RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Arec stieg nach Larale vom Pferd und geleitete es zu den anderen. Zum Abschluss, klopfte er im anerkennend an den Hals. Ein wahrlich prachtvolles Tier.
Er wollte gerade zum Lagerfeuer gehen, als ihn Sperber aufhielt. Was Vertrauen für ihn war, wollte der gefallene Paladin wissen. Arec hielt inne. Dieses Wort war ihm wohl bekannt und doch tat sein Volk alles um genau DAS niederzuringen. Zwischen den Kasten der Drow war Vertrauen gleich der sichere Tod, ein schmerzvoller Tod. Arec sah dem Diener Atriels in die Augen. "Vertrauen ist nicht das, was euch beschäftigen sollte. Ich habe mehr oder weniger die Bedeutung dieses Wortes nie gelernt. Jeder Drow, den ihr trefft wird euch vier mal ehr seinen Dolch in den Rücken jagen, als euch zu sagen, dass er euch vertraut." Der Dunmer hielt inne. Ein inneres Seufzen war zu sehen. Die Landschaft gebot viel Ruhe und Geborgenheit. Sie gebot Frieden. Eben das, was wohl Vertrauen auch symbolisierte. Er sah auf die Gruppe. "Ihr wollt wissen, was ich daher als "Vertrauen" bezeichnen würde?" Ein Nicken zum Lager wies Sperber den Blick auf die Gefährten. DAS hier. DAS ist Vertrauen. Etwas, was man unter den Drow nicht finden wird. Nicht im Unterreich. Selbstloses Handeln." Arec schloss die Augen. "Wer führen will muss Vertrauen, wer in einer Gemeinschaft lebt muss vertrauen. Wichtige Dinge, die ich erst vor wenigen Tagen eingesehen habe. Die Welt der Drow ist nicht das Vollkommende, was sie immer predigen. "Jedes Volk hat Fehler, außer die Drow jeder stirbt für sich." Das sind die Dinge, die ihr bei den Drow sehr schnell lernt." Der Nachtläufer schüttelte den Kopf und sah Sperber erneut an. "Vertrauen heißt, dass man nicht alleine stirbt. Das andere für dein Leben kämpfen. Und genau diesen Weg werde ich bestreiten." Damit ließ er einfach von ihm ab, wollte zum Feuer gehen, blieb jedoch dann nach wenigen Schritten stehen und drehte sich noch einmal um. "Seit ich mit den Gefährten reise habe ich immer mehr ein Stück von dem Wesen der Drow verloren. Aber dafür habe ich so vieles anders bekommen." Er begann wieder los zu laufen, sah Sperber jedoch noch halb an. "Wollt ihr wissen was?... Vertrauen!"

Damit drehte er sich wieder zum Weg. Arec erreichte, dass Feuer. Sah sich um. Alle waren sie mehr oder weniger dicht beim Feuer verteilt. Einige schliefen schon, oder waren kurz davor. Der Drow nährte sich Idril von hinten her. Sie saß beim Feuer und lies die Umgebung auf sich wirken. Arec ging unmittelbar hinter ihr in die Hocke, legte ihr beide Hände auf die Schultern. Idril zuckte zusammen. "Beruhigt euch. Ich bin es nur. Ihr seht sehr müde aus. Dies ist ein guter Platz zum ausruhen. Versucht etwas Schlaf zu finden." Er begann leicht ihren Nacken und ihre Schultern zu massieren. Seine Stimme war ruhig und recht leise. "Die jüngsten Ereignisse waren hart genug, tragt nicht noch die Bürde der verschollenen. Ihn geht es gut! Ich fühle es." Die Drow drehte den Kopf zu ihm. Sie sahen sich an. Arec lächelte leicht. Es war genügen Licht vorhanden, das sie sehen konnte, wie abgekämpft er äußerlich aussah. Noch immer war er von halb verheilten Wunden, Blutresten und Dreck übersäht. Seine weißen Haare, hatten eine leicht graue Färbung und hingen durcheinander strähnenhaft herunter. "Es gibt genügend die wachen werden. Auch ihr müsst einmal schlafen." Sein Blick viel nun an Idril vorbei, auf die schlafende Larale, an einen Baum gelehnt. "Ruht euch aus", wiederholte er noch einmal. Daraufhin stand er auf und ging zur Feuerelfe hinüber. Gisal hatte sich neben ihr zusammengerollt. Doch seine Ohren, verrieten, dass er dennoch auf die Umgebung achtete. Arec sah die Elfe an. Sie hatte auch beim schlafen nichts von ihrer Schönheit verloren. Leise löste er den Kettenverschluss seine Umhangs. Doch selbst das schien Gisal mit zubekommen, er hatte Arec wohl schon länger bemerkt. Er sah leicht auf. Arec nahm den Umhang von seinen Schultern und legte ihn sanft über Larale, die leicht seufzte. Erst jetzt bemerkte der Drow den Blick des Tiergefährten auf sich und sah ihn an. Ohne etwas zu sagen legte er einen Zeigefinger auf seine Lippen. Der Blick des Marders war fest an Arec haftend, die Ohren senkrecht aufgestellt. Der Dunkelelf beugte sich leicht zu ihm herüber und flüsterte. "Wir wollen sie nicht aufwecken." Er blinzelte mit einem Auge. Dann sah er noch einmal auf Larale die weiterhin friedlich schlief, und ging auf leisen Sohlen davon. Einen derart friedlichen Nutzen seiner Ausbildung im Schleichen hätte er sich nicht vorstellen können. Als er weit genug entfernt war belastete Arec seine Füße wieder normal.

Er war noch nicht müde genug um den Schlaf zu suchen. Viel mehr hatte er gemerkt, wie seine Schnelligkeit und Beweglichkeit nachgelassen hatte, als er gegen die Dlureggs gekämpft hatte. Er ging noch etwas außerhalb des Lagers um auch niemanden zu stören. Leonar beobachtete sein gehen. Doch inzwischen hatte sich Arec daran gewöhnt ständig unter seinen Blicken zu stehen. Das war wohl so bei Lehrmeistern der Umbrichii. Er suchte sich einen, inzwischen umgefallenen und schon toten, Baum, atmete tief durch und zog sein Katana. Er musste trainieren. Schon bald darauf sprang er auf ihn zu und ließ seine Klinge darin versinken. Holz splitterte ab. Arec sprang zurück und wiederholte die Aktionen. Er musste besser werden. Der Feind hörte auch nicht auf und es werden noch mehr kommen, dass war sicher!
 
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Eleasar hatte es sich auf einem Felsvorsprung bequem gemacht und zeichnete mit seinem Zauberstab grün schimmernde Diagramme in die Luft: Magomathematische Gleichungen und komplexe dämonologisch-anatomische Schaubilder gaben sich die zweidimensionale Klinke in die Hand. Er brauchte keinen Schlaf, also tat er etwas sinnvolles und stellte eine gute Handvoll Theorien zu den dämonischen Einflüssen auf Arec auf auf.


Magistra Drachenschreck hatte sich gerade in ihre Privaträume begeben, als hinter noch jemand hereinschneite; um genau zu sein waren es sogar zwei Jemande: Professorin Lewkin - die den Schüler mit nur halb soviel Brutalität dreimal mehr Angst einjagte als sie - mit Felendiel - sie weigerte sich strikt, den Elfen auch nur gedanklich als Magister uns somit Gleichgestellten zu bezeichnen - im Schlepptau.
"Einen schönen guten Abend, Möba. Der Hochmeister hat eine Aufgabe für euch."
Nach einer Viertelstunde aufmerksamen Lauschens grinste die Zwergin, was kein schöner Anblick war: Ihre gelblichen Zähne disharmonierten hervorragend mit dem generell eher unschönen Gesicht, und das verfilzte weiße Haar unter dem schäbigen schwarzen Schlapphut tat sein übriges, um Magister Blutbach einen angeekelten Ausdruck auf das hübsche Gesicht zu zaubern.

Weitere Fünf Minuten später stand das ungleiche Paar bereits vor einer schimmernden, nachtblauen Pforte, von der kürzlich zur Archomaga beförderten Ariana Schattenhand geöffnet, die wie üblich mit abwesendem Gesichtsausdruck Dimensionsgleichungen überschlug.
"Na, dann wollen wir mal. Mich juckt es schon seit Wochen, Domorog ein paar Kohlköpfe abreißen zu lassen.."
Felendiel schwieg mit verzücktem Grinsen. In Gedanken war er bereits bei einer beispiellosen Choreographie aus Blutspritzern und Schreien angelangt.

Als sich das Portal zwei Stunden später wieder schloss - Magistra Drachenschreck hatte es sich nicht nehmen lassen, all ihre Lieblingsgolems mitzunehmen, etwa fünfzig an der Zahl, die alle in verschiedenen Kellern und Besenkammern untergebracht waren, drei sogar auf dem Dachstuhl - waren die Paladine schon fast in Sichtweite.
Felendiel geistesabwesend mit ihrer knotigen Faust gegen das Scheinbein schlagend, um ihn daran zu hindern, ein halbes dutzend Meteore aus ihrer Umlaufbahn und auf die Köpfe der Paladine zu befördern, beorderte Möba Tochter des Morix, die gefürchtete Drachentöterin, ihre Schöpfungen an verschiedene, taktisch günstige Positionen innerhalb einer schmalen Schlucht, die der Trupp auf jeden Fall passieren musste und bereitete ein paar kleine Beschwörungen vor. Das würde Spass machen.
 
Idril blickte über die Schulter, als Arec das Lager verließ. Sie sah noch einmal in die Flammen zurück, dann stand sie leise auf und ging hinterher. Auch sie sah den Blick des Schattenmagus. Arec trainierte. Sie näherte sich ihm. Sein Katana hatte gerade wieder den Baum getroffen und steckte im Stamm. Idril sah, wie er einen Augenblick mit gesenktem Kopf so verharrte.
An was er wohl gerade denken mochte? Er konzentrierte sich schon wieder und zog es heraus, als er ihre Hand auf den seinen den Griff umklammerten fühlte. Er blickte zur Seite und sah in zwei dunkle Elfenaugen. Idril. Sie sagte nicht ein Wort und auch Arec sagte nichts. Verblüfft, fragend und stillschweigend stand er da. Dann sah er, was sie tat. Sie öffnete den Griff seiner Hände am Katana und schaute sie sich an. Verletzt waren sie und verkrustet. Es veranlasste ihn dazu, mit der Rechten sein Katana wegzustecken, während er Idril beobachtete, wie sie seine Hand begutachtete. Dann sah sie ihm erneut in die Augen. Er wollte zuerst etwas sagen, doch auch er schwieg, als sie ihn sanft mit sich zum Bach zog. Arec folgte.

