RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Sie ordnete das Gesehene vor ihrem geistigen Auge bis es eine logische Reihenfolge ergab.
Dabei verweilte sie so kurz, nur irgend möglich bei den Kreaturen die sie gesehen hatte und konzentrierte sich auf das dazwischen.
Als sie beim Drachen angelangt war, verweilte sie kurz….Sie öffnete die Augen ein Stück um sicher zu sein das ihre Befürchtung nicht wahr geworden war.
Erleichtert stellte sie fest, dass sie immer noch so unreal war wie nur irgend möglich.
Sie überlegte ob sie Idril helfen könnte aber das war ein Punkt den sie nicht beantworten konnte.
Sie erwog die Möglichkeit die Linie mit einem Zauber zu belegen, aber dies würde wohl kaum helfen.

Zudem hatte sich niemand je länger als ein par Minuten in der Leere der Geistesspähre aufgehalten zu gefährlich war es ins unreale zu geraten und damit ins Vergessen.
Zu groß der Druck der Sphäre. Wo Leben beginnt und der Tod Einzug hält ist der Punkt der Linien. Eine Welt des Geistes und des Todes.
So nah am unrealen, an der endlosen Leere des Vergessenen. Wo die Vergessenen des Geistes lebten, Kreaturen ohne Körper und Seele, weder Energie noch Magie. Wesen jenseits von Licht und Schatten, jenseits von Gut und Böse, Wächter die wahren was vergessen war, lange bevor Leben entstand, und die Magie zu fließen begann.
Ihnen zu begegnen bedeutete nicht zu sterben es bedeutete die Unendlichkeit im Reich des Vergessens zu verbringen so nah am Glanz des Lebens und des Geisterreichs getrennt durch das Unreale, welches niemand durchschreiten kann der einmal ins Vergessene geraten war.

Sie musste also abwarten, was hätte sie nun dafür gegeben mit Ark Shar zu sprechen, aber dies war hier nicht möglich.
Sie dachte an die Wesen denen sie begegnet war, immerzu nur kurz um das Unheil nicht zu beschwören. Ihre Gedanken blieben an einer Katze hängen. Gewiss war es keine normale Katze gewesen, sie hatte ihre Gestalt verändert, bis sie ziemlich groß und dämonenartig gewesen war.
Sie öffnete kurz die Augen nur um sich zu wünschen sie hätte es nicht getan. Vor ihr stand in voller Leibesgröße die Dämonenkatze an die sie gedacht hatte. Die Magie des Raumes hatte gewirkt….
 
Als sie da saß fiel plötzlich ein starkes Licht auf ihre Augen, das sie blendete und sie heftig blinzeln lies. Sie beugte sich zurück in der Hoffnung dem Licht entgehen zu können, doch es strahlte noch immer munter in das zarte Gesicht. Taiyo erhob sich und suchte die Quelle. Sie fand sie an der Hand eines schlafenden Khajiit, dessen Körper von einem Lichtstrahl erfasst worden war. In seiner Pfote schien sich etwas zu spiegeln, oder zumindest in der Gegen, das grelle Licht machte es ihr nicht möglich es genau zu erkennen. Die Assassine lief darauf zu. Langsam und behände, schließlich kannte sie diese Person nicht. Als sie bei dem menschlichen Kater angelangt war hielt sie inne und musterte ihn genau. Der Khajiit war etwa 1 Meter 85 groß, so schätzte Taiyo, recht durchtrainiert, hatte eine Narbe über einem der Augen und war in einen langen Mantel gehüllt, der ihm wohl als Decke diente und lag sehr ruhig in seinem schlaf, fast als wäre er gefroren. Selbst die Atmung war so flach das die Brustbewegung unter all dem Stoff kaum noch auszumachen war. Die Assassine ging in die Hocke und suchte die Stelle die sie auf ihn aufmerksam gemacht hatte, doch konnte sie an der Hand nichts erkennen. Vorsichtig streifte sie den Ärmel hoch bis die Armschiene sah.

Ihre Augen weiteten sich schlagartig bei dem Anblick. Ungläubig wanderten ihre Augen auf ihren eigenen Armschutz der nur wenige Zentimeter neben dem des Khajiit ruhte. Ein seltsames Gefühl überkam sie. Sie waren fast dieselben. Er hatte auch die Luke durch die die tödlich geschärften Klingen rauschten, wenn der Besitzer die Muskeln richtig anspannte. Über ein Jahr war sie durch Ländereien verschiedenster Menschen gezogen, aber hatte nie einen der ihren getroffen. Es schien ihr nun so unwirklich. Vorsichtig berührte sie die Armschiene des Katers an dem Auslöser und mit einem Klacken entfaltete sich die tödliche Waffe.

Als Taiyo merkte wie sehr sie den Besitzer vergessen hatte, an dessen Bewaffnung sie herumgefingert hatte. War sie bereits von einem kräftigen Arm weggedrückt worden und spürte wie eine kalte Klinge ihr Hals entlangfuhr. Als sie die Augen wieder öffnete, die sie vor Schreck geschlossen hatte sah sie in zwei dunkelbraune entschlossene Augen, die aber weder Wut noch Zorn ausdrückten sondern eine fast beunruhigende Ruhe ausstrahlten. Er sagte einige Sekunden nichts. Taiyo lag nur eine Frage auf den Lippen, brachte sie aber kaum hervor, während sie noch immer unsicher in die Augen des Khajiit schaute. „Bist… bist du einer von uns?“
 
Zuletzt bearbeitet:
Zarius fuhr mit einem Schrecken aus der Trance, in der er zuvor versunken war. Selbst wenn er in den Tiefen seines Bewusstseins wandelte, würde er wissen wann es Zeit war zu erwachen.
Mehr aus Reflex als aus Gefahr führte Zarius die Bewegung zur Verteidigung aus. Die Klinge schnellte hervor, der Arm hielt das Ziel fest. Erst als das kalte Metall den Hals berührte merkte er, wen er dort an die Schwelle des Todes brachte.

Der Khajiit lachte innerlich aufgrund der Ironie der Lage.

Dann hörte er Taiyo leise vor sich sagen: „Bist… bist du einer von uns?“

Einige Sekunden verstrichen, immerhin sollte seine Antwort überlegt sein.

„Ja … und auch nein, meine Liebe“, antwortete er, seine Mundwinkel begannen ein Lächeln zu bilden. Die Klinge fuhr wieder in ihren Ruheplatz zurück. Zarius setzte sich aufrecht hin und bedenkte es Taiyo mit einem Blick ihm gleichzutun.

„Wenn ihr mit eurer Frage meint, ob ich ein Assassine bin, so müsste ich mit nein antworten. Falls ihr danach fragt ob ich die Kunst eines Assassinen beherrsche so wäre sie ja.“

Der Schock der zuvor in den Augen der Frau lebte, war verschwunden, Zarius beruhigende Ausstrahlung lies gar nichts anderes zu.

„Einst war auch ich eine Kreatur des Schattens, jemand der mit dem Nebel kam und ging und dessen Opfer nie erfuhren was ihnen das Leben nahm.“ Er seufzte leicht.
„Lang ist es her doch immer noch kämpfe ich mit den Mitteln, doch zu anderen Zielen, so wie es mir ein weiser Mann beibrachte.“
Der Gedanke an seinen Mentor, und damit an seine Enkelin, lies einen weiteren Seufzer entfahren.

„Meiner Erfahrung nach kann man nur so lange das Leben mit einem kalten herzen leben, bis einem jemand zeigt wie es sein kann.“

‚Wie ironisch ’, dachte der Khajiit.

„Wisst ihr, die letzte die diese Worte hörte war ebenfalls jemand der die Kunst beherrscht und doch keine Assassine war.“
Das zweite mal, dass er an seine Schülerin in wenigen Minuten dachte.

‚Du solltest deine Gefühle besser im Griff haben, alter Kater’, fuhr er sich innerlich an.

„Wenn man so darüber nachdenkt könnte man sagen, ja ich bin einer von euch, den man hört nie völlig aus einer zu sein.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Dämonenkatze fauchte nicht. Sie war vollkommen still, ihre glutfarbenen Augen auf Larale gerichtet. Von den winzigen, sonnengleichen Lichtpunkten darin ging eine sonderbare Faszination aus...

Die Eleasar völlig entging. Der Magier hatte sich so tief in die Schriftrolle eingearbeitet, dass man im Moment wohl nur durch einen direkten Feuerballtreffer auf sich aufmerksam machen konnte.
Die meisten Magier wussten, dass das Studium eines Zaubers Assoziationen zu anderen Zaubern hervorrief, die der Leser bereits beherrschte. Normalerweise beschränkte sich dieses Phänomen auf das Unterbewusstsein - wenn man dieses allerdings wie Eleasar für die Verarbeitung von Erlebnissen reserviert hatte, um sich Meditationsphasen zu ersparen, bleib den Erinnerungen keine andere Wahl, als das bewusste Denken zu betreten. Dort war in Eleasars Fall zwar erstaunlich viel Platz, aber es trug nicht dazu bei, seine Aufmerksamkeit zu verbessern, dass sein Wissen über die Theorie des persönlichen Untodes - ein Thema, zu dem es dutzende nekromantische Zauber gab und zu dem er eine recht persönliche Beziehung hatte - nebenbei in seinem Kopf abgespult wurde.


