RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Maruk trat in das Gasthaus und brachte der Kaiserin angemessene Kleidung. Er war zu spät gekommen und vernahm mit Sorge, das Schattenrose an den Gefährten ungesehen vorbei kam und sich nun oben im Zimmer befand. Es überraschte ihn jedoch nicht, obgleich es ihn ärgerte. Er sah Zarius noch hinaufgehen.
An die Kaiserin in einer leichten Verbeugung gewand, sagte er schließlich: „Mylady, wenn es eure Zeit erlaubt, wäre Idril dankbar euch wohlbehalten wiederzusehen. Sie braucht einen Hoffnungsschimmer in den Zeiten völliger Dunkelheit und einen Grund, für den es sich zu leben lohnt! Ihr seid dieser Grund!“
Er geleitete sie hinauf in das Zimmer in dem Idril und sie genächtigt hatten und schloss die Tür, damit sie sich entsprechend ankleiden konnte. Dann schloss er die Augen und betete.


Yêsahja währenddessen erzählte Idril von seinem Orden, dessen Aufgaben und seine Position darin. Ebenso über Maruk, ihre Mutter, den Kult und dessen Vernichtung. Idril blickte ihn schweigend an und lauschte. Er sprach leise und deutlich, ohne Eile und blickte seine Tochter an. Er erzählte ihr von den Runen, welche Aufgabe sie erfüllten und was aus Idril werden wird. Er erzählte ihr von der Insel, von seinem Lieblingsplatz, von Maruk. Von ihrem Zuhause, von dem Wind, den Wolken und dem Meer. Er erzählte ihr seine Geschichte und welche Rolle er darin spielt.

Idril sah ihn nur an und lauschte. Ihre Gedanken jedoch, waren bei Thanatos. Bei den Sternen im Universum, beim Fall. Die Drachenschuppe, war nicht seine gewesen, das wurde ihr jetzt bewusst, als sie sich noch einmal alles durch den Kopf gehen ließ. Wieder... immer wieder. So langsam fand sie sich damit ab. Es schmerzte nicht mehr so sehr. Jedoch regte sich keine Emotion in ihr.
 
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Langsam legte sich der Staub über die Stadt Lunargenthum, Noch immer lagen dunkle Wolken über dieser Stadt. Die Strassen nahe der Stadtmauer wiesen eine Ruhe auf, die nicht einmal während der tiefsten Nacht herrschte, die Bürger Lunargenthums waren damit beschäftigt die im Zentrum fast zerstörte Stadt wieder herzustellen und verletzte zu behandeln. Diese Arbeit würde noch Wochen in Kauf nehmen.
Die einzige Gestallt, die man in den leeren Strassen der äußeren Stadt antreffen konnte war ein normal gewachsener einzelner Mensch, Ein schwarzer Mantel verhüllte den Großteil seines Körpers, aber es war ersichtlich, dass es sich um einen Bogenschützen handeln musste, da er auf dem Rücken einen Bogen und einige Pfeile in einem Köcher bei sich trug. Nach seinem äußeren konnte man ihn den einfachem Volk zuteilen, sein Haar war schwarz und etwa Schulterlang, von einer Rasur schien er auch nicht viel zuhalten. In weiten Landstrichen war er als Haldamir von Therasus, Haldamir der einsame oder auch als Haldamir der Balanmae bekannt, aber er bevorzugte es einfach nur Haldamir genannt zu werden. Langsam erreichte er wieder gebiete in denen mehr Menschen anzutreffen waren, aber ihm waren diese Menschen egal. Menschen brachten selten erstaunliches hervor, dafür war ihre Lebenspanne viel zu kurz und deswegen machte er sich wenig aus Menschen, aber wenn sie es schafften außergewöhnliches zu meistern, dann bleiben sie noch lange in den Erinnerungen der anderen Menschen. Während er durch die Strassen irrte entdeckte er die Schenke, in der Wicket sich mit seinen Gefährten getroffen hatte um abschied zunehmen. Er entschied sich dazu die Schenke aufzusuchen, da er so oder so keinen Ort hatte, an den er zurück kehren konnte. Vielleicht würde er diesen Fremden eine Weile folgen oder auch noch eine Weile in der Stadt leben, aber erste einmal wollte er sich diese Leute angucken.
 
Die Wölfin war etwas irritiert. Sie mochte ihre Kleidung, auch wenn es nur ihre Ersatzsachen waren. Doch sie wollte den Drachen nicht vor den Kopf stoßen und zog brav die von Maruk gebrachten Kleidungsstücke an.
Sie folgte nun mit dem ihr eigenen federnden Schritt ihrem Führer zu dem Krankenlager. Am Rande fanden sie Idrils Pritsche.

Die Dunmer lag unbeweglich auf der Liege, blickte ihren Vater an und lauschte ihm, offensichtlich. Er flüsterte, so dass Rhianon nicht verstehen konnte, was er sprach. Aber sie verspührte auch keine Neugier es heraus zu finden.
Statt dessen blieb sie in einiger Entfernung stehen und beobachtete die beiden weiter.
Maruk schien sie antreiben zu wollen, trotzdem wagte er nicht ihre Entscheidung ernsthaft anzustreiten.
Ihr Blick glitt über Idril und es traff sie tief als sie die Leer und Kälte in deren Augen wahrnahm. Was war nur mit Idrilst Innersten passiert?
Sie setzte sich zögerlich wieder in Bewegung und trat vernehmlich neben Yêsahja. Er sah überrasch zu ihr auf, aber ohne ein Wort überließ er Rhianon den Platz an dem Bett seiener Tochter.

Die Gestaltenwandlerin setzte sich auf die Bettkante und erwiederte sanft den Blick ihrer Freundin. „Ich bin froh, dass du wieder bei mir bist.“ Mit den Fingern strich sie ihr durchs Haar und einer Neigung folgend beugte sie sich herab, um die andere fest in die Arme zu nehmen. Das Gesicht versank in Idrils Haaren und sie sog glücklich den Geruch ein und flüsterte ihrer Freundin is Ohr: „Ich habe dich vermisst, du weißt doch, dass ich ohne dich nicht sein kann.“
 
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Idril weinte einfach nur, schluchzte und weinte… während sich ihre Hände fast in Rhias Rücken gruben.
Sie zitterte und konnte sich nur noch schwer beruhigen. Sie brauchte Rhianon, mehr als jemals zuvor und ließ sie einfach nicht mehr los. Erst nach einer ganzen viertel Stunde, realisierte Idril, das es wahr war und ließ sie sich langsam wieder aufrichten. Wollte sich aufraffen und ihren Respekt der Kaiserin zollen, doch wurde von der Wölfin wieder mit einem leichten Kopfschütteln sanft in den Arm genommen. Als sie sich voneinander lösten, sah die Wölfin ihre Augen. Sie waren leer, fast gebrochen und nichtssagend, spiegelten eine unendliche tiefe Trauer wieder und Rhia konnte sich in ihnen problemlos spiegeln. Sie blickte ihren Vater an und dann wieder Idril, die nun wieder schweigend – ja sogar wieder emotionslos - vor ihr zu Boden blickte. Sie dann einfach nur tief ansah und ihre Hand nicht mehr losließ. Einfach nicht mehr losließ. Idril blickte in Rhias Augen, sie beruhigten sie. Ihre eigenen füllten sich mit Tränen, die ihr in kleinen Rinnsalen über die Wange liefen. Das war die einzige Regung. Tränen. Doch ihr Blick ruhte ununterbrochen auf der Wölfin. Sagte mehr als Worte, sprach und schwieg gleichzeitig.

Ja, es hatte Idril zerrissen… und sie raffte sich auf. Verlangte nach Kleidung und man brachte sie ihr. Rhia half ihr beim anziehen. Idril machte ihr Angst. Sie sagte nicht mehr ein Wort und der Blick blieb leer.
Solange Idril leben würde, würde sie den Schmerz in sich tragen. Er würde sie an ihr Versagen erinnern und ihr gleichzeitig die Macht schüren, die nötig war, um sie am Leben zu halten. Um das zu lernen, was von ihr gefordert würde. Ihre Seele war zerrissen, doch ihr Wille ungebrochen. Und sie hasste sich.

