RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Wächter, Beschützer und Verteidigerin waren ihre Namen.

Interessiert umkreisten sie Leonar, der für sie seine wahre Gestalt trug, auch wenn er einen der ihren benutzte, und befühlten ihn. Verteidigerin nahm sogar ihre Binde ab und musterte ihn aus ihren blinden Augen. Alsbald folgten Wächter und Beschützer ihrem Beispiel. Auch das 'Memento Morie' fand ihre Aufmerksamkeit, von dem sie Teile im Gedächtnis des Mannes fanden. Wächter las aufmerksam in der Kopie, die er geschaffen hatte. Verteidigerin, deren leerer Blick schon manchen Gegner getäuscht hatte, und durch jedes Hindernis drang, kopierte akribisch die Schriften auf Leonars Haut. "Sollen wir ihn wandeln?", fragten Wächter, Beschützer und Verteidigerin. "Nein, er kann Vollendungs Plänen nützlich sein", entgegneten Wächter, Beschützer und Verteidigerin. Ihre Sprache war nur ein Merkmal ihrer Art. Sie waren drei, sie waren eins. Seit Millionen von Jahren diente das Triumvirat der Weltenschlächter Vollendung als Leibgarde. "Es ist wie immer", seufzten sie auf. Gemessen an ihrer Erfahrung neigten sie seltsamerweise zur Launenhaftigkeit. Alsbald beendete Verteidigerin ihre Arbeit. Wächter riss einige Seiten mit persönlichen Einträgen aus seiner Kopie, den Rest warf er in die Dunkelheit. Nichts, was sie nicht schon kannten.

"Immer muss man sie gewähren lassen", klagten sie weiter. "Galadius fand sich einst zehnfach in unseren Fängen, bis Vollendung uns endlich gestattete, ihn zu töten." Ihr Titel entbehrte jeder Poesie, doch verdienten sie ihn gewiss. "Und allein daran zu denken, dass es nichts gibt, was er gegen uns ausrichten könnte! Er bemerkt nicht einmal unsere Anwesenheit!" Sie sahen zu Freude. "Sollten wir eingreifen?", fragten sie. "Nein", antworteten sie. "In seinem Umfeld gibt es keine Schatten. Freude ist vorbereitet. Es wird reichen, den Magier in einen Nimbus aus Licht zu hüllen und zurück in seinen Körper zu schicken. Unsere Geschwister werden ihn beobachten und Keldarian wieder zusammenfügen." "Ja, das ist eine gute Idee", pflichteten sie einander bei. "Die Zeit, die Zeit! Nie hat man ihrer genug!", endeten sie jammernd, bevor sie zur Tat schritten.




Asterinian, der neben Rhianons Pferd einherging, spielte an dem Kästchen herum, das die alte Frau ihm verkauft hatte. Er betastete die Weintrauben und schmeckte ihre Süße, strich über das raue Metall. Ah, dieses Wunderwerk bescherte ihm Eindrücke, die er für ihm verwehrt gehalten hatte! Und er erinnerte sich an die Worte der Frau.

Nun, sie hatten Lunargenthum verlassen. Nichts sprach dagegen! Nur ein kleiner Haken hielt das Kästchen verschlossen. Asterinian löste ihn.

Das Innere des Kästchens fühlte sich weich an, als er es berührte. Ja, weicher, roter Samt, damit war es ausgepolstert. Fast versonnen musterte er das Kleinod, während er Schritt für Schritt tat, ohne wirklich darauf zu achten, wohin ihn seine Füße trugen. Füße? Er hörte da ein trappelndes Geräusch aus dem Kästchen kommen. Von starker, noch nie gekannter Neugier gepackt, die nur dem Zauber des Kästchens zuzuschreiben war, riss er es auf.

Auf dem Samt saß eine kleine Kreatur. Sie besaß braunes Fell, weich wie der Samt, auf dem sie ruhte und die Anomalie aus dunklen Augen fragen ansah. Sie hatte zwei sehr auffällige Schneidezähne und einen kleinen, wenig ausgebildeten Schwanz, eher noch ein Fellknäuel. Und diese Ohren! Wie groß sie waren!

Und Asterinian musterte diese Kreatur, Haar um Haar und... wenig beeindruckt. "Wie soll mir das irgendeine Antwort erbringen?"
 
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Ryu hie Koyari, ein Stück zurück zu fallen und sich neben den Balanmae zu setzen. Der Drachenkaiser musterte den Hüter des Glichgewichts aus wachen Augen, wenn auch nicht aus Drachenaugen. "Ihr habt in gewisser Weise Recht Balanmae." begann er. "Und doch sprecht ihr von Dingen, die einer der euren nicht verstehen kann, nicht verstehen wird." Sein blick war hart, von der Entschlossenheit gekennzeichnet, die ihn Zeit seines Lebens begleitet hatte. "Jedes Wesen in allen Welten hat die Wahl, eine Seite zu Wählen, wie es ihm beliebt, oder es bleiben zu lassen. Nur den Drachen ist es verwehrt." Ryus Augen bohrten sich weiter in die Haldamirs, der sein gegenüber aussprechen ließ. "Jeder Balanmae hat sein schicksal selbst gewählt und sich einem hehren Ziel verschrieben, dass meinen tiefen Respekt verdient, doch ein jeder Balanmae kann sich ebensogut wieder von seinem Orden abwenden und sich einer Seite anschließen." Haldamir senkte den Blick etwas. "Ein Drache wird zum Drachen geboren, und es gibt nicht wenige unter uns, die ihr Dasein verfluchen." Thanatos war nur einer von ihnen, einer der Drachen die aufbegehrten und fielen. Und immer, wenn ein Drache fiel und sich einer Seite anschloss, musste es einen anderen geben, der die Gegenseite wählte. "Ich habe das niemals aktzeptiert." gab Ryu dann zu. "Ich habe niemals aktzeptiert, das meine Geburt mein Schicksal binden soll, mich an die Neutralität binden soll. Vielleicht, weil ich nicht unter Drachen aufwuchs, sondern fürh erkannte welches Leid die Schatten den Sterblichen bereiten. Deshlab verschrieb ich mich dem Licht und schwor, die Schatten zurück zu schlagen, wo immer ich ihnen begene." Haldamir versuchte ein weiteres mal, Ryus Blick standzuhalten. "Das wäre auch kein Problem gewesen, wenn ich nicht ihre Kaiser geworden wäre, wenn ich nicht die Macht hätte, die Drachen zu vereinen und zu führen, wenn ich mein Volk nicht in meine Wege gelenkt hätte." Ryu sprach einsichtig, doch ohne Reue. "Mit der Bannung der Chaotischen Götter habe ich auch den Avatar des Lichtes und Feuers gebannt, und damit das Gleichgewicht der Kräfte erhalten, mehr noch, mich selbst wieder von dem gelöst was meine Geburt mir verwehrt." Er hielt einen Augenblick inne und schnekte Rhianon einen liebevollen Blick. "Ihr hattet die Wahl Haldamir, und verlangt das man eure Wahl respektiert. Ich habe ebenfalls gewählt, auch wenn es mir nie zustand, könnt ihr das verurteilen? Wenn ja, dann bitte ich euch, euren Zorn von meinem Volk zu nehmen und auf mich zu wenden. Ich trage ihn gern, denn meine Wahl hat mich zu der geführt die ich liebe. Ich weiß, das ich nicht hätte tun dürfen was ich tat, doch ich bereue nichts, was diese Hände vollbrachten."

Milianra führte die Gruppe weiter und schließlich erreichten sie einen grauen Kiefernwald, dessen Bäume sich im wind wiegten und schwere Schneelasten trugen. Geisterwald nannten ihn die Bewohner dieser Gegende, denn immer wieder sah man dort unerklärliches. Irrlichter lebten ihn seinen Grenzen, die auch die Elfe schon einmal gesehe hatte, doch sie kannte den Weg und Myrta würde die Täuschungen der Lichter offenbaren, Zer evetuelle Raubtiere shcon früh erkennen und abwehren. So hatten sie es stets gemacht. "Seid vorsichtig, in diesen Wald ist nichts wie es zu sein scheint. Vertraut euren Augen nur dann, wenn sie sehen was die der anderen ebenfalls sehen." Der Blick der Elfe fiel auf den Weg, der hier nicht von Schnee bedeckt war, zumindest nicht volständig. Frische Hufspuren hatten sich darin eingegraben. >Zer? Riechst du etwas?< Der Tiger, der abseits der Gruppe trottete, hob die Nase in den Wind. >Die, die sie Idril nannten war hier.< >Kannst du sagen wohin sie ging?< >Nein, doch ich denke sie ist zum Gebirge aufgebrochen.< Milianra nickte, die Spuren ließen ähnliches vermuten. "Idril ist hier vorbei gekommen, sie ist uns ein paar Stunden, vielleicht einen halben Tag vorraus."
 
