RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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WIE konnte Arec das wissen?!
Ryans Gedanken rasten, überholten sich und stolperten, jedoch war er zu keiner anderen, klaren Überlegung fähig als - Wie? Woher?
Als er merkte dass er mit offenem Mund dasaß, klappte er seine Kinnlade hoch und schloß für einen kurzen Moment die Augen um sich zu orientieren.
Arec schien einer dieser Leute zu sein, bei denen jede Antwort, mehrere neue Fragen aufwarf.
Sie würden alle gestellt werden, aber nicht hier, nicht jetzt.
Das Glas das Ryan noch immer in der Hand hielt, trank er mit einem Schluck aus, schenkte sich jedoch nicht mehr ein.
Statdessen stand er auf und empfahl allen eine gute Nacht.
Es war spät, er war müde und alles was gesagt werden sollte, würde besser von munteren und fröhlichen Leuten ausgesprochen.
 
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Kaum hatte Ryan den Raum verlassen, kam Bewegung in den bisher in seiner charakteristisch unbeweglichen Haltung in der Ecke des Raumes befindlichen Untoten. Er wandte sich Arec zu und maß ihn mit dem wie immer schwer zu deutenden, weil augenlosen Blick, während er sich ihm telepathisch mitteilte.
Ganz ausgezeichnete Antworten, Arec Da'liiras. Allein.. meine Frage habt ihr damit offen gelassen. Aus welchem Grund sendet man die Blutjäger, verwendet kostbare und geheime Resourcen wie den Fluch der Dürre und riskiert die dauerhafte Feindschaft gewiss nicht machtloser Individuen, die eine reale Chance hätten, Iz'nar zu töten?
Eine persönliche Fehde mit dem Anführer der Blutjäger? Unwahrscheinlich, unwahrscheinlich.. Arec wuchs sich allmählich zu einem echten Enigma aus. Eine Nebenwirkung seiner fremdartigen Magie? Er musste die Notizen der Zauberin zu diesem Thema konsultieren. Wenn aber Schattenmagie Paralellen zur Invokation der Tiefen hatte, so war dies eigentlich logisch. Rätselhaft war bezogen auf die Tiefenrufer noch ein Euphemismus.
Was verbergen sie? war die Frage, die sich stellte im Angesicht Arecs und seines Meisters.
 
Eine bunte Ebene voller Blumen tat sich vor ihr auf. Eine bunte schöne Wiese aus sattem Grün und mit dem schönsten und fantasievollsten Farben. Eine Pracht. Es war ein Hochplateau. Ringsherum die zerklüfteten Berge und Drachen in der Höhe, die sich mit den Wolken mischten.

In der Ferne, ein stiller friedvoller Bergfried - einer Burg gleich - in den Fels gehauen und eins mit ihm. Ein Flusslauf schlängelte sich unter ihm hindurch. Keine Ödnis mehr, keine Wüste - Idril hatte ihr Seelenheil gefunden. War eins mit sich und ihrer Umgebung. Ausgeglichen, respektvoll und vornehm.

Sie drehte sich um. Sah durch Leonars Maske und wurde von Klauen erfasst, die sie wieder nach oben zogen. Hinaus aus dieser Ebene, hinfort von dem Bergfried, weg von den Drachen... zurück...

in die Realität.

Als ihre Augen wieder an Klarheit gewonnen hatten und sie blinzelte reichte ihr Leonar ihr Glas zurück. Sie atmete noch tief den wohligen Duft des Krautes ein, doch einen weiteren Zug, würde sie nicht noch einmal nehmen. Sie war zurfrieden mit dem, was sie erlebt hatte. Erzählte Leonar ruhig davon und nahm einen weiteren Schluck des guten Getränkes. Fühlte sich entspannt und wohl. Es war schön, für einen Moment der Realität entfliehen zu können und sich selbst zu finden. Es war gut, für einen Augenblick zur Ruhe zu kommen. Die Ruhe, die sie sich wohl alle verdient hätten.
 
Der Nachtläufer wand sich an den mentalen Eindringling. Mein Herr Magus Maximus. Ich rate euch Abstand von dieser Art der Kommunikation bei mir zu nehmen. Meine Gedanken sind gefährlich... gefährlich das ihr ihnen Wissen entlocken könntet, was eurer Dasein zu beenden hervorrufen könnte. Nicht durch meine Hand oh nein, sondern durch die Spitze dieser Pyramide, welche uns verfolgt. Auch Drow haben Heeren." Eleasar nutze seinen Stab um sich abzustützen. Er sagt nichts, sah Arec einfach an. Ein leerer Blick und zugleich Selbiger der etwa sagte: "Wenn-ihr-immer-in-Rätseln-sprecht-wird-euch-niemand-der-minderen-Geistest-ist-verstehen,-aber-bedenkt-das-ihr-hier-das-Wissen-von-den-Gefügen-der-Welt-in-diesem-untoten-Körper-vor-euch-habt-und-aber-damit-nichts-erreichen-könnt.-Sagt-warum-die-Blutjäger-diese-Hetzjagd-veranstalten!" Der Drow nickte. „Vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätten die Blutjäger von Beginn an geschickt...anderseits... wären die Blutjäger nie durch den Schattenpfad gekommen. Zudem habe ich jetzt ein Grund.. einen Grund Iz’nar zu töten!". Schattenfeuer flackerte kurz hinter Schattenmaske auf.

Arec ging an Eleasar vorbei und klopfte im auf die Schulter. "Mein Ehrerbietung an euch." Seine Schritte lenken ihn zur Rezeption. Da rief er noch zu einem Diener, der inzwischen wieder aus seiner Ohnmacht erwacht und seinen Dienst wieder auf genommen hatte: "Einen neuen Humpen des besten Biers für den Zwerg.. auf meine Kosten!" Hinter ihm brummte etwas erfreut. Er ging ruhigen Schrittes den Gang zur Anmeldung des Gasthauses. In einer kleinen Tasche zückte er den Zettel von Larale. Die Worte versetzten ihn zurück. Arec biss die Zähne zusammen und knurrte. Seine Hand zerdrückte den Zette. "Sie wünschen..?" Der Drow wand sich zur Seite. Der junge Feuerelf sah ihn erwartungsvoll an. "Ich habe vorhin eine Dachterrasse auf diesem Hause gesehen. Ist diese betretbar?" Sein Gegenüber nickte. "Natürlich. Die Treppe hoch, den Gang zur Linken entlang und erneut die Stufen empor." Ein anerkennendes Nicken war dafür sein Dank. Fast trottend schleppte sich der Drow zum Häuserdach. Die Nacht lag still über Qudinar. Er war alleine auf dem sehr geräumigen Plateau. Einige Bänke standen dort. Der eine, oder andere Tisch mit Stühlen war aufgestellt und hier und da dekorierte ein grüner Busch in einem großen Blumentopf das Bild. Arec ging zur Mitte und setzte sich im Schneidersitz nieder, die Tür zum Gasthaus vor sich. Sogleich schloss er die Augen und atmete tief. Er begann zu meditieren.

