RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Eleasar hatte mal wieder schlechte Laune. Gerade hatte er es sich mit einem Studienobjekt gemütlich gemacht, da wurde er schon wieder unterbrochen!
Und, wie sich herausstellte, völlig ohne Ursache, sodass er kurz daran dachte, ein paar unangenehmere Zauber an Ryan auszutesten. Stattdessen beschränkte er sich auf einen bösen Blick in dessen Richtung und wandte sich sodann Arec zu.
"Bemerkenswert. Offenbar habt ihr soeben den Dämonenschleier überbrückt und eine Sirassa zurückgedrängt. Darf man fragen, wie ihr dabei vorgegangen seid?"

Anderwo und zugleich nur einige Meter entfernt begann der kopflose Leib der Sirassa sich zu regen und sich dem Kopf anzunähern. Mit einem schauderhaften Knirschen wuchsen die beiden wieder zusammen. Die Katze drehte den Kopf einige Male, als ob sie sich versichern wolle, dass er nicht wieder abfiel, dann kam sie lautlos auf den erleichterten Dunkelelfen zugeschlichen, die Augen glühend vor Zorn...
Da fühlte sie einen plötzlichen Ruck. Dicht neben ihr zog sich der Raum zusammen, ein Loch entstand in der Hölle..
Das Geschöpf wurde schneller. Es durfte sich nicht einsaugen lassen - vergeblich. Aus dem Loch schossen drei dünne orangene Fäden aus magischer Kraft, packten den Katzenleib und zogen ihn unerbittlich rückwärts. Der Dämon spannte seine Muskeln und ließ seine Krallen über den Höhlenboden schaben, wo sie tiefe Kratzspuren hinterließen - er war schon fast in der Realität angelangt. Auf der anderen Seite des Lochs runzelte Möba Drachenschreck die Stirn. Das dauerte eindeutig zu lange. Sie hob die Arme und schrie mit schriller Stimme eine Silbe..
"AGLA!"
Und die Sirassa verlor den gutgemachten Boden wieder, als sie mit enormer Kraft von einer unsichtbaren Hand zurückgeschoben wurde. Langsam aber sicher gerieten Arec und Larale aus ihrer Reichweite, und sie verdoppelte ihre Anstrengungen..
"ELOHIJA!"
Diesmal war die unsichtbare Hand rabiater und schleuderte die Katze gegen die Höhlenwand - sie fiel hindurch, weil ihre Verbindung zur Wirklichkeit des Pfades erschlaffte. Das wollte sie allerdings keineswegs hinnehmen. In einem herkulischen Kraftakt kämpfte sie sich bis auf wenige Zentimeter an Larale heran, sodass diese ihren glutheißen Atem auf der Haut fühlen konnte..
"ADONAI TETRAGRAMMATON!"
Weitere Kraftfäden schossen hervor und rissen das Untier endgültig zu seiner Beschwörerin hinüber.
"Gibt keinen, der dem Schlüssel wiedersteht." kommentierte diese zufrieden und bot ihre Willenskraft auf, um die Sirassa zu beherrschen, was bei der geschwächten Kreatur ziemlich einfach ging.
 
Atmen, atmen. Luft. Einige Minuten dauerte es, bis sich Arec wieder an die Realität gewöhnte. Larale saß neben ihm und lächelte ihn an. Gisal in den Händen, der ihr immer noch über das zarte Elfengesicht leckte. Langsam drehte der Dunmer dein Kopf... und nickte. "Gern... geschehen", presste er heraus. Was hatte er eben getan? War er Herr seiner Sinne? War Arec er selbst? Seine Hände immer noch im verkohlten Moos gestützt griff er langsam tiefer hinein, machte erste Bewegungen mit den Fingern, indem er sie krümmte. Die langen weißen Haare hingen in Blickrichtung zu Boden. "Geht es euch gut Arec?", fragte die Gerettete und schaute zu ihm herüber, als sie seine Benommenheit bemerkte. "Ich, ... ja.... ich denke, es geht." Vorsichtig krabbelte er nach vorne, stützte sich am Baum ab und fühlte die verbrannte Rinde. Seine Hände strichen darüber. Mit den Finger brachen er etwas ab. Ganz leicht lies sich die Hülle des Baum lösen. Seine Augen richteten sich auf die holzige Asche, welche er nun zwischen seinen Fingern verrieb. "Hab... ich, das getan?"

Larale war wohl sehr bewegt von diesem Verhalten, doch welcher Art? War es Mitleid? War es Betroffenheit? War es gar in gewisser Weise Faszination? Was fühlt jemand, der knapp dem Tod entronnen ist, auf mentaler Ebene, und nun sieht, wie der Retter, wie ein Kleinkind seine Umgebung entdeckt und nicht ganz fassen kann, was er sieht. Noch so kämpferisch, noch so erwachsen, mutig und elegant in den letzten Momenten und nun.... friedlich, tollpatisch, schon fast unbeholfen.... schutzbedürftig. Arec drehte den Kopf, strahlte Larale an. "Euch geht es gut, oder?" Der Nachtläufer sah auf Gisal, der seine Freude immer noch deutlich, auf seine tierische Natur, zum Ausdruck brachte. "Ja, euch geht es gut" , beantwortete sich Arec die Frage selbst. Er drehte sich herum und lehnte sich neben Larale an den Baum. Die Luft fühlte sich sehr wohltuend an, auch wenn es doch noch etwas verbrannt roch. Er hob seinen rechten Arm. Der Klingenstumpf mit dem Schaft in der Hand kam zum Vorschein. "Hm... ich hab meine Waffe kaputt gemacht." Atmen. Er drehte den Kopf zu Larale neben ihm und zeigte ihr den Stumpf des Katana. Seine Brustkorb machte noch größere Bewegungen, beruhigte sich jedoch allmählich wieder.

Eleasar verlangte nun seine Aufmerksamkeit. Der Lich thronte in seiner gewohnten, untoten Überlegenheit vor dem erschöpften Dunkelelfen. Er konnte nicht mal die Kraft aufbringen, seinen Kopf vom Baumstamm zu erheben. Er verneinte mit einer Bewegung seinen Hauptes am Holz entlang. "Nein Sir Eleasar... ich... hab nur getan, was mir mein Meister geraten hat. Seit dem ich ihn aus dem Schattenreich geholt habe... ist da eine Stimme in meinem Kopf. Ich weiß nicht was es ist. Leonar meinte, dass ich nun Schattenmagie in mir trage, diese Stimme von meinem Schatten kommen würde und es normal sei, das Umbrichii mit ihren Schatten reden. Jedoch..." er zeigte neben den Schatten von Larale. "... wie ihr sehen könnt habe ich keinen Schatten mehr. Er wurde geopfert um den Magus zurückzuholen." Sein Blick, wandte sich wieder an den Lich. "Ihr sagtet der katzenartige Dämon hat einen Namen... habt ihr ihn gekannt? Ich wusste nicht, das er eine Art Persönlichkeit hat. Die Nachtläufer haben die Hauptaufgabe gegen Dämonen des Unterreichs zu kämpfen. Wir werden also ausgiebig auf den Kampf mit ihnen trainiert. Ich wusste nicht, dass er ... nun ja... besonders war. Sein Kopf rollte wie jeder andere und auch den Schlangendämonen wurde der hinterhältige Kopf von sechs Klingen sauber getrennt. Hatten sie auch Namen? Apropos sechs Klingen...."

Schließlich suchte er seinen Klingendiskus, der wenige Meter von ihnen entfernt im Boden steckte. Seine Gesichtszüge wurden monoton. "Wenigstens eine Waffe ist noch ganz." Damit wand er sich wieder an Larale und Gisal. "Ich glaub wohl nun mehr in der Gruppe bleiben, wenn ich nun lebend zur nächsten zivilisierten Niederlassung kommen will.... oder speziell in deiner Nähe, vielleicht musst du mich mal retten." Ein leicht verschmitztes Lächeln umspielte seine Lippen.
 
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Zarius beugte sich über den altarartigen Schrank, die Katzenaugen funkelten vor Spannung. Das sanfte Leder der Handschuhe strich über das Glas, immer darauf bedacht keine Fallen oder Bannzauber auszulösen.

„Pass ja auf, dass du dir keine deiner Schnurrhaare verbrennst, Zarius-Sensei!“, bemerkte die anderen Person im Raum.

Mittlerweile hatte auch die Schülerin ihre Identität entblößt. Zarius bedachte Akari’s Gesicht, umrahmt von einer feurigen Mähne, nur einen Blick.

„Warum sollen wir eigentlich die Schriftrollen der Alten stehlen?“

Diesmal unterbrach der Khajiit seine Arbeit. „Politik, Akari.“
Er versuchte sich wieder dem Schlussmechanismus zuzuwenden, doch der starrende Blick der jungen Frau störte seine Konzentration.
Der Katzenmensch seufzte. Ohne eine ausführliche Erklärung würde er hier nicht wegkommen.

