RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Thorgrimm, der noch immer auf eine Antwort von Zohani wartete, wurde von etwas abgelenkt, was es war, konnte er erst sagen, als er sich umgedreht hatte.

Es war wie ein Wunder, Überraschung konnte man in seinem Gesicht lesen, Idril, sie bewegte sich wieder...sie stand gerade auf, von Arec gestützt...
Hatte er nicht eben noch an sie und ihre Erstarrung gedacht, versuchte Gründe dafür zu erörtern? Und jetzt? Jetzt war dies nicht mehr von Wichtigkeit, Idril war wieder wohlauf!
„Idril? Wahrhaftig, euch geht es besser, den Göttern sei Dank!“

Der Zwerg erkannte, dass sie sofort voranritt, also musste auch er sich bereitmachen; schnell kontrollierte er nochmals alle seine Taschen, ob er nichts irgendwo aus Unachtsamkeit liegen gelassen hatte – er trug zwar nicht viel bei sich, aber das, was er bei sich trug, war von großem Wert, zumindest für ihn. Er schnallte seine Beiden Äxte auf seinen Rücken, nachdem er die großen, scharfen Klingen der Äxte mit Lederriemen geschützt hatte.

Sein Blick wanderte wieder zu Zohani und er fragte:
„Was ist nun, nehmt Ihr mich wieder mit? Wenn dem so sei, dann sollten wir aufbrechen, sonst verlieren wir noch den Anschluss“



Grumbald war weit gekommen, seitdem er vom Plateau herabgeklettert war, er befand sich nun schon auf dem Weg, welcher direkt zur Stadt führte, in der Mitte der Ebene konnte sie sein geschärftes Grenzläuferauge schon erblicken.
Etwa den Rest des Tages würde er benötigen, um sie zu erreichen, sein Schritt war schnell, abends würde er sich ein Zimmer suchen und gleich am nächsten Morgen wieder aufbrechen, nachdem er neuen Proviant gekauft hatte.
Den Gedanken, dass er eingeholt werden konnte, beachtete er gar nicht, er war schneller, als der Abtrünnige und außerdem hatte er einen recht beträchtlichen Vorsprung gegenüber Thorgrimm.
 
Arec machte mit einigen Worten seinen Meister auf den Aufbruch aufmerksam. Er würde keine Probleme haben den Pferden zu folgen, wenn er einen Schatten finden würde, in dem er Reisen könnte. Sein Schüler dachte gerade an diese Form des Reisens... Würde er diese selbst auch erlernen können? Wo er doch kein Geborener Umbrichii war ? Er beschloss Leonar bei Gelegenheit nach dieser Technik und die Möglichkeit sie zu erlernen fragen, vielleicht konnte er dadurch auch die Schattenmagie in seinem Körper mehr zu beherrschen lernen. Schließlich fehlte nur noch Sperber, welchen er aufmerksam machen musste. Dieser hatte sich nach der Schlacht mit den Dlureggs aufs Ohr gelegt und bis jetzt ohne eine Regung geschlafen. So ruhigen Schlaf hatte ich noch nie..., dachte der Drow bei sich. Er packte Sperber an dem Schulterpanzer. "Wacht auf Pala... AAAHRGGG..." Ein Schrei durchfuhr die Lichtung. Blitze und grelles Licht spielten sich vor Arecs innerem Auge ab. Er versuchte seine Augen zu verdecken, doch merkte erst zu spät, dass dieser Strahl von greller Helligkeit in seinem Kopf war.

Er kniete nieder und stütze sich auf dem Boden ab. Einen Arm dabei noch immer vor die Augen gepresst. Sperber wachte nur von dem Schrei auf, jedoch auch recht langsam und verschlafen. Es war nichts mit ihm passiert. Er registrierte zuerst die Gruppe in Aufbruchsstimmung und schließlich Idril auf dem Pferd - senkrecht. Erst dann bemerkte er den Drow vor sich kniend.

Gerade in diesem Moment meldete sich ein vertrauter Hassfreund: "WAS TUST DU DA NÄRRISCHER ELF?? DIESER DA... EIN FEIND DEINER RASSE IST ER... STETS GEWESEN... BERÜHRE IHN NUR MIT DER KLINGE!!" - "GEH.... weg.. ich habe nichts mit dir zu besprechen... dunkle Stimme..." - " NUN HÖRE AUF MICH ZU VERLEUMDEN.... ICH SAGTE DIR BEREITS, DASS DU ES WARST, WELCHER MICH WECKTE... WELCHER MIR EINE STIMME GAB... UND DOCH WAR ICH IMMER IN DIR!!!" Der Drow schüttelte den Kopf. Seine Hand grub sich in den Boden. "Das.. ist nicht wahr!!!"

"Arec.. geht es euch gut?" ... Sperber sprach zu ihm, den für ihn Monolog deutlich hörend. Er wollte dem Gefährten helfen. Legte sanft seine Hand an die Schulter.....

"AAARGGG...." stieß der Nachtläufer erneut, unter Schmerzen, aus und wurde nach hinten geschleudert. Mit einem dumpfen Knall kam er auf dem Boden auf. Rücklings liegend wie ein umgedrehter Käfer. Die Hände und Beine nun leicht von sich gestreckt, nach Luft ringend. Hand und Schulter schmerzten ihm. Die Lichter blitzend noch vor ihm und er sah kaum die Unterschiede zwischen dunkel und hell.
 
Langsam ritt Idril auf Arab voran, sodass ihr auch wirklich jeder Schritt halten konnte. Immer noch den beleuchteten Pfad fest im Blick. Als sie den Schrei vernahm, hielt Idril Arab an und drehte sich nach dem Drow um. Schenkte ihm einen mitleidvollen Blick. Hielt sich fern von ihm.
>Ssussun pholor dos! Lloth tlu malla [Licht überkommt Dich! Gelobt sei Lloth]<
Idril seufzte leise. Der Drow hatte Gift in sich. Das Spinnengift der Göttin war allgegenwärtig, doch, war es wirklich das Gift oder gar das Licht. Und warum konnte er sie berühren, aber den Paladin nicht, wenn sie dasselbe Licht in sich trugen? Fragen, die geklärt werden würden – im Verlauf der Reise, wenn Interesse bestünde.
Gisal, der neben Arab hergetrottelt war, hüpfte mit einem Satz auf den Rücken des Pferdes und rollte sich tropfend zwischen Mähnenkamm und Sattelknauf. Idril schmunzelte und strich über sein nasses Fell. Es schien als sei Arec wie von einem Blitz getroffen worden und sie schaute, ob er alleine aufstünde oder Hilfe benötigte, machte jedoch keine Anstalten abzusteigen.
Sie wendete Arab wieder und ritt weiter, die Zeit würde sonst knapp werden.
 
Taiyo rieb sich die Augen. Ihr fehlte etwas Schlaf und es kam Trägheit und Müdigkeit über sie, als die Assassine so gelangweilt herumstand. Als ihre Hände ihre Lieder verließen, nahm sie für kurze Zeit ihre Umgebung verschwommen war und begann heftig zu blinzeln.

Taiyo ritt etwas abseits der Gruppe um diese nicht beim Packen zu stören (Dass Idril wieder erwacht war, war ihr ziemlich egal, Hauptsache es ging weiter). Sie lies ihren Blick Zarius suchen, und schaute den Kater länger an. Die Assassine sah eine gewisse Verwandtschaft in ihm. Vielleicht war er der einzige unter diesem Haufen, der sie verstand. und das machte ihn zu etwas Anderem, Besonderem.

Sie lächelte leicht und wendete ihren Blick darauf ab. Sie griff nach einem ihrer Schwerter und zog es ein kleines Stück aus der Scheide. Nie hatte Taiyo sie benutzt. Nicht ein einziges Mal seit sie sie hat. Immer hatte die Assassine ihre verborgenen Klingen an ihrem Unterarm verwendet. Taiyo zog das restliche Stück es Schwertes heraus. Die Klinge war scharf und völlig blank poliert, so dass sie sich darin spiegelte. Taiyo lies es in der Luft kreisen, was ein zischendes Geräusch hinterließ, als es die Luft durchschnitt. Erneut betrachtete sie sich darin. Taiyo versank in Gedanken. Nie hatte ihr jemand beigebracht sie zu benutzen. Warum hatte sie diese Schwerter dann überhaupt?

