RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Taiyo ritt stillschweigend hinter irgendeinem Pferd her. Sie hatte es aufgegeben Konversationen zu führen. Was sollte sie schon erzählen? Wie sie hunderte von Menschen getötet hatte, oder wie sie siebzehn Jahre gequält und vergewaltigt wurde? Nein, wohl kaum. Und warum sollte sie groß ihre Sinne schärfen. Sie ritt in der Mitte der Gruppe und bis ein Feind bei ihr wäre, müsste er erst noch ein paar andere töten. Nicht, dass sie sie vermissen würde, aber es würde Taiyo genug Zeit verschaffen zu reagieren.
Und so trabten das Pferd und somit auch die Assassine durch den Schattenpfad, welcher doch an Abwechslung gewonnen hatte. Kiesel! Wow.. und da! Unkraut…
Taiyo lies den Kopf sinken. Eigentlich sollte sie ja in der ersten Reihe, reiten neben Milianra, doch konnte sie weder ihren Lieblings Paladin, noch Arec überhohlen die sie irgendwo vor ihr am durchkommen hinderten. Sie lies die Zügel los und begann in der Satteltasche zu kramen. Nach einer kurzen Suche zog sie eine Schriftrolle hervor, die nur durch einen kleinen Faden daran gehindert wurde sich zu entrollen. Sie zog den Knoten auf und begann den Inhalt zu lesen. Hunderte, wenn nicht Tausende Schriftzeichen übersäten das Papier.

„Sperber von Atriel. Angeklagt wegen Hochverrats. Exekution wird ausgeführt von: Nummer 23“, waren die erste Worte darauf. Im immer gleichen Trab ihrer Stute versank sie schließlich völlig in den Text.
 
Der bisher sehr gefahren behaftete Schattenpfad, war scheinbar der Versuche müde, sich der Seelen derer, welche ihn betreten hatten, zu bemächtigen. Er brauchte scheinbar eine Erholungspause, welche auch Idril sich gönnte. Ruhig und leicht abwesend, lehnte sie an Sperbers Brustpanzer. Ihr Interesse wurde hin und wieder von den anderen Gefährten auf sich gezogen. Sie betrachtete das Aufkeimen von Gefühlen, zwischen Arec und Larale, welche komischerweise zu ihm aufgeschlossen hatten. Doch dafür gab es eigentlich keinen Grund, außer…
Sperber blickte in Seraphims Augen, welche seine anscheinend gesucht hatten. Seraphim schnaubte, um auch ja, Sperbers Aufmerksamkeit zu haben. Dieser lächelte Seraphim freundlich an und nickte, während er versuchte, mit ihm über Thelepathie zu kommunizieren. Sperber wusste nicht, ob Shara die Verbindung auch geistig vollzogen hatte, deshalb ließ er es auf einen Versuch ankommen.
Als Sperbers Geist, nach Seraphims Geist, Ausschau hielt, wurde Sperber innerlich überrannt. Er hatte noch nicht mal begonnen, Seraphims Geist zu suchen, da fühlte Sperber sich plötzlich, als wäre ihm der Schimmel in seine Arme gefallen und er hätte ihn aufgefangen. Plötzlich war das gefühlte Bild verschwunden und es blieb nur noch eine Geistige Einheit übrig.
Sperber selbst, hatte keine Ahnung von Telepathie, außer den grundlegenden Sachen, jedoch schien Seraphim an seiner statt die telepathische Verbindung aufgebaut zu haben. Scheinbar hatte er nur auf eine passende Gelegenheit gewartet.
<Du bist ganz schön blind, oder?>
Sperber war etwas perplex über das Gefühl, mit einem Pferd über Telepathie zu kommunizieren und noch perplexer, über die ersten Worte. Er antwortete ebenfalls in Gedanken.
<Wieso denn das?>
<Ich tanze die ganze Zeit Samba vor deinem geistigen Auge und du nimmst das nicht mal wahr! Seit meine Herrin mich verlassen hat und nun außerhalb meiner Reichweite ist, schwand meine Bindung an diese Welt immer weiter. Hätte ich noch etwas länger, ohne Geistige Bindung verweilen müssen, wäre ich wieder zu dem geworden, was ich einst war.>
Damit hatte Sperber nun überhaupt nicht gerechnet. Er hatte über die Bindung von Seraphim nie nachgedacht. Für ihn, war er bisher einfach da. Aber seine Gedanken drehten sich um was anderes.
<Du weist wo Shara ist?>
Ein Hoffnungsschimmer…
<Nein,…>
… der sofort wieder zerplatzte.
<… aber sie lebt, wenn du das wissen willst.>
Für diese Information, hätte Sperber den Schimmel am liebsten gedrückt.
<Danke…>
<Schon gut, aber ich will schon mal was klar stellen. Ich bin nicht dein Sklave! Das ich die beiden Turteltäubchen trage, ist ein Gefallen.>
Sperber beobachtete nun Larale und Arec, welche auf Seraphims Rücken ihre zwischenmenschlichen Interaktionen betrieben. Dann schwenkte sein Blick herüber zu Idril, welche sich umgedreht hatte und ebenfalls das Treiben zwischen den beiden Elfen beobachtete. Er beobachtete besorgt Idrils Mimik und war überrascht, denn er sah nicht etwa Eifersucht, wie es zu erwarten gewesen wäre, sondern Freude. Aber worüber?
Immer wenn Sperber eine neue Erkenntnis, über zwischenmenschliche Gefühle und deren Ursachen/Wirkung/Nutzen?! gewonnen hatte, tauchten gleichzeitig noch mehr Fragen darüber auf aber er verstand langsam die Grundzüge von Freundschaft…
Sperber grinste Seraphim belustigt an.
<Ich halte eh nicht viel von Sklaverei, aber ich habe gerade die Freundschaft für mich entdeckt. Wie wäre das?>
Seraphim nickte.
<Du lernst schnell, mein Freund. Vielleicht besteht noch Hoffnung für dich.>
Damit wendete Sperber seinen Blick wieder gen Schattenpfad, welcher nun etwas weniger „schattig“ erschien und mehr von sich preisgab, als bedrückende Schwärze. Der Boden offenbarte Kiesel und es waren sogar Anflüge von Pflanzen und normalen Tieren zu erhaschen. Die Umgebung wirkte befreiend auf ihn, aber vor allem die Neuigkeiten, das Shara lebt, ließ Sperber weiter hoffen, auch wenn er icht wusste, wo sie war.
Sperber sah auf Idril herunter, welche Gizal gerade streichelte und eine interessante Geschichte erzählte. Ohne das Idril es wusste, hatte sie ihm einen großen Schritt weiter gebracht, in seinem streben, Freundschaft und Liebe kennen zu lernen und zu unterscheiden.
„Idril, wie geht es euch?“
 
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Etyana, Woran und Ashanti schritten zusammen die Straße entlang, die vom Licht des Mondes hell beschienen wurde. Shalyrioth tänzelte freudig vor ihnen her, und war anscheinend überglücklich, eine Gruppe gefunden zu haben.
In weiter Ferne konnten sie nach wie vor die dunklen Umrisse der Gebirgskette erkennen, in der sich der Schattenpfad befand. Wie jeden Tag strömte Nebel aus ihm hervor. Etyana fiel auf, dass sie noch nicht allzu weit von der Villa entfernt waren, doch trotzdem schien sich der Pfad mit jedem Schritt unaufhaltsam zu nähern. ,,Gibt es im Schattenpfad eigentlich Tausendfüßler ?" fragte Ashanti beunruhigt, der neben den beiden Vampiren hertrottete. ,,Ich denke schon", meinte Etyana. ,,Aber keine Angst. Ich habe dir schließlich versprochen, dass ich dich vor allen Krabbeltieren beschütze!"
Doch Ashanti wirkte nicht zufrieden. ,,Was, wenn Shalyrioth mir einen zeigen will, weil er doch so naturverbunden ist ? Was, wenn er zu mir sagt, dass das doch ganz friedliche Tiere sind, und mir einen direkt vor die Nase hält ? Und dann.... und dann.... dann beißt mich bestimmt einer !" Der Wolf war außer sich und blieb plötzlich stehen, um etwas Abstand von Shalyrioth zu gewinnen, der nach wie vor einen Freudentanz vollführte. ,,Und was machen wir, wenn der Elf mich mit den Tausendfüßlern ärgern will ?"
Woran kam ebenfalls zum Stehen und meinte kühl: ,,Dann holen wir die Axt, und aus einem Elfen werden Zwei." Etyana musste lachen, doch dann fiel ihr auf, wie abfällig sie alle über Shalyrioth redeten. Während Ashanti und Woran ihren Weg fortsetzten, lief Etyana dem Waldelf hinterher, bis sie ihn eingeholt hatte. Er beendete seinen Tanz, als er ihr Auftauchen bemerkte, und lachte sie fröhlich an.
Etyana wusste nicht, wie man ein Gespräch mit einem Elfen begann, doch sie räusperte sich und sprach: ,,Ashanti hat keinerlei Erinnerungen an seine Zeiten als Götterwolf. Was für ein Gott war er eigentlich ?"
 
