Sperber war über das Erstaunen über seine Begrüßung ebenfalls erstaunt.
>Was war so besonderes an einer Begrüßung?<
"Habt dank, mein Name ist Shara Elendil. Ihr seid, wie ich annehmen darf einer meiner Retter. Dafür möchte ich mich bedanken."
>Dank… mir danken immer alle… Wozu?… alles was ich tue, ist eine Selbstverständlichkeit.<
"Nun ja, ich habe sie geheilt, nachdem dieser Mann dort hinten ihre Seele wieder an Ihren Körper gebunden hatte. Ich muss sagen die Heilung verlief doch mehr als zufriedenstellend, ich hätte nicht gedacht dass Sie so schnell genesen."
Die frage war mehr ironischer Natur um heraus zu finden, ob Sperbers These richtig war und die Genesung auf den kleinen Sonderling zurückzuführen war. Ihre Reaktion war wie erwartet.
"Nun obwohl ich Ihnen für Ihre Heilung durchaus dankbar bin war meine rasche Genesung nicht allein Ihr Verdienst. Dieses … Asterinian dort drüben, hat alle meine Leiden dieser Nacht beendet. Doch, mein edler Herr, erzählt mir bitte was sich zugetragen hat, ich habe kaum Erinnerungen, lediglich an einen Steinbogen kann ich mich erinnern und das ich mich selbst sah."
>Ist ja auch kein Wunder. Sie war ja auch nahezu Tot.<
Sperber wollte zum sprechen ansetzen, doch sie unterbrach ihn vorher mit der Vorstellung ihrer Pixi, welche umhergeschwirrt war und nun auf ihrer Schulter ruhte.
Sperber musterte das kleine Geschöpf interessiert und hielt ihr vorsichtig den Finger hin.
„Auch erfreut euch kennen zu lernen, werte Sophie.“
Im Anfang zögerlich, aber dann doch vertrauensselig, packte die kleine Pixi seinen Zeigefinger mit beiden Händen und schüttelte ihn zur Berüßung.
Dann wandte er sich Shara zu.
„Ich habe getan was ich konnte, aber anscheinend gab es hier jemanden, der der Heilmagie besser bewandert ist, als ich, was mich sehr freut, dass er sich um euch gekümmert hat.“
Sperber schenkte der sonderlichen Person, welche anscheinend den Namen Asterinian trug, keinen Funken Aufmerksamkeit. Er war nicht beeindruckt oder gar eifersüchtig. Es war normal in dieser Welt, das einer etwas besser kann, als ein anderer. Ganz nach dem alten Spruch: ‚Sei so stark wie du willst, es gibt immer einen der stärker ist als du!’ Diese Lektion hatte Sperber schon vor langer Zeit gelernt. Er räusperte sich und begann zu erzählen, was vorgefallen war.
„Wir haben die Anwesenheit eines Todesdrachen bemerkt. Daraufhin sind wir mit drei Gefährten, Idril die Dunkelelfe, Eleasar der Lich und meine Wenigkeit, losgezogen, um nach zu sehen. Was wir vorfanden war Thanatos, der Todesdrache, welcher dabei war, deine Seele zu verschlingen. Es gelang uns den Drachen zu schwächen und deine Seele zurück zu holen. Dann haben wir dich hierher gebracht. Ich…“
Er wurde unsanft aus seinem Gespräch gerissen, denn Asterinian hatte ihn kurzer Hand halb herum gezogen, nur, um sich ihm vor zu stellen.
"Ich bin Asterinian. Fügt an die Vorstellung eine standardisierte Begrüßungsformel nach euren persönlichen Präferenzen an."
>Was nimmt diese Person sich heraus? Nicht nur, das er sich in ein Gespräch einmischt, sondern dass er nicht mal im Stande ist, sich selbst vernünftig vor zu stellen.<
Sperber empfand das gesamte Geschehen als Beleidigung und entgegnete dementsprechend.
„Sperber von Atriel, aber das müsstet ihr sicher schon mitbekommen haben. Eure Manieren lassen allerdings etwas zu wünschen übrig, werter Asterinian. Man mischt sich nicht in ein Gespräch ein. Anscheinend hat euch niemand Manieren beigebracht. Tut das bitte nicht noch einmal. Ach, und danke dass ihr meiner etwas behelfsmäßigen Heilkunst auf die Sprünge geholfen habt.“
Seinen Tonfall hatte er noch sehr neutral gehalten.
Sperber ignorierte diese Person anschließend und wandte sich wieder an Shara.
„Entschuldigt die Unterbrechung, My Lady. Wo waren wir? … Ach ja, Ich habe mich dann, soweit es in meiner Macht stand, um eure Verletzungen gekümmert. Der Rest ist euch bekannt.“
Sperber seufzte, als er das geschehene wieder vor Augen hatte. So viele Ereignisse in so kurzer Zeit. Nachdem er kurz gedankenverloren ins Feuer gestarrt hatte, sah er nun Shara eindringlich in die Augen.
„Sagt, werte Shara, was treib euch an diesen so kalten und dunklen Ort unserer Welt?“