Unterdessen legte Morachin ein Gesicht aus Besorgnis und Verwunderung auf, welches in Skepsis grenzte. "Sie sind wirklich sehr seltsam findest du nicht...? Hm?.. Oh ja das ist eine gute Idee!" Er hob den Arm: "Eine Portion M'jin für mich!"
 
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Seit dem Vorfall mit den Holzfällern waren nun schon zwei Tage vergangen, immer weiter erstreckte sich der Wald, doch hätten die beiden sich die Mühe gemacht auf einen der Bäume zu klettern, hätten sie die Burg von Fürst Ramiel bereits gesehen. Es stand etwas erhöht auf einem Hügel und aus strategischen Gründen war dieser komplett gerodet worden. Vom Wald aus hätte man trotzdem nur die zwei stattlichen Türme der Feste aus dem Baummeer herausragen sehen. Doch die zwei Reisenden wussten wohin sie gehen mussten und heute Abend würden sie eintreffen, wenn der Weg sie nicht noch langsamer macht, als es im Wald an sich üblich war.
Ryu und Rhia ritten schweigend hinter einander und hingen ihren Gedanken nach. Plötzlich hob Rhia den Kopf und sprach aus, was sie schon die ganze Zeit beschäftigte.
„Was wollen wir denn tun um unsere Forderungen durch zu setzen? Warum sollte er sich von uns das Holz kaufen oder woanders her holen wenn er es sich einfach nehmen kann? Wir können nicht überall sein, der Wald ist groß und er kann uns sehr leicht wirklich schwer treffen, wenn er weiß, was er tun muss.“ Sie seufzte.
„Mach dir keine Sorgen, wir werden schon den rechten Ton treffen, du weißt doch selbst das Ramiel ein Feigling ist, der immer den Weg es geringsten Widerstandes gehen wird. Wir müssen nur wissen, was ihn so sehr auf Konfrontation mit dem Clan treibt. Wenn wir mehr Druck aufbauen wird er nachgeben und außerdem hast du ja ganz Recht gesagt, dass der Drachenclan euch helfen wird, genau wie viele andere, die mit euch in Handel und Freundschaft stehen. Unsere lange Reise damals hat sich doch gelohnt oder nicht?“
„Sicher, nur Handel und Krieg sind zwei sich fast ausschließende Systeme.“
„Du wirst sehen, dass wir es schaffen werden, ich bin ja auch noch da.“ er lächelte ihr aufmunternd zu.
Sie nickte und die beiden ritten wieder schweigend weiter.

Als die Dämmerung sich langsam herabzusenken begann, standen sie am Beginn der Rodungszone und nutzen nun eine etwas holperige Straße, um zum Tor zu gelangen. Normal hätte das Tor am Tag offen gestanden, um die Dorfbewohner der umliegenden sehr kleinen Dörfer in den Burghof und ihre Geschäfte erledigen zu lassen. Doch es war verschlossen und schien heute auch nicht geöffnet worden zu sein.
Das schien der Wölfin mehr als merkwürdig, zumal die Zinnen ausgebessert worden waren und überall mehr Bewaffnete an den Mauern standen, als unbedingt notwendig gewesen wäre.
Man hatte sie also schlage gesehen, als sie am Tor anlangten und anklopften. Eine kleine Luke wurde geöffnet und ein Mann mit einer großen Warze auf der Nase, der äußerst missmutig drein guckte fuhr sie an, was sie der wollten und wer sie glauben das sie wären und das sie am besten verschwänden bevor er heraus käme, um sie zu vertreiben.
„Wir sind Gesandte vom Wolfsclan und wir wollen mit Fürst Ramiel in wichtiger Angelegenheit sprechen.“ unterbrach die Meisterin der Wölfe ihn unsanft, „und wenn ihr weiter so herumpöbelt, werde ich dem Fürsten davon berichten, wenn ich mit ihm spreche und das werde ich!“ Ihre Augen funkelten bestimmt und ihre ganze Haltung zeigte deutlich, wer von ihnen höher im Rang stand.
„Aber wer seid ihr? Gesandte, dass kann ja jeder sagen!“ knickte der Wachposten schon halb ein.
„Ich werde mich von dir nicht weiter beleidigen lassen, lass uns endlich ein und hohle mir deinen Truppenführer her, der wird dir schon zeigen, wie du mit werten Gästen umzugehen hast!“
Das hat nun dem Mann etwas zu denken gegeben und eröffnete eine Pforte, durch die sie mit den Pferden am Zügel eintreten konnte. Nach wenigen Minuten war auch der Führer der Torwachen anwesend. „Nun wer seid ihr, das ihr so unverhohlen Einlass fordert?“
Rhia schob ihre Kapuze komplett nun in den Nacken, dass man ihre schönen Wolfssaugen ganz wahrnehmen konnte. „Mein Name ist Rhianon, Tochter der Ahkuna und des Palo Kann, Meisterin des Wolfsclans und ich wünsche Fürst Ramiel zu sprechen!“
Ryu trat nun neben sie und legte beruhigend die Hand auf ihren Rücken, so dass es keiner sah. „Und ich bin Ryu Kazuha, entschuldigt das späte Eindringen, wäret ihr so freundlich, dem Fürsten unsere Ankunft mit zu teilen? Und uns eine Möglichkeit zu geben, uns den Staub der Reise abzuwaschen?“
Der Führer der Torwachen war immer noch etwas verwirrt, doch es schienen ihm wirklich wichtige Gäste zu sein, auch wenn Wölfe gejagt wurden, so waren das ja nun ein Mensch und ein Dunmer und zumindest sie schien von höherem Rang zu sein.
„Ich werde es dem Fürsten melden, er wird entscheiden, ob er euch empfängt! Solange wird man euch eine Kammer zeigen, in der ihr euch umkleiden könnt.“
 
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Eleasar war, zum ersten Mal seit geraumer Zeit, perplex. Nicht, dass er Respektlosigkeiten nicht gewohnt war, erinnerte er sich, während er seinen Schulterknochen auf Verrenkungen überprüfte, nur eben nicht von dieser Seite.. Pah! Das war so typisch. Man gab sich alle Mühe, auf sie aufzupassen, ihnen etwas nützliches beizubringen und sie vor diversem Unbill zu retten, und was bekam man? Keine Antwort und einen, einen Klaps auf die Schulter!
Das konnte so nicht weitergehen, soviel stand fest. Unverständliches grummelnd, begab er sich aus dem Raum, so schnell, dass es an Unhöflichkeit grenzte, und okkupierte nonchalant das nächste freistehende Zimmer, dessen Tür er mit großer Sorgfalt - nicht knallte, sondern verschloss. Das war von großer Wichtigkeit. Wer Türen knallte, offenbarte bestenfalls ein übles Temperament, sicher keine Eigenschaft, die seiner würdig wäre.
Er entzündete die Lampe und schlug die Notizen der Zauberin auf - es war besser, solche Werke bar zusätzlicher Magie zu studieren.. Man wusste nie, was für Wesenheiten die chaotische Struktur als Tor gebrauchen konnten - und konsultierte das Kapitel über Verteidigung gegen Schattenmagie.
>Wir werden ja sehen, wessen Künste am Ende unterliegen..<
Sicher, Arec war jung, aber seine Andeutung stand nicht auf so wackeligen Säulen, wie er es gerne hätte. Beizeiten könnte es notwendig werden, seine fremdartigen Kräfte einzudämmen und er war der einzige, der diese Aufgabe erfüllen konnte.
 