"Und ich sage euch: Das Leben bedeutet den Tod, und der Tod bedeutet nichts! Es ist der Untod, der wahre Macht verspricht. Sich zu erheben über Tod und Leben, über den vorgeschriebenen Weg allen Seins, festgeschrieben durch das Gebot des Schöpfers - das ist die Quintessenz der Nekromantie, der wahre Grund, warum die Lichtgötter uns hassen. Wir überwinden jene kleinlichen Gebote, die zu hüten sie sich verpflichtet haben!
Und wenn auch ihr eines Tages den großen Schritt wagt, bedenket, wer den Geboten des Lichtes entgegensteht, und versichert euch ihrer Hilfe wieder die Mächte des Helepantheons!"

-Teiandra, Halle der Verkündungen, vierhundertzweiundzwanzig Jahre zuvor

Der Prozess basiert auf der Erkenntnis, dass sich die essentia anima mit hinreichendem Einsatz entsprechender Formulae exta corpore fixieren lässt - und gemäß des Pars-pro-Toto Satzes ist es dann auch für mens und anima minor nicht possibel, die finis finalis final zu transzendieren...
- Theorie des Leichnamtums, geschrieben vor fast drei Äonen und nach wie vor das Standardwerk zum Thema

Es ist des weiteren ratsam, den eigenen Körper zuvor mit einem Konservierungszauber zu belegen, denn ohne einen solchen macht man in Kürze einen gar erschrecklichen Eindruck - die negatve Energie, die nach erfolgter Verwandlung ausstrahlt, ist stark genug, um den Körper binnen Tagen zu skelettieren, wenngleich sie rasch an Intensität verliert..
- Der Tod steht ihr gut - oder? Der Schönheitsratgeber für Untote aller Art
 
Sie konnte ihre Konzentration nicht beibehalten und fiel zu Boden.
Keuchend rappelte sie sich auf schloss die Augen und öffnete sie wieder aber die Katze blieb. Glutrote Augen funkelten sie an, es war unmöglich zu sagen wohin sie blickten, die Pupillen fehlten ihnen.
Die Katze zog eine Fratze, fast schien es als würde sie lachen.
Larale konnte hier sterben die Katze nur wieder verschwinden, vielleicht ahnte sie was passieren würde wenn Larale hier starb.
Sie würde in den Raum des ewigen Kreises gelangen, jenen Raum mit der großen Treppe.
Da ihr Geist an ihren Körper gekettet war, konnte sie nicht ins Geisterreich übergehen, sie würde also in der Leere bleiben müssen.
Vor allem hatte sie keine Waffen, selbst ihr Feuer half ihr hier nicht. Mit jeder Flamme die sie beschwören würde, ginge ein Teil ihrer Seele verloren, bis nichts mehr von ihr übrig wäre.
Die Katze streckte ihre beschuppten Flügel und gähnte, sie hatte keine Eile, warum auch? Würde sie hier besiegt werden, müsste sie in die Unterwelt zurück, aber wenn sie siegte konnte sie sich an Larales Leid ergötzen und das bis in alle Ewigkeit. Die Katze schnurrte glücklich und tappte im Raum auf und ab ihr Schwanz peitschte vor Vorfreude hin und her.
Larale zitterte am ganzen Leib die Lage war hoffnungslos einfach nur hoffnungslos. Sie sank auf die Knie und vergrub ihr Gesicht in den Händen, sie wusste woran dies lag, die Aura des Dämons flößte ihr diese Angst ein.
Dabei war es nicht mal ein richtiger Dämon, es war ja schließlich nur ein Tierdämon. Und ein ziemlicher hässlicher dazu, aber zugleich faszinierend.
Schwarzes Fell besaß sie, von roten Adern durchzogen, von Stacheln auf dem Rücken gekrönt.
2 riesige schuppenbesetzte Flügel wuchsen seitlich auf beiden Seiten des Rückens.
Zwei grüne gedrehte Hörner zierten den Kopf des Untiers. Schwarzer Speichel tropfte von seinen Lippen.
Langsam und behände bewegte es sich, fast so wie Larale im federnden Gang der Nymphen doch an den Füßen des Untiers klebte der Tod.

Als Tod hätte man Larale beschrieben hätte man ihren schlafenden Körper gesehen.
Ihr Atem war so flach dass man nicht einmal einen Luftzug spürte wenn man die Finger unter ihre Nase hielt. Ihre sonst goldene Haut, war hell, fast weiß. Das einzige Zeugnis, dass sie noch nicht tot war, war die Tatsache dass Gisal seelenruhig schlief.
Ihre Augen waren leicht geöffnet, sie waren ausdruckslos und leer.
All ihre Kraft war auf der mentalen Ebene des Raums, um der Katze standzuhalten.

Leise Tränen liefen ihr übers Gesicht, sie hatte alle Hoffnung verloren, wo vorher Kraft war klaffte ein schwarzes Loch und dehnte sich immer weiter aus.
Solange der Dämon den Blick nicht abwenden würde, gäbe es dass Loch, und der Dämon hatte nicht vor den Blick abzuwenden. Er musste nur warten, dann würde sie irgendwann von selbst aufgeben. Beim letzten Mal hatte die Katze den Blick abgewandt, damals wurde Larale geholfen, aber hier war sie völlig allein…
 
Träume...

Es gab Menschen die glaubten, sie wären von Göttern und ähnlichen Entitäten zu den Sterblichen geschickt um sie zu erfreuen oder zu quälen.
Andere behaupteten, Träume seien ein Fenster zur eigenen Seele, welche einem zeigten wie man Dinge wirklich wahrnahm.
Die meisten jedoch, sahen Träume als einen selbstverständlichen Anteil ihres Lebens, einen kleinen Anteil der nur manchmal bemerkbar wurde wenn man sich zur Ruhe legte, einen der nichts verändern oder bewegen konnte, im Wachsein das man zur Realität erklärt hatte.
Wann aber fragte man?
Wann wollte man erfahren was der Unterschied war, zwischen Nachttraum und Tagtraum? Träumte man öfter am Tag wenn man es Nachts nicht tat? Fingen Menschen die kaum schliefen irgendwann an, in einer eigenen Welt zu leben?
Was ist ein Albtraum? Wenn man sagt, er sei nur ein Traum, ein böser, hässlicher, wie kann etwas das nicht real ist so sein?
Wie kann etwas, dass nie stattfindet als schön oder grausam empfunden werden? Sind Träume also nur Gedanken, denen wir uns widmen wenn wir schlafen, weil wir keine Zeit finden sie am Tage zu denken oder uns etwas bis in unsere Träume verfolgt?
Ist ein Tagtraum also nur ein Gedanke? Ein Gedanke den man so intensiv verfolgt, dass man die Welt um sich herum vergisst? Kann man Tagträume den überhaupt mit Träumen in der Nacht vergleichen?
Tag - Nacht. Sind das nicht zwei Gegensätze?
Warum sagt man von Menschen mit Zielen, sie hätten einen Traum?
Glaubt man sie könnten ihre Ziele nie erreichen, sodass sie etwas bleiben würden das sich nur im Kopf abspielt?
"Ich habe meinen Traum verwirklicht!" - Ist soein Traum jemals in der Nacht gekommen?

Wann fragte man?
Wenn sie ausblieben.
Erst fragt man: "Was habe ich zuletzt geträumt?"
Dann: "Warum träume ich nicht mehr?"
Und danach: "Wovon träumen andere?"
"Was ist ein Traum?"

Ryan fragte sich oft. Tagsüber, aber auch nachts, im Schlaf, ohne es zu merken.
Wenn ein Traum nur ein Gedanke ist, mache ich mir zu wenige Gedanken?
Wieviel denken dann erst die anderen?
Hören etwa die meisten ab einem bestimmten Alter auf zu träumen?
War das Timing nur ein Zufall, meine Sorgen unbegründet, meine Leiden ganz normal?
Erzählungen von fremden Träumen - Lügen? Ausnahmen?
Wie auch immer: Zu viele Gedanken waren wahrscheinlich genauso ungesund wie zuviele Träume - man verlor seine Beziehung zum Dasein.
Und so hörte man irgendwann auf zu fragen, wenn es niemanden gab der einem Antwortete, anstatt sich seine Unwissenheit stets selbst vor Augen zu führen, sich selbst mit eigener Dummheit zu quälen.
Also legte Ryan sich immer wieder schlafen ohne Fragen zu stellen, und fügte sich in die Dunkelheit seiner traumlosen Ruhe die ihn Schlaf für Schlaf empfing um ihn mit neuer Kraft zu füllen.
Doch er kannte sie nicht. Nichts merkte er von ihr, konnte sich nie an ihre wärmende Umarmung erinnern.
"Besser so" hätte er gedacht, denn ohne Träume hätte er sich in ihr einsam gefühlt.
Nur selten kam es vor, dass Ryan beim aufwachen das Gefühl hatte, für wenige Sekunden in einer dunklen Sphäre zu schweben, einem leeren Raum in dem nichts existierte. Schon lange nicht mehr.
Seit er seinen neuen Gefährten begegnet war, schien sich einiges zu verändern.


"Hallo Ryan."

