RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Eleasars Blick folgte Larale mit mäßigem Interesse, als sie sich einen Weg durch die Menge bahnte und offenbar auf die Suche nach einer Herberge begab. Herberge.. Ach richtig, dass hatte er ja auch vorgehabt. Geistesabwesend ging er weiter und nahm die rechte Abzweigung zur Mondsteinkugel.

Es handelte sich dabei um ein recht großes, im borealen Hexenmeisterstil gehaltenes Gebäude: Wo man auch hinschaute, überall sah man ohne Mörtel gefügte Natursteine, unterbrochen nur von winzigen Fenstern und dem imposanten, eisenbeschlagenen Eingangstor. Von der mit graugrünem Schiefer gedeckten Haupthalle zweigten vier schmale Türme ab, die sich majestätisch über die umliegende Stadt erhoben und von deren Plattformen der Gast einen wahrhaft erhabenen Ausblick genießen mochte. Nun, jedem das seine. Für Eleasars Geschmack etwa war diese Bauweise viel zu anfällig gegenüber Feuchtigkeit, um länger darin zu verweilen, aber er sehnte sich auch nach etwas.. angemessener Gesellschaft, und wie er die Reisenden einschätzte, würde er höchstens eine Nacht dort verbringen können, bis wieder irgendein hanebüchenes Problem seine professionelle Aufmerksamkeit erforderte.
Er trat vor das Tor, entsann sich der borealen Etikette und klopfte dreimal mit seinem Stecken dagegen, wobei die Eindellung im Holz verriet, dass er damit eindeutig nicht der erste war. Durch sorgfältige architektonische Vorausplanung und einen taktisch platzierten Tonverstärkerzauber erzeugten die Schläge einen dem Anlass angemessenen Wiederhall, und Sekunden später
schwangen die Torflügel knarzend nach innen. Flackernde Kerzen erhellten das Innere des ungewöhnlichen Gasthauses nur mangelhaft, aber das war auch nicht nötig: Die Gäste sorgten auf ihren jeweiligen magischen Talenten entsprechende Weise selbst für ausreichende Helligkeit. Es handelte sich, soweit das denn möglich war, um eine noch erstaunlichere Gesellschaft als es die Reisenden waren. Er sah stolze albische Lichtrufer, die ihn je nach Mächtigkeit mit Entsetzen oder Abscheu musterten, duckmäuserische Goldweber der Kleinzwerge, die zu überlegen schienen, ob er sich für ihre Verzauberungen interessierte, und fremdartige Tiefenrufer, die sich löblicherweise um ihre eigenen, sonderbaren Angelegenheiten kümmerten. Trotz der großen Menge an Gästen war der Raum keineswegs voll, dazu waren seine Dimensionen schlicht zu gewaltig. Vielmehr konzentrierten sich die Besucher in kleineren Gruppen zu vielleicht drei Personen, die mehr oder minder angeregte Diskussionen führten, bei denen es um die letzte Schlacht zwischen Gut und Böse, individuellen Profit bei allgemeiner Rezession und etwas vollkommen unverständliches und vermutlich eher unangenehmes in der Sprache der toten Götter ging. Er nahm sich eines der Turmzimmer und schickte, einer Eingebung folgend, den Laufburschen zur kristallenen Seerose, um den Rest der Gruppe über seinen Aufenthaltsort zu informieren, dann ging er die schmale Treppe hinauf und fing an, sich die wirren Notizen durchzusehen.

Die Autorin kannte Schattenmagie offenbar nicht aus erster Hand, hatte aber aus den übrigen sieben Schwarzkünsten extrapoliert, um ihre Möglichkeiten einzuschätzen. Er konnte die verwendeten Gleichungen nicht völlig nachvollziehen, teilweise aufgrund der entsetzlichen Handschrift, aber es schien Sinn zu machen. Der Gedanke war auf mehrere Seiten verteilt und immer wieder von spontanen Geistesblitzen zu allen möglichen Themen unterbrochen - einmal sogar von einem Kochrezept - aber der Maskenritus der Schattenmenschen schien ungefähr mit der Apotheose der Tiefenrufer kongruent zu sein, einem Ritual, dass hier in erschreckender Detailiertheit dargelegt wurde, auch wenn die genaue Ausführung im Dunkeln blieb. Er mochte diese verschlossene Gemeinschaft nicht besonders, und über dieses Initiationsritual in ihre Reihen kursierten die erstaunlichsten Gerüchte, aber wenn die Theorie richtig war, konnten beide Techniken außer Kontrolle geratene Kräfte bändigen und in die Bahnen der jeweiligen Zauberkünste leiten. Allerdings hatten die unbeherrschten Kräfte hier eine eigene, wenn auch nicht sonderlich originelle Persönlichkeit entwickelt.. Und die Umstände von Arecs Geburt mochten ebenfalls eine Rolle spielen. Eleasar schüttelte den Kopf. Taros war ein ganz schönes Risiko eingegangen, als er die Kräfte von Bhaal Zebul angerufen hatte. Nahm man noch den allgemeinen Einfluss der Spinnengöttin auf ihr Volk hinzu, nahm es nicht Wunder, dass Arec derart unstabil war. Vermutlich waren seine Schwierigkeiten noch lange nicht vorbei. Wo er jetzt wieder gelandet sein mochte?
Er nahm eine bereitstehende Kristallkugel in die Hand und warf einen nachdenklichen Blick in ihr Inneres, ohne sich auf etwas spezielles zu konzentrieren. Manchmal kamen dabei interessante Einsichten heraus.
 
Das Zimmer erwies sich als äußerst luxuriös, der Elf hatte auch nicht gelogen als er sagte Zimmer mit Stall. Der Raum mündete nach hinten hin in einen äußerst großen Innenhof, auf dem Weiden abgetrennt waren.
Das Zimmer wurde lediglich durch eine Art Vorhang geschlossen was sie doch mehr als wunderte.
Das Himmelbett welches an einer Seite des Raumes stand war genau das was sie sich gewünscht hatte, schön dick und flauschig.
Trotz der teuren Möbel war der Raum recht karg eingerichtet Wandteppiche und ähnliches fehlten.
Grade als sie sich erkundigen wollte wo die Bäder waren, kam ein Page mit den beiden Pferden im Schlepptau in den Innenhof marschiert und brachte sie auf die Weide vor ihrem Zimmer, den Kratzspuren an seinem Arm nach zu urteilen hatte Gisal sich wohl geweigert.
Diesen hatte man daraufhin in einen Käfig gesteckt den der Page nun vor ihrem Zimmer abstellte.
Ohne ein Wort zu verlieren sattelte er die Pferde ab und ging.
Müde wie sie war stellte sie ihre Tasche ab und warf sich aufs Bett, welch Gefühl nach den Anstrengungen der letzten Wochen ihrer Reise durch öde Landstriche wo es nicht einmal Menschen gab. Welch Freude nach den Aschpfaden die sie allein bereiste. Wahrlich ein schönes Gefühl.
Sie begann mürrisch das bisschen Gepäck das sie hatte in einen großen Schrank aus rotem Holz einzuräumen als es an der Tür klopfte,
„Herein.“ Rief sie und die Tür öffnete sich, ein junger Elf trat herein und verbeugte sich.
„Eine Botschaft für euch Lady.“ Sagte er höflich und drückte ihr den Brief in die Hand. Zögernd öffnete sie den Brief, der das Siegel der Flamme trug…

Der Dieb ging seelenruhig an den beiden Wachen vorbei die sich grade mit einem anderen Mörder stritten.
Bald hatte er das Handelsviertel hinter sich gelassen und tauchte in das Labyrinth des Hafenviertels an.
Der Gestank war nicht zum aushalten, aber hier war der beste Ort um jemanden verschwinden zu lassen.
Bald erreichte er das Gelände der alten Fabrik. Früher hatte man hier edle Metalle abgebaut, aber das war lange her und heute war sie nur noch ein zerfallendes Gebäude, auf deren Gelände nicht ein Strauch wuchs.
Die Bäume waren längst verfault und nun war es nur noch ein beliebter Treffpunkt von Mördern und ihren Opfern. Die Hure wartete bereits auf ihn. Sie trug kurze knappe Kleidung und ihr Gesicht war von den Spuren der Harkel einer Droge schwer gezeichnet.
„2 Kupfermünzen.“ Hauchte sie im voll Rausch. Angewidert verzog er das Gesicht und nickte. Er folgte ihr in die Fabrik ein Grinsen auf dem Gesicht. Sein Messer blitzte im Dunkeln…
 
Gelangweilt schritt Urkion den langen Gang hinunter,richtung Festsaal.Er hasste diesen alltäglichen Wahnsinn der Gewohnheit;jeden Tag zur gleichen Zeit machte er seine Wachrunde durch das Anwesen seines Herren und folgte dabei der immer gleich wehrenden Route.Zugegeben vor 3 Jahre etw,als er von der Stadtwache hier hin versetzt worden war,hatte er sich über alle Maßen gefreut und war zu tiefst dankbar gewesen."Hier wird es sicherlich angenehm und interessant",hatte er stolz allen anderen verkündet und war sich sicher,dass sie ihn mit neidischen Blicken geehrt hatten.Doch was war daraus geworden?Der Alltag hatte ihn auch hier eingeholt,und mittlerweile sehnte er sich nach ein wenig Abwechslung.Eine Rauferei in einer Taverne,oder einen Aufstand am Tor,ein wenig mehr Abenteuer,welches ihn aus diesem perfekten Palast befreien würde.
Vor ihm lag der große,reich ausgeschmückte Festsaal,in dem sein Herr Orophin dann und wann mit Gästen denierte oder wichtige Gespräche führte.Rauschende Feste waren in diesen Hallen abgehalten worden;doch nun lag der Raum ruhig und friedlich vor ihm und erzeugte eine biedere sterile Atmosphäre;"Paradox",dachte Urkion,als er daran dachte was er hier sccon alles erlebt und gesehen hatte.
Er begutachtete die langen Seidenvorhänge,die Wandtafeln,die Tischdekoration und auch die Fenster kontrollierte er einzeln.Doch wie immer,war alles in Ordnung,perfekt,nicht die kleinste Abweichung;wie ermüdent.
Urikon wandte sich zur großen Flügeltür,und wollte seinen Weg richtung Wachquatier fortsetzen,als ein kleiner Windstoß ihn frösteln ließ.
"Wer hat den wiedervergessen das Fenster..."...<Moment,die Fenster waren alleg eschlossen>
Urikon griff in der Drehung nach seiner Klinge und betrat erneut den Saal.
"Wer ist da?Ergebt euch",rief er gegen die Schmuckwände;seine Stimme verklang ungeachtet.
Der Elf fühlte wie das Adrenalin in seinem Körper zu wirken begann und sein Herzschlag sich verdoppelte;das war das Abenteuer auf das er gewartet hatte.
Hätte er erahnt wie schnell so ein Abenteuer Schiffbruch erleidet,wären wohl alle seine Klagen nie erklungen und er hätte sich seines langweiligen aber munteren Lebens erfreut.
Er spürte die Bewegung hinter ihm,doch sie war zu schnell;unmenschlich schnell;er hatte ihr einfach nichts entgegenzusetzen.

Warmes Blut sickerte über die weißen Marmorplatten und gaben dem Festsaal ein Stück seines perfiden Glanzes zurück.


"Wer hat,der hat",auf den Lippen des Drow breitete sich ein süffisantes Lächeln aus;das zugleich erstarb als sich der Schatten des Stuhles vor ihm auf seltsame Art verformte und eine Gestalt preis gab.Die Hand des Wesen pulsierte in einem unnatürlichem Licht und schnellte nicht fassbar in richtung seines Kopfes;passierte diesen Knapp und zerfetzte das vermummte Gesicht des Attentäters der plötzlich in Orophins Rücken aufgetaucht war.
 
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... und so fügte sich einmal wieder alles, als Yêsahja den Wind über seine Haut streifen ließ und die Augen öffnete.