Arec war sichtlich gelöst, dass Larale diese Frage einerseits so frei und ehrlich, andererseits trotzdem ernst und zugleich freundlich beantwortete. Das weibliche Verhalten seines Volkes, wäre weit aus anders gewesen. Er wäre ausgelacht worden, als schwach angesehen worden, vielleicht sogar bestraft. Nur dafür, dass er Emotionen gezeigt hatte, die man durchaus mit Zuneigung vergleichen könnte. Der Dunkelelf ging nun viel gelöster an die Situation heran. Er orientierte sich sogar wieder auf die Dinge die nun zu tun waren. Sein Blick glitt durch die Umgebung. Und plötzlich..... musste er seine Augen schließen. Ein großer breiter Lichtstrahl donnerte auf Seraphim und seine Reiter herab. Arec ritt hindurch und öffnete wieder seine Augen. Überall konnte er welche sehen. Sogar ganze Linien von Licht waren zu erkennen. Überall Grünte es. "Der Schattenpfad.... er ist zu Ende... wir sind in der Endphase.... Sehr bald wird sich eine grüne Landschaft vor uns erstrecken. Keine Dunkelheit mehr, und...." Er spitze die Ohren. Blätter..... Das ist das Geräusch von Blättern im Wind! "Hört ihr die Brise?" Gleich darauf flog ihnen ein leichter Wind entgegen, der Larales Haar in Arecs Gesicht pustete. Der Drow schloss die Augen. Er genoss die sanften Umschmeichlungen, sowohl auch den Wind auf seiner Haut. Die Gefahren des Schattenpfades waren vorüber. Der Drow schlug die Augen auf. Er konnte nun Zohani und Milianra deutlich vor sich SEHEN. Auch die anderen Gefährten waren zu erkennen. Es roch ganz leicht nach Humus. Ein Gefühl von Leben erfühlte wieder seine Sinne. Nicht mehr diese Finsternis, nicht mehr den Tot im Nacken. Der Dunmer wandte den Kopf zu Arab, dann zu Idril. Und sei es eine innerer Ruf, sah in diesem Moment auch Idril zu ihm. Ihre Blicke trafen sich. Arec lächelte, sehr gelöst. "Wir haben es überstanden, wir haben den Schattenpfad durchquert. Euch geht es gut, auch wenn ihr sehr erschöpft ausseht. Wollt ihr eine Rast? Wir können hier ein Lager aufschlagen. Ich sollte auf die Meinungen der Gruppenmitglieder hören, die mit mir reisen." Sein Lächeln wurde etwas frecher. " Es war ein harter Tag." Immer tiefer wurde der Blick der beiden Dunkelelfen. Seelenverwandte eines Volkes. Sein Schwur würde auch für sie gelten, immer. Ganz gleich was ihr widerfahren würde. Ein Hauch von Schaurigkeit riss ihn aus dem Gespräch. "Sagt Schüler, was habt ihr eigentlich vor? Wollt ihr ziellos durch die Welt reisen? Ihr tragt Mächte in euch, die gefährlich sein können." Leonar sprach nicht etwa leise, oder geheim. Jeder könnte ihn gut verstehen. Arec wandte sich ihm zu. "Nein gewiss nicht Meister. Die Erforschung meines "neuen Ichs" werde ich sofort in Angriff nehmen. Schon die wenigen Tage innerhalb dieser Gruppe, haben mich viel gelernt, ich denke ich bin bereit über diese neue Macht auch etwas zu lernen!"
"ALS WENN DU BEREIT WÄRST!!!! DU WEIßT GAR NICHTS!!!"
Arec erschrak von der dröhnenden Stimme in seinem Kopf. "Was habt ihr gesagt Leonar?" Der Schattenmagus, welcher durch den Schatten von Seraphim und Larale viel Platz hatte, schaute ihn verdutzt an. "Drückt euch deutlich aus Arec." Der Dow kräuselte die Stirn. "Ihr ... habt doch gerade etwas zu mir gesagt... oder?" Würde man das Gesicht von Leonar sehen können, hätte man beobachten können wie dieser eine Augenbraue hoch zog. "Nein... ich verstehe nicht ganz. Ich habe nichts zu euch gesagt." - "Habt ihr nicht?" Arec verfiel in Schweigen. "Ich habe auch nichts gehört....Geht es gut Arec?", fragte Larale, die sich wieder zu ihm umgedreht hatte. Der Dunmer nickte nur stumm. Wer hat da zu mir gesprochen? "Es wäre wohl wirklich besser, wenn wir uns ein Rastplatz suchen", ergriff er wieder das Wort. "Wir sind alle ziemlich müde...." Sperber nickte ihm zu. Der Nachtläufer sah ihn an. "Wie geht es euch? Ist euer Arm wieder verheilt?" Der Lichtstreiter bestätigte mit einer knappen Geste. "Macht euch keine Sorgen. Mir geht es gut.", sagte er.
Der Weg wurde nun richtig breit und wurde zu einer Art Schlucht. Es war recht bequem darin zu reisen und hier und da erstreckten sich Büsche und andere niedrige Gewächse. Es gab viele Plätze die für eine eventuelle Rast geeignet waren. Arec drehte sich nach hinten. In seiner Nähe waren Eleasar und Taiyo. "Was haltet ihr von einer Rast? Sollen wir nach einem geeigneten Platz suchen?" Der Dunmer sah Beide an.
 
Der Dunmer warf sie mit Gewalt aus ihrer Tätigkeit. Als hätte er einen Backstein nach ihr geworfen und erst dann wurde ihr klar, wie sehr sie ihre Umgebung vernachlässigt hatte. Sie schaute auf und rollte hastig das Schriftstück zusammen, sodass niemand es lesen konnte. Es wäre doch nicht wirklich förderlich für die Gruppendynamik, wenn Sperber es lesen würde. Denn die meisten Informationen waren von einem Schläfer der Gesegneten in einem hohen Amt der Paladine selbst und Taiyo war sich nicht sicher wie er reagieren würde, wenn er erfährt, dass sein alter Orden ihn ausgeliefert hatte.

Die Assassine zuckte schließlich einfach unentschlossen mit den Schultern und stimmte nickend zu. Es war ihr eigentlich völlig egal wann diese Gruppe was tat. Sie hatte andere Sorgen. Taiyo sah Arec nicht direkt an, sondern starrte emotionslos in die Richtung in die sie ritten. >Und was zählt meine Meinung schon?<, fügte die Assassine in Gedanken an.

Der Dunkelelf beendete seine Umfrage letztendlich mit dem mehrheitlichen Ergebnis, dass eine Pause angebracht wäre. Und so stieg die Gruppe, einer nach dem anderen, von ihren Rössern und begann eifrig es sich auf dem kieselbedeckten Boden einigermaßen gemütlich zu machen. Pferde wurden angebunden, Decken ausgerollt und sogar ein Feuer von der Feuerelfe entfacht. Das Holz stammte wohl von einem der kaputten Bäume, die den Weg zunehmend zierten. Das Gewerke ging so lange bis ein, den Umständen entsprechend, ansehnliches Lager entstanden war. >Sie sollten nicht vergessen, dass wir den Schattenpfad erst hinter uns gelassen haben. Jemand sollte vielleicht in diese Richtung Wache halten<, dachte die Assassine bei sich. Sie selbst saß noch immer auf ihrer Stute und schaute der Gruppe bei ihren Aktivitäten zu.

Doch auch Taiyo stieg bald darauf ab und befreite ihren tierischen Gefährten von Sattel und Zaumzeug. Die Assassine fürchtete nicht, das Pferd würde abhauen, denn dazu war sie schon zu lange bei ihr. Taiyo schmiss ihre Sachen auf den Boden abseits von all den Menschen und des Feuers und zog eine Decke aus demselben Material wie ihr Wintermantel aus der, auf dem Boden liegenden Satteltasche. Nachdem sie sie ausgebreitet hatte zog sie einige Räucherstäbchen heraus, entzündete sie mit einem Ruck über die felsige Oberfläche der Wände und steckte sie vor sich zwischen den Kieseln in den Boden.

Die schmale Rauchfahne breitete sich schnell um die Assassine aus und erfüllte die Luft mit einem angenehmen Geruch, ähnlich dem, der Pfeifen, nur nicht so kratzig und penetrant. Taiyo selbst hatte sich zur Meditation hingesetzt und dachte nach. Über alles, was geschehen war und wie es weiter gehen würde.
 