Nachdem sie vollständig wieder angekleidet war, kniete sie vor Rhianon nieder. Ehrerbietig, demutsvoll, ganz pur. „Ich kann für meine Fehler nicht um Vergebung bitten, denn sie können nicht vergeben werden. Ich habe noch nicht einmal das Recht zu leben und dennoch tu ich es. Doch ist mein Leben nichts wert. Ich kann euch noch nicht einmal mehr lieben, doch so lange ich lebe, werde ich mich und eure Feinde hassen und euch diesen Hass zur Verfügung stellen.“
Idril blickte zu Rhia auf und diese erschauderte. Idril blickte ernst und ihr Blick war so eisig und emotionslos, dass man zu erfrieren glaubte.
Ihr Vater war nun auch sichtlich irritiert. „Verzeiht meiner Tochter, oh Gütige… sie ist noch nicht gefestigt und weiß nicht, was sie sagt….“, und sah, wie Idril wieder ehrerbietigst den Kopf senkte.

Die Alcarins waren schon immer den dunklen Künsten zugetan gewesen, doch nie unkontrolliert. Nie hätte Yêsahja gedacht, dass es bei Idril durchschlagen würde. Was war nur passiert? Sie entzog sich nun vollends seiner Kontrolle.

Der einzige, der nicht beunruhigt schien war Maruk. Er wusste zu gut, was mit Idril passiert war und betrachtete Idril mit einem durchdringenden Blick. >Nun denn, möge der Kampf also beginnen…<, war das einzige, was er dachte.
 
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Schattenrose klopfte. An sich wäre es unnötig gewesen, doch er wusste, dass Ryu in diesem Moment nicht in der Lage war, auf seine außerordentlichen Fähigkeiten der Wahrnehmung zuzugreifen. Ja, fast schon enttäuscht vernahm er die Antwort: "Komm herein, Zarius." Er war zwar nicht der, den man erwartete, trat aber dennoch ein. "Ich bin sicher, er wird gleich hier erscheinen, alter Freund. Doch wäre es mir lieber, wenn wir ungestört blieben." 'Wie verblüfft er wirkt!' Geradezu beiläufig zeichnete er eine seiner mächtigen Glyphen in die Luft, die sich sofort darauf auf die Tür legt, nachdem er sie geschlossen hatte. Ein Zischen war zu hören, als das rötlich leuchtende Schriftzeichen verblasste. Unaufgefordert zog er sich einen kleinen Hocker heran, auf dem er Platz nahm, und sah Ryu ins Gesicht. Der Drachenkaiser wirkte bereits merklich gefasster, nachdem ihm offenbar etwas bewusst geworden war. "Ich hatte schon immer vermutet, dass Shin und Schattenrose ein und dieselbe Person sind." "Nein, hattest du nicht. Es ist schön, zu sehen, dass dein Geist so flink wie eh und je ist, aber in anderer Hinsicht bist du momentan recht wehrlos. Versuche nicht, Schwäche des Körpers durch Stärke der Person auszugleichen." "Wie weise", bemerkte Ryu, doch wenigstens tat er es, ohne einen schnippischen Unterton anzunehmen. Derlei Verhalten wäre seiner nicht würdig gewesen.
"Danke. Nun, angesichts der jüngsten Entwicklungen, mein ehemaliger Avatar, dürfte dir der Grund meiner Anwesenheit... Oh, eigentlich ist er recht offensichtlich, nicht wahr?" "Du nimmst das Geschehen zum Anlass, um eine neue Geschichte zu entwickeln. Du solltest dich schämen, die bestehenden Ereignisse in lyrische Form zu bringen, statt selbst welche einzufädeln", witzelte Ryu. "Ich bin der letzte verbleibende Shingeijutsu in dieser Existenz, von daher wird mir niemand, vor dem ich mich in Acht nehmen müsste, einen Vorwurf machen können." Gnädig gestattete er Ryu dieses Mal die Überraschung, die diesem ins Gesicht geschrieben stand. "Ich bin sicher, du freust dich sehr, aber was ist mit deinen... Artgenossen geschehen?" "Sie flüchten. Man kann sowohl zu stark, als auch zu schwach sein, um den Wechsel zu vollziehen, doch meine Art besitzt das richtige Maß an Macht, um in eine andere Existenz wechseln zu können. Ich werde dir nicht das Ende verraten, zumal ich es selbst nicht kenne, doch es sei gesagt, die... bestehenden Ereignisse... nehmen nicht nur rasant ihren Lauf, sondern sind auch von grenzenloser Bedeutung. Versteh mich nicht falsch, ich verspüre ein ehrliches Bedürfnis, dir jedes kleine Detail zu verraten, aber die Geschichte hat Vorrang." "Könnte ich dir dein Wissen mit Gewalt entlocken?", fragte Ryu. Rein rhetorisch.
Von daher verschwendete Schattenrose keine Zeit mit einer Antwort auf die Frage.
"Reden wir nicht mehr über die kosmischen Zusammenhänge. Von denen hast du ohnehin genug, nehme ich an." "Oh, die letzten Stunden waren einfach nur göttlich." "Du meinst, dämonisch." "Das läuft im Grunde auf dasselbe hinaus." "Die Philosophen könnten sich darüber streiten, doch wie gesagt, reden wir nicht mehr darüber. Siehst du, ich wollte mich nur ein wenig amüsieren und auch, wenn du dich gut zu erholen scheinst - benachrichtige mich, sobald du wieder über städtevernichtende Magie verfügst - sieht es so aus, als würde mir das größte Amüsement verwehrt bleiben. Du erinnerst dich an unseren Kampf vor der Schicksalsfeste?" "Wie könnte ich den vergessen?" "Ich werte das mal als Kompliment. Ah, nun, ach je, ojemine..." "Komm zur Sache und red' vernünftig", unterbrach ihn Ryu barsch. Schattenrose konnte sich wegen seines Status und seiner Persönlichkeit gewisse Eigenheiten erlauben, aber hinnehmen musste man sie nicht. Er räusperte sich und erklärte: "Ich hatte eigentlich gehofft, diesen Kampf beenden zu können..." "... nachdem du letztes Mal geflohen bist." "Das nennt man taktischen Rückzug." "Aha." "Und dann wollte ich dir noch meinen Rosendorn überlassen."
Ryu schien dieses Angebot zu überdenken. Wahrscheinlich suchte er nach einem Grund, warum Schattenrose, oder vielmehr Shin, ihm die kostbare Waffe geben wollte. Anscheinend fand er keinen, sonst hätte er nicht gefragt: "Warum?" "Die Geschichte muss weitergehen und ich sehe da ein paar üble Gestalten, die euch ebenso unvermutet wie schnell wie gnadenlos ein Ende setzen könnten. Und deine Waffen mögen ja alle großes magisches Potenzial haben, aber verzaubert sind sie nicht. Ein Küchenmesser, das Butter erhitzt, wäre nützlicher gegen diese Gegner."
 
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"Wenn meine Waffen nicht verzaubert sind, jagt meien Frau Wölfe." entgegnete Ryu trocken. Nur weil er die Verzauberung seiner Waffen nie gebraucht hatte, gab es Schattenrose nicht das Recht sie ihnen abzusprechen. "Den Rosendorn nehme ich dennoch an mich, wenn du mich darum bittest. Sei es weil du ihn beschützen willst, oder mich." Der Drache in seiner Dunmergestalt sprach so beiläufig als wären er und der Shingeijutsu tatsächlich Freunde, doch selbst wenn sie es noch gewesen wären, hätte Ryu seine Deckung nie mehr vernachlässigt als irgend nötig. "Leg ihn dort in die Truhe, dann geh." forderte er wenig freundlich, denn Schattenrose störte ihn, verwirrte ihn, hielt ihn von den Gedanken ab die ihn tatsächlich bewegten. "Geh."
 
Nachdem sich die Kaiserin irritiert wieder zurückgezogen hatte, kniete Idril immer noch. Starrte zu Boden. „Was fällt dir ein?“, schnaubte ihr Vater entrüstet. „Das ist doch wohl nicht dein Ernst!“
Langsam stand Idril auf und drehte sich zu ihm um. Ihr eiskalter Blick ließ ihn verstummen. An ihrem Blick sah ihr Vater, dass es ihr voller Ernst war. Idril schwieg. Ihre Gedanken jedoch waren hellwach, aufmerksam und kreisten.
Ihr Zorn, der in ihr barg, schürte eine stetige Flamme gegen sich selbst, die nur durch die Eiseskälte ihres Herzens im Zaum gehalten wurde.