Doch allzu weit kam es mit dem Denkprozess nicht, ein lauter, schmerzerfüllter Schrei lies sie auffahren und fast den Griff aus der Hand gleiten. Der nette Drow, der sie so nett begrüßt hatte, kniete auf dem Boden, neben dem Paladin, der genauso hochmütig war wie der Drow „nett“ war.

Sperber VON Atriel. Warum sollte dieser Kerl ein Adliger sein? Er war doch…




… Tayio wachte in einer Art Höhle auf, ihre Sicht war verschwommen. Der Schattenpfad war, weg? Wo war sie? Die Assassine wollte auf schrecken, doch ihre Muskeln weigerten sich ihren Dienst zu tun. Sie hatte nichts gemerkt, nicht gespürt und doch hatte jemand es geschafft sie… was eigentlich? Zu entführen?

Da war Arec und Sperber und dann, nichts mehr. Diese Höhle kam als nächstes.
 
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Asterinian klappte entschieden erfreut sein Büchlein zusammen. Idrils plötzliches Aufwachen und ihre Reisewilligkeit hatte ungefähr den gleichen Effekt, wie wenn Asterinians Vater plötzlich erschienen wäre. Vor allem, weil Asterinian keinen Vater hatte. Außer sich selbst. Kompliziert, das Ganze.
Die ganzen Turteleien und psychischen Konfrontationen zu beobachten war ja sehr lehrreich und auch sehr unterhaltsam - auch wenn Eleasar wohl zu nachgiebig war, um auch weiterhin durch großzügig verteilte Schweigezauber zu amüsieren. Aber dennoch, wie schön, dass sie endlich aufbrachen! Das Büchlein in den Ärmel, den inzwischen eingeschlafenen Harbinger of Doom ebenfalls, schon wae die Anomalie reisefertig. Gewandt sprang sie von dem Felsen, auf dem sie gehockt und gelauscht hatte. "Ist die Therapiestunde endlich beendet?", fragte Asterinian mit vielversprechenden Spuren von Sarkasmus.
Umso vielversprechender, weil plötzlich wieder etwas in die Quere kam. Ein Schrei, erfüllt von Qual und Marter, aus Arecs Kehle. Der Dunkelelf lag am Boden, rang nach Atem, litt unermesslich. Finstere Mächte schienen ihn zu übermannen...

Da das in dieser Gruppe ständig passierte, entschied Asterinian, sich nicht zu sehr darum sorgen zu müssen. Und wenn Arec doch starb, nun, das änderte nichts daran, dass Anomalien uneingeschränkte Macht über Leben und Tod besaßen. Eifrig rannte Asterinian auf den Ausgang ihrer kleinen Lichtung zu. Irgendwann langweilten die Interaktionen in der Gruppe, vielleicht verließ er sie demnächst. Allmählich glaubte er, dass seine Geschwister ihm weitaus mehr zu bieten hätten als diese Individuen. Und ein wenig kulturelle Vielfalt galt es sich da auch noch zu aneignen. Soweit er wusste (das war nicht viel, aber ausreichend), überschritten sie beim Verlassen des Schattenpfades die Grenze zu Chachin, einer Nation, die vorgab, eben eine Nation zu sein. Nur dass es mehr ein Haufen zerstrittener Stadtstaaten war, die sich gelegentlich gegen eine größere Bedrohung zusammenschlossen und daneben voller Hingabe an ihrer gegenseitigen Auslöschung arbeiteten. Die Städte der Chachinai konnten jahrelangen Belagerungen widerstehen und kein Land war in der Lage, sich so schnell von einem Angriff zu erholen, wie eine einzelne Stadt in Chachin, wenn beide mit derselben Wucht getroffen wurden. Feldmagier, die von anderen Zünften wegen ihrer ungewöhnlichen Spezialisierung verspottet wurden, genossen hier hohes Ansehen und waren auch über die Grenzen Chachins hinaus berühmt für ihre Erntegolems. Ihre bekannteste Schöpfung, die Lunjin, war eine in der ganzen Welt als Delikatesse geschätzte Frucht, nicht unähnlich der Dattel. Sie wuchs nur in einem einzigen Hain und jeder Versuch, sie außerhalb seiner Grenzen zu züchten, war gescheitert. Ganz egal, wie sich unterschiedliche Währungen zueinander verhielten, Lunjin wurden immer mit Gold bezahlt, oft war der Preis für eine einzelne Frucht mindestens vierstellig.
Aus Asterinians Sicht ökonomischer Wahnsinn von Seiten der Käufer.

Die Anomalie überließ also Arec seinem Leid, sann über Chachin nach und eilte ganz emsig vorneweg. Möglicherweise würde er die Gruppe bald verlassen. Ihre Anfälligkeit für psychische Attacken war verstörend. Sie mochten gut im Schlaf sterben, wenn sie nicht einmal einen harmlosen kleinen Traum haben konnten, ohne dass plötzlich dieses oder jenes Geschöpf mit üblen Absichten darin eindrang. Und nach dem Kampf gegen die Dlureggs war er wieder so richtig in der Stimmung, ein paar Morde zu verüben.
 
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>Sieh an.. Ein plötzlicher Ausbruch.<
Mit diesem Gedanken sah Eleasars Tag schon viel besser aus. Bisher war dieser aufgrund diverser Zwischenfälle eher unerfreulich verlaufen - etwa dir völlig unerwartete und sämtlichen bekannten Gesetzen der Eskatologie wiedersprechende Rückkehr Idrils. Tatsächlich hatte er mit keinem Wort auf die Dunkelelfe reagiert und war mürrisch weitergestapft, nachdem er den Schwebezauber hatte fallen lassen. Nun aber bot sich ihm nun ein interessantes Rätsel, dass es zu lösen galt. Es kostete ihn zwar Überwindung, eine so vielversprechende Depression einfach fallen zu lassen, aber ein Mann musste nun mal Prioritäten setzen.
Wie bei jedem Rätsel gab es gewisse Ebenen der Untersuchung, die man durchlaufen musste, bevor der eigentliche Prozess der Erkenntnisgewinnung beginnen konnte. Auf profaner Ebene war die Sache ziemlich klar: Ein Dunkelf, der schreiend auf dem Boden lag und Selbstgespräche führte. Auf magischer Ebene - hier kam ein eiliger Analysezauber hinzu - flackerte latente Kraft um Arecs Körper, insbesondere um den Kopf, von einer Art, die ihm bisher nicht untergekommen war - er musste bei nächster Gelegenheit Einsicht in die gesammelten Akten der schwarzen Kammer beantragen. Kombinierte man das mit der Erfahrungsebene, so war klar, dass Arecs öminöser 'Helfer' sich wieder mal zu Wort gemeldet hatte und im Bezug auf Paladine eine reichlich othodoxe Ansicht vertrat, die Arecs eigener Perspektive wiedersprach.
Gut, soweit die Fakten. Jetzt kam die zweite Phase, das Experiment. Es war zwar theoretisch möglich, die sonderbare Kraft direkt zu sperren, indem er seine eigene dagegen warf, aber das würde zu einer unmittelbaren Konfrontation roher Gewalt führen - er hatte auf dieser Reise mittelbar bereits vier Wesenheiten getroffen, die in dieser Beziehung eindeutig größer waren als er, und er hatte kein Bedürfnis, sich so mit einer fünften anzulegen. Hier war taktisches Vorgehen gefragt. Da der Besucher in Arecs Geist residierte, konnte er auf dieser Plattform bekämpft werden - und zwar am besten schnell, bevor er dort Fuß fasste und Taros Erbe gegen diesen benutzt werden konnte. Eleasar sprintete los, kam mit wehender Robe neben dem Dunkelelfen auf und presste ihm die Hände auf die Schläfen. Ein dünner Eisfilm entstand, als der untote Magier die Verbindung aufbaute.
 
Noch immer war keine ihrer Muskeln bereit zu arbeiten. Selbst das Atmen viel schwer, ein Wunder das es überhaupt ging. Ihr Körper schien wie gefroren, nur dass sie bei vollstem Bewusstsein war. Es war ein äußerst seltsames Gefühl, auf eine solch rabiate Weise die Kontrolle über den eigenen Körper zu verlieren.

Taiyos Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Es versuchte mehr Gedankenstränge zu verfolgen, als es das eigentlich konnte. Wo war sie? Warum war sie hier? Wie ist sie hier her gekommen? War das noch der Schattenpfad? Hatten die anderen ihr Fehlen bemerkt? Würden sie es bemerken? Wer sollte sie vermissen? Würden sie ihr Pferd mitnehmen? Würde sie die Stute wiedersehen? Oder wollte sie ihr Entführer töten? Wie hat er das überhaupt angestellt? War er von den Gesegneten? Oder wollte er Informationen über sie?