Wie unerfreulich doch diese Störungen immer waren.
Freude nahm seinen Blick von Idril und wandte sich diesem ungebetenen Gast einen Augenblick zu, bevor er ihn für unwichtig erachtete und wohlwollend vernahm, wie sich um ihn ‚gekümmert’ wurde. Dieses führte jedoch dazu, dass er seinen Griff aus Idrils Haaren löste und sich dessen bewusst wurde.
„Oh…! Wie ungeschickt von mir… Nunja, du wirst mir das sicher erfreut verzeihen. Wo waren wir stehen geblieben? Aaah, bei deinen Antworten… richtig.“

Sein Anflug von Boshaftigkeit war verschwunden und stattdessen lächelte er sie erfreut an. Fast bedauerlich besah er sich ihre zerstörte Hand und hob sie auf, was Idril ein scharfes „Hssss…“, vor Schmerzen entriss.
„Wie leid mir das doch tut…“, doch seinen Worten konnte Idril nicht so recht Glauben schenken. Sie klangen so,… so erfreut darüber. Zu ihrer Verwunderung, reparierte’ er ihre Hand wortlos wieder und nichts war mehr von dem Trümmerbruch zu spüren. Ein weiterer Beweis seiner Macht, was die Elfe mehr als verzweifeln ließ.
Immer deutlicher wurde ihr ihre auswegslose Lage. Wer war sie schon… was hatte sie entgegenzusetzen.

Ohne eine Antwort hören zu wollen, erhob sich Freude und ging von ihr weg. Er ließ Idril verschnaufen, die sich nicht zu rühren wagte und immer noch zitterte. Doch es passierte nichts weiter. Wortlos stand er mit dem Rücken zu ihr und überlegte. Dann betraten drei weitere Anomalien den Raum, die von Idril nicht wahrgenommen wurden – Freude jedoch begrüßte sie brüderlich. „Lüge… kümmer’ dich einen Augenblick um sie und du mein… Bruder…“, Vertrauen schenkte ihm einen wahrlich vertrauten Blick, bevor er mit Lüge verschmolz. Freude ging weiter von Idril weg und drehte sich nicht mehr zu ihr um. Wartete und … vertraute der Lüge.

Vertraute Lüge materialisierte hinter Idril und diese bemerkte sie erst, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, die sie aufschreiend erschrocken zusammenfahren ließ. „Nicht doch… kein Grund zur Sorge!“, beschwichtigte Lüge sie vertraut. Die Anomalie kam zu Idril herum und kniete sich vor ihr hin. Die Elfe zog ängstlich die Knie vor ihre Brust und schlang ihre Arme um diese. Betrachtete sie misstrauisch. Lüge strich vertraut um ihren Kopf und Idril fühlte sich ein wenig besser. „Er meint es nicht so, weißt du? Er ist nur immer so unerfreut. Es tut ihm sogar sehr Leid, dass er dir wehtun musste – doch du beantwortest einfach nicht seine Fragen. Dabei sind es nur ein paar unwichtige Fragen, die wir … er dir stellen will.“, säuselte sie.
Idril schluckte und zögerlich wischte sie sich über die schmerzende Lippe, die dick wurde. Es war so sinnlos sich ihnen zu widersetzen.

„Ww… was f…“, sie schluckte „Was fü…r … Fragen…?“

Neugierde, die das ganze sehr neugierig verfolgte, sah zu Freude herüber, welcher erhaben in sich hinein grinste. Sie genoss es, wenn er sich freute und wandte dann nicht nur den Blick wieder der Kleinen zu, sondern auch ihren Schritt, während vertraute Lüge, sich leicht mit einem falschen unbemerkten Lächeln von Idril zurückzog.

„Ob es dich erfreut, dass du …“ sie blickte kurz zu Freude „…ihnen nicht mehr begegnen wirst…“, begann sie und sah wie Idrils Blick zwischen beiden hin und her wanderte.
„Ist es nicht schön…? Sie suchen gar nicht nach dir!“, warf Lüge ein und unterdrückte Vertrauen.
Lüge materialisierte sogleich ein Sichtfenster im Raum, welches die Berge zeigte, die Reise der Gefährten zeigte. Ungewollt suchte Idrils Blick die Personen ab. Verweilten jedoch nicht länger als nötig an der ein oder anderen, doch reichte es Neugier um herauszufinden, was sie wissen musste. Sie begab sich zu Freude und tuschelte mit ihm. Dieser nickte erfreut. Vertrauen hockte mit unterdrückter Lüge immer noch vor der Elfe. Ein bedrohliches Schweigen entstand. Dann tippte die Anomalie überraschend der kleinen Elfe kurz an die Stirn – völlig schmerzlos … Als alle sich zurück gezogen hatten, blieb Idril alleine im Raum zurück. Völlig frei und unter ihrer eigenen Kontrolle.

Idril blieb lange Zeit völlig regungslos sitzen. Überlegte lange, sehr lange. Sie wurde müde doch musste sie ihren Erinnerungen erst freien Lauf lassen, um einigermaßen zur Ruhe kommen zu können. Nie wieder wollte sie ihm begegnen. Nie wieder wollte sie ihm unter die Augen treten. Wie gut, dass sie sich damals nicht in seinen Dienst gestellt hatte. Als ihr das bewusst wurde, war sie ein wenig erleichtert. Sie überlegte genau. Auch Rhianon hatte sie Treue geschworen. So lange sie lebte. Damals, doch war sie zwischenzeitlich einmal gestorben und der Schwur wurde in dieser Form so nicht wieder erneuert. Also war sie frei. Nichts band sie mehr, nichts hielt sie mehr. Das war gut so. Wie sie fand. Ihr Hass würde bald der Normalität weichen und sie würde vergessen. Auch das war gut so. Denn sie wollte vergessen. Musste vergessen und wusste genau, sie würde es nicht können. Doch sie würde sich zur Wehr setzen, so lange wie möglich und so lange wie nötig. Bis ihr Herz es tolerieren würde. Der Verstand über das Herz siegen würde. Es erdolchen würde, so dass es ausbluten würde und vernarben konnte. Doch das brauchte Zeit, viel Zeit. Eine Ewigkeit an Zeit.
>Selbst wenn man die Scherben einer Vase wieder zu einer Vase zusammensetzt, würde diese Vase nie wieder die alte sein und Wasser lange halten können. Diese Vase hat alles eingebüßt und war nur noch eine Hülle ihrer selbst.<, dachte sie, als sie vor sich hin starrte. Idril würde im Laufe ihres Lebens prüfen müssen – was in ihrer Vase des Lebens alles für Scherben wieder zusammengefügt werden konnten und sie würde sich das Stück Ewigkeit der Zeit nehmen, die dafür nötig war. Denn Thanatos, würde sie nicht bekommen. Jedenfalls nicht freiwillig. Lieber würde sie durch die Hölle gehen, jeden Schmerz ertragen, jede Folter erdulden.

...

So woben ihre Gedanken ein feines erfreuliches Netz für die Anomalie. Letztendlich musste sie doch ihrer Müdigkeit stattgeben und sie schlief ein. Atmete ruhig und gleichmäßig, traumlos vor lauter Erschöpfung, war es ein sehr tiefer erhohlsamer Schlaf. Die Augen Freudes ruhten auf ihrem Körper, als er wieder eintrat und sich erneut in den Sessel vor ihr bequemte. Betrachtete sie ruhig und eingiebig. Ihre Haare, die Gesichtszüge mit den geschlossenen Augen, ihre leicht pochende Halsschlagader, ihre ganze Haltung. Er nahm durchaus ihre Erschöpfung wahr, der sie sich nun ganz bedingungslos hingab. Er wusste, dass ihm nichts verborgen bleiben würde mit der Zeit.

„Da haben wir ja schon mal eine Antwort…“, und seufzte erfreut, da er wusste, das es nicht die letzte sein würde, die er bekam.
 
Das Triumvirat beugte sich über die schlafende Elfe. "Sterbliche. Sie sind uns immer schutzlos ausgeliefert." "Auch manch ein Unsterblicher." "Wollen wir sie vorbereiten?" "Ja." Sie sprachen alle mit einer Stimme, doch sahen sie einander an, als wüssten sie genau, wer welchen Gedanken beitrug. Manchmal verwirrten sie sogar andere Anomalien.
Zweifellos würde die Elfe denken, man hätte sie während des Schlafes in einen anderen Raum gebracht. Wie sehr sie doch darin geirrt haben würde! Unter ihr stoben die Kissen auseinander und ein warmes Bett erhob sich aus dem Boden. Märchenhaft war es anzusehen, aus kostbaren Hölzern und Stoffen, mit kunstvollen Schnitzereien und Mustern eingewebter Goldfäden, die sterbende Drachen darstellten, und Wesen von unbeschreiblicher Boshaftigkeit. Von einem Baldachin fielen Vorhänge herab, sie verhüllten die Schlafende, an deren Seite Verteidigerin saß. Ihre Brüder brachten Tisch und Stuhl, Speis und Trank für den Morgen. Mit Honig versüßte Milch war da in einem Becher, der sie ihre Wärme behalten ließ. Haselnüsse, die den Wunsch weckten, sein Wissen mit anderen zu teilen, wurden in einer Schüssel dargereicht. Frisches Brot, das Ausdauer und Geduld verlieh, schnitt Wächter mit bloßen Fingern in Scheiben. Marzipan und andere, edle Leckereien, die für viele ein Luxus waren, lagen auf einem Teller bereit. Sie brachten Heiterkeit, die sich später ins Gegenteil verkehren sollte. Kleine, fettige Ölkuchen fanden sich auch auf dem Tisch wieder. Sie waren eine einfache, aber geschätzte Köstlichkeit der Welt Peng Lai, die den Willen zum Widerstand eindämmte. Eier und Salz, kleine Scheiben gepökelten Samhinfleisches, geräucherter Kasilachs, ein kleines Glas cyrodilischen Weines und alles unter einem Zauber, der eines jeden Fragestellers Neugier zu befriedigen helfen würde.