„Von wem hast du bloss diese Neugierde gelernt?“
„Vom Besten der Besten, dir.“ Ein weiterer Seufzer.

„Die Gesegneten wollen sie. Der Orden der Nebel, also wir, haben eine lange Geschichte mit ihnen. Um genau zu sein ist es wohl erst ein paar Jahrhunderte her, dass sich diese Beiden Fraktionen getrennte Wege gehen. Die „Gesegneten“ beschlossen so weiter zu machen wie bisher, unser Orden änderte seine Ausrichtung und wurde schließlich ein Teil der Hüter des Gleichgewichts. Um das empfindliche Gleichgewicht zwischen uns und ihnen zu behalten tun wir hin und wieder Aufträge zu denen sie nicht imstande sind.“

Ein Klicken signalisierte das Zarius den ersten Sicherheitsmechanismus überwunden hatte.

„Wette sie würden diese Bezeichnung nicht mögen, ne?“
„Definitiv nicht.“
„Also schicken sie den zukünftigen Abt und seine Schülerin um die dreckige Arbeit zumachen?“
„Du weist, dass ich es nicht mag wenn du mich so nennst. Mit etwas Glück hält Sensei noch ein paar Jahrhunderte in seiner Position aus. Außerdem weist du das wir ein unschlagbares Paar sind, meine Liebe.“
„Wahr, wahr.“

Ein zweites Klicken ertönte.

Der Khajiit griff in seine Manteltasche. Was er zum Vorschein brachte war ein Kristall, ein grünlichen Katzenauge, das ironischerweise perfekt seine Augenfarbe darstellte.

„So eine Verschwendung“, murmelte der Khajiit als er ein paar Schritte zurücktritt. Mit einer lässigen Bewegung lies er den Kristall auf die Glasplatte fallen. Besagte Platte schien plötzlich als wolle sie die Hölle auf Erden erschaffen, Blitze und Flammen züngelten aus ihr heraus. Der Kristall absorbierte jegliche Magie die ihm entgegen gestoßen wurde.
Mit einem letzten „Knack“ brach der Kristall entzwei, alle Magie verinnerlicht.

Zarius trat nun wieder an den Schrank und öffnete die Lade, die ihn und die Schriftrollen noch trennte. Seine Hände griffen nach den Schriftrollen, vorsichtig, darauf bedacht keinen Schaden zu verursachen. Die erste der Rollen verschwand in dem Lederbeutel den Akari hielt. Der Khajiit war dabei die zweite der Beiden zu verstauen als ihm etwas auffiel. Das Siegel der Schriftrolle hatte sich für ihn geöffnet.
 
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"Alle Dämonen haben einen Namen." erwiederte Eleasar und dozierte sogleich weiter:"Er ist ein elementarer Bestandteil einer jeden Beschwörung. Fachleute schätzen die Anzahl der bekannten Namen auf mehrere Millionen, Abwandlungen und Dialektik nicht eigerechnet. Der von euch bekämpfte Dämon ist mir bekannt, weil meine geschätzte Kollegin Möba Drachenschreck ihn bereits des öfteren zu Demonstrationszwecken invoziert hat. Die Sirassa ist eine erstmals in altthebanischen Manuskripten erwähnte Katzendämonin von großer Schrecklichkeit, die ihre Opfer mit Vorliebe in einem abgelegenen Vorhof der Hölle festsetzt um ihnen sodann zunächst den Verstand und dann die Seele zu rauben - dabei kann sie sehr geduldig sein. In die sterblichen Welten wird sie gerufen, um Wahnsinn und Schrecken zu verbreiten und große Feindansammlungen zu zerstreuen und gegen die eigenen Leute zu richten - am liebsten jedoch lässt sie sich rufen, um einen dem Beschwörer unliebsamen Zeitgenossen auf die zuvor beschrieben Art und Weise zu traktieren. Dies beginnt, indem der Dämon die Form einer harmloseren Haus- oder Wildkatze annimmt und sein Opfer sodann vermittels seines hypnotischen Blickes in eine Lethargie versetzt, die es geistig angreift. Dann wird er die Form einer Raubkatze annehmen und dem Opfer eine Wunde beibringen - gelingt ihm dies, werden Geist und Seele des Bedauernswerten den Körper binnen Stunden verlassen. Auch vermag sie mit ihrem Fauchen eine tiefe Furcht in denkenden Wesen aufzurufen, die sich nur schwerlich abschütteln lässt. Als höhere Inhabitantin der Hölle ist dieses Geschöpf noch nicht einmal theoretisch dauerhaft zu töten - eine dauerhafte Bindung an ein stoffliches Ding oder Wesen ist die einzige Möglichkeit, einen mächtigen Dämon längerfristig auszuschalten." Nachdem er seinen Vortrag gehalten hat, war der Untote eine Weile still, als denke er nach.
"Nun, was ihr berichtet, kommt nicht völlig unerwartet - eine Stimme in eurem Kopf, sagt ihr? Was war der Wortlaut ihrer Anweisungen? In welchem Tonfall hat sie sich geäußert? Darin könnten wichtige Hinweise auf ihre Identität verborgen liegen."
 
Sie schaute Arec an, ihr Blick wanderte über sein Gesicht. Ein wenig Sorge stahl sich zu der Freude in ihren Augen darüber noch am Leben zu sein. Seine Art war in gewisser Weise faszinierend ihr Retter schien ihr im Moment so anders als vorhin.
<2 Seiten der Medaille> schoss es ihr durch den Kopf als sie sein Verhalten begutachtete, doch aus irgendwelchen ihr unerklärlichen Gründen hatte sie Angst um ihn.
Doch die Freude siegte und verdrängte die Sorge vorerst.Wäre sie ein Mensch gewesen hätte sie Arec umarmt, im Moment hätte sie ihn am liebsten geküsst vor Freude.
Aber ihr Elfenblut verhinderte dies gekonnt, es war wie eine Krankheit, die jegliche Gefühle unterband. Feuerelfen zeigten ihre Gefühle nur sehr selten, nämlich nur wenn sie alleine waren, jemanden sehr liebten oder mit ihren Kindern sprachen. Sonst findet man ihre Gefühle fast nur in den Augen.
Diese Gefühlskälte wurde vererbt und selbst in Mischlingen die 10 Generationen von ihren elfischen Vorfahren entfernt waren, fand man sie noch.
Larale bildete da eine Ausnahme, da sie immerhin im Stande war Gefühle, wenngleich nur sehr schwach, zu offenbaren. Arecs Kommentar verblüffte sie dann allerdings und für einen kurzen Moment war sie nicht mehr Herr über ihre Gefühle und errötete.
„Oder ihr mich noch einmal je nachdem o großer Retter.“ Sie warf ihm ein verschwörerisches Zwinkern zu. „Manchmal könnte man meinen ich suche die Gefahr gerade zu.“ Sie seufzte und schüttelte den Kopf „Mein Vater nannte dies jugendlichen Leichtsinn“.
Sie hörte den Erzählungen des Lichs gut zu und erfuhr somit so einiges über ihren ´´Schmusetiger``, auch dass dieser scheinbar einen Namen hatte. Doch dies hemmte ihre Freude nicht weiter, sodass sie erst einmal Gisal von ihrem Schoß auf den Boden setzte, wo dieser sich zusammenrollte und ein müdes Gähnen verlauten ließ.
Sie ließ sich an den verkohlten Baum nieder und wartete gebannt auf die Antwort Arecs auf die Frage des Lichs.
 
Der Retter atmete immer noch deutlich hörbar. Diese Metamorphose muss ihm wahrlich viel Kraft gekostet haben. Es war nicht zu übersehen, dass die Mimik das nun deutlichste Kommunikationsmittel war, mit dem er seiner Umgebung antwortete. Larales Anspielung auf eine weitere Rettung entlockte ihm ein weiteres Lächeln. "Ihr seit gut gewappnet für eine Elfe. Die Magie, welche euch durchströmt, ist mächtig. Ich denke, dass ist ein Grund warum euch dieses Feuer nichts angetan hat, obwohl es euch genauso einschloss wie die Dämonen. Arec sah Larale lange in die Augen, zu lange wohl, denn der Lich brach, wohl um der Aufmerksamkeit seiner, mit einem Räuspern den innerlichen "Tanz des Feuer". Arec sammelte sich wieder und neigte entschuldigend das Haupt vor Eleasar. "Die Stimme, nun sie war sehr dröhnend, ich höre sie sehr laut, aber ich kann sie gar nicht kontrollieren. Sie spricht mit der meinen Stimme, nur als wenn ein unbekanntest Grauen ihr den Rücken stärken würde. Den Drow ist Angst fremd, es ist einer der "Gaben Lloths", welche uns immun machen gegen Furcht um unsere Kampfkonzentration nicht zu stören, doch bei dem ergründen dieser Stimme, bei dem zulassen, dass sie mehr über mich erfährt und ich mich ihrer ergebe..."