Und alles was sie sah war der kalte Boden einer Höhle. Sie konnte ihre Augen noch nicht einmal bewegen. Am liebsten hätte sie ihre Faust auf den Boden geschlagen, doch das ging ja auch nicht. In der Verzweiflung rollte eine Träne über die zarte Haut ihrer Wange. Taiyo schloss die Augen.

„Strengt euch lieber nicht zu sehr an, das schmerzt nur“, ertönte eine Stimme. Sie war tief, weich und männlich. Zuerst erschrak Taiyo ein wenig, doch dann stellte sich ein ähnliches Gefühl ein wie, bei Zarius. Die Stimme verspürte eine gewisse Wärme, zwar nicht in dem Ausmaß wie es die des Katers tat, aber genug um die Assassine etwas zu beruhigen.

„Das Gift sollte nicht mehr lange wirken. Dann könnt ihr euch wieder bewegen“, fuhr sie fort, „ach ja, und ich werde euch nicht töten. Wenn ich das wollte hätte ich es bereits getan.“ Der Mann machte eine kleine Pause und fuhr dann fort: „Ihr habt sicherlich einige Fragen, aber hört mir einfach zu. Ich bin nicht von den Gesegneten. Also nicht direkt. Mein Auftraggeber, ist nicht der eure. Und doch sind wir uns ähnlicher als ihr vielleicht glaubt. Ich bin von einem Orden. Wir gehörten einst zu den Gesegneten, tun es aber nun nicht mehr. Ich habe euch entführt, mit diesem äußerst interessanten Gift der Schwarzaderspinne. Es lähmt und betäubt so schnell, dass ihr noch nicht einmal den Stich bemerkt habt.“ Der Mann machte eine kleine Pause um das Gesagte wirken zu lassen.

„Tayio“, fuhr er fort, „ich mache euch ein einmalgies Angebot uns beizutreten. Die Formalitäten mit deinen Freunden und Helfern sind bereits geklärt. Wie gesagt, ihr bleibt einer von ihnen, lediglich eure Arbeit und euer Credo ändert sich. Ihr kehrt wieder zu dieser Gruppe zurück und ich werde euch immer wieder besuchen und alles Wichtige lehren.“

Die Denkprozesse in Taiyos Kopf überschlugen sich fast. So viele Informationen in so wenig Zeit schienen sie einfach zu erdrücken. Es wirkte völlig irreal. Die ganze Situation war so abwegig, dass sie sie kaum ergreifen konnte.

„Ihr müsst das jetzt nicht alles verstehen. Aber ihr solltet mir zumindest glauben“, Die Stimme war näher gekommen. Sie konnte Wärme an ihrem Rücken spüren, er musste ganz nahe sein. „Das Gift wirkt noch etwa eine halbe Stunde. Wenn ihr wieder reden könnt sagt ihr Ja oder Nein.“
 
Schweigsam ließ sie sich von dem Pferd tragen, mit jeder seiner Bewegung schaukelte sie mit völlig in Gedanken versunken.
Gisal war nach vorne zu Idril gewackelt, wahrscheinlich um sich auszuheulen weil sie ja wieder soooo gemein zu ihm war.
„Verräter.“ Knurrte sie und zog mürrisch die Kapuze noch tiefer ins Gesicht.
Aus irgendwelchen ihr unerklärlichen Gründen war ihre Laune schlagartig in den Keller gegangen.
Tief in Gedanken versunken lauschte sie den Schritten des Pferdes, tapp tapp gleichmäßig über den Boden.
Sie hatten die halbe Lichtung schon passiert, als Arec zu schreien begann. Überrascht wendete sie den Kopf und bat Seraphim stehen zu bleiben, welcher es sogar tat. Ihre Augen entdeckten Arec der sich auf dem Boden unter Schmerzen wand wie eine Schlange.
Mitleidvoll sah sie ihn aus dem Schatten der Kapuze an und kurz überlegte sie abzusteigen und ihm zu helfen.
Sie besann sich jedoch darauf, dass es wahrscheinlich besser war nicht einzugreifen und Arec mit dem Problem selbst fertig werden zu lassen.
„Die Stimme darf keine Macht über dich haben….“ Flüsterte sie leise, obwohl sie sich sicher war, dass nicht einmal ein Drow die feinen Worte vernehmen konnte, hinzu kam auch noch, dass sie unbewusst in der Flammensprache geredet hatte, wobei diese in ihrer Sprache natürlich anders hieß.
Die Ohren des Pferdes zuckten leicht nach vorn und zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich.
Idril hatte anscheinend nicht vor zu warten und so ließ sie Seraphim laufen. Dieser lief darauf hin munter hinter Arab her.
Ein letztes Mal drehte sie sich um und erblickte den Lich, dann blickte sie nur noch nach vorn und auf das was kommen würde.

Gisal, den sie wohl zu Unrecht verdächtigt hatte, schlief ruhig vor Idril, dass Fell immer noch klitsch nass.
Aber immerhin hatte es aufgehört die Farbe zu wechseln und zu jucken.
Das sanfte schaukelt des Pferdes beruhigte ihn und wiegte ihn in den Schlaf wie ein kleines Kind.
Bei Arecs Schrei hob er nur kurz den Kopf und blickte in dessen Richtung, ein hämisches Grinsen auf den Lippen. Das besserte seine Laune allemal, er wusste zwar nicht warum er etwas gegen den Dunkelelfen hatte, aber das war ihm eigentlich auch ziemlich egal.
Er war es müde über solche Nichtigkeiten nachzudenken vielleicht würde er es irgendwann tun aber nicht hier und schon gar nicht jetzt.
 
Sie spürte ein leichtes Kribbeln in ihren Fingern der linken Hand. Es wurde stärker, breitete sich aus. Erst der Arm dann die Schulter, Lunge, Bauch und dann die Beine. Das Gift verlor seine Wirkung, ähnlich schnell wie sie gekommen war.

„Ja“, sagte sie, noch bevor sie groß darüber nachgedacht hatte. Es war mehr ein Gefühl, ein Drang der es aus ihr herausdrückte. Taiyo warf sich auf den Rücken. Ihre Muskeln waren noch schwach. Der Blick der Assassine wanderte nach rechts, in Richtung eines Feuers, dass munter vor sich hin prasselte. Seine tanzenden Flammen lies den hinteren Teil der Höhle in einem orange roten Licht scheinen. Dahinter stand ein Mann, offensichtlich der, der sie hier her gebracht hatte. Er war groß, zumindest größer als sie, was in Anbetracht ihrer 1 Meter 55 keine große Kunst war. Er war in einen weißen Mantel gehüllt, der in mehreren Zipfeln spitz zulief, die mit großen Halbkreisen verbunden waren. Er trug eine Kapuze und da er mit dem Rücken zu der Assassine stand, konnte sie nichts von seinem Gesicht erkennen. Der Unbekannte hatte seine Arme vor seinem Körper verschränkt und so zeichneten sich die muskulösen Oberarme an den Ärmeln ab. Seine Füße waren von Lederstiefeln umschlossen. Taiyo konnte einige Messer erkennen, die sorgsam in den Schuhen versteckt waren. Ein rotes Band wehte am Ende seines Gürtels im Zug, der durch die Höhle wehte. An der rechten Seite zierten eine schwarz-goldene Schwertscheide und ein kunstvoll verarbeiteter Griff seine Gestalt.

Langsam drehte er sich um. „Oh gut. Ich hatte gedacht, dass ihr das sagen würdet.“ Der Mann schaute Taiyo in die Augen. Sie waren Dunkelbraun, sein Gesicht wirkte kühl und erfahren. „Erhebt euch bitte.“, sagte er und machte eine kleine Geste mit der linken Hand.