Während das Mahl vorbereitet wurde. strich Verteidigerin über Idrils Haar. "Gutes Mädchen." Außerhalb des Vorhangs blieb es still. "Hast keine Träume, hm? Gut, gut. Dann kann ich dir Vollendungs Geschenk überreichen. Es wird dir gefallen!", flüsterte sie in das Ohr der Elfe. Mit einem Fingernagel brachte sie Idril einen kleinen Schnitt an der Stirn bei. Die Stirn war eine gute Stelle. Einfachste Verletzungen ließen bereits Blut fließen. Für Verteidigerins Zwecke reichte bereits ein einzelner, leuchtender Tropfen, den sie in der Luft schweben ließ. Eine letzte Berührung und der Schnitt verschwand so schnell, wie er gekommen war. Und der Tropfen...

Er färbte sich schwarz wie die Nacht, als Vollendungs Dunkelheit in ihn drang. Ein einfacher Akt, doch er war so bedeutend! Von Erregung ergriffen setzte Verteidigerin den Tropfen auf Idrils Lippen. Kurz drang die spitze, feine Zunge der Elfe hervor. Sie schmeckte sie das Blut, doch erreichten ihre Eindrücke die schlafende Elfe nicht. Ohne es zu merken, schluckte Idril ihr Blut herunter.

Mehr musste nicht getan werden. Wächter und Beschützer nahmen ihre zitternde Schwester an den Händen und verließen das herrschaftliche Schlafzimmer.
 
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„…Ich trage ihn gern, denn meine Wahl hat mich zu der geführt die ich liebe. Ich weiß, das ich nicht hätte tun dürfen was ich tat, doch ich bereue nichts, was diese Hände vollbrachten." Rhia lächelte in sich hinein und sah interessiert Haldamirs verschlossene Miene an. Dabei fiel ihr auf, dass hätte sie selbst für Ryu geantwortet, um ihn zu verteidigen, hätte sie die selben Argumente gebraucht, es nur anders formuliert. Wie schwer mochte es sein, nicht wählen zu dürfen? Sie konnte es sich nicht vorstellen, für sie selbst hatte es immer nur eine gegeben. Das Licht war so sehr ein Teil ihrer Selbst, dass sie niemals hätte im Grau leben können.
Sie sah zu Ryu hinüber und konnte einen Augenblick nicht atmen, weil die Liebe zu ihm ihr die Luft raubte, als sie noch einmal an die zwei letzten Sätze dachte.
Göttin, was hatten sie getan, dass sie genau sie beide zusammen geführt hatten? Denn ihr wurde nun auch im vollen Maße bewusst, dass sie nicht ohne ihn leben konnte. Mochte es noch soviele Früchte ihres Zusammenseins geben, es würde sie nie davon abhalten ihm zufolgen, selbst wenn es hieß, ihr jetziges Leben gegen das nächste auszutauschen.
Sie schüttelte energisch den Kopf, um die düsteren Gedanken zu vertreiben und sah in die weiße Landschaft um sie.
Nach einiger zeit erreichten sie den Waldrand und das Gelände erhielt langsam aber sicher ein Gefälle. Die Tiere mussten sich mehr anstrengen und ihr Atem dampfte stärker in der kühler gewordenen Luft.
Rhia sah einige Tiere als sie sich ein Versteck suchten, um den Blicken des Trosses zuentgehen. Es kribbelte plötlich in ihren Händen und Füßen und sie sehnte sich danach als Wolf eine Spur im Schnee zu ziehen und Flocken auf ihr Fell herabwirbeln zu sehen. Es war merkwürdig, so viel sie auch ihre menschliche Gestalt gebrauchte, der Wolf steckte ihr im Blut.
Plötzlich hörte sie ein Heulen aus den Bergen herüber schallen. Sie hob den Kopf und es schien als würde sie die Ohren bewegen, um alles mitzubekommen. Sie nickte dann anwesend und versenkte sich wieder in ihrer Landschaftsbetrachtung. Zu fern und wirr waren ihre Gedanken, als dass sie hätten sie selbst verstehen können.
 
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Nachdem so wohl Ryu, der Kaiser der Drachen, als auch Rhianon, Kaiserin der Drachen und Meisterin der Wölfe gesprochen hatten sagt Haldamir: “Glaubt ihr wirklich die Schatten bringen verderben über das Licht? Habt ihr euch jemals mit der anderen Seite beschäftigt, habt ihr jemals erlebt, wie der Schatten unter dem Licht leiden muss? Stur wird jeder Schatten vom Licht verdrängt, weil das Licht sich selbst als Herrscher über die Welt ansieht. Glaubt mir die meisten Dämonen dir ihr zu kennen scheint, sprechen noch lange nicht für alle Dämonen, es gibt hundert oder gar tausende die genau wie Menschen oder Zwerge ihrem Tagewerk nachgehen und ein ehrliches Leben führen ohne je einer Person zu schaden. Wisst ihr überhaupt, warum es immer wieder Dämonen gibt, die heraus kommen um Menschen zu töten? Ist euch klar, das es immer wieder Morde an Dämonen gibt die gar nichts gemacht haben?” Er ließ diese Frage unbeantwortet und ritt weiter vor sich hin und beobachtete einen Moment die Landschaft.
Als Ryu gerade antworten wollte fiel Haldamir ihm ins Wort und fuhr fort: “Was macht euch so sicher, dass das Licht auch nur etwas besser ist? Ich habe unter den Menschen bereits mehr Terror und Gewalt gesehen, als es unter normalen Dämonen überhaupt denkbar wäre und ich meine nicht diejenigen, die gewalttätig sind, sondern ich meine die friedlichen, diejenigen, die sich fast schon verhalten wie Menschen. Ich lege euch stark ans Herz einmal in eurem langen Leben eine Stadt der Dämonen aufzusuchen, aber ihr würdet wahrscheinlich nur eure Gefolgsleute rufen und alle abschlachten als wären sie nur pestkrankes Vieh.”
Den letzten Satz lies er besonders herabwürdigend klingen. Noch bevor der Kaiser überhaupt antworten konnte nuschelte Haldamir seinem Pferd etwas in die Ohren, woraufhin dieses schneller trabte und mit Milrana aufschloss, als er auf der selben Höhe wie sie war fragte er sie: “Habt ihr schon etwas ungewöhnliches entdeckt?”
 
Leons Geist fuhr zurück in seinen Körper und riss diesen abrupt aus seiner Starre.Diese Anomalien waren einfach zu mächtig und dennoch mussten sie eine Schwachstelle aufweisen;dessen war sich der Schattenmagier sicher.Sie zu finden würde sich allerdings als sehr viel schwieriger erweisen.Leon stand auf und wankte sichtlich erschöpft aus der Höhle.Er hatte sie nie verlassen;nur eine zeitlang im Imaterium der Schatten der verweilt.Schnee prasselte auf ihn nieder;die sonst weichen zarten Flocken,die die schönsten Landschaftsbilder herbeiführen können,peitschten nun umso heftiger auf ihn nieder und erdrückten die Landschaft unter ihrem Gewicht.

Seelenauge saß ruhig auf einer Zeder und lauschte in den Wind hinein.Gewärmt von seinem dicken Gefieder betrachtete er alles ganz genau und mit ruhigen Augen,als er fremde Schatten spürte.Es waren recht viele und der Größe nach handelte es sich um Reiter.Sie waren noch ziemlich weit entfernt,etwas unterhalb des Passes.Seelenauge spürte unter ihnen seltame Schatten;einige wiesen doppelte Schatten auf,als wären sie weder das eine noch das andere.Und er fühlte einen schwachen Schatten.Nicht aus Schwäche des Besitzers,sondern weil das Licht ihn mehr durchdrang als zu erfassen.

Leon hatte sich entschlossen doch gen Tal zu wandern.Er würde einige Informationen sammeln müssen um auf das Geheimnis dr Anomalien zu stoßen.
Eine telepathisches Klopfen und Pochen ließ ihn in seinem Schritt inne halten.
Blitzschnell tränkten die neuen Erfahrungen von Seelenauge seine Gedächtnisströme und er saugte sie gierig auf.
Eine Anomalie ist unter den Reisenden,aber sie ist anders.
Wie seltsam und gleichsam positiv das Schicksal doch immer wieder die Fäden knüpfte.Leon hatte eine Frage,das Schicksal gab ihm die Antwort.
<Das ist mehr als interessant>
 
Tropfen …rannen an den Fensterscheiben entlang. Es regnete, oder tat es nur so als ob?
Irgendwo in der Ferne erschien ein Regenbogen. Zumindest sah er so aus und danach blinzelte die wohlig warme Sonne hervor… oder war es doch das berauschende Sterben eines Sterns, welcher in einer Supernova verging?

