher wusstest du, dass er es ist den zu ausbilden musst?! Ich meine vor einiger Zeit, dachtest du ich wäre es. Was verbindet mich und Arec so sehr?“. Leonar musste Lachen, sah sie doch das Offensichtliche nicht. Sie stand vor einem riesigen goldenen Tor eines Schlosses und suchte den Eingang.
„Ihr seid Drow, nichts weiter.“ Idril verschluckte sich halb an einem Stück Fleisch und blinzelte verlegen.
„Und warum ausgerechnet wir Drow? Warum nicht ein Zwerg oder Mensch?“
„Ich weiß es nicht, es muss etwas damit zu tun haben, dass wir uns so ähnlich sehen, vielleicht reagieren auf den gleichen Magiefluss. Ich weiß nur, dass in meinem Buch immer stand, ich solle einen Drow finden und ausbilden, alles andere wäre vergebliche Mühe. Memento Morie hat mich nie enttäuscht, es leitet mich seit je her immer in die richtige Richtung. Es mag komisch klingen aber ich vertraue ihm.“
„Zeigst du mir das Buch mal“,fragte sie höflich.
„Es würde dir nichts bringen. Selbst wenn ich den geheimen Schutzzauber für dich öffnen würde, die Seiten wären leer für dich. Und wenn sie nicht leer wären, könntest du unsere Schrift nicht lesen.“
Idril verstand und nickte.“ Alles sehr auf dich zurecht geschnitten“,lächelte sie.
„Ich bin der letzte, wenn ich scheitere ist unsere Kultur entgültig vernichtet“.
Die Drow spürte, dass er traurig wurde. Diese Welt beheimatet viele Wesen, doch niemand der so war wie er, ein dunkler Reisender auf der Suche nach zu vielen Fragen. Idril fragte sich ernsthaft, ob Leonar wirklich erst 26 Jahre alt war. Schließlich ging er selbst nur davon aus,weil er sich an nichts anderes erinnerte. Vielleicht irrte er seit Jahrhunderten durch diese Welt, ohne es zu wissen, und vielleicht würde er noch weitere Jahrhunderte weiter irren. Wenn sie und die anderen vermutlich längst tot waren, würde er noch immer nach Antworten suchen. In gewisser Hinsicht hatte dies eine tragische Komik.
„Nun meine Liebe, was willst du über mich und das Schattenreich wissen?“
„Alles was du mir zu anvertrauen bereit bist“.
„Nun“,holte er aus.“ Das Schattenreich ist die Welt unseres Gottes Blashko, seiner Diener und der Schatten der Toten. Immer wenn ein Wesen stirbt geht sein Schatten in den Umbriko, den Schattenfluss über. Dort wird der Schatten auf ewig umherirren und mit der Zeit anfangen verrückt zu werden, gierig nach einem neuen Besitzer; daher ist es für andere so gefährlich das Schattenreich zu betreten. Überall lauern wimmernde Schemen, die sich auf alles stürzen, dass eine Verbindung zum Dasein hat. Am Ende des Flusses liegt das Schloss unseres Gottes, ein riesige Festung aus schwarzen Marmor, welches ständig seine Form ändert. Die Gänge sind Labyrinthe, verlaufen in unmöglichen Winkeln und Formen, drehen sich wie es ihnen beliebt und sie leben.“
„Die Wände leben?“,fragte Idril entsetzt.
„Es lieg daran, das auch in den Steinen Schatten hausen. Es sind die ältesten, seit Äonen der Zeit tot, wahnsinnig und extrem tödlich. Auf dem Weg zum Thronsaal werden sie immer größer und gefährlicher. Den Saal selbst hat noch nie jemand gesehen oder gar betreten. Legeden erzählen, dass es ein Raum so groß wie die Wirklichkeit sei und ein Chor aus Tausend Stimmen auf einen niederprassele. Einige Gelehrten vermuten das Blashkos Stimme dermaßen erhaben ist, dass er sich wie Tausende anhört.“
„Und der Rest der Schattenwelt, Gibt es noch andere Orte?“.
„Nur sehr wenige. Der Hauptteil ist eine schwarze Einöde in der man sich verlaufen muss. Es gibt noch den Finsteren Steg, dort wo Charon mit seiner Fähre wartet. Doch dies ist mehr symbolisch, da Charon immer gegenwärtig ist und über alle Schatten wacht. Im Grunde ist Charon auch nicht sein Name. Als ich in Blashkos Festung gefnagen war, sagte er mir und Arec, dass er viele Namen bekomme haben, ihm Charon aber am besten gefiel. Sein wahrer Titel ist unaussprechlich.
Dann gibt es noch das kleine namenlose Mädchen, das immerzu spielen will. Man sagt, es seien die Schatten vieler kleiner Kinder, die zu früh den Tod fanden. Mehr Diener Blashkos kann auch ich nicht nennen, obwohl es noch viele andere gibt.“
„Danke, das war sehr interessant und Aufschlussreich. Aber was ist mit dir. Ich weiß im Grunde so wenig über dich.“
„Ich bin der Umbrichii, ein ausgebildeter Schattenmagus. Ich bereise die ganze Welt auf der Suche nach einer Möglichkeit mein Volk zurückzuholen und seinen Mördern die gerechte Strafe zu kommen zu lassen. Nach meiner Empfindung bin ich 26 Jahre alt, doch ich befürchte, das ich mich in diesem Punkt gewaltig irre. Zwar hat Charon mir den Fluch genommen, jeden Morgen den Vortag zu vergessen, aber erst ab einem bestimmten Zeitpunkt. Ich weiß nicht wie alt ich bin, wie lange meine Reise dauert, aber ich weiß dank meines Buches wo ich überall bereits war. Und anhand daran erkenne ich, dass ich vermutlich sehr viel älter als 26 bin. Selbst wenn ich permanent in den Schatten gereist wäre, es wäre schlichtweg unmöglich, dass in dieser Zeit zu schaffen.“
„Dann hoffe ich aber, dass dir dein jugendlicher Körper noch erhalten bleibt“,schnurrte Idril und leckte sich genüsslich, das Fett von den Fingern.
 