Langsam erhob sich die Assassine, ihre Beine waren noch etwas schwach, doch es reichte um zu stehen. „Was heißt das alles, für mich?“, fragte sie schließlich leise. Sie war doch etwas misstrauisch gegenüber dieser Situation.
„Wir reden jetzt ein bisschen, über dies, über das und dann werdet ihr zu eurer Gruppe zurückkehren, mit ihr in die Stadt gelangen und dort werdet ihr für uns etwas erledigen.“

„Ich soll jemanden töten?“, „Ich sehe euren Unmut. In euren Augen ist viel Verwirrung. Lasst mich etwas früher beginnen. Wir sind ein Orden, ihr nun eine Schwester. Wir waren alle mal Gesegnete, spalteten uns jedoch als eine Art Unterorganisation ab. Wir töten nicht aus persönlichem Profit, wie es deine alten Freunde gerne tun. Wir töten Einen um Hunderte zu retten. Ein Preis den der Betroffene für seine Taten zahlen muss. Unser Credo ist einfacher. Es treibt euch selbst nicht zum Tod oder zum Mord. Töte niemals einen Unschuldigen, halte deine Tarnung zu jeder Zeit aufrecht und gefährde niemals die Bruderschaft“, er machte eine kleine Pause. Taiyo nickte langsam, noch immer entzog sich ihr jegliches Verständnis was passiert war.

„Ihr habt sicherlich viele Fragen, aber ich versichere euch, es ist besser wenn ihr nicht alles wisst.“
 
Ein Schrei;hell und deutlich hallte er durch die Einöde des Pfades.Ermüdent langweilig im Vergleich zu dem prasselnden Chor von Schreien,der durch den Schattenfluss krachte und sich um sie herum manifestierte.Die anderen nahmen die kurzen Momente,in denen das Licht um sie herum erlosch nicht einmal wahr.Wimpernschläge waren es für sie,eine leichte Augenzuckung.
Doch Leonar wusste es besser.Er hatte gesehen,wie für ganze Tage lang das Licht verschluckt worden war.Es kam im Grunde nur darauf an wie sehr das Immaterium verletzt wurde.Im hiesigen Falle seines frischen Schülers,war es nicht beeindruckend,aber auch nicht geringfügig genug um der Situation keinerlei Beachtung zu widmen.In Arec ging etwas vor sich,was nur schwer zu beschreiben war,eine gewissenhaft wahre Antwort gab es nicht und Leonar wollte nicht einschreiten.Er näherte sich einer Antwort die ihn seit langem beschäftigte,die Suche nach einem weiteren Geheimnis seines Volkes.Im Allgemeinen sprach man von der Schattenmagie,doch war dieser Terminus eher der Gewohnheit verfallen.Lückenhaft erhaltene Aufzeichnungen ließen auf eine Spaltung hinweisen;Schattenmagie als eine Praxis zweieigiger Zwillinge.Den Ursprung kannte er nicht und viel mehr alseine Theorie ließ sich aus dne wenigen Überlieferungen auch nicht herausfiltern,doch irgend etwas sagte ihm,dass er der Lösung nähergekommen war.Jedes weitere Puzzleteil würde helfen das große Rätsel seines Volkes zulösen.
Arec hingegen würde erst einmal kämpfen müssen,in seinem Inneren.Etwas in ihm hallte nach und verursachte Strudel im Schattenfluss.Wie eine Verflossene,deren Geruch man noch immer wahrnahm wenn man alleine im Bett lag.Noch immer den Abdruck ihres Körpers in den weichen Laken sah,noch immer ihre Gegenwart und Wärme spürte,obwohl sie seit Tagen fort war.
Er würde ihm helfen müssen,seine Kräfte zu kontrollieren;dochalles zu seiner Zeit.
 
Milianras Blick ging Zohani tief ins Herz. Von diesem Moment an, das wusste sie, waren sie aneinander geschmiedet. Das Band zwischen ihnen war zu einer weiß glühenden Kette geworden, unzertrennbar. Und ich werde für dich da sein.“Ich weiß.“

Sie blickten einander noch einen Moment an, dann erklang Zarius‘ Stimme. „Macht euch bereit, ihr Turteltauben, unsere Reise geht weiter.“ Nun denn. Zohanis Aufgabe hier war getan. Der neue Tatendrang in ihr füllte sie aus bis zum Äußersten. Es war wirklich höchste Zeit, die Reise fortzusetzen.

Sie hob andächtig die uralte Waffe, legte sie über den Arm und zog sie sachte darüber. Die magischen Fäden, welche die Klinge überzogen, tasteten vorsichtig über ihre Haut, zogen sich dann zurück. Aus der unscheinbaren Wunde bildete sich ein Rinnsal Blut. Bevor der Tropfen zu Boden fiel, fuhr Zohani mit dem Finger darüber und ergriff Milianras Hand. Sachte malte sie einen Kreis auf die Haut der Blutelfe. Ihre Freundin blickte sie angesichts dieses unbekannten Ritus erwartungsvoll an.
„Dein Blut soll meines sein. So wie sich der Kreis des Blutes schließt, sollen unsere Kriegerseelen aneinander gebunden sein, in Eintracht und im Tode.“
So verharrte sie in ihrer Position. Die Magie des Schwertes und die Macht ihres Gottes durchströmten sie in wilden Wallungen, und Zohani lenkte sie auf die Hände der beiden Frauen, sodass sie diese in Form einer hellen Kugel umströmte. Aus dem Kreis auf Milianras Handgelenk strömte neues Blut, diesmal ihr eigenes. Es wanderte über den Griff der Hände auf Zohanis Hand und schließlich ihr Gelenk. Die Kugel aus Magie fiel in sich zusammen und strömte in die beiden Kreise. Zurück blieben zwei weiße Kreise, die ihre blutrote Farbe verloren hatten. Milianra sah sie nachdenklich an.
„Was hast du für eben mich geopfert?“ Zohanis Blick war gefasst. „Meine zukünftigen Entscheidungen, mein Leben. Es ist ein alter Schwur meines Volkes. Nur die wenigsten Krieger ließen diesen Ritus vollführen, mithilfe eines Schamanen, der in Verbindung mit unserem Gott stand. Den Überlieferungen nach werden die Entscheidungen der Krieger bis an ihr Lebensende abhängig von ihren Gefährten gemacht. Im Gegenzug werden sich ihre Seelen nicht verlieren, wenn sie in das Leben nach dem Tod gleiten. Normalerweise war der Schamane dafür verantwortlich, diese Verbindung zu erhalten. Diese Aufgabe fällt mir nun zu, da ich den Ritus selbst vollzogen habe.“ Mehr gab es nicht zu sagen. Sie wussten beide, dass die ehemalige Söldnerin sich mit diesem Akt der Verbundenheit für Milianras treuen Beistand revanchieren wollte. Und so lächelte die Elfe sie nur an.

Thorgrimm trat an die beiden heran. Milianra nickte ihrer Freundin zu und begab sich zu Zer und Myrta. Sie würde warten, bis alle marschbereit waren und sich dann an die Spitze setzen, um die Gruppe aus dem Gebirge zu führen, wie es ihre Aufgabe war.
Zohani band ihren Rundschild an Nuramons Satteltasche und hängte ihr altes Eisenlangschwert an die rechte Hüftseite.
Nun stellte sich noch die Frage, wie sie ihr neues Schwert transportieren sollte. Sie würde eine Scheide dafür anfertigen lassen müssen. Dann kam ihr eine andere Idee. Doch zunächst sah der Zwerg sie erwartungsvoll an.
„Entschuldigt, Thorgrimm. Natürlich dürft ihr bei mir weiterreiten. Ich freue mich immer über eure Gesellschaft.“ Ihr Gegenüber verbeugte sich scherzhaft. „Ganz meinerseits, Zohani. Nun, ich denke ich bin fertig.“ Er verzichtete auf ein „Könnt ihr mir hinaufhelfen“, doch die junge Frau hatte schon verstanden. Sie überprüfte die Steigbügel, schwang sich in den Sattel und reichte Thorgrimm die Hand. Kurz darauf saß er hinter ihr auf Nuramon.
Sie ließ den Blick über die Gefährten gleiten. Die meisten waren fertig und bereits aufgesessen. Dann erblickte sie Idril, die auf wundersame Weise aus ihrer kurzzeitigen Totenstarre aufgewacht war. Mit „überrascht“ beschriebe man Zohanis Gefühlszustand wohl nur ansatzweise. Doch sie alle hatten schwere Reisen durch ihr Inneres durchlebt, gut möglich, dass dies der Drow ebenso ergangen war.
In diesem Augenblick schien Idril jedoch an kein Gespräch zu denken, sondern befand sich erstaunlich schnell auf dem Rücken ihres Pferdes und spornte auch schon zum Weitermarsch an. „Nun, unserer dunkelelfischen Gefährtin scheint es wieder besser zu gehen.“ Thorgrimm hinter ihr nickte. „Es ist schön zu sehen, dass alle wieder wohlauf sind.“ – „Mich wundert es nur, dass sie so zum Aufbruch drängt. Natürlich haben wir lange genug hier verweilt, aber die Bemühungen mancher, sie aus ihrem Schlaf zu erwecken, scheint sie sich nicht erdenken zu können und tut so, als sei nichts gewesen.“ – „Wir haben wohl alle so unsere Geheimnisse.“ Geheimnisse, nun ja. Das war tatsächlich sehr offensichtlich. „Und ihr habt eurem Kult nun vollständig abgeschworen, Throgrimm? Ich freue mich für euren neuen Lebenswillen.“