Man konnte es nicht sagen und doch, …

… sanft regte es sich in dem Bett, welches sich weich, wohlig warm und seidig anfühlte. Wie Asterinian und ein Lächeln überflog ihre Lippen. Die Augen noch geschlossen und in wohlige Träume verstrickt strich Idril über die seidigen Laken.

Als sie sich dann äußerst zufrieden reckte und sich entschloss die Augen zu öffnen, um vollständig zu Erwachen, blinzelte sie dabei. Schwere undurchsichtige Stoffe umfingen das Bett in dem sie sanft und fluffig einsank. Ihr ging es sehr gut und sie war sehr entspannt. Noch nie hatte sie so wohlig geschlafen. Sich noch nie so gut gefühlt… „aaaahhhhh….“, entfuhr es ihr, als sie sich räkelte.

Verträumt blickte sie auf die Stoffe, ihre Farben, ihre Muster, die Art wie sie gewebt wurden und … die Motive…
Drachen… und … Sterne… und Wesen die …

Idril riss die Augen auf und setzte sich augenblicklich auf. Wo war sie? Was? Wie?...

Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Was war passiert? Irritiert horchte sie still und aufgeregt, ob etwas zu vernehmen war. Ja, Geschmatze? Geklimmper von Geschirr? Schlürfen? >Was geht hier vor?<, dachte sie für sich und unterdrückte ihren Herzschlag und die aufkommende Panik.

Da die Vorhänge undurchsichtig waren, konnte sie nicht sehen, wie Vertrauen – ohne Lüge – sich genüsslich an den Speisen des reichhaltig gedeckten Tisches labte. Sie schlug die Decke vom Körper und sie fröstelte augenblicklich stark. Sie blickte an sich herab und sie war umgekleidet worden. Gewichen war der exotisch anmutende Farbenrausch einem schlichten einfachen Kleid. Einem samtig weich fallenden Kleid in dunklem tannengrün, welches ihre freien Schultern darbot und eng tailliert, wenn nicht gar miederhaft geschnürt war. Ihre Haare fielen wie ein Vorhang glatt auf ihre Schultern und den Rücken. Eine Strähne rückte ihr ins Gesicht, doch sie störte nicht.

Sie schlug die Beine aus dem Bett und ihre Zehen berührten den eisigen Steinboden. Sie spürte die Kälte nicht, als sie barfuss ihre Füße nebeneinander stellte und den Vorhang leicht beiseite schob, um vorsichtig zu erspähen, von wo die Geräusche zu ihr drangen.

Exotisch anmutend sah sie aus, die herrschaftliche Gestalt, welche in ein wallendes Gewand gehüllt, am Tisch saß. Ganz luxuriös, wie dieses Bett und es sich schmecken ließ.

Als Vertrauen sie erblickte, lächelte er vertrauensseelig und begrüßte sie mit einem wohlwollenden
„Guten Morgen Mylady, ich hoffe ihr habt angenehm geruht…?“

Etwas irritiert blickte Idril schon drein und antwortete nur leicht unterkühlt „Sicher doch.“

„Sehr gut, sehr gut. Dann leistet mir doch bitte eure werte Gesellschaft. Was darf ich euch anbieten… Lieber Tee oder diese wundervoll warme Milch mit einem Hauch von feinsten Honigessenzen abgeschmeckt?“ er lächelte sie warmherzig an und blickte in zwei völlig perplexe Augen. Er machte eine einladende Geste und bot ihr einen Platz am Tisch an. Da sie frei unter ihrer eigenen Kontrolle stand, zögerte sie einen Augenblick, stand dann jedoch auf. „Wie wär’s mit ein paar Antworten?“, fragte sie keck. Ihr Blick glitt dabei einmal über den reichhaltig gedeckten Tisch, der ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ.

„Man hat euch mir an’vertraut’…“ ernst blickte er in ihre Augen und setzte dann fort. „Ihr fragt euch? Wo ihr seid? Das fragt ihr euch doch oder?“
„Ja.“ „Nun… man brachte Euch in mein Gästezimmer. Ihr solltet uns vorerst kennenlernen und euch ausruhen, wie mir jemand mitteilte. So brachte man euch … her. Versteht ihr das?“ Die Elfe nickte und wieder huschte ein Blick über die Köstlichkeiten und den ihr dargebotenen Silberbecher mit Milch, dem sein Arm ihr entgegenstreckte.

„Bitte, lasst mich eure Gesellschaft genießen und … setzt euch zu mir. Trinkt und speist mit mir und … erzählt mir von Euch!“, lächelte Vertrauen sie an.

Vergessen?? Das war doch das, was sie wollte… Misstrauisch ging sie auf den Tisch zu und nahm Platz und seinen Becher. Sie blickte ihm in die Augen, die wie Sterne funkelten und stieß verhalten mit ihm an. Kurz fuhr ihre Nase über den Becher und roch daran. Es roch nach Milch mit Honig. Etwas was sie schon lange nicht mehr getrunken hatte und sehr mochte. Wieder blickte sie ihm in die Augen, doch diese schienen ihr … vertrauenswürdig und als sie sah, wie er den Becher, der dieselbe Milch wie ihrer enthielt und aus der einzigen Karaffe eingeschenkt wurde, die sich auf dem Tisch befand, an seinen Mund führte und trank. Auch sie setzte den Becher an und nippte kurz. Schmeckte die Milch, die wahrlich frisch und köstlich war und den schmelzenden Honig auf ihrer Zunge… ein wahrer Genuss breitete sich sodann auf ihrem Gaumen aus. Wie gut das doch schmeckte… wie warm doch diese Milch war. Sie nahm noch einen Schluck, dieses Mal einen größeren und fühlte ihn wohlig in der Kehle, wie er ihren Körper innerlich hinunter rann, dieser Schluck … warum war ihr bloß so kalt? Wie angenehm da doch diese warme Milch war und sie trank. Schluck für Schluck.

Wieder ein Lächeln auf den Lippen Vertrauens und er bot ihr das Brot an. Es sah wirklich köstlich aus, nahrhaft und kräftig. Sie ergriff ein Stück und legte es vorsichtig auf den Teller vor ihr…

„Nicht so schüchtern… die Zeit der Entbehrung ist vorbei…“, er lachte auf. „Greift zu und seid erfreut, uns kennen zu lernen. Ihr seid etwas Besonderes, dass ist auch uns nicht verborgen geblieben… Also? Wo kommt ihr … her?“ und hielt ihr die Schüssel mit den Haselnüssen hin. Er selbst hatte fröhlich eine von ihnen in den Mund gesteckt und zerkaute diese bereits…
„Mmmhh, diese Nüsse müsst ihr unbedingt probieren… ich kenne nichts Vergleichbares… ich zog den Baum selbst groß und er dankt es mir jedes Mal mit einer Fülle von … Früchten. Bitte, tut mir den Gefallen und nehmt eine davon, ich würde gerne eure Meinung darüber hören wollen…“

Wohlwollend sah er, wie sie in die Schüssel griff und eine Nuss herausholte. Sie kurz vor den Mund hielt, als sie ihn dabei ansah und er – ohne den Blick von ihren Augen zu wenden - die Schüssel senkte und wieder auf den Tisch stellte…

>Ja, Jaaaa….“, Neugier konnte sich kaum zügeln vor ‚Freude’, als sie sah, wie die Elfe langsam ihren Mund öffnete, ihre Zunge nach der Nuss griff und diese in ihrem Mund verschwinden ließ. Sie spürte förmlich den Biss, der diese dort zerteilte, den Geschmack, der sich ausbreitete und den Weg in ihr Innerstes suchte.

Neugierig verfolgte sie weiter…

„Sie schmeckt … unbeschreiblich … nussig, würzig und … bei uns in den Gärten gab es auch immer Nussbäume, ich war damals noch ein Kind… müsst ihr Wissen…“, sie schmunzelte etwas verlegen und so begann ein … wirklich tiefgreifendes Gespräch, als sie in das Stück Brot nahm, ein Stück davon abbrach und es ebenfalls in ihrem Mund verschwinden ließ. Derweil schenkte Vertrauen, erneut ein – von der Milch, die ihr doch sooo gut schmeckte.
 
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Ryu lächelte in sich hinein. Dieser Belanmae verstand nichts von dem, was er beschützen wollte und er redete, gelinde gesagt, nur dummes Zeug. Die Drache hatten Oblivion nie angegriffen und er hatte auch nicht vor, das zu tun. Die Welt der Dämonen gehörte diesen, so wie die Welt der Menschen den Menschen gehörte, doch wenn die Dämonen in die Menschenwelten eindrangen, dann verletzten sie das Gleichgewicht damit, und bisher hatte Ryu es als legitim angesehen, diese Verstößigen zu suchen und zu vernichten. Mit der Zeit war ihm jedoch immer klarer geworden, das es diese Übertretungen geben musste, um Spannungen zwischen den Welten auszugleichen. Er war bereit, kleinere Übertritte zuzulassen, doch ein Dämonenfürst in der menschlichen Welt, sebst ein Belanmae musste begreifen, das es an dieser Stelle nicht mit abwartendem Herumsitzen getan sein konnte.