Er hielt einen Moment inne, um diese Wirkung wieder bewusst in sein Herz und die Emotionen erneut aufpulsieren zu lassen. "... da habe ich ...nun....ich DENKE... das es Angst ist, oder ... etwas Ähnliches. Ich weiß nicht wovor ich Angst habe." Er sah zu Larale und Eleasar gleichermaßen. Der Lich verfiel in eine nachdenkliche Pose, als er dieses Worte von dem Drow vernahm. Ob er ihm wohl helfen könnte, diese Stimme zu verstehen? Ob er ihn heilen konnte? War es überhaupt eine "Krankheit" ? War es nicht vielleicht viel mehr nun sein "normales" Ich, nachdem er die Schattenmagie in sich trug? Schließlich ergriff Arec wieder das Wort. Seine Mimik hatte sich wieder geändert und spiegelte nun große Sorge wieder. "Ich habe wohl.... Angst.... was geschieht, wenn ich mich dieser Stimme und ihrer Kraft gänzlich hingeben würde.... wozu sie dann fähig wäre...." Mit diesen Worten fuhr sein Blick die Schmorspuren, des weiß blauen Feuers entlang und sah die noch immer dampfende Umgebung an, welche tiefe, schwarze Muster in die Landschaft gebrannt und gar eine nicht geringe Menge des Bodens zu bloßer Asche verwandelt hatte, wo er entlanggerannt war. Leise sprach er zu Eleasar. "Diese Kraft, diese Macht... ist nicht zu begreifen, wenn man sie nicht gefühlt hat, Sie ist so... grenzenlos.... und doch, fühle ich sie mit großer Sorge" War es Zufall, dass beim denken und sprechen dieser Worte, sein Blick zu Larale glitt? Sie erwiderte ihn. Die Sorge war ebenfalls in ihr Gesicht gezeichnet. Hatte sie Angst um IHN? Warum erschlichen sich Arec nur aus ihrem Blick Hinweise darauf, blieb doch ihre sonstige Mimik fast ganz neutral.

Außer ein "Hmmm", war bisher nichts aus dem Wissenspool des Lichs zu entlocken. Es schien wohl aufs Höchste sein Interesse geweckt zu haben. Hatte er Antworten... Antworten auf die Fragen in Arecs Kopf? " Dieses Feuer", begann der Dunmer erneut zu beiden Zuhörern, "habt ihr es gesehen? Habt ihr die blau weißen Flammen gesehen, die Erde und Pflanze so sehr verbrannt hat?" Eine Stimme aus dem Hintergrund, welche nun zunehmen näher kam reagierte zuerst auf seine Frage. "Schattenfeuer... es ist eine Art Verbindung der Schattenmagie mit der Magie des Feuers. Ein Teil, der nicht ohne Grund seinen Namen trägt." Arec drehte sich abrupt um. Leonar gesellte sich zu ihnen und klopfte immer noch den Staub von seinen Klamotten, welche sich dieser bemächtigten, als er zu Boden gestoßen wurde. "Es brennt auf einer Ebene der Schatten, welche nicht für die meisten greifbar ist und kann, durch die Macht der Schatten gestärkt, ungeheure Temperaturen erzeugen. Es brennt, lähmt und ängstigst gleichermaßen. Es gibt sogar ein Zirkel der Umbrichii, welche dieses Feuer erforschten und bewusst im Kampf einsetzten. Ihre Meister konnten ganze Landstriche und Armeen mit einem heftigen Aufflackern dieser Magier zu Asche verwandeln." Arec hörte seinem Meister aufmerksam zu.

Schließlich glitt sein Kopf vorwurfsvoll nach unten. "Ist es... gefährlich?" fragte er vorsichtig. Angesichts des Einblicks in die Umbrichiiwelt war diese Frage eigentlich überflüssig, aber der Schattenmagus schob es auf die Erschöpfung seines Schülers. "Oh ja, sehr gefährlich sogar. Jedoch heißt es, dass eine Art geistige, oder emotionale Verbindung zwischen dem Magiewirkenden und dem Zauber besteht. Sicherlich ist es so, dass jeder Magier, der des Feuers mächtig ist, seine Feuermagie lenken und beeinflussen kann, aber hier ist es etwas anders. Schattenfeuer formt sich in den Händen des Magus zu eine Art lebenden Sklaven, es gehorcht sogar auf gewisse Weise, dem Denken seines Verursachers. So können Magier mit unter beeinflussen, ob es die Ziele verbrennen soll, oder nicht." Arec machte große Augen und starrte ihn an. "Wollt ihr damit sagen es ... LEBT?" Leonar ließ sein charakteristisches, mysteriöses Lachen erklingen. "Nein, gewiss nicht. Es ist letzten Endes nur Feuer, aber eine spezielle Art davon." Er reichte seinem Schüler seine Hand. Dieser seufzte und ließ sich nach oben ziehen. "Meister, die Worte, die ich zu euch sprach.... das war nicht ich. Also, ich meine, innerlich... ich... wollte euch nicht so grob in den Staub stoßen. Das.. war, ich weiß auch nicht...." Eine Hand auf seiner Schulter beendeten weitere Erklärungsversuche. Meister und Schüler sahen einander an. Leonar lächelte wohl unter seine Maske. Jedenfalls fühle Arec so etwas. "Ich weiß", sagte der Magus, "Ist schon gut Schüler." Arec nickte dankbar. "Komm, lass uns auf den Aufbruch vorbereiten, die Sonne steht schon hoch am Himmel, auch wenn nur wenige Sonnenstrahlen den Grund dieser Schlucht erreichen." sprach der Meister und der Dunmer fühlte sich wieder mal gut bei ihm aufgehoben.
 
Zarius sah gebannt auf die weiß glänzenden Schriftrollen. SeinePfoten hatten das Ende des Papiers bereits ergriffen, wild entschlossen sie zu öffnen, doch der Verstand hielt sie davon ab. Der Kater wusste sehr wohl was sie verbargen, und was es bedeutete, dass sich ihr Inhalt ihm preisgegeben würde, doch hielt ihn etwas davon ab. Aber diese Gier, diese Gier nach Macht und Stärke, nach Erfüllung von jeglichen Träumen, und was man diesen Schriftstücken noch alles nachsagte, diese Gier war in ihm erwacht. Seine Augen glänzten, waren fixiert auf das Stück in seinen Händen. Sie drückten dasselbe aus wie Taiyos Augen, als sie die Rolle hielt.

Sekunden verstrichen. Der Verstand sagte: „Hau ab!“, doch die Sinne sagten: „Öffne sie!“. Hin und her gerissen stand er da, bis ein Ruck ihn aus der Starre löste. Er wirbelte herum und sah seiner Schülerin in die Augen. „Sensai?“, sprach sie leise, „alles in Ordnung?“. Er zuckte ruckartig seine Schulter zurück und entledigte sich so ihrer Hand. „Jaja, lass und gehen.“
Und so steckte der Assassine die Rolle in seine Tasche und begann sich auf den Rückweg zu machen. Langsam und gemächlich kam dieser seltsame Effekt auf, der Tayio hierher gebracht hatte. Er würde sie jetzt wohl wieder zurück hohlen. Erstaunt und voller Fragen würde sie Zarius wieder gegen über treten. Er schien so viel zu wissen, er wusste von den Gesegneten, er gehörte sogar einst zu ihnen.

Erwartungsvoll verstrichen die nächsten Sekunden wie Minuten, doch die Scheinwelt löste sich nicht aus ihren Köpfen, als wollte sie nicht gehen. Alles verharrte in einem unscharfen Bild, das sich zunehmend schwarz färbte. Immer weiter zog es die Vision in die Dunkelheit bis die beiden nur noch von Schwärze umhüllt waren. Hatte Zarius die Kontrolle verloren?
Doch noch bevor sie den Gedanken zu Ende führen konnte kam ein neues Bild auf. So wie das alte gegangen war. Sie fanden sich an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit wieder und als die Assassine erkannte wo sie waren, stockte ihr der Atmen. Ihr Herz raste. Sie wollte etwas tun, es beenden, doch wusste sie gar nichts über diese Magie. Und so musste Zarius etwas beobachten, auf das er sicherlich hätte verzichten könne.