Ein Schrei unterbrach sie, und Zohani tastete im Geiste umher. Es war der Nachtläufer, der geschrien hatte. Irgendetwas quälte ihn, schien mit ihm zu kämpfen. Thorgrimm hinter ihr beugte sich zur Seite und brüllte nach vorn. „Nicht so schnell, Arec geht es nicht gut!“ Doch Idril, mit Milianra an der Spitze des Zuges, machte keine Anstalten, langsamer zu werden. Zohani merkte, dass Eleasar zu dem Drow geeilt war und so widerstand sie der Versuchung, abzusteigen und zu sehen, was ihrem Mitstreiter fehlte. Sie atmete durch und ließ Nuramon weiterschreiten, um die Gruppe nicht auseinander zu ziehen. Sie hoffte, dass der untote Magier der Situation Herr war und mit Arec direkt hinter ihnen herkommen würde.

Noch waren sie nicht ganz aus dem Schattenpfad hinaus, und deshalb beanspruchte die junge Frau ihre magischen Sinne nicht weiter, da sie durch die unnatürliche Dunkelheit, die sie noch immer etwas umgab, nicht sehr wirksam waren.
Sie hatte nicht bemerkt, dass Taiyo verschwunden war. Etwas kam ihr zwar seltsam vor, aber sie vermochte nicht zu sagen, was.
 
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Der Magus der schwarzen Künste berührte Arecs Schläfen. Sein Blick war noch immer fest zu gepresst. "Soviel Licht... kann nichts ... sehen..." Sein Inneres rumorte, als wolle es sogleich aus seinem Körper ausbrechen. Ganz egal, ob es ihn dabei zerfetzte oder nicht. Der untote Magus wob die Verbindung. Mächtige Magie war es, welche ihm im Geiste der Drow begegnete. Er musst aufpassen um nicht die Kontrolle zu verlieren und diesem "Wesen“ zu unterliegen. Doch auch war ein gewisser Grad an Zurückhaltung angebracht, da er sonst Arec töten würde. "DU GEHÖRT NICHT HIER HIN!!!!“, brüllte es in Arecs Kopf, “SEI GEFASST. ERINNERE DICH AN DEINE WURZELN!!!! DUUU ... BIST ... VERFLUCHT.... EIN DROW!!!! KEIN LICHT KANN DICH BERÜHREN; OHNE DICH ZU VERLETZEN!!! ERKENNE DIES!" Arec verkrampfte. Es brannte so sehr in ihm. Es war alles in ein grelles Weiß gehüllt. Nichts vermochte er zu erkennen, auch wenn er seine Augen doch so fest zusammen presste.

Eleasar erkannte nun den Ernst der Lage und streckte seine "magischen Fühler" nach dem Geschwür in des Nachtläufers Brust aus. Da.. er fühlte es. Was war es ? Der Lich hielt inne, als die Erkenntnis kam. Das personifizierte Böse, gewoben aus dem Fluch der Drow und der Macht der Schattenmagie. Es würde den noch jungen Dunmer völlig vereinnahmen und durch ihn das Böse über die Welt bringen. Doch wie weit reichte die Macht? Schließlich war Arec nicht mehr bewandert in der Magie, als jeder seines Volkes. Doch die Infizierung mit der Schattenmagie... Eleasar sah es nun ganz deutlich. Er würde die unendliche Macht der Schatten für sich beanspruchen können, wenn er diese Seite in sich nur stark genug trainierte, oder, schlimmer noch, frei entfesselte.

"Elea.. sar... ich... AAAAHHHGGRR.... Fühlst du es???.... Hilf... mir....."
"DIR KANN NIEMAND HELFEN!!! AKZEPTIERE WAS DU BIST. EIN SCHLÄCHTER. EIN KRIEGER. EIN ASSASSINE. TOD WIRD IMMER IN DEINEN FUßSTAPFEN TRETEN, DIR FOLGEN WIE DEIN SCHATTEN! AKZEPTIERE ES!!!!" Die Stimme hämmerte so sehr in Arecs Kopf. Wie sollte er da Frieden finden können, mit so einem Fluch in seinem Geist? War es ein Fluch? War es nicht viel mehr eine Gabe? Etwas, was er einsetzten konnte um das zu erreichen was er wollte! Um seinen Frieden überall zu erkämpfen! Ja... der süße Ruf der Schlacht... die ängstlich, flehenden Rufe seiner Feinde... seiner... OPFER!!! Tod... Tod überall!

"NEIN!!!", brüllte er hinaus. So durfte er nicht denken. Kämpf dagegen an... Kämpfe... Gib nicht auf! Niemals... Er konzentrierte seine Kraft gegen diese Macht. Eleasar war hier... Ein Lich, welcher diese Mächte verstand... er könnte ihm helfen, so hoffte Arec. Sowie auch Leonar. Ein Schattenmagus, welcher bis hier her überlebt hatte. Große Macht musste auch er besitzen. Beide waren seine Verbündeten, vielleicht sogar mehr als das. Sie könnten ihm helfen.. oder nicht? ... Er hoffte, das ihm irgendjemand helfen konnte. So sehr er auch kämpfte und sich wehrte, alleine würde er nicht gewinnen können.... Damit wäre er bei den Drow schon so gut wie Tod.

"Wer sich nicht selbst seiner Haut erwehren kann, ist zu schwach für Lloth!", hieß es immer. Nun musste er seine neuen Stärken nutzen. Das Vertrauen in die Anderen. Er öffnete die Augen. Leuchtend blau waren diese wieder. Das Schattenfeuer brannte in ihm, viel stärker, als er die Dämonen bekämpft hatte. Wenn er nachlassen würde, wenn er aufgeben würde, würde dieses Feuer aus ihm herausbrechen, würde es alles verbrennen. Sogar Asche würde in Flammen aufgehen. Nichts würde übrig bleiben. Die pure Energie durchströmte ihn. Ein Gefühl, welches sich für immer in sein Gedächtnis brennen sollte. Doch er musst dagegen ankämpfen, durfte es nicht zu lassen, wenigstens noch ein bisschen... nur noch ein bisschen.
 
Gemäß Thorgrimms Erwartung nahm ihn Zohani wieder auf dem Rücken ihres Pferdes, Nuramon, mit; ob sie ihm beim Aufsitzen helfe, hatte er nicht gefragt, dies war ein Thema, das man in Gegenwart eines Dawi besser nicht anschnitt. Die waren keine großen Freunde von Reittieren und schon gar nicht von solchen, deren Sattel sich weit über ihrem Kopf befand.
Aber es war nun mal zwingend, dass er aufsaß, da er nie mit Pferden bis zu den Toren der Stadt Schritt halten konnte, es mangelte ihm dafür an Ausdauer und wahrscheinlich auch an Schnelligkeit.
„Und ihr habt eurem Kult nun vollständig abgeschworen, Throgrimm? Ich freue mich für euren neuen Lebenswillen.“
„Ja, ich sah keinen Sinn mehr darin, keine Zukunft, wie in so vielen Gesichtspunkten des Systems der Dawi, Regeln aufgestellt von unseren Ahnen, zu Zeiten des Beginns von ... allem!“

Was war da?! Ein Schrei, ein Schrei, welcher die gemäßigte Stille des Aufbrechens durchstieß, wie der Dolch eines Attentäters das Herz seines Opfers! Arec, was war mit ihm? Warum beachtete ihn niemand? Warum half ihm denn niemand?
„Nicht so schnell, Arec geht es nicht gut!“
Keine Reaktion – warum?
Als sich Thor abermals umgedreht hatte, bemerkte er den Lich, Eleasar, welcher neben dem Schattenläufer kniete, um ihn zu untersuchen, ihm zu helfen. Selbstverständlich wäre der Zwerg abgesprungen, wenn er Arec hätte helfen können, doch war dies keine Aufgabe für ihn, einen Barbaren. Was konnte hier eine Axt helfen? Sie vermochte es nahezu jedes Untier des Bösen zu Fall zu bringen, doch was konnte sie gegen Magie ausrichten – nichts!