Beide knieten am Kiesbett einer flacheren Bachstelle nieder. Idril legte seine linke Hand in ihren Schoß und schöpfte etwas Wasser mit einem herausgezogenen Tuch aus dem Gürtelinneren. Kalt träufelte es auf die verklebte Wunde, benetzte Blut und Dreck und lösten ihn heraus. Arec beobachtete sie, wie sie dabei war seine Wunden zu reinigen. Zuerst die der einen, dann die Wunden der anderen Hand. Was ihr wohl gerade durch den Kopf gehen mochte? Rot verfärbte sich das Wasser, als sie immer wieder das nasse Tuch ausspülte und es erneut sacht auf die Hände tupfte. Eine ganze Zeit lang später zog sie einige Verbände aus einer kleinen Gürteltasche und legte einige Heilkräuter hinein. Mit den so präparierten Verbänden, umwickelte sie Arecs Hände. Er wollte sie schon zurückziehen, doch Idril hielt sie sanft fest und sah ihn fast zärtlich an.
„Ich würde ja Heilmagie anwenden, doch ich fürchte ihr mögt das nicht sonderlich gerne...“
Arec sah sie an. Es war das erste Mal, dass sie wieder etwas zu ihm sagte, seit er von seinem Vater aufwachte. Doch was sollte er nun darauf antworten? Er beschloss zu schweigen, nickte nur und Idril schien das sehr angenehm zu sein. Als sie fertig war und den letzten Knoten verstaut hatte, besah sich Arec seine Hände. Damit konnte er unmöglich weiter trainieren, ohne ihr Werk zu zerstören. Er seufzte leicht. Idril lächelte ihn an.
„Vertrauen, bedeutet auch ... Schlaf und ausruhen.“
Arec weitete einen Augenblick die Augen. Hatte sie ihn etwa belauscht? Nein, er hatte wohl laut und deutlich gesprochen. Er wollte gerade etwas sagen, doch Idril sagte nur „Kommt!“ und er verschloss wieder seinen geöffneten Mund, als er in ihr freundliches Gesicht sah.
Sie stand auf und Arec tat es ihr gleich. Sie nahm ihn bei der Hand und führte ihn zurück zum Feuer. Am Feuer vorbei zu Larale. Gisal blickte erneut auf und spitzte die Ohren. Sie strich ihm liebevoll über den Kopf und stubste sacht sein Näschen mit dem Finger an. Verblüfft fuhr er sofort mit einem seiner Pfötchen darüber und schaute erneut zu ihr.

Arec setzte sich unterhalb eines Stumpfes direkt neben Larales moosbewachsenes Kopfkissen und Idril setzte sich vor ihn, sodass sie ihren Rücken an seine Brust anlehnen konnte, während Larales Körper direkt neben ihr lag. Sie zog den Mantel wie eine Decke um sich und war darauf schon bald in Arecs Armen eingeschlafen. Gisal kuschelte sich nun zwischen den beiden Frauen ein. Arecs Wunden hätten nun die ganze Nacht Zeit, abzuheilen und er selbst die nötige Ruhe um wieder zu Kräften zu kommen und sich für den weiteren Weg zu schonen. Etwas, was auch er dringend brauchte und Idril hatte auf sehr sanfte Weise dafür gesorgt, dass er sie auch einhielt. Ebenso wie sie selbst und so, wie es ihnen Larale vormachte.
Auch Feinde schlafen und ruhen.
Und so hielten diejenigen Wache, die keinen Schlaf benötigten, diejenigen, die Schlaf brauchten kamen allmählich zur Ruhe und so zog die Nacht ins Tal und der Mond am Himmel vorwärts und beschien die friedliche verdiente Pause, in der Freund, sowie Feind einfach friedlich schliefen.
 
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Nun gut. Jetzt müssen wir uns alle konzentrieren. Stellt euch vor wo die Gruppe zuletzt war und fokussiert euren Gedanken.

Shara konzentrierte sich. Sie musste es schaffen Sophie, Skye, Haldamir und sich selbst zu teleportieren. Ein Radius von… vielleicht 3 Metern würde genügen. Konzentration! Das war hierbei das A und O. Wenn auch nur einer sich nicht willentlich zeigen könnte es passieren dass einer zurückbleiben müsste.

Sie fokussierte ihre Gedanken und stellte ihre Gefühle ein, soweit sie es konnte. Die Magie stieß an ihre Barriere und wartete bereits darauf eingelassen zu werden. Ein letzter Gedanke an alles was schief gehen konnte, ein letzter Gedanke an das was sie erreichen wollten und sie öffnete die Barrieren. Die Magie begann zu strömen und das Feld breitete sich aus. 1 Meter. Die Magie floss aus und stabilisierte sich. 2 Meter. Das funktionierte wirklich gut. 3 Meter. Das Feld schien komplett. Jetzt die Verbindung zum Ziel herstellen. Doch die Magie begann zu wanken, scheinbar durch den Kontakt zu der Magie des Schattenpfades, dennoch kein wirklicher Grund zur Sorge. Die Verknüpfung war gesetzt. Jetzt musste dort noch die Plattform gebildet werden, genau wie hier. Die schwankende Magie wurde immer schwerer zu kontrollieren.

Was ist mit Shara?“ fragte Skye Haldamir. Ihr fiel auf dass ihr Gesicht ein verkrampftes Aussehen angenommen hatte, als ob sie schwer zu kämpfen hatte. Haldamir sah besorgt aus, Skye etwas verängstigt, ihre Leben in die Hände der Magierin gelegt zu haben. Sie konnten aber von Shara ausgehend den Boden in einem Umkreis von etwa 3 Metern glitzernd leuchten sehen.
Shara hatte nun reichlich Probleme die Magie durch den Kanal auf das Ziel zu lenken. Es war sehr schwierig die Konzentration zu halten und gleichzeitig auch die Angst vor dem Fehlschlag zu unterdrücken.

Geschafft! Die 3 Meter waren gesetzt. Jetzt musste die Teleportation vollzogen werden. Es war auf eine Distanz ohne Blickkontakt und willentlich viel schwerer als bei ihrer letzten unwillentlichen Teleportation.

So es geht los“ sagte Shara unter einer gewaltigen Anstrengung. Sie öffnete den Kanal der Magie und sie begann sie alle zu umfassen. Doch ihre Barrieren die sie geschaffen hatte hielten nicht. Die Magische Masse wurde immer größer und da der Vorgang schon eingeleitet wurde konnte Shara es nicht mehr aufhalten. Der Zielort und die Feldgröße verschob sich proportional zu der Magie.

Nein!“ rief Shara.

Und es war passiert. Alle drei wurden durch den magischen Sog gezogen und sprangen zu der nun völlig verrückten Verknüpfung.

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Am Ziel lagen alle drei auf dem Boden.

Benommen und erschöpft wagte es Shara dennoch als Erste ihre Augen zu öffnen und sich hochzudrücken.

<Es hätte schlimmer kommen können> dachte Shara.

Sie waren anscheinend auf einer Lichtung gelandet. Doch schien dieser Ort sich in genauen Gegensatz zu dem Schattenpfad zu verhalten. Es war eine grüne Wiese und die Sonne schien. Shara wurde in den ersten Sekunden geblendet und musste ihre Augen zusammenkneifen. Doch sie gewöhnte sich schnell an das Licht.

Sie schaute sich um nach Ihren Gefährten. Haldamir. Skye. Beide waren gut angekommen. Und dort war Sophie. Sie lag flach auf dem Boden, doch auch sie hatte die Augen geöffnet.

Sie wurden an einen völlig fremden Ort teleportiert. Dies konnte sogar eine andere Dimension sein. Was ein Glück das sie sie nicht in eine Wand oder unter Wasser teleportiert hatte. Wie konnte sie nur diesen Vorschlag machen, an einem Ort wie dem Schattenpfad einen solchen zauber wirken zu wollen. Und zu allem Überfluss wusste sie nicht wie groß die Feldgröße gewesen war. Sie hätte ganze Quadratkilometer teleportieren können! Gegen ihren Willen! Welche Schrecken hatte sie wohl mitgenommen?

Was habe ich nur getan?
 
Nymphen gab es vielen verschiedenen Arten und Formen,und jede untermalte ähnlich wie die vielen Götter der Völker des Daseins einen gewissen Aspekt der Natur.Dryaden,Hyaden,Oreaden und viele weitere,die die scheinbar unendliche Liste weiterführten.Diesen Geschöpfen wurden Reize und Schönheit zugesprochen,den kein männliches Wesen widerstehen könnte;oftmals verfielen gar weibliche Wesen ihrer bezaubernd lockenden Aura.Ausnahmen bestätigten dennoch auch hier die Regel,war der Schattenmagus doch selbst ein Beispiel für Immunität gegen derlei Verlockungen.Nicht das ihm das atemberaubende Erscheinungsbild der jungen Frau entschlichen war,einem kleine Insekt gleich,welches man nicht wahrnahm.Es interessierte ihn schlichtweg nicht auf die eigentlich geforderte Art und Weise;vielmehr hatte er rein,nun wissenschaftliches Auge auf sie geworfen.Sein Schüler hingegen schien sich wahrhaft an ihr zu ergötzen;doch auch Idril schien seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.Ein wahrer Fall von Damoklesität;Leon schmunzelte.Alt,ja er kam sich wie ein alter Mann vor,der über die Fehler und Tugenden der Jugend lachte,obwohl er selbst Teil dessen war.
Als Lehrmeister hatte er Verantwortung,zumal es um Schattenmagie ging und nicht um das erlernen banaler Dinge wie etwas Lesen oder Schreiben.Fehler bedeuteten hier nicht,dass man ein Buch nicht verstand,sondern meist den Verlust der eigenen Seele.Wie ein schmaler Pfad,der sich einen hohen Berg empor schlengelte;oben angekommen war man der König der Welt;andererseits führte jeder falsche Schritt direkt in den Abgrund.Risiko?Natürlich war es ein Spiel mit dem Feuer und Verbrennungen würde es immer geben;die Kunst lag darin nicht gänzlich in Flammen aufzugehen,sondern mit jeder kleinen Brandwunde widerstandsfähiger zu werden.Das erforderte jedoch hartes Training und diszipliniertes Verhalten;doch mit der richtigen Einstellung und dem nötigen Talent,könnte es auch ein NichtUmbrichii durchaus bis zum KrähenMaskenRitual bringen und sich somit den Respekt eines ganzen Volkes verdienen,sah man davon ab das dies Volk nicht mehr existierte,so handlete es sich dabei doch um eine wahrhaft ehrende Angelegenheit.