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Da der Pfad bereits vor ihrer Begegnung mit den Dlureggs breit genug für zwei Pferde gewesen war, hatte Zohani Nuramon zu Milianra aufschließen lassen, neben der sie das letzte Wegstück hergeritten waren.
Die junge Frau spürte die Erschöpfung ihrer Freundin und sie merkte, wie es ihr ähnlich erging. Langsam, ganz langsam wurden ihre Glieder schwerer, schienen sie zu Boden ziehen zu wollen. Als die ersten Lichtstrahlen durch die Decke brachen, in der nun ein Spalt zu erkennen war - ein Anzeichen für eine Schlucht -, wand sie abwehrend den Kopf zur Seite, um die schmerzenden Augen zu schützen. Jenes Tageslicht erschien nun keinesfalls angenehm, sondern ungeheuer grell, bedenkt man die Dunkelheit, welche die Gruppe die ganze Zeit über umgeben hatte. Eine Weile lang sah Zohani nun also wieder nichts, weil sie geblendet war. Langsam erschienen wieder Konturen ihrer Umgebung aus dem Weiß heraus, bis das Bild irgendwann an Kontrast gewann und die Farben zurückkehrten.
Arec erkundigte sich nach der Bereitschaft zu einer Rast.
Nach dem Kampf ist das genau das Richtige. Außerdem macht sich der Blutverlust bemerkbar - und ich sollte meine Rüstung einmal abnehmen. So saß sie leicht wankend im Sattel, die Sinne leicht betäubt, wie im Rausch.
Thorgrimm hinter hier ließ ein zufriedenes Brummen hören, als von einer Rast gesprochen wurde. "Wie geschaffen für ein bisschen Entspannung." Das bedeutete dann wohl wieder Kräutergerüche.
Eleasar stimmte dem Dunmer in Hinblick auf die Gruppe zu einer Rast zu, er selbst benötige nicht zwingend eine solche. Taiyo zuckte mit den Schultern und nickte dann einfach. Irgendetwas musste sie beschäftigen. Vielleicht würde sie ja jemanden suchen, um irgendwann darüber zu sprechen. Doch Zohani entschloss sich, sie nicht dazu zu drängen.
Milianra lehnte sich an Nuramons Flanke und Zohani legte ihr die Hand auf die freie Schulter. "Endlich ein wenig Ruhe, was?" Die Elfe nickte bloß und lächelte sie an. "Der Schattenpfad scheint das Gebirge direkt zu unterlaufen. Wir befinden uns jetzt bald auf der anderen Seite, wenn es in diese Richtung weitergeht. Die Schlucht wird irgendwo weiter vorne ins Freie brechen und wir werden auf die diesseitgen Gebirgsausläufer blicken können." Zohani nickte. "Das hört sich gut an. Ich will endlich wieder frische Luft atmen können." Milianra reichte ihr eine Hand und sie stieg ab.
Die Elfe schwieg eine Weile. Dann setzte sie zögerlich an. "Zohani ... da, weiter vorn, scheint es einen Deckeneinsturz gegeben zu haben. Sie kann nicht sehr dick gewesen sein, denn es ist überwindbares Geröll. Es kann also auch kein natürlicher Einsturz gewesen sein." Zohani hatte im Stillen gehofft, dass es ihre Freundin zunächst nicht weiter berühren würde. Doch sie war sich schon seit längerem darüber im Klaren, dass die Bindung zwischen den beiden Frauen ihnen wenig voreinander enthielt.
Sie atmete tief ein. "Ja. Ich bin ... am Ziel. Ich kann es spüren. Doch jetzt, wo wir hier sind, traue ich mich zu keinem weiteren Schritt. Ich würde lieber vorher rasten." Milianra strich ihr das lange Haar aus dem Gesicht und legte dann sacht die Hand an ihren Hals. "Du hast ja mich. Ruhen wir uns also erst ein wenig aus, aber vor dem Weitermarsch sollten wir bereits nachsehen." Die Söldnerin nickte und schloss dabei die Augen. "Ich bin froh dass du hier bist."

Sie spürte Idrils Blicke auf sich ruhen. Mit ihnen spürte sie ... Wärme. Die Dunmer war ganz klar mehr geworden, als man es ihr von außen ansehen konnte. Zohani fragte sich, wann Idril erholt genug sein würde um mit ihr das Gespräch zu suchen.

Die Gefährten, welche geritten waren, was den Großteil ausmachte, saßen ab und holten Felle und restlichen Proviant aus den Satteltaschen. Die Luft war hier zwar immer noch kalt, doch ein Feuer sollte möglich sein, solange der Rauch durch den Spalt in der Decke abziehen konnte, durch den nunmehr goldenes Licht fiel.
 
Gisal war bald darauf in ihrem Schoß eingeschlafen. Er war etwas besonderes dieser kleine Kerl in ihrem Schoß und Idril wusste darum. Vielleicht waren sich diese Feuerelfe und Idril ählicher, als es so manchem in der Gruppe lieb war. Idril musste an den atemberaubenden Ritt durch das Grasplateau, auf dem Weg zu Lunargenthum denken. Freiheit, wie gerne würde sie jetzt diesen Ritt mit Arab wiederholen? So sehr, dass ihr ein leichter Seufzer entfuhr und Sperber sie aus den Gedanken riss. Wie es ihr geht, fragte er sie. Doch Idril schwieg. Sie wollte nicht reden. Sie streichelte Arab leicht über die freie Stelle an seiner Schulter und sah zu Seraphim. Das Pferd, wenn auch beschworen, war ein treuer Weggefährte und sie fragte sich, wie es Shara wohl gerade ging, als Arec das Wort ergriff.

Der Schattenpfad, bald würden sie eine Lichtung erreichen. Eine richtige Lichtung. Erleichterung machte sich in Idril breit. Tiefe Erleichterung. Dann fühlte sie mal wieder Arecs Blick auf sich. Sie sah zu ihm und er sah sie an. Tief ging dieser Blick, doch von Seelenverwandschaft eines Volkes zu sprechen? Nicht mal annähernd. Idril kannte die Wurzeln 'ihres angeblichen Volkes' nicht, doch ihr Vater tat es.

Nach diesem Blick, ahnte Idril, was kommen würde und strich Gisal erneut über den Pelz.
Dann sah sie mit warmen Blick zu Milianra und Zohani. Jeder brauchte eine Pause. Am meisten wohl diese beiden, die das beste Beispiel für stetigen Verlass aufeinander waren, egal wie hoch die Wogen auch schlugen. Wieder seufzte Idril.

„Wir sollten uns auch einen guten Rastplatz suchen!“ und weckte vorsichtig den kleinen Gisal in ihrem Schoß, der müde gähnte und wieder zu Larale sprang. Sie selbst schwang ihr rechtes Bein, über Arabs Hals und ließ sich nun aus dem Sattel gleiten. Idril sattelte Arab ab, nachdem auch Sperber abgestiegen war und übergab ihm den Sattel. Er legte ihn in der Nähe der anderen rastenden und nahm dann erstaunt Arabs Zaumzeug in Empfang. Idril ergriff etwas Moos und strich damit schweigend ihrem Pferd das Fell trocken, kontrollierte seine Hufe und zupfte seine Mähne und Schweif ordentlich. „Idril...? Ist alles in Ordnung?“ Idril nickte schweigend
„Ihr habt Arab wirklich gut trainiert...“ „Es ist kein Training. Es ist Freundschaft, Vertrauen und Verlass aufeinander.“ die Dunmer blickt den Paladin an.
„Verstehe.“, erwiederte er nur und sah zu Seraphim.
Idril klopfte Sperber wohlgesinnt auf die gerüstete Schulter und ging zu den anderen. Arab stubste Sperber erneut mit dem Kopf. Damals hatte er ihn falsch verstanden, doch jetzt? Dann trottete der dunkelbraune Hengst mit schwarzer Mähne seelenruhig von dannen, um sich etwas Fressbares zu suchen. Hmmm, lecker Moose ...
 
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Obgleich Photosynthese nicht Milianras Energiequelle darstellte, nichtmal eine beigeordnete, vermochte das weiche, wärmende Licht ihre Lebensgeister wieder aus ihrer Lethargie zu wecken. Ausserdem konnte sie Zohani nun wieder neben sich sehen und spüren, von der sie vorher nur gewusst hatte, das sie an ihrer Seite ritt oder in ihrer Nähe und das es ihr gut ging. Zohanis Freude über ihre Anwesenheit zu hören tat ein übriges dazu, um Milianras Wohlbefinden wieder aufzurichten und die depressiven Gedanken der letzten endlosen Stunden zurück zu drängen.
Gähnend schwarz fing der Schattenpfad ihren Blick ein. "Ich hoffe sie schaffen es." flüsterte die Elfe leise und sah sich hilfesuchend nach Zohani um. Diese lächelte und nickte. "Haldamir weiß sich zu wehren, er wird Skye und Shara nicht allein lassen." erklärte Zohani mit einer Sicherheit, die sie selbst gern bei diesem Gedanken gehabt hätte. Wiedereinmal wurde ihr die Verletzlichkeit bewusst, welche von der Elfe ausging. Obgleich Milianra eine brausende Kriegerin der Hochelfen, eine unfehlbare Bogenschützin war, teilte sie die ungeheure Sensibilität für andere Lebenwesen und deren Stimmungen, die nur bei den Waldelfen und einigen wenigen Empathen zu finden war. Die Söldnerin wusste auch, das jeder Dluregg, den sie in den Staub hatten schicken müssen, um sich ihrer Haut zu erwehren, Milianra zugesetzt hatte. Denn jedesmal hatten sie ein Leben ausgelösch, egal wie seelenlos und von seiner Gier nach Futter getrieben es auch sein mochte.