So langsam zogen sich alle zurück, als die Nacht hereinbrach. Ryan und Eleasar in ihre Zimmer, Zohani mit Milianra in ihr Zimmer, Arec auf den Dachgarten und Idril saß mit Leonar noch am Feuer und genoß das Knacken der Wärme. Thorgrimm genoss noch sein letztes Ale und Morachin noch seine letzte Portion Mjiin bevor auch sie eventuell sich zur Ruhe betten würden. Es kehrte also so langsam Ruhe ein.
Idril dachte nach. >Wir stecken also mitten in einer Fehde zwischen Mutter- und Tochtergöttin der Drow, haben einen Krieg vor, eine Horde Blutjäger hinter uns und einen Neuling mit einem Anliegen das uns nach Westen führt, direkt unter uns. ... Na besser kann es ja gar nicht laufen. Bislang haben wir schon vier unserer Gruppenmitglieder verloren, oder wissen nicht, wo sie stecken und wir streiten und zanken uns, dass einem die Haare ganz Grün werden können davon. Wobei ich immer noch nicht weiß, warum Arec mir böse ist.<
Idril wischte sich mit der Hand über ihre Augen und seufzte.
Mein lieber Kaiser, es ist gar nicht so leicht, eine Gruppe zu führen und vor allem die verschiedenen Interessen dabei zu berücksichtigen. Vermutlich bedarf es einer solchen Autorität, wie deiner. und Idril dachte an den Höhlenausgang, wo er ihnen allen erschienen war. Wo alles begann sozusagen. Die Anomalien hätten erscheinen müssen, Idril wunderte sich, warum sie es nicht taten. Vermutlich, weil Asterinian zu ihnen gegangen war. Eine Anomalie gehört ja auch wahrlich nicht in so eine Welt wie diese hinein, doch wer gehörte das schon. Alle waren aus ihren Welten in andere Welten hineingegangen und haben sich hier zusammengefunden um iirgendetwas zu bewirken. Doch was, das erschloss sich auch Idril nicht mehr. Zumal der Kaiser ohne große Informationen darzulegen unter ihnen geweilt hat. Doch vielleicht würde es sich bessern, wenn sie diesem Morachin helfen würden, bevor die Blutjäger näher an sie herankämen. Arec meinte je mehr sie in Bewegung sind, umso besser wäre das. Und sie glaubte ihm. Und die Richtung gen Westen, stimmt auch. Dort ist der Krieg. Der wahre Krieg.
Idril blickte ins Feuer.
 
Die Luft stank nach Oberwelt. Es war nicht zu leugnen, dass ein reiner Drow wie Arec hier nicht her gehörte. Der Schwefel in der Luft fehlte ihm, die wohlige Hitze, das matte Licht. Alles war so laut, so grell, so ...respektlos. Viel zu viele Arten kauerten sich an diese Seite von Mutter Erde um winselnd vor Angst um ihr Leben zu betteln, oder durch Hochnäsigkeit sich zum wahren Helden, großen Magier oder gerissensten Schleicher berufen zu fühlen. Aber war er das noch... ein "reiner Drow" ? Die Oberfläche ist erbärmlich! Der Nachtläufer atmete aus. Gelassenheit. Ausbildung... Training... Meditation. Den wahre Kampf führst nur du alleine... mit dir selbst. Die Dunkelheit wurde ruhiger. Das Nachtleben entschwand seinem Gehör. Moment! Es wurde wirklich ruhiger. Sogar der Wind schien still zu halten und sich so seiner Existenz selbst zu entledigen. "Du hattest schon immer ein Händchen dafür deine innere Stärke zu finden." AUFRUHR. HASS. HEKTIK. Diese Stimme. ER war wirklich hier? JA, ich spüre seine Präsenz wie giftigen Nebel. Der Krieger kämpfte mit sich selbst. Gelassenheit.... Gelassenheit..... Gelassen...."Sag mir Arec, wann wirst du diesen Haufen jämmerlicher Idioten endlich in die Abyss schicken? Du brauchst sie doch gar nicht. Sie sind ... nur im Weg!" Arec wusste nicht warum, aber das Blut begann bei diesem Satz zu pochen, oder war es nur wegen diese Stimme? Er veränderte seine Haltung nicht, veränderte nicht einmal die Position seiner geschlossenen Augenlider. "Geh .. geh weg Iz´nar!"

Ein hämisches Lachen. "Oh, der Prinz gibt mir Befehle.... ich muss gehorchen mein Gebieter... ich senke mein Haupt zu deinen Füßen." Der Blutjäger machte ein paar Schritte um Arec herum und stand nun vor ihm, machte eine tiefe Verbeugung die in einem Niederknien fortbestand. "Wie lauten eure Befehle ... mein Prinz?" Iz´nar schnitt sich selbst ein breites Grinsen dabei ins Gesicht. Er hörte wie Arec seine Lungen tief mit Stadtluft füllte: "Stirb, stirb und halt mir deine Drohnen vom Leib!" Der kniende Drow erhob sich. Sein Blick war kalt. Seine Augen ebenfalls purpurn wie die von Arec. Seltenheit schlechthin für dieses Volk und immer ein Zeichen für die Gnade der Volksgötter bei den Dunmern. "Du weißt, dass ich nicht sterben darf. Du weißt es besser als dieser ganze Haufen deiner Kaste!" In Sekundenbruchteilen war Arec aufgesprungen und packte noch dabei sein Gegenüber an der Kehle, drückte ihn zu Boden bohrte ein Knie in den Brustkorb. Die zweite Hand öffnete sich und die darin verborgene Waffe in Form der spitzen Klauen kam zum Vorschein. Dunkles Blut tröpfelte behutsam aus dem Hals Iz´nars. Er selbst hatte sein Lächeln nicht verloren. " Schau mir in die Augen! Sie hinein in den purpurnen Kreis der Endlosigkeit. Kannst du es...? Sag´s mir! Kannst du den Stich vollführen? Du hast bewiesen das du mit diesen Klauen Holz, sogar weiches Metall wie Stoff zerfetzten und durchbohren kannst... aber vermagst du sie einzusetzen... diese Waffe an Kraft und Schnelligkeit?" Aug in Aug stachen sie sich gegenseitig die Pupillen aus. Arec war angespannt. Die Äderchen an seinem Hals pulsierten. "Kannst du es.... Bruder?" Der Krieger sagte nichts. Er trieb seine Gedanken an, seinen Willen. Nur ein Stich, einmal mit Wucht die Hand hernieder fahren und alles wird vorbei sein – wahrsten Sinne des Wortes! Seine Muskeln waren einem dauerhaften Fluss von Strom der Nerven ausgesetzt. Ein Grollen erklomm den Rachen des Tieres. Die Maske bebte.