Die Dunkelheit hatte eine neue, beruhigende und männliche Stimme bekommen. Wo sie die wohl her hatte?
Grün. Ein hellgelbliches Grün begann sich durch das Schwarz der leeren Traumwelt zu fressen. Es strahlte so sehr, dass die Finsternis dagegen unscheinbar wurde als wollte es die ganze Unendlichkeit auf sich aufmerksam machen.

"Kennst du mich noch?"

Ja.

Der Wirbel von Licht nahm langsam die Gestalt eines Kopfes an. Der Kopf eines Hirsches, das prächtigste Geweih tragend welches man je bei einem Hirsch gesehnen. Beziehungsweise nie gesehen. Ryan kannte es nur von Malerereien in Höhlen oder den Ölbildern die seine Mutter oft gemalt hatte.
Die Bilder seiner Schwester waren auch wunderschön gewesen, nur die seinen immer unerkenntlich.
Aber so hatte ihn noch nie jemand gesehen: Wie ein Sternbild im Schwarz des nächtlichen Himmels.

"Ich kenne dich. Ich habe eine Aufgabe für dich."

Eine Aufgabe? Für MICH?

Für ihn, der weggelaufen war? Für ihn, dem man gesagt hatte, er gehöre nicht mehr dazu? Für ihn, der keine Magie wirken könnte wenn sich die Kenntnis aller Meister in seinem Hirn versammelt hätte?

"Deine neuen Reisegefährten - viele Blicke sind auf sie gerichtet, ihr Pfad windet sich so, dass selbst ich nicht sagen kann wohin er führen wird und der dünne Faden auf dem sie über dem Abgrund des Todes balancieren ist verknüpft mit so vielen anderen.
Halte die Augen offen nach jemandem, den ich Nephary nannte."


Das werde ich tun.

"Und achte auf das Ammulet. Es darf nicht in die falschen Hände geraten."

Ich habe es verloren. Es liegt im Schattenpfad, auf einer Lichtung, vergraben in Leichen, versunken in Blut.

"Nein. Ich kann es spüren, es ist in deiner Nähe. Wenn es einer deiner Gefährten hat, musst du es schnell an dich bringen. Es könnte ihnen gefährlich werden."

Das grüne Licht verschwand in der Dunkelheit. Die Dunkelheit verschwand in der Realität.


Ryan öffnete die Augen. Er fühlte sich frisch und wach, hüpfte geradezu auf die Beine. Die Sonne schien schon und die Menschen (Elfen, Liche, Khajite, Racheengel, Schattenmagier, ...) um ihn herum widmeten sich den Dingen, denen sie sich sonst auch widmeten. Es war Zeit für einige Gespräche.
 
Etwas ungläubig und mit einem leeren Blick lauschte Taiyo den Worten des Khajjits. Es war weniger ihr Inhalt, als mehr die Art wie er sprach, die Taiyo so ruhig werden lies. Ein angenehmes Behagen umfing die Assassine, als er sprach, ein Behagen das sie so noch nie erlebt hatte. Es vertrieb die Gefühlskälte aus ihrem Körper und ersetzte es mit einer wohligen Wärme als hätte die Assassine sich an einem Sommertag in die Sonne gelegt.

Sie wusste nicht was so ausschlaggebend dafür war wie sie sich gerade fühlte. War es die Tatsache das er tatsächlich ein Assassine war, wie sie? Oder einfach nur seine einfühlende Art die Dinge zu erzählen? Waren sie denn einfühlend?

Sie schloss für ein paar Momente ihre Augen um sich zu sammeln. Seit sie hier war, und es waren noch kaum 24 Stunden hatte sich mehr geändert, an ihr, wie in allen 17 Jahren zuvor. Und heute? Heute war ihr Geburtstag und der einzige der es zu wissen schien, war der Mann der sie zu einem Sklaven ihrer eigenen Gefühllosigkeit gemacht hatte. Er hatte ihr das letzte Fünkchen Seele genommen, sie um jegliche Träume beraubt und sie ziellos zurückgelassen. Sie konnte gar nichts anderes tun als das was er sagte.

Sie öffnete ihre Augen und das fahle Licht der Sonne schüttelte ihre Gedanken ab. Tayio blickte auf und schaute in die auf ihr ruhenden Augen des Katers. Er hatte aufgehört zu reden und schien nun darauf zu warten, dass Taiyo etwas sagte. „Ich… Ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll. … Ich habe tausende Fragen, aber die willst du sicher nicht hören. Niemand will sie hören, weil niemand eine Antwort weiß.“ Taiyo lies ihren Kopf wieder hängen und ihr fielen die Haare, die noch immer offen waren, ins Gesicht. Wieder vergingen einige Sekunde ohne, dass jemand etwas sagte. Auch der Khajjit nicht, doch er sah ihr an, dass ihr etwas auf dem Herzen lag und er wollte sie nicht drängen.

„Kennst du die Rolle der Alten?“, platze es dann aus der zierlichen Frau heraus. Sie wusste nicht warum sie ihn das fragte, es war eines der seltensten und mächtigsten Schriftstücke ihrer Heimat. Wie hätte er sie lesen sollen? Aber wenn er es getan hat…
Sie zwang sich selbst dazu, nicht mehr darüber nachzudenken. Sie blickte auf, schaute tief in seine Augen und wartete auf eine Antwort.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie zuckte aber warum? Dieser Raum war er real? War es die Wirklichkeit? Ein Traum aus dem es kein Erwachen gab?
Würde sie darauf je eine Antwort erhalten? Würde sie überhaupt jemals wieder überhaupt etwas fragen können? Tausend Fragen schwirrten in ihrem Kopf, doch würde sie je eine Antwort erhalten? Dieser Raum, sollte er ihr Verhängnis sein, ihr Schicksal die Leere, die ewige Einsamkeit?
Ihr wurde schwindelig, ihr Verstand schien zu verschwinden, alles woran sie geglaubt hatte löste sich auf wie ein eine ferne Erinnerung so nah und doch unerreichbar für sie.
Der Flammenkult hatte gelehrt das Drachen Götter waren, aber wie konnte ein Wesen ein Gott sein, welches bluten konnte und sterben?
Sie verfiel langsam dem Wahnsinn sie stellte alles in Frage woran sie je geglaubt hatte und mit jeder Erkenntnis wuchs ihr Wahnsinn und der Schmerz stieg ins unermessliche.
Sie kratzte sich, ein Akt der Verzweiflung wie es schien, ein roter Blutstropfen fiel zu Boden, doch sie spürte keinen Schmerz, keine Trauer, alles was sie sah war Leere.


Gisal regte sich unruhig, sein ganzer Körper bebte. Blinzelnd öffnetete er die Augen und wartete bis er wieder klar sehen konnte und fuhr zusammen. Sein entsetzter Blick ruhte auf Larale, die jetzt mehr einem Geist als einem lebenden Wesen glich. Ihre Haut war aschfahl und eiskalt. Ihre Augen leer und ausdruckslos, ihr Haar hing farblos an ihr herab. Alles in allem hätte man gesagt sie wäre tot.
Gisal begann wie ein Tiger im Käfig vor Larales Liegeplatz hin und her zu rennen. Sein roter Schwanz peitschte und er stieß seltsame Quieklaute aus, deren Echo von den Wänden widerhallte und alles überdröhnte.


Dunkelheit umhüllte sie, der Raum verzerrte und verschwand. Einzig die Augen des Dämons erleuchteten die Dunkelheit. Die Leere umhüllte sie saugte die Hoffnung aus ihrem Herzen, nahm ihr die Liebe, Freude, den Glauben und die Seele.
Schlangen wandten sich um ihren Körper, fesselten sie mit ihren kalten und doch brennenden Leibern. Arme erschienen aus dem Dunkel, bleich, gleich Schemen doch kälter. Sie griffen nach ihr, suchten nach ihrer inneren Wärme, glitten durch ihren Geist um das letzte bisschen Leben zu verstümmeln.
Der Dämon genoss das ganze sichtbar, ein furchteinflößendes Grinsen auf den Lippen. Die Schwärze selbst schien zu pulsieren wie ein schlagendes Herz. Der Herzschlag dröhnte in ihren Ohren oder war es ihr eigener? es war ihr egal. Ein letztes Mal noch musste sie die Augen schließen dann wäre alles vorbei, sie war müde so schrecklich müde…


An jenem Ort wo ihr Körper lag, wurde Gisal immer unruhiger. Ihr Atem ging noch schwächer als vorher, über ihre Lippen ran Blut. Es wirkte wie Blut im weißen Schnee, so bleich war sie geworden, Ihre Augen starrten starr auf ein unbestimmtes Ziel. Im Umkreis von 1 Meter schien alles zu gefrieren. Eiszapfen hingen an dem Baum an den sie lehnte, Tau gefror zu kleinen Kristallen auf dem Moos und glänzte im Licht. Gisal stieß einen erstickten Schrei aus, suchte aber fand nicht das was er erhofft hatte, Larales Verbindung zu ihnen wurde schwächer mit jedem Atemzug, verlor er sie mehr.
 