„Idril ich bitte dich… lass es nicht zu, bitte nicht…“, die Augen Yêsahjas sahen fast verzweifelt aus, als er zu seiner Tochter sprach, doch das kümmerte Idril nicht mehr. Ihr Vater war nie für sie da gewesen, wenn sie ihn gebraucht hatte, wenn sie am Boden zerstört war, wenn sie mal wieder knapp dem Tod entronnen war. Nie war er für sie da gewesen, also hatte er jetzt kein Recht über ihr Leben zu entscheiden.

Und überhaupt. Gefühle sind nur hinderlich. Sie hemmen einen, machen einen weich, verletzlich und angreifbar. Das war Idril lange genug gewesen und sie hatte die Nase gestrichen voll davon. Thanatos wollte sie? Thanatos würde sie nicht kriegen, aber sie würde Thanatos kriegen. Sie wollte die Schuppe wiederhaben, die nicht seine war. Er hatte sie betrogen, ihr etwas vorgegaukelt, ihre Naivität ausgenutzt und sie würde sich rächen. Oooh jaa, sie würde sich fürchterlich rächen. Für alles.
Ayla kam angelaufen und stoppte, als Idrils Blick sie traf. „Geht’s dir nicht gut?“, fragte sei erstaunt. „Mir ging es nie besser, Ayla. Komm her!“ Ayla kam angetappst und wurde von Idril umarmt. Es war eine neutrale Umarmung, die einfach nur eine Umarmung war, nicht mehr und nicht weniger. Leere. Ayla fühlte Leere in Idril und hielt sie fester.
Erstaunt blickte sie dabei zu Idrils Vater, dessen Augen sich mit Tränen füllten. Ja, der Preis war zu hoch gewesen.
Sie hatten versagt. Er hatte versagt. Doch dass alles seinen geregelten Gang ging, sollte Yêsahja erst sehr viel später begreifen. Maruk machte keine Anstalten einzugreifen. Er beobachtete nur Idril und ihre Augen ruhten auf den seinigen. Ihre Kälte konnte ihn nicht erfassen und er sah eine Wut in ihr, die er nutzen würde, um sie zu testen. Später. Wenn die Zeit reif dafür wäre. Vielleicht doch auch früher. Ein erhabener Schmunzler kam über seine Lippen und ärgerte Idril maßlos, das konnte er an ihrem ihn anfunkelnden Blick sehen.

„Wir sehen uns in drei Stunden auf der Lichtung, ach und … bring dein Pferd mit!“, befahl er ihr barsch.

Danach wandte er sich wieder dem Gasthaus zu. Er wollte nachsehen, wo die Kaiserin sich befand. So lange ihr Gemahl nicht bei voller Kraft war, würde er ein wenig Acht geben – ohne aufdringlich zu sein. Schattenroses Anwesenheit behagte ihm nicht, doch stand es ihm nicht zu, sich einzumischen.

Idril würde erst später begreifen, wozu sie da wäre, später, wenn sich wieder alles ein wenig bei ihr… normalisiert hätte.
Maruk begann innerlich zu meditieren. Er hatte sich mit Idril viel vorgenommen und musste vorbereitet sein.
Erst wenn er herausgefunden hätte, was in ihr schlummert, würde er beruhigt sein. Unter diesen Umständen jedoch war sie nicht nur eine Gefahr für sich selbst, sondern auch für die Kaiserin. Und dieses Risiko, konnte und wollte Maruk nicht eingehen. Der Kaiser hatte befohlen, dass Idril bleiben soll und Maruks Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass sie es gefahrlos konnte. Still setzte er sich ein wenig Abseits in eine Ecke und lauschte, nicht ohne seine innerlichen Rezitationen zu unterbrechen.
 
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Es lag Schattenrose fern, Ryu ernstzunehmen, was er ohnehin bei den wenigsten Personen tat. "Du beleidigst mich, alter Freund. Willst mich schnell loswerden, dabei gebe ich dir den Rosendorn... Und was ist der Dank? Grobheit und eine Information über deine hässlichen Katana!"

Er schniefte dabei sogar.

Aber dann fasste er sich. "Was soll's, wir werden uns früh genug wiedersehen. Dir ist natürlich klar, dass du übernatürliche Wesen anziehst, wie ein Kan'mahi die..." "Hinaus!" Nach dieser recht eindeutigen Botschaft seufzte Schattenrose ein letztes Mal, bevor er den Rosendorn aus seinem Blut heraus Gestalt annehmen ließ und auf den Hocker legte, der ihm gerade noch als Sitzgelegenheit gedient hatte. "Du bist ein Spielverderber, Ryu." Und weg war er. Die Glyphe, mit der er Zarius den Zugang verwehrt hatte, flammte ein letztes Mal auf und erlosch dann ebenfalls.
 
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Drakon konnte nun schon die Stadtmauern der einst so stolzen Stadt erkennen, während nun auch die halb zerstörten Türme langsam Formen annahmen.
Er schaute sich gründlich um. So wie es aussieht war vor gar nicht allzu langer Zeit hier eine Schlacht geschlagen worden.
Die gesamte Landschaft war arg in Mitleidenschaft gerissen worden.
Umgeknickte Bäume, entwurzelte Sträucher und kaum noch ein sauberes Fleckchen Gras.
Drakon schmunzelte.
~Meine Informationen sind also korrekt gewesen...Gut, wer immer auch die Schlacht gewonnen hat, er wird nun höchstwahrscheinlich neue Truppen brauchen um seinen Feind endgültig zu besiegen...~
Er fasste sich kurz an seinem am Gürtel angebrachten Geldbeutel.
~Ich hoffe nur, dass er auch genug Geld hat mich zu bezahlen, schließlich will ich mein Leben und meinen Traum nicht für den eines anderen Wegwerfen...~
Er marschierte weiter den matschigen Pfad entlang der Straße entgegen.
~Warum musste mein impertinentes Ross auch in der letzten Schlacht krepieren? Naja, besser ich halte mich in Zukunft unter dem Fußvolk auf, da bin ich keine ganz so große Zielscheibe, auch wenns trotzdem nicht gerade sicherer ist...~
Die Stadt wurde langsam in seinem Blickfeld immer größer und größer und die Spuren der Zerstörung an der Stadt wurden nun gut sichtbar.
~Ich frag mich, ob etwas an den Gerüchten über einen Dämonenkult dran ist, der hier für all das Verantwortlich sein soll... Angeblich sollen es Anhänger von Slaneesh und Tzentch gewesen sein... Ein Glück auch, ich hätte nicht gerade viel Lust einen Fuss in eine Stadt zu setzen, wo Nurgle gewütet hat...~
Plötzlich wurde der Himmel über Drakon kurz verdunkelt.
~Nanu?~
Dabei schaute er nach oben und konnte kaum glauben was er sah:
Ein Drache!
Er verfolgte den Flug des Drachen und sah wie er zur Stadt flog und dort glaube Drakon auch weitere Drachen zu erkennen.
~SO viele? Verdammt, das letzte Mal wo ich einen Drachen gesehen habe war bei der Schlacht von Kielarthor und selbst denn hatten wir dann auch nur dank unserer Balliste ausschalten können...~
Er schien kurz zu überlegen, ob er umkehren sollte, aber er entschied sich dagegen.
~Nein, ich kann nicht zurück, ich brauche das Geld, meine Finanzen reichen im Augenblick nur aus um mir noch ein Zimmer in einer schäbigen Taverne leisten zu können und vielleicht eine warme Mahlzeit und ein Bier...~
Nun kam er endlich am Tor an, wo die Wachen ihm auch nach einem kurzen Frage Antwortspiel bezüglich seiner Person und seines Ansinnens, durchließen und den Zugang gewehrten.
~Mann, bei allen Wachen ist es das gleiche, bei jeder Stadt...
Können die sich nicht einmal etwas originelles einfallen lassen?~
 