Charon schrie: "NEIN! LASS ES AREC!"

"...was, wer....?" Der Nachtläufer kippte zur Seite, kippte von Iz´nar herunter. Er rang nach Luft. Still erhob sich jedoch der zweite. Kalte Kontrolle, Emotionslosigkeit. Iz´nar putzte sich den Dreck der Dachterrasse vom dunkelroten Gewand mit den ziegelroten Verziehrungen, die sich aus einem scheinbaren Chaos zu den langen Ärmeln hin verbanden. Es war lang und ging bis zu den Schienbeinen. Eine schwarze Hose zeigte sich darunter nur selten, selbst beim Gehen. Nur selbenfarbige Stiefel waren zu erkennen. "Es stimmt also", sagte er und fixierte neu um Arec im Blick zu haben, "Du bist kein reiner Drow mehr! Was würde die Mutter sagen? Was würde Yêsahja sagen?" Arec fauchte! Iz´nar gab sich unbeeindruckt: "... was würde Iija sagen?" - "LASS SIE DA RAUS BASTARD EINES YORN [Diener- oder auch Sklavenwesen im Dienste Lloths]." Der Blutjäger wand Arec den Rücken zu. "Deine Versuche sind erbärmlich." Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken und ließ sein Blick über das nächtliche Qudinar schweifen. Er spuckte. "Ich sollte diese Stadt jetzt gleich dem Erdboden gleich machen! Tja... man kann nicht alles haben. Befehl ist Befehl." Er ging ohne Hast zur Dachkante und sprang geschickt auf die kleine Brüstung. Sein Gesicht suchte noch einmal den Bruder. "Eines noch. Der Krieg kommt.. so oder so werden die Heere der Drow ziehen! De Mutter entsandte 50 000 aus den kleineren Städten zur westlichen Grenze. Zieh in deinen Krieg Arec... aber vergiss nicht wo du stehen solltest, wenn unser Volk stürmt, wenn es verteidigt: An unser Spitze, um die Feinde der Drow niederzumähen und uns zum Ruhm zu führen." Damit breitete er seine Arme aus und ließ sich in die Dunkelheit fallen. Zurück blieb ein Prinz der kein Prinz sein wollte, ein Krieger der kein Krieger sein konnte, ein Drow der kein Drow sein sollte.
 
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Ryan betrat sein Zimmer in der Seerose.
Sofort schloß er ab. Da das einen richtigen Drow-Blutjäger wohl kaum aufhalten dürfte, wollte er noch etwas vor die Tür stellen, allerdings fiel ihm auf, dass sich diese nach außen öffnete.
Außerdem hatte der Raum ein großes Fenster.
Es war schon verrückt: In den sogenannten 'Zimmern der Spelunken in die Ryan sonst einkehrte gab es, wenn überhaupt, nur winzige, selten verglaste Löcher in der Wand; was er jedesmal bedauert hatte. Jetzt wohnte er einmal in einem richtig schönen Gasthaus und war zu paranoid es zu genießen.
Immerhin konnte das Fenster nur von einer Seite geöffnet werden, also würde er von dem Geräusch splitternden Glases geweckt werden, falls wirklich jemand durch das Fenster eindringen wollen würde ... es sei denn der Drow stahl den Schlüssel für das Zimmer (die Seerose hatte wahrscheinlich Zweitschlüssel für das Personal), kam herein und machte das Fenster von innen auf.
Ryan setzte sich auf sein Bett. Er würde sich etwas einfallen lassen müssen, oder das Risiko eingehen am nächsten Tag tot aufzuwachen.
Mindestens hatte er keine Alpträume zu befürchten.
 
Müde ließ sich Rhianon auf einen Stuhl im Zimmer fallen und seufzte hörbar auf. „ Egal wie lange man reist, einem schmerzen am Abend trotzdem immer die Glieder. Das hört wohl nie auf.“ Sie lehnte sich an und schloss für einen Augenblick die Augen.
Als Antwort konnte sie nur ein leichtes Brummen aus Ryus Richtung vernehmen.
„Du solltest vielleicht nicht ganz so energisch sein, wenn uns Fürst Ramiel empfängt.“ meinte er vorsichtig.
Die Wölfin öffnete sofort die Augen, „wie soll ich denn sonst sein, wenn alle Welt denkt sie könne Wölfe als Fußabtreter benutzen“ gab sie gereizt zurück.
„Ich glaube kaum, dass alle Welt das denkt, dazu haben Wölfe einfach zu scharfe Zähne und in deinem Falle eine zu scharfe Zunge. Nichts desto trotz sollten wir die Sache langsam und vorsichtig angehen und vielleicht wäre es besser, wenn du mich die ersten Verhandlungsschritte machen lässt?“
„Hm!“ kam vom Stuhl. Nach einer Pause gab sie nach, „na gut, vielleicht hast du Recht und ich treffe den Ton nicht so recht. Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist, so war ich doch früher nie! Beherrschung ist eigentlich eine meiner größten Tugenden.“
„Das ist sie auch immer noch, aber momentan ist dir die Sache einfach zu wichtig meine Liebste.“
Rhia nickte, erst jetzt blickte sie sich wirklich um, ein schönes geschnitztes Bett, ein Gestell mit Waschschüssel und Krug, zwei schön gepolsterte Stühle mit passendem Tisch und eine wunderschöne, edle Truhe gaben dem Raum einen Rahmen, doch der kunstvolle Wandteppich überstrahlte alles. Er stellte wohl einen Feldzug eines der früheren Fürsten dar und übertrumpfte sich selbst in immer schrecklicheren Darstellungen des Krieges.
Schließlich raffe sie sich auf und fing an sich auszukleiden und zu waschen. Sie bemerkte zwar die hungrigen Augen ihres Gefährten, doch für so etwas war später mehr Zeit.
Schließlich half er ihr in das wunderschöne grüne Gewand, welches sie extra für die Audienz beim Fürst Ramiel mitgebracht hatte. Zärtlich strich Ryu über die Haut ihrer Schulter bevor er sich besann und das Kleid am Rücken mit Schnüren schloss.
„Ich danke dir“ die grünen Augen sahen ihn offen und voller Liebe an, fast versanken sie in einander, konnten sich kaum von einander lösen, so dass er sich zu ihr hinab beugen musste, um die lieblichen Lippen dieser, seiner, Frau zu küssen.
Sie schob ihn sanft von sich und leckte ihre geküssten Lippen, dann wand sie sich ab und begann ihr langes, goldenes Haar zu bürsten und zu einer Frisur zusammen zu stecken.
Als sie fertig waren und nichts anderes zu tun blieb als zu warten, setzt die Wölfin sich auf seinen Schoß, barg den Kopf an seiner Schulter und sie warteten darauf, dass Fürst Ramiel bereit war sie vor zu lassen.
 