Also blieb er sitzen und folgte mit Zohani, getragen von Nuramon dem Tross der Gefährten, welcher sich wie eine Schlange durch das letzte, kurze Stück des Schattenpfades wand.
„Was denkt ihr, Zohani, was fehlt Arec wohl? Ich hoffe nur, dass sie den Anschluss durch diese Verzögerung nicht verlieren...“

__________________________


Unermüdlich rannte er in Richtung der Stadt, es war bereits Nachmittag, Grumbald musste sich beeilen, wenn er wirklich noch vor Anbruch der Dunkelheit in der Stadt ankommen wollte.
Er stellte sich den Ruhm vor, welcher ihm zuteil werden wird, sobald der Hochkönig des Volkes der Dawi, Thorgrimm Grollbart, in Karaz-a-Karak, von diesem Verrat erfahren hat. Doch bis er die Hochburg erreicht hat, würde es wohl noch einige Zeit dauern, gewiss mehrere Tage, vielleicht mehr als eine Woche.
Irgendetwas bewegte den Grenzläufer dazu nachzudenken, er stellte fest, dass dies viel zu lange war, wie sollte man den Verräter denn finden, wenn er er’s weitergezogen ist? Er kam zum Urteil, dass alles von ihm abhänge, vom Zeitpunkt der in Kenntnis Setzung des Hochkönigs, je früher diese stattfindet, desto früher kann die Verfolgung des ehemaligen Slayers aufgenommen werden!
Kurzerhand hatte sich Grumbald dazu entschieden gewisse Teile seiner Ausrüstung zurückzulassen, welche er mit Sicherheit nicht mehr brauchen wird, so könnte er schneller sein.
Als erstes fiel die Wahl auf den größeren seiner beiden Kochtöpfe, als nächstes auf eine polierte, Kupferspeerspitze, welche er unterwegs gefunden hatte; diese beiden Gegenstände warf er von der Straße ins halbhohe Gras, dann hob er den schweren Rucksack wieder auf und setzte seinen Weg fort.
 
„Satiir dosst Quortek, Arec, satiir l' ssussun, c'nros zhah figthing qua'laen Lloth
[Fühle deine Seele Arec, erfühle das Licht, welches gegen Lloth kämpft.]“
Idril hatte sich vom Sattel geschwungen und erfasste in dem Moment Arecs zur Faust geballte Hand.
„Atme ruhig, ruhig, ganz ruhig... ein, ... phhhhh, aus!“
Er würde es alleine schaffen, aber hatte er sie nicht Geliebte genannt. So war es ihre Pflicht, bei ihm zu sein. Sie, die Gesandte des Lichts. Doch warum konnte sie ihn berühren und Sperber nicht? Fragen, die geklärt werden würden.

„Atme Arec, ein ... phhhhh, aus!“ eine erneute Aufforderung. Auch Idril war vergiftet, wusste was es heißt zu leiden, doch sie hat gelernt, damit zu leben im Laufe der Zeit. Für Arec, war dies völlig neu auf der Oberwelt.
Die Energie, die ihn durchströmte, war völlig neu und es war nicht nur das Licht, welches ihm zu schaffen machte. Zu viel auf einmal war es vermutlich, sie handelte nach bestem Gewissen.
„Usstan tlun ghil, xuil dos. Usstan tlun ghil. [Ich bin hier, mit Dir. Ich bin hier.]
Sanft fuhren ihre Finger über die Stirn des Drow. Versuchten ihn zu beruhigen. Lernte sie doch auch durch Arec ihre Wurzeln als Drow auszuloten. Leid, warum mussten Drow immer nur leiden. Sie küsste ihn zärtlich.
 
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"Grózt'khazak.." murmelte Eleasar, als sich die Wahrheit erschloss, obwohl ihm selbst nicht ganz klar war, was dieser Ausdruck bedeutete - wie die meisten altzwergischen Schimpfwörter, mit denen Möba Drachenschreck so gerne um sich warf, war er unübersetzbar. Er vermutete, das es irgendwie mit Krieg zusammenhing - zumindest war diese Phrase ein deutliches Anzeichen dafür, dass gleich eine großzügige Dosis Dämonengalle fliegen würde.
Leider war dies hier eines der wenigen Probleme, die sich damit nicht lösen ließen.
Arec hatte sich bei seinem Ausflug in die Schattenwelt offenbar mit einer malefiziösen Präsenz infiziert, die ihn krampfhaft zu ihrer Vorstellung davon, ein Schattenwesen zu sein, bekehren wollte und die entprechenden Teile seines eigenen Egos infiziert hatte.
Es lief also auf ein Rededuell aus?
Vermutlich ja. Seine Telepathie war stark, aber nicht übermäßig subtil. Es könnten bleibende Schäden entstehen, zumal der Eindringling teilweise mit Arecs eigener Persönlichkeit überlappte. Mal sehen.. Jener nahm eine klassische Versucherposition ein, indem er Arec eine Kostprobe der künftigen Kraft gab. Hm.. Wäre die Lage nicht so ernst gewesen, hätte er geschmunzelt über die Ironie, dass er nun als Sittenwächter auftreten würde. Die Höflichkeit gebot, dass er sich zunächst den anderen 'Anwesenden' bemerkbar machte, was er mit tiefer Grabesstimme tat.
>Halt ein, Unseliger! Sage deinen Meistern, dies ist nicht für sie. Er verbreitet nur ihre Lügen, Arec. Der freie Wille ist allem Leben zu eigen, verdammt ist nur, wer sich selbst dazu macht. Fort, Ausgeburt! Die schwarze Kammer möge über dich kommen für diese Dreistigkeit! Kraft ohne Freiheit ist Blendwerk, nichts weiter. Das Licht mag dich verletzen gegen deinen Willen - ob du das Licht verletzt, ist deine Entscheidung!<
Ja, ungewöhnlich überzeugt für seine Verhältnisse. Aber Freiheit war ein wesentliches Element der schwarzen Künste. Es gehörte zu den Grundprinzipien der dunklen Magie, dass jede Entscheidung im Zusammenhang mit ihr frei getroffen werden musste - die ganze Philosophie baute darauf auf. Natürlich gab es auch Verpflichtungen - Lehrpläne, Aufmerksamkeit im Unterricht - aber man entschied sich freiwillig, was bei einem Arrangement, wie es Arec vielleicht bevorstand, eher nicht der Fall war, schlimmer noch: Hier wurde das weitere Entscheidungsvermögen entschieden eingeschränkt, und das konnte er nicht gutheißen - zumal er Geschöpfe wie den Eindringling zutiefst verachtete. Eine wahrhaft erhabene Idee hatte es nicht nötig, dass man dafür warb, und blinder Hass war schlecht für alle Seiten. Ein wenig überrascht nahm er zur Kenntnis, dass sich noch andere Gefährten hinzugesellt hatten und war froh, dass er keine Atemluft brauchte - allmählich wurde es eng um Arec.
 