Idril nickte bedächtig. „Ich halte Arec für gefährlich. Er ist unberechenbar und launisch. Er ist ein wahrlich guter Kämpfer und unsere einzige Chance im Kampf gegen das, was noch kommen mag zu bestehen. Weil er Drow ist. Doch es wäre fatal, nur auf ihn zu setzen. Wohin das führt, weißt du ja bekanntlicherweise schon.“ Idril lächlte zuckersüß und wischte sich die Hände an einem Tuch ab. „Ich halte auch viel von Dai'Amari.“ Leonar zuckte. „Aus einem einfachen Grund. Auch er ist unberechenbar und zögert keine Sekunde um zu töten.“ „So so?“ „Ja. So so.“ Idril stützte ihre Hand aufs Kinn. „Was ist mit Eleasar, der Arec unter Kontrolle bringen will?“, lachte Leonar und schaute sie an. Einen ihrer Finger ableckend. „Eleasar wird es schaffen. Drow haben Respekt vor einem Lich. Wesen, die den Tod überwunden haben.“ „Warum du nicht?“ „Ich bin zwar Drow, doch nicht so eine wie Arec. Man könnte sagen, ich bin das Gegenteil von ihm. Er ist das Dunkle, ich bin das Licht. Ich weiß das, du weißt das, nur er ... nunja. Er hat es noch nicht begriffen.“ Idril lachte laut auf.

„Was willst du damit sagen?“ „Ich will damit sagen, dass wenn Arec und ich zusammen kämpfen, wir siegreich hervorgehen werden – und nur dann. Solange er es allerdings nicht begreift, sind wir machtlos. Du weißt, Licht kann ohne die Dunkelheit nicht existieren und aus dem Licht in der Dunkelheit erscheint der Schatten?“
Vielleicht würde das Leonar ein wenig helfen im Bezug auf die Diluculi, doch sie war sich nicht sicher. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich es Arec jemals begreiflich machen kann. Er lässt mich ja nicht mehr an sich heran.“ „Ja, ich weiß.“, meinte Leonar „Und es hat auch etwas mit mir zu tun.“ „Ja. Hat es. Doch Eleasar, könnte es schaffen ihn davon zu überzeugen. Wir brauchen seine Kraft und Macht.“ Leonar nickte sehr bedächtig. „Wir drei sind unzertrennlich verbunden?"
„Ganz genau.“ meint Idril und zieht ihren Finger wieder aus seinem Mund.
„Was schlägst du also in Bezug auf Arec vor?“ „Wir warten ab, wie sich die Sache mit Eleasar entwickelt.“ „Wir verstehen uns...“ lächelte Idril.
 