Leons Blick schweifte über die Gruppe;die meisten schliefen oder ruhten zumindestens,wenige wie er bedarften keinem Schlafe und betrieben stille Selbstbeschäftigung.Im Mondlicht hatte der Schattenpfad nun auch für die anderen ein harmonisches Gewand angelegt,das in seiner moosigen Art wie eine weiche Decke unter ihnen lag und sie wärmte.Nachtfalter umschwärtmen die Feuerstelle und hier und da waren einige Grillen zu hören,die,nach dem Gezirrpe zu urteilen, in den Randgräsern wohl muntere Feste feierten.
So hatte einer der schlimmsten Ort dieser Welt,eine idyllische Kehrtwende vollzogen und spendete ihnen nun Schutz und Ruhe.
Leon betrachtete die tiefen Kerben,die Arec Katana im robusten Holz hinterlassen hatte;eine wahrlich anmutige und gefährliche Waffe.Langsam glitt Leonar auf den Baum zu und seine Hände fuhren über die Verletzungen,die ihm der Drow hinzugefügt hatte.Schöne glatte Kanten,es musste sich um einen perfekten Wellenschliff handeln,ohne Frage ein wertvolles Schwert.Wann hatte er das letzte mal trainiert?Nun war es denn im eigentlichen nötig?Kämpferische Begegnungen hatte es im laufe seiner Reise genug gegeben;auch eine Art Training wie er sich selbst zugestand.Dennoch,die Zeit war günstig.Dunkelheit und anderen Dingen könnte er ohnehin nicht nachgehen.
Mit einem flattern wiegte sich seine Robe über einen kleine Busch in der Nähe und auch seine Maske gesellte sich beinahe geräuschlos zu ihr.Leon durchfuhr seine zerzottelte Mähne und strich sich einige Strähnen aus dem Gesicht.Seine feinen,beinahe zarten Züge wirkten im Licht des Mondes bedrohlich dämonisch.Er betrachtete seinen disziplinerten Körper,übersät mit Schriften und Zeichen in der Spache seiner Heimat.
Holz splitterte in alle Richtungen als sich seine Fäuste in die matte Rinde vergruben;langsam krachten sie herein;zum Warm werden.
Dann folgte eine unaufhörliche Abfolge von blitzschnellen Schlägen und Tritten,die dem Baum mehr als ein paar Schnitte zufügte.
Dem Magus ging auf,dass er solch simple Beschäftigungen durchaus vermisst hatte....
 
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Während die Gruppe am Feuer saß und sich an diesem wärmte oder in Geborgenheit schlief, war einer der Gefährten rastlos. Hin und her gerissen war Thorgrimm, er wusste nicht, ob es gut oder schlecht war, was er getan hatte. Er konnte es theoretisch gesehen rückgängig machen, weil es ja noch niemandem bekannt war, doch dies ließ sein Stolz nicht zu.
Ein Wirrwarr aus Stimmen herrschte in seinem Kopf und vereitelte, dass er sich seine Entscheidung nochmals genau durchdenken konnte. Zwei Parteien hatten die Stimmen gebildet, Pro und Contra.
Sie schrieen sich gegenseitig an und wollten ihrem jeweiligen Gegenüber deutlich machen, dass ihr Standpunkt der richtige sei. Dazwischen war der Zwerg, der klar denken wollte, aber keine Chance dazu hatte.
Er saß ein Stück entfernt von der Gruppe auf einem Stein, in seinen fahlgrauen Mantel gehüllt. Er versuchte seit geraumer Zeit einen Entschluss zu fassen, doch gelang es ihm einfach nicht. Er betastete unruhig den Griff einer der Großen Äxte;
Die Stimmen hatten ihr Maximum erreicht, in seinem Kopf tobte eine Schlacht, als ob zehntausend Soldaten darin unerbittert kämpfen würden, ein Schwall von Lärm, unmöglich war es eine einzelne Stimme herauszufiltern, geschweige denn mitten in diesem Durcheinander klar zu denken.
Plötzlich sprang er auf, riss die Axt unter seinem Mantel hervor und schleuderte sie, voll Zorn, in die Richtung eines nahe gelegenen Baumstumpfs.
Mit einem knirschenden Geräusch fuhr die große Axt in das Holz, welches zerbarst; er hatte sich entschieden, und befand, dass es richtig war, was er getan hatte, richtig für sich.
Wieder war er gelöst von Sorge und Ungewissheit und das wollte er seinen Gefährten mitteilen. Er machte sich auf zurück zum Lagerplatz am Feuer.
 
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Zohani hätte sich nicht träumen lassen, dass an einem Ort wie diesem doch so viel … Frieden herrschen konnte. Nichts schien die Gefährten bei ihrer Rast belästigen zu können. Tatsächlich fiel Zohani erst jetzt ein, dass sie sich bei der Platzwahl nicht viel Gedanken um mögliche Bedrohungen gemacht hatten. Doch dazu würden ja einige von ihnen wachen.

Sie fühlte sich trotz all ihrer Verwirrung auf gewisse Weise geborgen. Aus halb herabgesunkenen Lidern betrachtete sie den Dunkelelfen Arec, Idril, Larale, Leonar, Eleasar, den Lich. Während sie die beiden Dunmer betrachtete, konnte sie ein weiteres Mal nur verwundert sein. Dunmer, die allgemein eher für ihre scheinbare Kaltzügigkeit und wohl verborgene Eleganz bekannt waren, verhielten sich, den beiden nach zu urteilen, vermutlich durchaus menschlicher als man es von manchen Vertretern jene r in diesen Landen vorherrschenden Rasse glauben mochte. Dennoch haftete ihnen auf Schritt und Tritt jener leise Hauch der Eleganz an, wie es bei den Elfen allgemein der Fall war. Idril lag geborgen in den Armen Arecs, während Zohani sich an den Kampf zwischen den beiden erinnerte, an ihren gemeinsamen Ritt, ihre Schweigsamkeit zueinander und all den Rest. Dafür, dass sie ein so langes Leben haben, können sie sich schnell verändern.
Sie bedachte die beiden an Larales Seite Schlafenden mit einem inneren Lächeln und nahm dann einen letzten Schluck aus dem mit kühlem Wasser gefüllten Flachmann.

„Zohani … jetzt schlaf endlich. Du kannst doch nicht ewig so rumschaukeln.“ Sanft drang Milianras Stimme an ihr Ohr, welche an ihrer Brust lehnte. Sie bemerkte, dass sie angefangen hatte zu summen. Es war ein Schlaflied. Aus ihrer Heimat …
Wie lange hatte sie ihre Heimat nicht mehr gesehen? Wie konnte sie sich plötzlich wieder an dieses Kinderlied erinnern? All die Zeit, die sie gereist war, hatte sie keine einzige Strophe von daheim gesungen, sodass sie es langsam vergessen hatte.
„Aber hör bitte nicht auf zu singen.“ Die Elfe lehnte sich erneut zurück und schloss die Augen. Zohani lächelte, tat es ihr gleich und strich ihrer Freundin gedankenverloren durch das Haar. Die Wärme und Nähe des Feuers schlich sich langsam in ihren Körper und entspannte sie ganz und gar.

„Und wenn du das Lichtlein brennen siehst, zög're nicht und eile hin, schließ leis' die Tür und fühle dich, als sei‘s nie falsch gewesen. Denn wo ist es schöner zu sein? Sag es mir, wo sonst als daheim? Hmm hmm, hmm hmm, hmm hmm.“

Und wo war daheim? War es nicht dort, wo man sich am wohlsten fühlte? Unschlüssig darüber, trieb sie so dahin, halb im Schlaf versunken. Diese Nacht sollte sie der Schmerz verschonen.
 
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Sie war ruhig, schlief tief.
Sie träumte von fernen Erinnerungen von jenen Tagen als sie wirklich frei war.
In Theris war sie eine Gefangene gewesen, sie musste bei den Ratstagungen erscheinen, lernen wie man sich benahm, wie man eine Prinzessin war.
Sie war behandelt worden wie ein zarter Vogel in einem goldenen Käfig.
Je mehr sie versucht hatte auszubrechen desto strenger wurde sie bewacht, ein ewiger Teufelskreis den sie erst mit 100 Sommern durchbrechen konnte.
Ihren Vater hatte sie selten gesehen, meist nur während den Ratssitzungen.
Viele Tage hatte sie damit verbracht durch die endlosen aus schwarzem Marmor bestehenden Hallen zu gehen, deren Wände mit Gold und Rubinen verziert waren. Auf und ab wie ein Löwe im Käfig.
Die einzige Abwechslung war das Bogen schießen gewesen, in einem eingezäunten Garten wohlbemerkt.
So wurde sie bis zu ihrem 100 Sommer behandelt, dann brach sie immer mehr aus.
Sie ging in die Wälder, besuchte die Nymphen, spielte mit den anderen Kindern, immer wissend das sie so gerne eines von ihnen gewesen wäre, statt Tochter des Königs und damit ewige Gefangene.
So konnte sie sich nur an wenige Tage erinnern an denen sie sich frei gefühlt hatte.

Einer von ihnen war als sie mit Malera einer Frostdrachin des Nordens, welche jeden Winter im Flammenreich verbrachte, um die Wette geritten war. Sie waren über weite Ebenen gerannt, sie hatte den Wind in den Haaren gespürt, den Geruch der Freiheit hatte sie in der Nase gehabt.
Wie schnell Salria (ihre Stute) gerannt war fast so als könne sie fliegen, Gras war ihr ins Gesicht geschleudert worden, doch sie hatte es nicht bemerkt.
Es war ein wundervoller Ritt gewesen, die Drachin war neben ihr geflogen, sie hatte den Luftzug ihrer Schwingen gespürt, die sich hoben und senkten.
Sie(Ihre Stute+sie) waren durch eine Schlucht gehetzt und hatten einen Hügel erklommen.
Die Drachin hatte natürlich mit einem Grinsen im Gesicht auf sie gewartet, zum Scherz hatte sie die Augen geschlossen. Ihre riesigen Schwingen hatte sie an ihren Körper angelehnt.
Larale hatte sich ins Gras geschmissen und gelacht.
„Nächstes Mal gewinne ich.“

Hatte sie prophezeit

„Das glaub ich dir.“

Die Drachin zwinkerte und legte den Kopf schief.

„Ich wünschte ich könnte auch fliegen und all dem entfliehen.“ Larale seufzte und sah zum Himmel auf, zählte die Wolken.

„Das ist genau der Grund warum ich glücklich bin ein Drache zu sein.“

Larale entging der stichelnde Ton in ihrer Stimme nicht.

„Besonders einfühlsam bist du nicht.“

„Warum sollte ich?“ Larale viel keine Antwort ein die sie hätte geben können also schwieg sie lieber. Die Drachin erhob sich und streckte die Flügel „Möchtest du fliegen?“ Erwartungsvoll blickten ihre grauen Augen Larale an.

„Du meinst……auf dir?“ sie erwägte die Möglichkeit, sehr zum Protest von Gisal.
„Auf wem sonst auf einem Vogel?“ Aus ihrer Kehle drang ein belustiges Lachen.
„So eine Chance bekommst du nie wieder, nicht jeder Drache ist so nett wie ich.“ Die Drachin hatte die Flügel wieder eingezogen, und grinste. „Ja natürlich ich vergaß, du bist ja die leibliche Nettigkeit.“ Larale erhob sich mit einem Grinsen und flüsterte der Stute etwas ins Ohr, welche daraufhin zurück Richtung Theris marschierte.
Die Sonne war schon fast hinterm Ozean verschwunden und die ersten Sterne erhellten den Himmel als Larale auf den Rücken der Drachin kletterte….
 