Als Ryan sich Eleasars Schriftrolle ansah, konnte er keines der Symbole darauf erkennen.
Er vermutete darin, die Beschreibung eines Rituals zur Beschwörung untoter Seelen.
Jedenfalls starrte der Lich sie so gebannt an, als warte er darauf dass die Schriftzeichen anfangen zu tanzen. Man hatte das Gefühl er würde jeden Augenblick in die Schriftrolle hineinfallen und zwischen den Symbolen verschwinden.
Vielleicht war er das auch schon längst, denn als Ryan ihn ansprach zeigte Eleasar keine Reaktion.
Auch als er ihm leicht und dann heftig auf die Schulter klopfte, lies sich der Lich nicht stören.
Doch Ryan gab nicht auf. Er rüttelte an ihm und fuchtelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum. Schließlich versuchte er, Eleasar die Rolle aus der Hand zu reißen. Sofort zog dieser sein Schriftstück zurück und funkelte Ryan böse an. Endlich.
"Eleasar, ich brauche deine Hilfe."
 
Als Ryan es schließlich schaffte, Eleasars Aufmerksamkeit zu wecken, war der Magier erst einmal verwirrt - die diversen Ebenen seines Bewusstseins wurden ruckartig auf diese spezielle Wirklichkeit fixiert und dabei geriet einiges durcheinander. Verschiedene Gedankenfetzen und Bruchstücke von Erinnerungen wogten durch sein Ego und schwappten über die Brandung des Bewusstseins hinweg weit in die Strandregionen fremder Gedankensphären - bis er sie energisch zur Ordnung rief, woraufhin sie reumütig herangekrochen kamen und sich wieder mit dem komplizierten Mikrokosmos des untoten Geistes vereinten.
"Was ist? Warum stört ihr meine Kreise?"
schepperte er und legte keinen Wert auf einen diplomatischen Tonfall.
 
Zarius studierte Tayio als sie für einen kurzen Moment in ihren Gedanken versunken war. Hätte sie die Augen nicht geschlossen wäre es für ihn einfacher gewesen sie zu lesen. Dennoch war er dazu in der Lage ihren inneren Kampf zu erkennen. Der Khajiit sagte nichts, er würde sie nicht antreiben, und außerdem konnte sie nur eine bestimmte Zeit ihre Fragen im Zaum halten.

„Ich… Ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll. … Ich habe tausende Fragen, aber die willst du sicher nicht hören. Niemand will sie hören, weil niemand eine Antwort weiß.“ Sie lies den Kopf sinken, so dass ihre Haare das Gesicht wie ein Vorhang verdeckte.

Der menschliche Kater schmunzelte. So oder ähnlich musste er sich auch einmal verhalten haben. Voller Fragen doch zu viele um sie zu beantworten.

„Kennst du die Rolle der Alten?“. Mhh, solch eine plötzliche Reaktion hätte er von ihr nicht erwartet. Eigenartig das es ausgerechnet weibliche Assassinen immer schafften ihn zu überraschen.

"Die Rollen der Alten, huh?“ Wirklich unerwartet.

„Diesmal ist die Antwort klar. Definitiv ja.“

Seine Antwort schien unerwartet zu sein, denn Tayios Gesicht zeigte eine Mischung aus Erstaunen und Unglauben.
Seine nächste Geste schien sie noch mehr zu Überraschen den sie reagierte nicht als er ihr die Hand auf die Wange legte.

„Aber seht für euch selbst.“ Und in diesem Moment schien sich ihre Umgebung vollkommen zu verändern.

Der Vollmond beschien die Stadtmauer. Der höchste Punkt war der Turm, der ihr Zentrum ausmachte. Die Wachen die unten am Boden patrouillierten bemerkten nicht die zwei Gestalten. Wie fließende Schatten bahnten sie sich ihren Weg lautlos über die Mauer, ihre silbernen Roben verflossen vollkommen mit dem Mondlicht. Mit einem Mal machten beiden Halt. Die etwas größere Gestalt, sie trug eine Luchsmaske, lies den Bogen von der Schulter gleiten. Er legte einen Pfeil mit einem Enterhaken ein und schoss. Sein Ziel war eines der wenigen Lichter am Turm, ein Fenster.
Der Pfeil traf, das befestigte Seil spannte sich. Keiner der Soldaten bemerkte die Trapezkünstler die mitten in der Nacht zu schweben schienen.

„Das wäre einfacher wenn nicht jeglicher Schwebezauber in dieser Stadt stillgelegt worden wäre“, sagte die Frau mit der Fuchsmaske.

Die andere Gestalt gluckste nur als sie das Fenster erreichten

„Illusionszauber, jetzt“, befahl der Luchs.

Beide desillusionierten sich. Sie schlichen den runden Gang entlang, der sie zu zwei Flügeltüren führte.

„Pass auf das mich niemand stört, Akari.“
„Natürlich Zarius-Sensei.“
Der Mann mit der Luchsmaske, oder „Zarius-Sensei“ wie ihn seine Schülerin nannte trat durch die imposanten Tore. Der Raum stand voller Regale, allesamt gefüllt mit Schriftrollen.

Er setzte die Luchsmaske ab und zum Vorschein kam das katzenartige Gesicht mir der Narbe über dem linken Auge.

„Das sind also die Schriftrollen der Alten!“
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Feuer würde sie verbrennen. Es war einfach … so heiß … ihr geistiges Antlitz drohte zu schmelzen, und kurz bevor die weiße, leere Welt vor ihrem Innern zerbrach, berührte sie den Griff der Waffe. Alles Feuer, das sie bis zu jenem Moment gequält hatte, stieß ihr in die Lungen, höhle sie aus, durchdrang sie … doch es fühlte sich anders an, anders als erwartet. Es gab keinen Schmerz. Im Gegenteil. Sie fühlte sich … gut! Stark. Diese Kraft schwoll immer weiter an, kannte kein Stoppen. Doch dann fühlte sie etwas anders. Ein leises Klingen. Zunächst kaum hörbar, doch dann immer energischer aus dem Hintergrund vorrückend. Dann gewann es zunehmend an Lautstärke, an Unerbittlichkeit, nahm weiter zu und füllte schließlich alles um sie herum, brachte die geistige Ebene, auf der sich Zohani befand, ins Wackeln. Bilder überfluteten sie. Ihr Vater! Ihre Mutter! Ihre Familie. Ein Frühstück an dem großen Eichentisch in ihrem Heim. Und … kleine Kinder. Ein Junge, ein Mädchen. Sie schienen zu quengeln, etwas von dem Essen dem Hund geben zu wollen. Jabar, er war ein Spielgefährte Zohanis in ihrer Kinderzeit gewesen. Die Kinder, waren es … ihre Geschwister? Hatte sie Geschwister? Sie wollte ihnen zurufen, doch es waren nur Bilder, nur ein Film, der vor ihren Augen ablief. Doch dann war das Frühstück vorbei. Männer, Krieger, zehntausende von ihnen. Sie rannten auf eine schwarze Masse zu. Ein Heer. Eine Übermacht. An der Spitze sah sie ihren Vater. Den Kriegsherren. Unzählige Massen an Feinden, ein Gemetzel ohnegleichen. Feuer …

Sie wollte schreien, jede Faser ihres Körpers, die Trauer, die Ungläubigkeit, das Entsetzen hinaus zu würgen, doch es kam nichts, kein Ton. Nicht begreifend, was geschah, sah sie das Feuer ihr Heim verzehren, ihre Mutter, Blut, blitzenden Stahl, dämonische Eindringlinge. Ihre … Geschwister? Sie wanden sich zu Füßen der toten Mutter unter Schlägen, doch man würde sie mit sich zerren, zu Sklaven nehmen, wo sie wie Unmenschen behandelt werden würden.

Es konnte nicht wahr sein. Es durfte nicht! Es war nicht gerecht! Sie hatten nichts getan. Ihr Volk … vernichtet? Versklavt? Wer war der Feind? Wer war so grausam, so tierisch, schlimmer als es Menschen selbst für möglich hielten? Ihr inneres würgte um ein bisschen Luft, wand sich hierhin, dorthin, ohne Ziel. Die Bilder strömten weiter in sie hinein, die Erinnerungen eines anderen, eines Außenstehenden, möglicherweise. Nein, die Erinnerungen ihres Gottes, das Wissen ihres Mentors. Die Qual wurde unermesslich. Sie hatte zurückkehren wollen, eines Tages. Zu ihrer Familie. Sie hatte sie einmal wiedersehen wollen. Wie konnte das Schicksal so grausam sein? Das Entsetzen wich … und machte der Mordlust Platz. Rache, es war alles was sie nun am Leben halten konnte. Alles, woran sie sich klammern konnte. Sie musste … sie wollte … töten, egal wen, egal was. Jeder, der ihr gerade am nächsten war. Die Klinge in ihrer Hand, sie wurde von magischen Strömen überzogen, blaue und blutrote Linien, die sich über den uralten Stahl schlängelten, zuckend und hell gleißend. Ein Streich würde genügen, um alles in seinem Weg zu vernichten. Die Macht drohte sie zu überwältigen. Wohin? Wohin? Gerade los. Alles in ihr sehnte sich danach. Ihre Gedanken fort zu spülen. Ihrer Wut, ihrem Hass, nachzugeben. Ihre Seele einer ewigen Wildheit zu überlassen. Nichts würde sie aufhalten können auf ihrem Weg.

Doch da, was war da? Ein entfernter Klang. Entfernt, irgendwo hinter all dem Tosen und Brausen, das sie umspülte. Eine Stimme?

„Zohani …“

Was sagte sie?

„Zohani … lass mich hier nicht allein!“

Es war so … schwach … doch etwas Vertrautes. Sie blinzelte, sträubte sich stöhnend gegen die rasende Wut, um jenen so vertrauten Klang zu erhaschen.