Idril unterdessen gönnte sich schmunzelnd in ihrem luxuriösen Zimmer das erste Schaumbad ihres Lebens, ohne irgendwo eingebrochen zu sein, oder den Drang zu verspüren zu stehlen. Ihr Dolch war sorgfältig unter ihren Knien im Wasser verborgen, als die Dunkelelfe entspannte und sich ganz dem wohlig warmen Wasser hingab. Die Sonne versank gerade hinter dem Horizont.

Sie wusste, Arec war bei Orophin und würde das Seinige tun. Was er allerdings mit ihr und sie mit ihm tun würde, wusste sie noch nicht, wenn sie ihm erneut begegnen würde. Doch es war noch viel Zeit, viel Zeit bis dahin.
 
Arec hielt noch immer das Glas in der Hand. Plötzlich merkte er ein seltsames Ziehen in seinem Kopf. Bei Lloth... ist das wieder diese Stimme... nein... etwas... anderes... die Schatten! "Orophin!" rief er aus, wodurch er ein Zusammenzucken des Beamten hervorrief und dieser herumfuhr. Der Attentäter hatte nur durch diesen Reflex seines Opfers Selbiges verfehlt. Doch er kam nicht dazu noch einen zweiten Versuch zu starten, denn auch er wurde überrascht. Der Schatten des Stuhls bemächtigte sich Seiner und schnellte im Schutz von Orophins Körper hinter diesem hervor und trafen tödlich seinen Schädel. Der Drow wich entsetzt zurück ins Zimmer hinein und stolperte unbeholfen über einen der Sessel. Gerade als er sich fangen konnte, wobei einige der edlen Tropfen aus seinem Glas eben jenen benetzte, hörte man den dumpfen Aufschlag des Meuchlers. "Was... was geht hier vor...!?" Der lange Samtrock zeigte einmal mehr, dass er zwar sehr hübsch anzusehen, aber der Bewegung doch sehr hinderlich war, da sein Träger kaum wieder auf die Beine kam. Die Maske auf Arecs Gesicht zeigte ihm mit dem Blick der Umbrichii, dass sich solch einer im Zimmer befand und er wusste auch wer.

"WACHEN!!! WAAACHEN!!!" Der Finanzier hatte gerade noch Zeit sich in einen ansehnlichen Zustand zu bringen bevor ein Trupp von 10 Elfen, bis an die Zähne bewaffnet und mit erhobenen Klingen in den Raum gestürmt kam. "Da, ...da, da, da, da... liegt jemand... der... mir Böses wollte!" Die Wachen hatten inzwischen den Raum und die Ausgänge gesichert und hielten die Augen offen. Der Truppenführer, ein alter Kriegsveteran mit langem, rotblondem Haar, was ihn als niederen Hochelf identifizierte, schritt auf den Leichnam zu und kniete sich vor ihm hin. "Ein Steinschürfer.... die sind in letzter Zeit wieder viel zu stark geworden. Immer wieder schlüpfen ihre Meuchler und Spione durch unsere Kontrollen. Doch keine Sorge Herr, dieser Assassinenorden agiert nach dem typischen Kodex stets alleine...." Er zeigte mit der Schwertspitze auf das zerfetzte Haupt. "...und der da ist toter als tot. Ihr seit außer Gefahr." Orophin Tasartir beruhigte sich trotz dessen nur langsam und trank in einem Zug sein Glas aus, um sich sogleich wieder nachzuschenken. Mit diesem Alkoholstoß im Blut schien er wieder gelassener zu werden. "Es ist sonst niemand hier Herr? Wer hat ihn getötet?" Der Drow sah sich um. "Der Schatten... des Stuhls..." Die Skepsis war den Elfen deutlich anzusehen. Einer in der Nähe des Sitzplatzes hob ihn an, doch es passierte nichts. Auch sein Schatten verhielt sich so, wie es die Naturgesetzte es ihm befohlen. "Der Stuhl ... Herr?" Um in der Überlegung nicht vollkommen dem Wahnsinn zu verfallen, wand sich der Drow an Arec. "Ihr habt es doch auch gesehen... oder?" Leonar war inzwischen durch die Schatten unbemerkt an einen unbedeutenden Ort im Raum gereist. Sein Schüler folgte mit dem Blick seinem Meister, ohne sichtbare Körperbewegung, als er von Orophins Frage aus seinen Gedanken gerissen wurde. "Gesehen.... Nun, ich muss gestehen, ich habe ihn auch aufgehalten." Damit stellten sich in den Köpfen der anderen Anwesenden, mit Ausnahme von Leonars, große Fragezeichen auf. "Von dort... Aber wie Arec..." - "Ich bin der dunklen Magie mächtig", entgegnete dieser knapp. Er wollte den Verdachte so gut es ginge von seinem Meister ablenken, oder, dass überhaupt noch jemand im Raum wäre. Dazu holte er zu einem zweiten verbalen Ablenkungsmanöver aus. Er schritt auf die Leiche zu, über der sich schon einige Fliegen versammelten. "Steinschürfer.... wer sind sie? Ich habe noch nie von ihnen gehört."


Zur gleichen Zeit beobachteten zwei Paar finstere Augen die beiden, badenden Freundinnen Milianra und Zohani. Wie zwei ausgehungerte Wölfe, die Blut geleckt hatten pirschten sie sich leise an das Schauspiel heran. Einer zog einen langen schwarzen Dolch, von wohl der Länge einer guten Elle. Der Zweite tat es ihm gleich. Auch Larale nährte sich noch etwas entfernt ein paar dieser Augen. Die jedoch gut ausgeleuchteten Gänge der kristallenen Seerose verrieten seine Kontur, spitze Ohren und ein schmaler Körper zeichnete sich unter der schwarzen Rüstung ab, die nur aus Stoffen und ab und zu etwas Leder zu bestehen vermochte. Er würde sie bald erreichen. Derweil kletterte eine vierte Kreatur, der gleichen Herkunft, die Hausfassade der Mondsteinkugel empor. Der Langdolch ruhte an seinem Gürtel und erreichte ein offenes Fenster in der Nähe von Eleasar. Doch er war nicht der Letzte des Trupps. Eben als es sich Idril so richtig gemütlich machte, wurde sie ebenfalls beim Baden beobachtet. Stumm und lautlos wurde eine weitere schwarze Klinge sichtbar. Sich nach Tod bringen sehnend blitze kurz ein sechster Dolch im Schutz der Schatten auf, diese jedoch war für Ryan bestimmt. Unter der Bettdecke gut verborgen wurden ein weiteres Meuchelinstrument gezückt. Ein achtes dem Assassinenmeister sehr nahe vollführte die selbe Handlung, das siebte, noch in Stoff der Decke gehüllt, im Rücken seiner Schülerin Taiyo. Alle wurden von den selben dunklen Gestalten getragen, die ohne einen Mucks agierten. Ihr Auftrag war offensichtlich. Angesetzt auf ein Ziel, sollten sie Totenstille bringen. Noch drei weitere sollten ihrem Handwerk nachgehen. Der erste hatte leichtes Spiel in dem überfüllten Marktplatz mit der Masse zu verschmelzen und sich so dem Ex - Slayer zu nähren. Zwei weitere hingegen hatten sehr großes Geschick an den Tag gelegt, mit Leonar und Arec die ganzen Kontrollen zum Stadthalterpalast zu überwinden, ohne von ihren Opfern, oder einer Wache bemerkt zu werden. Vor dessen Toren warteten sie nun mit aller Geduld auf den tödlichen Fehler, dass diese es wagen würden auf die Straße zu treten. Die anderen hatten jedoch keinen Grund es noch hinauszuzögern. Sie schlugen zu!


Davon nichts wissend, horchte Leonar im Verborgenen Spalt zwischen Wand und einem Schrank, und Arec in aller Öffentlichkeit, der Erklärung des Veteranen: "Steinschürfer sind ein Orden von Mörderabschaum, die in den ehemaligen Granit- und Erzmienen um Qudinar geschürft haben. Sie sind allesamt Sklaven gewesen und konnten sich bei einem Aufstand vor etlichen Jahren befreien. Seit dem hausen sie dort bei wenig Licht und brüten über immer teuflischere Pläne, wie sie sich an ihren alten Herren rächen können... Das sind die Stadtbeamten dieses Ortes und wir Wachen. Erst letzte Woche wurde ein Offizier auf seinem Patrouillenrundgang erstochen. Auch wenn der Mörder gestellt und sofort exekutiert werden konnte von uns, half das dem Offizier nichts mehr. Er erlag noch an Ort und Stelle seinen Verletzungen. Nun haben sie es wohl sogar auf Herrn Tasartir abgesehen.... Pack!" Er gab der Leiche einen Tritt. Der Beamte ergriff daraufhin das Wort: "Ihr verstärkt sofort die Wachen um diese Villa auf 200 % und .... auf 300 % im Haus. Zieht die benötigten Wachen vom Hafen ab. Ihr habt diesen Ort zu schützen!" Der Truppenführer verneigte sich und ließ von zwei Wachen die Leiche wegschaffen. "Wie ihr es befehlt Sir." Orophin machte eine abfällige Handbewegung. "Und nun verschwindet alle! Ich will unter Vier Augen mit.... meinem Retter reden."
 
Das Bad war wirklich herrlich und überdies für Zohanis Bedürfnisse mehr als ausreichend, da sie solche Pracht normalerweise nicht gewohnt war. Das Plätschern des Brunnens hielt sich dezent im Hintergrund und bildete für die gemütliche, ruhige Atmosphäre, die in dem großen Raum vorherrschte. Das Wasser war kristallklar und wurde auch nicht schmutzig, trotz seiner reinigenden Wirkung. Wahrscheinlich aus irgendeinem elfischen Wäldchen von wer-weiß-wo.
Trotz dieser scherzhaften Betrachtungsweise kam sie nicht umhin die elfische Kultur zu genießen. Vermutlich hätte man einen Oger in das Becken werfen können und das Wasser wäre rein geblieben, und es wäre womöglich aus irgendeinem Grund auch nicht übergeschwappt.
Jedenfalls tat es richtig gut, sich nach der wochenlangen Reise einmal wieder zu waschen.

Während sie auf Anfrage Milianra den Rücken einseifte, fragte sie: „Was meinst du, wohin wir uns nach unserem Aufenthalt wenden sollten? Schließlich haben wir immer noch kein richtiges Ziel, stimmts?“ Milianra schloss die Augen und lehnte sich zurück und so fiel Zohani die Seife ins Wasser und sie hielt die Elfe im Arm. „Meine liebe Zohi, denke doch nicht immer an das, was noch kommt. Jetzt sind wir hier und genießen unsere Rast, und danach überlegen wir, was kommt.“ Der plötzliche körperliche Kontakt war Zohani nicht unangenehm, wie sie es trotz ihrer engen Freundschaft hätte erwarten können. Sie waren sich einfach so vertraut geworden, vor allem im Geiste. So verschloss sie einfach die Hände über dem Bauch der Elfe und legte den Kopf auf ihre Schulter.
„Du hast wahrscheinlich recht. Ich sollte mich auf das Jetzt beschränken, zumindest für unsere Aufenthalte.“ Milianra meinte: „Außerdem hast du doch sowieso ein Ziel vor Augen.“ Giran. Eure Reise ist lang, und deshalb wird sie vorzeitig unterbrochen werden, und ihr werdet eure Taten bereuen.
Die ehemalige Söldnerin lächelte. „Ja, das habe ich. Es ist nur die Frage, ob der Weg unserer Gemeinschaft uns direkt oder über Umwege dorthin führen wird.“ Die Elfe winkte ab. „Schon jetzt haben sich unsere Wege als so verstrickt erwiesen, dass sich alles von selbst fügen wird, da bin ich sicher. Und ich werde sowieso an deiner Seite stehen.“ – „Das weiß ich.“ Und Zohani war, nach wie vor, sehr froh darüber. Den Schmerz eines ganzen Volkes zu tragen, war trotz der Unterstützung eines Gottes nicht einfach. Sie hatte sich schon auf dem Weg vom Ende des Pfades bis zu den Toren der Stadt immer wieder in Tränen aufgelöst gefunden, und wusste nicht, warum. Doch sie würde sich noch besser zu beherrschen lernen. Sie würde lernen, diese Narben zu tragen, doch nicht aufreißen zu lassen. So lange, bis sie geheilt waren, bis ihre Aufgabe beendet war. Doch das mochte niemals sein. Und deshalb machte sie sich an dieser Stelle keine Gedanken mehr darüber.