Arec saß an den Baum gelehnt. Er wusste nicht so recht was er von Idrils Verhalten denken sollte. Sie schlief in seinen Armen, den Kopf an seine Brust gelehnt. Ob sie der zerschlissene Ketten- und Lederpanzer nicht störte? Er brauchte dringend eine neue Rüstung. Seine jetzige war noch aus der Schmiedekunst der Drow hervorgegangen wie sein Katana. Es war eine Sonderform die in der Sprache der Menschen "Schnittlied Katana" hieß. Der Name kam von den Geräuschen des Luft welche im Waffenstil der Drow eine Art Melodie, und schließlich bei den ganz perfektionierten Drow, ganze Lieder entstehen lässt, wenn man damit zuschlägt. Er sah auf die schlafende Larale. Sie lag da, vollkommen friedlich. Vorsichtig streichelte er ihr mit den verbundenen Händen über ihren Kopf. Ihre Haare fühlten sich so zart an, als würde Seide durch seine Finger fließen.
Nein, er würde hier keine Ruhe finden. Wie tief der Schlaf von Idril wohl war? Schließlich war sie vollkommen kaputt und erschöpft. Arec ließ es drauf ankommen. Vorsichtig schob er seine Hände zwischen ihren Rücken und seine Brust, drückte sie behutsam von sich weg um aufstehen zu können. Dann lehnte er sie wieder an dein Baum und zog mit viel Geschick, langsam seine Hände wieder heraus. Der Dunmer seufzte. Er sah auf seine Hände. Was war nur los mit Idril? Sie war gar nicht wie ein Weibchen ihres Volkes. Die Heilkräuter verrichteten sehr guten Dienst. Innerlich dankte er ihr für das Heilen seiner Wunden... seiner körperlichen Wunden. Innerlich zerriss ihn irgendetwas. Er wusste nicht was, aber es war da. Sein Blick richtete sich auf die beiden schlafenden Elfen. Es war ein Bild von Stille und Friedlichkeit. Beide doch so verschieden, sowohl vom Volk, als auch vom Charakter und doch im Ursprung aus einem Volk hervorgegangen, aus einem Wesen sogar, wie er.

Arecs Gehör erfasste das splitternde Holz. Er drehte sich zur Quelle und entdeckte eine Runenaxt die tief darin steckte. Er verfolgte die Flugrichtung und blieb mit seinen purpurnen Augen an Thor hängen der aus sie zu zukommen schien. Er hatte wohl auch innerliche Kämpfe zu überstehen. Wieder wurde ihm klar, wie wenig er über andere Völker wusste, was die "Lehren" der Drow ihnen über diese sagte.

"WAS GUCKST DU SO? MACH; DASS DU WIEDER WEG KOMMST! DU HAST ZU TRAINIREN!!! GEH ZU DEM SCHATTENMENSCHEN!

"Was.. wer?"

"HAST`S DU`S IMMERNOCH NICHT KAPIERT? HERR GOTT, DU BIST EIN AUSGESPROCHEN DÄMLICHES EXEMPLAR VON DROW!!!"

Arec sah sich um, konnte aber niemanden entdecken. Aber dieses Stimme in seinem Kopf . Seine Augen verfolgten aufmerksam die kleinsten Bewegungen. Seine Hand zuckte, als wolle sie schützend an seine Waffen greifen. Wo bist du ?... ich finde dich schon...

"WENN DU SO WEITERSUCHST BESTIMMT NICHT!"

Seine Augen wurden groß. Es kann meine Gedanken lesen!!!! Bei Lloth!!

"WIE WAR ES MÖGLICH; DASS DU NOCH LEBST? NORMALERWEISE TÖTEN WIR ALLES WAS ZU BLÖD IST. DA HABEN DIE DROW NOCH NIE LANGE GEZÖGERT."

"Die Drow.... du kennst...." Du bist in meinem Kopf... "

NEIN MEIN GOTT, JETZT HAT ER´S!!! LLOTH SEI GEPRIESEN." Aber wer bist du?

Die Stimme in seinem Kopf lachte psychopatisch. "DAS WEIßT DU NICHT? ICH ... BIN .... DU!!!!"

Arec erschrak. Er kämpfte um Luft und stolperte zurück. An einer Wurzel und etwas Moos rutschte er aus und fiel auf seinen Hosenboden. Du ... bist... aber was willst du von mir?... Hallo.... "Wo bist du?" Keine Antwort. Jetzt war sich Arec sicher, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Er suchte nach einer Antwort. Sah sich hilfesuchend um. Seine Atmung war immer noch heftiger, sein Puls raste noch immer. Was sollte er nun tun?
 
Zu erschöpft. Idrils Körper war einfach zu erschöpft, als das sie die Bewegungen von Arec oder von irgendjemand anderem hätte wahrnehmen können. Zu kräftezehrend war die Reise bislang gewesen. Idril schlief augenscheinlich. Sie schlief für die anderen tief und fest. Flach atmend und einer Toten gleich. Doch langsam pulsierte das Gift durch ihren Körper. Raubte ständig Kraft und Geschick, mischte sich unaufhaltsam mehr und mehr mit dem Blut. Bemächtigte sich der Muskeln, Sehnen und hinterließ langsam eine Leere. Idrils Körper kühlte innerlich aus und nicht nur innerlich, auch äußerlich war sie einer Toten gleich. Eisig kalt und leblos. Mit geschlossenen Augen und einer derart langsamen Atmung und Puls, dass man wirklich dreimal fühlen musste, um überhaupt etwas festzustellen. Dennoch blieben Idrils Gliedmaßen weich und biegsam. Ja, das Gift in ihr hatte seinen Zenit überschritten. Idrils Körper reagierte vorerst mit einem Schockzustand. Von diesem Schlaf, würde sie vorerst nicht mehr erwachen. Eine Schutzmaßnahme, denn alles in Idrils Körper verlangsamte sich, um noch genügend versorgt zu werden. Herz und Lunge, der Blutkreislauf verlangsamte sich, Muskeln und Sehnen erkalteten. Ebenso wurde die Haut eisig kalt. Ihre Augen glasig und starr. Ihr Geist verfiel in eine Art surrealen Traum, während ihr Körper in jener komaähnlichen Starre verweilte. Unbemerkt. Kämpfend. Ihr ganzer Körper wehrte sich mit all seiner Kraft gegen dieses Gift. Ein hoffnungsloses Unterfangen.

Und so entglitt Idril immer mehr und mehr den weltlichen Belangen und sank in einen Ozean hinunter in dem weder Licht, Zwielicht, oder Schatten, noch Realität eine Rolle spielten. Immer tiefer glitt ihr Bewusstsein in die Dunkelheit der Tiefen, wie in einem Ozean. Immer weiter schwindend und das immer kleiner werdende Licht der Oberfläche, fest im Blick. Zu entkräftet, um wieder hinauf zu paddeln. Schwerelos, lautlos und unbemerkt sinkend. Keiner konnte helfen. Nicht ein einziger. Bis auf ... sie. Die Stimme. Doch sie war ungehört ... noch. Noch.
 
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Gisal saß vor ihr, und zitterte vor Angst. Sie saß zwischen 2 Zacken der Drachin, deren Schuppen sich sanft an ihre Beine drückten.
Die Drachin entfaltete ihre Schwingen, welche im Licht der Sonne saphirblau schimmerten.
Larale klammerte sich an die Zacke vor ihr.
Sie hatte Angst, natürlich würde sie das nie zugeben, aber sie hatte noch nie von einer Elfe gehört welche auf einem Drachen geflogen war.
Sie blickte in Richtung Theris, dessen gläserne Türme das Licht bis hierher in lange Bahnen brachen. Die Drachin stieß sich mit einem unerwarteten Sprung vom Boden ab, und stürzte den Hügel hinunter.
Kurz bevor sie auf den Boden aufgestoßen wäre, schlug sie mit den Flügeln.
Deren Spitzen kitzelten sanft die Blumen der Ebene. Mit kräftigen Flügelschlägen stiegen sie höher, immer höher.
Die Sonne war mittlerweile verschwunden und der Mond ging auf.
Das letzte Abendlicht verschwand als Malera den Kurs änderte und auf den Ozean zuhielt. Sie ließ sich fallen um gleich darauf wieder nach oben zu fliegen.
Sie flog eine Art Tanz, drehte wunderbare Rollen und immer wieder ging sie in den Sturzflug über, um knapp vor dem Boden zu wenden und nach oben zu fliegen. Sie drehte sich ein par Mal und flog einen Looping, wahrscheinlich um Larale zu ärgern, und hielt dann im Sturzflug auf den Ozean zu.
Sie schlug abermals mit den Flügeln, flog aber nicht wieder nach oben. Stattdessen glitt sie die Flügelspitzen im Wasser über das endlose Meer. „Du willst mich ärgern, gibs zu du weißt wie gefährlich Wasser für mich ist.“ Ihre Stimme klang nicht besonders überzeugend zu groß war ihre Freude.
Die Drachin antwortete nicht sondern stieg wieder auf.
Als das Morgengrauen begann lag Larale völlig erschöpft auf dem Hügel.
Sie sang und die Drachin sang mit ihr, ein magisches Lied ein unendlicher Zauber, an diesem Tag hatte die Drachin ihr die Kraft, die Magie der Melodie gezeigt, es war einer vielleicht sogar der schönste Tag ihres Lebens gewesen.


Sie glitt durch die Ebenen des Bewusstseins, alles regenerierte sich, nach der langen Reise, sie brauchte nicht viel Schlaf bald schon würde sie aufwachen und so erholt sein als hätte sie Wochen geschlafen.
Dies beunruhigte sie, normal war das nicht, aber im Moment kümmerte sie das nicht.
Sie glitt durch dutzende Bilder, tauchte immer weiter in die Bewusstseinsebenen.
Sie gelangte an den Punkt der Linien.
Alle waren sie wunderschön anzusehen, sie berührte eine nach der anderen und ließ Bilder sie durchfluten, doch als sie Idrils Band berührte wurde sie in die Erinnerungsebenen zurückgeschleudert.
Das war alles andere als normal, doch noch brauchte ihr Körper Schlaf, noch konnte sie nicht erwachen, dass alles verarbeiten, und so sie tief und fest.
 