„Lass es hier nicht enden! Ich bitte dich. Nimm … von meiner Kraft. Vertraue … mir! Gib dich mir … hin.“

Es zog sie dorthin. Und zurück. Fast noch schlimmer als die Wut wurde nun die Unsicherheit. Ihre Seele fauchte wild auf, im Geiste, wo sie sich befand, hieb sie um sich.

„Hier hin …“

Dann griff sie den schwachen Faden, der ihr hingestreckt wurde. Sie hörte die Stimme … deutlicher. Jetzt war sie ganz nah. Was tat sie? Sie
wusste es nicht. Sie verstand es nicht mehr. Sie ließ sich los. Alles tanzte vor ihren Augen, dann wurde an dem Faden gezogen. Die Welt stülpte sich über. Sie brachte keinen erschöpften Aufschrei mehr über die Lippen. Dann spürte sie den Boden unter ihrem Rücken, eine Gestalt über sie gebeugt, und dann nichts mehr.

Sie wusste nun Bescheid. Giran. Der Dämonenprinz, der die Eindringlinge angeführt hatte, die Länder der Jao Thin Bea zu erstürmen und das Volk nieder zu machen. Er hatte den Auftrag, ein Artefakt ihres Volkes zu bergen. Ein Artefakt … das einen Teil der Macht seines Meisters beinhaltete. Das jenem zu alter, einst beraubter Macht verhelfen würde. Giran. Sie sah sein Gesicht vor sich. Giran.

Du hast die Prüfung hinter dir. Es war nicht nur deine Prüfung, es war auch eine für deine Freundin. Sie hat dich vor dem Verfall bewahrt. Ich hatte gehofft, dass du stark genug sein würdest, doch ich merkte auch, dass das nicht reichen würde. Shuhoku mag dich gut unterrichtet haben –„ Shuhoku. Shuhoku? „- doch all das garantierte uns nur den Ansatz eines Erfolgs. Doch es ist überstanden, glaube ich. Du besitzt nun das Wissen um dein Volk. Was mit ihm geschehen ist. Du allein trägst es nun mit dir, und an dir als letzte Freie Überlebende deines Volkes liegt es auch, die Gerechtigkeit zu überbringen. Du hast deine Rolle in diesem Spiel eingenommen. Du bist das Schwert. Das Schwert, das die Waage ist. Deine Entscheidung ist die über leben oder sterben lassen. Und zu rächen, was deiner Linie angetan wurde.“

Shuhoku, was ist mit ihm?

„Er … hat das Schwert versiegelt. Das Siegel, es ist seine Seele. Sein eigenes Fortscheiden von dieser Welt war das Ritual, in dem er sich mit dem Schwert verbunden hat. Er hätte diesen Schritt nicht getan, wenn es nicht nötig gewesen wäre, um … Sicherheit zu garantieren. Es war ein schwerer Schritt. Niemand außer dir, die du einen Teil seiner Seele in dir trägst, kann das Schwert erreichen. Doch im Gegensatz muss sein Geist für die Macht des Schwertes aufkommen. Damit sie nicht herausbricht. Es ist ein Pakt auf Ewigkeit. Solange muss er die Qualen ertragen, die Macht zu halten, bis eine andere Seele ihn ablösen mag.“


Die Trauer war wieder da. Doch hier lag sie nun, in Milianras Armen, und das Chaos tobte nur noch tief dort in ihrem Innern und wagte es nicht, sieerneut zu übermannen. Ihr Mentor … was hatte er nur getan, was hatte er auf sich genommen. Sie fühlte den Griff des Schwertes in ihrer Hand. Sie hatte es aus der Geisterebene geholt.

Die Stimme ihres Gottes war verstummt. Gab es nicht mehr zu sagen? War er nun, nachdem sie ihre Rolle bekommen hatte, wieder zu Kräften gekommen? Würde er sie später wieder sprechen? Es war nicht wichtig. Nicht jetzt. Nicht hier. So blieb sie einfach liegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Schlangen wanden sich fester um ihren Körper. Hin und wieder bissen sie in ihre Haut, aber auf eine Reaktion hofften sie wohl vergeblich. Sie bildeten eine Art Kugel um sie, dabei waren ihre Körper so perfekt verschlungen, dass es schien als wären sie eins. Nur die Schemenhaften Hände drangen gelegentlich durch den Mantel. Dem Dämon wurde all mählich langweilig, dass Spiel ihm überdrüssig. Er hatte sie leiden sehen wollen, doch sie? Es schien als wäre ihr Geist bereits in der Leere, es machte ihm einfach keinen Spaß mehr.
„Gebt sie heraus, ich bin dran.“ Kreischte der Dämon bedrohlich.

„Nein, nein.“ Dröhnte es im Takt mir dem Herzen zurück
„Sie ist mein, mein, mein“ das Echo hallte von allen Seiten wieder
„Ihr Licht so schön, schön, schön“ das Echo klang fast wie ein kleines Kind welches Geburtstagsgeschenke auspackte. Der Dämon kochte die Adern seines Fells wurden blutrot. Blutiges Feuer schickte er in die Dunkelheit, rasend vor Wut. Larale merkte davon nichts, einzig die Kälte der Schemen existierte für sie noch. Zwanghaft versuchte ihr Geist sich an etwas zu klammern doch fuhr er nur wie durch Sand.

Gisal schrie immer lauter, doch keiner der Gefährten beachtete ihn, alle taten etwas anderes aber niemand schien sich für ihn zu interessieren. Wie ein Irrer begann er die Gestalt zu wechseln. Mal rannte er als Wolf über die Lichtung, zwischen den Gefährten hin und her, mal flog er als kreischender Falke über sie hinweg. Aber dennoch schien niemand Notiz von ihm zu nehmen. Er begann sogar im Geiste nach Ark Shar zu suchen, relativ erfolglos, da dies nicht gerade zu seinen Stärken zählte. Völlig erschöpft unternahm er einen letzten Versuch und schrie so laut er konnte. Das Echo hallte lauter denn je von den Wänden zurück.

Larale fiel tiefer und tiefer hinab. Erinnerungen zogen an ihr vorbei und verblassten schließlich. Ein roter Strang lief neben ihr her, sie streckte die Hand aus. Zentimeter um Zentimeter kam sie näher an den Strahl doch etwas hinderte sie. Eine Wand umgab den Strang den zu durchdringen sie nicht vermochte. Schlief sie? War das alles nur ein böser Traum? Sie hoffte es, sonst würde sie sterben. Aber konnte sie noch hoffen, wusste sie überhaupt was Hoffnung bedeutete? Sie würde es wohl nie erfahren…
 
"Zohani!" Die Söldnerin zwang sich die Augen zu öffnen, sie spürte etwas auf ihrem Gesicht, kalte Punkte, Wassertropfen... Tränen? Milianra hate sich über die Schwertkämpferin gebeugt. Der Tag schien verflucht zu sein. Der Schattenpfad stellte sie alle auf die Probe. Haldamir, Skye und die Hassadeurin waren verschollen, Idril in eine Zustand verfallen, den man kaum vom Tode scheiden konnte und nun lag auch Zohani erschöpft nach minutenlangen Krämpfen in ihren Armen. Milianra hatte nie so viele Begleiter um sich herum gehabt und sich gleichzeitig so allein gelassen gefühlt. Sie hörte Gisals Kreischen nicht, denn allein Zohani galt im Augenblick ihre Aufmerksamkeit.
"Mili..." Stark sein, stark sein, aufwachen. Zohani kämpfte Fragen und Unsicherheit erbarmungslos nieder. Sie konnte die Nachdenklichkeit auf später verschieben. Musste es.
Milianra flehte zwischen den Tränen hindurch. "Zohani, bleib bei mir." Die Söldnerin nickte, schwach, aber bestimmt. Milianra lächelte, weinte aber trotzdem weiter. Die Söldnerin hob den Kopf. "Ich gehe... nicht ... fort." sprach sie, die eigenen Worte misstrauisch befühlend. War sie überhaupt da? Oder noch...? Nein, Milianra war echt, und der Kuss den sie Zohani gab auch. Milianra legte Zohani eine Hand an die Wange, welche diese mit der eigenen bedeckte.

Zer trottete zu Larale und schnüffelte an ihr. Myrta flatterte von ihrem Baum auf und landete ebenfalls neben der bewusstlosen Elfe. Der Tiger war ratlos, doch nach dem was Gisal wie ein Marktschreier verkündete, ging es dem Mädchen wirklich schlecht. Als Zer sie mit der Nase anstuppste, bemerkte er das ihr Körper unterkühlt war. Kalte Körper musste man wärmen, deshalb legte sich der Tiger kurzerhand an Larales Seite und versuchte sie mit seiner Körperwärme zu behandeln, während er ihr gleichzeitig über das Gesicht leckte. Von Kämpfen auf der Ebene des Unterbewusstseins wusste er nichts, darum konnte er gegen diese auch nichts unternehmen.
Und selbst Myrta, deren Kenntnisse der Psyche weit fortgeschrittener waren, konnte nichts weiter tun, als sanft aber bestimmt in Larales Arm zu picken, um sie zu wecken.
 
