RyuKazuha
Ehrbarer Bürger
Schritte hallten vor der Tür, jemand räusperte sich, sowohl Rhianon als auch Ryu sahen auf. "Verehrte Gäste, der Fürst ist bereit euch zu empfangen." wurde durch die geschlossene Tür hindurch verkündet. Offenbar hatte Ramiel seine Untergebenen gelehrt, nicht einfach so in die Gemächer anderer hinein zu platzen, eine durchaus angenehme Überraschung für Ryu. "Einen Augenblick." erbat er sich von dem Boten und ließ Rhianon aufstehen. Im Gegensatz zu ihr hatte er sich nicht gewaschen, sondern sich auf magischen Wege gereinigt und in eine elegante beschlagene Lederüstung elfischer Machart gekleidet, unter der er ein Hemd und Beinlinge aus schwarzem Samt trug. Ein Drachenstern zierte unauffällig die Schnalle seines Gürtels und die Brosche, die den Dunkelblauen Überwurf des Kazuha auf der linken Schulter zusammen hielt.
Der Diener vor der Tür verneigte sich erfürchtig, als die Herrschaften ihm entgegen traten. Er war von der Wandlung der zwei verschmutzten Reisenden in hochwohlgeborene Juwelen sichtlich überrascht. "Führt uns zu eurem Herrn." wies Ryu mit sanfter, von natürlicher Autorität durchflochtener Stimme an und folgte dem Diener anschließend durch die Festung. Rhianon hatte sich auf seiner linken Seite unter gehakt und stand ihrem Gemahl in Eleganz und Würde keinesfalls nach.
So machte der Auftritt des Paares denn auch auf Ramiel gehörigen Eindruck, dessen Tronsaal zwar prächtig geschmückt war, jedoch im Angesicht der beiden Gesandten zu verblassen schien. Der nicht gerade selbstbewusste Fürst ließ sich nur zu leicht von der fremdartigen Eleganz des Elfen und der Gestaltwandlerin gefangen nehmen und saß eine gute halbe Minute mit offenem Mund da, eher er sich an seinen Stand erinnerte und sich räusperte. "Ihr seid also, äh, die Gesandten des Wolfsclans?" fragte er. Die rechte Armlehne seines Throns trug im Moment den Hauptteil seines gewichtes, weil er sich darauf gefletzt hatte. Ryu nickte. "Das ist richtig, Fürst Ramiel. Dies ist..." Ramiel winkte ab. "Ich weiß wer ihr seid." fauchte er. "Was ich nicht weiß ist, wieso ihr hier seid. Wolfspack hat auf meinem Land nichts zu suchen." Ryu musterte den Fürsten. "Euer Land endet 20 Meilen von hier an der Grenze des Rotbruchs. Ich bin mir sicher das die Wölfe es nicht betreten, wenn sie nicht müssen, doch auf dem Weg hierher begegneten uns eure Holzfäller schon 60 Meilen von hier im Hain der Stille und eure Preise fürs Wolfsfell treiben die Jäger bis hinauf an die Silberspitze." Ramiel lachte. "Na und? Was kümmert es mich, wo die Jäger meine Felle erbeuten? Ich habe verbündete die Holz und Felle in großer Zahl brauchen und die Wölfe in meinen Wäldern fallen immer wieder meine Bauern an, ich kann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, warum sollte ich es nicht tun?"
"Trübe Wolken verhängen dein strahlendes Lächeln." hallte es durch Milianras Traum. Sie sah sich um, stand auf der Ebene, die ihr schon bekannt war, mit den sanft ansteigenden Hügeln bis zum Horizont. Anders als beim letzten mal lagen dichte Nebelschleier über dem Grün und ließen alles trist, fast schon leblos wirken. "Maenas?" fragte sie in die Schaden hinaus. "Seid ihr das?" Wer sonst konnte es sein?
In den Dunstwolken erschien ein Schatten, erst ganz zart, dann dunkler, sie hörte leise Schritte auf knirschendem Kies. Die Gestalt des geheimnissvollen Mannes trat aus dem Nebel, seine Haare waren nass, genau wie sein Gewand von kristallklaren Tröpfchen überzogen. Seine strengen Züge schmückte ein würdevolles Lächeln, welches Spuren von Mitleid und Hilfsbereitschaft erkennen ließ. "Du bist durcheinander." stellte der weißhaarige Mann fest. Milianra nickte und ließ sich auf einen Baumstamm sinken. "Das ist wahr, ich..." Sie stockte. "Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll, und ich... habe Angst." Maenas stützte sich auf den Stab, den er in der Rechten mit sich führte. "Angst um Zohani." erriet er. Milianra nickte und gab kleinlaut zu: "Nur um sie." Der Weißhaarige schmunzelte. "Du solltest dir dein Misstrauen gegenüber Arec genauso bewahren wie dein Vertrauen zu Zohani. Aber vor allem solltest du Vertrauen zu dir selbst fassen, junge Hochelfe." Sie sah ihn an. "Wie meint ihr das?" Er zuckte die Schultern und drehte sich weg, um den sich legenden Nebel zu betrachten. "Warum zweifelst du an deinem eigenen Misstrauen? Und warum zweifelst du daran, deine Lieben beschützen zu können?" fragte er nach einer Pause. Milianra senkte den Kopf. "Ist es weil deine Magie so schwach ist?" Ihre Augen weiteten sich, sie ballte die Fäuste so hart, dass die Knöchel weiß hervor traten. Maenas drehte sich wieder um und sah sie an. "Du bist eine Elfe ohne Magie, und darum bist du nicht mit dir selbst im reinen. Wie kannst du eine Elfe sein, wenn du keine eigenen Magie hast?" Milianra wurde von ihren Tränen überwältigt, doch sie weinte still. Maenas legte ihr die Hand auf den Kopf. "Du bist anders, aber du bist nicht weniger als andere deines Volkes. Deine Magie ist stark, aber sie ist anders, als jene die du kennst. Komm, es ist Zeit, mehr über dich zu lernen."