Mit einer Hand nach etwas Erhöhtem suchend, arbeitete sich Arec wieder nach oben. Er wurde wieder Herr seiner Sinne. Der Schreck ließ nach. Er griff nach etwas Holzartigem über sich und konnte sich hoch ziehen. Der Nachtläufer schluckte. Seine Gedanken suchte fieberhaft nach einer Lösung für dieses "Problem". Es musste etwas passiert ein mit ihm, als er im Schattenreich war. Welche Kräfte waren hier am Werk? Arec verstand es nicht. Er putzte sich die Hände vorsichtig ab. Die Verbände waren von dem Holz etwas schmutzig geworden, ein wenig der Heilkräuter lugte darunter hervor. „Ich würde ja Heilmagie anwenden, doch ich fürchte ihr mögt das nicht sonderlich gerne...“ Arec musste lächeln, als er an diese Worte dachte. Vertrauen bedeute auch Schlaf...? Wiederholte er in Gedanken. Seine Stirn rumzelte sich. Arec verstand dieses Worte nicht. Er würde Idril bei Gelegenheit danach fragen. Idril? Sein Blick fiel auf sie, dort immer noch schlafend. Sie sah etwas seltsam aus. Er ging zu ihr und hockte sich vor sie hin. "Idril", flüsterte er ganz leise, "ist alles in Ord.." Seine Finger berührten leicht ihre Haut. Arec zog mit einmal scharf Luft ein. Wieder schüttete sein Puls Adrenalin aus. Sie war eiskalt. "Idril, was ist los mit euch?" Er sprach nun schon normal. Keine Reaktion von ihr. Nicht mal das atmen konnte er wirklich ausmachen. Idril?... Hey, Idril.. IDRIL!" Arec hatte Angst bekommen. Seine Hände gruben sich nun unter ihre Haare an ihre Wange. Auch dieses war wie zu Eis erstarrt. Ihre Gelenke uns Muskeln bewegten sich. Es war keine Totenstarre. Eine Sekunde beruhigte das Arec, da sie noch am Leben war nur um von einer neuen Welle der Sorge überschüttet zu werden, weil er nicht wusste was mit ihr los war. Er konnte sie nicht aufwecken. Eine Entscheidung musste her. JETZT! Es ging um das Leben eines Drow. Niemals wird ein Drow sterben, wenn ein Nachtläufer in der Nähe ist.... nicht Idril. Es war keine Zeit mehr für übertriebene Zärtlichkeiten. Er schnappte sie an Rücken und Kniekehlen und stand auf, lief zum Feuer. "Gib nicht auf abbil, nicht jetzt!" er legte sie dicht ans Feuer. Seine Wärme drang nun recht viel an seine Haut, schenkte Wärme, doch würde es auch bis zu Idril kommen? Egal, jedenfalls wird ihr Körper von außen gewärmt. Das alleine war schon mal viel Wert. Er blieb neben ihr hocken, kontrollierte einige Körperfunktionen nach Kriegerart. Er war kein Heiler. Doch niemals würde er sie hier sterben lassen! Das kam nicht in Frage. Vorsichtig tastete er Puls und Atmung ab. beugte sich bis auf wenige Millimeter über sie. Er war ihr wohl noch nie so Nahe. Die feinen Elfenzüge zeichneten sich in seinem Blick ab. Idril war eigentlich eine recht schöne Drow, doch für einen Dunmer mag es verständlicher weise schöner wirken, als für andere. Zumal sich die meisten Völker nicht die Mühe machten Drow auf Nähe oder Schönheit zu betrachten. Sondern lieber mit Forken, Äxten und Schwertern nach ihnen stachen oder Pfeile auf sie niederprasseln ließen. "Idril,... bleib hier, bei uns. ... bei mir“ Er fühlte nach ihrer Hand. Die Kälter dessen verwunderte ihn gar nicht mehr. er zog sie nach oben zu sich und nahem sie in Beide Hände. Nebenbei merkte Arec, dass er sich gar keine Gedanken mehr um die Stimme in seinem Kopf machte. Dieser Dämon war für´s erste verjagt. Was ist nun zu tun? Es war Arec so ziemlich egal wen er nun schon aufgeweckt hatte, es hatte weniger Priorität als das Leben von Idril. Er brauchte Hilfe.... höhere Hilfe. Arec seufzte. Er wusste was das nun bedeutete. Doch er hatte keine Wahl, er hat sich schon soweit von Lloth abgewendet. Nun tat er einen weiteren Schritt. Er sprach ein Gebet der Drow... ein Gebet nach Hilfe. Doch nicht an Lloth... sondern an Idrils Göttin, an Elisatraee....

Er kniete sich vor sie hin. legte beide Hände auf ihren schlafenden Körper. Ein trügerisches Bild des Friedens entstand. Ein Bild wofür er keine Zeit hatte, zumal es ehe nur Schein war. Arec atmete einmal tief durch., Dann nahm er ihren Kopf behutsam in beide Hände. Beugte sich über sie und hob ihn etwas hoch. Seine Strähnen hingen nach unten. Schließlich spürte er ihre kalte Stirn an seiner. Arec schloss die Augen... und sprach laut, vor sich hin.


" nint Quar'valshar belbau nint z'ress
plynn ilta naut d'usst,
belbal nint lil sseren lil dro,
rath xuil jal oloth.

Elisatraee vel'xundussa dossta dalharil,
belbau nint d’ faer
ukt oltan ilta ultrinnan a nindolen melee
plynn ilta rath wun mindel ssussun

Elisatraee Quar'valsharess mindel ssussun
usstan ornin dossta xxizz
ussta faerl luth zhah whol Idril Alcarin
plynn del usst ulu nint belbau.

ukt oltan usst orn obsul ulu dost nint lil colbauth
Idril usstan luth dosstan, ussta belbau dos usst xukuth
doer rath z'hin col naut usst.
ussa ukt a dos.

nint Quar'valshar belbau nint z'ress
plynn ilta naut d'usst,
belbal nint lil sseren lil dro,
rath xuil jal oloth. "


[Ihr Götter gebt ihr Kraft,
nehmt sie nicht von mir,
Schenkt ihr die Wärme des Lebens,
Zurück mit allen Dunkelheit.

Elisatraee, beschütze deine Tochter,
Gib ihr von deiner Macht,
Lass sie triumphieren bei diesem Kampf,
Hole sie zurück ins Licht.

Elisatraee, Göttin des Licht,
ich erbitte deine Hilfe,
Meine Gebete gelten Idril Alcarin
Nimm von mir um ihr zu geben

Lass meinen Glauben zu dir ihr den Pfad öffnen,
Idril ich rufe dich, ich reiche dir meine Herz,
Komm zurück, verlass mich nicht.
Ich bin bei dir.

Ihr Götter gebt ihr Kraft,
nehmt sie nicht von mir,
Schenkt ihr die Wärme des Lebens,
Zurück mit allen Dunkelheit.]


Er hatte die Augen fest geschlossen. Seine Stimme zitterte schon fast deutlich. Einige Tränen tropften heraus und fielen auf Idrils kalte Augenlider.
 
Milianra schlug die Augen auf. Sie war nicht mehr im Schattenpfad, nicht mehr bei den Gefährten. Obgkeich sie Zohani genau bei sich wusste, war sie nicht da, saß nirgends auf den sanft gewöblten Hügeln der Heidewiesen um die Elfe herum. "Wo bin ich?" fragte sie sich selbst und hatte den Gedanken offenbar laut ausgesprochen, denn er hallte seltsam über die Landschaft. "Du träumst." antwortete eine ihr unbekannte Stimme. "Ich träume?" dachte sie, und wieder waberten die Gedanken als deutlich gesprochene Worte über die Heide.
Milianra sah sich um, die Landschaft erinnerte sie an ihre Heimat. Ein bisschen, aber sie war es sicher nicht. Nirgends war jemand zu sehen, und doch musste der Ursprung der dieser irgendwo in der Umgebung liegen. Obwohl, wenn sie wirklich träumte? "Ich bin hier." bemerkte die Stimme aus Milianras Rücken. Als sie sich umdrehte, sah sie in die wissenden Augen eines gealterten aber jung gebliebenen schlanken Mannes mit schlohweißen Haaren, angetan in einer traditionellen Tunika der Hochelfen. Er war nicht makellos doch zweifelsohne schön und von einer Ausstrahlung, die Milianra dazu animinierte, sich vertrauensvoll an ihn zu schmiegen wie an einen Vater. Doch sie tat es nicht, hielt ihre Verwunderung sie doch noch zurück. Sie kannte das Gesicht nicht, obgleich es, ebenso wie die Landschaft, merkwürdige vertraut schien.
"Wer sind sie und..." "Was wollen sie?" beendete ihren Satz. Milianra zog die Brauen zusammen. "Nein, wie kommen sie in meinen Traum?" änderte sie ihren angestrebten Satz bockig. Der Mann lächelte geheimnisvoll und jeglichen Widerstand gegen seine Anwesenheit in ihr zu Staub zerfallen lassend. "Ich bin Maenas Lanlae." stellte der Mann sich vor. "Ich bin gekommen um dich zu unterrichten." Milianra zog die Brauen zusammen. Sie vertraute dem Mann, warum wusste sie nicht, dennoch war ihr Klar, das 'Lehrer der Kunst', so die menschliche Entsprechung seines Namens, wohl kaum seine wirkliche Bezeichnung war. Und eben das missfiel ihr. Er lächelte entschuldigend. Milianra wusste nicht, ob er ihr aufbegehren entschuldigte, oder damit für seine Vorstellung unter einem falschen Namen entschuldigte. Dieser Mann war verwirrend. Und er hatte ein schier unerschöpfliches Charisma. "Ich habe dich in diesen Traum geführt, um dir zu helfen." erklärte er schließlich und wanderte an Milianra vorbei durch das saftige grün. Sie beobachtete ihn, folgte ihm nach. "Helfen? Wobei?" fragte sie neugierig. "Du hast einzigartige Fähigkeiten Kind." er sah sie an während er weiter ging. Seine althergebrachte, erwürdige Gangart flößte Respekt ein, veranlasste jedoch nicht dazu, sich zurückgesetzt zu fühlen. Eher schien sie Milianra aufzufordern ihm nachzueifern. "Und welche?" fragte sie. Sie konnte mit Tieren sprechen, aber das konnte viele. Sie konnte ein paar kleine Magien wirken, aber zu mehr war sie nicht in der Lage. Ihre mangelnde Bindung an die Magie war daran schuld, so hatte man ihr gesagt. Maenas schmunzelte. Hinter ihm blühten die Blumen auf und alles schien zu reinem Leben zu erwachen. "Du bist keineswegs so wenig an die Magie gebunden, wie man dir zusagte. Deine Magie ist nur eine, welche die herkömmliche Magie zu negieren vermag. Und es auch tut." erklärte er gelassen. Milianra sah auf. "Man kann Magie negieren?" fragte sie ungläubig. Er nickte. "Jedes Ding auf der Welt hat sein Gegenstück." erklärte er. "Auch die Magie. Doch ist dieses Gegenstück zur Magie in den meisten Welten viel seltener als alles andere, welches mir bekannt ist." Instinktiv wusste Milianra, dass ihre Eigenart wohl wirklich ausgewöhnlch war. Maenas musste unheimlich viel wissen. Man konnte es spüren - und sehen konnte man es irgendwie auch. "Ich kann dich lehren, die dir eigene Magie zu wecken und bewusst zu nutzen." eröffnete Maenas und als er zu Milianra blickte, sah er in große lernbegierige Augen. Tief in ihrem Inneren hatte sie stets danach gehungert, die ein oder andere Magie zu erlernen. Doch bisher hatte sie es bekanntermaßen nicht auf viel gebracht. Sie zweifelte nicht daran, das Maenas sie aus Selbstlosigkeit und Güte heraus lehren würde, wenn sie annahm. Ein Mann wie er konnte nur das Wohl aller anderen im Sinn haben. Etwas anderes war nicht denkbar, nicht jetzt und für sie. Er lächelte, offenbar erfreut über ihre Zutraulichkeit. "Das werte ich als ein Ja." stellte er fest und strich ihr sacht über den Kopf, als sie daraufhin eifrig nickte. "Ich werde dich schon bald wieder besuchen, dann kann ich dir eine erste Lektion erteilen. Jetzt solltest du ersteinmal wieder aufwachen. Die Sonne geht schon auf." Er grinste gütig und weiterhin geheimnisvoll. Milianra nickte. "Danke." sagte sie leise und sah zu, wie er ruhigen Schrittes entschwand, verblasste und schließlich auch ihr Traum sich in gleißendem Licht auflöste.
 