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Leonar ließ sich von den halluzinogenen Wellen und dem seichten,rythmischen Tanz der Kaminflammen dahin treiben.Feuer,es flackerte für alle Wesen in zufälligen Formen und Farbkonstellationen,wobei sich diese,war es natürlichen Urpsprungs,auf die gelbliche bis hin zur rötlichen Gebung beschränkte.Der Magus sah mehr in diesen;er sah in der scheinbaren Unordnung das wahre Chaos.Eine der Quellen des Seins,ein notwendiger Pfeiler dieser Welt,dieser Geschöpfe,welche zu seinen Verbündeten wurden.
Müdigkeit stieg ihn ihm empor;eine Ruhe,die er seit Langem nicht mehr so intensiv genossen hatte.Sein Blick fiel zu Idril.Wohlig in ihre Decke gekuschelt lauschte sie dem Knacken des brennenden Holzes und zog sich ebenfalls langsam in ihre Gedankenwelt zurück.Auch sie hatte die Stille verdient und schien sie auszukosten;verständlich;bald würden sie alle in den Krieg ziehen.Und dieser ließ bekanntlich keine Zeit für Luxus wie Ruhe und Entspannung;sein Erscheinungsbild setzte sich aus anderen Charakteristika zusammen.
"Leonar,ich glaube ich beginne zuz begreifen was du meinst",flüsterte die Drow und lenkte den Blick des Schattenmagiers auf die züngelden Flammen.
Verständnisslos erfaste er das Feuer und suchte verzweifelt nach des Rätsels Lösung.
"Idril ich begreife nicht was du...".
Die Erkenntnis traf ihn wie ein scharfe Klinge und schnitt tief in seine Seele;ein frostiger Schauer lief ihm über den Rücken und ließ alle seine Sinne zu Eis erstarren.
Die warmen Ranken loderten auf,änderten ihre Form und Richtung und dann;sie loderten erneut auf wie zuvor.Als erfasste ein Deja Vu den ganzen Raum und vereinahmte selbst die Elemente.
Sorgenvoll,wohl unter seine Maske verborgen,doch sichtlich aus seiner Stimme zu schließen schaute er zu der Drow.
"Es beginnt,das Dasein wird logischer Idril.Dinge die dem Chaos zu Diensten sind,werden fest.Sie verlieren ihre widersprüchliche Natur ihren sinnlosen Feingeist."
"Wir sollten so schnell es geht gen Westen,gen Westen........Westen";Idril schlief ein.
"Gen Westen,so schnell wir vermögen...",flüsterte er.
 
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Von der Ruhe überrannt, von dem Frieden übermannt und von dem Duft des Tabaks eingelullt, schlief Idril niedlich in ihre Decke eingehüllt einen tiefen, traumlosen, erholsamen Schlaf. Obwohl sie es gar nicht wollte und

...

schreckte auch genau so am nächsten Morgen vom Knacken des Feuers auf. Der Morgen streckte seine Fühler aus, die Nacht ergab sich den ersten Sonnenstrahlen und Idril reckte und streckte sich unter ihrer Decke; aufpassend, dass diese nicht den Flammen des Kaminfeuers zum Opfer fallen würden.
„Guten Morgen.“, Idril sah nach Rechts. Leonar saß immer noch neben ihr, hielt statt des Weinglases nun einen Becher Wasser in der Hand und rauchte ein anderes Kraut, welches fast so roch, als solle es sie aufgeweckt haben. „Guten Morgen, Leonar.“ und sie rieb sich müde die Augen. „Ich wollte doch gar nicht schlafen, warum hast du mich nicht aufgeweckt?“ „Weil du dir Schlaf verdient hast.“ und räumte den Platz für Zohani, die gerade die Treppe hinunter kam und sich zu ihnen gesellte. „Guten Morgen Idril, wollen wir beginnen?“ „Guten Morgen Zohani, gib mir bitte noch etwas Zeit, um wach zu werden und etwas zu trinken.“ und bekam von Leonar den Wasserbecher in die Hand gedrückt, den er gerade noch für sich beansprucht hatte. Zohani setzte sich. „Danke Leonar.“ und während Leonar zu dem Tisch entschwand, den sie am Abend zuvor noch beansprucht hatten, sah Idril Zohani an und lächelte, während sie einen Schluck Wasser trank, um sich die Müdigkeit aus den Gliedern zu schütteln.
 
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Zohani machte es sich auf dem knarrenden Holzstuhl so bequem wie möglich und streckte sich dann. "Wunderbar, dass du schon wach bist, ich kann es kaum erwarten, zu trainieren." Idril stellte das Glas zurück und sah sie dabei amüsiert an. "Bis eben habe ich noch geschlafen. Aber wir können sofort beginnen. Hast du deine Ausrüstung bei dir?"

Die Söldnerin hob ein zugeschnürtes Bündel in die Höhe. "Wurfmesser." Dann griff sie nach unten, wo sie den Bogen abgelegt hatte. Er war entspannt, sodass sie nachträglich in ihrem Gewand, das vom Gasthaus des Vortages stammte, kramte und eine Sehne hervorbrachte. Idril nickte. "Perfekt. Ich habe noch genug Pfeile bei mir. Dann können wir jeden Moment beginnen. Wie hast du geschlafen?"

Zohani griff nach dem Krug Wasser, der auf dem Tisch stand und schenkte in ein frisches Glas ein. Danach beantwortete sie Idrils Frage. "Sehr gut, die Betten lassen einen vergessen, auf schwerer Reise zu sein. Und die Zimmer sind auch sehr angenehm gestaltet. Ich bin also wirklich zufrieden." Dem fügte sie einen Trinkzug an und stellte das nun leere Glas zurück.

Bevor sie vollends eingeschlafen war, hatte sie sich der Magie bedient, um ihren Geist wandern zu lassen. Das hatte zum einen einen Trainingseffekt und zum anderen den Vorteil, sich bei der Gelegenheit nach einer geeigneten Rüstschmiede umsehen zu können. Sie war einigen nachtaktiven Gestalten ausgewichen und hatte einen guten Schmied gefunden. "Onkor, Schwere Rüstungen, seltendste Materialien." Der Zwerg - ein beinahe idiotensicheres Indiz für Qualitätsware - war ein stämmiger und seit langem ergrauter Mann. Vielleicht war er selbst einmal Krieger gewesen. Direkt nach den Übungen würde Zohani sich dorthin begeben.