Milianra nahm aus Zohanis Hand eine Decke entgegen und schlang sie sich um die Schultern. Die Söldnerin folgte ihr mit einer zweiten Decke zu einem im hellen Sonnenlicht liegenden Flecken an der östlichen Höhlenwand. Die Elfe setzte sich nieder, Zohani tat es ihr gleich.
Milianra schlang die Arme um ihre angewinkelte Knie und legte den Kopf müde auf jenen ab. Die Decke wärmte zusätzlich zu dem Licht und hüllte die Blutelfe in eine schummirge Behaglichkeit. Sie starrte aus halb geschlossenen Augen an die andere Wand, die Nähe Zohanis weiterhin bewusst genießend. Sie hatten es geschafft. Die unüberwindbare Finsternis des inneren Schattenpfades lag hinter ihnen. Sie wusste nicht genau, wie lange sie gebraucht hatten. Die Sonne warf zwar Licht in die Schlucht, war aber nicht zu sehen, konnte also keine Auskunft über die Stunde geben. Sie waren aber mit Sicherheit zu lange ohne Rast und Nahrung gewandert, denn Milianras Magen rumorte. Zohani reichte ihr Wasser und Zwieback, den Milianra dankend annahm, ohne aber etwas zu sagen. Sie war zu Müde, zu schwach, brauchte Schlaf und würde schlafen, sobald sie in kleinen Bissen gegessen hatte.
 
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Shara und Haldamir hatten eigentlich gehofft, dass Skye wieder zu sich kommen würde, sobald sie den Pfad verlassen hätten. Doch das war leider nicht so. Zwar verlor die Dryade keine Energie mehr, aber dadurch, dass es Nacht war, konnte sie auch keine Neue aufnehmen
„Setzen wir sie hier an diesen Baum.“ Sagte Shara und deutete auf einen der vereinzelt herumstehenden Bäume.
Behutsam wurde Skye von Haldamir gegen den Baum gelehnt. Sie schien sich noch immer nicht zu regen.
Ihre beiden Begleiter sahen sie besorgt an. „Kommt mir das nur so vor…“ brach Shara das kurze Schweigen und hockte sich vor Skye hin. „…oder sind ihre Blätter wirklich gelb geworden?“
Doch Haldamir zuckte nur mit den Schultern.
„Uns bleibt nichts übrig als bis zum Sonnenaufgang zu warten“ mit diesen Worten wendete er sich ab und betrachtete dem Mond.
Nach einigen erneuten Minuten des Schweigens kam Haldamir ein Gedanke. Er drehte sich, kurz zögernd, zu Shara um, welche sich in der Zwischenzeit einen Felsen als Sitzgelegenheit ausgesucht hatte.
„Shara, ihr seid doch eine Magierin. Kennt ihr denn keinen Zauber, der die Anderen aufspüren könnte?“
Shara sah Haldamir nachdenklich an. Sie durchsuchte gedanklich die Zauber, die sie beherrschte, fand jedoch keinen solchen. Verlegen schüttelte sie den Kopf und stand auf„Doch ich habe eine andere Idee!“

Während Shara Haldamir erklärte, was sie vorhatte schwirrte Sophie um Skye herum und begann mit den Blättern der Dryade zu spielen.
Plötzlich hörte die kleine Pixie aus dem Baum, an dem Skye lehnte, ein leises Knarren, das langsam immer lauter wurde. Neugierig flog sie um den Baum herum. Aber da war nichts.
Sie wollte gerade wieder zu ihrer Herrin fliegen, als sich um Skye auf einmal dieser grün-gelbe Schimmer legte, welcher auch erschien wenn sich Skye zwischen Bäumen oder Sträuchern tarnte.
Kurz darauf begann der Baum hinter ihr seine Wurzel ein Stück anzuheben und der Schimmer, der bis gerade eben nur um Skye zu sehen war, schien sich in den Einkerbungen der Rinde bis zur Baumkrone nach oben zu ziehen. Dort schienen sie einen Moment zu verharren um sich dann schlagartig wieder nach unten, und durch die Wurzeln zu Skye zurück zu ziehen.
Der Schimmer wurde langsam schwächer und Sophie, neugierig wie sie war, setze sich auf Skyes Fuß um zu sehen, was wohl als nächstes passieren würde.
Da zog Skye plötzlich die Augenbrauen zusammen und bewegte ihren Kopf. Ihre Blätter bekamen wieder eine grüne Farbe. Nicht so schön grün wie noch vor einigen Tagen, aber wenigstens sahen sie nicht mehr so welk aus.
Skye öffnete langsam ihre Augen.

„Hallo!“ kicherte die kleine Pixie und flog zu Skyes Gesicht hoch. „Bist du wieder wach, ja?“ Noch etwas benommen nickte Skye und richtete ihren Blick auf Shara und Haldamir.
Sie schienen über etwas zu diskutieren. Wahrscheinlich darüber, was sie nun tun sollten.

…Was sie nun tun sollten. Diese Frage stellte sich Skye auch. Sie hatten den Schattenpfad hinter sich gelassen und ihr ging es wieder relativ gut. Von jetzt an würde sie allein zu Recht kommen.
Vorsichtig richtete Skye sich auf und klopfte sich den Schnee und den Dreck von den Sachen.
Die Pixie flog um sie herum und schien sich zu freuen, dass es ihr wieder gut zu gehen schien.
Deshalb war es nicht verwunderlich, dass Sophie etwas irritiert war, als sich Skye plötzlich abwendete und weggehen wollte. Eigentlich wollte sie die Gruppe ja verlassen, nachdem sie den Schattenpfad überwunden hatten.
Aber Skye blieb wieder stehen und drehte sich zu den anderen Beiden um. Shara erklärte immer noch, aber schien nicht mehr von Haldamir zurückzubekommen, als einen zweifelnden Blick.
Seufzend lief Skye dann doch zu den Beiden hin. Sie konnte nicht gehen, noch nicht. Und sie hatte ihre Gründe. Aber das war erst einmal nebensächlich.
 
Shalyrioth dachte kurz nach. Dann antwortete er: ,,Naja... Das ist schon so lange her. Ich kann mich noch daran erinnern, dass seine Tränen eine heilende Wirkung auf diejenigen hatten, die mit ihnen in Berührung kamen."
Eine kurze Zeit gingen sie schweigend weiter. Dann fuhr Shalyrioth fort: ,,Mit diesen Tränen rettete er den Elfenkönig Valerion den Ersten, der zu diesem Zeitpunkt im Sterben lag. Seither verehren ihn alle Elfen. Aber jetzt sei ehrlich! Wieso erinnert er sich nicht mehr an seine Vergangenheit ? Es muss doch einen Grund haben!"
Etyana antwortete ruhig: ,,Als ich ihn damals gebissen habe, wurden seine Erinnerungen an sein früheres Leben gelöscht. Warum, weiß Ashanti nicht genau. Vielleicht wird er sich eines Tages wieder daran erinnern können. Keiner weiß das so genau."
Der Schattenpfad lag nun in unmittelbarer Nähe.
 
Idril hatte anscheinend nicht das Bedürfnis mit ihm über das zu reden, was geschehen war. Das war wohl alles andere als alltäglich gewesen, das man aus seinem eigenen Körper gelöst wird und das reine Licht einen durchströmte. Zudem wusste sie nichts über das, was während ihrer geistigen Abwesenheit, passiert war. Oder wollte sie es nicht wissen? Wollte sie sich vor etwas schützen? Hatte sie noch etwas zu verbergen?
Fragen über Fragen, doch wenn Sperber eins gelernt hatte, dann war es ihr zu vertrauen. Es hat sicher alles seine Gründe und wenn sie reden wollte, dann würde sie schon zu ihm kommen.
Arec ergriff das Wort und verkündete das Ende der alles verschlingenden Dunkelheit des Schattenpfades und schlug eine Rast vor. Sperber blickte zu Arec und Larale. Er fragte sich, ob Arec mehr an die Erschöpfung der Gruppe, oder an die Zweisamkeit mit Larale gedacht hatte, aber welches auch der wirkliche Grund sein sollte, die Rast war ihm und auch allen anderen sehr willkommen.