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Minuten verstrichen, Stunden vergingen und Taiyo beobachtete aus ihrer Position missmutig, wie meisterhaft sie ignoriert wurde. Naja, eigentlich hatte sie ja nichts dagegen, Nein, sie war sogar fast froh darum, denn wie sie selbst festgestellt hatte, gab es kaum etwas über das sie reden konnte. Und so verging immer mehr Zeit, die sie sitzend und beobachtend verbrachte. Auch als Idril sich offenbar zum wiederholten Mal übernommen hatte und nun bewusstlos am Boden lag, machte die Assassine sich nicht die Mühe aufzustehen. Ihr Blick schweifte über die Gruppenmitglieder, die verstreut um das Lagerfeuer schliefen. Für einen Moment dachte sie daran Sperber zu töten und zu gehen, bis die Gruppe es merken würde, wäre schon morgen, sie entschied sich jedoch dagegen, denn ihre Frist war überschritten und Taiyo hielt es für angebrachter auf ein Zeichen ihrer Auftragsgeber zu warten. Zu verlieren hatte sie ohnehin nichts mehr.

Sie zog einen Shuriken aus ihrem Gürtel und begann damit in ihren Fingern herumzuspielen. geistesabwesend schaute sie ihm zu, wie er kreiste und wirbelte, bis der silbern glänzende Stern ihrem Griff entglitt und zu Boden fiel. In ihrem Trott griff sie danach, hatte ihn fast schon begriffen sie ein seltsames Gefühl überkam, alles wurde schummrig, und als hätte sie jemand aus dem Hinterhalt mit kaltem Wasser übergossen, gefror sie in ihren Bewegungen. >Sie sind da…<


Dunkelheit.

Mitternacht.


„Alles Gute zum Geburtstag, 23“, erklang eine Stimme hinter ihr. Es war eine tiefe brummige Stimme, ihr fehlte die Kälte, die in den Stimmen der anderen lag. Sie hatte diese Prozedur doch schon einmal durchlebt. Was war anders? Sie konzentrierte sich und begriff. Sie hatte einen Körper, nicht wie beim letzten Mal. Taiyos Augen rissen auf und sie schaute in ein Gesicht, dass von einer Kapuze so verdeckt war, dass es nicht mehr als Konturen preisgab. „Hallo.“ Die Assassine erkannte im Gesicht, dass es lächelte, doch nicht aus Freude mehr aus Überlegenheit. Diese Stimme, woher kannte sie sie. „Oh, ich denke nicht, dass du mich kennst“, sagte der Mann und erhob sich, aus der gebeugten Lage. Taiyo stand langsam auf und nahm einige Schritte Abstand. „Als du mich das letzte Mal gesehen hast warst du ein paar Tage alt.“ Taiyo schaute verwirrt. Er war also derjenige der sie ausgesucht hatte. Was war an ihr besonders? „Dazu kommen wir noch später“, sagte der Mann. „Aber zu nächst einmal muss ich dir sagen, wie hübsch und naja mehr oder weniger groß du geworden bist.“ Unter der Kapuze war Stolz zu sehen. „Wie deine Mutter.“ Taiyos Augen rissen auf, ihre Gedanken überschlugen sich. >Was? Er kennt meine… Ist er… Ohje… er ist wohl… mein Vater< „Oh“, die Gestalt lachte und brach dann ab um seinen Schützling ernst in die Augen zu sehen. „Nein, nein ich doch nicht. Ich bin der Großmeister der Gesegneten. Ich hab damals deinen Vater umgebracht, falls dich das in irgendeiner Weise beruhigt, der lebt schon lange nicht mehr.“ Erneut kam das selbstsichere Lächeln zum Vorschein. Der Ausdruck der Assassine entspannte sich. Sie schaute denn Mann mit einer Mischung aus Missmut und Unglaubwürdigkeit an. Sie sank auf die Knie. Langsam und stetig mit zunehmend leeren Augen. „Ach, lass das doch, mir sind diese Förmlichkeiten nicht so wichtig, komm wieder hoch. Viel wichtiger ist doch der Grund warum ich hier bin.“ Taiyo erhob sich wieder. Ohne groß darüber nachzudenken, sagte sie dann: „Nein, du kannst nicht der Großmeister sein du bist…“, noch bevor sie zu Ende sprechen konnte brauste ihr gegenüber auf. „Wage es nicht noch einmal mir zu wiedersprechen“, schrie er und das Gesicht unter der Kapuze verformte sich zu einer wütenden Fratze. „Ich bin der Großmeister. Nur Ryu selbst sollte in deinem Leben höher stehen als ich. Ich bin nur deswegen nicht so kalt wie die anderen, weil du etwas Besonderes bist.“ Und kaum hatte der Mann geendigt wich jeder Zorn aus seinem Gesicht und seiner Stimme, er war wieder ruhig und freundlich. Taiyo, die ängstlich zurückgezuckt war, entspannte wieder. „Also, wo waren wir? Ah ja, warum ich hier bin.“, sagte der Gesegnete, „nun wie gesagt, du bist nicht so ganz normal. Auch im Gegensatz zu den anderen Assassinen. Dein Vater war ein normaler, langweiliger, Taugenichts, doch deine Mutter. Mhh…“, seine Augen füllten sich mit Sehnsucht und er schaute erwartungsvoll nach oben, als ob sie von dort kommen würde. „Sie, ja sie war etwas Besonderes. Nun ich denke du hast gemerkt, dass in letzter Zeit so etwas… anderes in dir ist?“ Ja, das hatte sie. Taiyo machte gleich gar keine Anstalten sprechen zu wollen, der Großmeister wüsste ohnehin schon vorher, was sie sagen wollte. „Und alles, was es sagt ist Rache.“ Als er das Wort gesprochen hatte, blitzen die Augen der Assassine auf und sie schaute gierig auf. Oder schaute das Biest gierig? Zufrieden beobachtete der Mann ihre Reaktion. „Ja genau das. All das, alles was dich bedrückt, was dich in letzter Zeit so beschäftigt, das Biest oder Balch dieses widerliche Drecksvieh, das alles ist auf deine Mutter zurückzu schließen.“ Taiyo schreckte zurück. Woher wusste er von Balch? Und was hatte ihre Mutter mit ihm zu tun? „Oh, hoho, Taiyo, du solltest eines wissen. Die Gesegneten wissen alles. Aber kommen wir zu deiner Mutter.“ Die Assassine war verwirrt, sie wusste nicht einmal was sie denken sollte. Jahrelang, waren die Gesegneten ihre „Familie“ und nun kam der Meister und sagte ihr, etwas über ihre Mutter. Für Taiyo gab es niemals jemanden der sie mochte und nie einen Ursprung dem sie entsprungen war. Doch sie hatte eine Mutter…wie seltsam das in ihren Ohren klang.

„Noch da?“, sie schreckte auf. Sie hatte ihr Gegenüber ganz vergessen, „Deine Mutter, ist keien Sterbliche, wohl bist du es aber.“

Verwirrung.

„Weißt du wie die Welt der Götter aufgebaut ist? Nein. Also die höchste unsterbliche Einheit sind die Götter selbst. Es gibt für vieles Götter. Für den Tag, die Nacht, die Sonne, das Feuer, die Rache... Ihnen untergeordnet sind die Seraphen. Sechsflügelige Halbgottheiten. Dann kommen die Engel. Und deine Mutter“, er kam einen Schritt auf sie zu, „ist ein Engel der Rache.“ Er machte bewusst eine Pause um Taiyo zu beobachten. Er las entsetzten und Verwirrtheit. „Ich erwarte nicht, dass du das gleich verarbeitest. Höre einfach zu. Die Kinder der Engel nennt man Avatare. Sie sind sterblich und vertreten, oft unwissend, die Zuständigkeit der Götter auf der Erde. In deinem Fall ist das die Rache“, er zog eine Schriftrolle aus dem Umhang und drückte es der ins Nichts starrende Taiyo in die Hand. „Taiyo, du bist ein Avatar der Rache.“

Und alles war vorbei.
 
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Larale fuhr hoch, Gisal hatte ihr sanft in die Hand gebissen.
„Was ist los.“ Fragte sie schlaftrunken, darum kämpfend nicht wieder einzuschlafen.
„Idril“ murmelte Gisal unruhig und sprang hin und her.
„Idril?.... Idril!“ Ihre Sinne waren jetzt hellwach.
Sie streifte den Umhang Arecs zur Seite und sprang auf.
Sie erinnerte sich <Ihre Linie ich konnte sie nicht berühren>
Dann fiel ihr eine weitere für sie zunächst uninteressant ausgesehene Merkwürdigkeit auf. Ihre Linie hatte an Farbe verloren, stattdessen waren kleine schwarze Punkte zu sehen gewesen.
„Sal van al rethem nar lar kas.“ Murmelte sie [Gebe mir die Kraft des Feuers und schütze sie] Sie stürzte eher, als zu gehen auf Arec zu. Sie setzte sich neben ihn „Was hat sie.“
Sie versuchte die Panik zu unterdrücken.
Arec hörte sie nicht, sie lauschte, bis ihr klar wurde das er betete, er hatte Idrils Gesicht in seinen Händen.
Sie setzte sich auf Idrils andere Seite mitten in die Flammen, aber die spürte sie ja nicht. Sie berührte Idrils Körper sanft, kalt war sie so kalt. Sie beugte sich über das mittlerweile von Arec losgelassene und wieder auf den Boden gebetete Gesicht Idrils, sie sah so friedlich aus. Eine Träne glänzte in ihren Augen, Flammen umhüllten sie.
Ihre Flammenaura veränderte die Farbe, selbst jemand ohne die besondere Gabe sie zu sehen, sah sie nun, sie wurde weiß, weiß wie Schnee. Die Flammen hüllten sie komplett ein und dann auch Idril, durchdrangen sie, ohne zu verbrennen.
Es war ein Moment den sie nie vergessen würde.
Sie begann zu singen, leise dann lauter.
Das Lied war traurig, langsam glitten die Worte aus ihrem Mund erfüllten die knisternde Luft mit Ruhe und Schwermut.
Es repräsentierte die Flammen, es war hell, warm und doch war das Gefühl des Todes in ihm.
Die Flammen wurden größer, hüllten nun auch Arec ein. Sie endete nicht und ging in jenes Lied über welches sie für Shara gesungen hatte, das Lied der Rückkehr.
Die Flammen dehnten sich nun nicht weiter aus, sie flackerten jetzt unruhig als würde jemand versuchen sie zu löschen. Sie nahm Idrils Hand und setzte sich hin als wolle sie meditieren.
Immer noch sang sie und begann dann mit der Reise durch die Erinnerungen.

Gisal lief unruhig hin und her, er wusste was sie vorhatte und dies machte ihm Angst. Er wollte die beiden nicht verlieren. Er wollte zu ihnen aber die Flammenura hielt ihn ab, schweigend legte er sich hin sein Schwanz zuckte unruhig.
 