Ein Mädchen saß auf einem Stuhl, ihre Hände und Augen verbunden. Sie war zwölf Jahre alt, und ihr Körper war nur noch mit wenigen Stofffetzten überzogen, die nur das nötigste verdeckten. Der Raum erinnerte an einen alten, fensterlosen Keller oder einem geheimen Labor. Erwar eng undkaum etwas stand darin. Außer ein Schmiedefeuer, spendete nichts Licht. Neben dem Mädchen, stand ein Mann in Langen Gewändern dessen Gesicht von einer Kapuze verdeckt wurde. Ein Gesegneter. „Also noch einmal. Warum ist es kaputt? So ein Schwert zerbricht nicht so leicht.“ „Ich… Ich war das nicht. Ich“, doch noch bevor das Mädchen zu ende reden konnte drückte der Gesegnete ihr eine glühende Stange auf die Haut, die er aus dem Feuer gezogen hatte. Der Raum war von ihrem Schrei so erfüllt, das es den Anschein hatte er würde in sich zusammenbrechen. „Und nochmal. Warum“, der vermummte Mann schlug zu,
„ist“
Schlag
„es“
Schlag
„kaputt!“
Die Tortur ging noch mehrere Minuten weiter. Und Tayio hätte am liebsten auch geschrien. Das zu sehen, es zu beobachten ohne etwas tun zu können, schlug stark auf ihr Gemüt. Sie japste in sich hinein, und wollte nur noch weg. Raus aus diesem Albtraum. Und tatsächlich verschwand die Vision, die falsche und doch wahre Realität. Die Beiden konnten Tayios Vergangenheit verlassen
 
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In einem unbeobachteten Moment wo, wie sie hoffte, niemand sie beachtete, stand die Sorge in ihr ganzes Gesicht geschrieben. Sie wollte ihm helfen, sie hatte auf einmal Angst. Nicht vor ihm sondern um ihn.
Diese Flammen bereiteten ihr Sorge, es waren keine Flammen wie die ihren, entsprungen aus der Macht des Elements. Es waren Flammen die dem entsprangen, was sie fürchtete, entsprungen aus einer Magie die sie nicht verstand, und dies machte ihr etwas dass stärker war als Angst. Als ob es nicht schon paradox genug war, dass eine Feuerelfe dass Feuer fürchtete, wo sie doch selbst das Höllenfeuer mit Gleichgültigkeit hinnahm bereitete ihr dass hier wahrlich Sorge. Natürlich gab es Feuer das normaler Magie entsprang, aber Feuer das den Schatten entsprang?
Für sie unvorstellbar und paradox. Sie teilte sein Leid in gewisser Weise, da sie nun auch verstand warum ihre Flammen so plötzlich aufgewallt waren. Seine Flammen hatten sie wiederbelebt aber auf eine Weise die er nie erfahren sollte und bestimmt nicht beabsichtigt hatte, es war ein Schutzmechanismus gewesen dass die ihren wieder flammten. Schutz vor seinen Flammen. Sie schlug mit der Faust gegen den verkohlten Baum, eine Träne stand ihr in den Augen der Baum ließ ein empörtes Knacksen verlauten, Holz splitterte. Ihre gesamte Gefühlskälte schien wie weggeblasen und sie hoffte dass niemand sie so sah.
„Warum? Warum nur tust du mir das an?“
Ein leises Schluchzen entfuhr ihrer Kehle, so still dass sie es selber kaum hörte. Sie versuchte sich zu beruhigen, einerseits hatte sie Angst um IHN und dann hatte sie wieder Angst vor IHM. Doch hatte sie wirklich Angst vor ihm? Nein vielmehr vor den Flammen die für sie so gefährlich sein konnten. Verstohlen sah sie ihn an.
Etwas sagte ihr das Flammen tanzten, ihre Augen stellten sich auf das sehen der Auren ein. Und tatsächlich ihre Flammen tanzten. Ein kleiner Rest der verbliebenen blauen Flammen tanzte mit den ihren, wie Schlangen wanden sie sich umeinander und wurden zu einem Ganzen und doch getrennten Wirbel aus Flammen.
Ein faszinierender Anblick bot sich ihr, so wunderschön, dass er sie verzückte. Fassungslos sah sie den Tanz und wurde immer verwirrter. Wenn ihre Flammen sie schützen wollten vor den seinen warum tanzten sie jetzt gemeinsam? Sie verlagerte ihren Blick wieder auf die normale Ebene des Seins nur um festzustellen, dass alles noch so war wie zuvor.
„Lass dich nicht von der Stimme leiten, sondern leite sie und die Kraft dahinter.“
Leise flüsterte sie den Satz den Ark Shar immer hatte verlauten lassen, wenn sie wieder einmal auf die Stimme der Flammen gehört hatte und diese nicht auf sie. War dies hier ähnlich? Sie würde ihn fragen wenn sie alleine waren.
„Neugier ist ein Fluch.“
Sie rang sich ein Lächeln ab und verbannte ihre Gefühle mit Mühe. Sie zog ein kleines vergilbtes Buch aus ihrer Tasche. Wenige Reste von Farbe ließen vermuten, dass es einmal rot gewesen war. Sie schlug eine bestimmte Seite auf und begann zu schreiben. In roten Buchstaben erschien das gedachte auf dem alten Papier. Nal kalor Farmarlas stand auf dem Buchrücken [Erkenntnisse der Flammen].
 
"Hm.." war für lange Zeit das einzige, was man von Eleasar hörte. In Gedanken spielte er die verschiedenen Möglichkeiten durch - wer es in diesem Moment mit Telepathie versucht hätte wäre wohl erstmal ziemlich verwirrt gewesen ob der erstaunlichen Vielfalt an mentaler Tätigkeit. Zunächst dachte er nur. Dann fing er an zu grübeln. Und zum Schluss tüftelte er an einer möglichst eleganten Methode, seine Erkenntnisse an den Mann beziehungsweise Elf zu bringen, ohne dass dieser sich noch mehr in dem testosterondurchfluteten Chaos, dass man wohl oder übel als seine Gefühlswelt bezeichnen musste, verzettelte. Er kam zu dem Schluss, dass er ersteinmal eine schöne, saubere Aufstellung der Fakten vornehmen sollte. Fingerschnippend manifestierte er das Ebenbild einer Tafel herbei und hieß die schwebenden Formeln darauf Aufstellung zu nehmen, was sie augenblicklich taten und obendrein Farbe und Form wechselten: Jenes matschige Weiß, dass üblicherweise nur jahrelang mit abgestandenem Wasser maträtierte Kreide hervorbringen konnte, bildete jetzt folgende Überschrift:
Fall Be23A1EV - mit einiger Sicherheit gegebene Fakten
Darunter ließ der Magier unter Zuhilfenahme seines Stabes einige Punkte erscheinen:
Name des Probanden: Arec Da'liiras
Spezies des Probanden: Albus sinister infernus
Geschätzes Alter des Probanden: 20 Reskatonische Jahre, etwa 3000058963460700 Arkanitschwingungen entsprechend
Theurgische Einflüsse:
  • Mindere Invokation der Lolth mit mäßig kompliziertem Auslöser, vermutet wird TeIL-53
Thaumaturgische Einflüsse:
  • Residualstrahlung - Invokation dämonischer Kräfte während und zum Zwecke der Zeugung, nähere Klassifikation noch ausstehend
  • Residualstrahlung - Proband praktiziert unbekannte Magierform des sinisteren Spektrums, vorläufige Klassifikation SiMa 31 E
  • Umbrale Störung gemäß StUm-42: Schatten fehlt vollständig
Symptome:
  • Bessenheit, Persönlichkeitsspaltung oder Schizophrenie unbekannter Natur - Proband hört ängstliche Stimme, die seiner gleicht und ihm hilfreiche Ratschläge erteilt
  • Manifestation, arkane - Proband hat auf Anraten der Stimme in einer emotional belastenden Situation eine bisher unbekannte Art von Umbralfeuer manifestiert und kontrolliert, obwohl ihm jegliche tiefergehende Ausbildung in dieser Richtung abgesprochen werden muss
Anmerkungen:
  • Der Proband befindet sich seinem Verhalten nach offenbar im dritten Viertel der Pubertät - seine geistige Stabiltät ist dementsprechend nicht völlig gewährleistet

"Das ist, was ich bisher über das Phänomen weiß - möchte einer der Anwesenden etwas hinzufügen?" Fragte er auf seine übliche, gelehrtenhaft-beiläufige Art in die Runde. Es kam ihm nicht in den Sinn, dass es sich um eine unhöfliche Vorgehensweise handelte - irgendwie musste er ja anfangen, und Arec hatte das Problem bereitwillig vor der Gruppe diskutiert, also konnte er schwerlich etwas dagegen haben, wenn er die Sache jetzt systematisch anging.
 