Idril hatte ebenfalls ausgetrunken. "Also dann, wollen wir?"
 
Leonar war im Begriff dem Zwerg auf die Schulter zu tippen;ruhig und scheinbar schlafend,wie er an dem Tisch über den Resten seines Mahles saß.
„Ah Leonar,guten Morgen. Du könntest mir bei einem kleinen Streich behilflich sein“.
Im ersten Moment perplex darüber,dass der Dawi nicht geschlafen hatte,sondern nur dösend auf dem Holz hing, ließ ihn folglich schmunzeln.
„Wie kann ich euch dienen ehrenwerter Dawi des Schlafes“,konterte er und entlockte Thor einen lauten morgendlichen Lachhusten.
„Ich sollte abends besser Kauen“,rülpste er.“Aber nun zum Streich;der junge Ryan bat mich ihn im Angesicht des Aufwachens aller anderen ebenso zu wecken.“
Leonar verstand nicht.
„Nun,da wir auf eine gefährliche und abenteuerliche Reise gehen,und der gute Ryan noch ein wenig schreckhaft ist...“
„Ich soll ihn aus dem Bett schocken?!“.
„Potzblitz,besser hätte ich es nicht treffen können“,zwinkerte der Dawi dem Schattenmagus zu.
„Haltet ihr das für eine gute Idee?Wer weiß wie er darauf reagieren wird.“
„Dem Jungen muss man mal etwas Blut durch die Adern pumpen!!Helft ihr mir nun?“
Leonar war einverstanden.




Er sammelte seine Kräfte,packte den Zwerg und verschwamm im Schatten der Tür;wenige Sekunden später stürzte ein Zwerg mit erhobener Axt auf das Bett mit der friedlich schlafend Person und brüllte laut auf.
„Der Feind oder kindische Zwerge,ich wusste es“,zischte eine Stimme hinter ihm.
Thor wand sich um und erblickte Ryan der in den geöffneten Türen des Schrankes auf einem Stuhl saß;sein Schwert griffbereit an das dunkle Holz gelehnt.
In dem Bett,lagen nur Kissen und andere Dinge aus dem Raum,schön verdeckt,sodass sie die Umrisse einer Person bildeten.
„Beim Hammer,ihr seid ja gewitzter als ich dachte“,lachte Thor lauf auf;zum zweiten Male an diesem Morgen.
„Leonar?“,rief Ryan.
Der Schatten zu seiner rechten verformte sich und gab den Magus frei.
„Zwerge fallen nun mal nicht vom Himmel,schon gar nicht in Räumen“,Ryan musste lachen.
„Ich danke euch für das Wecken Thorgrimm!“.
 
„Von mir aus gern.“, schmunzelte Idril und ging voran. Sie hatte auf ihrem Streifzug quer durch Qudinar einige Ecken in anderen Vierteln ausgemacht, die auch zu Trainingszwecken benutzt werden konnten. Unter anderem ein altes verlassenes Haus, hinter dem ein eingebrochener verwaister Garten mit vielen schmalen Holzpfeilern stand. Sie waren einst die Umzäunung für das Grundstück und Idril hielt es für perfekt zum trainieren. Für sie selbst und Zohani gleichermaßen.

Als sie an diesem doch etwas abgelegenerem Ort - es musste ja nicht jeder wissen, was sie dort taten -angekommen waren, stoppte Idril und bat Zohani schoneinmal die Wurfmesser auszupacken. Sie selbst als Illusionistin wandte einige Illusionsmagie an, um erstens die Pfeiler dicker und auch größer erscheinen zu lassen – denn Zohani sollte ja auch zuerst eine reele Chance erhalten, diese zu treffen – und zum zweiten auch einige Zielscheiben aus Holz dort erscheinen zu lassen.

Als Zohani die Wurfmesser ausgepackt hatte und auf den Boden gelegt hatte, hob sie ein, zwei auf und zeigte ihr einige Fußstellungen, wie man die Messer ansich hielt. Dann zielte sie selbst mit einer ziemlichen Eleganz und geschmeidigen Bewegung auf einen Pfeiler und warf ohne viel Kraftaufwand das Messer auf diesen. Tok – und das Messer saß im Pfeiler fest.

„Du solltest zuerst den Wurf ansich üben, ohne treffen zu wollen. Ziele einfach irgendwohin auf den Pfeiler und übe dies zuerst, bevor wir uns dem genauen Zielwurf annähern, okay?“, bat sie diese es zu tun. „Beachte bitte dabei, dass du höher wirfst, als du siehst, um zu treffen. Sie her...“ und sie erklärte ihr noch, wo der Abwurfpunkt war und warf das zweite Messer, damit Zohani darauf achten konnte. Tok – und wieder saß das Messer. Neben dem Ersten. Dann überließ sie Zohani das Feld und korrigierte, die ein oder anderen Fehler, die sie machte sofort, damit sie sich nicht einschlichen.
 
Die Sonne hatte nun entgültig den Sieg über den Mond errungen und entfaltete ihre Strahlen in alle Himmelsrichtungen. Der Tag begann in Qudinar. Arec war seit dem Vorfall mit Iz´nar nur mit der Meditation beschäftigt gewesen. Die Energie um ihn versuchte er zu lenken, versuchte die Magie zu beherrschen. In vielen Schlachten war es jene Kampfmeditation, welche die Elfen anwandten, um auf die nächsten, blutigen Momente vorbereitet zu sein. Es entspannte ungemein und hatte zu dem den Effekt, dass sich der Drow zu den einzigen Sphären aufmachen konnte, die ihm in den letzten Tagen am Unbekanntesten waren: sich selbst. Viele verborgene Kräfte, die er wohl durch die Schattenmagie bekommen hatte, wurden entdeckt, anderseits Charakterzüge gingen verloren. Es war wohl wirklich so, dass er sich veränderte. Gleichgültigkeit gegenüber den anderen Völkern war es, die er nun z.B. vergeblich suchte. Sein Wesen interessierte sich für die Anderen. Dabei musste es nicht mal einer der Rassen sein, die in der Gruppe reisten. Es waren beliebige Völker jeder Abstammung. Die Sonnenstrahlen erfassten die gleichmäßig dunkle Haut seines Körpers. Eine leichte Morgenbrise umspielte die weißen Haare. Das Möbeliar der Dachterrasse zog lange Schatten.