  • Like
Reaktionen: Wolfslady
„Aber seht für euch selbst.“

Und ehe sie sich versah, verschwand der Gang, die Gefährten, die Realität und Tayio fand sich selbst, in einem völlig anderen Umfeld wieder. Sie schien körperlos in der Luft zu schweben. Die Assassine wusste nicht was geschehen war, erinnerte sie all das, doch zu sehr an die Art der Gesegneten zu ihr Kontakt aufzunehmen.

Unsicher blickte sie sich um. Es war Nacht und vor ihr waren gewaltige Stadtmauern zu sehen. Zwei Gestalten erklommen in einer spielerischen Leichtigkeit jeden noch so kleinen Sims oder Vorsprung des steinernen Ungetüms, und bahnten sich in einer rasenden Geschwindigkeit einen Weg an die Spitze des Walls. Ihre Bewegungen waren so fließend, so leicht, dass es den Anschein erweckte der Wind selbst würde sie nach oben tragen.

Das wenige was Tayio von der im Dunklen liegenden Stadt selbst erkannte, war ein spärlich erleuchteter Turm, der in der Mitte der Metropole thronte. Sie dachte erst an eine Stadt im Norden, doch erkannte sie bei längerem betrachten, dass es die Hauptstadt des Landes der roten Sonne war. Ihrer Heimat.

Schlagartig wurden ihr all die Zusammenhänge klar. Hier in diesem Turm, der Bibliothek der Sonne, waren die Schriftrollen der Alten und die zwei Gestalten, die in der Zwischenzeit bereits den Turm erklommen, waren Zarius und eine Schülerin, die sie stehlen würden.

Die Assassine war verwirrt. Wie konnte er so leicht hineingelangen? Und wie sind die Gesegneten schließlich in Besitz der Rollen gekommen? Hat er sie ihnen gegeben? Ist er auch einer von ihnen? Sie zwang sich wieder auf das Geschehnis zu achten, denn es türmten sich erneut Fragen auf, die sie vorerst unbeantwortet lassen müsste.

Zarius und seine Schülerin schlichen in der Zwischenzeit einen Flur entlang, der sie schließlich zu einem Rundbogen führte, der durch eine massive Doppeltür versperrt war. Langsam schob der Sensai die Tür auf und befreite sich selbst von der Maske, die seine Identität verbarg. „Das sind also die Schriftrollen der Alten!“, sagte er, von dem Anblick magisch angezogen. Langsam und bestimmt, schritt er auf die Mitte des Raumes zu. Seine Schülerin schlich hinter ihm her und begutachtete die meterhohen Regale gebannt.

Zarius war bereits an dem altarartigen Schrank in der Mitte angekommen, und strich zart über das bläulich schimmernde Glas, dass ihn davon abhielt die zwei weiß strahlenden Schriftrollen zu greifen, die der Schrank beinhaltete. Der Khajjit war kurz davor einer der gefährlichsten und mächtigsten Schriften ihrer Heimat zu stehlen. Die Rollen der Alten.
 
Der Drow senkte seinen Kopf, verbarg seine Augen vor seinem Meister. Die Stimme zulassen. Das sollte er tun. Da er keine bessere Antwort parat hatte und zudem dem Wissen Leonars vertraute, fügte er sich diesem. Jedoch er konnte es doch gar nicht kontrollieren... konnte doch gar nicht wissen, wann die Stimme wieder auftauchen würde... außerdem: hatte Arec KEINEN Schatten mehr. Wie sollte also dann sein Schatten zu ihm sprechen. Nein, es musste etwas anderes sein. Ein anderer Teil von ihm. "ICH BIN DU!" Hatte die Stimme in seinen Kopf gehämmert. Langsam öffnete er eine Hand und betrachtetet sie. Die Wunden waren schon beachtlich gut geheilt. Nicht einmal mehr Schmerz spürte er. Schmerz, ein Dreh und Angelpunkt im Leben eines Drow. Jedoch wurde sich Arec immer mehr bewusst, dass er immer weiter weg von seinem Volk wandelte.
Für einen Moment fühlte er sich irgendwie... heimatlos. Er sah wieder auf, sah in die Spiegelmaske des Schattenmagus. Er konnte sein Gesicht darin sehen. Warum trugen sie Umbrichii dieses Masken? Wollten sie eine universelle Weisheit damit ausdrücken? So, wie etwa: "Du bist immer das, was andere in dir sehen.", oder: "Erst durch deinen Gegenüber erkennst du wer du bist."

Gerade als er Ansetzten wollte und nach dem wirklichen Sinn der Maske zu fragen, schrie jemand. Kreischte, in hellen Tönen, war sich nicht mehr bewusst über die Umgebung und kreischte einfach. Es war ein Klang voller Verzweiflung. Arec biss die Zähne auf einander, kniff die Augen zusammen. Doch musste er schließlich noch seine Hände an die Ohren setzten. Er wollte, dass es aufhörte. Einfach aufhörte. Es war so laut. "Aaahhhhh" gab er von sich. Doch selbst seine Stimme konnte er nicht hören.

"Arec, was ist mit dir...Schüler, antworte!!", sprach Leonar ihn an. Seine Hände packten den Dunkelelf. "Sprich, was ist mit dir? ist es wieder die Stimme?"

Arec konnte seinen Meister wahrnehmen. Dann schüttelte er den Kopf. Der Schrei hatte schließlich soviel Kraft gekostet und war in Arecs Geist eingedrungen, dass dieser Mühe hatte sich auf den Beinen zu halten. Seine Hände griffen nach den Armen seines Meister. "Hörst... hörst du es nicht... das schreien?" Leonar ging in sich. Er hörte nichts, alles war friedlich. Er sah sich um. Auch sonst schien niemand diesen Schrei zu hören. Jedenfalls nichts in dem Maßen, dass er solche Schmerzen bereitete. "Nein, hier schreit niemand. Arec. Arec?" Der Nachtläufer atmete, seine Hände hielten noch immer sein Gleichgewicht an den Armen von Leonar. Sein Kopf war wieder gen Boden gesenkt. "Arec???" Dieser blickte nun auf. "Es ... es ist weg. Es .. klang wie ein Hilfeschrei... von..." - "GISAL!!! JA DAS KLEINE FRETTCHEN HAT GESCHRIEN!" Was... du wieder? "JA ICH! JETZT IST KEINE ZEIT!... DIE ELFE!"

Arec sah zur Seite. Idril lag dort so wie sie vorhin auch da lag. "DEPP!!! DIE FEUERELFE!!!" Arec Augen suchten, fanden sie aber zuerst nicht. Dann blieb sein Blick an Gisal hängen der wimmernd dort saß und Larale anstarte. Wie, als wenn der Blick ihn angesprochen hatte, drehte er kurz seinen Kopf zu Arec. ER hatte gerufen... Schnell wand er den Kopf zu Larale. Sie .. sie litt. Aber was..? " SIEH NICHT MIT DEN AUGEN DER STERBLICHEN. SIEH MIT DEN AUGEN DER SCHATTEN! SIEH IN IHR UNTERBEWUSSTSEIN!" Eine höllische Hitze durchströmte Arec. Von innen heraus fühlte er, als würde er direkt neben einer Sonne stehen. Seine Augen wurden von einem weißbläulichen Glühen umschlossen. "Schüler? Deine Augen..." Arec sah nicht zu Leonar. "Mit meinen Augen ist nichts! Zur Seite Köter!" Er stieß den Magus von sich weg. richtete sich auf. "WAS... SCHÜLER!!!" redete Leonar noch auf ihn ein, doch er beachtete ihn nicht mehr. Sein Blick galt Larale. Er ging auf sie zu. Zuerst langsam, dann schneller. Das bläuliche Glühen wurde stärker. Hell leuchten umschlugen weiß blaue Flammen seine Augäpfel. Jetzt sah er es. Dämonen! Schlangen, die hinterlistig ihren Körper im Geiste umschlängelten und... eine Katze? Jedenfalls hatte er etwas katzenartiges. Die Flügel trüben jedoch am stärksten das Bild. Doch es war egal was er manifestieren wollte. Er was ein Dämon. Das reichte. Arec rannte. Er stürmte wie ein Beessener auf Larale zu. Die bläulichen Flammen bildeten sich auch um seine Stiefel, seine Beine, seine Hände und Arme, bis schließlich sein ganzer Körper davon erfasst wurde. Der Frost wich unter der Hitze, die er ausstrahlte. Einzelne Eiszapfen am Baum begannen tropfend zu schmelzen, trotz dass der Nachtläufer noch eine gewisse Entfernung davon weg war. "KONZENTRIE DICH AREC! LASSE DEINE GEDANKEN FREI!!! FÜLLE DEN ZORN!!! LASS IHN FLIEßEN, BRENNEN, VERSENGEN! DANN GREIFE NACH DEM KLINGENDISKUS... UND WIRF!"