Während sie so da standen, in sich versunken, meldete sich der magische Fluss in ihr. Sie hatte ihre weiter reichenden Sinne abgeschaltet, doch nun fuhren sie aus ihrem Halbschlaf auf und machten sie nervös. „Milianra“, flüsterte sie, „irgendetwas stimmt nicht.“
Etwas stimmte ganz und gar nicht. Ihre Freundin war dabei, die Augen zu öffnen, als Zohani sich entschied, etwas zu tun, denn in ihrem Inneren schrie es plötzlich in Chören. Im Wasser war sie unbeweglich, also ertastete sie die Luft um sie herum und ließ sie erstarren.

„Was-„
Milianras Frage wurde erstickt, als es mehrere kratzende Geräusche gab, das Klirren von Messern und Platschen, als sie ins Wasser fielen. Die beiden fuhren herum und sahen zwei Gestalten über den Beckenrand auf sie zufliegen. Nachdem sie die Messer geworfen hatten und diese gegen die Wand aus Luft geprallt waren, hatten die Angreifer keine Zeit verschwendet, auf die beiden Frauen loszugehen. Zohanis Überraschung ließ die Barriere brechen und unter einem überraschten Ausruf Milianras fielen die beiden Gestalten, nach dem Gewicht zu schließen Männer, auf sie und drückten sie unter Wasser. Zohanis Überraschung wandelte sich in Wut, doch sie konnte wenig tun, und ihr Schrei brachte nichts, außer dass Blasen aufstiegen und sie keine Luft mehr in den Lungen hatte, nachdem ihr bereits der Großteil vom Aufprall des Angreifers ausgestoßen worden war. Hier unter der Wasseroberfläche waren alle Bewegungen langsamer und so erkannte die junge Frau früh genug die blitzende Klinge, welche sich in ihre Seite graben sollte. Sie schob ihren Unterarm dazwischen und missachtete den Schmerz, der darauf folgte. Sie konnte ihre Freundin nicht erkennen, denn alles war völlig überraschend geschehen und sie hatte die Orientierung verloren. So setzte auch ihr Verstand aus und sie konzentrierte sich nur darauf, nicht zu ertrinken, erwürgt oder aufgeschlitzt zu werden. Währenddessen sammelte sie in den Sekundenbruchteilen, auf die es ankam, ihre Konzentration und ließ die Magie in sich erneut aufwallen.
 
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Die Klinge rauschte durch die Luft, schnitt sie radikal durch und verursachte ein gespenstisches Pfeifen. Taiyo stand noch immer im Hotel und lies ihr Schwert in ihrer Hand kreisen um ein Gefühl dafür zu bekommen. Immer wieder starrte sie erwartungsvoll aus dem Fenster, alles war vorbereitet nur der Augenblick fehlte noch. Das Schwert stoppte.

Jetzt.

Es war Zeit an die Arbeit zu gehen. Sie verließ schnell das Zimmer, ohne dass irgendjemand auch nur irgendetwas dagegen tun konnte.

Schon wenige Minuten später rauschte die frische Luft, die die hereinbrechende Nacht mit sich gebracht hatte, an ihrem Kopf vorbei. Wie ein Falke raste sie unaufhaltsam und unhörbar über die Dächer Stadt, die wie eine gewaltige Straße über dieser wirkte. Alles war vorbereitet, die Nebel hatten alle Informationen besorgt, die nötige Ausrüstung hinterlegt. Nun war die Zeit gekommen diese Stadt vom schlimmsten aller Makel zu befreien. Die Worte, die sie hierher geführt hatten dominierten ihre Gedanken. Mit jedem Sprung reflektierte sie eines davon, bis die Schuld des Opfers unweigerlich in ihr Gedächtnis eingraviert war. Hochmut, Intoleranz, Geiz, Terror. Vier gute Gründe um zu sterben und heute war ein guter Tag um dies zu tun.

Taiyo bremste ab, schilderte noch einen Meter über die Ziegel des Daches und blieb genau an der Kante zum Abgrund stehen. Ihr Blick war nun frei zu dem gewaltigen Prunkbau, umgeben von Mauern und sicherlich hunderten von Wachen. Doch kein Schutz der Welt hält den Tod auf, nicht einer. Sie atmete laut, der Spurt war anstrengend gewesen, doch am Ende war sie noch lange nicht. Schon gar nicht mit ihrem Ziel so klar vor Augen. Einige Handzeichen folgten hintereinander und sie murmelte einige Worte. Das Chakra rauschte durch die Adern, ihre Erscheinung änderte sich, ihr Körper verschwand.

Auf dem Dach bildete sich ein leicht grün leuchtender Schatten. Er dehnte sich aus, verformte sich, wurde zunehmend plastisch. Zu erst war kaum etwas zu erkennen, dann eine grobe Gestalt, zunehmend kamen Details zu Tage bis schließlich 8 Frauen mit langen blonden Haaren auf dem Dach standen. Sie hatten allesamt stahlblaue Augen und ihr Körper war komplett von einem schwarzen Leder bedeckt. Eine der Frauen drehte sich herum, die anderen folgten und stellten sich in einem großen V hinter ihr auf.

Taiyo lächelte zufrieden, sie hatte soeben erfolgreich Chakra und Mana kombiniert und sieben Schattendoppelgänger erschaffen die ihr bis ins letzte und kleinste Detail gleich sahen. Sie zog vier Shuriken aus den Halterungen an ihrem Gürtel und klemmte sie zwischen ihre Fingerknöchel. Sie waren nicht tödlich doch mit einem schnellen Sedativum versetzt, das absolut jede Kreatur ohne Ausnahme binnen Sekunden ausknockte. Hier sollte nur einer Sterben und keiner mehr, so verlangte es der Kodex und dieser Kodex war alles was sie interessierte. Sie lies ihren Kopf auf die Seite rollen, sodass einige Wirbel knackten. Langsam ging sie los, die Armada ihrer Spiegelbilder hinterher. Dann wurde ein Laufen daraus, bis sie mit einer unglaublichen Geschwindigkeit über das Dach des Anwesens raste. Ihre Konzentration fokussierte sich stark, alles Unwichtige Verschwand, jeder wichtige Reiz wurde doppelt verarbeitet und ausgewertet.

Die erste Assassine landete auf dem Balkon, drei folgten, dann der Rest. Nichts hatten sie von ihrer Geschwindigkeit eingebüßt und die echte hechtete durch das Glas, das um sie herum zu splittern begann, bis die gesamte, riesige Scheibe unter der fehlenden Statik kollabierte und genug Platz schuf um den Doppelgängerinnen Platz zumachen. Alle drangen in die riesige prunkvoll ausgestattete Halle. Nur ein Bruchteil einer Sekunde war vergangen da flogen die vier Shuriken los und versenkten sich an verschiedenen Stellen des Körpers der Person neben dem Opfer, die sofort Bewusstlos zu Boden klappte. Er bekamen noch nicht einmal mehr den Aufprall auf dem Boden mit. Die Spiegelbilder waren so nicht einmal nötig gewesen. Erschrocken war Taiyos Ziel herumgefahren, erkannte die heranrasende Angreiferin, doch es war zu spät, Taiyo drückte ihm die Luft ab, sodass kein Wort aus seinem Rachen Hilfe rufen konnte. „Ein Wort und dein Leben ist hier zu Ende“, flüsterte sie in einem betörenden Ton in sein Ohr. Die Bewegungen ihres Opfers erschlafften und Taiyo lockerte ihren Griff, zog mit ihrem Fuß seine Beine weg und kniete kurzerhand auf ihn. „Was“, kam es gequält von ihm, „wollt ihr?“ Sein Gesicht war in einer Fratze aus Angst zerfetzt, er schüttete scheinbar literweise Schweiß aus. „Wollt ihr mein Geld? Nehmt Es! Nehmt Es! Ich brauche es nicht. O…,o ,oder wollt ihr, dass ich die Steuern herabsetzte? I, ich mach das, k… k, kein Problem. Ich setz sie runter und hau ab, i, ihr seht mich nie wieder.“

Taiyo lachte: „Ja in der Tat. Ich werde euch nie wieder sehen. Niemand wird das. Hochmut, Intoleranz, Geiz und Terror sind Sünden. Und jetzt ist der Zeitpunkt dafür zu zahlen. Den Tod könnt ihr nicht bestechen.“ Taiyo huschte auf, ihr Arm schoss in die Luft und die Armklinge riss aus der Ankerrung. „Neeeeeeeeeeeeein“, schrie ihr Gegenüber, doch die Klinge versank darauf tief im Hals und löschte ein für alle mal jegliches Lebenszeichen aus ihrem Opfer. Mit einem beiläufigen Griff zog die Assassine ein meiselförmige Metallstange aus ihrem Gürtel, kaum länger als eine Hand, an dessen Ende ein Zettel hing, der in einer seltsamen Schrift bekritzelt war. Mit einer schwungvollen Bewegung aus ihrem Armgelenk rauschte das Instrument dem Toten entgegen. Langsam stieg eine Art grünes Feuer von dem Kadaver auf, es verbrannte nicht das Parkett auf dem Boden, es erhitze nicht die Luft über der Leiche, alles was es tat, war das Verbrennen der Seele. Nichts war mehr von dem einstigen Tyrannen übrig als eine kalte Hülle. Kein Zauber, kein weltliches Wesen war nun noch in der Lage ihn zu retten. Weiter schwelte der Brand, bis am Ende der Zauber und das Metall in dem er gebannt war selbst verfiel.

Doch diesen Vorgang bekam die blonde Schönheit schon gar nicht mehr mit, ihre Spiegelbilder waren verschwunden, ihr Körper wieder auf dem Dach bei dem alles angefangen hat. Mit einem blauen Schimmern, verschwand auch die optische Hülle und Taiyo war wieder sie selbst. Zufrieden starrte sie auf das weit entfernte Haus, doch ihre Gedanken waren unglaublich weit entfernt. Sie hatte zwei Chakra Zauber verwendet, die sie in der Rolle gelesen hatte und sie waren unglaublich mächtig. Zu mächtig um sie greifen zu können, zu mächtig um sie handhaben zu könne, das alles gut ging war mehr Glück als Können. Und jetzt war ihr auch bewusst was Zarius mit seinen Worten meinte. Und sie kannte nun auch die Antwort: Nein. Nein, sie war noch nicht bereit diese Verantwortung zu übernehmen, die Rolle zu tragen. Taiyo musste ihren Sensei finden und sie ihm geben. Bevor der Avatar dich der Rolle bemächtigt.

Taiyo drehte die silbernen Wurfwaffen in ihrer Hand, sie hatte die vier Shuriken wieder aus den bewusstlosen Körpern gezogen um keine Spuren zu hinterlassen. Dann steckte sie sie wieder in ihren Gürtel, stand auf und begann den Weg den sie gekommen war, wieder zurückgehen. Hoffentlich war Zarius ins Hotelzimmer zurückgekehrt.





Ein Schatten raste durch den langen Gang, den er erst vor kurzem durchquert hatte. ein Schrei hatte ihn zur Wendung getrieben. Er huschte unter einem Türspalt durch und manifestierte sich in der Bewegung zu einer Person. Als er all die Personen auf dem Boden gesehen hatte rissen seine Augen hinter der Maske auf. Leise Worte in seiner Sprache verließen Leonars Mund: „Und so schließt sich der Zirkel der Gerechtigkeit. Orophin Tasartir ist tot.“ Dann bewegte er sich halb als Schatten, halb als Mensch zu seinem Schüler um den Ohnmächtigen aufzuwecken.
 