Milianra sah auf, als Haldamir sich reitend neben sie begab. "Nichts ungewöhnlicheres, als man in diesem Wald immer finden kann." antwortete sie und deutete mit dem Arm auf aufflackernde Irrlichter. "Dieser Wald ist verhext, jeder unüberlegte Schritt den wir tun, kann uns in ewige Irrungen schicken und durch diesen Wald zu irren ist sicher das letzte, was sich ein Lebewesen wünschen kann." erklärte sie nachfolgend. Ihr Blick heftete sich weider auf den Weg, der nun kaum mehr als ein ausgetretener Pfad war und sich vor ihnen im Halbschatten der Laubbäume aus dem Sichtfeld schlängelte.
 
Leon bewegte sich mit seltsam flüssiger Geschwindigkeit durch den festen Schnee.Sein Volk war neben der Schattenmagie schon immer sehr stolz auf die Körperlichen Fähigkeiten gewesen,zu denen sie in der Lage waren.Junge Magieradepten durchliefen in ihrer Ausbildung unzählige Konditions- und NahkampfsEinheiten um den Körper fit und gesund zu halten.Schattenmagie war zum größten Anteil eine Kraft mit wenig Reichweite,stattdessen verstärkte sie die ohnehin beeindruckenden körperlichen Leistungen eines Schattenmenschens.
Leon spürte die Schmerzen in seinen Knochen und Muskeln;unterdrückte diesen aber auch nicht.Schmerz signalisierte Leben;er bezog daraus seine schiere Kraft und kanalisierte sie.
<Nicht mehr weit,dann müsste ich sie sehen können>
Vor ihm tat sich ein großer Wald auf,der tausende von Schatten auf den weißen Boden warf und wunderschöne Konturen schuf.
 
Rhianon seufzte nur bei soviel Inzolleranz. Sie hatte wirklich mehr von ihrem neuen Begleiter erhofft, als dass er ihren Gefährten so schlecht einschätzte und sich von seinem Zorn so die Augen verschließen lies.
Epona schob sich näher an Koyari heran, so dass sich die Beine der Reiter berührten. Rhia lächelte zu Ryu hinauf und die Liebe, die sich sofort in seinen Blick stahl, wärmte sie mehr als ihr Mantel. Ruhig legte er seine Hand auf ihren Oberschenkel, welche sie mit der ihren bedeckte und ihre Finger verflochten sich in einander.
Die Gestaltenwandlerin atmete tief ein und aus und spührte gleichzeitig genau seine kräftige, große Hand unter der ihren. Es beruhigte sie ungemein ihn nicht nur in ihrer Nähe zu wissen, sondern dieses Wissen durch seine Berührung bestätigt zu haben.
Sie war keines Falles ein ängstlicher Charakter, viel mehr war sie von Natur aus ausgeglichen, beherrscht und zielstrebig, aber Ryus Nähe half ihr noch ein Stück mehr in sich selbst zu ruhen und zuwissen, dass sie den Platz im Leben nun endlich gefunden hatte.

Schließlich viel ihr Blick auf Asterinian, der sie durch seine halblaut gesprochene Frage auf sich aufmerksam machte. "Wie soll mir das irgendeine Antwort erbringen?"
„Was soll dir eine Antwort bringen?“ Sofort ließ Asterinian die Kiste zufallen und sah zu ihr auf. Rhia war beunruhigt, aber seine Miene ließ, wie so oft, weder aus seine Gefühle, noch auf seine Gedanken schließen.
Interessiert beugte sie sich zu ihm und dem Kästchen. „Was ist das Asterinian und woher hast du das?“
 
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"Als ich noch Kind war, spielte ich oft in dem Garten meiner Mutter. Ihre Rosen dufteten herrlich und ich verlebte dort eine wundervolle Kindheit“, Idril ging zum Fenster und betrachtete die Landschaft, die sich ihr darbot abwesend. „Immer wenn es mir schlecht ging, bekam ich Milch mit Honig. Danach ging es mir besser.“

Die Elfe lächelte melancholisch abwesend. Vertrauen saß gelangweilt am Tisch und hörte ihr zu. „Mein Vater war oft in den Bergen unterwegs, wie der Vater von Ayla. Manchmal begleitete ich ihn und dann war ich froh, bei ihm zu sein. Er war oft fort.“

„Und was tatet ihr, in den Bergen?“, whisperte eine liebliche Stimme aus der Entfernung in den Raum. Neugier, konnte sich nicht zügeln. „Wir besuchten sie, besuchten die Drachen, sprachen mit ihnen, tranken und plauderten. Wir waren stets willkommen und wurden freudig empfangen. Mein Vater war sehr stolz auf seine Tochter, damals…“ sie senkte den Blick und die Stimme. Sah zu Boden und wand sich wieder dem Esstisch zu, sah Vertrauen ins Gesicht. Dieser lächelte sie an. „Was ist dann passiert?“, fragte er von Neugier getrieben weiter.

„Eines Tages kam ein Mann in unser Dorf. Ein merkwürdiger Mann, mit seltsamen Schriftzeichen auf seinem Mantel und einer rubinroten Robe. Er sprach merkwürdige Worte und hatte seltsame Tätowierungen auf den Armen und im Gesicht. Es dauerte nicht lange und er hatte den Ältestenrat überzeugt.“, Idril machte einen Gedankensprung.

„Wovon überzeugt?“, harkte jedoch Neugier mit ihrer süßen Stimme nach.

„Das die Drachen nichts Gutes im Schilde führen – dass sie Ungleichgewicht bringen, dass sie Unterdrücken und Herrschen wollen. Sich hervortun – von anderen Rassen abheben wollen. Über ihnen sein wollen. Mein Vater und meine Mutter wussten, dass dieses nicht stimmt und redeten dagegen. Das war ihr Fehler.“, wieder stockte die Elfe und bekam die fettigen Ölküchlein gereicht, als sie sich wieder zu Vertrauen an den Tisch setzte.

„Was geschah dann?“, bohrte er unbemerkt nach. Sein Blick war mittlerweile verhasst, doch das bemerkte Idril nicht mehr.

„Es dauerte nicht lange und er baute einen Kult in unserem Dorf auf. Zuerst war er harmlos und betete die guten Daedra an, doch so nach und nach taten sich Ungereimtheiten auf. Menschen verschwanden, Kinder waren spurlos verschwunden, seltsames wurde erzählt und es gingen Gerüchte um. Meine Eltern forschten nach und eines Tages war meine Mutter verschwunden. Mein Vater war krank vor Sorge und ging los um die die Drachen um Hilfe zu bitten. In dieser Zeit wurde ich entführt… Erst in Lunargenthum erfuhr ich, dass es sich damals schon um Levan gehandelt haben musste.“

Idril schwieg. Sie war traurig und stand wieder auf, um zum Fenster zu gehen und sinnlos hinauszustarren.

Vertrauen sah zu Neugier. Diese bedeutete ihm weiter nachzuharken, doch dieser ließ Idril ersteinmal ein wenig Zeit. Sie würde schon so nach und nach alles ausplaudern, was sie wissen mussten. Doch sollte sie sich in Sicherheit wiegen… und das

…. gelang ihm wunderbar.
 
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Welch herrliche Formen die Schatten warfen.Sie verzierten den reinen weißen Schnee,wie abstrakte Ornamente an einem edelen Möbelstück.Leon stand schon einige Minuten starr und der eisige Wind,der viele tausend Schneeflocken auf seinem Rücken trug, rauschte um ihn herum.Leon hatte jedoch nur Augen für die Schönheit der Natur,wie sie überall um ihn herum zu bestaunen war.Irrlichter tanzten um her,mieden jedoch seine Nähe.Die meisten Lichtgeschöpfe,ob böser oder guter Natur,näherten sich ihm nie mehr als nötig;umgekehrt war es genauso.Licht brauchte Schatten und Schatten brauchte Licht;was aber in keinem Fall bedeutete,dass die beiden Seiten sich deswegen nahe standen.Aber die klassische Zuteilung von gut auf Licht und böse auf Schatten war eine törichte,die nur von unwissenden Geschöpfen vertreten wurde.Die Irrlichter die diesen Wald zu bewohnen schienen,waren das beste Beispiel dafür.Sie glänzten helll und flogen grazil und leicht ducrh die Luft,als wären sie Verwandte der Feen.Doch im Inneren waren sie bösartige Wesen,die Reisenden oft den falschen Weg wiesen,wenn sie so narrenhaft waren und sie als Wegweiser nutzen.
Leon schmolz förmlich aus seiner Starre,als er in den Schatten eines Baumes hinabglitt.
Die Gruppe Reisender war einige Hundert Meter vor ihm aufgetaucht.
 
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"Er macht interessante Fortschritte, Herrin." sagte der Kobold stolz, als er sich von der Verbeugung vor seiner schwarzen Fürstin Tal'Aura erhob. "Einem Menschling, und dann auch noch einem Untoten, hätte ich niemals ein derartiges Potenzial zugetraut." Er hielt inne und wartete ab, bis sich die Fürstin vom Fenster ab- und ihm zuwandte.