Eleasar seinerseits war aufgestanden, wobei ihm die glühenden Gleichungen nachschwebten, und machte sich daran, die Unwissenden aufzuklären, die offenbar lieber ihren Göttern als ihrer Tatkraft vertrauten:
"Meine Herren" setzte er an, "hier liegt offensichtlich eine Verfluchung oder magische Vergiftung größeren Ausmaßes vor. Profane Gifte brechen weder dermaßen plötzlich aus, noch ist ihre Wirkung so unerwartet - zumal man schon starken Tobak braucht, um ein auch für Alboide letales Resultat zu erzielen. Ich schlage vor, die Wirkung sogleich näherer Analyse zu unterziehen, um schnellstmöglich eine Contraformel zu entwickeln. Wenngleich die Probandin momentan noch keine Gefahr läuft, die finis morti zu tangieren, ist es ihr in diesem Zustand wohl nur erschwert möglich, eine Gruppe anzuführen."
Ohne auf mögliche Einsprüche zu warten, rollte er die Ärmel seiner Robe nach oben und beförderte Idril mit einem Fingerschnippsen auf Tischhöhe, indem er ein magisches Luftkissen unter ihren reglosen Leib schob, dann brachte er ein paar messerscharfe Skalpelle und Pinzetten zum Vorschein. In erklärendem Tonfall sagte er: "Es ist anzunehmen, dass sich der Fluch in irgendeinem Fokusobjekt in ihrem Körper manifestiert. Gewöhnlich ist es förderlich, diesen zu entfernen, bevor man sich an einen Gegenzauber macht. Soll ich beginnen oder hat einer der Anwesenden noch etwas beizutragen?"
 
Jegliche Versuche die Drow zu wecken oder zurückzuholen scheiterten. Die Gebete blieben unerhört, ebenso die vergossenen Tränen. Kein Heiltrank half, kein Zauber wirkte. Selbst Larales Versuche, zu ihr vorzudringen – oder Eleasars sie zu heilen, würden versagen. Idril würde auch weiterhin bewußlos bleiben. Eine Gefangene ihres eigenen Körpers. Nicht tot und auch nicht lebendig, blieb sie eine Gefangene ihres surrealen Gefängnisses und des Giftes.

Jedoch gelang Larale etwas, was Arec versagt blieb. Der Ozean. Das Meer. Larale hüllte Arec mit ihren Flammen ein, doch nur Larale würde hinabtauchen können, während Arec an der Oberfläche bleiben musste. Wasser, ihr Feind. Doch es würde sie nicht verletzen, also ließ sie sich hinabziehen.... tief... tiefer immer weiter in die Tiefe sank Larales Bewußtsein.

Dunkel, es wurde immer dunkler. Immer kleiner wurde auch für Larale das Licht, das Licht des Lebens und die Umrisse Arecs an der 'Wasseroberfläche'. Doch sie war nicht in Gefahr. Sie war freiwillig hier, in den Tiefen des großen weiten dunklen Ozeans. Doch wie könnte sie Idril finden? Larale konnte hier ganz normal atmen. Erstaunlich. Sie schwebte schwerelos, wie im Wasser, doch ... es war kein Wasser und auch keine Luft. Wo war sie? Sie blickte sich um. Schwärze und doch keine Schwärze. Meerblaue, dunkelblaue Tiefe umfing sie. Glitzernde Luftblasen spielten mal hier und da und sie vernahm eine leichte Strömung. Larale folgte ihr und ließ sich treiben.

Doch plötzlich tauchten aus der Tiefe Gestalten auf. Dunkle Gestalten, groß und walähnlich. Larale hatte keine Angst. Aufmerksam beobachtete sie, was da auf sie zukam.

Drachen!

Es 'flogen' Drachen an ihr vorbei. Drachen des Meeres, erst einer, dann zwei und dann drei und mehr. Sie tanzten, sie tanzten zuerst um sich selbst drehend, dann umeinander. Verflochten fast miteinander. Larale vernahm zu ihrem Spiel eine Melodie, so lieblich, wie sie sie noch nie zuvor hörte. War versucht mit einzustimmen, unterließ es dann jedoch.
Die Spielenden nahmen sie mit, spielten mit ihr, stubsten sie und Larale strich über ihre Haut. Dann hielt sie sich an einer ihrer 'Flügel' fest und wurde mit gezogen, mitten in das Spiel, welches an Wildheit gewann. Immer stärker wirbelten sie und immer wilder jadten sie sich, drehend und auch der Gesang, wirbelte mit dem Spiel im Einklang. So schnell, so wild, dass ein Sog entstand und Larele sich nicht mehr festhalten konnte, sie musste loslassen... mit ausgestrecker Hand nach den Drachen, sank sie in den Sog. Ihr wurde unheimlich, die Drachen winkten ihr zu. Grinsten sie an jedoch nicht freundlich, sondern mit einer Fratze.

Hatte Larale einen Fehler gemacht, als sie sich auf das Spiel einließ? Sie schloss die Augen. Vertraute. Idril war hier. Sie musste hier sein. Larale hatte sich auf das Spiel eingelassen, also spielten sie mit ihr. Nach ihren Regeln. Ob Idril das auch erfahren hatte? Ging sie den selben Weg, wie sie?

Als der Sog über sie zusammenbrach, fiel Larale auf den Boden. Hart, mit einem 'Autsch'. Sie war auf den Knien gelandet. Die Hände vor sich auf den Körper gestützt und blickte auf. Sie sah eine Säulenhalle, so groß, das selbst ein Drache bequem darin fliegen konnte und zwar mit fünf Flügelschlägen von einem bis zum anderen Ende.
Larale stand bedächtig auf. Sie konnte nur staunen. Marmor, überall Marmor, schwarz, weiß, und gescheckt. Seltsame Pflanzen wuchsen hier in Gruppen und Büscheln. Goldene Blütenkelche, so groß wie ein Menschenkopf auf silbernen Stengeln mit gläsernen Blättern, säumten einen Pfad.

Ein Lufthauch umwehte sie und hinterließ eine Gänsehaut. Unheimlich war ihr auf einmal.
„Idril?“

Keine Antwort. Larale machte sich auf den Weg des Pfades, langsam, sich immer umschauend. Nichts war zu sehen. Dann eilte sie ihren Schritt, etwas trieb sie dazu. Immer wieder umwehte sie, dieser Lufthauch. Als sie nach einer ganzen Weile und etlichen Schritten am Ende war, traute sie ihren Augen kaum.

„IDRIL!!!“

Sie traute ihren Augen kaum, Idril schwebte schwerelos in einer Art Seifenblase. Wie eine Puppe, in einer Haltung, die sie nicht verstand. Idril 'stand aufrecht in ihr, die Arme waagerecht von sich gestreckt, mit den Handflächen nach Außen. Ihr Kopf war weit in den Nacken gelegt, so dass sich ihr Dekollte durch ein Hohlkreut deutlich hervortat. Ihre Beine leicht gespreitz.
Fast wie ein Pentagramm, sah es aus, denn Beine und Arme schienen mit dieser 'Blase' verbunden zu sein und sie drehte sich darin, wie zur Schau gestellt um die eingene Achse.
Die Feuerelfe wollte auf 'sie' zulaufen, doch in dem Moment peitschte ein mächtiger Schwanz Larale vor den Weg und schlug auf den Marmorboden auf, ohne zu splittern. Ließ die Elfe zurückschleudern, die hart prallte auf den Boden fiel und mit dem Kopf aufprallte.
Larale ächtzte, als sie sich den Hinterkopf vor Schmerzen rieb und aufblickte, stockte ihr der Atem.

Ein Drache stand vor ihr, doch nicht ein 'Normaler'. Es war ein diamantener durchsichtiger Drache, mit rubinfarbenen Augen und einem Schwanz aus Blutstein. So mächtig und groß, das Larale dagegen ein Winzling war. Ihr stockte der Atem, sie wusste nicht was los war, soetwas hatte sie noch nie gesehen. Das Gesicht des Drachens, neigte sich zu ihr herunter, begutachtete sie aus seinen rubinfarbenen Augen. Beide sagte nicht ein Wort und Larale wich einige Meter krabbelnd zurück. Angst. Sie hatte Angst.
Ihr Blick fiel auf Idril.
Dann fixierte sie das Wesen erneut. Er hatte ihr nichts angetan, wohl im Gegenteil. Es schien Idril zu beschützen.

Die Feuerelfe nahm jeglichen Mut zusammen. „Wer bist du?“ Brachte sie über die Lippen.
Keine Antwort. Erneut blickte sie auf Idril, die auch von einem seltsamen Licht eingehüllt war, das Licht, welches sie bei ihr vernahm, während des Kampfes, Larale stand auf, doch das Wesen schleuderte herum. Schleuderte mit dem Schwanz herum und dieser prallte auf Larale.
Das Wesen schleuderte sie wieder hinauf, Larale durchbrach den Marmor der Säule und schleuderte durch die Tiefe wieder hinauf. Vorbei an den Wasserdrachen des Meeres, so schnell dass sie nicht wusste, wie ihr geschah oder wo sie war. Luftblasen umspielten ihren Körper bei der Geschwindigkeit und immer kleiner wurde die Dunkelheit, als sie so auftauchte. Bis sie die Oberfläche des Ozeans durchbrach und bei Arec in den Armen lag. Ebenso erschöpft wie Idril, doch nicht bewußtlos.


Die Flammen züngelten auf, schlugen nach Arec, als Larale in seine Arme sank. Erschöpft und nicht heiß. Ihre Augen waren noch ein wenig starr, von dem Anblick. Sie wusste nicht, was ihr dort begegnete und würde auch den Weg nicht nocheinmal wieder hinunterfinden.
Gisal sprang auf ihren Körper und leckte ihr das Gesicht.

Froh darüber, dass seine Herrin, wieder da war.
 
Sperber konnte mit den Worten Arecs nicht sonderlich viel anfangen. Er berichtete von der Ansicht seines Volkes über Vertrauen, was alles andere als das war, was Sperber darunter verstand. Ein Volk, getrieben von Macht, Eifersucht, Intrigen und Brutalität. Die Drow erschienen ihm nun wieder nicht so Wohl gesinnt, wie er durch die Bekanntschaft mit Idril und Arec gedacht hatte. Aber der Drow sprach von dem Verlust seiner alten Ansichten und dem Gewinn von neuen, durch die Gruppe. Sperber folgte seinem schweifenden Blick über die Gruppe. Er hatte Recht, die Gruppe vertraute einander. Jedenfalls schien keiner der Anderen auch nur im Entferntesten davor zurück zu schrecken, sich schlafen zu legen, während jedes Gruppenmitglied einem die Kehle hätte durchschneiden können oder…
Sperbers blick streifte Taiyo… einem sein Katana in die Eingeweide rammen könnte. Das war wahres Vertrauen, das hatte Arec wahrlich gut erkannt, ob er auch den tiefen Sinn von Vertrauen, welcher Idril ihm gezeigt hatte, verstand? Im Kampf gab es bei Arec einige Szenen, die Sperber im Kopf geblieben sind, die nicht dafür gesprochen hatten, dass er vertrauenswürdig war, aber jetzt ist das erst mal Vergangenheit. Man würde sehen, wie Arec sich noch entwickeln würde.

Einen Augenblick sah Sperber dem Drow nach, welcher erst zu Idril, dann zu Larale und anschließend trainieren ging.