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Eben noch hatte Milianra die Berührungen ihrer Freundin genossen, doch wie immer in Zeiten der Ruhe und des vermeidnlichen Friedens gab es irgendjemanden, dem daran gelegen war sie zu zerstören. Und wenn Zohani nichts aufgefallen wäre, dann hätten die beiden Frauen an dieser Stelle in seeliger Umarmung ihr Leben ausgehaucht. Doch Zohani hatte entdeckt, was sich den eflischen Ohren wohl auch deshalb hatte verbergen können, weil Milianra sich in den Armen der Menschenfrau absolut entpsannt hatte.

Gurgelnd wurde sie unter Wasser gedrückt. Die Klinge, die sie dank Zohanis Reaktion verschont hatte, sank irgendwo hinter ihr zu Boden und das einzig gute daran war, dass ihr Gegner sie nicht mehr benutzen konnte, um die Elfe aufzuschlitzen. Stattdessen versuchte er nun, sie zu ertränken und hatte dabei zunächst erschreckend viel Erfolg. Nichteinmal ihren Lichtzauber konnte sie sprechen, um die empfindlichen Augen des Dunmer zu blenden, abgesehen davon schien die Aussicht darauf, ihn dadurch von seinem Vorhaben abzubringen äusserst gering. Milianra strampelte nicht, um Sauerstoff zu sparen, ihr Peiniger schien zu glauben, sie ergebe sich in ihr Schicksal, doch er ließ nicht locker. Milianra konnte sehen, wie Blut sich im Wasser verteilte, Zohani und der zweite Angreifer wirbelten wild durcheinander und waren beide immer kurz vor dem ertrinken. Milianra spürte, wie ihr der Sauerstoff knapp wurde. Ihre Tauchfähigkeiten waren größer als die eines Menschen, doch auch ihr Lungenvolumen reichte keine Ewigkeiten, und dieser verdammte Drow hielt sie so fest, dass er auch noch ihren Puls fühlte. Wenn sie sich in Assassinationstechniken ausgekannt hätte, hätte sie sich vielleicht gefragt, warum er ihr nicht die Schlagadern abdrückte, so aber fragte sie sich, was sie tun konnte. Ihre Sicht begann zu verschwimmen.

Glas splitterte, ein grauer Schatten raste durch das Bad und rammte den Drow, dessen eiserner Griff Milianra unter Wasser drückte. Milianra tauchte auf, schnappte nach Luft, sie war zu benebelt um sofort zu realisieren, was geschehen war, doch der Kampfschrei einer Eule erklärte vieles.
Myrta, die sich beim Bruch durch die Scheibe schon verletzt hatte, attackierte einen völlig überrumpelten Feind immer wieder mit Schnabel und Klauen. Ihr erster, von aller Eulenwut und vor allem ihrem enormen Flugtempo gespeiste Angriff, bei dem sie ihren Schnabel einfach frontal in die Schläfe des Drow gerammt hatte hatte, hinterließ deutliche Spuren. Er war nicht lethal, doch der Assassine konnte sich kaum mehr verteidigen, nachdem ihm der Zusammenprall nicht nur seinen Gesichtssinn stark eingeschränkt, sondern auch sein Gehör auf der getroffenen Seite fast geraubt hatte.

Milianra fasste das schwarzklingige Messer, das immernoch auf dem Beckenboden lag und stach verzweifelt in das Knäuel aus Zohani und dem zweiten Attentäter hinein. Glücklicherweise bohrte sich die Klinge durch die Schulter des Attentäters, statt Zohani zu treffen und ermöglichte es Milianras Freundin, aufzutauchen und einen tiefen Atemzug zu nehmen. Milianra zog das Messer wieder heraus und stacht erneut zu, diesmal gezielt auf die Wirbelsäule. Die Klinge rutschte ab, jagte schräg in den Rücken des Drow und durchbohrte beide Lungeflügel, die sofort kollabierten, als Milianra die Klinge ein weiteres Mal heraus zog. Spätestens in diesem Augenblick kollabierte auch der Widerstand des Attentäters. Ein einziger Blick tauschte tausende Gedanken zwischen Milianra und Zohani, dann sprangen beide auf den verbliebenen Attentäter und brachten auch sein Leben zu einem jähen Ende.

Ächzend sank Milianra auf die Knie. Ihre Freundin gestattete sich zu husten und spuckte ein wenig Wasser aus. Beide stimmten in ihrer Ratlosigkeit überein, und beide hatten die Angreifer als Drow erkannt. Milianra umarmte ihre Eule, ohne die wahrscheinlich sowohl sie, als auch Zohani in dieser Attacke umgekommen wären. Myrta verbüßte ihren Preis in Form einer unschönen Schnittwunde, die beim Durchbrechen der Fensterscheibe entstanden war. Zohani holte Handtücher, mit denen sich die beiden Frauen bedecken konnten und ein weiteres, um ihren Arm zum verbinden. "Ich hoffe die Klingen waren nicht vergiftet." fluchte sie, auch wenn die Chancen gut standen, dass der Kontakt mit dem magischen Wasser de Elfenbrunnens das Gift ebenso aufgelöst hatte wie den Dreck von ihren Körpern und das Blut, dass aus dem darin treibenden Kadarver austrat. "Warum sind Drow-Attentäter hinter uns her?" fragte Zohani und ließ sich neben Milianra nieder, sie wiederum in den Arm nehmend. Diese zuckte die Schultern. "Der Stadthalter hier soll ein Drow sein, aber er hätte keinen Grund uns töten zu lassen." Nicht nachdem Milianra sich vor seiner Wache identifiziert hatte, das würde er nicht wagen. "Vielleicht war es..." Zohani sah die Elfe schockiert an. "Du meinst Arec?" fragte sie. Milianra nickte. Idril zu verdächtigen, wäre ihr heute nicht mehr in den Sinn gekommen, doch Arec misstraute sie tief, nachwievor.
 
Vom Empfangsdienst hatte Ryan die Nummer von Larales Zimmer erfahren.
Nun musste er in diesem Gasthaus, welches doch recht groß gebaut war, die Tür finden.
Der freundliche Elf hatte ihm zwar eine Wegbeschreibung mitgegeben, diese war entweder nicht ganz so klar wie er es sich gedacht hatte, oder aber zu komplex um verstanden zu werden.
Die Gänge waren alle perfekt symethrisch angeordnet, was ziemlich verwirren konnte. Auch die Pflanzen und die kleinen Brunnen wurden alle von Ebenbildern ausgeglichen.
Auf dem Weg durch einen der Korridore, bekam Ryan ein seltsames Gefühl.
Es war nur die Ahnung von einem leisen Geräusch, nur ein Schatten, im Augenwinkel gesehen.
Trotzdem blieb Ryan stehen und sah sich genau um; er konnte aber nichts Verdächtiges entdecken.
Also setzte er seinen Weg fort, der ihn, nur wenige Schritte weiter, endlich zur Tür der Feuerelfe führte.
Höflich klopfte er an. "Larale" rief er gut hörbar, aber nicht zu laut. "Ich bin es, Ryan! Mach bitte auf!"
 
Während Eleasar in die undurchdringlichen Nebel der Kugel versunken war, näherte der Attentäter sich immer weiter seinem Ziel. Er wusste, dass er hier den schwersten Auftrag seiner bisherigen Karriere vor sich hatte, und das Wissen spornte ihn zusätzlich an. Er kletterte die Mauer hinauf, ohne mehr Werkzeug als seine Hände zu brauchen, die sorgfältig gebrauter Zaubertränke sei Dank eine klebrige Substanz abgaben. Noch ein guter Meter, und er hatte sein Ziel erreicht. Während er mit einer Hand in die Fensteröffnung griff und sich langsam und lautlos hochzog, nahm er mit der anderen das Wurfmesser aus dem Mund. Sein Ziel stand mit dem Rücken zu ihm vor einer Art Schreibpult, ohne ihn zu bemerken. Hervorragend. Ein einsamer Schweißtropfen lief die Stirn des Meuchlers hinab, während er zielte. Eins, zwei..
Das Messer rauschte in einem anmutigen Bogen durch die Luft, drang in den Rücken des Magiers ein..
Und kam mit einem leisen Klappern auf dem kalten Steinboden vor ihm auf.
Die Gestalt drehte sich um und lächelte.
"Ein guter Wurf, wirklich. Auf das falsche Ziel, aber guter Wurf.."
Eine Illusion! Er wirbelte herum..
Hinter ihm stand noch jemand auf dem Fenstersims, ein exaktes Ebenbild des Magiers im Turmzimmer. Sogar das Lächeln war identisch. Er wollte nach dem Zweitmesser greifen - jeder Assassine hatte mindestens Zwei Messer dabei - als ihn ein Paar fadendünner grüner Zauberstrahlen in den Rücken traf. Der Dunkelelf stieß einen erstickten Schrei aus und klappte zusammen, ohne aber das Bewusstsein zu verlieren.
"W-wie.."
"Oh, bitte verzeiht meine Unhöflichkeit. Gestatten, Eleasar viridis, magister maximus teiandrae. Nun, ihr habt euch gut auf euren Auftrag vorbereitet, zweifellos, aber ich war wohl doch ein bisschen schneller als ihr. Als ihr mich mit dieser gesegneten Waffe getroffen habt, beschwor ich ein Trugbild, um sie vor euren Blicken zu verbergen, und ließ den Brieföffner fallen. Hier, ich zeige es euch.." Eleasar - derjenige, der im Turmzimmer stand - machte eine knappe Geste und trat beiseite. Ein Brieföffner lag auf dem Boden, und in seinem Rücken steckte plötzlich ein weißglühendes Wurfmesser. Während er weitersprach, zog er es mit spitzen Fingern hinaus und ließ es auf den Boden fallen.
"Zugegeben... das war nicht unbedingt angenehm, aber es gehört mehr dazu, mich zu töten als ein Wurfmesser der Priesterinnen Eilistraees von der Hand eines Ungläubigen. Vermutlich habt ihr es nicht richtig abgeschirmt und ein Teil der Vernichtungskraft ist entwichen - ich würde ohnehin nicht viel darauf geben, wenn ihr es seinem ursprünglichen Eigentümer aus den kalten, toten Händen gerissen habt. Habt ihr den Klang gehört? Ihr müsst ziemlich unter Stress gestanden haben, sonst hätte euer feines elfisches Gehör sicher den Unterschied bemerkt.
Nun, danach genügte ein einfaches Spiegelbild, um euch glauben zu machen, ich stünde dort auf dem Fenstersims. Was ich da wohl vorhatte? Nun, wir werden es vermutlich nie erfahren. Ich könnte euch jetzt noch ein paar Einzelheiten über den Zauber, mit dem ich euch eben getroffen habe, erläutern, aber dafür interessiert ihr euch vermutlich weniger..
Oh, und davon würde ich euch abraten. Wenn ihr euch jetzt vergiftet, werde ich euch wohl beschwören müssen..
Was wäre euch lieber?"
 
Ruhe hatte sich in der Stadt eingefunden, oder so zumindest schien es. Für die die ihren Geist öffneten spürten die Ereignisse dieser Nacht. Das Blitzen der Klingen, das vergossene Blut. Einer derer, die es spürten, war der Khajiit der auf dem Dach des Gasthauses saß und zum Mond hochblickte.

Zwei Gestalten, beide in tiefstes schwarz gehüllt, kletterten derweilen die Hauswand hinauf. Der Eine, sein auserkorenes Opfer zu töten, der andere auf der Suche nach dessen Schülerin. Keiner der Beiden machte einen Ton, sie wollten immerhin nicht, dass ihr Opfer alarmiert wurde. Ihren Informationen nach, war er ein Meister der Assassinenkunst, doch dann hätte er sie sicherlich bereits entdeckt. Oder zumindest dachten die Attentäter so, als sie das Dach erklommen. Wäre nicht die Absicht des Mordes gewesen, so hätte das Bild idyllisch erscheinen können. Drei gestalten auf einem Dach, vom Mondlicht in fahles Silber gehüllt. Sie zogen die geschwungenen Dolche, ihr tödliches Werkzeug. Ihre Schritte waren nicht lauter als die eines Insekts, unmerkbar.