Ein fürchterlicher hasserfüllter Blick traf Maruk als dieser Idril mit den Worten verließ. Dann blickte sie wieder zu ihrem Vater und ging Richtung Stall. Vorbei an den Verletzten betrachtete sie emotionslos die Wunden, das Gestöhne, Gejammer, Gewimmer. Es war überall das selbe. Auch in Scho'Kolad war es so. Es ließ sie völlig kalt. Es war zur Normalität geworden. Nichts Besonderes.
Beim Stall angekommen sattelte sie Arab. Sie zog gerade den Gurt fest, als sie ein kurzes Gespräch mitanhörte. Es klang klagend und weinerlich und im nächsten Augenblick strich ihr der ekelerregende Leichenduft der Scheiterhaufen in die Nase. "Fleisch verbrenne, das ich benenne, deinen Namen und möge nicht verzagen!", murmelte sie in sich hinein und zog erneut kraftvoll an dem Sattelgurt um Arabs Bauch. Dann zäumte sie ihn erneut und strich über Mähne und Fell. Belanglos und doch irgendwie beruhigend für das Tier. Es wendete den Kopf und sie sah ihm in das Auge. Ein tiefes schwarzes Auge, groß und staunend, glanzerfüllt. Sie konnte sich darin spiegeln. Kurz, sehr kurz strich sie ihm noch einmal über die Nüstern und vorbei war der Augenblick. Arab senkte zum Fressen den Kopf. Sie kontrollierte noch einmal die Hufe und säuberte sie vom Ritt zuvor. Alles mit so einer belanglosen Emotionslosigkeit, wie nie dagewesen. So, als interessiere sie die Welt da draußen nicht mehr. Und es war so. Sie würde sich ihre eigene erschaffen. Tief in ihrer Seele.

Nachdem alles erledigt war, ging sie zu dem Loch, das gerissen wurde und schaute hinab. Es war tief, sehr tief und als sie am Rand stand, bröckelte leicht das Erdreich und rieselte in sandigen Staubwolken seicht dem gähnenden Schlund unter ihr entgegen. Sie fühlte immer noch die schwarze Magie der Bodenpentagramme klar und deutlich, doch dieses Mal riefen sie ihren Namen. Sie schmunzelte eisig. Dann bat sie einen helfenden Drachen sie hinunter zu bringen. Er tat es und setzte sie sacht unten ab, erhob sich dann wieder in die Lüfte und sagte, er würde oben auf sie warten, sie bräuchte nur einen Laut von sich zu geben. Sie nickte und flog hinauf. Er hinterließ eine ebenso unfeine, wie stickige Staubwolke und sie hielt sich kurz ihren Ärmel vor das Gesicht. Als sich der Staub wieder gelegt hatte, gewöhnten sich ihre Augen langsam an die Dunkelheit und sie konnte sehen. Das schummrige Licht, welches weich von oben auf den schwarzen und blutigen Altar fiel, verlieh der ganzen Atmosphäre einen leicht gespenstischen Hauch. Überall lagen Leichenteile herum, der Boden war blutdurchtränkt. Langsam watete Idril durch die Leichen, drehte die ein oder andere mit dem Fuß um und betrachtete schmerzverzerrte oder gänzlich entstellte Gesichter. Anstatt sich zu ekeln, empfand sie Genugtuung. Sie genoss es gar, dass diese Bastarde einen so leidvollen Tod erlitten hatten und strich schon fast zärtlich emotionslos über das bloße, entstellte Fleisch. Fühlte den Schmerz. Diesen genüsslichen Schmerz des Opfers, bevor es starb. Weidete sich an ihm. Er betäubte ihren eigenen.

Leichtfüßig erhob sie sich wieder und schritt über eine weitere Leiche hinweg. Strich sanft mit den Fingern über den blutigen schwarzen Altar und sah schemenhaft Rhianon darauf liegen. So stellte sie es sich zumindest vor, als sie in ihren Erinnerungen kramte. Schemenhafte Schatten gesellten sich zu ihrer Phantasie und sie erkannte Levans Gesicht, bevor er gegen die Wand schleuderte. Sie nahm die Finger vom Altar und das Bild verschwand. Levan hatte einen Gegenstand in der Hand gehalten. Wo war er? Einen schwarz rubinartigen Phallus - wo?
Wo war er?

Etwas eiliger suchte Idril mit ihren Augen den Boden ab. Nichts. Doch als sie sich leicht neigte, um ihren Blick den verborgenen Ecken um dem Altar zu widmen, sah sie ihn. Wieder überkam sie ein eisiges Lächeln und sie ging darauf zu. Kniete davor in die Hocke und betrachtete mit erhobener Augenbraue das 'gute Stück' ohne es zu berühren. Sie fühlte eine magische Anziehungskraft, so, als sei das ganze sexuelle Potential in ihm vereint und heuchelt ihr grenzenlose Lust und Leidenschaft entgegen.
Ein Bild flashte vor ihrem geistigen Auge auf und sie sah, wie ein junges Mädchen, das gerade mit einem sauberen Kehlschnitt auf dem Altar ihr Leben aushauchte, mit ihm extatisch beglückt wurde. Sah, wie sich die bläulich schimmernde Seele in ihm verfing, wild aufflackerte und dann dort drinnen verstummte und erlosch.

Das Bild war so schnell wieder verschwunden, wie es aufgelommen war und Idril nahm den Phallus an sich. Er fühlte sich kalt, pochend an und schien innerlich zu pulsieren. Sie hielt ihn gegen das hereinbrechende Licht und man konnte nicht hindurchsehen, obwohl er glasig von der Machart war.

"Sieh an, sieh an...", murmelte sie in sich hinein und schmunzelte eisig. Sie fühlte ein Raunen in der Luft, so als sei eine Präsenz damit nicht einverstande, dass sie ihn an sich nahm.
Wieder lächelte sie eisig, gänzlich davon unbeeindruckt.

Sie stellte ihn auf den Altar. Aufrecht. Das Licht schien auf ihn herab und sie zückte ihren Dolch, den Seelendolch, wie sie ihn selbst taufte. Den Dolch, den sie holte und ihn ahnenderweise in ihren Stiefelbund steckte. Den Dolch mit der lila Aura. Den Seelendolch der Zodiak beherbergte.

"Gefällt dir das... Zodiak?", fing sie kalt zu sprechen an, als sie ihn auf dem Altar vor den Phallus legte.
Der Dolch begann leicht zu vibrieren, als er die ganze Extase und Lust der Opfer in dem Phallus spürte.
"Du wirst sie nicht kriegen... nheeiihn, DU ... wirst sie NICHT kriegen...!", Idril lachte lauthals, es war ein verachtendes Lachen, ein höhnisches Lachen, so, wie er sie verhöhnt hatte, als er Ayla in seinen Klauen hielt. Klauen. Klauen.

Idril schlug mit der flachen Hand auf den vibrierenden Dolch und er lag still unter dieser.
"Shhhhh.....", machte sie und ihr Zeigefinger der anderen Hand, fuhr ihr dabei in einer Geste über die Lippen, wenn man jemandem gebot er möge schweigen. "Shhhh.... du verscheuchst sie noch alle!"
Sie hob die Hand wieder von dem Dolch und er lag still. Mit einem Satz sprang Idril auf den Altar und stand breitbeinig. Der Phallus lag aufrecht unter ihr. Sie begab sich in die Hocke und betrachtete ihn erneut. Mit schiefem Blick, der leicht an Wahnsinnigkeit grenzte, als sie sich die darin gefangenen Seelen vorstellte. Dann nahm sie ihn mit beiden Händen - so, als schöpfe man Wasser - und hob ihn, sich dabei langsam erhebend, gen Himmel. Dem auf den Altar scheinendem Licht entgegen. Wie in einer anrufenden Geste an eine Gottheit, der man etwas Weihen möchte, so stand sie da. Sie schloss die Augen.

"Illuminati mêringas, vêruda lhome thar!", kam es ihr über die Lippen, als sie sich wieder jener Magie öffnete, die sie seit langem in sich fühlte und ließ ihn fallen. Er glitt in einem schnellem beschleunigendem Tempo dem Altarboden entgegen und ...

schlug auf. Zerbarst, zersprengte in tausend, abertausenden Einzelteile. Ein weiß gleißendes Licht umfing Idril und bläulich weiße Seelenkugeln verflüchtigten sich im Raum, entglitten und in ihrem Geist sah sie jenen Skelett-Fürsten und jenes geisterhafte Mädchen vor sich, wie sie lächelten und langsam, sehr langsam vor ihrem geistigen Auge verblassten.