Das Feuer umschlang die Luft. Es fauchte immer mehr auf. Zer und Myrta bemerkten den brennenden Dunmer, der auf sie zugerannt kam. Was wollte er? Ihr schaden? Ihr helfen? Ging es vielleicht gar nicht um die Elfe, sondern um sie selbst? Die Vorsicht siegte und sie zogen sich etwas zurück um aus dem Blickfeld zu sein. Gisal, der nun Panik in ihm fühlte, war total verwirrt. Es saß da und sah zu, wie Arec immer näher auf seine Herrin zustürmte. Seine schwarzen Knopfaugen spiegelten die blau, weißen Flammen wieder. Arecs Hand griff nun zu dem Diskus an seinem Gürtel. Aber wie soll ich werfen... ich würde Larale treffen. Nicht die Dämonen! "RÜCKE DEN UNSCHARFEN SCHLEIER DER WELT BEI SEITE! TAUCHE VÖLLIG IN IHRE MENATLE EBENE..." Arec richtete all seine Gedanken auf die Dämonen, auf die Feuerelfe und den verzweifelten Kampf um sie. Da! Er erblickte eine Ebene wie ein neues Land. Jedoch war da nichts außer Leere und Düsternis. Die Schlangen hatten Larale fest im Griff. Der Katzendämon sabberte ihr gierig entgegen.. und bemerkte ein grellen Glühen hinter sich. "Was ist das? Warum kann der uns sehen? Was will der hier?" - "JETZT ... LASSE DEINEM ZONR VÖLLIG FREIEM LAUF....!" Arec befreite jede Emotion von den Hemmungen, öffnete sich vollkommen seinem Geist, ließ zu.. gab allem nach..... Zorn. Brennender Zorn ergoss sich um ihn zu allen Seiten. Flammen, Feuer, wie Wasser strömten es aus ihm heraus und stürmten in einer Flutwelle auf die Dämonen zu "Wassssss issssst dassss?", zischten die Schlangen. Im nächsten Moment wurden sie von den Flammen erfasst, wurden umhüllt und gelähmt. Auch der Katzendämon war nun in Hitze und Flammen eingekerkert. Ein dämonisches Geschrei bot sich nun dar. Die Schlangen reckten ihre Köpfe nach oben, der Griff um Larale lockerte sich, die Flügel des großen Dämon fingen Feuer. "...UND NUN TRENNE KOPF VOM HEIMTÜCKISCHEN REST! WIRF!!!!" Der Dunmer visierte die Schlangen an und schmetterte die rotierenden Klingen durch die Luft, an dem Katzendämon vorbei. Ein Zischen bäumte sich auf und verstummte schließlich. Der große Dämon wollte sich wehren doch wusste nicht wie, Die grelle Hitze vernebelte alle Sinne. Arec war in seinem Sprint bei diesem angekommen und zog seine Klinge. Die Dämonenaugen starrten eine Schneide an, welche auf sie zu raste. Ein lauter Knall war zu hören. Der Dämonenkopf fiel, die Klinge brach vom Schaft und wirbelte durch die Luft.

Das Feuer brannte alle Überreste weg. Ob es Larale auch sehen konnte, ob sie es überhaupt wahrnahm, ob es sie vielleicht sogar wärmte? Arec drückte seine Stiefel in den moosigen Boden. Auf wenigen Metern hielt er an. Der Klingendiskus war irgendwo entfernt zum Stillstand gekommen, die Klinge seines Katana bohrte sich in der Nähe von Gisal in den Boden. Der Baum an dem Larale gelehnt hatte war äußerlich völlig weggebrannt. Arec hielt inne, kniete, mit einem Bein, auf dem Boden, schnappte nach Luft, den Kopf mit Blick nach unten. Er atmete, atmete und pumpte Luft in seine Lungen. Neben ihm lag Larale. Die Stimme in seinem Kopf, war wieder einmal verschwunden.
 
  • Like
Reaktionen: Wolfslady
Die Finsternis selbst schien zu bluten als Arec sie traf, der Dämon stürzte hinab und riss ein riesiges Loch in die Leere. Der Herzschlag schlug unregelmäßig und verstummte schließlich ganz.

Sie fiel noch immer unter ihr breitete die Leere sich aus wie das Maul eines Tieres. Schnappte nach ihr und knirschte wenn die Zähne aufeinander trafen. Noch wenige Meter trennten sie von den schwarzen Zähnen, doch plötzlich fiel sie nicht mehr. Schwerelos trieb sie durch die Leere, sich zwar immer noch dem Maul nähernd doch langsamer als vorher.
Sie hörte den schrecklichen Schrei des Dämons der kurz darauf neben ihr in die Leere stürzte, von Flammen umhüllt erhellte er die Dunkelheit.
Sie richtete den Blick nach oben und etwas in ihr regte sich.
Ein Licht erschien weit in der Ferne und doch so nah. War es ein Ausgang oder eine Falle? Sie spürte etwas, Hitze drang ihr in Wellen entgegen riesige Flammen umhüllten sie.
An ihrem Rücken manifestierten sich 2 Flügel, und bremsten ihren Fall schlagartig. Sie schlug mit ihnen zaghaft, dann immer stärker. Ihre letzten Lebensgeister klammerten sich an das Licht welches nun immer näher kam.
Nur noch ein par Flügelschläge trennten sie von dem Licht. Die Schemenhaften Hände griffen nach ihr, verbrannten aber an den riesigen Flügeln. Zischend zogen sie sich zurück und fluchten oder eher verfluchten sie.
Ihre Hände tauchten durch das Licht sie zog sich daran hoch und sie erwachte. Die riesigen Flügel legten sich um sie und Arec und für einen kurzen Moment leuchtete sie in einem goldenen Licht, dass sie wie ein Engel wirkte.

Ihre Haut nahm langsam wieder seine ursprüngliche Farbe ein und ihre Augen begannen wieder Ausdruck anzunehmen. Ihr Blick schärfte sich erst langsam wieder so dass sie nur erahnen konnte, dass sie Arec ansah. Gisal völlig perplex von der Situation und maßlos überfordert kippte um und schlug mit einem platschen auf das verbrannte Moos. Die Flügel die sie umgeben hatten, waren immer noch da, allerdings unsichtbar und in ihrer Aura verankert. Die Flammen begannen langsam wieder um sie zu tanzen erst in einem zarten orange und sehr zögerlich, dann dunkler und schneller.

„Ich schulde euch meine Seele abbil“ die Worte waren kaum mehr als ein Flüstern und sie wusste nicht ob er sie hören würde. Gisal begann unterdessen sich wieder aufzurappeln und vor Freude im Kreis zu hüpfen immer wieder lief er zu Larale und leckte ihr übers Gesicht bis er vor Erschöpfung ein zweites Mal umkippte. Larale brachte ein leichtes Grinsen zu Stande, aber noch immer tat ihr alles weh. Erst jetzt fiel ihr auf das ihre gesamte Umgebung seltsam verkohlt aus sah und eine gewisse Hitze in der Luft lag. Tief holte sie Luft, erfreut die Sonne wieder zu sehen.
 
"Da bin ich ganz deiner Meinung", sagte Asterinian und strich durch Harbinger of Dooms Fell. Das Kaninchen fühlte sich anscheinend wohl, wenn es die sanften, makellos weißen Finger der Anomalie dies tun spürte. Es saß auf ihrem Schoß und ließ sich so liebkosen. Nun ja, lieb konnte man es nicht wirklich nennen, aber nur, weil Asterinian ein wenig abwesend war, und nicht weil das Streicheln kein Gebiet war, auf dem er meisterhafte Fähigkeiten besaß. "Ja, man kann keine Nacht in Ruhe verbringen", sprach er weiter mit Harbinger of Doom. Das Tier blieb ihm zwar die Antworten schuldig, aber das war nicht so schlimm. "Wenn sie nicht körperlich kämpfen, nutzen sie jede Gelegenheit, um sich geistig zu prügeln." Harbinger of Doom machte Anstalten, wegzuspringen. "Nein, nein! Ich weiß, sie leiden und all das, aber siehst du, es passiert so oft und bei so vielen, dass es schwer ist, Mitleid zu haben. Ich brauche die Übung, ja, aber es ist einfach schwer, verstehst du?"
Das schien als Rechtfertigung zu genügen. "Oh, Idril ist natürlich eine Ausnahme, immerhin ist sie mein primärer Vermenschlichungsfaktor. Sie ist seltsam und löst ebenso seltsame Gefühle in mir aus. Wenn das nicht interessant ist, weiß ich auch nicht weiter."
Harbinger of Doom rührte sich erneut. Neugierig sah er Asterinian an und eine unausgesprochene Frage schwebte in der Luft. "Das stimmt schon, oh ja. Aber ich habe einfach diese, uhm, Angst. So heißt sie doch, oder? Komisch, ich dachte, das wüsste ich inzwischen." Er hielt inne und blickte kurz zu Larale, die von Arec diskuswerfender Weise umsorgt wurde. "Hm?" Ruckartig wandte er sich wieder seinem Kaninchen zu. "Ich soll bei der Sache bleiben? Gut." Er suchte die richtigen Worte. "Ich habe eben Angst, Angst, Angst, Angst, Angst... Ah ja, du hast verstanden." Pause. "Angst, Angst, Angst, Angst, Angst, Angst, Angst, Angst, Angst..." Asterinian kicherte leise darüber, wie sehr der Wortschwall Harbinger of Doom irritierte. Dann gab er dem stummen Bitten, den Unfug sein zu lassen und mit dem Streicheln wie der Erzählung fortzufahren, nach. "Er wollte da diese Dinge mit mir machen. Angsteinflö... Entschuldige. Ich denke eigentlich nicht gerne daran zurück und ich fürchte, ich hätte es über mich ergehen lassen müssen. Es ist wohl ihre Art, jemanden aufzunehmen. Es stimmt, sie könnten mir all das Wissen geben, das ich suche, aber gleichzeitig möchte ich mich von ihnen fernhalten. Ach, es ist wohl ein absurder Gedanke..." Er wandte seinen Blick wieder ab und sah zu den Sternen. Sie funkelten so lieblich am Himmel! Zauberisch umspielten sie seine Gestalt und er sah wohl wie das Marmorbild eines schönen Jünglings aus. Die Szene wäre eines Gemäldes würdig gewesen.
Nur Harbinger of Doom störte etwas. "... aber ich wünschte, meine Geschwister kämen, um mich dazu zu zwingen. Ja, ja, es ist eben seltsam, also sei still."