Der Diener vor der Tür verneigte sich erfürchtig, als die Herrschaften ihm entgegen traten. Er war von der Wandlung der zwei verschmutzten Reisenden in hochwohlgeborene Juwelen sichtlich überrascht. "Führt uns zu eurem Herrn." wies Ryu mit sanfter, von natürlicher Autorität durchflochtener Stimme an und folgte dem Diener anschließend durch die Festung. Rhianon hatte sich auf seiner linken Seite unter gehakt und stand ihrem Gemahl in Eleganz und Würde keinesfalls nach.
So machte der Auftritt des Paares denn auch auf Ramiel gehörigen Eindruck, dessen Tronsaal zwar prächtig geschmückt war, jedoch im Angesicht der beiden Gesandten zu verblassen schien. Der nicht gerade selbstbewusste Fürst ließ sich nur zu leicht von der fremdartigen Eleganz des Elfen und der Gestaltwandlerin gefangen nehmen und saß eine gute halbe Minute mit offenem Mund da, eher er sich an seinen Stand erinnerte und sich räusperte. "Ihr seid also, äh, die Gesandten des Wolfsclans?" fragte er. Die rechte Armlehne seines Throns trug im Moment den Hauptteil seines gewichtes, weil er sich darauf gefletzt hatte. Ryu nickte. "Das ist richtig, Fürst Ramiel. Dies ist..." Ramiel winkte ab. "Ich weiß wer ihr seid." fauchte er. "Was ich nicht weiß ist, wieso ihr hier seid. Wolfspack hat auf meinem Land nichts zu suchen." Ryu musterte den Fürsten. "Euer Land endet 20 Meilen von hier an der Grenze des Rotbruchs. Ich bin mir sicher das die Wölfe es nicht betreten, wenn sie nicht müssen, doch auf dem Weg hierher begegneten uns eure Holzfäller schon 60 Meilen von hier im Hain der Stille und eure Preise fürs Wolfsfell treiben die Jäger bis hinauf an die Silberspitze." Ramiel lachte. "Na und? Was kümmert es mich, wo die Jäger meine Felle erbeuten? Ich habe verbündete die Holz und Felle in großer Zahl brauchen und die Wölfe in meinen Wäldern fallen immer wieder meine Bauern an, ich kann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, warum sollte ich es nicht tun?"
"Trübe Wolken verhängen dein strahlendes Lächeln." hallte es durch Milianras Traum. Sie sah sich um, stand auf der Ebene, die ihr schon bekannt war, mit den sanft ansteigenden Hügeln bis zum Horizont. Anders als beim letzten mal lagen dichte Nebelschleier über dem Grün und ließen alles trist, fast schon leblos wirken. "Maenas?" fragte sie in die Schaden hinaus. "Seid ihr das?" Wer sonst konnte es sein?
In den Dunstwolken erschien ein Schatten, erst ganz zart, dann dunkler, sie hörte leise Schritte auf knirschendem Kies. Die Gestalt des geheimnissvollen Mannes trat aus dem Nebel, seine Haare waren nass, genau wie sein Gewand von kristallklaren Tröpfchen überzogen. Seine strengen Züge schmückte ein würdevolles Lächeln, welches Spuren von Mitleid und Hilfsbereitschaft erkennen ließ. "Du bist durcheinander." stellte der weißhaarige Mann fest. Milianra nickte und ließ sich auf einen Baumstamm sinken. "Das ist wahr, ich..." Sie stockte. "Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll, und ich... habe Angst." Maenas stützte sich auf den Stab, den er in der Rechten mit sich führte. "Angst um Zohani." erriet er. Milianra nickte und gab kleinlaut zu: "Nur um sie." Der Weißhaarige schmunzelte. "Du solltest dir dein Misstrauen gegenüber Arec genauso bewahren wie dein Vertrauen zu Zohani. Aber vor allem solltest du Vertrauen zu dir selbst fassen, junge Hochelfe." Sie sah ihn an. "Wie meint ihr das?" Er zuckte die Schultern und drehte sich weg, um den sich legenden Nebel zu betrachten. "Warum zweifelst du an deinem eigenen Misstrauen? Und warum zweifelst du daran, deine Lieben beschützen zu können?" fragte er nach einer Pause. Milianra senkte den Kopf. "Ist es weil deine Magie so schwach ist?" Ihre Augen weiteten sich, sie ballte die Fäuste so hart, dass die Knöchel weiß hervor traten. Maenas drehte sich wieder um und sah sie an. "Du bist eine Elfe ohne Magie, und darum bist du nicht mit dir selbst im reinen. Wie kannst du eine Elfe sein, wenn du keine eigenen Magie hast?" Milianra wurde von ihren Tränen überwältigt, doch sie weinte still. Maenas legte ihr die Hand auf den Kopf. "Du bist anders, aber du bist nicht weniger als andere deines Volkes. Deine Magie ist stark, aber sie ist anders, als jene die du kennst. Komm, es ist Zeit, mehr über dich zu lernen."
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