An einem geeigneten Rastplatz angekommen, machten sich alle daran, ein Lager auf zu stellen. Nebenbei brachte Idril ihm eine neue Lektion über die Bedeutung von Freundschaft bei. Sie ist wahrlich weise. Sperber konnte noch viel von ihr lernen.
Er blickte auf das Zaumzeug in seiner Hand und anschließend zu Seraphim. Idrils Schulterklopfer, war der letzte Anstoß, den er gebraucht hatte, um den Zusammenhang, zwischen Freundschaft, Vertrauen und Verlass her zu stellen.
<Keine angst, mein Freund, ich habe schon verstanden.>
<Gut und hör weiter auf Idril, Sie nimmt mir meine Erziehungsarbeit ab.>
<Ich habe dir die Freundschaft angeboten, nicht die Vaterrolle.>
Sperber war etwas genervt, doch gleichzeitig war er froh jetzt zwei Ansprechpartner zu haben, wenn es um Freundschaft und Liebe geht.
<Ich weis, aber du weist doch nicht einmal genau, was das bedeutet. Also muss es dir doch jemand beibringen. Außerdem würde ich doch unter deinem Mangel an Wissen leiden, also sollte ich es dir in meinem Interesse beibringen.>
Sperber konnte nicht fassen, was hier passierte. Er wurde von einem Pferd runtergeputzt und er konnte nicht mal was dagegen machen. Zum Glück fanden diese Gespräche nur in seinem Kopf statt und die anderen bekamen davon nichts mit.
<Du hast… Recht.>
Sperbers Selbstbewusstsein wurde von seinem eigenen Pferd zerstört. Aber das war gut so. Er merkte, dass er auf einem viel zu hohen Roß saß. Er war im Begriff, einige der Charakterzüge seines Vaters an zu nehmen und dagegen musste er sich nun wehren. Er wollte um keinen Preis, wie sein Vater werden. Seraphim würde ihm helfen, auch wenn auf eine komische Art und Weise, auf dem Teppich zu bleiben. Es war sehr paradox, doch so war es nun mal.
Als Arec, Larale und Giz abgestiegen waren, blieb Arec noch kurz bei Seraphim stehen. Sperber ging zu Seraphim herüber und löste die Schnalle, des schwarzen Sattels.
„Hattet ihr einen angenehmen Ritt?“
„Ja, den hatten wir. Vielen dank, das du uns Seraphim hast reiten lassen. Es ist ein prächtiges Pferd.“
>Na du musst dich ja nicht mit ihm unterhalten.<
„In der Tat, das ist es.“
Sperber nahm den Sattel ab und legte ihn auf dem Boden.
„Sagt mal Arec, was versteht ihr unter Vertrauen?“
Arec sah ihn etwas verdutz an, während Sperber Seraphims Zaumzeug abnahm.

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Ulfgar verließ das Portal, gefolgt von seinen 100 Männern, alles kampferprobte Paladine aus der Feste von Train, und einem Späher. Die kleine Armee fand sich in einer zwar sonnigen, aber gleichzeitig sehr kalten Umgebung wieder. Das Gras knirschte unter den Hufen der Pferde und ein eisiger Wind peitschte den Männern ins Gesicht.
Der Späher ritt zu seinem alten Freund.
„Lord Ulfgar, alle Männer haben das Portal durchquert. Die Armee ist bereit.“
„Gut Garus, mein treuer Freund. Ich fürchte, unsere Wege werden sich nun trennen.“
„Ja, My Lord, ich werde zum Schattenpfad aufbrechen und das Gesuch von Lord Rengar von Atriel ausführen.“
„So soll es sein, und bei Vitras, ich werde diese Ausgeburt der Finsternis mit meinen Männern im Pass von Logar erwarten, welchen die Gruppe zwangsläufig durchqueren muss. Wir werden diesem Untoten zeigen, was es heißt tot zu sein und wenn dieser Sperber von Atriel den Schattenpfad tatsächlich überlebt haben sollte, dann schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.“
Ulfgar ließ ein teuflisches Gelächter vernehmen, in das die restlichen Paladine mit einstimmten. Nach einer Weile verstummte das Gelächter wieder.
„ Also dann, lebt wohl, Garus, Vitras sei mit euch!“
„Lebt wohl, My Lord, Vitras sei mit euch!“
Damit ritt Ulfgar, gefolgt von seinem Fußtrupp, den Hügel gen Osten hinunter, zum Pass von Logar und Garus trieb sein Pferd an und folgte der Hügelkette gen Westen, zum Schattenpfad.
 
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Sie glitt von Seraphim herunter und entfachte mit Moos und Holz ein kleines Feuer für die Gefährten dann setzte sie sich stillschweigend auf einen Stein.
Gisal kam an getrottet, er war wohl bei Idril.
Ihr Blick glitt zu der Dunkelelfe, irgendetwas an ihr war anders.
Wenn sie in Idrils Augen sah, nahm sie denselben Glanz in ihren Augen wahr, den auch sie in den Augen trug.
Sie waren sich ähnlicher als sie bis jetzt wusste.
Dass würde Gisals Verhalten erklären, nie hatte er solchen Kontakt zu jemandem anderen gehabt, es war als spürte er etwas unsichtbares was sie verband.
Sie erinnerte sich an eine alte Geschichte welche die Nymphen erzählten.

Vor langer Zeit lebte ein Wolf, er war schön, stolz und Herr des Waldes.
Nun geschah es eines Tages dass er auf einen Mäuserich traf. Einen zierlichen, schmächtigen aber stolzen Mäuserich.
Der Wolf wollte ihn fressen doch etwas hinderte ihn.
Es war als sähe er sich selbst in den Augen des anderen. Völlig bestürzt stürzte er auf die Lichtung auf der jener Mäuserich saß.
Dieser wandte sich um. „Wer seid ihr?“ fragte der Mäuserich ohne Scheu. „Ich bin der Herr dieses Waldes.“
Brüllte der Wolf und verschwand.
Doch wo immer er hinging er wusste wo der Mäuserich sich befand ebenso wie dieser wusste wo der Wolf war.
„Gebt es auf, 2 Seelen verschmolzen zu einem Ganzen, verwandt bis in die Ewigkeit.“ Der Mäuserich sprach weise er verstand das unsichtbare Band „Wir sind keine verwandten Seelen.“ Log der Wolf und ging. Doch kurze Zeit später kam er zurück. „Und wenn wir verwandte Seelen wären?“ der Wolf rümpfte nachdenklich die Nase „Ein Band hat uns verbunden für immer auch wenn es unsichtbar ist, spürt man es dennoch.“ Sagte der Mäuserich und sprang auf den Kopf des Wolfes „Man findet sie oft dort wo man sie am wenigsten vermutet“


Sie hatte denn Sinn der Geschichte nie wirklich begriffen, es war eine Geschichte wie es viele gab, bei den Nymphen, geheimnisvoll und unerklärlich.
Sie war müde und lehnte sich an einen knorrigen alten Baum der neben dem Stein wuchs, und zog ein Stück Brot aus ihrer Tasche.
Sie verschlang es mit wenigen Bissen, und zog ihren Umhang wieder um ihre Schultern.
Den Stab hatte sie an den Stein gelehnt ebenso Bogen und Köcher.
Sie war müde so unerträglich müde, sie kämpfte dagegen an und verlor. Bald darauf war sie eingeschlafen.
Gisal füllte unterdessen die Glasphiole.
Er lief zurück zu Larale und steckte die Phiole in die Tasche, dann lief er zum Lagerfeuer und kringelte sich dort zum Schlafen ein und auch er schlief bald friedlich ein, die Sinne dennoch völlig konzentriert auf die Umgebung fixiert.
 
Leonar nahm Platz auf einem abgestorbenen Baumstumpf und betrachtete die Gefährten.Allesamt saehn müde und erschöpft aus;der Kampf hatte sichtliche Opfer gefordert.Seine Sorge galt vorallem seinem Schüler,der offensichtlich seltsam Stimmen vernahm.Hatte ihn die Reise in das Reich der Schatten vielleicht doch mehr gekostet als er gedachte hatte?Auf der anderen Seite sah und spürte Leonar keinerlei der ihm bekannten Symptome,die ein Besuch für Nichtumbrichii zu Folge haben könnte.
Drow reagierten möglicherweise ganz anders,als die Mitglieder anderer Rassen,kannte Leon doch auch leider keinen Fall in der Vergangenheit,in dem ein Dunmer das Reich betreten hatte.
Generell gab es sehr spärliches Wissen über Kontakte der Drow mit seinem Volk;was den Schattenmagus schon häufiger zu der einzig logischen Frage des "Warums bewegt" hatte.
Er würde seinen Schüler bei Zeiten ausgiebig befragen;auch über die Dinge die in ihm vorgingen und seine Position zu der Feuerelfe.Wahrlich ein bezauberndes Geschöpf;wie verspielt diese Flammen um sie herum getanzt waren und sie in einen anziehden Schein gehüllt hatten,wie ein edles Seidentuch,das den Körper einer anmutigen Tänzerin gerade noch an den wichtigsten Stellen verhüllte.Soetwa shatte er zuletzt bei den Menschen des Ostens gesehen,in einer der langen Festnächte zu Ehren des Sonnengottes.
Aber ebenso wie die Tänzerinnen,so vermochte auch die Elfe durch ihre Reize für einen bestimmten Grad an Ärgernis führen.Königreiche waren in der Vergangenheit gefallen,wegen einer einzigen schönen Frau.
Sein Schüler durfte die besonderheit seines Talentes nicht aus den Augen verlieren,ganz zu schweigen von seinem eigentlichen Ziel.Er sollte ihre Anwesenheit genießen,sie auskosten in all ihrer Schönheit,doch auch bereit sein sie,wenn nötig,sofort gedankenlos aufgeben zu können.