Sperber hatte Seraphim nun von allem befreit und wollte sich einen Platz für sein Nachtlager suchen, als ein kraftvoller, dumpfer Aufprall, gefolgt von splitterndem Holz, seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Er erblickte den Zwerg, welcher nun wieder in Richtung der Gruppe wanderte. Seine Gesichtszüge zeugten von einer Entschlossenheit, welche Sperber nur gesehen hatte, als er den Zwerg aufgehalten hatte, sich Balch allein in den Weg zu stellen. Idril verarztete unterdessen Arec.
Sperber dachte über den Zwerg nach, mit welchem er bisher noch kein wirkliches Wort gewechselt hatte. Was waren seine Ziele? Hatte er welche, außer nach dem Streben nach dem Heldentod?
Dieses Streben war für Sperber eines der unverständlichsten, wonach man Streben konnte. Diesem wollte er noch auf den Grund gehen, wenn sich die Gelegenheit bot.

Sperber setzte sich auf einen umgekippten Ast und betrachtete die wohl abstrakteste Situation, welche sich ihm hätte bieten können. Idril lag an Arecs Brust gelehnt, direkt neben Larale. Das wäre sicherlich gehöriger Zündstoff für einen dieser Streits, welcher Sperber zu ergründen versuchte. Es ist natürlich nicht so, das sich Sperber so einen Streit herbei sehnte, denn die Kehrseite, wären ziemlich negative Schwingungen innerhalb der Gruppe, welche alles andere als förderlich, für den Gruppenzusammenhalt, wären. Arec entschärfte die Situation, zum Wohle der Gruppe (und wahrscheinlich auch seinen eigenen Nerven!!), was Sperber sehr begrüßte.
Idril schlief fest weiter. Etwas zu fest, fand Sperber, weil auch nach längerem Beobachten, sich überhaupt nichts bei ihr regte. Schlafende regten sich immer irgendwie im Schlaf, aber Idril tat überhaupt nicht. Larale wurde von Giz geweckt und diese unterbrach ihren erholsamen Schlaf, um sich um Idril zu kümmern. Sperber war sicher, das es mit dem zu tun hatte, was er zuvor auf der Lichtung bei Idril gespürt hatte, selbst mit dem reinen Licht hatte er nichts ausrichten können. Er war hilflos, ebenso wie Larale, Arec und Eleasar. Letzterer schien mächtigen Spaß an den Tag zu legen, Idril aufschlitzen zu dürfen. Sperber war aber sicher, dass es keinen Zweck hatte. Es würde nur ihren Zustand verschlimmern. Auch wenn Eleasar wusste, was er tat und schon alles vorbereitet hatte, ging Sperber zu Eleasar. Sein Blick beobachtet die weißen, tanzenden Flammen, welche Idril und Larale umspielten. Dann wand er sich an Eleasar.
„Werter Eleasar, eure Mühen währen umsonnst, wenn ihr Idril versuchen würdet, zu Heilen. Ihr würdet ihren Zusand nur verschlimmern. Der Ursprung ihres Zustandes, kann nicht von unserem magischen Verständnis erfasst werden. Ich habe selbst mit göttlicher Macht nichts erreichen können, was mich an der Wirkung eurer nekromantischen Magie und euren Skalpellen zweifeln lässt. Wir müssen eine andere Lösung finden. Wisst ihr, seit wann die ersten Symptome auftraten und welche Ereignisse diesen Symptomen voran gegangen sind?“
Sperber blickte immer noch besorgt auf Idril. Er hoffte, dass der Urspung ihres Zustandes, Antwort, auf die Heilung geben würde. Vielleicht wüsste ja die Anomalie eine Lösung?
Larale wurde plötzlich in Arecs Arme geworfen. Sie schien bei Bewusstsein zu sein, jedoch noch keine Regung von Idril. Sperbers Vermutung bestätigte sich und sie müssen handeln, nur… was sollen sie tun? Wie kurriert man etwas, was man nicht kennt?
 
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Obwohl er sich längst entschieden hatte und es nunmehr keinen Weg zurück gab, hing er noch immer an seiner alten ‚Bestimmung’. Er dachte nach, woran das liegen mochte, allerdings kam er nicht drauf.
Er saß am Boden hinter einem großen Fels, dieser schirmte ihn von den Geschehnissen rund um die Feuerstelle der Gefährten ab. Nichts von ihrer Sorge um Idrils Wohl hatte er mitbekommen, er wäre ohnehin viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen und helfen hätte er auch nicht können.
Er grübelte, dabei fuhr er sich durch den Bart.
<Ich komm nicht drauf, ich finde den Grund für all das nicht...>
Plötzlich fiel es ihm auf, natürlich! Der Bart, die Haare, die Farbe! Das war es, was ihn noch nicht ganz abgelassen hatte!
Er zückte seine Rasierklinge und testete sogleich, ob sie noch scharf war. Ein kleiner Schnitt in den linken Daumen und sofort bildete sich ein roter Blutstropfen an jener Stelle, an der er die Klinge an der Haut entlang gezogen hatte. Zufrieden setzte er an der Stirn an und zog einmal von vorne bis hinten durch, und siehe da, eine ganze Reihe der orangen Irokese fiel zu Boden. Thorgrimm spürte richtig, wie sich sein Herz mit jedem einzelnen Haar ein Stück mehr von der großen Last trennte.
Nach einigen Minuten war er fertig, kein Schnitt hatte die Haut des Haupts verletzt, welches nun vollkommen kahl war. Nun ging er zum Barte über; ein kurzer Moment des Einhalts, doch dann begann er sich auch diesen zu rasieren. Schmerzhaft war es, da jedem Zwerg sein Bart ‚heilig’ war, doch die orange Farbe des Slayerkultes bestand aus bestimmten Innereien und konnte nicht ausgewaschen werden, da blieb nur mehr die radikale Variante.
Einige Augenblicke später, hatte der Zwerg kein Haar mehr am Kopf und im Gesicht, da er sich selbst die gefärbten Augenbrauen entfernt hatte.

Freiheit fühlte er in seiner Seele, Unbeschwertheit, die Macht das zu tun, wonach er verlangte und dorthin zu gehen, wohin es ihn zog. Sein erstes Ziel war seine Axt, welche noch immer in jenem Baumstumpf steckte, auf den sie geworfen wurde. Er zog sie heraus, sie steckte tief.
Dann ging er die restlichen Meter zur Gruppe zurück, die ums Feuer versammelt saßen.
Gerade, als er zum Sprechen ansetzen wollte, erblickte er Idrils blassen, leblosen Körper. Er stürzte zu ihr und kniete sich neben Arec nieder.

„Was ist mit Ihr geschehen?“
Schweigen
"Hier liegt offensichtlich eine Verfluchung oder magische Vergiftung größeren Ausmaßes vor.“
„Wie hat sie sich dies zugezogen?“
Ratlosigkeit las der Zwerg in den Augen der Gefährten; dann bemerkte er Verwunderung in Arecs dunklen Augen.
„Was habt ihr mit Euren Haaren gemacht, warum habt Ihr Euch den Bart abrasiert?“

„Nun, ich habe in den letzten Stunden viel nachgedacht, und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ein Slayer, ein Ausgestoßener seines eigenen Volkes, keine Ehre besitzt und kein ehrvolles Ziel verfolgt. Was bringt einem der Tod, nur ein Ende...
Ich habe meinem Klan abgesagt, mich gegen die moralischen Gesetze der Dawi gewandt! Deshalb habe ich meine auffälligsten Erkennungszeichen abgelegt, und der Rest folgt sogleich.“

Er hielt inne und begann die Ketten und Ringe aus seinem Gesicht zu lösen, die Ohrringe ließ er an Ort und Stelle, aber die zwei goldenen Kettchen, welche den Nasenring mit den Ringen an den Ohren verbanden, entfernte er, sowie den Ring selbst. Diese wertvollen Kleinode verstaute er in einem Säckchen aus Samt und verstaute es wieder in der Gürteltasche, aus welcher er es geholt hatte. Dann begann er wieder.

„Ich bin fortan kein Slayer mehr, über meine Zukunft bin ich mir dennoch schon im klaren: Ich werde bei dieser Gruppe bleiben, da ich denke, diese Ziele sind weit ehrvoller als den Tod zu suchen! Ich werde mir in der nächsten Stadt neue Ausrüstung zulegen, das Geld dafür erlange ich durch den Verkauf jener Kettchen, die meinen ehemaligen Kult aufgezeigt haben, es ist nicht nur nützlich, sondern auch befreiend, diese loszuwerden.
Ich hoffe, dass Ihr alle meine Entscheidung respektieren werdet, da sie schließlich im Sinne der Gruppe war, da ich als verfluchter Slayer keine Zukunft für mich sah!“
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Pass von Logar war fast erreicht.
Ulfgar hob die Hand und gebot seinen Männern stehen zu bleiben. Er hatte die Anwesenheit von etwas unbekannten erspürt, welches sich von hinten näherte. Er wendete sein Pferd und spähte in die Ferne. Er erblickte eine kleine Armee von Golems, angeführt von zwei Personen, einem Elf und einem/einer Zwerg/Zwergin (kann man ja nie genau sagen und man will auch gar nicht näher hingucken als Mensch!!!).
<Bei Vitras, wir werden verfolgt. Aber sie dürften kein Problem darstellen. Sie mögen Golems haben, aber wir sind ihnen etwa zwei zu eins überlegen.>
Er gab ein paar komplexe Handzeichen und die Armee eilte zum Eingang des Passes. Dieser war sehr schmal und unwegsam. Rechts und links, erstreckte sich blanker Fels. Die Wände waren steil. Der Boden war ebenfalls aus Stein und voller Geröll. Vermutlich ist der Pass vor etlichen Jahrhunderten durch ein Erdbeben entstanden.
Die Befehle, die Ulfgar den Männern erteilt hatte, wurden nun ausgeführt.
70 Paladine versperrten den Pass etwa 100 Meter, nachdem er begonnen hatte.
30 Paladine bündelten ihre Glaubensenergie, um eine Überraschung für die Angreifer vorzubereiten.
Ulfgar ritt vor seinen Männern mit erhobenem Schwert auf und ab.
„Diener Vitras, wir werden vor eine harte Prüfung gestellt. Der Feind mag zahlenmäßig unterlegen sein, doch unterschätzt diese Bastarde nicht. Wir sind hierher gekommen, um Eleasar zu jagen und das werden wir auch Erreichen. Wir werden uns doch nicht von so ein paar Golems und deren Herrchen davon abhalten lassen, oder? Nein, natürlich nicht! Wir sind Diener Viras, also bleibt standhaft und kämpft ehrenhaft. Vitras sei mit uns.“
Tosende Jubelschreie ertönten und zeigten, das die Männer kampfbereit waren.
Ulfgar blieb mittig im Pass vor seinen Männern stehen. Die Bedrohung näherte sich unaufhaltsam dem Pass.
Dunkle Wolken schoben sich bedrohlich vor die Sonne, wodurch sehr bedrückende Lichtverhältnisse entstanden, und ein schneidender Wind peitschte durch den Pass. Das Wetter schien sich gegen die Paladine verschworen zu haben.
<Vitras, steh uns bei!>
 
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