Die Erfüllung ihres Auftrages war in Reichweite, ihr Opfer saß mit dem Rücken zu ihnen, den Blick gen Himmel gewandt. Funkelndes Metall stieß hinab, durchbohrte Kehle und Herz. Oder so hätte es getan, wenn sich der Körper des Khajiit nicht in Rauch umgewandelt hätte. Für jeden, der die Gesichter der Attentäter sehen konnte, sprach die Miene von vollkommener Verdutztheit.

Ein leises Klatschen durchbrach die Verwirrung. Ruckartig drehten sich die Schwarzgekleideten um und da stand ihr Opfer, ihnen applaudierend.

"Nicht schlecht muss ich sagen", sprach der Khajiit in einem spottenden Ton. "Ihr hättet mich fast erwischt, wirklich." Der Attentäter rannte auf ihn zu. Dank seiner Ausbildung war er nicht von Rage geblendet, die der Hohn des Katers leicht hätte auslösen können.


Das sein Kollege fehlte fiel ihm nicht auf.


Auch der Khajiit rannte auf ihn zu, einen geschwungen Dolch in seiner Rechten. Hiebe folgten, die Klingen parierten jeden Schlag, das Mondlicht spiegelte sich in den Klingen, was die verborgene Schönheit des Kampfes andeutete. Ein Glimmer des Sieges leuchtete im Auge des Attentäters auf, als er einen Fehler in den Bewegungen seines Gegenübers bemerkte. Der Dolch schlug zu wie eine giftige Schlange, fügte dem Gegner eine tödliche Verletzung zu. Doch erst jetzt bemerkte er, dass auch er seine Deckung vernachlässigt hatte, der Dolch in seiner Brust war der Beweis dafür. Die Gewissheit des Todes wurde von seinem Gesicht gewaschen als er sah, wie der im Tode liegende Gegner die Gestalt seines Mit-Attentäters annahm.

Den Blick erhebend, was einige Kraft benötigte, offenbarte den feindlichen Khajiit. Er saß immer noch da, wo sie ihn am Anfang gesehen hatten, als ob er keine einzige Bewegung gemacht hätte. Zarius drehte den Kopf, sein Gesichtsausdruck eine emotionslose Maske und das letzte was der Attentäter sah, war das Mondlicht das sich in den Katzenaugen widerspiegelte.
 
Das klopfen an der Tür schreckte sie aus ihren Gedanken.
Sie ging zur Tür und öffnete sie.
„Hallo Ryan.“ Sagte sie.
„Ihr kommt zu einem recht ungünstigen Zeitpunkt ich wollte grade ein Bad nehmen gehen.“ Meinte sie weiter.
Sie war nicht überrascht ihn hier zu sehen. Warum auch? Seid sie die Gruppe traf hatte sie doch dauernd solche Zufälle.
„Nun denn wenn ihr mich entschuldigt, ich wollte nun eigentlich los. Kommt doch nachher noch mal wieder oder nehmt selber ein Bad.“
Damit drehte sie sich nur noch einmal kurz zu Gisal um. Gisal nickte nur und brummte etwas von wegen er wolle schlafen, dann ließ sie ihn allein und ließ Ryan in der Tür stehen, sie nickte ihm noch einmal zu dann verschwand sie im nächsten Gang.
Ihre Schritte hallten von den Wänden wieder als sie den Gang aus Marmor entlang schritt der zu den Bädern führte.
Der Attentäter hatte sich tief in den Schatten gedrückt, verpasste aber seine Gelegenheit sie zu töten, da ein Page um die Ecke kam.
Stattdessen folgte er ihr im Schatten der wenigen Wandvorhänge.
Larale stieß die schwere Marmortür zu den Frauenbädern auf und verschloss sie hinter sich.
Den einzigen anderen Eingang bildete der Zugang aus den Gärten.
Hohe Säulen aus schwarzem Marmor umschlossen den sonst beigen Raum. Das Becken war groß und an einer Seite plätscherte ein kleiner Wasserfall aus einem Stein.
Und dennoch fühlte man sich wie im Wald. Bäume und Büsche wuchsen um das Becken herum auf einer Art Sand.
Prunkwinden wanden sich ihren Weg an den Säulen.
Selbst Vögel flatterten umher. Traumhafte Gerüche verschiedenster Blumen stiegen ihr in die Nase und gaben dem Raum etwas exotisches.
Sie streifte zuerst ihren Mantel ab und legte ihn auf einen Stapel Handtücher.
Dann streifte sie langsam ihre Rüstung ab.
Ihre goldene Haut war von Schrammen übersät und stellenweise abgeschabt. Eine Dienerin kam aus dem Garten direkt auf sie zu als hätte sie ihr Kommen vorhergesehen.
„Kann ich helfen Herrin?“ fragte sie und hielt den Kopf tief gesenkt.
„Könntest du meine Rüstung waschen während ich bade?“ fragte Larale.
„ich kann sie zu einem der Schmiede bringen.“ Meinte die Dienerin. „Dann bringe mir bitte etwas anderes für die Zeit zum anziehen.“
Die Dienerin nickte und verschwand durch den Haupteingang mit der Rüstung. Der Attentäter lächelte insgeheim da er nun doch seine Chance erhalten würde.
Vorsichtig setzte sie einen Fuß in das Wasser.
Es war angenehm warm und doch nicht heiß.
Dankbar schloss sie die Augen und ließ sich ins Wasser gleiten.
Sie holte tief Luft und tauchte, welch Freude war es nach so langer Zeit wieder ein Bad zu nehmen in solch herrlichem Wasser. Das Wasser war klar und von einem leichten blau. Am Grund des Beckens leuchteten die Steine von innen heraus in eben diesem blau.
Der Attentäter schlich sich leise durch die Tür und schlich im Schatten bis zu dem Wasserfall.
Er wartete dort oben mit gezücktem Messer bis sie unter dem Wasserfall war und sprang. Das Messer war bereits an der Kehle.
Sie stieß einen schrecklichen Schrei in ihrem Innersten iaus. Dann ergoss sich das Wasser über ihr….

Ihr anderer Verfolger hatte das Messer bereits gezogen immer noch grinsen bohrte sich die gezackte Klinge tief in den Hals der Frau.
Blut ergoss sich in einer riesigen Lache auf den Fußboden als sie fiel.
Er schnitt den Geldbeutel der Prostituierten ab, dann machte er sich auf zu dem Treffen mit dem Mittelsmann. Seinen Auftraggeber würde das Gasthaus sicherlich interessieren.
 
Gewaltfantasien waren bei Morachin nichts, weswegen man beunruhigt sein musste. Man konnte wohl mit einiger Sicherheit sagen, dass er viel Freude am Kampf und seinen Begleiterscheinungen fand - spritzendem Blut, zerreißendem Fleisch, splitternden Knochen. Und man konnte sagen, dass er Probleme stets mit Gewalt löste, wenn es keine wirklich schlechte Entscheidung war. Aber er brachte niemanden um, weil ihm gerade der Sinn danach stand.

Zumindest tat er das selten.


Mehr noch, diese Gewaltfantasien drehten sich ohnehin stets nur darum, gewissen Leuten, die gewisse Lektionen verdient hatten, ebenjene zu erteilen. Und, dies war obendrein noch wichtig, Morachin fand an sehr interessante Orte, wenn sein Geist und sein Körper getrennte Wege gingen. Obwohl er ein gewisses Talent dafür hatte, sich Informationen zu beschaffen, ersparte es dieser Umstand ihm oft, auf die Suche nach gehen. Es hatte wirklich zu lange gedauert, herauszufinden, was Caius al'Seens - des echten Caius - Ziel war und noch länger, seine Kontakte in Qudinar zu finden. Glücklicherweise hatte er am Stadttor nur seinen gestohlenen Namen nennen müssen und schon würde die Nachricht seines Erscheinens bis ganz nach oben gelangen, zum Statthalter und dessen Vertrauten. Alles sehr lektionsbedürftige Leute, die lernen mussten, dass gewisse magische Artefakte nicht in ihre Hände gehörten. Wie praktisch, dass sich Morachins Lektionen wortwörtlich in fremde Köpfe hineinprügeln ließen! Er würde nur noch bis Mitternacht abwarten müssen. Unterrichtsbeginn. Aber bis dahin waren es noch einige Stunden. Womit würde er die füllen? Er löste sich aus dem Labyrinth der Gedanken, um zu sehen, wohin ihn seine Füße getragen hatten.

Er befand sich auf einem kreisrunden Platz, dessen Boden ein kunstvolles Mosaik bildete: ein nobler und tapferer Elfenkrieger in seinem goldenem Prunkharnisch. Eine Mauer umzog den Platz und das Gebäude, das vor Morachin aufragte: kuppelgekrönt, ein kleiner Palast fast. Zwei Statuen, die kristallene Seerosen hielten, flankierten den Eingang, auf den Morachin neugierig zuging. Zu beiden Seiten setzten sich weitläufige Arkaden fort, die sich wohl auf der anderen Seite vereinten, auf ihnen ruhten zum Teil die oberen Stockwerke, die über das Erdgeschoss hinausragten. Der Schatten eines großen Balkons, der zwei luxuriös eingerichtete Zimmer verband, umhüllte Morachin. Sein Pferd band er bei einer Reihe naher Pfosten fest, bevor er das Gasthaus betrat.
Innerlich brach es in keinster Weise, was es äußerlich versprach. Eine langgezogene Halle hellsten Marmors und dunkelster Hölzer erstreckte sich hinter dem Eingang. Unter einer der Kuppeln des Gebäudes blühte im Zentrum der Halle ein Garten in den Farben des Regenbogens, an Ketten schwebten darüber große silberne Schalen, aus denen allerlei Gewächse sich zum Boden streckten und Efeu rankte sich edlen Gewändern gleich um monumentale Karyatiden, die die Decke stützten. Vasen aus kostbarem, fremdländischem Porzellan standen hier und dort, gefüllt mit blühenden, exotischen Pflanzen aus dem Süden, die zum Teil die friedlichen Szenen sich dem Müßiggang hingebender Feenwesen auf den dunkelroten Wandteppichen dahinter verbargen. In Nischen standen Büsten von Kaufleuten, die sich um Qudinars Wohlstand verdient gemacht hatten. Eine Handelsstadt kannte eben andere Helden. Kleine Seitengänge führten zu breiten Korridoren, die die Räume des Hauses miteinander verbanden. Auf den Böden lagen dort tiefblaue, golddurchwirkte Teppiche von edler Webart, von den gewölbten Decken hingen kleine Öllampen. Die Gänge hinunter erkannte Morachin Wendeltreppen, die zu einer großen Empore hochführten, die die ganze Halle umrundete. An deren gegenüberliegendem, halbkreisförmigem Ende schlossen sich daran zwei große Treppen an, die sich vor einem großen Buntglasfenster mit dem Motiv der kristallenen Seerose vereinten. Dort wartete hinter einem Tresen ein Bediensteter ein junger Feuerelf, der sofort seinen Posten verließ, als er den potenziellen Gast eintreten sah. In eine tadellose Livree aus blauem Rock und roter Weste gekleidet, blieb er neben einem der großen Pfeiler stehen, die den Eingang flankierten. In sie waren die Namen berühmter Persönlichkeiten eingraviert, die in diesem Gasthaus Quartier bezogen hatten.
Diese Namen musterte Morachin ebenso sehr wie den überbordenden Luxus. Er musterte sie mit Missfallen. Dies war hoffentlich nur eine Ausnahme, die seine auserkorenen Reisegefährten machten, etwas, das sie zurecht meinten, sich verdient zu haben. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Bedienstete das Wort an ihn gerichtet hatte. "Wie kann ich euch zu Diensten sein, Herr?" "Gebt meiner Neugierde Unterkunft und sodann vielleicht auch mir in meiner Gänze und meinem Pferde." Ein verwirrtes Blinzeln war der einzige Fehler, den sich der Bedienstete leistete. "Ihr wünscht eine Auskunft?" "Ich suche..." Die Elfe. Sie wäre... "... einen alten Bekannten." Oder auch nicht. Es war ihm gerade in den Sinn gekommen. "Einen Mann am Ende seiner Jugend mit dunkelbraunen Haaren, gekleidet in Leder bis auf ein wollenes Hemd, gerüstet mit einem Schwert. Bezog dieser Mann hier Quartier?" "Ja, Herr." Das Gasthaus garantierte scheinbar nicht für die Privatsphäre seiner Gäste. "Wünscht ihr, zu seinen Räumlichkeiten geführt zu werden?" "Jener Wunsch und mein Wille sind eins." Wieder verwirrtes Blinzeln, aber man konnte vielerlei Dinge ohne größere Verständnisschwierigkeiten für ein "Ja" halten.
Der Bedienstete hieß ihn warten, bis schließlich ein Page erschien, der Morachin zu dem Raume Ryans führen sollte. "Das ist ein seltsamer Sinneswandel, den du mir da vorgeschlagen hast. Meinst du, dieser Jüngling wäre zugänglicher? Durchaus, ich sah ebenfalls eine Naivität, die in solchem Alter vergangen sein sollte. Übertrifft er an Jahren denn nicht uns beide? Es müsst' ihm schon jemand von seiner Lebenskraft gestohlen haben, damit er jünger als wir sein könnte." "Herr?", vernahm er die Stimme des Pagen. "Wo wollt ihr hin?" "Hierhin... Dorthin... Letztendlich führt doch jeder Weg zum Tod..." "Wie? Ich... Herr! Ihr..." Da kam es dem Pagen in den Sinn, dass er es war, der sich in der Richtung irrte. Aber wie konnte dieser Fremde wissen, wo sich die Räume des Gesuchten befanden?
 