Sein Blick schweifte erneut über die Gefährten;die meisten waren der süßlichen Stimme des Schlafes verfallen oder versuchten noch ihrer zu überhören.Er selbst brauchte keinen Schlaf,seine Kräfte mussten sich zwar erholen,doch gelang ihm das am besten im Wachzustand.Hier wo die Dunkelheit langsam gebrochen wurde,traten vermehrt Schatten auf,von denen er zehren konnte.
Langsam glitten seine schweren,eisenbesetzten Handschuhe durch das weiche Gras;kein Gefühl.
Sinn für solch einfache Dinge waren vor langer Zeit verstummt und an einem Ort in seiner Seele verbannt,an den wohl niemals jemand herangelangen könnte,nicht einmal er selbst.
Auch für einen Umbrichii war er stets sehr der Dunkelheit angetan gewesen;und häufig hatte sich sein lehrmeister Sorgen gemacht,er könne den Schatten zu sehr verfallen und die nötige Distanz außer Acht lassen.Und dennoch,Leon war der einzige gewesen der den Mord an seinem Volk überlebt hatte;der Sinn verbag sich ihm jedoch immer noch.

Memento Morie öffnete sich schwerfällig in seinen Händen,die zugleich damit begannen durch die unendliche Seitenzahl zu fahren.
"Nymphen",ein geeignetes Thema wie ihm erschien.
 
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Als sie Skye unter den Baum gelegt hatten und beschlossen hatten das es das Beste wäre zu warten bis die Sonne aufgehen würde, herrschten einige Minuten des schweigens. Shara hatte nicht vor bis zum Sonnenaufgang zu stehen also setzte sie sich auf den saubersten Stein in der Umgebung und betrachtete den Mond, frei von Gedanken. Dies war der einzige Anblick der ihre Gedanken so reinigen konnte.

Doch Haldamir hatte wohl nicht dieses reinigende Gefühl erlebt, er schien immer noch versunken in den Gedanken über das Zurückkehren zur Gruppe. Wie recht er doch hatte. Wie konnte sie nur dasitzen und sich ihre Gedanken leeren lassen während sie dort draußen, an einem Eingang zum Schattenpfad und nur zu dritt rasteten. Nicht zu erwähnen das eine von ihnen angeschlagen war.

Shara, ihr seid doch eine Magierin. Kennt ihr denn keinen Zauber, der die Anderen aufspüren könnte?

Shara dachte nach. Einen Aufspürzauber… sie versuchte es in Gedanken. Warum hatte sie bisher nicht daran gedacht? Sie versuchte in den Gedanken Kontakt zu Seraphim aufzunehmen. Doch seine Gedanken waren viel zu weit entfernt. Auch konnte sie niemand Anderen hören. Eine magische Erweiterung der Reichweite? Nein, nicht hier im Schattenpfad. Ihr blieb nichts Anderes übrig als den Kopf zu schütteln. „Doch ich habe eine andere Idee!“.

Ihre Gedanken überschlugen sich fast. Es war so klar. Sie kannte ihre alte Position. Sie kannte den Standort! Das würde reichen um einen einfachen Teleportationszauber auszuführen. Sie kannte das Gefühl, sie kannte das Ziel, sie alle kannten das Ziel, sie kannte die Kraft. Es musste ganz leicht sein!

Haldamir, es ist eigentlich ganz simpel. Wir kennen ja den letzten Standort der Gruppe. Ich kann uns wieder dorthin bringen. Alles eine Sache der Konzentration. Wir müssten uns nur alle drei auf das Ziel konzentrieren. Ganz simpel also. Lediglich die Magie die dazu nötig ist etwas schwerer aufzutreiben. Die kann ich nicht einfach aus der Luft holen. Aber wir sind an einem ziemlich magischen Ort und das dürfte kein Problem sein. Die Frage wäre eher ob ich die magischen Zauber durchbrechen kann, aber auch das habe ich bereits schon einmal geschafft.

Ist das denn nicht gefährlich? Was könnte schief gehen?

Nun es können viele Dinge passieren, die ich mir nicht mal ausmalen kann. Es ist aber unsere einzige Chance kurzfristig zurückzukehren. Und außerdem bin ich bei meiner Konzentration zuverlässig.

Haldamir sah nicht wirklich überzeugt aus.

Ihr wisst das ich ein Balanmae bin und von Zaubern nicht betroffen werde?

Oh, ist das so? Hmmm…“ Das hatte sie nicht erwartet. Das war ihr Gedanke hin. Oder doch nicht? Der Zauber funktionierte so doch gar nicht. Sie lächelte Haldamir an. „Nun dieser Zauber ist keinen der über euch gelegt wird. Es entsteht ein magischer Sog, der nicht von einer natürlichen Magieblockade affektiert wird. Zumindest so in der Theorie. Ich habe natürlich noch nie jemanden wie euch teleportiert.

Haldamir war immer noch nicht überzeugt, aber dennoch einverstanden…
Und Skye kam auf sie zu, gerade als Haldamir zustimmte. Wie konnte sie so schnell genesen sein?
 
Asterinian beachtete das Geschehen nur am Rande - das übliche Gerede und, nicht zu vergessen, die Gefühlslawinen. Oder was immer gerade vorging, denn, wie gesagt, er beachtete das Geschehen eben nur am Rande. Was ihn natürlich nicht davon abhielt, die wenigen wirklich interessanten Dinge niederzuschreiben. Etwa die Geschichte, die Idril erzählt hatte. Eine ungewöhnliche Geschichte. Er verstand sie nicht, sie verwirrte ihn, warf Fragen auf, vor allem die eine...

... wieso wurde einem bereits gesagt, was die Moral der ganzen Sache war? Er hätte sie sich viel lieber selbst erschlossen.

Als die Gruppe sich zur Rast legte, mit Ausnahme derjenigen, die über solche Unzulänglichkeiten wie Müdigkeit erhaben waren, ging seine bisherigen Aufzeichnungen durch. Das Buch füllte sich allmählich mit mal mehr, mal weniger aufregenden Erfahrungen, aber alle waren lehrreich, was ja wohl die Hauptsache darstellte.
Die Aufzeichnungen über seine Studienobjekte ging er besonders vorsichtig durch - ein zusammengewürfelter Haufen, in dem ein jeder seine Freunde und seine Rivalen hatte. Er beobachtete und lernte von ihnen. Es wuchs einfach in ihm, er sah, wie jemand ein Gefühl zur Schau stellte und alsbald erschien in seinem eigenen eine Zarte Knospe derselben Empfindung, die es zu kultivieren galt. Und da so viele Handlungen von Gefühlen bestimmt waren, stieg damit auch sein Verständnis der Welt um ihn herum. Inspirierend, hätte manch einer gesagt.
Und sie alle waren so verschieden, dass ein jeder unbewusst als Lehrmeister in den verschiedensten Fächern diente. Da waren die Unsterblichen und Langlebigen, die alle anderen wie Kinder behandelten, allen voran der verschwundene Haldamir, der verächtlich auf alle Vorstellungen von Moral - komplizierte Dinger! - herabsah und die Fähigkeiten der jüngeren Gefährten wie etwa Sperbers Beherrschung des Schwertes belächelte, und Eleasar, der Magier mit der übersteigerten Selbstsicherheit. Durch deren bestürzenden Mangel hingegen zeichnete sich Ryan aus - was versprach der junge Mann, ausgestoßen aus seiner Heimat, sich vom Leben? Seine Neigung zum Alkohol sah Asterinian als Zeichen der Verzweiflung. Dann Larale, eine weitere Ausgestoßene, die dennoch eine Queste zum Wohle ihres Volkes unternahm. Auch Arec verfolgte ähnliche Ziele, doch war er in der Gemeinschaft der Drow anerkannt und doch so anders. Wo waren Verachtung und Arroganz für die "niederen" Rassen, die verstohlenen Blicke, die nach Schwächen an Kameraden suchten, deren Nutzen irgendwann erschöpft wäre? Zudem: Drow und Ehre passten so gut zusammen wie Schönheit und Oger. Aber vielleicht hüllte der Nachtläufer sich auch in eine kunstvolle Täuschung.