Arec schreckte hoch. "Wie?... hinzufügen?" Er wand sich von Leonar ab und schaut noch einmal zurück. Dann ging er nahe an die Tafel heran und kratzte sich am Kinn, als er diese Fakten las. "Was.. tut ihr da?", fragte er verdutzt und wollte mit einem Finger eine Notiz berühren, bekam aber den Stab von Eleasar auf Diese, als würde ein Lehrer ein Schüler rügen. "Was tut IHR da??!! Ihr verwischt meine Fakten!" Der Drow rieb sich die Finger. "Nun... was sind „Arkanitschwingungen“.... und was verbirgt sich hinter "Teil-S3"...?" Der Lich sah ihn an, als würde er ihn gerade gebeten haben, in seine Brust zu greifen und seine eigenen Eingeweide zu essen. "Wie Bitte???" Arec startete ein "Situationsauflockerungsversuch" und setzte ein künstliches Lächeln auf. "Na... „Teil-S3“.. ist das was ..Gutes???"

"Hier steht eindeutig Teil -5- 3...!" Ein Blick des Drow zurück auf die Tafel offenbarte nur noch mehr kratzten, diesmal am Haupt. "Also dieses Zeichen hier...AU!!" - "Ich sagte Finger weg!" - Arec funkelte den Lich an, aber dieser schien das gar nicht wahrzunehmen. "Es sieht jedenfalls bei der Saugklaue wie ein "S" aus und nicht wie eine fünf." Der Lich räusperte sich bewusst. "Jungchen! Seit geraumer Zeit habe ich auf Tafeln und Blätter geschrieben und mehre Studenten in Magie unterreichtet, als du dein Stahlstock in Monster gerammt hast. Ich glaube nicht, dass auch nur annährend der Verdacht bestünde, dass mein Schriftbild in irgendeiner Weise unsauber sein könnte!" Arec gab Kontra, und handelte ganz so wie es ein Drow tun würde. "Stahlstock???? Das hier ist..." Er zog das Katana heraus und präsentierte es... was jedoch nur noch ein abgebrochener Stumpf mit Griff war. "WAR ein exzellentes Stück elfischer Schmiedearbeit und wurde dafür gemacht Dämonen und Ungeheuer zu töten, damit Stubenhocker wie IHR euren ganzen experimentellen Vergnügungen nachgehen könnt und weiter atmen dürft und sie nicht die Oberwelt überrennen!!!"

Der Lich schaute Arec mit den untoten Augen an und überlegte was er wohl nun am Besten mit ihm tun sollte, um ihm Respekt beizubringen. Doch bevor er handeln konnte tauchte Leonar vor Arec auf und drückte in von Eleasar weg. Der Drow wollte zwar noch mal ausholen und sein drowisches Temperament ausleben, aber sein Meister verhinderte das auf geschickte Weise. Doch unachtsam auf den Weg stolpernd, wurde er geradewegs in Larales Richtung gedrückt, die dort saß und in ihr Buch schrieb. Unglücklicherweise, war genau Gisal noch dazwischen und so fiel der sonst so geschickte Krieger über den kleinen Marder der aufquiekte, und viel sehr unelegant und tollpatisch der Elfin vor die Füße. "Autsch!" , entfuhr es Arec monoton. Erst jetzt wurde ihm klar wo er lag , während Gisal zeternd auf seinen Rücken hüpfte und sich wohl aufregte, zumindest seiner Stimmung und den kleinen aufgeregten Hüpfern zu urteilen.
 
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Überrascht blickte sie auf den Drow zu ihren Füßen. Ein Grinsen überzog ihr Gesicht und sie hatte Mühe nicht los zu lachen.
„Braucht ihr Hilfe?“ Ein leicht spöttischer, aber nicht bösartiger Ton, lag in ihrer Stimme. Mit einer schnellen Handbewegung verschwand das Buch wieder zwischen den anderen Sachen ihrer Tasche und sie bückte sich zu dem Drow hinab. Ihr Haar fiel sanft über ihre Schulter hinab bis es fast sein Gesicht berührte. So verharrte sie einige Sekunden und genoss seine Nähe ehe sie zu sprechen begann.
„Diese Stimme die ihr hört, ist eure eigene nicht wahr?“ sie wartete seine Antwort erst gar nicht ab sondern fuhr fort. „Ich hatte etwas ähnliches als ich die Flammen noch nicht beherrschte, sie sagten etwas und ich tat was sie sagten, obwohl es mit Kraft verbunden war die ich damals noch nicht verstand.“ Eine Spur Trauer glomm kurz in ihren Augen doch räumte diese schnell vor der Sorge den Platz.
Gisal hatte inzwischen aufgehört zu zetern und schaute fassungslos zwischen den beiden hin und her. Er verstand nicht und tappte davon. Vor einem riesigen wiß leuchtenden Pilz hielt er an und sprang mit einem Satz auf das Dach des Pilzes. Dieser gab ein leicht schmatzendes Geräusch von sich dann begann er noch heftiger zu leuchten. Der Marder rollte sich zusammen und schlief, die Ohren gespitzt.
Die Aura Larales schlug in dunklen Rottönen aus und flackerte aufgeregt. Doch im Gegensatz zur mentalen Ebene begann sie nicht sich auszubreiten. Ihre Augen strahlten wie das sonnenbeschienene Meer, warum wusste sie selber nicht ganz.
Ein sehr interessantes Bild gab sie ab. Sie saß auf dem Felsen, hatte sich aber soweit heruntergebeugt, dass sie laut der Schwerkraft hätte fallen müssen. Doch wer weiß vielleicht verzückte der Anblick selbst diese, aber nun schien diese eingesehen zu haben, dass dies so eigentlich nicht sein dürfte und schubste Larale Richtung Erdboden. Sie fiel vom Stein herunter ein leiser Schrei blieb ihr in der Kehle stecken.
 
Milianras Kuss ließ sie zittern. Sie war hin und hergezogen von Milianras Wärme, die sie schützend zu umfangen versuchte, und der Kälte, der eisigen Kälte, die ihr Inneres überzog wie ein schwarzer Schleier. Unter diesem Schleier, all der Emotionslosigkeit, brodelte der Hass. Woher kam diese Emotionslosigkeit? Diese Gefühlskälte, die sie sonst nicht von sich kannte? Es konnte nur ihr Wille sein, den man ihr zu stählen gelehrt hatte. Und wäre er nicht stark genug gewesen … hätte Milianra ihn nicht gestützt … wohin mit all dem Hass? Geradehinaus.
Das Zittern hörte nicht auf. „Milianra. Ich … habe es gesehen, alles gesehen.“ Ihre Freundin sah sie erschüttert an. „Was? Was ist dort geschehen?“
„Mein Volk, ich habe es sterben sehen. Und ich habe es nicht nur gesehen, ich habe es gespürt. Ihre Qualen. Die Qualen eines jeden einzelnen, jeder Mutter, jedes Kindes, jedes Kriegers, der auf dem Schlachtfeld starb, all meiner Angehöriger.“ In ihren Augen brannten zwei Flammen, die Kälte und die Zuneigung zu Milianra. Sie stolperte bei jedem Wort, immer wieder neu bei der Frage angelangt, was zu tun. Es herausschreien? Verstummen? Verbittert schweigen oder all die Schmerzen ausleben? Dunkle Gedanken durchzogen sie, führten sie abseits von allem, auf dunkle Pfade … andere zogen sie zurück. „Sie sind tot, mein Volk ist vernichtet. Meine Geschwister … versklavt.“ Milianras Gesicht zeigte Verbitterung, Mitleid, Trauer. Sie hatte es geahnt. Es war so offensichtlich gewesen, all die Zeit, und weil Zohani es nie gewagt hätte, zu denken, hatte sie darauf vorbereitet werden müssen. Die Elfe hatte geahnt, was Zohanis Gott ihr auftragen würde.
„Wer war es, Zohi?“
Die Söldnerin wollte weitersprechen, doch versagte nun. Milianra antwortete selbst. „Dämonen. Eine Armee von ihnen.“ Sie sah auf. Milianra nickte ihr zu. „Du hast es mir eben … vermittelt. In Gedanken. Ich habe dich denken gehört. Ich habe … dein Inneres gespürt.“ Die Elfe war es nun, die zitterte. Sie beugte sich zu Zohani und umarmte sie. „Du sollst sie rächen, nicht wahr? Du sollst ihre Leiden auf dich nehmen, sie erlösen.“ Zohani schloss die Augen. Nicht nur Rache. Nicht nur Vergeltung … es war nicht das allein, was ihr Gott verlangte. Natürlich. Sie war das Schwert. Und das Schild …
Sie sollte ihr Volk rächen, jedoch auch erlösen. All das Leid … auf ihren Schultern tragen. Und es verringern mit jedem gesühnten Leben.
Sie öffnete die Augen wieder. Milianra und sie sahen sich an. Wir können ... geistig kommunizieren. Die Elfe nickte. Irgendwie. Sie nickte wieder.“Wir müssen es kontrollieren lernen.“ Das stimmte. Vielleicht wusste der Khajiit etwas darüber. Es war offensichtlich geworden, dass er großes Wissen in sich barg, sehr großes Wissen. Jedoch trug er es nicht zur Schau.
Zohani stöhnte ihre Gefühlswelt qualvoll aus und rappelte sich auf. Milianra hockte neben ihr und richtete sich ebenfalls langsam auf, ihre Freundin beäugend. Die Söldnerin packte den Griff des Schwertes fester. Ihre Aufgabe begann sich mit jeder Sekunde die verstrich, mehr verständlich zu machen. Sie gewann an … Klarheit. Und das Ziel vor ihren Augen wurde Zohani immer deutlicher. Sie hatte tatsächlich das Gefühl, sich im Griff zu haben.
Als sie das Schwert fester packte, spürte sie Kraft in sich aufwallen. Ungeheure Kraft … eine solche, die ihr den Atem raubte. Nicht komplett körperlich, sondern großteils mental. Die Magie umströmte sie dicht wie eine Mauer, dass es knisterte. Und es war kein Schmerz mehr da. Kein Schmerz mehr. Er war abgelöst worden durch all das Leid von abertausenden von Seelen, verborgen unter jenem Mantel der Kälte. „Ich weiß, was zu tun ist, Milianra.“ Und sie würde es tun, ihren Pfad verfolgen bis in alle Ewigkeit. Es wurde ihr bewusst, in jenem Moment.