Der Dolch erzitterte und bebte unter ihr und drohte vom Altar zu fallen und mit einem Schritt ihres Fußes, war er unter diesem ruhig gestellt. "DU, wirst nie wieder eine Seele zu spüren bekommen - Zodiak!" und ein eisiger Windhauch schien sie zu umfangen, als sie sprach. Sie klatschte zweimal über sich in die Hände und jener Drache glitt wieder hinab und landete vor ihr. Sie sprang von dem Altar, nahm den Seelendolch, zog ihn durch die Splitter, genüsslich und langsam, bevor sie ihn wieder seelenruhig in ihrem Stiefelbund verstaute. Thanatos würde das nicht verborgen geblieben sein und so freute sie sich, ihm einen kleinen Gefallen getan zu haben. Einen Gefallen allerdings, der ihn zur Weißglut bringen würde und sie stellte es sich genüsslich vor, wie er toben würde.

Sie nahm auf dem ihr angebotenem Rücken platz und der Drache erhob sich wieder. Dem hinabstrahlendem Licht des Tages entgegen, welches ihn und Idril durchtränkte.
 
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Drakon wanderte durch die Straßen, die teilweise zerstört und immernoch mit Trümmern bedeckt waren.
Dies musste Mal eine schöne Stadt gewesen sein, aber nun sah man überall Leichen und verängstigte Bewohner, die alles taten um am Leben zu bleiben.
Hier und dort hörte man auch mal ein Gewimmer, Geweine und Gestöhne...
Verwundete, Waisen, Witwen, Trauernde Kameraden. Die Geräusche waren Drakon mehr als nur bekannt. Sie waren der Grund, weshalb er so gut wie nie länger als eine Schlacht für jemandem kämpft.
Er wollte nicht nachher aufräumen und sich damit auseinander setzen müssen.
Auf dem Schlachtfeld galt es einfach zu überleben, den Feind zu besiegen, unter Umständen auch noch den feindlichen Kommandeur oder einen seiner Champions zu besiegen um dafür eine Extrabelohnung zu erhalten, und seine Ziele zu erfüllen.
Dannach holte er meist nur seinen Sold ab, hörte sich hier und da nach irgendeinem Gerücht um und verschwand dann wieder. Oft einigen Bemühungen der Feldherren umsonst, die ihn fest in ihre Armee als Offizier einbinden wollten.
Er hatte einfach nicht den Nerv sich all das Leid anzutun. Auf dem Schlachtfeld war es einfach jemanden im Getümmel zu erschlagen, oder niederzustrecken und ihn im Notfall mit einem Gnadenstoss seiner Schmerzen zu erlösen, aber das danach war am schlimmsten.
Die jammerden Verwundeten und wenn man dann sah, wie der Soldat der am Anfang der Schlacht genau in der Reihe neben einem stand nun mit gespaltenem Schädel da lag.
Da wurde er sich immer seiner eignen Sterblichkeit bewusst. Der Tod konnte manchmal schneller kommen als man glauben mochte und oft kann man nicht das geringste dagegen tun um das zu verhindern.
Aber bisher hatte der Tod ihn verschont und Drakon wusste auch wieso:
Er hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen...
Bevor er das nicht getan hat, würde er sich selbst nicht erlauben zu sterben.
Kurz schweiften seine Gedanken in eine alte, längst erfolgreich geschlagene Schlacht zurück und was dort passierte.

Drakon schüttelte den Kopf um die Erinnerungen zu vertreiben.
~Es ist vorbei und ich habe überlebt, alles weitere spielt keine Rolle...~
Es fing plötzlich mit einem Donnern an zu regnen.
~Na toll, das wird ja immer besser. Nagut, am besten ich kehre in irgendeine Spelunke ein und erkundige mich dort, wo ich den Werber finden kann...
Aber erst morgen gehe ich dann zu ihm, es ist schon spät und die Reise war lang und beschwerlich...~
 
Zohani ergriff Milianras Hand zärtlich und strich mir ihrer Zweiten sachte darüber. Dann strich sie mit der Fingerspitze die Tränen von den Wangen ihrer Freundin. "Und ich möchte auch nur dir gehören. Lassen wir die Vergangenheit hinter uns und blicken wir nach vorne." Sie würde sich an diesen Satz erinnern, und daran, wie naiv er im Grunde war. Sie würde seinen Sinn und Zweck verlachen. Milianra blickte sie einen langen Moment an und lächelte dann, sah sie im Gegenzug zärtlich an. "Du hast recht. Was zählt, ist das Hier und Jetzt." Zohani nickte und meinte dann: "Komm, lass uns vielleicht zu den anderen gehen. Und danach ins Bett? Ich bin unglaublich müde." Die Elfe fühlte sich ganz ähnlich und unterdrückte ein Gähnen. Kurz darauf saßen die beiden bei den anderen am Tisch, lenkten sich ein bisschen ab.

"Ganz so, wie wir es vermutet haben. Das Band zwischen ihnen ist stärker geworden. Ihre Schicksale verflechten sich immer enger ineinander." Feuerknistern ... Pfeifenpaffen. Wie immer. "Du hast natürlich recht, mein Freund." Eomer setzte kurz ab. "Doch die Elfe hat niemanden, an dem sie sich orientieren kann. Keinen Gott oder Schwur, keine Familie." Ilkum erlaubte sich ein Schmunzeln. "Du vergisst das Wichtigste, mein Freund. Die Liebe. Die Liebe wird sie leiten. Und sie wird sie nicht von ihrem Pfad weichen lassen." Ein Seufzen. "Liebe ist vergänglich." "Und sie sind Sterbliche." "Hoffen wir, dass sie stark genug ist ..." Er musste den Satz nicht vollenden. Trotzdem nahm Ilkum es ihm ab. "... um sie zu stützen. Ja, hoffen wir es."
Die Beiden verfielen wieder in Schweigen, taten das, was sie so oft an diesen Abenden taten. In Erinnerungen schwelgen, schweigend Pläne schmieden, in den Flammen lesen. Und Eomers alter Schützling würde wieder unterwegs sein, immer beschäftigt.