Eine Augenbraue fragend hochgezogen drehte sich Tal'Aura ihrem Diener zu. "Du hegst trotzdem Zweifel. Warum? Du weißt doch, wofür wir ihn brauchen, und ich weiß sehr wohl, was in ihm steckt. Ich habe ihn extra für diese Aufgabe ausgewählt." Der Kobold räusperte sich: "Herrin, ich stimme euch grundsätzlich zu. Aber seid er hier ist, hat er immer wieder Fragen nach dem Sinn seines Trainings gestellt. Wenn er zu früh erfährt, für welchen Zweck er vorgesehen ist, dann könnte seine Mission fehlschlagen, oder er könnte sich widersetzen."

Nachdenklich setzte sich Tal'Aura auf ihren fürstlichen Thron. "Ich teile deine Bedenken, mein treuer Freund, und du hast recht. Aber genau dieses Risiko müssen wir eingehen, denn wir haben nur diese eine Chance. Wenn es fehlschlägt, sind all unsere Pläne ohnehin hinfällig." gab sie ihrem Diener zu verstehen.

"Da wäre noch etwas, Herrin. Der Rat der Fürsten von Dunar hat eine Gesandtschaft abgeordnet. Sie wollen die jüngsten Geplänkel zwischen unseren Truppen und den Marodeuren von Lord Hashimir untersuchen, denn sie glauben, etwas ginge da nicht mit rechten Dingen zu." erklärte der Kobold mit langsamer und sorgfältig betonter Stimme, um seine Meisterin nicht zu sehr zu erzürnen. "Der Rat von Dunar? Die hab ich gefressen!" gab sie trotzdem, sehr verärgert zurück. "Der Rat weiß ganz genau, warum Hashimir und ich uns bekriegen. Dieser schleimige Drecksack von einem Grubenteufel hält seit über zehn Jahren wertvolle
Edelsteinbergwerke besetzt, die sich seit Jahrhunderten im Besitz meines Clans befanden. Leider musste natürlich mein inkompetenter Bruder diese Minen an Hashimir verlieren, weil er meinte, lieber weiterhin seinen dummen Hobbies fröhnen zu müssen. Möge er dafür auf ewig in Oblivion schmoren!" fluchte sie voller Zorn, versuchte dann aber, sich zu fassen, als sie ihren treuen Diener vor Angst einen Schritt zurückweichen sah.

"Ist schon gut. Du weißt, dass mein Zorn nicht dir gilt. All die Geschehnisse der letzten Jahre und die harte Arbeit, die erforderlich war, um den Schaden, den mein Bruder angerichtet hat, rückgängig zu machen, sind mir überdrüssig geworden. Ich will einfach ein Ende dieses Krieges und die Wiederherstellung des alten Glanzes unseres Fürstentums." Ein Lächeln kehrte auf ihr zorniges Gesicht zurück. "Wir müssen etwas unternehmen. Gibt es eigentlich neue Berichte von Kanthor? Sein taktischer Zwischenbericht von Hashimirs Grenze ist seid drei Tagen überfällig. Und steht bereits fest, wer der Gesandtschaft angehören soll?" fragte sie dann.

"Ja, in der Tat kam ein Bericht von Kanthor herein. Seine Verluste halten sich in Grenzen, allerdings fordert er trotzdem Verstärkung an. Hashimirs Befestigungen sind, wie er berichtet, noch verstärkt worden, und mit den ihm an der Front zur Verfügung stehenden Mitteln kann er nicht viel ausrichten. Was die Gesandtschaft angeht, gibt es vorerst nur unbestätigte Gerüchte, und meine Herrin wird sicher verstehen, wenn ich ihr sage, dass auf derartige Gerüchte nicht viel zu geben ist." berichtete der Kobold bereitwillig.

"Gut. Das heißt, das ist schlecht. Wenn wir mehr Verstärkung entsenden, bleiben uns im Falle eines Angriffes anderer Fürsten nicht viele Verteidigungstruppen, und wir beide wissen, wie sehr unsere Feinde auf die Ausnutzung einer Schwachstelle erpicht sind. Wir sollten ein Kommando hinentsenden, dass für eine derartige Mission besser geeignet ist als konventionelle Truppen." Sie schloss einen Augenblick lang die Augen und dachte konzentriert nach. Schließlich öffnete sie ihre Augen wieder und fragte mit tiefer Stimme: "Wie fortgeschritten ist unser Neuzugang Herras im Training mit unseren speziellen Waffen?"
 
Schweigen hatte die Grupper ergriffen, die weiter durch den Wald zog. Der Sturmwind, der durch die hohen Wipfel fegte, warf Schnee herunter, doch nie so, das es gefährlich wurde. Die Irrlichter tanzten. Milianras Blick blieb auf den Pfad geheftet. Hin und wider schweifte er ab und beobachtete das Spiel der schönen Plagegeister, ohne sich beirren zu lassen.
Zohani sah sich um. "Schön." Ihr leises Seufzen versank in der Stille des Weges, im Knirschen der Sättel und des Schnees. Wie spät konnte es sein? 7 Stunden nach Mittag wohl, vielleicht 9, der Wald ließ kaum eine Schätzung zu. Weder Sonne noch Mond konnte man sehen, nur das fahle Licht weißen Schnees, über den Irrlichter funkelten. Ryu fühlte sich ein wenig an die Geschichten aus seiner Kindheit erinnert. Geschichten von Rittern, die durch im Schnee versunkene Länder zogen um ihr Glück zu suchen.
Zum zerreißen gespannt legte sich die eiskalte Luft um alles. Jeder mit etwas Instinkt konnte die Bedrohung spüren. Nichts bestimmtes, nur ein unterschwelliges Unwohlsein, das nicht abnahm sondern zu, je tiefer sie ins weiß tauchten

Milianra hob die Hand, um die Gruppe anzuhalten. Sogleich wurden die Pferde gezügelt und vereinzelt hörte man Schwerter aus der Scheide gleiten. Milianras Hand glitt unwillkürlich an den Köcher und legte einen Pfeil auf die Sehne. Etwas Stimmte nicht. Doch Zer nahm eigener Aussage nach keine Gefahr war, jedenfalls keine Menschliche, oder sonst eine die er kannte. Nur das Gefühl das es eine Bedrohung gab teilte er und Myrta ging es ähnlich. Die Eule konnte die Gefahr sogar benennen. >Ein Schatten.< Milianra sah sich um. Ein Schattenmagier konnte sich hier überall verbergn. >Ist er ein Feind?< >Ich weiß es nicht. Aber es ist einer da.< Milianra schluckte. "Zeigt euch."
 
Der kalte Blick von Seelenauge haftete auf der Gruppe und ließ kein Detail aus.Eine Eule und ein Tiger befanden sich bei den Menschen und schienen zu einem aus der Gruppe eine ähnliche Verbindung zu haben wie der pechschwarze Vogel zu seinem Meister.

Leon stand im Schatten einer alten Tanne,die mächtig in den schleierhaften Himmel ragte.Sein inneres Auge wanderte von Schatten zu Schatten;er musste sichergehen,dass er die richtigen wählte.Sein Ziel im eigentliche Sinne war die Anomalie,doch diese konnte er ohne Frage nicht direkt erreichen.Den Schatten den sie kaum wahrnehmbar warf,war schlichtweg zu dünn und durchlässig.Außerdem war er neugierig;er brannte darauf in Erfahrung zu bringen,warum diese Anomalie mit der Gruppe unterwegs war.Und auch die anderen interessierten ihn;einige schienen nicht das zu sein,was sie vorgaben.Sie verfügten über zwei Schatten,was wie Leon immer so schön zu sagen pflegte"mehr als interessant war".
Leon legte eine Schattenblockade auf den Pfeil den die Späherin gerade aus ihrem Köcher gezogen hatte,er würde sich keinen Milimeter bewegen.
Dann floss er langsam zurück in den Schatten des Baumes.Sein inneres Auge wählte den nächsten Schatten und Leon glitt förmlich aus dem Boden,er hatte den Schemen der Späherin benutzt.
 