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Die Flammen tanzten unruhig um Larale. Stoben in alle Richtungen auseinander und kamen erschrickt wieder zusammen.
Sie flackerten im schwindenden Licht, wanden sich unruhig ob der drohenden Schatten. Ihr war unbehaglich zumute ihr ganzer Körper bebte unter einer Last die zu tragen ihr nicht bestimmt war.
Rastlos fuhr sie mit ihren Blicken über die Lichtung, als suche sie etwas dass zu erblicken sie nicht bereit war.
Seraphim schnaufte unruhig, er spürte die Hatz die in ihrem inneren tobte, spürte die Sorge die sie zu zerfressen drohte, die Angst vor dem was sie nicht kante, was sie nicht wusste und niemals wissen wollte.
Doch nach außen wirkte sie gelassen fast als könne ein Monster kommen und versuchen sie zu zerfleischen und sie würde dennoch die Ruhe bewahren. Gisal spürte ihre Unruhe und verstand.
Sie hasste diesen Pfad, dessen Kälte ihr Licht umfing und zerdrücken wollte. Sie hasste sich selbst dafür, dass sie so naiv war zu glauben sie hätte eine Zukunft voll Glück. Doch in ihrer Zukunft wartete Schmerz und Enttäuschung und am Ende ein grausamer Tod.
Keine Träne vergoss sie bei dem Gedanken daran, dass ihre Träume sich in Luft auflösen würden und verschwinden würden als wären sie nie gewesen wie eine Seifenblase die in der Luft zerplatzte.
Kein Gefühl durchfuhr sie, als sie daran dachte, dass sie voll Schmerz und Leid sterben würde, dass ihr Leben keinen Sinn mehr haben würde, spätestens wenn ihre Aufgabe vollendet war. Doch all dies waren leere Worte ohne jede Bedeutung für sie.
Dieser Pfad war zu fiel für sie. Hätte sie es geahnt, wäre sie nie gereist, hätte sich nie in den Pfad begeben. Zu spät war es nun um umzukehren, dem Pfade zu entrinnen. Ihre Blicke mussten nun nach vorne gehen.
Sie schloss die Augen und begann mit dem Eintritt auf die Geistesebene. Ihr Blick klärte auf und lichtete sich. Die Welt um sie war von einem schlichten blau, und doch wunderschön anzusehen.
Sie blickte sich um und erblickte Idril, als sie Arec küsste lächelte sie. Ihre Laune besserte sich schlagartig, warum das wusste sie nicht.
„Idril.“ Trällerte sie gut gelaunt „auch wenn wir versucht sind ihm zu helfen, ihr wisst selbst dass es sein Weg ist.“ Bei den letzten Worten war ihre Stimme ernster geworden „wir müssen weiter.“ Beharrte sie und trieb Seraphim demonstrativ voran. Erwartungsvoll blickte sie Idril an. „Tut mir Leid Arec, aber dies ist ein Weg den du allein gehen musst.“ Flüsterte sie ihm in den Gedankenebenen zu „Ich glaube an dich.“
 
„Sein Weg ist unser aller Weg.“ Idril sah Larale an. Natürlich war es sein Weg, doch geht nicht jeder hier seinen Weg und sind sie nicht alle Gefährten? Es kümmerten sich viele um Arec. Zu viele?
Larale konnte Idril nicht täuschen. Sie sah die Wahrheit, weil Larales Weg dem ihrigen vor geraumer Zeit ebenso glich. Alles wiederholt sich zu seiner Zeit erneut. Stirbt und beginnt erneut, wird vollendet und beginnt von Neuem und immer ist Leid im Vordergrund. Not, Leid und Schmerz. Warum?

Weil nur dort die Liebe herrschen kann. In jenem Moment des Todes und des Sterbens denkt man nicht mehr an das Leid, an den Schmerz und an die Not. Man liebt in den letzten Zügen seines selbst und nur dann völlig bedingungslos. Die Worte eines sterbenden Kriegers werden nie sein: 'Oh bitte heile mich.'
Er wird sagen: 'Bitte sagen sie meiner Frau, dass ich sie liebe!'

DAS ist der Moment, in dem man bedingungslos liebt und nur dann. Doch was verstand Arec davon. Er hatte sie Geliebte genannt, weil er im Sterben lag. Idril war sich sicher, dass er sie liebt. Doch auch Larale liebt er. Und Larale liebt Arec auf ihre Weise.
Larale konnte Idril nicht täuschen. Und ihr Weg war noch nicht zuende, nach dem Pfad.
Die Drow war sich sehr sicher, dass er erst dort richtig beginnen würde, wenn Larale Arec und Arec Idril verstand. Am Ende des Pfades, wäre genau das der Fall.
 
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„Und doch trägt jeder die Bürde seines Pfades allein Idril. Ich erlebte dies als man mich kaltblütig verbannte und doch trug ich die Hoffnung stets vor mir. Doch was wenn man erkennt das sein Pfad nur Leid sein wird, voll Kälte und Schmerz ohne Hoffnung auf das Licht? Dann kann nicht einmal ich es weiter tragen. Wenn du denkst jemanden zu kennen zu verstehen tust du das wirklich ist das Licht der Ausweg wenn es Leid bedeutet? Und wenn Dunkel das Glück schenkt ist es dann wirklich böse?“
Verstehen, natürlich sie musste noch verstehen, doch würde jemals jemand sie verstehen? Um sie zu verstehen reichte es nicht sie zu kennen mit ihren Träumen, denn sie zu verstehen war langwierig und schwer.
Lag vielleicht dort der Grund dass sie liebte und sich doch so sehr hasste? Doch wenn liebte sie eigentlich?
Gewiss sie liebte die Drachen als Freunde, sie liebte Gisal als ihren Seelenpartner.
Doch wie sollte jemand diese Liebe verstehen der sie nie erlebt?
Ihr Pfad würde gewiss nie einsam sein, doch für einen Partner als solchen selbst für eine andere Liebe als Freundschaft war kein Platz auf diesem Pfad. Das Schicksal hatte sie verflucht schon bevor sie geboren, sie würde sterben ohne je wirklich geliebt zu haben.
Ein Pfad der nur noch gefüllt werden konnte mit noch mehr Schmerz noch mehr Leid. Man hatte es ihr einst prophezeit und so würde es bleiben.
Es war besser für Arec wenn er ihr nicht zu nahe kämme, sicher wäre es schmerzhaft für beide, doch wäre es noch schlimmer für ihn, wenn er erkennen würde das ihr Pfad nicht der seine sein würde.
Dass sie ihn nicht lieben konnte weil sie zusehr hasste?
Schmerzhaft und doch das einzig logische.
Arec konnte sie nicht verstehen genausowenig wie Idril.
Sie war ein einsamer Wanderer dessen Liebe in Schmerz enden würde.
Sie war Licht und doch trug sie nur Schatten vor sich, sollte das ihr Leben sein?
Tränen standen ihr in den Augen, als sie endlich einsah, Tränen die nie jemand sehen würde, stille Tränen im Schatten vergossen.
Für sie bedeutete Liebe nur noch mehr Schmerz noch mehr Leid. War es da nicht besser sie verschloss sich davor? Um so der Gefahr zu entgehen? Fragen auf die sie Antwort suchte und sie vielleicht finden würde.
"Idril glaubt ihr wirklich an das Licht, wenn es euch leiden lässt? Glaubt ihr an das Gute, wenn Unschuldige sterben? Kennt ihr mich und meinen Pfad?" Die letzten Worte waren ein Flüstern einzig für Idrils Ohren bestimmt und nur sie sollte sie hören
 
„Ja, denn das genau das, ist der Weg zur Freiheit Larale.“ Idrils Stimme war sanft, doch die Drow wurde ernst und stand auf.
„Leiden, bis man das Leid aller kennt, hassen, um lieben zu lernen und lieben, um vom Egoismus unterscheiden zu können.“ Idril ging auf Larale zu. Sie legte ihre rechte Hand auf ihren Schenkel und sah sehr liebevoll zu ihr auf.
„Du bist ich und ich bin du. Eins sind wir und dennoch ist jeder einzeln für sich. Gemeinsam sind wir stark, wo wir alleine nur schwach sind. Uns verbinden Drachen, Dämonen und Geister. Kultur und Partnerschaft. Eine neu erlernte Partnerschaft, die nur wir einander geben können. Nur hier uns geben können, denn hier, ist der Pfad, den es zu bezwingen gilt. Jeder für sich und dennoch alle zusammen. Ganz genau hier.“

Idril machte eine ausladende Geste und umfasste die Dunkelheit in die die Gefährten das Licht gebracht haben. Alle zusammen. Alle lebten noch, keiner war tot. Der Marter und Folter widerstand jeder Einzelne von ihnen und doch war es nicht mehr weit, um all dem gelernten Raum zur Anwendung zu geben. Doch sie waren noch nicht befreit. Noch nicht frei. Was würden sie mit ihrer Freiheit anfangen, wenn sie den Pfad verließen? Jeder Einzelne von ihnen?
Das galt es zu lernen, das war die Essenz, worauf es ankam. Jeder ist ein Stück des anderen und niemand ist alleine. Es sind Gefährten da, die Freunde werden. Mit der Zeit und zur richtigen Stunde. Nur man muss es auch zulassen können. Um Hilfe bitten und Hilfe annehmen. Den Egoismus bezwingen und sich einbinden lassen in das große Netzwerk von Gefährtentum und Freundschaft, Magie und Aberglaube.