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Zohani betrachtete die zwei im Wasser schwimmenden Körper. Sie gingen nicht ganz unter, da ihre Rüstungen aus leichtem, dünnen Material bestanden.
Sie dachte über Milianras Vermutung nach. "Arec ... ein Verräter? Aber warum hätte er uns als Ziel ausgewählt? Ich kann den Grund nicht erkennen. Es müsste ... auch der Rest der Gruppe angegriffen worden sein." Sie und Milianra sahen sich besorgt an. Die Elfe sah sich nach ihrer Kleidung um. "Wir sollten am besten nach ihnen sehen, ich denke zwar nicht, dass sie bei den meisten von uns Erfolg hätten, doch der ein oder andere wäre in großer Gefahr. Wir werden sehen, was mit Arec geschehen ist."
Während Milianra ihre Kleider aufsammelte, ging Zohani an den Beckenrand und zog einen der toten Assassinen in ihre Nähe. Sie entnahm ihm zwei vermutlich vergiftete Messer und den Umhang, nachdem sie festgestellt hatte, dass er trocken geblieben war. Einen wasserabweisenden Mantel konnte sie gut gebrauchen. Vielleicht war er ebenfalls magisch verzaubert.

So ging sie zurück zu Milianra. "Gut, gehen wir nach oben und sehen wir zu, dass wir Myrta und meinen Arm verarztet bekommen und dann schlage ich vor, dass wir uns aufteilen und nach den anderen suchen, dabei kann ich mich gleich nach passender Rüstung umsehen." Milianra nickte nachdenklich. Dann sah sie ihrer Freundin ins Gesicht. "Sei trotzdem vorsichtig, Zohani. Dort draußen treiben sich sicher noch mehr Attentäter herum, die vom Misserfolg ihrer Kameraden erfahren werden. Wir sollten gedanklich in Kontakt bleiben." Die beiden Frauen waren sich einig, dass selbiges kein großes Problem darstellen dürfte, und so zogen sie sich wieder an, Zohani kleidete sich jedoch nicht mehr in ihren alten Fetzen, sondern in ein langes einem Kimono ähnelnden Gewand, das den Hotelgästen bereitgestellt wurde. Darunter legte sie ihren Waffengurt an und befestigte die Messer hinten links und hinten rechts. Nach kurzem Überlegen nahm sie auch ihr Schwert mit. Das Söldnerlangschwert ließ sie auf ihrem Zimmer, mitsamt der restlichen Ausrüstung. Da sie für das uralte Katana keine Scheide hatte, trug sie es verborgen unter dem Mantel, so weit es ihr möglich war.
Ihr Haar truf sie offen, sodass es rotbraun schimmernd in langen Wellen über ihre Schultern fiel. Als sie an einem menschengroßen Spiegel vorbeischritten, stelle Zohani fest, dass sie in diesem Aufzug eigentlich sehr elegant aussah. Wäre da nicht die tödliche Klinge, die sich nur konturhaft unter dem Stoff abzeichnete. Es erschreckte sie fast, wenn sie sich daran erinnerte, wie sie noch vor einem Tag ausgesehen hatte.

Ein elfischer Bediensteter kam ihnen entgegen. Milianra hielt ihn an der Schulter zurück und nickte in Richtung der Bäder. "Dort gab es einen Attentatsversuch. Die beiden daran beteiligten Assassinen liegen noch im Wasser." Erschocken weitete der Knabe die Augen und nickte dann in leicht unterwürfiger Haltung. "Verzeiht dieses Unglück, werte Madam. Das Wohlergehen unserer Gäste liegt uns sehr am Herzen, wir werden Euch für diese Unannehmlichkeit entschädigen. Meldet Euch doch bitte am Eingang und wiederholt den Bericht." Dann eilte er schnell in die Richtung, aus der sie gerade gekommen waren und drückte dabei auf ein Siegel, das seinen Umhang vorn zusammenhielt. Es schimmerte einen Augenblick lang heller und bald hörten die beiden Frauen weitere Hotelbedienste herbeilaufen.
"Ich sehe schon, wie ich meine Ausrüstung nun finanzieren kann.", meinte Zohani strahlend, vorerst ihre Sorgen vergessend.
 
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"Kammt doch nachher nochmal wieder oder nehmt selbst ein Bad" hatte Larale geraten. Ryan dachte daran, ihrem Rat zu folgen.
Obwohl er nicht schwimmen konnte und ein Bad niemals genoss, wollte er seine Hygiene auf einem beestimmten Niveau halten, und nach der Reise durch den Schattenpfad fühlte er sich ziemlich dreckig.
Die Seerose war so luxuriös, dass sie drei Bäder hatte:
Ein Damenbad, ein Herrenbad und ein Gemeinschaftsbad.
Ryan wünschte sich für seinen Badegang das höchste Maß an Privatsphäre, da ihn alle Beobachter sicherlich für einen Feigling halten würden.
Deshalb ging er in die Herrenbäder, wo er tatsächlich ganz alleine war. Jedenfalls konnte er niemand anderen entdecken.
Der Raum bestand aus einem Becken in der Mitte, welches von einem Säulengang eingerahmt war; gegenüber der Tür war symethrischer Weise der Ausgang zu den Gärten.
Ryan zog seine Kleider und legte sie neben das Becken. Dann trat er vorsichtig an dieses heran und begann sich in Gedanken Mut zuzusprechen.
Er schloss die Augen und setzte langsam einen Fuß ins Wasser.
Es fühlte sich, wie erwartet, kalt, nass und dicht an und Ryan spürte unweigerlich einen salzigen Geschmack im Mund.
Er stieg schließlich ganz ins Becken und watete bis in die Mitte, wo ihm das Wasser bis zum Nabel reichte.
Diesen Moment hatte der Attentäter ausgewählt um anzugreiffen.
 
Die Leiche wies eindeutige Spuren auf. Es gab keinen Zweifel. Ein Mord war hier geschehen. Der Schattenmensch untersuchte den Leichnam näher. "Wer... war das?" Leonar wand sich nicht um. „Es wird Zeit Arec." -" Zeit, wofür?" - " Das du die wahre Macht der Schattenwelt kennen lernst. Der Tod ist nicht das Ende. Er ist mehr ein..."Wegpunkt" für uns." Der Drow verstand nicht recht. "Was meint ihr? Ihr sprecht davon... den Tod zu überlisten?" Leonars Stimme war monoton wie eh und je. "Ja und nein. Die Schattenmagie eines Umbrichii erlaubt nicht Tode zum Leben zu erwecken, aber sie gibt uns einen Einblick in die letzten Sekunden des Lebens." Auch wenn er jedes Wort seines Meisters hörte, war es doch für Arec nicht ganz begreifbar, was er meinte. Der Magus zögerte nicht länger. Seine Maske wanderte von seinem Gesicht bis wenige Millimeter über das Entstellte des Toten. Eine vergessene Sprache wurde durch ein Murmeln wieder zum Leben erweckt. Mit einem mal hob sich der Schatten des Gemeuchelten und wanderte, wie eine Ameisenkolonie, in die Leonars Schattenmaske. Der Meister erhob sich und setzte sein Gesichtsschmuck wieder auf. Arec stand in all der Zeit stumm da und beobachtete. Wieder erlebte die vergessene Sprache eine Reinkarnation in der Artikulierung Leonars, wobei es ihm doch Anstrengungen bereitete. Eine Hülle der Maske geformt als schwarze Kontur seiner selbst entfernte sich von Leonars Gesicht. "Nun halt still Schüler!" Mit einer Handbewegung schickte er die Schattenessenz zu Arecs Gesicht, welche sich wie ein Schleier aus Seide über seine Maske legte. "Nun kannst du, wie ich sehen, was er zuletzt sehen konnte." Arec war noch etwas erstaunt, verstand jedoch den Sinn dahinter. Er konzentrierte sich auf die Schattenmagie.. und da waren sie, die letzten Augenblicke des Toten. Zorn kann vieles verändern, doch vor allem können sie eines geben: Macht und Willenstärke. der Dunmer ballte beide Hände zur Faust. "Taiyo...." Leonar nickte. “Was hast du nun vor?" der Nachtläufer sah seinen Meister an. „Zeigt mir die Macht der Schatten. Ich will alles wissen, alles nutzen..." Wenn auch Leonar erfreut war, über diesen Wissensdurst seines Lehrlings, bereitet es ihm etwas Unbehagen. "Wenn du dich darin verlierst, kann es sein, dass die Schatten deine Gestalt und dein Wesen rauben. Du wirst zu einem Geist der Schatten werden." Kein Zweifel entsprang Arecs Stimme. "Dann soll es so sein!" Leonar sagte nichts. Als wäre in diesem Moment das Grundverständnis des Einen auf den Anderen übergegangen. Sie wurden durch die Schatten verbunden. Es würde keine Unterschiede mehr geben. "Nun gut, schließe deine Augen. Konzentriere dich ganz auf den Moment, wo du im Schattenreich warst. Konzentriere dich auf Charon." Der Drow tat wie ihm geheißen wurde. Zu seinem Wunder war das ihm verschlossene Augenlicht nicht schwarz, wie sonst. Es war viel mehr.... bunt.

Grenzen wurden verschoben, Das Gefüge der Zeit war nichts mehr, als eine Line aus Sand, der auf den Boden gerieselt wurde. Eine Stimme wurde lauter, drang an sein Ohr. "Öffne deine Augen Schüler." Was der Dunmer dann sah, war im nur zu bekannt. Der Maskenritus hatte ihm das gleiche Bild gezeigt. Doch diesmal... war es real, soweit man die Schattenwelt als materiell bezeichnen konnte. "Sind wir...." - "Ja Schüler..." - " Ich habe gar nichts gemerkt." - "Nicht alle Veränderungen von großer Wirkung sind für den Einzelnen zu erkennen." - "Was meint ihr mit "große Wirkung ?" - "Deine Hände..." Arec traute seinen Augen nicht. Wie ein klarer Bach konnte er durch sein Fleisch schauen. Als sei er halbtransparent. "Was... ist mit mir geschehen?" - "Du kannst nun auf die meisten Kräfte der Schatten zugreifen." - "Die Meisten?" - "Nur Umbrichii von Geburt an verfügen über das grenzenlose Pensum der Schatten." - " Welche Macht... haben die Schatten?" Eine Stimme dröhnte aus der Ferne heran. "Die Schatten sind allmächtig! Dieses Reich ist so alt wie die Zeit selbst." Leonar drehte sich um. "Charon!" Die Gestalt kam wie ein bedächtiger alter Mann herangefahren. Er selbst verharrte in vollkommener Ruhe, wohingegen Arec deutlich einen tosenden Sturm um ihn sah. "Welche Macht hattest du dir denn vorgestellt.. Arec Da’liiras?" – “Die Macht zu töten!" - "Und wer ist der Glückliche? - "Nicht einen... alle!" - "Alle? Wer?" Arec griff auf seine Maske und reichte die Schattensilhouette dem Schattengott. "Alle um sie." Charon bemühte sich nicht mal eine Bewegung zu machen. Er sah von dort, wo er stand durch die Essenz hindurch, ja projektierte sie sogar in den Himmel. "Ah... ja... eine vom Orden des Nebels. Viele Seelen wanderten durch diesen Orden zu mir. "Orden... Sie sollen sterben, hinab gezogen werden ins Schattenreich." - " Durch dich, ja?" - "Und durch mich!" Charon blickte kurz zu Leonar. "Hast du also endlich jemanden gefunden, mit dem du ziehen wirst." Charon hob eine Klaue. "Bedenke junger Schattenmagus, dass du zu einem Geist werden wirst. Du wirst völlig diesem Reich Einheim fallen.“ - "Das ist mir nur Recht. Wie ein Jäger des Totes will ich für euch dienen! Gebt mir die Macht und ich gebe euch mein Wesen!" Leonar tat nichts. Es war Arecs Entscheidung. "So möge es denn sein." Der alte Mann schien kaum Mühe zu haben für diesen Ritus, der kaum länger als ein Wimpernschlag dauerte.