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Asterinian sah erst Rhianon an und schwieg, in der einen Hand das seltsame Geschöpf haltend - vor Rhianons Blicken verborgen - und in der anderen das Kästchen. Wortlos reichte er es der Wolfsdame, wie er sie seit einiger Zeit in Gedanken nannte, und ließ ihr Zeit, die Kostbarkeit zu betrachten. Während sie das tat, musterte er sie von oben bis unten. Kaiserin, Priesterin, Wölfin und vieles mehr. Aus ihrer Beobachtung konnte sehr viel gelernt werden. Sie diente ihm durchaus als Vorbild, da sie sehr viel von dieser einen Sache besaß, dieser... Reife. Aber er war an sich geneigter, das Wesen des gelehrten Zarius anzunehmen, doch in den Wegen der Magie folgte er Ryu, auch wenn er von diesem nur wenig Unterricht erfahren hatte, während ihres kurzen Aufenthalts in Scho'Kolad. Selbst Ayla schien die versprochenen, oder, wenn nicht, zumindest angedeuteten Lektionen nicht zu erhalten. Es spielte keine Rolle, vermutete er, denn ihr magisches Potenzial schien ihm, der Anomalie, begrenzt. Ihn interessierte mehr die Verbindung, die zwischen ihr und Idril bestand. Doch das Schicksal hatte bestimmt, dass nun beide von der Gruppe getrennt waren.
Rhianons erneut gestellte Frage störte seine Gedanken. "Was ist das Asterinian und woher hast du das?" "Ich kaufte die Schatulle von einer verfallenden Frau in Lunargenthum." "Verfallend?", fragte Rhianon verständnislos. "Sterbliche nennen es alt, glaube ich." Er blinzelte. "Was ist Glaube und wieso fügen Sterbliche es immer an Sätze an, wenn sie sich nicht völlig sicher sind?" "Das sage ich dir gleich. Zurück zum ersten Teil meiner Frage, bitte." Im ewig gleichen und ausdruckslosen Tonfall beschrieb er ihr die wundersamen Eigenschaften des Kästchens. "Es spricht bei mir bestimmte Sinne an. Ich kann es riechen und die Trauben schmecken, wenn ich sie berühre, obwohl ich eigentlich unfähig bin, Gerüche und Geschmäcke in vollem Ausmaß wahrzunehmen und voneinander zu unterscheiden." "Die Trauben schmecken...?" Verwundert strich Rhianon über die Verzierungen, die Asterinian erwähnt hatte. "Ich schmecke nichts." "Oh", machte Asterinian nur. Sogleich huschte ein schwacher Ausdruck der Freude über sein Gesicht und mit Eifer, wäre er ein Mensch, zog er sein wohl behütetes Notizbuch aus dem Ärmel. "Das war Überraschung, vermute ich." Sogleich fügte er dieses Gefühl einer Liste hinzu, die tatsächlich in für Rhianon lesbarer Schrift auf den Seiten enthalten war. Zwischen Angst, Frustration, Schmerz, Verwirrung, Enttäuschung, Verzweiflung und Überraschung war Freude das einzige positive Gefühl. Auch Asterinian schien das aufzufallen. Er trug schnell eine Bemerkung am Rande ein, doch diesmal wieder in jener unseligen Sprache, deren Zeichen wohl allen außer ihm Schwindel verursachten.
Geschwind klappte er das Buch zu und ließ es wieder im Ärmel verschwinden, in dem es sich inzwischen auch das kleine Geschöpf mit dem seltsamen Fell gemütlich gemacht hatte.
"Es ist speziell für mich angefertigt worden." Er bezeichnete 'es' nicht genauer, aber natürlich war das Kästchen gemeint. "Das ist merkwürdig." "Asterinian", begann Rhianon vorsichtig "vielleicht solltest du mit diesem Kästchen nur sehr vorsichtig umgehen." "Warum das?" "Nun, es könnte... dunklen Zwecken dienen." "Dann schadet es mir doch nur, wenn ich hell bin." "So meinte ich das nicht", erklärte ihm Rhianon. Das war unglücklich. Er neigte einfach dazu, von Thema zu Thema zu springen und kam nun wieder zu philosophischen Konzepten zurück. "Ich wollte sagen, dass es dazu gedacht sein könnte, dir zu schaden." "Warum sollte mir jemand schaden wollen?", fragte er berechtigterweise. "Wer kann das schon so einfach sagen? Vielleicht diese andere Anomalie, oder..." "Ich verstehe. Ich habe wenig Erfahrung mit List und Tücke. Ich werde einfach vorsichtig sein." "Womöglich wäre es auch besser, wenn du das Kästchen wegwirfst", riet ihm Rhianon, aber dieser Vorschlag fand wenig Anklang. "Das wäre unklug. Die Frau sagte, das Kästchen würde mir Antworten geben." "Vielleicht hat sie gelogen. Bedenke das, Asterinian." "Was ist eine Lüge?" "Gleich. Bedenke, As..." "Ihr werdet mir also nachher erklären, was Glaube und Lügen sind." Enttäuscht widmete er dem Kästchen in Rhianons Händen einen letzten Blick, bevor es wieder nahm und verschwinden ließ, unter dem sorgenvollen Blick der Wolfsdame. "Es hat mir keine Antworten gegeben, nur dieses Geschöpf. Ist das eine Lüge? Wenn man eine Sache sagt und genau weiß, dass sie nicht sti...?" Rhianon erwiderte die Unterbrechung von vorhin. "Welches Geschöpf?"

Und Asterinian zeigte ihr den Hasen. Rhianon blickte erstaunt, aber sie erhielten keine Gelegenheit, das Ganze weiterzuerörtern. Leon war erschienen. Asterinian sah ihn kurz an, reichte Rhianon den Hasen ("Trotz seines Fells scheint er zu frieren. Ich vermute, du weißt besser, wie mit Tieren umzugehen ist.") und musterte den Neuankömmling. Augenblicke später machte er einen Schattenschritt zum nächsten Baum.
 
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„Musst du es denn immer so dramatisch traurig gestalten?“, Freude sah zu Traurigkeit herüber und lächelte ihn erfreut an. „Hach, wie mich diese Melancholie doch erfreut.“
Nun betrat auch er den Raum, indem Idril mit Vertrauen saß und gesellte sich durchaus zu der Drow am Fenster, die nun keinesfalls mehr so unkooperativ wie am Anfang war.
Idril blickte auf, doch blieb gelassen. Nicht nur der Eindruck einer Furcht erfasste sie, sondern schiere Panik selbst, dennoch blieb sie gelassen und sie lächelte Freude sogar an. Es war so paradox, was war mit ihr bloß geschehen. Freude nahm ihre Hand und küsste sie, bevor er sie wieder an den Tisch führte und sie dort absetzte. Sacht strich er ihr über das seidige Haar und erfasste ihre Augen, die ihm einen Blick in ihr innerstes gewährten, während er sie weiter mit den Köstlichkeiten fütterte und sich sein Blick dabei in ihr tiefstes Innerstes vor arbeitete. Idril gestattete ihm dieses, ohne sich auch nur zu rühren. Innerlich rebellierte alles in ihr dagegen, doch war sie machtlos, absolut machtlos. Und das, obwohl Freude oder Vertrauen noch nicht einmal Hand angelegt hatten. Sie ließ sich bedingungslos von ihm füttern und schien es sogar zu genießen. Äußerlich zumindest.
Idrils Blick glitt hinunter zum Essen und wieder hinauf. Sah die Anomalien an, die sie nun bitter anlächelten. Sie wusste was geschehen war, nun wusste sie es. Doch anstatt dass sie verzweifelte, lächelte sie erfreut. Gänzlich ungewollt, schien sie immer genau das Gegenteil von dem zu machen, was sie wollte. Sie merkte, wie sich ihre Gedankenwelt unter dem Blick Freudes öffnete.

„Du bist so ein gutes Mädchen!“, lächelte er sie eiskalt und boshaft an. „Brave kleine Elfe, .... ER wird seine wahre Freude an dir haben.“

Idril wurde eisig kalt, sie spürte in diesem Augenblick ihren eigenen Körper nicht mehr und sackte kurzzeitig am Tisch zusammen. Schemenhaft sah sie verschwommen alles um sich herum, unfähig auch nur einen Gedanken zu fassen oder gar sich zu rühren, vernahm sie eine Stille der Wahrnehmung, wie sie diese noch nie erspürt hatte. Eine Träne rann an ihrer Wange entlang, als wäre sie ein stummer Zeitzeuge. Ein Hilfeschrei der im Nichts verhallte...

...warum war ihr bloß so kalt?
 
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"Na sowas", blinzelte Vertrauen. "Die Jüngeren haben wohl versehentlich etwas aus dem Giftschrank zum Frühstück hinzugefügt. Bruder, was meintest du mit... 'ER wird seine wahre Freude an dir haben'?"
Freude erstarrte für einen Moment. Sein Gesicht verzog sich zu der typischen, resignierten Grimasse, die menschenähnliche Wesen machten, wenn sie etwas enthüllten, das sie besser für sich behalten hätten. Aber halt, das war kein Grund zur Beunruhigung. Er war nicht die Lüge, aber dennoch ein guter Lügner. Er ließ sich nichts anmerken und entgegnete beiläufig: "Hat Hass es dir noch nicht erzählt? Wollust und Illustara werden bald einen Bruder erhalten, erhoben aus den Reihen der Tausendjährigen." "Das ist sehr jung für einen von uns. Merkwürdig, dass ich tatsächlich nichts davon erfahren habe... Nun, wenn du das sagst, wird es wohl so sein." Vertrauen würde sich stets seinen Geschwistern schenken und Freude wusste das.
Behutsam hob er die schwächer werdende Idril auf und brachte sie zum Bett. "Was hast du von ihr erfahren?" "Sie hat mir wenig Interessantes erzählt, aber in ihrem Geist fand ich manch ein Geheimnis." Fragend sah Vertrauen die andere Anomalie an, die ihr den Rücken zugewandt hatte, gewiss, dass Idril seine Worte nie hätte hören können, in ihrem Zustand. "Du wolltest sie töten, sobald wir alles erfahren haben, gestern sprachst du noch davon. Die Erhebung war wohl eine sehr spontane Entscheidung Vollendungs, denn für diese freudigen Zwecke wird sie sicherlich lebending sein müssen." "Nicht unbedingt..." Freude lächelte. "... aber es hat in dieser Hinsicht tatsächlich eine Änderung gegeben." Er betrachtete das ruhige Gesicht der Elfe. "Sie hat nun endgültig das Bewusstsein verloren. Geben wir ihr Zeit, sich zu erholen. Lass ihr ein paar Bücher bringen." Vertrauen nickte unterwürfig, als Freude, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, aus dem Raum rauschte.