Die Klingen schabten aneinander, nur für den Bruchteil eines Augenblicks, stoben kurz Funken, lösten sich wieder und drehten einen weiteren schwungvollen Bogen. Der Hüter ging mit dem Oberkörper nach unten, tauchte unter dem heransausenden Tritt hinweg, blockte den Schwertstreich mit dem Unterarm auf Höhe des Handgelenks seines Kontrahenten, spürte den Lufthauch des über seinen Rücken davonwirbelnden Schwertes. Er richtete sich wieder auf, machte einen halben Schritt zurück, entging einem weiteren Schlag, schmetterte der Handfläche des Gegners, der ihn an der Stirn packen wollte, die freie Faust entgegen. Ein deutlich vernehmbares Knacken, unterdrücktes Aufkeuchen. Mit der unverwundeten Hand zog der Angreifer einen Flegel vom Rücken. Die Dornenkugel rauschte durch die Luft, verfehlte ihr Ziel, das das Schwert zurückgesteckt hatte und mit einem weiteren Schritt an die alte Position zurückgekehrt war. Shuhoku fühlte die Wut, die Anstrengung und den Zweifel seines Kontrahenten. Die Dornenkugel wirbelte schneller durch die Luft. Mit einem Schrei entlud sich ein weiterer Hieb, großzügig auf den Oberkörper gezielt. Er ließ sich nach hinten kippen, trat schwungvoll seitlich gegen die Kette. Sein Körpergewicht bildete das Gegengewicht, ließ es zu, dass die Kugel einen scharfen Wendekreis um seinen Fußknöchel herum beschrieb und dem vorstürmenden Angreifer ins Gesicht schlug. Der Schädel wurde eingedrückt wie eine Pflaume, die Gehirnmasse platzte aus dem Hinterkopf und verteilte sich über den Boden. Der Wächter trat zurück und betrachtete die am Boden liegende Gestalt. Doch halt - eine weitere Präsenz. Direkt ... hinter ihm. Seine Beinmuskeln spannten sich an, er riss die Arme nach oben, hob vom Boden ab. Ein tödlich angesetzter Schwertstreich ging unter ihm ins Leere. Er führte seinen gestreckten Rückwärtssalto zu Ende, traf den Gegner mit dem Fuß am Kopf. Bevor er der Länge nach auf den Boden fiel, stützte er sich mit den Armen ab, sprang wieder auf die Beine. Erneut zischte die Klinge aus der Scheide. Es folgte ein weiteres, rasendes Schwertduell, das sich drehte und wendete. Er konnte seinen Gegner schließlich zurückdrängen und hatte genug. Eine blitzschnelle Finte und ein kraftvoller Hieb ließen ihn die Deckung durchbrechen und sauber die Schwerthand abtrennen, das Blut von der Klinge schütteln und sie zurück in ihre alte Position führen. Der wütende Aufschei war noch nicht verhallt, als er ruhig die Hand hob und mit ihr wie an einem Seil zu ziehen schien. Der verhüllte Attentäter würgte und wurde in die Luft gehoben. "Richtet eurem Meister aus, dass dieser Ort nicht für ihn zugänglich ist. Wer in der Absicht kommt, ihn zu entweihen und zu bestehlen, wird ..." Er suchte ein stilvolleres Wort, fand auf die Schnelle jedoch keines. "... vernichtet werden." Lodernd weiße Augen unter tiefschwarzem Kaputzenrand glühten ihm entgegen. "Ohhh, er wird nicht erfreut sein, nein, das wird er nicht. Ihr kämpft allein. Eure Verbündeten haben sich schon lange dem ergeben, was sich ihnen entgegengestellt hat-" "Noch ein Wort." Der Assassine zuckte zurück. "Und der Geist dieses Ortes muss geweckt werden." Die Antwort war kaum mehr als ein Flüstern. "Ihr werdet ... von uns hören." Der Wächter entließ seinen Angreifer aus der Schwebe, schleuderte ihn mit einem Pulsschlag der in der Höhle verborgenen Macht aus ihr hinaus.
Dann sah er nach dem ersten Angreifer, doch er war verschwunden. Zurückbeordert in den ewigen Dienst gegenüber seinem Herren. Um angemessen für seinen Fehlschlag bestraft zu werden. Oh ja, die alten Götter der Tiefe konnten sehr jähzornig sein. Und ihre Züge waren unvorhersehbar. Und manchmal ... ja, manchmal bedarf es einfach einiger Frechheiten, um ihnen ein wenig Abwechslung in ihrem doch allzu ewigen Dasein zu bieten. Zum Beispiel in Form einiger Sterblichen.
 
Kurai spürte die erregende Wärme, mit der sich Felicis an seinen Körper schmiegte. Die ganze Nacht hatte er sie gespürt, und doch nicht genießen können. Zum ersten Mal sein Äonen fühlte sich der dämonische Lord beunruhigt. Niemals hatte er seinen Plan gefährdet gesehen, stets hatte er ein Netz gehabt, nur diesmal nicht, wo es so wichtig gewesen wäre. Es stimmte, niemand durfte nur auf ein Pferd setzen. Er musste sich damit zufrieden geben, das der Drachenkaiser eine ganze Weile lang nicht in der Lage sein Würde, die Pläne zu durchkreuzen, doch dafür bröckelte ein schönes Stück seiner Tarnung von dannen.
"Was ist mit euch?" Illustara ließ ihre Hand wie einen Menschen auf zwei "Beinen" über Kurais nackten Brustkorb wandern. "Seid ihr ..." sie suchte kurz nach dem Wort. "... verdrückt?" Kurai schmunzelte. "Bedrückt." korrigierte er geduldig. "Das meinte ich, verzeiht." Kurai bestätigte, das er ihr verzieh, indem er ihre Stirn küsste. Normalerweise nutze er ihren Körper danach noch ein wenig, doch diesmal schwang er sich aus dem Bett und trat, im Adamskostüm, an das Fenster, um in den Hof der blutigen Festung zu sehen. Felicis dachte darüber nach, ihn aufzuhalten, ließ sich aber wieder in die Kissen sinken. Eine Pause enstand, in der beide über ihre Vorhaben sinnierten. Ohne den anderen anzusehen, oder nur an ihn zu denken. Sie endete damit, das Felicis aus dem Bett kletterte, sich ankleidete und mit einem Abschiedskuss auf Kurais Wange die Räumlichkeiten verließ, um nach ihren Priesterinnen zu sehen.

Zarius warf sich gegen die Tür und segelte beinahe durch den ganzen Raum, als sie nachgab, statt wie vorher entschlossen zu zu bleiben. Er tänzelte, Gleichgewicht suchend, durch den Raum, riss Rosendorn von seinem Hocker und fand schließlich am Fenster halt.
Ryu grinste amüsiert und erntete von Zarius einen missfälligen Blick. "Warst du das, der mich so vorgeführt hat?" fragte der Katzenmensch und kannte die Antwort selbst. "Nein." Damit war das Thema gestorben. "Weshalb hast du mich rufen lassen?" fragte der Khaajit. "Ich lebe noch, aber danach wird es schon problematisch." begann Ryu. "Ich bin schwach und es wird für lange Zeit so sein. Wochen und Monate, vielleicht Jahre." Zarius nickte. "Ehrlich gesagt. Ich fühle mich ratlos, was wir tun sollen. Jahr und Tag führten wir einen Kreuzzug ins Ungewisse, ohne zu wissen welchen Namen der Feind trug. Aber heute..." Ryu starrte aus dem Fenster und machte eine bedeutungslose Geste. "Was habe wir bisher hinterlassen, als verbrannte Erde?" Der Khajiit lehnte sich gegen die Wand. "Du zweifelst?" Ein Kopfschütteln. "Nein. Ich zweifle nicht. Ich weiß nichtmal, woran ich noch glauben soll. Irgendetwas geht vor, aber ich habe keine Ahnung was es ist." "Vielleicht..." Zarius stockte. "Ja?" "Vielleicht ist es Zeit, das wir einer anderen Generation die Führung überlassen." Ryu senkte den Blick, daran hatte er auch schon gedacht. "Wem?" fragte er direkt. Zarius überlegte. "Für den Moment Milianra. Denn nur sie kennt den Weg in und durch die Berge. Danach soll sich die Gruppe einen neuen Leitstern wählen." Ryu stimmte nickend zu, das schien das beste zu sein. Er würde weiter mit den Gefährten, vor allem mit seiner Gefährtin, reisen, doch als Teil der Gruppe, nicht als Anführer. "Was wird mit Rhianon?" fragte Zarius unvermittelt. Ryu sah seinen alten Freund an. "Sie trägt mein Kind, ich gehe, wohin sie geht." Zarius lächelte. "Glückwunsch." Ohne Ryus Dank abzuwarten zog er sich zurück.
 
Drakon betrat unbemerkt von den zwei Männern die am Thresen saßen die Schenke.
Alles in allem sah sie genau so aus, wie er erwartet hatte:
Bis auf ein paar kleinere Schäden durch die Schlacht sah diese Taverne genauso aus, wie jede andere auch, die er bisher betreten hatte.
Ein Ruheplatz für alle möglichen Leute, sei es Gesindel, Diebe, Abenteurer, Söldner, Arbeiter, Soldaten oder einfach nur Alkoholiker, für sie alle war dies so einer Art zweite Heimstatt.
Für Drakon war es nichts weiter als ein Ort, wo er gegen Bares schales Essen, ein muffiges Bett und für einen ausgegebenen Krug oft ein paar Informationen oder ein Jobangebot bekommen konnte.
Er schritt auf dem kleinen Treppchen hinter der Tür in den Hauptraum hinab, wobei die Holzbretter bei jedem seiner Schritte laut knarrten.
Spätestens jetzt hatte sogut wie jeder, der sich noch nicht im Vollrausch befand seine Anwesenheit mitbekommen.
Ein paar zwielichtige Gestalten tuschelten nun angeregt, wieder andere wendeten sich grummelnd ihren Krügen zu.
Es kümmerte Drakon nicht.
Er war für jeder Mann erkennbar ein Krieger und Krieger waren meist auch Söldner, Abenteurer oder etwas in der Art, auf jeden Fall war es zu erkennen, dass er seine Schwertkünste oft für Geld feil bot.
Er ging betont langsam zum Thresen, bestellte sich einen Krug mit Ale und einen Eintopf mit einem kanten Brot.
Er setzte sich nun erleichtert hin, froh seinen müden Beinen eine Pause gönnen zu können. Aber davon konnte man nichts erkennen, sein Gesicht war genauso kalt und ausdrucklos wie aus Stein gehauen, wie zuvor auch, als er die Taverne betrat.
Nun bekam er endlich sein Essen und sein Ale.
Das Ale schmeckte wässrig und abgestanden, genau wie er es erwartet hatte.
Niemand kann ernsthaft glauben, dass in einer Stadt, wo vor gar nicht allzulanger Zeit eine so zerstörerische Schlacht stattgefunden hat, sich die Leute um so triviale Dinge wie frische Spirituosen Gedanken machen.
Der Eintopf ließ auch zu wünschen übrig, aber wenigstens war er warm und enthielt auch einige Brocken Fleisch, auch wenn er bezweifelte, dass es sich dabei wirklich um Schweinefleisch handelte.
Die Taverne hatte viel zu wenig Ratten, Drakon konnte sich schon denken wo das Fleisch für den Eintopf herkam, aber es störte ihn nicht, er hatte mit soetwas gerechnet.
Während er as schaute er sich nun langsam mit prüfendem Blick nach möglichen Auftraggebern um.
 