"Menschenstädte." Arec sprach wahre Worte. Die langen Jahre, in denen sich die Dünnblüter mit den Fremdkindern paarten und so immer weniger als Menschen angesehen werden konnten, hatten moralischen und geistigen Verfall gebracht. Gerne hätte Morachin sie verändert, aber das wäre ein Pfad ohne Zukunft gewesen.
Sei's drum. Die Anwesenheit der Gestaltwandler vereinfachte die Situation. Es bedeutete, dass ihr Gegner zumindest Morachin bekannt war. Es ersparte ihnen die Notwendigkeit, alle Zeugen zu beseitigen - die Gildenmitglieder waren schon tot und... wenn Morachin den Kommandanten der Gestaltwandler beseitigte...

... den dai'Amari, der sie befehligte...

... würden auch sie sterben. Sie waren so geschaffen, nicht das kleinste Stück Unabhängigkeit gewährte die "Eroberung" den Schöpfungen ihrer Fleischzauberer. Wenn die Herren starben, starben auch die Diener. Und einen weiteren praktischen Aspekt gab es noch.
So, wie man es ihm beigebracht hatte, berührte Morachin die Stirn Ainils mit Zeige- und kleinem Finger. Jeder Gestaltwandler war in der Lage, seine Erinnerungen mit einem echten Menschen zu teilen, der den richtigen mentalen Kniff beherrschte, auch nach seinem Tod. Mit einem Ruck zerschmetterte der Schnitter die Wälle um den Geist Ainils und schubste seine eigenen Gedanken zur Seite, um den Strom des Wissens frei fließen zu lassen.
"Gut", urteilte Morachin. "Sehr gut. Ainils Erinnerungen sagen mir, dass der Splitter definitiv im Schatzgewölbe ist - aber verborgen. Es wird dort einen gut versteckten Geheimmechanismus geben, vermutete er. Weiterhin ist das ganze Versteck mit einem unscheinbaren Kontor am Hafen verbunden, aber wegen eines Fehlers im Getriebsystem lassen sich die Tore nicht mehr öffnen. Dem geistigen Bild nach zu urteilen wird auch Waffengewalt nicht helfen. Das Labyrinth, durch das wir hierher gekommen sind, ist inzwischen wieder geflutet. Ich habe aber auch erfahren, von wo aus man die Tür öffnen und das Wasser ablassen kann. Am selben Ort befindet sich auch der Anführer dieser Wesen - wenn er stirbt, sterben auch seine Untergebenen."
Morachin erhob sich. Für ihn war offensichtlich, dass er dem dai'Amari alleine gegenübertreten musste. Wenn seine Gefährten dabei waren, konnte das Fragen aufwerfen, die er einfach nicht beantworten durfte, nicht gegenüber Dünnblütern und Fremdkindern. "Um den Anführer kümmere ich mich - es wird nicht lange dauern. Durchsucht ihr das Schatzgewölbe. Im Gang davor patrouillieren zwei gewöhnliche Gestaltwandler, im Inneren sucht ein älterer Hauttänzer nach dem Splitter. Nehmt euch vor ihm in Acht, er beherrscht die Kunst der Illusion und wird versuchen, eure Haut zu stehlen, wenn er euch berührt - wortwörtlich." "Wo liegt dieses... Gewölbe?", erkundigte sich Ryan. "Von der Tür aus rechts, eine Pirouette drehen und dann eine Wendeltreppe ganz nach unten - sie müsste am Ende des Korridors liegen.
"Wozu die Pirouette?", fragte Ryan noch, aber Arec hatte drängendere Sorgen. "Ich würde es vorziehen, wenn ihr euch nicht absondern würdet, dai'Amari-sera. Wir könnten euch gegen diesen Hauttänzer gebrauchen." "Ihr werdet das auch ohne meine Hilfe schaffen, mit Zucker und zahlenmäßiger Überlegenheit. Falls es euch tröstet, ich werde mich mit vieren dieser Viecher schlagen müssen." "Dann..." "Arec, es ist sehr kompliziert und ihr müsst darauf vertrauen, dass ich meine Gründe habe. Und ich garantiere dafür, dass ihr und eure Freunde lebend und gesund diesen Ort verlassen werdet." "Eure Gründe." Eine Spur von Unglauben. "Alternativ könnte ich mir auch eine lange und ausgefallene Erklärung einfallen lassen, aber die wäre eben dreist gelogen. Ihr helft mir wegen der Schuld der Drow gegenüber Qudisharan. Tut, worum ich euch bitte und ich stehe in eurer Schuld."
 