Eine kurze Handbewegung, mehr geschah nicht... für genau wenige Sekunden. Dann stürzten Welten und Magieströme in sich zusammen um in Arecs Brust neu entfacht zu werden. Die gesamten Eindrücke, die Arec jemals hatte wurden offenbart. Erst jetzt wurde Leonar klar, wie lange Arec schon existierte. Mehr als 500 Jahre Erfahrung ruhten in ihm. Er hatte es stets gut verborgen. Doch das ist nun vorbei. Sein Schüler ergab sich völlig den Schatten zum Sold für die Macht dieser Essenz. Das Schattenfeuer brach aus Arec heraus. Es manifestierte sich und brach wieder in sich zusammen. Es färbte sich von weiß in ein ozeanisches Blau und wieder zu purem Licht. Arecs Gestalt wandelte sich so sehr innerlich, wie sie äußerlich verschont blieb. "Es ist vollbracht. Nun gebe ich dir noch ein Geschenk.. als Mitglied unserer ... Gemeinschaft." Charon grinste bei diesem Wort. "Er schrieb etwas in die Luft, was sich auf Arecs Schattenmaske abzeichnete. Es war die Sprache der Umbrichii. "Die Schrift leuchtete kurz auf und verschwand dann. "Die Standorte aller Mitglieder vom Orden des Nebels." Soviel Macht, soviel tödliche Macht. soviel Wissen. der Ex-Drow hatte die Grenzenlosigkeit der Schatten deutlich unterschätzt.. und was er sah, sollte nur ein kleiner Teil sein? Über welche Macht würde dann Leonar wirklich verfügen.. oder erst Charon? "DA!..." Arec sah Altair.. er sah viele Novizen die ihren Übungen nachgingen. Vermummte Meister und ausgebildete Attentäter... Da war Taiyo.. und Zarius??? Er also auch.. "Wenn ihr mich nun entschuldigt. Es wird in naher Zukunft hier ja viele Seelen willkommen zu heißen. geben" Damit fuhr Charon seines Weges, auch wenn Arec nicht klar war, wie man durch die Luft fahren konnte. "Und nun? Es sind recht viele." Arecs Hass entbrannte nun erst. Richtig. "Es sind nicht genug!" Damit entfachte sich das Schattenfeuer in seinen Augen. Es sollte nie wieder erlöschen. Nun war es ein abgeschlossener Prozess. Arec war kein Drow mehr. Er war ein Geist der Schatten geworden.

Ein Novize des Nebels ruhte gerade aus. Er sah wie sich etwas in den Schatten verbarg. Wieder eine unangekündigte Übung der Lehrer? Zwei weißblaue Flammen funkten in der Finsternis auf. "Wer seit ihr?", fragte der Novize. "Eine weitere Gestalt erschien in dem Schatten des jungen Lehrlings. "Die Konturen eines Elfen traten aus dem Nichts hervor. Die Stimme war kalt, ohne Gefühl. "Willkommen im Schattenreich." - "W..." Der Körper fiel zu Boden. In der Ferne hörte man die anderen Novizen trainieren. Jeden dieser einzelnen Seelen bildeten sich im Kopf Arecs ab. Leonar sah das selbe. Hier würden alle sterben. Nach nur wenigen Minuten, dank der Schattenmagie, verstummte dieser Ort völlig. Ebenso die nächste Schule, ebenso die nächste... ebenso die verborgenen Kammern des Ordens. Einige konnten gewarnt werden. Trotz des Reisens durch das Schattenreich, dauerte es seine Sekunden, bis Minuten, bis die Beiden Jäger am nächsten Ort war. Manche flohen und wurden dabei abgeschlachtet, andere stellten sich und kämpften. Altair gehört zu jenen zweiten. Doch wie kämpft man gegen etwas, was nicht Materiell ist? Gar nicht... Auch sein Körper wurde zerfetzt. Seine Seele von Leonar in die Schattenwelt getragen. Er war der letzte. Der "Orden des Nebel" wurde ausgelöscht. Niemand war mehr übrig...bis auf zwei.

Zarius saß noch immer auf dem Dach. Er bemerkte den Schatten hinter sich, der sich manifestierte. "Du bist kein Drow mehr." - " Du erkennst mich noch?" - “Ich habe davon gehört. Der Orden... er wurde von euch ausgelöscht." Ein zweiter Schatten manifestierte sich auf einer Dachschräge. "Du bist wahrlich ein Meister Zarius." Leonar nickte Zarius zu. "Wollt ihr nun auch mich dahinmetzeln?" - "Nein. Du bist einer der Nebel, aber hast schon lange niemanden mehr gerichtet. So werden auch wir dich nicht richten." Der Kater nickte. "Ist die Nacht nicht schön?" Der Mond gefällt mir heute besonders gut." Weder Leonar noch Arec sahen hinauf. Der Khajiit sah über seine Schulter. "Was ist mit meiner Schülerin? Sie ist auf dem Weg hierher." - "Unsere Zeit hier ist begrenzt. Die Reisen außerhalb der Schattenwelt lassen nur wenig Spielraum." - "Ihr verlasst uns?" - "Was wir nun sind... lässt ein gemeinsames Reisen nicht mehr zu. Taiyo... wird nie wieder einen Auftrag bekommen. Ihr Ausbildung, obliegt nun allein deiner Obhut." - "Was ist mit den anderen Mitgliedern des Ordens in diesem Haus?", fragte Zarius. Arec wand sich ab, hielt jedoch noch einmal in seiner Bewegung inne. "Tod. Sie werden nun ewig schlafen." Damit verschwand er. "Lebewohl Zarius.", gab Leonar hinzu. Dann folgte er seinem Schüler. Zarius holte Papier und Feder heraus.

Der Attentäter sah den glatten verführerischen Körper von Idril. S nackt wie sie nun war sollte sie sterben. Einen kurzen Moment noch. Jetzt!. .. Ein Röcheln war zu hören. Der Drow kippte tot nach vorne und knallte neben Idril auf den Fußboden. Am Rücken war eine Notiz befestigt:

"Idril, die Mutter Oberin unseres Volkes hat die Blutjäger auf uns gehetzt. Eine fanatische Sekte, die nur zu einem Zweck existiert: Vernichten der Feinde. Warne die Anderen. Sie werden nie Ruhe geben bis ihr Anführer Tod ist. Lebe wohl A."

Der Zettel, der schon teilweise mit Blut getränkt war, wurde zwischen den Schultern am Körper des Toten gehalten, mit dem Ring, den Arec Idril vor dem Schattenpfad gegeben hatte.
 
Eine große Holztür schirmte das Zimmer 17 von den Unbilden der Außenwelt ab. Dort blieb Morachin stehen, den Pagen im Gefolge. Letztlich hatte er diesen geführt, nicht umgekehrt. Entsprechend beschämt und daher errötet war dieser Bedienstete, der festgestellt hatte, dass ein erst vor einigen Minuten eingetroffener Fremdling sich besser im Gasthaus auskannte, als er.
Einige Sekunden standen sie dort, dann sprach Morachin: "Worauf wartet ihr? Klopft an die Türe und kündigt Herrn dai'Amari an. Die Sterne stehen günstig, es spricht nichts dagegen." Der Page zuckte zusammen und sein Gesicht wurde noch roter, zu einer Färbung hin, die an ein überaus köstliches Fleischmedaillon erinnerte, das Morachin einmal genossen hatte. Was man doch alles miteinander in Verbindung bringen kann, dachte er.
Wieder hieß es warten, doch warteten sie vergeblich auf Antwort, bis schließlich alle Möglichkeiten bis auf die von Ryans Abwesenheit ausgeschlossen waren. "Wo könnt' mein Freund aus alten Zeiten sein?" "Nun, Herr, er könnte sich in einer der Logen aufhalten, die sich an die Empore in der Halle anschließen. Gäste treffen sich oft dort, um in gepflegtem Umfeld Konversation zu treiben." Pause. "Ist das alles?" "Äh, nein, nein, Herr! Es wäre denkbar, dass er sich in den Bädern be..." "Zu den Bädern also! Führt mich auf dieser Reise und wenn ich sage "führt", dann meine ich auch "führt", verstanden? Abmarsch!"
Morachin eilte los, voll des Enthusiasmus. "Herr, das ist der falsche..." Der Page überlegte einen Moment lang. Riskierte er, sich schon wieder vor einem möglichen Gast bloßzustellen?
Ganz und gar nicht, wurde ihm klar. "Herr, das ist wirklich der falsche Weg!" "Wirklichkeit wird durch Wahrnehmung definiert. Aber geben wir vor, dass eure Wahrnehmung akkurater ist als meine." Morachin lief einen kleinen Kreis und dann dem Bediensteten hinterher, der ihn sichtlich erleichtert zu den Bädern brachte.

Sie begegneten wenigen Leuten, das Gasthaus schien wenig ausgelastet zu sein, auch wenn Morachin das Gegenteil versichert wurde. Wenig überzeugend allerdings, denn die Leute waren eben nicht nur wenige, wie gesagt, sondern auch noch Diener und Dienerinnen. Immerhin, aus der Ferne erspähte Morachin einen einzelnen Gast in edelsten Gewändern, jemanden von der Goldesgunst. Auch sein Führer sah den ranghohen Vertreter jener Handelsgesellschaft. "Was ist? Warum erregt der Mann euer Missfallen?", wandte Morachin sich an den Pagen. Der, sich zu freier Rede aufgefordert fühlend, hielt sich nicht zurück: "Sie verhalten sich, als würde die Stadt ihnen gehören. Sie betrügen und gleichzeitig können unsere Händler mit ihrem Angebot und ihrer Qualität nicht mithalten. Kürzlich suchten einige von ihnen meinen Vater auf, er hat einen kleinen Laden am Markt. Sie sagten, er dürfe dort nicht mehr handeln. Er jagte sie hinaus und noch in der folgenden Nacht brannte der Laden." "Ich nehme an, sie tragen einen Schild aus Gold und breiten das Tuch der Verlockung über ihre Taten?" "Sprecht doch nicht so gestelzt, Mann!", ließ sich der Page gehen. "Natürlich bestechen sie die hohen Leute! Sie heißen nicht umsonst "Goldesgunst". Pah! Dieses Gesindel macht eine richtige Religion aus seinen Taten, wenn die Gerüchte stimmen." Morachin schwieg dazu, ihm stand nicht der Sinn danach, Meinungen mit einem aufgebrachten Diener auszutauschen.
Doch immerhin, sie erschienen zu dem Zeitpunkt an den Bädern, zu dem Ryan ins Wasser stieg. "Wir sind da", verkündete der heisere Page. Er hatte den ganzen Weg geklagt und Morachin hatte tatsächlich zugehört. Nicht, dass ihn das Gerede interessierte, aber keine Information war zu schade, sie zu ignorieren. Morachin musterte die Türen des Gemeinschafts- und des Herrenbades. Mit letzterem würde er beginnen. "Ihr habt eure Sache gut gemacht, ihr könnt gehen. Ich hoffe, dass euer Vater sich bald von den Verbrennungen erholt", verabschiedete er den Pagen. Kurz darauf legte sich seine Hand auf die Türklinke...
 