Rhianon war verwirrt und ließ von Idril ab. In Gedanken versunken ging sie durch das provisorische Hospiz und tat ihre Arbeit. Es half ihr das zu vergessen, was sie in idrils Augen gesehen hatte. Diese Menschen waren so voller Gefühle, wenn auch vorallem Schmerz, dass sie ihren eigenen Überdeckten. Sie konnte sich so eine verrückte Welt nicht erklären, das Menschen ihre Fähigkeit zu Lieben von einem zum anderen Augenblick verlohren.
Sie bemerkte Maruk, der ihr folgte, aber keiner von beiden wollte mit dem anderen reden. Jeder hing den eignenen Gedanken nach.
Schließlich knurrte vernehmlich ihr Magen und ein leichtes Schwindelgefühl stellte sich ein. Oh, ich muss zurück und etwas essen. Sie erhob sich und stützte sich an der Pritsche vor ihr ab. Sie wischte dem Mann, dem ein Bein fehlte, noch einmal die fiebrige Stirn ab und ging langsam zur Herberge zurück.

Im Schankraum angekommen, winkte sie dem Wirt und bestellte sich eine Suppe. Dann setzte sie sich zu Haldamir an den Tisch.
Dieser musterte sie interessiert als sie sich mit einem seufzen neider setzte und vom Wirt das Essen entgegen nahm. Sie rührte darin herum und aß etwas. Sie schien in Ordnung zu sein, offensichtlich wusste der wirt, dass sie mit gutem Geld bezahlen würde.
Nach dem sie einige Löffel voll gegessen hatte, sahen die beiden sich eine kurze weile schweigend in die Augen bevor Rhia das Gespräch auf ihre Weise begann.
„Mein Name ist Rhianon, Tochter der Ahkuna und des Palo Kan und ihr seit ein Freund des Ewoks. Wieso seit ihr nicht mit ihm wieder fort gegangen?“
„Ich heiße Haldamir und ihr habt Recht, ich kenne Wicket schon länger. Ich habe ihm eine schlechte Nachricht gebracht, aber ich konnte ihn auf Grund dieser Nachrichten nicht zurück beleiten.“
„Wenn euch also nichts fort führt und nichts hält, wieso geht ihr nicht nach Hause?“
Haldamir schien durch so eine Frage offensichtlich überrascht. Nach kurzem zögern antwortete er ihr „Ich denke es liegt daran, dass ich kein zu Hause habe.“
„Dann seit ihr zu bedauern.“
„Nicht unbedingt, denn so bin ich frei und hänge an nichts was man zerstören könnte.“ Er weiß mir einer Hand auf die zerstörte Stadt.
„Ja, ihr habt recht, wer liebt der muss auch Angst haben, das es zerstört wird, aber ist es den Preis nicht wert?“
„Wer sagt denn das ich nicht lieben könnte Rhianon?“
Sie senkte beschämt den Blick, „es tut mir leid, das habe ich nicht so gemeint.“
Er nickte „ich nehme es euch nicht übel.“
„Danke.“ Sie lächelten sich gegenseitig an und Rhia hatte das Gefühl einen guten Freund gefunden zu haben, wenn sich beide nur anstrengten.
 
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Idril krallte sich ein wenig in der Drachenhaut fest, irgendwo hinunter zu fliegen, war leichter als ein Steigflug und sie sprang behände noch im Steigflug ab, als sie wieder den Boden unter sich sah. Als auch der Drache gelandet war, verneigte sie sich ehrfürchtig vor ihm, dafür, dass er ihr einen Dienst erwiesen hat. Als sie sah, wie er wieder seiner Arbeit nachging, stand sie noch eine Weile an dem Loch und wartete. Sie blickte über das Krankenlager, sah wieder die Scheiterhaufen, die langsam verloschen und die Aufräumarbeiten. Sie fühlte sich nun ein wenig besser. Doch nur ein wenig. Sie fasste sich wieder und ging zum Lagerfeuer zurück. Sah, das einige Leute aßen. Erst jetzt merkte sie, dass auch sie hungrig war. Sie hockte sich zu ihrem Vater. Schwieg. Starrte in die Flammen. War verbittert. Ihr Vater hielt ihr eine Suppenschüssel hin, die sie annahm. Ohne Dank. Sie überlegte jedoch eine Weile, ob sie ihm dafür danken wollen würde, doch dann begann sie stumm zu essen. Nach einer ganzen Weile des Schweigens, fasste sich Yêsahja ein Herz.

"Ich kann dich gut verstehen...", begann er. Idril schluckte einen Bissen hinunter und schaufelte einen neuen in sich hinein. Lauschte. Schwieg. Ihr Blick wanderte zwischen der Schüssel und den Flammen hin und her.
"Ich habe versagt, es tut mir leid." "Das ändert auch nichts mehr!"
Yêsahjas Herz zog sich zusammen. "Ja, du hast Recht. Das ändert auch nichts mehr. Doch jetzt kann ich etwas ändern. Jetzt bin ich für dich da."
"Ich aber nicht mehr für dich.", der letzte Bissen der Suppe wanderte auf dem Löffel in Idrils Mund und sie drückte ihm die leere Schüssel wieder zurück in die Hand und sah ihn dabei an. Sah, wie verletzt er wirkte, doch da war noch etwas, was seine Augen spiegelten. Stolz. Ehre. Verantwortung. Idril zuckte innerlich zusammen, als sie das sah. Es waren Dinge, die sie nie besessen hatte. Sie senkte wieder den Blick und starrte in die Flammen. Fühlte sich elend.

Minutenlanges Schweigen. Beide starrten in die Flammen.
"Du liebst ihn, nicht wahr? Du liebst den Kaiser... so, wie wir alle es tun. Nicht wahr?"
Idril schloss die Augen. "Ja."
"Und deswegen hasst du dich jetzt, nicht wahr? Weil du denkst, du hast versagt."
"Ich denke nicht, ich habe versagt, ich HABE versagt! Ich hätte bei ihr bleiben müssen. Das tat ich nicht!"
"Ja, das ist wahr. Du bist verantwortlich gewesen.", nickte Yêsahja.
"Ja. Es ist meine Schuld, das alles in Trümmern liegt. Ich habe beide in Gefahr gebracht. Ich verdiene es nicht zu leben!"
"...und deswegen weist du die Kaiserin jetzt zurück? Du bist töricht und dumm. Hast nichts gelernt aus der Lektion, wenn du so denkst!"
"Ich habe gelernt und ich weiß, dass ich nicht das bin, was ihr zu sehen wünscht... Ich bin ein Dieb. Mehr nicht. Und ich will mich in Eure Machenschaften nicht länger verstricken lassen. Ich bin es leid, DAS zu sein, was andere in mir sehen wollen. Ich bin es leid, Prohphezeihungen erfüllen zu müssen, ständig zu kämpfen. Ich WILL nicht mehr. Kann nicht mehr. All das Leid, für WAS? Für WEN? WARUM?", Idrils Augen füllten sich vor lauter Hass und Wut mit Tränen, die ihr wieder die Wangen hinunterrannen, als sie ihren Vater anstarrte.