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Der Drow nickte und nahm den Schlüssel für das Schatzgewölbe entgegen. "Ok Vorwärts Leute! Je eher wir diesen Splitter finden, desto eher kommen wir hier raus." Es war ihm mehr als unwohl Morachin allein zu lassen, brauchte er ihn ja noch für seine "persönlichen Ziele". Der Trupp setzte sich - schnitterlos - in Bewegung. Hauttänzer.... überlegte er. Plötzlich stoppte Zohani, welche ganz vorne ging. "Was ist ... oh" meinte Thor. "Sackgasse", ergänzte die Söldnerin. "Dieser dürre Sensenmann hat uns reingelegt!" witterte der Ex-Slayer und wollte Anstalten machen etwas zu spalten. "Ruhig Thorgrimm. Ich vertraue ihm. Er würde nicht lügen, wenn er von uns gut behandelt wurde." Der Zwerg brummte in seinen Bart. "Die Pirouette!", warf Ryan ein und stellte sich ans Ende des Ganges. Etwas verdutzt sahen die Anderen zu, wie er, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Pirouette vollführte, was mehr als lächerlich aussah, aber die Lösung ihres Problems war. Der Boden unter Ryan gab nach und es entfaltete sich eine Wendeltreppe ins Dunkle nach unten. Der junge Waldkrieger kratze sich triumphierend an der Nase. Thor sah Arec mit großen Augen fragend an. Dieser zuckte jedoch nur grinsend mit den Schultern und ging auf die Treppe zu. Der Bärtige beäugte den Gang von dem aus sie gekommen waren. Dieser Ort wurde ihm von Minute zu Minute suspekter. "Thor, kommt endlich!“, rief der Drow nach.

Als dieser wieder zur Gruppe aufgeschlossen hatte wartete sie bereits hinter eine Ecke beobachtend. "Was ist..." wollte Thor fragen, aber Zohani hielt ihm schnell den Mund zu. "Die Gestaltenwandler" flüsterte Arec ohne diese aus den Augen zu lassen. "Überlasst sie mir!" drängte der Zwerg. Der Nachtläufer drehte sich um und strahlte ihn hinterhältig an. "Genau das werden wir tun! Du und Zohani beseitigt diese Grauhäutigen, während ihr sie in Schach haltet stürme ich mit Ryan von hier hervor und in das Schatzgewölbe. Der Hauttänzer wird uns nicht erwarten." Ryan schluckte. "Warum kann ich nicht einen von den Gestaltenwandlern bekommen? Warum muss ich gegen dieses Vieh kämpfen was mir die Haut ...stiehlt" Der Drow schüttelte den Kopf. "Wirst du nicht. Ich kämpfe gegen ihn. Du sucht den Splitter. Deine Fähigkeiten der Beobachtung ist hier von großem Wert. Wenn man im Wald auf wächst, kann ich mir vorstellen, muss man schnell und gut Dinge finden, wie kleine Hinweise für den Weg." Ryan fühlte sich besser. Dinge finden konnte er gut. Der Zeitdruck war zwar etwas hinderlich, aber damit kam er klar. "Noch Fragen?" - "Ja!" antwortete Zohani, „Was ist, wenn du nicht stark genug bist gegen den Hauttänzer? Du hast ja nicht mal eine Waffe!" - "Nun," entgegnete ihm Arec. "Daher hoffe ich, werdet ihr schnell genug sein mir zu helfen. Ich kann auf mich aufpassen und meine Klauen wären eine ausreichende Waffe, wenn ich ihn berühren könnte. Da Morachin uns davor jedoch gewarnt hat, werde ich ihn nur beschäftigen, bis ihr da seit." - "Das ist verdammt riskant! Was wenn was schief geht?" Arec seufzte kurz. "Wird es nicht. Risiko gehört zu meiner Berufung. Nachtläufer leben immer mit Risikos und Drow untereinander sowieso!" Diese Antwort musste Zohani reichen, was es auch zu tun schien. Arec schaute noch einmal zu den Wachen und passte den Moment ab, wo sie beide in eine andere Richtung sahen! "LOS!"
 
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