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Zarius starrte schweigend den Mond an, seine Feder glitt schwerelos über das Pergament in seinem Schoß, hinterließ dabei verschlungene Pfade, die jenen der Gefährten ähnelten, sich hier und dort aufspalteten um später wieder zu einander zu finden. Das mächtige Gestirn am Himmel, groß und rund, wachte über eine ereignissreiche Nacht, über der, in vielerlei Wortsinn, schwere Schatten lasteten.

Ein warmer Lufthauch strich durch die sonst kühle Nacht in der Stadt am Fuße des Gebirges. Zarius Ohren stellten sich auf, das zarte Flüstern in den Blättern eines nahen Baumes sprach von mehr, als nur einer Präsenz auf seinem Dach. "Es ist lange her." nahm er eine Stimme wahr, die vertraut, jedoch so lang nicht vernommen worden war, dass es sichtbare Augenblicke lang dauerte, ehe er realisierte, wer da mit ihm sprach. "Ja... das stimmt wohl." der Khaajit betrachtete die Person, die neben ihm Platz nahm. Ein Dunmer mit inzwischen grauer Haut, rot glühenden, immer lebendigen Augen. "Ich hätte nicht gedacht, dich an solch einem Ort zu treffen." schmunzelte der Kater, von der Situation gleichermaßen ergriffen wie amüsiert.
Der Dunmer lachte verhalten. "Ich nicht weniger, treuer Gefährte. Enaya und Eomer baten mich, euch eine Nachricht zu bringen."
Zarius schien erstaunt. "Enaya? Lebt sie?" Ilkum schüttelte den Kopf. "Nein. Nur ich lebe fort in die Ewigkeit, sie ruht längst als letzte unter ihres Gleichen, jedenfalls sollte sie das tun, der Tod hat so seine Schwierigkeiten mit ihr." Zarius nickte. "Was also wollt ihr, Ilkum?" Der Dunmer seufzte. "Was wir wollen ist einfacher gesagt, als wir es zu tun vermögen. Es gibt Dinge zwischen den Welten, die auch wir nicht verstehen. Aber wir haben wenigstens verstanden, dass etwas, oder jemand, begonnen hat Fäden zu ziehen, an deren Enden viele Leben hängen." Zarius schnalzte mit der Zunge. "Ihr sprecht gerade heraus wie in alter Zeit mein Freund." amüsierte er sich. Ilkum lächelte dünn. "Verzeiht, unsere Kenntnisse über den Feind sind begrenzt. Nur soviel wissen wir, dass er hinter vielen Artefakten her ist, von denen jedes alleine eine Welt in den Abgrund stürzen könnte." "Was also ist meine Aufgabe dabei?" Der Dunmer hustete ungesund. "Führt eure Gefährten über das Meer nach Westen, dort sammeln sich die Streitkräfte der Menschen und Elfen, die auf diesem Kontinent ein Land ums andere an die Finsternis verlieren. In einem Land das Zarngrath genannt wird, werdet ihr euer Ziel finden. Ich hoffe, dann können wir euch mehr über den Feind berichten." Der Kater nickte, zweifelte. "Ich bin kein Führer, war es niemals wirklich und werde es wohl nie sein." wand er ein, doch der Dunmer lächelte nur weise. "Ihr werdet wissen, wer die Gruppe anführen kann. Eine mächtige Zauberin vom verfluchten Blut meiner Art ist hier in der Stadt. Ihr kennt sie, vielleicht kann ihr Banner euren Haufen führen, vielleicht das eines anderen Geschöpfes. Ihr seid ein heller Kopf, und ihr habe nicht vergessen, wie selbstverständlich ihr in den Hintergrund zu rücken, und dennoch eure Ziele zu erreichen vermögt." Der Dunkelelf erhob sich.
"Wer seid 'ihr'?" fragte Zarius, bevor der Dunmer gehen konnte. "Eomer, der nun Gott seines Volkes ist, Enaya, nunmehr rastlose Mutter aller Elfenkinder, und Exterminas, zerschmettert am Boden der tausend Höllen, aus denen er eins geboren. Und ich, der verluchte Wanderer." "Die anderen?" "Ich weiß es nicht. Bis zu eurer Ankunft werden wir mehr wissen, und vielleicht einige von ihnen gefunden haben."

Zarius setzte einen Punkt unter die vorläufig letzte Zeile seiner Chronik. "Werde ich jemals fertig sein?" fragte er, und schlug das dicke Buch zu, in dem immer ein paar Seiten übrig waren. Ilkum lachte gedämpft. "Vielleicht. Aber wer schreibt dann das Buch?" Der Khaajiit blieb allein zurück. Es war eine berechtigte Frage. Wenn er nicht war, wer sollte dann das Buch schreiben?
 
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Kurze Zeit später stiegen sie wieder in die Sättel. Rhia konnte nun ihr eigenes Pferd Ardanwen, kurz Arde gerufen, nehmen und Koyari hatte es etwas einfacher.
Sie nahmen nur leichtes Gepäck mit, es sollte ja keine weite und lange Reise werden, Rhia hoffte das zumindest. Ihr war sehr wohl bewusst, dass sie auch sehr gut als Geisel hätte enden können, aber sie wusste, dass sich niemand an ihr vergreifen würde, wenn Ryu in der Nähe war. Der Drachenclan war immerhin einer der gefurchtesten in der Ebene und zur Not saß dort noch ein alter Freund auf dem Thron der helfen würde.
Somit wurde auf eine Eskorte verzichtet, aber sie schickte einen Boten an den Herren des Drachenclans, sicher war sicher. Zumal wenn sie weg waren, ein anderer Schutzherr nicht schlecht für ihren Clan war.
Ohne großes Aufsehen zu erregen, verschwanden die beiden wieder im Wald und ritten stetig in Richtung Festung Karetha.

Als die Dämmerung hereinbrach suchten sie sich ein sicheres Plätzchen und kuschelten sich einträchtig aneinander. Rhia selbst schlief wundervoll, getragen von der Nähe und Wärme Ryus also sie laute Schläge vernahm. Sie öffnete vorsichtig die Augen und hörte genau hin. Nach einigen weiteren Geräuschen wurde ihr klar, dass in etwas weiterer Entfernung Holz geschlagen und Bäume gefällt wurden. Dieser Fürst, dass konnte doch nicht wahr sein! So nah und direkt vor ihren Augen unrechtmäßig den Wald zu zerstören, empörte sie zu triefst.
Auch Ryu nehmen ihr regte sich, er hat wie üblich nicht geschlafen und über den Körper seiner Teuersten gewacht.
„Ja, sie schlagen schon seit einer Weile Holz, aber ich wollte dich nicht wecken, du hast den schlaf nötig.“ beantwortete er ihre Frage, die der unwillige Blick ausdrückte.
„Mein Schlaf ist nebensächlich, wenn das entweiht wird, was mir in Obhut gegeben wurde.“
„Ich hatte befürchtet, dass du das so sehen würdest, aber ich bezweifle, dass sie auf dein Wort etwas geben werden.“
Sie seufzte, „ja da wirst du Recht haben.“
Rhia frühstückte rasch, während der Drache dankend abwinkte. Dann schwangen sie sich auf die Pferde, um weiter zukommen und die unseligen Holzfäller wenigstens für heute von ihrer Arbeit abzuhalten.
 
Milianra und Zohani hatten einen Heiler aufgesucht und den Arm der Söldnerin sowie Myrtas Flügel verarzten lassen. Jetzt überlegten sie, wo sie die anderen suchen sollten. Ein Bote hatte ihnen den Standort Eleasars mitgeteilt. Zohani sah die Hauptstraße vor sich, die mit Leben gefüllt war. Im nächsten Moment war sie verblasst, und wie eine Rauchschwade legte sich ein anderes Bild darüber, sodass sich beide Wahrnehmungen überlagerten. Sie erkannte Kaminfeuer und die Ecke eines großen Ohrensessels. Es musste ... eine Verbindung sein. Sie blieb stehen und starrte das Schaubild an.

Der Mann vorm Kamin hatte den Kopf in die Hand gestützt, nachdenklich gestimmt wie so oft in letzter Zeit.
"Ich scheine heute abend viel Besuch zu bekommen."
Die Flammen nahmen die verschiedensten Formen an, als die Stimme in Eomers Kopf ertönte. Er lächelte bedächtig. "Ich hoffe, dass ich deine Nerven nicht überstrapaziere, alter Freund. Du hast die Nachricht ja bereits erhalten."

Zohani erkannte nach genauerem Hinhören beide Stimmen.

"Und doch möchtest du mich noch einmal sprechen. Lass mich kurz überlegen ..."
Der Gott schwieg abwartend, um dann nach einer Weile zu sprechen. "Ich glaube nicht, dass ich es dir damals erzählt hatte. Zu unserer Zeit war die Geheimhaltung schließlich weitaus bedeutender."
"Hm, ich kann mir tatsächlich nicht ausmalen, was du mir mitteilen möchtest."
"Erinnerst du dich an mein Schwert, Zarius? Zohani trägt es mit sich." Ein überraschtes Glucksen ertönte.
"Ich habe mir Gedanken gemacht, von wem sie es genau bekommen hat, denn zum gleichen Zeitpunkt wurde Taiyo ihres geschenkt. Doch jetzt erinnere ich mich. Ich hätte es damals nie erkannt." - "Die offensichtlichsten Dinge bleiben uns allen verborgen."
"Weise Worte. Also hast du auch dem Orden angehört. Aber das steht in keiner der Aufzeichnungen."
Eomer rieb sich müde über die Augen. "Nun, damals wollte ich keine Spuren hinterlassen. Als die Gemeinschaft zerschmettert wurde, beschloss ich, alle weiteren Hinweise auf meine alte Identität zu vernichten." - "Du hast sie also gestohlen." Eomer konnte sich das Grinsen seines alten Gefährten bildlich vorstellen, obwohl er sein Gesicht seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte. Er zuckte mit den Schultern.
"Damals warst du für mich immer der vernünftige Typ." - "Nun, vielleicht war es nicht so unvernünftig. Wir haben gesehen, was geschehen ist." "In der Tat." Ein Seufzen ertönte.

"Zohani in den ´Orden´ einzuweihen wird nunmehr jedenfalls nicht mehr großen Sinn haben. Aber dass du ihr und Milianra vermittelst, was du zu vermitteln im Sinne hattest, kann ich nur befürworten." Zarius schnurrte und antwortete: "Man tut, was man kann."
"Wenn du Hilfe brauchst, alter Freund ..." "... werde ich mich melden. Nun genieße diese klare Nacht, Eomer."
"Hier gibt es leider keinen Himmel."
"Dann solltest du dir diesen hier ab und zu ansehen. Du verpasst nämlich etwas."
Der alte Mann lächelte. "Ich werde es mir merken."
Während sich die Präsenz des Khajiit zurückzog, fügte er noch an: "Charons Ansichten bleiben mir verborgen. Wir werden ihn im Auge behalten müssen, um zu verstehen, was es mit diesem Angriff auf sich hatte."

Das Bild verblasste und Zohani blickte in Milianras Gesicht. Die Elfe hatte sich vor ihr aufgestellt und beäugte sie fragend. Die Söldnerin zog sie mit sich und erzählte ihr, was sie gesehen hatte. Sie verstanden zwar kaum etwas von dem Gesprochenen, doch waren sich einig, dass sie Zarius aufsuchen müssten. Wenigstens das schien Sinn zu machen: Er konnte ihnen etwas beibringen.
Auf ihrem Weg durch die Straßen schaute sich Zohani nach einer Rüstung um, den schweren Goldbeutel in der Hand wiegend, der ihnen vom Haus "zum steigenden Ross" als Schadensersatz gezahlt worden war.
 
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