"Idril...", ihr Vater strich ihr über das Haar und versuchte sie in den Arm zu nehmen "LASS mich...", und sie stieß ihn wütend von sich "KAPIERS endlich, ich habe versagt!!"
"DAS, ändert jetzt auch nichts mehr!", Yêsahja verstummte und blickte ins Feuer. Idril schluckte ihren Hass hinunter und entließ ihre Wut und tat es ihm gleich. Ihr Blick war wieder leer geworden, kalt und sie fühlte sich mieser als zuvor schon. Da hatte ihr Vater Recht und sie atmete tief ein und versuchte ein wenig Neutralität hin zubekommen. Und so schwiegen sie sich an. Jeder seinen Gedanken nachhängend.
 
Zarius trat aus dem Zimmer in dem sein alter Gefährte lag. Der Khajitt schloss die Tür hinter sich und ein breites Grinsen erfüllte sein Gesicht.

'Scheint so als wäre es wohl wirklich Zeit für die nächste Generation?', dachte er zu sich selbst.
Das einzige was dem Katzenmensch entfuhr war ein leises Stöhnen, gefolgt von einem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck. Er packte sich an die linke Schulter und gewann seine alte Miene wieder.

"Manchmal ist es wirklich erschreckend wie Recht diese Drachen haben."

Zarius führte seinen Weg fort, stieg die Treppe hinab, wobei er den Schmerz in seiner Schulter ignorierte, und betrat schließlich wieder den Schankraum. Sein Blick streifte duch das Zimmer, offenbar war ein neuer Gast am Tresen und dann erblickte er Rhianon. Mit schnellen Schritt ging er auf die Gestaltenwandlerin zu die in ein gespräch mit Haldamir vertieft war.
Der Kahjiit legte ihr die Hand auf die Schulter worauf sie zu ihm aufblickte und mit einem "Glückwunsch" zog er sich wieder an seinen Platz am Kamin zurück.

Er nahm wieder in dem Sessel platz wo er seine Schriftrollen zurückgelassen hatte und wo ihn ein wissbegieriger Asterinian anblickte.
 
Plötzlich klopfte ihr jemand auf die Schulter und sie sah erschrocken auf. „Glückwunsch“, sie sah Zarius verwirrt an und bevor sie ein „Danke“ heraus brachte, war er bereits weiter gegangen, um sich in seinen Bücher zu vergraben.
Sie beobachtete ihn einen Augenblick wie er dort, vertieft in seine arbeit, saß und musste lächeln. Sie kannte Zarius erst seit kurzem, aber die Bindung zwischen ihm und Ryu war ihr nicht entgangen.
Sie schob den leeren Teller von sich und stand auf.
„Entschuldigt mich Haldamir, aber ich bin müde. Wenn ihr wirklich mit uns reisen wollt, seit ihr uns willkommen und wir können morgen weiter reden. Ich wünsche euch eine gute Nacht.“
Sie ging am Tresen vorbei, legte dem Wirt seinen Lohn hin, den dieser sogleich einstrich und stieg langsam die Stufen zu den Zimmern hinauf.
An Ryus Tür angekommen, klopfte sie kurz und trat ein ohne auf eine Antwort zu warten.
Er hatte den Kopf ihr zugewand und lächelte, als er sie erkannte. Sie zog sich aus, kroch zu ihm unter die Lacken und kuschelte sich seelig an ihn.
Nach einer Pause, in der sie seine Anwesenheit genossen hatte, sagte sie unvermittelt, „du hast es Zarius gesagt, nicht?“
„Ja, er ist mein bester Freund. Wolltest du es geheim halten?“
„Ich weiß nicht, wir sollten es nicht zu sehr streuen. Dafür hast du zuviele Feinde.“ Sie legte das Kinn auf seine Brust ab, „außerdem ist es schön ein Geheimnis mit dir zu haben.“
 
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"Ich hatte nicht vor es noch anderen zu sagen." antwortete Ryu und strich Rhianon über das blonde Haar. "Sie werden es früh genug erfahren, fürchte ich, die Feinde wie die Freunden." Ein Lächeln entschärfte den Klang seiner Worte und ging nahtlos in einen Kuss über. Schließlich ließ Ryu seinen Kopf wieder in die Kissen fallen.
"Ich bin glücklich das du bei mir bist." erklärte er nachdenklich. "So glücklich das es keine Sprache der Welt gibt, es zu beschreiben." obwohl er nicht Rhianon ansah, erfüllte tiefe Zufriedenheit seinen Blick und ein gelöstes Lächeln drängte aus den tiefen seines Herzens auf die Lippen. Mehr sprach er nicht, fühlte nur ihre Berührung, den zarten Körper, der sich an seinen schmiegte, mit ihm verschmelzen wollte. Ein Gedanke ließ Ryu über sich selbst schmunzeln. "Wir sind wie Tiere." grinste er und raubte Rhianon einen Kuss, während er mit der Hand eine Rune formte die die Tür verschloss. Dann genoss er ihre Hingabe und schenkte ihr die seine, einfach, weil beide nichts anderes wollten.
 
Zufrieden seufzent kuschelte sich Rhia an ihren Gefährten. Durch das Fenster konnte sie den immer dunkler werdenden Himmel sehen und den Mond, der langsam auf stieg und sich durch die Wolkendecke schob.
Sie vergrub noch mals die Nase in Ryus Haut ließ sich sanft vom Mond in die Weiten der Träume tragen.

Sie schlug die Augen auf und sah den klaren blauen Himmel. Sie ließ die Augen kreisen und am Rand ihres Blickfeldes konnte sie Tote, Menschen, wie Tiere und andere Wesen, zerbroche Waffen und zerschmeterte Rüstungen erkennen.
Sie schloss wieder die Augen. Etwas wahr merhkwürdig. Ihr Körper fühlte sich an als sei es nicht ihr Körper, Dinge an die sie sich immer erinnert hatte, waren aus ihrem Gedächnis getilgt…
Energisch öffnete sie wieder die Augen und blickte erstaunt Ryu an, der sich mit ernster Mine über sie beugte. Das war an sich nichts beunruhigendes, aber Ryu sah aus wie früher, er hatte eine menschliche Gestalt!
Vorsichtig schob er seine Arme unter ihre Knie und den Oberkörper und hob sie vorsichtig hoch.
Nun konnte Rhia einen Blick auf ihre Kleidung und Haut werfen, die war weiß. Jetzt erst wurde ihr auch klar, dass sie ihre Arme und Beine nicht bewegen konnte.
Sie wusste jetzt wo sie war, auf dem letzten Schlachtfeld des großen Krieges und warum alles so merkwürdig war. Sie steckte in dem Körper des Siegels der Seelen. Daher konnte sie sich auch nicht erinnern, denn das Siegel besaß ihre Erinnerungen nicht.

Ryu hatte sie inzwischen zu seinem Pferd getragen und auf dessen Rücken gesetzt, schnell sprang er auf bevor sie wieder seitwerts herunter runtschen konnte.
Beide Arme um sie gelegt, ritten sie los.
Rhia musste in der zwischen Zeit in Ohnmacht gefallen sein, jedenfalls erwachte sie erst, als er sie sanft vom Pferd hob und sie in einer Höhle auf den Boden legte.
Ohne lange zu zögern legte er die Hand auf ihre Stirn und fing an Worte zu murmeln. Sie spührte wie ihr Körper ganz warm wurde und ihre Wunden sich schlossen. Außerdem schien er etwas aus ihrem Körper einzusammeln, schließlich sperrte er es in die hinterste Ecke ihres Seins. Das Siegel war mit einem Bann fixiert.
Sie hob ungläubig den arm und sah ihre Hand, wie sie schon immer gewesen war, nicht weiß, sondern in einem goldenen Braunton, der durch die Sonne entstanden war.
Sie sah zu Ryu auf, „Danke“ und ein hauch eines Lächelns stahl sich in sein sonst so unbewegtes Gesicht.
Sie verspührte tiefe Dankbarkeit und noch etwas anderes, das sie erst jetzt mit dem Wissen der Zukunft erkennen konnte.
Tja, Liebe geht schon merkwürdige Wege, dachte sie in sich und lächelte glücklich in dem wissen, dass Ryu neben ihr liegen würde, wenn sie aus ihren Träumen erwachte.
 
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