Und dergleichen mehr. Aber wenn sie sich in etwas anderem als ihrem Wesen noch mehr unterschieden, dann waren das ihre Motive. Wie gesagt, Larale und Arec versuchten, ihre Völker zu retten. Doch welchen Nutzen zog Larale für die Feuerelfen daraus, Arec auf seinem Weg zu unterstützen, den zu beschreiten diese Gruppe - oder mehr eine kleine Armee? - sich entschieden hatte? Der Feuerdrache mochte sterben, während die Dämonen, die Lloths Kinder bedrohten, niedergerungen wurden.
Sperber? Er hörte auf den Ruf eines Gottes und stellte diesen wohl nicht infrage, aber behagte es ihm denn, für das Überleben eines Bösen zu kämpfen, dass in manch einer Inkarnation größer war als seine dämonischen Feinde? Wohl kaum.
Ryan? Einfach nur froh, einer Gemeinschaft anzugehören, so er sich denn wirklich zugehörig fühlte. So sah zumindest Asterinians Vermutung aus. Allerdings überdauerte keine Kampfgemeinschaft die Ewigkeit und wenn diese hier zerbrach, was dann?
Zarius, der Beobachter im Hintergrund, tat wohl einem alten Freund einen Gefallen, aber bei allem, was er in den letzten Tagen an Wissen erworben hatte, das Verständnis solch tiefen Vertrauens und umfassender Freundschaft, dass man derartige Gefahren auf sich nahm, besaß Asterinian nicht.
Ihm war klar, dass manche sich früher oder später von ihnen trennen würden aufgrund der Unvereinbarkeit ihrer Ziele. Aber er wusste auch, dass sie alle keine Wahl hatten. Die essentiellen Strukturen brachen um sie herum zusammen und wurden neu errichtet, in jedem Augenblick. Es war ihr Schicksal und dem konnte sich nur verweigern, wer keines besaß - etwa eine Anomalie, oder jemand, der die Grenze des Todes überschritten hatte. Das Schicksal war nicht der größte Marionettenspieler, aber dafür der, dem man sich einfach nicht entziehen konnte, was man auch tat. All die großen Schritte im Leben standen fest von der Geburt an. Aber auch wenn es so war, wie es war, das Schicksal, dass all diese unterschiedlichen Personen zusammengeführt hatte, musste ein sehr ungewöhnliches sein.

Asterinian sah hinaus in die Dunkelheit.

"Ich frage mich, wer uns wohl als nächstes angreift." Begeistert notierte er, dass er gerade ein Selbstgespräch geführt hatte.
 
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Etyana, Woran, Ashanti und Shalyrioth konnten den Schattenpfad, trotz der düsteren Nacht, deutlich erkennen. Er lag nur noch eine Meile von ihnen entfernt, und der gespenstische Nebel schien ihn hell zu beleuchten.
,,Was wolltet ihr noch mal im Schattenpfad ?" fragte der Waldelf verunsichert, und Etyana rechnete damit, dass er sich jeden Augenblick von ihnen abwandte und zurück zur Villa lief. Er blieb jedoch einigermaßen beherrscht und wartete auf eine Antwort. Die Vampirin trat zwischen Woran und Ashanti und sprach: ,,Wir suchen eine größere Gruppe, der wir uns anschließen können." Plötzlich rief Ashanti: ,,Hey, schaut mal ! Die Straße ist zu Ende !" Etyana, Woran und Shalyrioth schauten auf den Boden, der vom Licht der Sterne beschienen wurde. Die schmale, steinerne Straße, auf der sie die ganze Zeit über gelaufen waren, verlief sich in einer weiten Felslandschaft, die auf den Schattenpfad hindeutete. Etyana vermutete, dass die Straße noch weiter führte, doch sie war nicht mehr von den umliegenden Steinen, die sich meilenweit erstreckten, auseinander zu halten.
Etliche Felsen versperrten der kleinen Gruppe den Weg, und es würde schwer werden, an ihnen vorbeizukommen. Dennoch sagte Woran entschlossen: ,,Wir haben bald unser Ziel erreicht", und setzte seinen Marsch fort. Etyana, Ashanti und Shalyrioth verweilten noch einen Moment, während der Vampir sich bereits durch die erste Felsenschicht kämpfte, doch dann taten sie es ihm nach. Etyana sprang, dicht gefolgt von dem Wolf, auf den ersten Felsvorsprung, der mit dutzenden kleinen Kieselsteinen übersät war, sodass bei jedem Schritt die spitzen Ecken der Steine schmerzhaft an den Füßen brannten. Jedoch gab niemand ein Wort der Klage von sich; Etyana, weil sie ihr Ziel schon klar vor ihrem geistigen Auge sehen konnte,
Ashanti, weil seine Laune zu schlecht war, um sich über solche Dinge aufzuregen, Woran, weil sein stolz es ihm verbot, und Shalyrioth, weil er froh war, in der freien Natur wandeln zu dürfen.
Ashanti sprang leichtfüßig hinter der Vampirin her, und schon nach wenigen Minuten hatten sie bereits eine beachtliche Strecke zurückgelegt, die die allgemeine Laune um einiges besserte. ,,Man könnte diese Felswüste auch als Vorteil sehen!" rief Woran den Gefährten zu, die einige Meter hinter ihm mit einer besonders großen Felswand zu kämpfen hatten. ,,Wenn der Schattenpfad nicht tot ist, und sich gefährliche Kreaturen in ihm aufhalten, dann sind wir schon mal warm für den Kampf!"
Etyana musste lachen, während es ihr gelang, den Fels zu erklimmen. Sofort drehte sie sich um und half Ashanti hinauf. Shalyrioth sprang leichtfüßig an ihnen vorbei und landete geschickt auf dem nächsten großen Fels, auf dem auch Woran stand, und seine Umgebung betrachtete.
Als auch die Vampirin und der Wolf den Fels erreichten, stellte Etyana fest, dass dieser Steinvorsprung eine ideale Aussicht bot.
Doch schon im nächsten Moment erschrak sie, und wich ein wenig zurück.
Direkt vor den Gefährten erstreckte sich ein großes, schwarzes Loch, aus dem eine Nebelwolke quoll, die viel größer schien als die übrigen.
Das Loch schien sich in den Boden gefressen zu haben, und in der Dunkelheit konnte man nicht sagen, wie tief es hinabführte.
Doch eines stand für Etyana fest: ,,Wir haben den Pfad erreicht".
 
Woran war ... glücklich.
Die Anstrengung, über dieses unwegsame Gelände zu laufen, gefiel ihm. Erschöpft war er nicht, aber das Loch, das sich vor ihnen befand, ließ ihn angespannt bleiben.
"Das macht mir Angst" Woran hatte von dem Elfen nichts anderes erwartet.
"Mir auch", antwortete Ashanti.
"Also mir nicht", sagte Etyana entschlossen. "Wir Geschöpfe der Nacht müssen uns da drin wohl fühlen", rief sie und strahlte Woran an.
Er tat ihr den Gefallen und lächelte zurück. Etyana schien sich nun noch mehr zu freuen.
Wie hübsch sie ist, wenn sie lacht.
Woran lockerte seine Ärmel und auch das Schwert.
Das erste was von dort kommt, stirbt.
Shalyrioth starrte unglücklich auf das Loch. "Müssen wir da rein?"
"Ja." Ashanti klang missmutig, aber entschlossen. "Ich hoffe nur, da sind keine Krabbeldinger."
Etyana lachte.
 
Ein wenig irritiert sahen Haldamir und Shara schon aus, als Skye plötzlich hinter ihnen stand und anscheinend völlig in Ordnung war. Hätte ein Fremder sie in diesen Moment gesehen - er hätte niemals geglaubt, dass sie bis eben noch ohnmächtig war.
„Skye…wie?“ Besonders Shara schien verwirrt zu sein.
Skye zuckte nur mit den Schultern. „Die Bäume erkennen ihresgleichen wieder…Oder die, von denen sie es glauben…“ Es war offensichtlich, dass Skye selber nicht so ganz verstand, welche Beweggründe der Baum hatte, der ihr seine Energie gespendet hatte. Shara beschloss also, nicht weiter nachzufragen. Wenn es soweit sein würde, würde Skye sicher mehr erzählen können und vor allem auch wollen.
„Shara hat eine Idee, wie wir zu den Anderen zurück finden können…“ begann Haldamir zu erklären. „Ich habe bereits zugestimmt aber trotzdem sind da einige Dinge die…“
Shara unterbrach Haldamir in dem Moment. „Aber es ist vielleicht unsere einzige Möglichkeit.“


Skye hörte aufmerksam zu, während Shara ihr von ihrer Idee erzählte und Haldamir seine Zweifel äußerte.
„Also was denkt ihr?“ fragend sahen Haldamir und Shara zu ihr herüber.
„Nun…ähm….“ Skye zögerte einen Moment. Einerseits verstand sie Haldamirs Bedenken und andererseits blieb ihnen aber auch nichts anderes übrig.
Nachdenklich sah sie zu Boden und biss sich dabei leicht auf die Unterlippe.
Ehrlich gesagt, hatte sie auch ihre Zweifel. Eine Teleportation - das war bestimmt nicht ungefährlich und ein gewisses Risiko bestand auch, Haldamir hatte da vollkommen Recht.
Trotzdem, eine andere Möglichkeit blieb im Moment nicht.
„Ich bin dafür, dass wir es versuchen….“ Sagte Skye unsicher und sah zu Haldamir hoch.
 
Uralte knorrige und teilweise kahle Bäume säumten den Rand des Pfades auf der anderen Seite des Baches. Und vereinzelte auf dem Platz an dem die Gefährten zu ruhen gedachten. Lange Fäden von Schlingpflanzen, die doch farnähnlich waren, hangen von deren Ästen. Alles aus der Umgebung erschimmerte leicht in einem lumineszierenden grauen Grün, bis hin zu tannengrün, während die Kiesel einen wahrlich guten Kontrast dazu boten. Nachtfalter in Weiß und gelben Tupfen, schillerndem blau und schwarzen Streifen schwärmten durch die Luft und kitzelten so manche Nase der Gefährten. Vertrauensselige Geschöpfe der Nacht, die hier kein Leid zu befürchten brauchten. Der Bachlauf plätscherte in einem leisen Lied dahin und das durchdringende schimmernde Licht, welches durchaus der Mond hier bewußt in einer verzaubernden Atmosphäre zurückließ, trugen zu absoluten Schönheit dieses Ortes bei, der fast nahezu einem Kraftort gleichkam.