Arec öffnete die Augen. Diese Kraft... ist das ... das Schattenfeuer? Eine Energie in seinem Inneren, die er sich nicht erklären konnte, noch nicht. Eine Handfläche öffnete sich und er versuchte sie nach außen zu bringen. DA! Es war tatsächlich Schattenfeuer, welches vergnügt als kleine Flamme in seiner Hand brannte. Der Dunmer erhob sich. Welche Macht ich wohl damit entwickeln kann? Mit einem Ruck wirbelte er herum, streckte die Hand weit von sich und drehte sie dabei, als wolle er etwas wegstoßen. Die Flamme entwickelte, durch diesen Energieschub in Verbindung mit seinem Willen, einen Energiestrahl aus blauweißem Feuer, der just in die nächste Gelegenheit hineinfuhr. Diese Gelegenheit personifizierte sich in einer Topfpflanze, die, zu Arecs Erstaunen, nicht wie bei Feuer erwartet, verbrannte, sondern viel mehr explodierte und den Schatten auf den Boden brannte, wohin er geworfen wurde. Der Krieger hielt inne. Was war das für eine Magie? Sie entbahr jeder Logik. Ein Zeichen, dass es auf schattenbasierte Magie sein musste. Sie funktionierte nur mit dem Chaos. Arec machte ein paar Übungen des Nahkampfs. Sein Schatten schien gegen ihn zu kämpfen.

Etwas außer Atem hielt er inne um ihn einfach zu betrachten. Es war schön wieder einen Schatten zu haben. In Gedanken dachte er wieder an die Reise zurück in das Diesseits mit Leonar und Charon und die Geschenke des Selbigen an seine beiden Schattenstreiter. Dann tat er etwas, was Arec nicht erwartet hatte. Seine Finger umschlossen die Ränder seiner Maske und hoben sie von seinem Gesicht. Sicherheitshalber schloss der Drow die Augen, als er die Morgenbrise auf seiner Haut fühlte. Er stellte sich mit dem Rücken zur Sonne und wagte vorsichtig zu blinzeln. Es ging. Das Feuer der Schatten füllte seine Augen total aus. Ein Zeichen dafür, dass er noch nicht die Kontrolle über die Schattenmagie in sich besaß. Die Stadt sah nicht anders aus, als mit der Maske, aber in gewisser Weise fühlte er sich befreiter. Arec legte die Maske bei Seite, doch gefiel ihm diese Lage nicht so gut. Daher zog er seine Tunika aus und wickelte sie darin ein. Sein nackter Oberkörper kam zum Vorschein, wie auch die Tätowierung des Slioras über seiner rechten Schulter. Sie funkelte wie eh und je. Arecs Körper war gut trainiert, was eine Notwendigkeit bei der Tätigkeit der Nachtläufer war und er tunlichst darauf achtete, dass es so blieb.

Er vollführte einige Übungen. Seine Konzentration war auf den Kampf gelenkt. Etwas störte ihn noch immer. Seine Füße. Die Stiefel waren sehr bequem, aber hier schränkten sie ihn ein. Drum half es nichts, sie mussten auch am Rand neben der eingewickelten Maske warten. Arec nahm wieder Aufstellung an. Sein Blick war fest, er atmete lange aus... und begann erneut. Immer schneller wurden die Schläge und Tritte, immer mehr konzentrierte er sich auf die nächsten Bewegungen. Der Nachtläufer achtete auf die Präzision seiner Abläufe, noch schneller! Die Atmung, ich muss mehr mit meiner Atmung üben. Das Training dauerte an. Die Sonne tat die ersten Schritte ihrer Bahn. Der Dunmer fühlte die tiefen Atemzüge die er nehmen musste. Sein Brustkorb hob und senkte sich deutlich. Einige Schweißperlen liefen ihm von der Schläfe. Arec fühle das Nachbeben der schnellen Schläge und Tritte an seinen Gelenken. Er atmete.
 
Arec war nicht der einzige, der diesen Morgen mit Meditation begann. Auch Eleasar hatte sich entschlossen, seine Möglichkeiten mit voller Konzentration zur Anwendung zu bringen.
Allerdings unterschied sich das Vorgehen der beiden in einigen wesentlichen Punkten. Der Untote hatte bereits zur ersten Dreistunde mit den Vorbereitungen begonnen, einen verhältnismäßig kleinen und einfachen Kreidekreis auf den Boden appliziert und in der Mitte Aufstellung bezogen. Lebende Magier verwendeten hierfür eine dem Schneidersitz nicht unähnliche Haltung und entzündeten Räucherwerk. Da der Zweck dieser Hilfmittel jedoch ausschließlich in Entspannung und Fokussierung auf das außerweltliche bestand, hatte er sie schlicht nicht nötig - Entspannen konnte er sich auch im Stehen und außerweltlich war er selbst bereits in hinreichendem Maße. Was er allerdings tat war, einen Wächter aufzustellen: Die silberne Kobra war erneut zum Leben erwacht und schwebte in komplexen Mustern durch das Zimmer, bereit, unglücklichen Eindringlingen eine Kostprobe der Schwarzkunst ihres Meisters zu geben. Den Diener hatte er bereits gegen Mitternacht mit einem gelinde gesagt unfreundlichen Blick verscheucht, als er versuchte, das Bett neu zu beziehen. Wenn jetzt noch Personal hereinplatzte, konnten die geschäftigen Buchmacher des Todes ihr Dahinscheiden unter 'Natürliche Auslese' abrechnen, sollte es soweit kommen.
Die Vorbereitungen waren also abgeschlossen, die proximale Astraltransmission zu Analysezwecken - von ungebildeten Barbaren auch Astralreise genannt, obwohl das eine entsetzliche Verallgemeinerung war - konnte beginnen. Mit dem konzentrierten Geschick eines Mannes, der sein Handwerk unabhängig von Dingen wie Nahrungsaufnahme, Krankheit und Tod ausführt, und das bereits seit geraumer Zeit, löste er einen Teil seiner bewussten Wahrnehmung aus den kunstvollen Bindeformeln an die stoffliche Hülle und weitete sein so visuelles Spektrum aus. Unsichtbar und körperlos, wie der sprichwörtliche böse Geist, glitten seine Sinne durch das Gasthaus, sahen, hörten, spürten Magie und auch die ewigen Kräfte von Tod und Verfall. Er suchte - Was fand er?
Schatten.
Nicht wirklich allgegenwärtig, aber dennoch häufig. Natürlich stachen Leonar und Arec heraus, zwei lichtlose Flecke in einer Farblandschaft. Eine der Sphären war instabil, unter ihrer Oberfläche schien es zu brodeln und rumoren - damit war klar, dass es sich um Arec handelte. Aber diese zwei waren nicht die einzigen. Astrale Wahrnehmung ist völlig unabhängig von konventionellem Licht und seiner Abwesenheit, durchdringt jede mundane Dunkelheit. Die Korridore hätten hell erleuchtet scheinen müssen, doch das waren sie nicht. Hier und dort, auf ihre paradoxische Art überall und nirgendwo flackerte unirdische Finsternis in den Gängen, in einzelnen Zimmern, sogar im Kamin entdeckte er eine schwache Schwärze. Er würde das verifizieren müssen, mit einem Ebenenpuls und anderen Techniken und Modellen, aber die Zeichen deuteten darauf hin, dass es zu einer Annäherung kam zwischen der physischen Ebene dieser Welt und der Dimension der Schatten. Die Zauberin beschrieb dieses Phämonen in ihren Notizen und warnte vor Dingen und Wesen, die die Halbebene gerne als spirituellen Konduktor in andere Welten benutzten. Im Gegensatz zu den Höllen widmeten die himmlischen Wächter dieser fremdartigen Ebene kaum Aufmerksamkeit. Wenn der Schleier zwischen den Welten schwand, mochten Sie, die Geschöpfe, die jeder Zauberer kennen lernte, sogar hinübertreten.. Und von Möba Drachenschreck wusste Eleasar, dass Bhaal Zebul, der Herr des Lebens und der Stürme, sowie Beliar, Prinz der Lüge und des Feuers am ehesten bereit waren, ihre Diener diesem auch für Dämonen vorhandenen Risiko auszusetzen. Mit Sicherheit hatte Taros ersteren angerufen, um Arecs Geburt zu ermöglichen, und in Anbetracht von Arecs Fähigkeiten und Natur kam auch der zweite in Betracht..
 