Larale war auf dem richtigen Weg. Sie lernte und verstand. Sie verstand, um zu lernen und sie hasste, um lieben zu können. Später zur rechten Zeit. Idril strich ihr sanft über den Schenkel. „Hab keine Angst.“ sagte sie. „Wir werden dich beschützen und wir werden für dich da sein. Denn, ... das ist Licht und Hoffnung, welche man Freundschaft nennt.“
Die Drow lächelte.
 
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Asterinian sieht sich gezwungen, innezuhalten. Arec scheint indes nun doch Idrils Aufmerksamkeit errungen zu haben. Vielleicht ist es doch ernster. Na, selbst seine mächtige Heilkunst hatte sich gegen das Gift in Idril als nutzlos erwiesen, was könnte sie schon gegen diese fremdartige Schattenmagie ausrichten?
Er betrachtete seine Gefährten. Nein, seine Studienobjekte. Der Bund, der zwischen ihnen bestand - oder auch nicht - war etwas, das er, die junge Anomalie, schwerlich fassen konnte. Es war schade, denn gerade dieses Geheimnis sterblicher Lebewesen faszinierte ihn mehr als alle anderen. Vielleicht musste man einfach mit der Fähigkeit geboren werden, so zu empfinden. Vielleicht konnte er sie auch anders erlangen. Ja, diese Möglichkeit schwirrte noch immer in seinem Kopf herum. Es würde bedeuten, Idril einem unbekannten, aber gewiss düsteren Schicksal zu überlassen. Die anderen schutzlos gegen seine Geschwister zurückzulassen, die unaufhaltsam nahten...

"Freude, der Äther ist uns nicht gewogen." "Wieso?" "Ich habe nachgerechnet. Wir sind bereits seit 10.000 Jahren unterwegs. Die meisten unserer Ziele sind längst tot." "Äh..." "Was tun wir jetzt?" "Wir kehren in die Stadt zurück und tun so, als wäre nichts geschehen." "Einverstanden." "Hat dieser Kuriwuri oder wie er heißt eigentlich schon das Multiversum erobert?" "Da bin ich überfragt."

Das hieß, Asterinian glaubte, dass sie unaufhaltsam nahten. Er konnte sich da auch irren. Ein Irrtum wäre etwas enttäuschend gewesen. Bedrohungen hörten nicht auf, zu existieren, nicht auf diese Weise. Das war ja so, als würde der Erzfeind, der die Familie abgeschlachtet und das Land verwüstet hatte, sich im entscheidenden Moment verabschieden und all seine Weltherrschaftspläne aufgeben. Mit der Begründung, er habe keine Lust mehr.
Andererseits, derlei sollte schon geschehen sein, wie es hieß, so unelegant es als Ausgang war. Und unbefriedigend. Und feige.

...

Sinnlos, sich darüber aufzuregen. Unabhängig davon, ob seine Geschwister immer noch auf der Jagd waren oder nicht, war Asterinian entschlossen, sie aufzusuchen. Mehr denn je bestärkten ihn Idrils Worte in diesem Beschluss. Worte über das Licht und die Hoffnung, die man Freundschaft nennt. Es war das Signal für ihn, zu gehen. Hier konnte er nichts mehr lernen. Eines Tages sähen sie vielleicht einander wieder, wahrscheinlich als Feinde. Nur ein einziges Mal kam in ihm die Frage auf, wie sie auf sein Verschwinden reagieren mochten. Dann verschwand er in die Dunkelheit des Schattenpfades.

Seinen Platz sollte jemand anderes einnehmen, wenn es dem Schicksal gefiel.



**********************



Während im Schattenpfad finstere Magie eine Seele marterte, die man für geläutert gehalten hatte, war es außerhalb seiner finsteren Wege friedlich. Auf der anderen Seite des Berges, den das von lebender Finsternis heimgesuchte Geschwür durchzog, stapfte eine einsame Gestalt durch den Schnee. Seltsam schien ihr Gang zu sein und fürwahr, sie glitt mehr, als dass sie schritt. Kaum wäre das einem Beobachter aufgefallen, merkwürdig, wie ihre ganze Erscheinung wahr. Nicht anderweltlich, aber auch nicht ganz natürlich. Dies war ein Bild aus Büchern über Mythen und düstere Legenden. Da war eine wallende Robe, die alles verhüllte. Adamantseide von tiefster, farbloser Nacht fraß alles Licht, das der Welt diese Gestalt zeigen wollte. Fast schleiften die weiten Ärmel über das weiße Meer, das den Eindruck des Unnatürlichen noch zu verstärken schien. Feine, doch kräftige Hände waren in ein schimmerndes, schwarzes Material gekleidet, das sich der Haut wie ihresgleichen anfühlte. Zarte Finger umfassten mit überraschender Festigkeit ein Werkzeug, das in jeder Hinsicht pervertiert worden war. Was den Bauern bei der Ernte lebensnotwendigen Getreides half, konnte in jenen Händen nur eine tödliche Waffe sein.
Die machtvolle Sense schien fehl am Platze. Wohl war der Stab, an dem die massive Klinge in Erwartung süßen, schwachen Fleisches saß, aus schwärzestem Metall und trug so wohl die passende Farbe. Doch als beunruhigender Schmuck gedachte dornige Ranken und seltsam gebogene Runen aus Silber zogen sich daran entlang. Allein der Blick darauf ließ einen die Stiche der Dornen spüren und die so fremdartigen Formen der Runen erweckten bereits Furcht davor, was sie bedeuten mochten. An der Spitze war in eine Vertiefung ein Diamant eingesetzt, geschliffen, wie nur ein Gott der Künste es hätte vollbringen können. Doch seltsam matt und glanzlos erschien der Edelstein.

Hätte er denn freudig glänzen und strahlendes Licht verströmen sollen? Nichts Gutes konnte von dieser Sense kommen, mit der sich ein Mann ohne Mühe zerteilen ließe. Nichts Gutes konnte von ihrem Träger kommen. Er war jene Gestalt, vor der sich unzählige arme, abergläubische Narren fürchteten. Er war der Schnitter, das vollkommene Bild des Todes, wie ihn sich die Menschen vorstellten.

Doch halt, eine Überraschung schien er zu bergen! Das kapuzenbedeckte Haupt hob seinen Blick von den zertrümmerten Resten eines Eisdämons. Kurz zeigte sich ein Gesicht, jung und hübsch anzusehen. Es klang umöglich, doch in anderer Gewandung wäre er jedem wie ein ganz normaler Mensch erschienen! Wohl waren seine langen, das Gesicht umrahmenden Haare von einem Weiß, dessen Reinheit den Schnee beschämte und seine Augen von ungleicher Farbe: das linke von unheilvollem, dunklen Rot, das rechte von freundlichem, hellem Blau. Aber in Chachin war man das gewohnt. "Ein Ausländer wie jeder andere", hätten die Leute gedacht und wären weitergegangen. Jedoch, es schien nicht, als sei dieser junge Mann bereit, seine Robe aufzugeben und hätte man ihn auch nur für kurze Zeit gekannt, man hätte zugestimmt, sie gehörte zu ihm. Wenn er damit Furcht auch sich zog und vielleicht auch Unwillen, ja sogar Hass, so kümmerte es ihn nicht. Man mochte dieses schöne Gesicht für sein wahres Antlitz halten, aber das war das Urteil jener, die gewiss klug, aber dennoch von törichter Angst beherrscht waren. Er -war- der Schnitter und nur seine Pflichten unterschieden ihn von dem unheilvollen Schrecken, über den die Mythen berichteten. Ernte hielten sie beide, oft und reichlich.

Der Schnitter, das war sein Titel. Jener junge Mann hörte auch auf einen weltlichen Namen. Morachin dai'Amari sah zum Himmel, an dem träge die Wolken dahin trieben. "Das Wetter... ist schön, nicht wahr?", fragte er niemand Bestimmten. Oder? Er war alleine, aber er wandte den Kopf zur Seite, als stünde dort jemand, ein treuer Gefährte, den nur er sehen konnte. Einmal mehr sah er wieder gen Himmel. Die Sonne zeigte sich, Morachin musste blinzeln. Sicher war ihr Licht warm, aber hier, auf der Erde, gab es keine Wärme. Nur kalte Winde. Nun, es war still im Moment. Fast konnte man jene leichte Brise als angenehm bezeichnen. "Ja, das ist es. Aber... es gibt Wichtigeres zu tun. Dies ist kein Ort, um zu verweilen." Morachin schulterte seine Waffe und glitt weiter über den Schnee dahin.

Auf einem Weg, der am Schattenpfad vorbeiführen würde.
 
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