Dicke mit Moose und Flechten bewachsene Steine, zeugten von der hier vorherrschenden Feuchtigkeit, die sich an manchen Senken in einem leichten Nebel erhob und dahinwaberte.
Ja, es war ein sehr schöner Platz zum Rasten.
Leises Knacken, von trippelnden Füßen, verriet die nachtaktiven Tierchen, wie Mäuse oder Ratten, aber auch marderähnliche Zeitgenossen und wieselartige Gesellen waren hier wohl neben der ein oder anderen Giftschlange durchaus anzutreffen.

Und sogar der Ruf eine Käuzchens, welcher wohl der ungewöhnlichste hier anzutreffende Bewohner war, ließ seinen Beuteruf zur Orientierung ertönen.
All dem lauschte Idril und sah sich um. Sie sah genau hin. Pilze, teilweise so groß, dass man bequem auf ihnen Platz nehmen konnte, auf ihren dicken weißen Schirmen, wechselten sich ebenso mit kleinen rötlich Glänzenden ab, die von ihrer Giftigkeit allein durch ihr Äußeres überzeugt waren. Einige abgestorbene Äste lagen als stumme Zeitzeugen, der umgestürzten vermoderten Riesen im Weg, und verrotteten langsam zu jenem humusartigen Boden, den Arec in seiner Nase spürte.
Eine leichte Brise wehte unbekannte Düfte von Pflanzen heran, die wohl kaum das Auge der Feuerelfe, oder des Zwerges, geschweige denn das eines Schattenmagiers, erblickt haben durfte. Große, dicke knollige Grünpflanzen, mit großen breit aufragenden und dennoch spitz zulaufenden Blättern, teilten sich Platz mit allerlei Farnen, die in ihrer Vielfalt und Farbe von Mannshoch, bis winzig klein und von rostbraun bis sattgrün reichten. Teilweise buschig verwachsen, andererseits nur vereinzelt zu sehen. Meist säumten sie die Baumriesen, mit ihren langen herabhängenden Flechten und boten so ein harmonisches Bild.

All diese Schönheit entging Idril nicht, während sie so durch die Reihen schritt, sich hier und da nach dem Wohlbefinden der Gefährten erkundigte. Besonders bei Ryan, vernahm sie eine allgemeine Erschöpfung bei vielen der Gefährten auch, die Ruhen oder Schlafen mussten, im Gegensatz zu den anderen. Wenn sie es denn nicht schon taten und Idrils Blick fiel nicht nur flüchtig auf Larale, die eingeschlafen an einem moosbewachsenem Baumriesen lehnte, dessen dickes Moospolster ihr als Kopfkissen diente. Sie betrachtete sie eine Weile, sehr sehr schweigend. Zuerst überlegte sie, sich zu ihr zum schlafen zu legen. Platz war genug, doch Arec würde bestimmt gerne nach Sperbers Unterhaltung bei ihr sein, um ihr dabei zuzusehen, oder sie zu beschützen. Er hätte zwar auch nichts gegen ihre Gesellschaft, doch Idril setzte sich ans Feuer, welches die Feuerelfe zuvor entzündet hatte und überließ es ihm. Sie starrte derweil völlig abwesend in die Flammen. Zohani kuschelte sich derweil bei Milianra ein – Zeit mit ihr zu Reden, war auch noch nach dem Wiedererwachen genug vorhanden– und Leonar saß beschäftigt auf einem Baumstumpf. Die Drow sah, wie Asterinian mal wieder fleißig auf einem großen weißen Stein im schummrigen Licht eines vereinzelten Mondstrahls, der hier immer ab und an anzutreffen war, in seinem Buch schrieb und das Arab sich erstaunlicherweise ein sehr schönes Plätzchen zum Grasen gesucht hatte. Mit hohem Farn und dicht bewachsen durch sehr anmutig wirkende Pflanzen. Dann sah sie sehr erstaunt, dass er dort nun von seinen Beinen zum Dösen in den Schlaf sank. Ein Zeichen, dass sie hier absolut sicher waren. Idril schmunzelte noch eine Weile und erhob dann die Hände gegen die züngelnden Flammen und sah wieder hinein. In die Flammen. Während das allgegenwärtige leise Plätschern des Baches sein Schlaflied für die Gefährten summte. Es beruhigte jedenfalls ungemein.

Idril liebte Feuer. Und das Meer. Feuer war warm und hell und konnte doch so zerstörerisch mächtig aufbrausend sein, aber auch so friedlich und Trost spendend wie jetzt. Während Wasser nichts zu verletzen vermochte und nur durch Feuer oder Kälte zur Formänderung gezwungen werden konnte. Doch Idril fühlte die Wärme des Feuers mal wieder nicht. Stattdessen fühlte sie sich wie Wasser das durch Kälte zu Eis erstarrte.

Dennoch hatte sie die Wärme des Lichtes gespürt und sinnierte darüber nach. Ganz still und nur für sich. Wie immer, bei solchen bewegten Ereignissen. Sie würde nicht mit Sperber darüber reden, wozu? Warum? Es war passiert. Wozu dann noch groß was erklären, wo es nichts zu erklären gab. Die hier Anwesenden hatten alle überlebt. Ob durch das Licht oder durch die Klinge, war völlig unwichtig. Sie lebten. Nur weil alle 'den einen Kampf' fochten. Jeder auf seine Weise und dennoch gemeinsam. Einige zusammen und doch getrennt voneinander, andere getrennt und doch zusammen. Doch alle gegen 'einen Feind'! Die Bedrohung durch die Dlureggs. Im Zwielicht.

Und dennoch, waren drei von ihnen ein Opfer der Dunkelheit geworden. Etwas was Idril sehr zu schaffen machte und sich ihre Stirn beim Nachdenken darüber kräuselte, während sie in die züngelnden Flammen sah. Sie legte etwas Moos nach, welches sofort zischend und knackend Laut gab und dennoch langsam verzehrt wurde. Die Drow atmete einmal tief ein und wieder aus.

Auch sie musste bald schlafen und der Müdigkeit stattgeben, doch einen Augenblick, einen Augenblick noch das Feuer und die Schönheit hier genießen bevor es vielleicht, schneller als ihr lieb war, wieder erlischen würde und so verlor sie sich länger als einen Augenblick lang, in den Flammen, die soooo schön waren. Während die Wolken langsam über den Himmel zogen, das Käuzchen weiterhin sein Liedchen surrte und das Knackseln und Trippeln der leisen kleinen Pfötchen des wilden und vor Kraft strotzenden Ortes des Lebens mit all seinen Schatten nun in der Zeit dahinjagte.
 
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Nachdem er sich im kleinem Bach, der die Gruppe jetzt anscheinend zum Ausgang des Schattenpfades begleiten wollte, das Blut von der Haut und den Schmutz aus den Biss- und Kratzspuren der Viecher gewaschen und ihre Gedärme von der Kleidung geklopft hatte, konnte Ryan sich etwas entspannen. Er öffnete sich für die Schönheit die ihn nun umgab. Mitten im Schattenpfad, war also ein Ort, der unmöglich eine Falle sein konnt, ein Ort der dem Hain der Hirsche ähnelte - sofort fühlte Ryan sich hier wohl, auch ohne sein Amulett. Enelia würde ihm verzeihen, dass er es verloren hatte. So wichtig konnte es auch wieder nicht sein. Schließlich hatte das blöde Ding ja doch nie etwas gemacht.
Er redete sich ein, eigentlich ganz froh es los zu sein, obwohl ihn der Verlust immer noch quälte. Aber das war eines der wichtigsten Dinge die Ryan gelernt hatte: Wenn man etwas oft genug dachte, hörte, sagte, glaubte man es irgendwann selbst.

Müde wie er war, suchte sich Ryan ein Plätzchen unter einem Baum, benutzte eine dicke Wurzel als Kissen. Durch das Moos welches sie bedeckte, war sie sogar relativ weich. Der Geruch des Waldes, von Humus, Moosen und Pilzen stieg ihm in die Nase und lies Ryan noch schläfriger werden als ohnehin schon.
Er brauchte sich auch keine Sorgen zu machen, wer und was ihn alles im Schlaf besuchen könnte, denn seine Gefährten passten auf. Es war besser so.
Vielleicht war das Amulett ja der Preis dafür? Ein altes Relikt gegen eine neue Heimat. Das war wahrscheinlich ein guter Tausch. "Ja das ist es" murmelte Ryan, und als wäre das ein Befehlswort, öffnete sich der Sog der dunklen, leeren Geborgenheit. Er konnte gerade noch ein herzhaftes "Gute Nacht" gähnen, bevor er sich darin verlor.
 
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