Allmählich war es auch an Morachin, den Tag zu begrüßen. Und wie bei Arec war auch seine Nacht eine Zeit der Meditation gewesen. Die Schmerzen erlaubten keinen Schlaf, selbst, wenn er seine Medizin unmittelbar davor einnahm. So hingegen bewahrte und erneuerte er seine Kraft auf eine Weise, dass er alles in die Tiefen seiner Wahrnehmung verdrängen konnte. Es war nur jedes Mal unangenehm, dass die volle Wucht seines Leidens ihn im Moment des Erwachens traf und irgendwann würde sein Kopf wohl tatsächlich zerplatzen.
Abgesehen davon erledigte er munter die üblichen Kleinigkeiten in dem Zimmer, das er noch rasch am Abend bezogen hatte, bevor die Bediensteten sich in ihre eigenen kleinen Kämmerchen zurückzogen, wusch sich und zog Schlüsse aus dem, was er gestern gesehen hatte. Streit und Misstrauen waren ein Zeichen schlechten Zusammenhalts und da kein Nekromant nachträglich auf der Bühne erschienen war, blieb nur der erhabene Lich als Beherrscher der schwarzen Kunst übrig - was es Morachin erschwerte, von Eleasar noch als "erhaben" zu denken. Und zuletzt fragte er sich, ob dieser überaus nützliche Drow da nicht noch irgendwo einen Haken versteckte, an dem Morachin hing, ohne es zu wissen.
Irrelevant. Wenn ihm etwas zustieß, würden andere an seine Stelle treten. Solange die Ziele seiner Besitzer erfüllt wurden, spielte sein eigenes Schicksal keine Rolle. Und dass sie erfüllt würden war eine Tatsache. Daran konnte keine Macht etwas ändern.

Sobald er einigermaßen gepflegt aussah begab sich Morachin in den Gemeinschaftsraum. Diese kleine Kakerlake Accori, die noch in den letzten Minuten des Abends an ihn herangetreten war, hatte enthüllt, wo und wann das Treffen mit den Dieben des Splitters stattfinden würde. Morachin war dem winzigen Mann gefolgt, in der Hoffnung, alles schnell und einfach erledigen zu können, aber letztlich war Accori nur ein Mittelsmann gewesen, ein freier Dieb, der nur eine Schuld einlöste und so rasch wie möglich zum Stadttor wollte, von Qudinar und seiner kontrollbesessenen Diebesgilde fort. Er hatte nur den kleinsten Anteil im Kampf um den Splitter, aber er gehörte immer noch zum Ganzen. Also hatte Morachin Accoris Leben schnell, blutig, aber immerhin auch halbwegs schmerzlos beendet. Indessen würde er nach einer Portion M'jin und einem Glas Wein seine zänkischen Auserwählten in die Details der "Übergabe" einweihen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch immer stand der Dawi mit erhobener Axt und einem breiten Grinsen, welches fast die gesamte breite seines Gesichtes einzunehmen schien, auf den Kissen und Decken, die er für Ryan hielt, doch zum erstaunen des Zwerges war er eben diesem in die Falle gegangen.
„Sehr schön, Ryan, ihr habt Leonar und mich getäuscht, sehr schön!“, lachte er nochmals auf, bevor er vom Bett sprang und seine Axt in der dafür vorgesehene Schlaufe an seinem Brustgurt verstaute.
„Nun, da Ryan geweckt wurde, auch wenn nicht so, wie eigentlich von mir beabsichtigt, ist es Zeit für mich in der Stadt noch einige Erledigungen zu machen, solltet ihr nichts großartiges vorhaben, Leonar und Ryan, wäre es mir eine Freude, wenn ihr mich begleiten würdet, speziell für euch, Ryan, wir könnten euch dann im Kampfe gegen Assassienen unterrichten!“
Dann wandte er sich nochmals an Leonar, „ihr oder zumindest Arec haben ja diesem Fremden, Morachin, zugesagt ihn zu unterstützen bei dem Täuschungsmanöver, mit dessen Hilfe er wieder an den Kristall seines Volkes kommen will, und nach reichlichen, nächtlichen Überlegungen, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich ihm auch zur Seite stehen werde, da ich ohnehin nicht weiß, welcher mein Weg ist, so beschreite ich den anderer.“, er setzte sich aufs Bett und schlagartig veränderte sich seine Mine, er dachte daran, ob der Hochkönig wohl schon Meldungen von seinem Verrat am Clan der Slayer bekommen hatte und daran, was ihm nun bevorstünde – da war es ihm nur recht, wenn er seinen weiteren Weg mit Arec und Leonar beschreiten würde, da er sich schon von ihren Fähigkeiten im Kampfe überzeugen hat können.
Doch schnell verzog sich dieser Anflug von Unbehaglichkeit aus dem Gesicht des Kriegers und das Grinsen, welches schon seit dem Morgen sein Gesicht zierte, kehrte zurück, „Was ist nun, begleitet ihr mich bei meinen Erledigungen oder darf ich jeden dieser räudigen Drecksmörder eigenhändig töten, sobald ich ihn sehe?“
 
Jetzt, da sich die Nacht verzogen hatte und die Sonne Quidinar mit einer ästhetischen Dämmerung beglückte, war der Gedanke an die Blutjäger kaum noch angsteinflößend. Diese wahrscheinlich trügerische Gefühl der Sicherheit empfand Ryan wiederum als unheimlich. Jedenfalls konnte er sich jetzt ablenken.
Da er tatsächlich vorhatte einige Kleinigkeiten zu besorgen, stimmte er freudig zu Thorgrimm zu begleiten und schlug vor, unterwegs etwas zum Früstück zu kaufen.
 
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