Erst jetzt kam sie dazu, das Schwert, welches sie in der Hand hielt, eingehender zu studieren. Und erst jetzt gewann sie das Gefühl für ihre Umgebung zurück. Die Magie tat ihr übriges. Sie brauchte sich nicht umzusehen, um Asterinian mit seinem Häschen auf dem Boden sitzen zu wissen, Arec und Larale, den Lich, Zarius und Taiyo, beide bis vor noch einem Moment seltsam abwesend.
Keiner, abgesehen von Milianra, schien etwas von ihrer Wandlung bemerkt zu haben. Nun, sie war ja auch lautlos vonstatten gegangen. Mit Sicherheit war das auch besser so. Asterinian sah sie einen Augenblick lang interessiert an, wandte sich jedoch sogleich wieder dem Hasen zu und fuhr mit seinen Streicheleinheiten fort.
 
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Thorgrimm schlief nach seinem Traum - war es überhaupt ein solcher oder eine Vision, eine Offenbarung gewesen? – einfach weiter, allerdings zeigten seine Lippen nun ein erleichtertes Lächeln.
Als er einige Zeit später erwachte, fühlte er sich so gut, wie schon lange nicht mehr, alles was ihm jetzt noch zu seinem Glück fehlte, war ein Frühstück! Ein deftiges Frühstück, Fleisch, Brot, Bier, mehr Fleisch, mehr Bier... plötzlich, nachdem er sich ein wenig umgesehen hatte, fiel ihm wieder ein, dass die Stimmung in der Gruppe etwas deprimiert und gedämpft war, da Idril sich von ihrer leiblichen Existenz vorrübergehend – so hoffte der Dawi zumindest – abgewandt hatte. Es war ein Schock, denn hatte die Gemeinschaft nicht ausgerechnet sie zur Führerin erkoren?
Thor stand auf und schritt zu ihr hinüber; neben ihrem leblosen Körper kniend, betrachtete er sie. Sie war ganz blass und kalt, sie ähnelte mehr einer Leiche als einer Lebenden, doch solche Gedanken erstickte er gleich im Keim, jetzt wo er ‚befreit’ war, nein, für Pessimismus und Schwarzmalerei war jetzt der falsche Zeitpunkt.
Sie hatten die Gefahren dieses Pfades schon einmal erlebt und noch waren sie nicht ganz davor sicher, also sollten sie so schnell nur irgendwie möglich aufbrechen. Idril war in ihrem starren Zustand recht transportabel, soweit gab es also keine triftigen Gründe nicht umgehen die nächste Stadt aufzusuchen, um zu erfahren, was bei Grimnir mit Idril geschehen war und was für ihre Heilung getan werden müsse.
Stolz und vor neu errungenem Selbstbewusstsein strotzend erhob der Zwerg seine Stimme und ließ sie den leisen Wind des Morgens übertönen und dennoch vernahm er ein Geräusch, welches da nicht hätte sein sollen, er ließ sich aber nicht beirren.
„Meine Gefährten, ich denke, es ist besser, wenn wir die nächste Stadt aufsuchen, um dort den Rat eines Priesters einzuholen, was mit Idril geschehen muss, damit sie Heilung erfährt. Lasst uns rasch aufbrechen, ich spüre selbst hier noch das Böse des Schattenpfades und so niedergeschlagen wie diese Gruppe ist, werden wir bei einem weiteren Angriff der Auswüchse dieses grausamen Spaltes nicht so ungeschoren entgehen.“


Grumbald hatte genug gesehen in letzter Zeit, um mit Sicherheit sagen zu können, dass Thorgrimm Trollfluch Verrat am Volke der Dawi begangen hatte; der Grenzläufer hatte ihm aufgelauert und ihn ausspioniert, er hatte alles gesehen und wusste alles. Er war versucht von seiner Armbrust gebrauch zu machen, doch besann sich eines Besseren, sogleich machte er sich auf den Weg zurück nach Karaz A Karak, um dem Hochkönig der ehrvollen Dawi Bericht zu erstatten. Geschwind eilte er über die Unebenheiten der Oberfläche des Plateaus über dem Schattenpfad und das obwohl sein fülliger Leib in schwere Rüstung gehüllt war und seine Ausrüstung auch nicht gerade der eines Boten entsprach.
 
Der Drow, war in diesem Moment ganz in den Bann der sonnengefluteten Augen geschlagen. Ihr Haar hatte, welches fast seine feinen Gesichtszüge berührte, roch nach einem Hauch verbrannten Holzes und zugleich verströmte es den Duft von tausend Blumen, welche darauf gewachsen wären. Er wusste nichts zu sagen, nicht zu antworten auf diese Frage von Larale, genaugenommen hatte er sie für einen Augenblick wieder vergessen. Doch die Natur selbst "befreite" ihn aus dieser Lage in der sie der Elfin einen Schubs in die richtige Richtung gab. Ob es wohl Absicht war, dass die Feuergeborene wohl in just diesem Augenblick leichtsinnig wurde, als Arec dort lag um sie aufzufangen.
Mit einem Schrei über das verlorene Gleichgewicht kam sie dem Nachtläufer sehr schnell sehr viel näher und landete auf ihm drauf. Wie sie es geschafft hatte, eine Drehung um die eigene Achse in diesem kurzen Fall zu bewältigen lies nur wieder auf die Wendigkeit der Elfenvölker schließen. Wie aus Reflex legte Arec schnell seine Arme um sie, während sie sich auf seinem Brustkorb abstützte. Das alles ging noch im Augenblick des Falls von Statten. Erst als sich die, durch die Situation, aufgewirbelte Luft wieder beruhigte, wurden sich Beide bewusst, was hier nun geschehen war. Arec lag auf dem Rücken, nicht weit mit dem Kopf vom Felsen entfernt, auf dem Larale saß. Sie selbst hatte nun sehr engen Körperkontakt, da ihr zierlicher Körper den seinen nun bedeckte. Die Puprunen Augen des Drows, und die der sonnengefluteten der Feuerelfin starrten einander an, nur wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter von einander. Die Mimik der Beiden sprach für sich und die Überraschung die sie wohl nun verspürten.
Doch das freche Gemüt der Drow meldete sich wieder in dem Krieger. "Nun...", begann er, mit eben gleichem spöttischem Ton, "...so wie es aussieht, braucht ihr wohl Hilfe". Während er diese Worte sprach, konnte er sich in den Tiefen ihrer Augen spiegeln.
 
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Ihr Herz pochte und es schien ihr als ob die Zeit selbst stillstand in der Sekunde des Falls. Irgendwo auf der andern Seite der Lichtung, schreckte Gisal aus seinem Schlaf auf, als habe er einen Alptraum gehabt.
Sie drehte sich, wie Malera es häufig getan hatte in einer einzigen fließenden Bewegung um sich selbst. Ihr Haar schlug dabei einen Bogen und durch den Einfall des Lichtes, leuchtete es wie der Tau früh morgens auf frischem Gras. Es dauerte ein par Sekunden bis ihr gewahr wurde wo und vor allem auf WEM sie lag. Sie blickte ihrem eigenen Spiegelbild, in seinen Augen entgegen und erblickte dass was sie verblüffte und ihr die Stimme raubte.
Natürlich wusste sie dass er die Flammen sah, die ihren Körper umschlungen, aber dass er sie so deutlich wahr nahm, hatte sie nicht gewusst. Aber als er sprach, fand auch sie die Sprache wieder.