Ätherische Winde spielten mit seinen Haaren, während sie durch die Astralebene glitten, wo Zeit und Raum wunderlichen Gesetzen unterworfen waren, die sich von einem Moment auf den anderen ändern konnten. Er sah in die Ferne, zutiefst ergriffen. Wollust bemerkte es. "Was ist mit dir, Freude?" "Ich fühle etwas. Jemand... braucht mich. Es ist tief in meinem Herzen, ein Ziehen, ein inneres Feuer. Es ist wunderbar, ein unbeschreiblich wunderbares Gefühl und ich bin wohl der einzige, der es fühlt. Es ist, als eröffneten sich mir alle Geheimnisse des Universums, lüfteten sich alle Schleier. Antworten, nach denen ich Jahrhunderte lang gesucht habe, liegen plötzlich klar vor mir. Ja, jemand braucht mich, braucht mich so verzweifelt wie... Es ist schwer zu verstehen, fürchte ich." "Eigentlich nicht. Ich fühle das Gleiche."

Aus irgendeinem Grund verstummten schlagartig alle Geräusche. Dann zirpten irgendwo ein paar Grillen. "WAS!?!" "Ich sagte, ich fühle das Gleiche." "Aber... Das ist mein Gefühl!" "Ich bin mir nicht sicher, ob unsere Geschwister das auch so sähen." Wollust deutete auf die jüngeren Anomalien.

"He, fühlt ihr das auch?" "Jemand braucht uns!" "Es ist fantastisch!" "Es ist erregend!" "Magnifique!" "Ich glaube, meine Kräfte haben sich verzehnfacht." "Meine auch!" "Hey, seht mal, Schwestern! Alya sieht plötzlich so einzigartig aus!" "Glückwunsch, Schwesterherz!" "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll..." "Huh? Seltsam, ich dachte immer, Alya wäre männlich." "Was ist Glück?", quengelte eine Anomalie, die noch sehr jung war.

Wollust sah dem Treiben noch eine Weile zu, bis sie ein Knistern hörte. "Freude? Was macht diese Gewitterwolke über deinem Kopf?" "Sie zeigt, dass ich schmolle."



Ja, es war seltsam. "Aber ich würde ihnen wirklich gerne beitreten. Ich brauche ihr Wissen, so einfach ist das."
 
Zuletzt bearbeitet:
"Eleasar, es ist so:" begann Ryan.
Plötzlich kreischte etwas im Hintergrund und aufgeregte Stimmen liesen vermuten, dass schon wieder jemand in Gefahr war.
Der Lich sah sich nach dem Zentrum des neuerlichen Tumults um, doch Ryan versperrte ihm den Weg.
"Ich habe etwas verloren - ein Ammulet."
Als in Eleasars Augen Interesse aufblitzte, fügte er etwas zu hastig hinzu: "Es hat keine magischen Kräfte. Es ist nur Schmuck."
"Wie sieht er denn aus, dein Schmuck?" fragte der Lich, in einem absichtlich genervten Ton.
"Es ist golden und hat einen bläulich-violetten Stein in der Mitte."
Der Stein war Merkmal genug, die Ornamente brauchten nicht erwähnt zu werden.
"Soetwas habe ich nicht gefunden."
"Auch gut. Danke."
Ryan lies Eleasar wieder mit seiner Schriftrolle allein und sah sich nach dem nächsten um.
 
Zuletzt bearbeitet:
Thorgrimm hatte sich von Arec und Leonar abgewandt und war auf dem Weg zurück zur Feuerstelle, er war müde, es war ein harter Tag für ihn, doch morgen würde er ... neu anfangen.
Niemand beachtete ihn, als er ins Lager kam, alle schienen besorgt, doch das war dem Dawi nun egal, er brauchte Ruhe und nichts vermochte es ihn davon abzuhalten. Er suchte sich gedankenverloren einen Schlafplatz; er entschied sich für eine kleine Einkerbung im Fels. Schnell holte er seinen Mantel hervor, warf ihn sich über die Schultern und legte sich auf den harten, steinernen Untergrund. Das spezielle Material des Mantels hielt ihn warm, auch wenn es recht kühl war und er selbst nur eine Hose trug, so verfiel er schnell in einen tiefen Schlaf.
Anfangs schien es, als ob er so tief schliefe, dass ihn kein Traum überkommen könne, doch dem war nicht so. Schon wenige Augenblicke, nachdem der Zwerg eingeschlafen war, fand er sich in einem Traum wieder.
Er schritt einen Gang entlang, dunkel, düster, endlos und dennoch sah er sein Ziel, ein Licht, welches nicht besonders hell war, doch da musste er hin. Nach einiger Zeit erreichte er es, der Gang mündete in eine große Halle, geschlagen ins karge Gestein, eindeutig von Zwergeshand, so präzise, so genau, kein anderes Volk konnte diese Halle geschaffen haben. Als er die Schwelle zur Halle überschritten hatte, blieb er wie von Geisterhand geführt stehen und schaute sich um.
Er stand in einem riesigen Raum, viele Teppiche, die Angehörige seines Volkes zeigten, die sich im Kampf mit anderen Völkern befanden oder auch Standbilder von den Ahnen der Dawi, zierten die Wände, diese waren bestimmt 30 Meter hoch und aalglatt. Unzählige Fackeln an den Wänden erhellten den Saal, Feuerschalen zierten einen Weg, der in die Mitte führte.
Erst jetzt bemerkte er das Podest am Ende des Weges, ebenfalls aus Stein, in der Mitte des Raumes. Er bewegte sich darauf zu, schritt die Stufen empor und setzte sich auf den bereitgestellten Stuhl aus Stein. Drei weitere Stühle befanden sich auf der Erhöhung, alle standen ihm gegenüber. Ein Wind kam auf, kalt, doch empfand ihn Thor nicht als unangenehm, im Gegenteil, er empfand eine wohlige Wärme darin. Er hatte sich abermals umgesehen, und als er wieder auf die Stühle ihm gegenüber schaute, erblickte er dort drei Gestalten.
Alle waren sie fahl und grau, großgewachsen und von anmutiger Gestalt, wie Schemen saßen sie auf ihren Stühlen, sie verstrahlten eine enorme Autorität und jede Zelle Thors verspürte ihre Anwesenheit. Schlagartig wurde dem abtrünnigen Slayer bewusst, wem er da gegenüber saß und gerade in diesem Moment ertönt die Stimme des mittleren, kräftig und tief.
„Du weißt, wer wir sind, Thorgrimm Trollfluch, ich bin Grimnir, dies sind Grungi und Valaya, wie du richtig erkannt hast. Vielleicht fragst du dich, warum du hier bist, doch der Grund ist offensichtlich: Du hast unserem ehrenhaften Volk den Rücken zugewandt und darüber wollen wir mit dir sprechen.“
Thor hatte sich auf das schlimmste gefasst gemacht, eine Moralpredigt von den drei wichtigsten Ahnengöttern der Dawi, und eine Bestrafung bis in alle Ewigkeit.
„Ich, als Ahne und großer Beschützer des Zwergenvolkes, heiße nicht gut, was tu getan hast; Allerdings war deine Entscheidung richtig, eine Suche nach dem Tode ist ...Wahnsinn, vor allem, wen der Grund für die Niederlegung des dazuführenden Eides unverschuldet ist, so wie deiner! Grimmin hätte dich und deinen Grenzläufertrupp nicht auf diesen gefährlichen Pfad schicken sollen, aber was geschehen ist, ist geschehen.“
Was? Keine Bestrafung? Verständnis? Grimnir hatte Verständnis für seine Entscheidung und kritisierte den Auftrag, welcher zu allem führte?
„Ich weiß, dass dies die wahrscheinlich schwierigste Entscheidung deines Lebens war und ich denke du hast dich weise entschieden, lebe wohl, Thorgrimm Trollfluch.“
Der Wind kam wieder auf und Thor musste die Augen schließen, als er sie wieder öffnete, waren die drei verschwunden, vom Winde verweht. Der Dawi saß noch einige Minuten allein in der Halle und verarbeitete das soeben Geschehene. Die drei wichtigsten Ahnengötter erkennen seine Entscheidung an, sein Unbehagen von vorhin, dieses flaue Gefühl in seinem Bauch, diese Ausgezehrtheit, alles war von seiner Seele gewichen, ebenso sein Fluch, der Eid der Slayer, seine Seele war....frei, er war frei!
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen

E
  • Geschlossen
Antworten
804
Aufrufe
82K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer 4807
E
Antworten
110
Aufrufe
32K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer 4807
E
E
  • Geschlossen
Anmeldung Kalter Wind
Antworten
19
Aufrufe
6K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer
E