Hinter der Tür lächelte Freude zufrieden. Wissen strömte in seinen Geist, über Drachen und ihr Gebaren. Nichts Neues, aber... "... wir haben Zeit. Viel Zeit."


...


<Idril.> Schwärze. <Wach auf, Idril.> Die Stimme war überall. Niemand sprach mit ihr, sie kam einfach aus dem Nichts. <Wach auf, Idril.> Sie war sanft und liebevoll. Selbst Maruks Stimme hatte im Vergleich einen unangenehmen Klang. <Es wird dir bald für eine Zeit gestattet sein, in die Freiheit zurückzukehren.> Sie öffnete die Augen, doch die Schwärze blieb. <Die Marionettenspieler werden sich zurückziehen und dich aus der Ferne steuern.> Doch jetzt... war es einfacher, der Stimme eine Quelle zu geben. <Mächtige Wesen verfolgen deinen Werdegang. Fast jeder Schritt, den du tust, geben sie dir vor. Sie haben Pläne für dich.> Ein Schemen bildete sich vor ihr heraus, ein schwacher Lichtschimmer verlieh ihm Gestalt, ließ unscharfe Konturen erkennen. <Auch ich habe einen Plan, den ich mit dir ausführen will.> Es blieb bei einem Schemen, immer undeutlich, nie völlig klar zu erkennen. <Er könnte dir gefallen. Du hegst Hass, viel Hass, und du empfindest Furcht, viel Furcht.> Einschmeichelnd umgab sie diese Stimme. <Dieser Plan baut auf Hass und nimmt dir die Furcht, mein Spiegelbild.> So gütig... Wie konnte sie sich dem, der da mit ihr sprach, verweigern? <Kräfte wurden freigesetzt, die nun nicht mehr aufzuhalten sind. Wir beide jedoch, wir könnten diese Kräfte bändigen, sonst niemand. Du würdest sie gerne beherrschen. In deinem Herzen hegst du bereits jetzt den Wunsch, sie gegen andere zu lenken.> Oh ja. Diese anderen... Marionettenspieler... zerrten geradezu an ihren Fäden. Rissen an ihr herum. <Wir können einander nutzen. Willst du wissen, was Liebe ist und es dann nie mehr vergessen?> Liebe? Was wollte sie schon mit Liebe anfangen? Aber... <Die wahre Liebe. Nicht die des Körpers, oder jene, die Bindungen zu einer Person oder einem Ideal schafft. Es ist ein Geheimnis, das ich dir eröffnen kann. Willst du es lernen?>

"Ja."

<Komm zu mir, mein Spiegelbild. Ich werde dich dieses Geheimnis lehren und noch viele mehr.> Doch der Schemen verschwand. Ließ er sie im Stich? Sie wollte, dass er bei ihr war! "Komm zurück!" <Das kann ich nicht. Wir sind eins und wir sind getrennt. Nur du kannst die Schritte gehen - deine eigenen Schritte - die uns zusammenführen. Ich werde dich leiten. Höre meine Worte, folge meinen Weisungen...>
 
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Zohani durchstocherte das allgegenwärtige Schneegestöber mit Blicken, doch der Ankömmling war in keinster Weise auszumachen. Ihre Hand lag noch immer am Schwertgriff, im Grunde ein Indiz für Naivität, doch sie glaubte nicht, mit erhobenem Schwert etwas gegen einen Gegner ausrichten zu können, der sie aus dem Hinterhalt angriff.
"Was haben wir denn da? Hm, mehr als interessant." Ein amüsiertes Lachen in ihrem Kopf, dem sie keinen Grund zuordnen konnte.
Shuhoku?
"In der Tat."
Was erwartet uns dort hinter dem Weiß?
"Ich glaube nicht, dass es eine tatsächliche Gefahr darstellt. Auch wenn sich unser Magier - in der Tat, es ist ein Schattenmagier, wie ihr bereits festgestellt habt - geschickt meinem Tasten entzieht. Ich kann ihn nicht einschätzen."
Na dann, danke für eure Unterstützung.
Ein Räuspern. Sie erkannte nicht, ob es Gekränktheit oder peinliche Berührung ausdrücken sollte.
"Ich habe dir bei unserem letzten Treffen gesagt, dass ich dir mehr erzählen würde. Warum ich es mir in deinem Kopf gemütlich mache, und der ganze andere Kram. Irgendwelche Gründe kann ich dir - noch - nicht nennen, aber vielmehr als dir Geschichten zu erzählen, werde ich dein Lehrmeister sein."
Soso. Was ist, wenn ich auf dieses ... Angebot ... liebend gerne verzichte?
Shuhoku schien die Frage erwartet zu haben. "Dann wirst du wohl auch keine Antworten bekommen ... und in der Tat wirst du von mir vermutlich nie mehr etwas hören, genauso wenig wird sich dein Gott noch um dich kümmern."
Nun, das hörte sich teils nicht schlecht an. Doch Shuhokus Antwort schien doppeldeutig zu sein. Sie schien ihnen im Moment sehr wichtig zu sein, vielleicht sogar unersetzbar. Ihr stellten sich die Nackenhaare auf, wenn sie daran dachte, was der Grund sein mochte. Und ihr wurde bewusst, dass sie ihrem Gott nie einen Dienst verweigern würde.
Shuhoku wartete nicht auf eine Antwort ihrerseits, er schien zu wissen, was sie dachte.
"Wenn du möchtest, fangen wir jetzt an."
Wie? Mit was?
"Mit deinem Unterricht, natürlich."

Achja, ein Lehrmeister. Und eine Schülerin. Die augenscheinlich für etwas vorbereitet werden sollte. Sie zögerte. In Ordnung.

Sie wollte etwas zu Milianra sagen, ihr ein Zeichen geben, doch das Weiß des Schneegestöbers verdichtete sich bereits, wurde noch undurchdringlicher ...
... und verlor sich. "Keine Sorge, wo wir hingehen, verläuft die Zeit anders, genauso wie dort, wo mein Meister lebt. Du wirst in deiner Welt nur einen Moment abwesend in die Leere gestarrt haben."
Um sie herum manifestierte sich ein Raum mit grauen Wänden, steinernem Boden und schwarzem Teppich. Verteilt standen Statuen, welche unbekannte Kreaturen und Wesen darzustellen schienen.
"Oh, Verzeihung, ich war in Gedanken abwesend." Sie tauchten abermals in endlose Leere ab, dann fanden sie sich in einem Trainingsbereich wieder. Shuhoku stand neben ihr.
"Wo sind wir hier also?" "In deinem Geist, Zohani, und dein Geist ist im Moment in einer anderen Dimension. Es ist also", und damit sprach er ihre Gedanken aus, "nichts weiter als ein imaginärer Ort, an dem wir uns aufhalten, und den wir zu unseren Gunsten verändern können. Das heißt nicht, dass du nun den Verstand verlierst. Dich auf diese Weise in deinen Geist zurückzuziehen, wirst du noch lernen." Wie beiläufig fügte er hinzu: "Zwei aus der Gruppe deiner Gefährten vermögen es ebenfalls, sich so unbemerkt zurückzuziehen, beispielsweise dann, wenn sie vorgeben, zu schlafen." Zohani tippte auf Ryu und Zarius, vielleicht auch Haldamir, doch über ihn wusste sie noch sehr wenig. Nur von erstgenannteren wusste sie, dass sie bereits viel erlebt hatten und Erinnerungen an längst vergangene Abenteuer teilten.

Shuhoku wies auf den Boden. "Setzen wir uns hin." "Warum gibt es hier keine Stühle?" "Ich dachte, der Boden ist eigentlich nicht viel weniger bequem, außerdem können wir uns so besser in unser meditatives Training begeben." "Verstehe." Zohani begab sich in den Schneidersitz und imitierte Konzentration. "Ommmmm." Shuhoku lächelte sie etwas müde an. "Regel Nummer eins: Keine Späße während deiner Lehrstunden." Zohani öffnete die Augen und räusperte sich. "'Tschuldigung." "Wobei du schon richtig angefangen hast."

Eine Weile später saßen sie sich mit geschlossenen Augen gegenüber. "Du wirst nun lernen, wie du dich mental zurückziehst, also deine Gefühle eindämmst, dich konzentrierst, deinen Geist unter Kontrolle zu bekommen. Das wird immer wieder Bestandteil unserer Übungen sein und ist auch der wichtigste Punkt in deinem Training." Und so begann Shuhoku mit den Erklärungen.
 
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