„Unglaublich nicht wahr? Früher flog ich auf einem Drachen und nun? Falle ich von einem Stein wie ein kleines Kind, ich glaub ich werde alt.“
Sie setzte eine geheuchelte Trauermine auf doch ihr innerliches Grinsen konnte sie nicht verbergen. Dann sagte sie nichts mehr und versank in Gedanken, lauschte dem pochen ihres Herzens und seinem Atem, ihre Augen waren leicht geschlossen.Thors Worte rissen aus den Gedanken und sie stütze sich auf Arecs Brust und erhob sich, dies alles geschah binnen einer einzigen Sekunde.

„Wir sollten uns Aufbruchs bereit machen.“ Sie zuckte mit den Schultern und wandte sich ab um Gisal zu suchen und ihre Tasche zu holen. Gisal räkelte sich unruhig und blinzelte. Er streckte sich wobei er seine Krallen tief in den Pilz rammten. Dieser wehrte sich auf seine eigene Weise in dem er eine übel riechende Flüssigkeit auf Gisal abschoss, welcher entsetzt zusammen zuckte.
 
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Die Konturen ihrer Umgebung verschwommen. Die Bilder der Vergangenheit, Zarius' und Tayio’s Erinnerungen lösten sich in Nebel auf und schon bald nahmen die beiden eine andere Umgebung wahr. Keiner der Beiden schien sich bewegt zu haben, Tayio starrte immer noch in die Augen des Khajiits dessen Tatze immer noch auf ihrer Wange lag.
Sie senkte ihren Blick und trat zurück, angewandt von Zarius. Sie wusste, dass er ihre, genauso wie sie seine, Erinnerungen gesehen hatte. Sie spürte wie Scham und Angst in ihr aufstiegen. Der Schmerz den diese Erinnerung in ihr auslösten brannte wie einst die Schläge ihrer Tortur.
Es dauerte Minuten bis sie sich überwand und wieder Zarius anblickte. Er hatte während der ganzen Zeit keinen Muskel gerührt, die Augen stets auf das abgewandte Gesicht der Assassine gerichtet. Nun das sie ihn anblickte machte er ein paar Schritte auf sie zu und legte ihr die Hand auf die Schulter. Ein leises Schluchzen entfuhr ihr als sie in seine Augen sah. Wie zuvor hatte die Aura, die Zarius umgab, etwas Beruhigendes, sie wusste, dass man ihm vertrauen konnte. Er war jemand den man um Rat fragte. Der Khajiit räusperte sich leise, er lies seine Stimme wie immer klingen, doch schien sie leichte Überraschung in sich zu tragen.
"Ich hätte nicht gedacht das ihr es schaffen würdet meinen Zauber auf mich zurückzuwerfen, äußert unüblich würde ich sagen."
Die Art wie er dieses Thema ansprach als wäre es trivial, als ob er eine Szene gesehen hätte die ganz normal war, schien ihr Schluchzen zu unterbrechen, sie konnte nicht so einfach Emotionen, Schwäche zeigen, das war immer ein Teil ihrer Ausbildung gewesen.
Seine nächste Antwort überraschte sie noch mehr als alles was ihr die Erinnerungen des Khajiits offenbart hatten.

"Nur ein Narr versucht seine Vergangenheit zu vergessen, der Weise lebt und lernt damit. Man sollte Gefühle nie als Schwäche ansehen."

Zarius atmete aus und wendete sich zum ersten mal von ihr ab, sein Blick fixierte ein anderes Pärchen ihrer Gefährten.

"Sieht so aus, als würde ich bald wieder einmal die Rolle des Lehrers einnehmen."
 
Taiyo war sich nicht sicher was geschehen war. Alles war so fremd für sie, sie sollte keinerlei Emotionen zeigen können, und nun wollten sie raus. Sie schämte sich für ihre Vergangenheit, für alles, sie wäre am liebsten weggerannt. Dann wandelte sich die Scham in Wut und sie hätte am liebsten jemanden angegriffen. Sie wollte dem Khajiit nicht in die Augen sehen. Obwohl sie ihm vertraute. Aber schon diese Tatsache war gegen jede rationale Logik, denn wie könnte man Menschen oder Wesen vertrauen, die man erst getroffen hatte? Aber es schien kaum etwas normal, solange man mit dieser Gruppe reiste.

"Nur ein Narr versucht seine Vergangenheit zu vergessen, der Weise lebt und lernt damit. Man sollte Gefühle nie als Schwäche ansehen.", sagte der in sich ruhende Kater schließlich. Der Satz war so klar und doch unverständlich. Als wollte er keinen Zugang zu ihr finden, schloss er sich ihrem Verständnis aus. Ihr Vergangenheit war letzten Endes nicht wirklich existent, alles was sie getan hatte war morden, töten, meucheln oder eines dieser Dinge lernen. Konnte man so etwas Vergangenheit nennen? Bestand die Vergangenheit nicht immer aus Erinnerungen, und verband man Erinnerungen nicht immer mit Gefühlen? Gehörten sie nicht zu den Erinnerungen dazu? Aber bei ihr war da nichts. Also keine Erinnerung, also keine Vergangenheit.

"Sieht so aus, als würde ich bald wieder einmal die Rolle des Lehrers einnehmen.", drang es dann zu ihr durch. Meinte er damit sie? Wollte er ihr Lehrer werden, oder redete er über jemanden anderen?
Taiyos Schultern sanken, sie spürte die beruhigende Präsentz des Khajiits in ihrem Rücken, durch die wohlige Wärme die er verbreitete. Sie starrte ihm in die Augen und suchte die richtigen Worte die zu sagen waren, doch fand sie sie nicht. Sie wollte sich ablenken, von irgendetwas anderem reden, nur um diesen Moment zu überwinden. Sie musste, oder wollte, ihr Herz wieder zurück in die Kiste aus Eis stecken in dem es seit Jahren ruht.

„Habt ihr die Rolle jemals gelesen?“, sagte sie schließlich leise, „beherrscht ihr die Jutsus?“
 
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Langsam ritten sie durch den dichten Wald, gemeinsam auf Koyari, da Rhianon ihr Pferd nicht mitgenommen hatte. Doch das hatte auch seine Vorteile, dachte sie lächelnd, während sie mit dem Rücken an Ryus Brust gelehnt vor ihm saß. Der Drache hatte einen Arm um ihre Hüfte gelegt, um sie fest zu halten und sein Daumen strich geistesabwesend über ihren Bauch.
Sie waren noch nicht lange unterwegs, seit dem sie sich von der Gruppe getrennt hatten. Sicherlich hätten sie auch mitten im Lager des Wolfclans auftauchen können, doch Rhia bevorzugte eindeutig die nicht aufsehen erregenden Auftritte.
Durch das dichte Geäst konnte man das Lager nicht sehen, doch so langsam kamen sie in Hörweite. Sie waren sich beide bewusst, dass man sie schon lange entdeckt und angemeldet hatte, schließlich gab es keinen Grund sich zu verbergen.
Die Meisterin des Wolfclans kehrte Heim, da war Heimlichkeit nicht nur zwecklos, sondern gerade zu unangebracht.
Schließlich erreichten der Drache und die Gestaltenwandlerin die Lichtung auf dem das Hauptlager aufgeschlagen worden war. Alle wandten sich Erwartungsvoll den Neuankömmlingen zu.
Rhia sprang behände vom Pferd und ging festen Schrittes durch das Lager zum Zentrum des Platzes. Überall war Gemurmel, freudige Rufe, einige verbeugten sich ehrfürchtig vor ihrer Priesterin. Doch in allen Gesichtern glühte ein Lachen über ihre Ankunft.
Durch die Menge, die sich nun immer mehr zusammen zog, kam plötzlich ein kleiner junge von sechs oder sieben Jahren geschossen und hielt genau auf Rhia zu. „Mutter! Mutter!“, rief er immer wieder.
Die Wölfin lächelte glücklich und bückte sich, um ihren Jüngsten in die Arme zu nehmen.
„Kurin, du hast mir wirklich gefehlt!“
Sie setzte den mit den Jahren doch reichlich schwer gewordenen Jungen wieder ab. Hand in Hand gingen die beiden weiter, während Ryu mit dem Pferd am Zügel ihnen nachfolgte.
Auf dem Versammlungsplatz vor dem großen Zelt, welches die Meisterin bewohnte, stand wartend eine kleine Gruppe. Die Ältesten des Clans, sowie der Meister der Wölfe in vorderster Front harrten geduldig bis sie heran geschritten kam. Im Vorbeigehen hatten sie immer wieder anhalten müssen, um Freunde zu Grüßen und Willkommenswünsche entgegen zunehmen.
Als sie jedoch an dieser Stelle anlangte, kniete sie sich vor Kurin und sah ihn ernst an. „Nimmst du Ryu bitte das Pferd ab und kümmerst dich darum? Du bist doch ein großer Junge und willst deinem Clan keine Schande machen!“ Fügte sie noch hinzu, als sie den trübsinnigen Blick sah, doch nun leuchteten seine Augen und er nahm sich mit stolz geschwellter Brust seiner Aufgabe an.

„Seit Willkommen Meisterin, wir haben Euch sehr vermisst!“ Wurde sie nun förmlich empfangen. „Wir hofften und sehen nun ihr seid wohl auf!“
Sie nickte und drehte sich ihrem Clan zu. „Es tut mir sehr leid, dass ich euch geängstigt habe und ohne ein Abschiedswort gegangen bin“, begann sie. „Doch die Weiße Wölfin sandte mir im Gebet eine Vision und schickte mich unverzüglich an den Ort des Geschehens. Diese Welt stehet immer noch auf Messers schneide, aber die Dringlichkeiten dieser Welt haben Ryu und mich bewegt hierher zu kommen, um uns um die hiesigen Probleme zu kümmern.“
Es hob Gemurmel an doch weiter herrschte gebannte Erwartung. „Ich werde jetzt nicht im einzelnen Schildern was geschehen ist, diese Geschichte heben wir uns besser für das Lagerfeuer auf. Nun geht wieder an eure Arbeit, seit beruhigt, denn ich bin zurück gekehrt!“
Nun trat die kleine Gruppe zu ihnen. Es wurde freudig umarmt und Grüße ausgetauscht. Ionar, ihr Wolfgefährte, drückte schließlich das aus, was alle gedacht hatten. „Woher weißt du, dass seit ein paar Wochen hier merkwürdige Gestalten umgehen? Wir wussten ja nicht wo du warst! Sonst hätten wir dich informieren können“, sein etwas feindlicher Blick streifte Ryu. Wieso hatte Rhia ausgerechnet diesen treffen müssen? Kein Wunder, dass sie nicht an ihren Clan gedacht hatte. Ging es ihm dabei durch den Kopf.
 
Ryu genoss den frieden, den Rhianons Heimatwelt selbst in den grausigsten Situationen auszustrahlen vermochte in vollen Zügen. Umso mehr weil Rhianon vor ihm auf dem Pferd saß und sich vertraut an ihn lehnte. Hier schien man sich stets gehen lassen zu können, egal wie verfahren die Situation war. Selbst im Krieg war es so gewesen, dem Krieg der nun nurnoch an wenigen Orten schwelte und langsam verrauchte.
Der Drache war nicht viel älter geworden, seit er das letzte Mal hier verweilt hatte, aber er war weiser geworden. Und er wusste es. Er hatte den Wert des Lebens neu kennen gelernt. Er hatte gelernt von Dingen zu lassen, die ihm vorher wichtig gewesen waren. Sie aufzugeben zum Wohl der anderen. Oder war all das eine Illusion die er sich machte, weil er all dies hatte Aufgeben müssen? Und wenn, war es nicht eine viel weisere, als die Trauer um jenes was man hatte loslassen müssen?

Ryu überließ Rhianon das reden. Er registrierte Ablehnung in einigen Blicken, in dem Ionars sogar Feindseeligkeit. Der Drache empfand diese nicht für ihn, doch der Wolf wusste, dass er seine Wölfin an diesen Drachen verloren hatte, schon lange. Ryu beugte das Knie und legte die rechte Faust an die Brust. Eine Geste der Ehrerbietung, die er als Gast der Meisterin nicht hätte erbringen müssen. "Meister Ionar, stets euch zu Diensten." Der Wolf weitete die Augen. Sein Nebenbuhler zeigte eine solche Geste? Es war fast bleidigend wieviel Selbstbewusstsein dieser Drache doch hatte.
 
"Meister Ionar, stets euch zu Diensten." Der Wolf weitete die Augen. Sein Nebenbuhler zeigte eine solche Geste? Es war fast beleidigend wie viel Selbstbewusstsein dieser Drache doch hatte.
Rhia lächelte nachdenklich auf Ryu herab. Er schien immer wieder Situationen mit fast traumwandlerischer Sicherheit deuten und entschärfen zu können. Ihr selbst war Ionars Blick auch nicht entgangen, aber im Gegensatz zu Ryu wusste sie, dass Ionars eigene neue Partnerin bereits ein Kind vom selbigen hatte. Es erstaunte sie immer wieder, dass Ionar trotz einvernehmlicher Trennung Eifersucht zeigte. Vielleicht, weil Ryu ihm an Macht und Bedeutung so weit überlegen war? Rhia schob diese Betrachtung einstweilen zur Seite, dem konnte sie später auf den Grund gehen.
Der Meister hatte indessen den Drachen höflich aufgefordert sich zu erheben und sich sehr förmlich begrüßt. „Ich würde es für angebracht halten, wenn wir uns einen Augenblick zurückziehen und uns von dem Schmutz der Reise befreien. Dann werde ich in dein Zelt kommen Ionar und mich auf den neusten Stand bringen lassen, was das Dorf und den Clan betrifft“, warf sie auf Grund der scheinbar festgefahrenen Situation ein.
„Ja“, meinte eine ältere Frau, die mit zu den wichtigsten Stimmen im Rat gehörte, „das halte ich für eine gute Idee, ruht kurz, Ihr müsst erschöpft sein und wenn es so weit ist, werden wir Euch über alles informieren.“
Alle nickten und es wurde sich auf später verabredet, so dass Rhia erleichtert auf ihr großes und wohlbekanntes Zelt zuging. Sie war einfach davon ausgegangen, dass Ryu ihr folgen würde, doch Ionar hielt ihn auf. „Darf ich Euch Eure Unterkunft zeigen? Ein Gästezelt wurde bereits für Euch hergerichtet.“
„Ionar!“ Rhia sah ihren alte Gefährten strafend an. „Versuch das noch ein mal… Ryu ist mein Gefährte und er wird den Platz bekommen, der ihm gebührt und wenn du es nicht ertragen kannst, dann erinnere dich an andere Zeiten. Wir haben uns nie Vorwürfe gemacht und wir werden jetzt nicht damit anfangen! Hast du mich verstanden?“
Ionars Gesicht glich einer Maske, als es ein „Ja, Meisterin“, hervorbrachte. Alle sahen die beiden wie erstarrt an, das was grade geschehen war, war schlimmer, als hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen. Doch einige Frauen nickten auch, Ionar hatte sich in letzter Zeit oft als Meister und Clanführer begriffen, aber in diesem Clan herrschte uneingeschränkt die Frau und das musste deutlich gemacht werden.
Rhia fühlte sich nicht gut bei dem was sie tat, aber sie musste Ionar seinen Platz zeigen, sie wusste nicht was er sonst zu tun bereit war, wenn er erfuhr, dass sie einen Drachen unterm Herzen trug. Doch das grade würde seine Stellung zu Ryu nicht verbessern, sie musste dort noch einiges tun, damit sich die beiden Männer auf Dauer verstehen konnten.

Als sie endlich in ihrem trauten Heim angekommen waren, ließ sie sich entspannt auf einen Sitz aus Fellen fallen. „Ahhhh, endlich nicht mehr reiten, endlich daheim! Zu schön um wahr zu sein.“
Ryu stand lächelt neben ihr und beobachtete anerkennend ihren sich rekelnden Körper. „Sei froh, du hast ein zu Hause, was soll ich da sagen?“
„Du könntest eines haben Ryu, wenn du wolltest, aber wenn du ehrlich bist, hast du dich immer davon abgewannt und bist ein Reisender geblieben.“
Er setzte sich in ihre Nähe. „Vielleicht hast du nicht Unrecht. Wenn man etwas lieb gewinnt, kann es zerstört werden, das darf man auch nie vergessen.“
„Ja, viel zu leicht. Das zeigt unser Besuch nur wieder zu offensichtlich.“ „Hm?“ „Wir wären kaum hier, wenn es nicht dringend wäre, oder?“ Ein schiefes Lächeln zog über sein Gesicht, „wohl wahr, wohl wahr.“
„Aber darüber können wir uns später noch genug Gedanken machen, ich will jetzt endlich mich waschen!“ Wie als hätte sie darauf gewartet, kam ein Mädchen herein mit einem großen Eimer voll heißen Wassers, Lappen und selbst hergestellter Seife. „Bitte, Meisterin!“
„Ich danke dir, Rohal.“ Die Wölfin zog sich ohne zögern die Kleider vom Leib und griff nach dem Lappen, während die Kleine wieder verschwand und hinter sich sorgsam den Eingang schloss.
„Du solltest dich auch waschen“, sagte Rhia als sie in Ryus Richtung schnupperte. „Die Quellen und Seen sind zu dieser Jahreszeit zu kalt zum baden und so lasse ich dich definitiv nicht in mein Bett!“
„So?“, der Angesprochene schien erstaunt, „dein Bett würde ich mir um alles in der Welt nicht entgehen lassen!“
 
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